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Ohne sie wäre das Gemeindeleben ärmer

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Von Ute Gruber

SULZBACH AN DER MURR.Von der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins werden drei Mitglieder geehrt, die es zusammen auf sage und schreibe 156 Jahre Mitgliedschaft und 136 Jahre Ausschusstätigkeit bringen: Helga Gerlach, die seit Jahrzehnten mit großem Engagement die Seniorengruppe leitet und bei der Bewirtschaftung des Wanderheims Eschelhof mithilft, sowie Wilhelm Mühlich als Wander- und Naturschutzwart bekommen eine Urkunde. Helmuth Winter, der seit mehr als einem halben Jahrhundert im Verein tätig ist und dabei schon eine Vielzahl an Funktionen auf Orts- und Gauebene bekleidet hat, unter anderem als Mitbegründer des Wanderheims Eschelhof, bekommt die höchste Auszeichnung, den Sulzbacher Ehrenpreis, verliehen.

Neun junge Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr werden geehrt, weil sie im vergangenen Jahr das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt haben. Dieses beinhaltet als Prüfungsübung einen gemeinsam durchgeführten Löscheinsatz mit Personenrettung. Die Beherrschung der einzelnen Schritte sei für die Bewältigung der Stresssituation im Ernstfall enorm wichtig. Folgende Feuerwehrleute bekommen daher von Bürgermeister Dieter Zahn eine Urkunde überreicht: Thomas Lange, Christof Sixt, Rebecca Hansel, Tim Neumann, Victor Holzwarth, Stephan Frisch, Kevin Heilemann, Hannes Magenau und Roman Zahn. „Die freiwillige Feuerwehr ist unverzichtbar“, betont der Rathauschef, „seit Jahr und Tag sind Sie innerhalb von Minuten zur Stelle, wenn Gefahr droht.“

Als weitere Lebensretter, die aber in der Öffentlichkeit längst nicht in dem Maße wahrgenommen werden (vielleicht auch: wollen), werden neun Blutspender geehrt. Denn ungeachtet allen medizinischen Fortschrittes sei menschliches Blut im Notfall durch nichts zu ersetzen.

„Mit Ihnen zeichnen wir heute Menschen aus, die sich einmal einen Ruck gegeben haben und seitdem regelmäßig zum Blutspenden gehen“, erklärt Bürgermeister Dieter Zahn und überreicht zusammen mit dem stellvertretenden DRK-Bereitschaftsleiter Jörg Imgrund Urkunde und Ehrennadel an Thomas Braun, Silke Kugler und Anna Schächer für 10 Blutspenden, Peter Liepold, Sabine Sigmund, Markus Thürmer und Karl-Heinz Wüstner für 25 Blutspenden sowie Silke Solyom und Harald Thürmer für sagenhafte 50 Blutspenden.


            Lebensretter: Die Vielfachblutspender der Gemeinde wurden für ihr Engagement ebenso ausgezeichnet wie andere Engagierte.Foto: E. Layher

Spaß an Verrücktheiten

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Von Melinda Schachinger

BACKNANG. „Bis auf den letzten Platz besetzt“ meint Christian Muggenthaler, Dramaturg des Backnanger Bandhaus-Theaters lachend und zeigt auf den einzigen leeren Stuhl in der gemütlichen Runde. Etwa ein Dutzend Zuhörer schart sich abseits der Bühnenränge auf einem durch einen großen Teppich begrenzten Areal, auf welchem neben einer alten, türkisfarbenen Sofagarnitur verschiedenste Stühlchen, Tischchen und auch zwei Bänke stehen. Eine alte Stehlampe mit riesigem Schirm und viele Kerzen sorgen für die passende Beleuchtung. So gemütlich das Ambiente, so aufreibend ist der Inhalt der Lesung: Getreu dem nun auslaufenden Spielzeitmotto „Irren ist (un)menschlich“ hat Muggenthaler einige Tausend Jahre Literaturgeschichte durchsucht, um an diesem Dienstagabend im Bandhaus „Texte übers Irresein“ vorzutragen.

Chronologisch korrekt setzt Muggenthaler mit seiner Textauswahl im antiken Griechenland ein. Sehr anschaulich arbeitet er sich in den kommenden zwei Stunden durch die verschiedenen Epochen, zeigt dabei Parallelen in Denkweisen und Darstellungen auf und erfreut sich selbst sichtlich an den Verrücktheiten, die den Abend in verschiedenster Form bestimmen.

Die erste findet sich in Homers „Ilias“, wenn Achilleus ob des Verlusts seines Freundes Patroklos vor Wut so jegliches Maß verliert, dass er seinem Widersacher Hektor nicht nur das traditionelle Begräbnis verweigert, sondern diesen auch noch um das Grab des Freundes schleifen lässt. Etwas lustiger geht es da im ausgehenden Mittelalter vonstatten. Sebastian Brant widmet sich in seinem „Narrenschiff“ den verschiedensten Typen von Narren, die ihn umgaben. In Zeiten der aufkommenden Reformation sind dies, so stellt er gleich im Vorwort fest, nicht wenige – sind doch nun überall Bibeln en masse vertreten, und dennoch bessert sich das Betragen der Menschen nicht. Nach dem wohl bekanntesten Irren in der Literaturgeschichte, Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“, geht es mit Friedrich Schillers Räubern in die Zeit des Sturm und Drang, welcher sich, exemplarisch an der Figur Franz Mohr gezeigt, intensiver mit dem Wahn, welcher sich im Kopf eines Menschen abspielt, auseinandersetzt. Die Romantik versucht indessen, die Schattenseiten der Seele explizit in Worten auszudrücken, wenngleich gerade Wahn und Irre oft nicht klar zu umschreiben sind. Einen wohl dennoch sehr gelungenen Versuch unternimmt Georg Büchner, wenn er in „Lenz“ die Gedanken eines Schizophrenen nachzustellen wagt.

Die Neuzeit leitet Muggenthaler mit Hermann Hesses „Steppenwolf“ ein, in dem Harry Haller im magischen Theater die vielen Abspaltungen seiner Persönlichkeit kennenlernt. Im weiteren Verlauf der Literaturgeschichte muss man nach dem Wahn nicht allzu lange suchen. Ob Max Frisch, Reinald Goetz, Julio Cortázar oder der amerikanische Autor Matt Ruff – sie alle arbeiteten mit dem Irren im Menschen. Exemplarisch liest Muggenthaler hier aus dem Werk des Wiener Autoren Heimito von Doderer, der die Wut für sich entdeckt und ihr in „Acht Wutanfälle“ sogar eine Sammlung von Kurzgeschichten gewidmet hat. Zum Abschluss des Abends erheitert Muggenthaler seine Zuhörerschaft mit einer Überlegung, die Ernst Augustin in „Raumlicht: Der Fall der Evelyne B.“ über einen Käfer, verschiedene Dimensionen und verschiedene Wahrnehmungen anstellt.


            Liest Texte aus der Zeit des antiken Griechenland bis heute: Christian Muggenthaler im Bandhaus-Theater. Foto: A. Becher

Spurensuche vor der eigenen Haustür

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Von Carmen Warstat

 

BACKNANG. Eines der wenigen Originalexponate, die die Ausstellung zeigt, ist ein Holzbrett, auf das ein Häftling ein kleines Gedicht geritzt hat. Es konnte beim Abbruch des KZ-Gebäudes gesichert und gerettet werden. „Das Schloss springt bald, ob’s noch so sehr vergittert. Geh deine Bahn aufrecht und unerschüttert.“ So steht es dort geschrieben und treibt manchem Besucher Tränen in die Augen. Unter der Überschrift „Nachwort“ wird das Holzbrett auf Tafel 14 vorgestellt und aus dem Epilog des Buches „Stationen zur Hölle, Konzentrationslager in Baden-Württemberg 1933 bis 1945“ von Julius Schätzle zitiert: „Wie konnte ein intelligentes Volk mit einer hochzivilisierten Kultur, wie konnte eine Gesellschaft, die sich bei jeder Gelegenheit auf Goethe und Schiller berief, wie konnte sie einem solchen Regime solche Macht überlassen? Wie konnte eine Bevölkerung eine derart totale Gleichschaltung zulassen?“ – Falls es eines Nachweises dafür bedürfte, dass dies tatsächlich geschah – das Konzentrationslager Welzheim ist ein mehr als geeignetes trauriges Beispiel. Denn es befand sich mitten in der Stadt in der unmittelbaren Nachbarschaft ihrer Bewohner: Das ehemalige Amtsgerichtsgefängnis lag zwischen der Schiller- und Murrhardter Straße direkt hinter dem alten Amtsgericht am Oberen Marktplatz (heute Gottlob-Bauknecht-Platz) in Welzheim. Beide Bauten wurden nach 1935 von der Gestapo „übernommen“ und in ein Konzentrationslager umfunktioniert. Offiziell wurde der Begriff allerdings tunlichst vermieden, was jedoch am Charakter der Einrichtung nichts änderte.

Zwangsarbeit, Folter, Hinrichtungen im sogenannten Henkerssteinbruch an der Straße nach Rudersberg waren an der Tagesordnung. Das Ganze firmierte trotzdem unter der Bezeichnung „Polizeigefängnis Welzheim“ und war eine Nebenstelle der Gestapoleitstelle Stuttgart. Der Volksmund jedoch nahm, wie der Historiker Hans-Georg Tröndle erläuterte, kein Blatt vor den Mund und sprach von einem Konzentrationslager. Kindern gegenüber hieß es dann schon einmal: „Wenn du nicht brav bist, kommst du ins KZ.“ Unfassbar angesichts des Grauens, das den Bürgern nicht entgangen sein kann.

Man müsse auch die kleinen Orte des Leidens und Schreckens in den Fokus rücken, sagte der Landtagsabgeordnete Willi Halder anlässlich der Eröffnung der Ausstellung und dass deren Existenz mitten im Ort Tür an Tür mit den Inhaftierten relevant ist für die Frage, wie viel die Menschen gewusst haben. Auch Thomas Hofmann (Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Waiblingen), Bernd Hecktor von der Initiative Stolpersteine Backnang und Reinhold Kasian als Beigeordneter der Stadt Welzheim fanden bewegende Worte. Musikalisch angemessen umrahmt wurde die Veranstaltung vom Duo Schwarz & Schwarz mit Werner und Finbar Schwarz, die auf Gitarre und Akkordeon das Moorsoldatenlied und andere tiefdunkle Stücke virtuos spielten. Die Ausstellung „Spurensuche“ thematisiert auch die Geschichte der Verdrängung von unrühmlicher Vergangenheit in einer Region, die sich gern mit Limes und Schwäbischer Waldbahn schmückt, so etwa Reinhold Kasian. In einem Zeitungsartikel vom 15. Juli 1954 beispielsweise ist zu lesen, dass der begrüßenswerte Abbruch des ehemaligen Amtsgerichtsgefängnisses und späteren Konzentrationslagers „einen unwürdigen Akt abgeschlossen“ habe.

Auch die Geschichte der Benennung der Schillerstraße gibt zu denken. Während der Nazizeit hieß sie Karl-Buck-Straße, nach dem Kommandanten des KZ. Unmittelbar nach dem Krieg wurde sie in Hermann-Schlotterbeck-Straße umbenannt. Hermann Schlotterbeck war einer der letzten ermordeten Häftlinge des Konzentrationslagers. Mit seinem Namen konnte die Bürgerschaft offenbar nicht leben. Im November 1948 erfolgte der Gemeinderatsbeschluss zur nochmaligen Umbenennung. Aus dem Sitzungsprotokoll: „Betrifft: Umbenennung Hermann-Schlotterbeck-Straße in Schillerstraße: Der Straßenname wechselte in kurzer Zeit viermal. Die Bevölkerung war mit keinem dieser Namen richtig vertraut. Wenn der Name einer exponierten Persönlichkeit gewählt wird, kann niemand daran etwas aussetzen.“

Die Ausstellung „Spurensuche“ wird in der Kreissparkasse Backnang gezeigt. Foto: A. Becher

Erdauffüllungen gehen in nächste Instanz

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AUENWALD (wa). Die Sache zieht sich seit zwei Jahren hin: Die Erdauffüllungen des Auenwalder Bauamtsleiters Hans-Werner Schif beschäftigen jetzt den Veraltungsgerichtshof in Mannheim.

Nachdem das Landratsamt Schif ultimativ aufgefordert hatte, einen der Erdhügel im Bruckhau in Lippoldsweiler rückzubauen, hatte Schif beim Verwaltungsgericht in Stuttgart mit einem Eilrechtsantrag Einspruch eingelegt. Der wurde in wesentlichen Punkten abgelehnt. Daraufhin hat Schif Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim erhoben. Das Landratsamt besteht nach wie vor auf den Rückbau der Erde. Die Entscheidung aus Mannheim steht aus.

Die ganze Angelegenheit begann im Frühsommer 2014. Schif hatte Bauaushub von seinem privaten Grundstück an zwei Stellen auf Auenwalder Markung abgelagert – mit Einverständnis der Grundstücksbesitzer. Einige Gemeinderatsmitglieder, Naturschützer und Bürger hatten das mit Argusaugen beobachtet und schließlich öffentlich gemacht. Mitarbeiter des Backnanger Bauamtes und des Geschäftsbereichs Umweltschutz beim Landratsamt waren mehrfach vor Ort. Mit Datum vom 17. Juni 2015 forderte die Kreisbehörde Schif dann unter Setzung einer Frist und Anordnung der sofortigen Vollziehung auf, den Erdaushub „vollständig zu entfernen und nach der Entfernung umgehend eine Begrünung durchzuführen“.

Dagegen wehrt sich der Amtsleiter seither und bemüht nun eine weitere Instanz. „Über das Beschwerdeverfahren soll in Kürze entschieden werden“, teilt der Verwaltungsgerichtshof dazu auf Anfrage mit.

Feuer beim Kripochef

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KAISERSBACH (yw). Wie berichtet, stand am Montagabend ein Haus im Tannenweg in Flammen. Nun bestätigte die Polizei, dass es sich dabei um das Wohnhaus von Kripochef Reiner Möller handelt. Der leitende Kriminaldirektor ist Vorgesetzter von 300 Beamten bei der Polizeidirektion Aalen und Chef der Brandermittler. Wie ein Polizeisprecher sagte, hatten sich die Flammen über das Erdgeschoss ins Dach gefressen. Die Feuerwehr musste den halben Dachstuhl einreißen. Es entstand Sachschaden in Höhe von 250000 Euro.

„Die Brandursache ist noch völlig unklar“, sagte ein Polizeisprecher gestern. Man warte noch auf die Ergebnisse des Sachverständigen. Dass die Ursache schnell geklärt wird, daran ist auch den Beamten gelegen: „Wir sind selbst sehr interessiert daran, das schnell aufzuklären.“ Das Haus ist bis auf Weiteres nicht bewohnbar.

Mit Saunaluft gegen Motten

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Von Heidrun Gehrke

 

WEISSACH IM TAL. „In dem alten Gebäude mit viel Holz und Ritzen ist es schwierig, sie mit normalem Besen und Reinigung rauszukriegen“, sagt Müllermeister Manfred Thiel. Gift scheidet für ihn aus. Also ließ er eine Spezialfirma kommen, die den lästigen Biestern mit Heißluft den Garaus machte.

Ein paar Mottenfallen aufhängen ist Pillepalle dagegen. Die „Entwesung“ einer kompletten Mühle ist eine schweißtreibende und laute Sache. Neben den rauschenden Ventilatoren und im Motorenlärm versteht man sein eigenes Wort kaum mehr. Etwas sehr Wichtiges sagt Müllermeister Manfred Thiel darum vor dem Gang durch die aufgeheizte Mühle: „Nichts anfassen, es ist alles heiß.“ Die Softsauna-Temperatur muss sein, damit Schädlinge, Eier und Larven aus ihren Ritzen fallen. „Ihr Eiweiß gerinnt ab 50 Grad“, sagt Thiel und öffnet die Tür zur Mühle. Ein Schwall Saunaluft dringt heraus. Weste aus und durch. Thiels Blick sagt so viel wie: „Habe ich zu viel versprochen?“ Nein, ist wirklich heftig mollig warm hier, da kriegt auf Dauer nicht nur jede Motte die Motten. Normalerweise herrschen im Verkaufsraum um die knapp 20 Grad Celsius und die Regale sind bestückt mit dem Mühlensortiment, von Mehl und Gries über Kleie bis zu Nudeln. Für die Aktion wurde die komplette Mühle vom Keller bis zum Dachboden ausgeräumt. Nur Regale und Gärkörbchen fürs Brotbacken stehen noch. Müllermeister Thiel und seine Mitarbeiter haben vier Tage lang die komplette Seemühle leergeräumt. 36 Stunden lang blasen gelbe Luftschläuche heiße Luft ins Mühleninnere. Eine Spezialfirma aus Österreich war zwei Tage lang mit vier Mann im Einsatz. „Ungezieferarten finden in jeder Mühle optimale Bedingungen vor“, weiß Geschäftsführer Benedikt Ségur. Der Vorteil der Heißluft liege in einer gift- und rückstandsfreien Beseitigung der Krabbeltierchen, denen kein Verbraucher beim Müslilöffeln oder Kuchenbacken begegnen möchte. Insektizide brächten zudem nicht den gewünschten Effekt: „Eier und Puppen werden damit nicht erwischt“, erklärt der Experte.

„Besonders gerne vermehren sie sich in Verschraubungen, wo weder Sauger noch Wischer reinkommen“, sagt Thiel und zeigt auf einen weißen Mehlfleck unter einer Mischmaschine. Die winzigen dunklen Punkte darauf sind das Hauptübel des Müllermeisters: „Es sind Larven vom rotbraunen Reismehlkäfer, wegen ihm mache ich die ganze Aktion.“

Die Käferart komme weltweit vor und gelange über weltweite Warentransporte auch nach Europa. Während der Zeit, als die Kammerjäger den Vorratsschädling mit Hitze unschädlich machten, finden Kunden an der Tür ein ungewöhnliches Schild vor: „Wir entwesen für Sie.“ Für Thiel eine „freiwillige Maßnahme zur Qualitätssicherung“, für die er einen fünfstelligen Betrag investiert – und viel Hand- und Schlepparbeit. Denn die ganze Mühle muss leer sein, bevor Aggregate und Gebläse anrücken. Es wurden Tonnen bewegt, berichtet Thiel.

Er und seine Mitarbeiter haben Mehlsäcke in Nebengebäude verfrachtet, die Mühlenprodukte aus den Regalen geräumt, Mischtrichter entleert und den Mühlstein abgesaugt. Sie haben den Walzenboden mit allen Walzenstühlen und damit das „Herz der Mühle“ gereinigt. Am Mühlentag standen sie ganz oben unter dem Dach im Plansichter, haben 120 Siebkästen, Siebe und Bürsten auseinandergenommen und geputzt. Der Aufwand muss betrieben werden, weil nicht nur bei den Tierchen das Eiweiß gerinnt. „Auch das Mehl würde Schaden nehmen bei zu viel Hitze und wäre nicht mehr backfähig“, so Thiel.

Ein Jahr im Voraus musste er die Firma buchen. Zu den Kosten für die 2000 verbrauchten Liter Öl und die Firma kommen Verdienst- und Produktionsausfall sowie die Lohnzahlungen über Pfingsten, weil beide Müllermeister, Andreas Thiel und Nico Rojahn, beim Leerräumen und Putzen eingespannt waren. Die Mehlproduktion wird kommenden Montag wieder angefahren. „Ich bin froh, dass ich es gemacht habe, die Maßnahme ist das Hundertprozentige.“ Die Wärme habe den Vorteil, dass sie überall durchdringt. Angenehmer Nebeneffekt: Sollten irgendwo Holzwürmer im historischen Gebälk sitzen, hat auch deren letztes Stündchen geschlagen.

Der Müllermeister hat sich bei der Planung der Aktion vergewissert, dass keine geschützten Arten in der Mühle sind. „Wäre ich auf Fledermäuse, Waschbären oder Marder gestoßen, hätte ich die Aktion abgeblasen.“ Eine ganz andere Tierart habe ihn auf Trab gehalten. Mit Miau-Rufen habe ein Kätzchen auf sich aufmerksam gemacht und hatte Glück, dass die Hilferufe Gehör fanden. Beim Umräumen seien sie auf ein junges Kätzchen in einem Schuppen gestoßen. Es wäre über Pfingsten sonst verhungert. Es war in einem Schuppen in einen Spalt gefallen, ein Feuerwehrmann aus Unterweissach konnte es retten. Es war die vierte Entwesung seit 1996, als Müllermeister Thiel die Mühle gepachtet hat. Es kamen Aggregate mit Ölbrennern und einer Leistung von je 900 kW zum Einsatz. Die Hitze hatte zwischenzeitlich sämtliche Räume und auch Leitungen erfasst. „Ich krieg kein kaltes Wasser mehr“, meint Thiel lachend.

Heißer Durchzug: Manfred Thiel hat unterm Dachstock Dampf gemacht, sodass Ungeziefer keine Chance mehr hat. Foto: A. Becher

Westernreitturniere in Schwaikheim

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Zum 20. Mal richtet der Birkenhof in Schwaikheim seine Westernreitturniere aus. Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz treten an. Es ist ein Turnier der American Quarter Horse Association. Los geht es morgen und am Sonntag jeweils um 8 Uhr. Morgen Abend gibt es eine Westernparty mit der Tail-Creek-String-Band und am Sonntag ab 12 Uhr Kutschfahrten.

Landesfinale: TSG löst ein Ticket

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(ck). Turnerin Valeria Zhizhemskaya von der TSG Backnang sicherte sich bei der Landesqualifikation in Weissach im Tal den ersten Platz und qualifizierte sich als einzige Backnanger Teilnehmerin für das Landesfinale am 18. Juni in Leinfelden.

Mit einer Glanzleistung und einem fehlerfreien Wettkampf konnte die Nachwuchsturnerin aus Backnang in der Altersklasse der E-Jugend überzeugen. Nicht ganz so optimal lief es für Lavinia Weller. Ein Sturz am Reck kostete ihr die Qualifikation. Lisa Hunscha präsentierte sich am Schwebebalken und am Boden in einer guten Form. Sie verpasste ebenso wie ihre Teamkameradinnen Annika Grießmayer und Sidney Kopp das Landesfinale. In der Altersklasse der D-Jugendlichen belegte bei den 10-Jährigen Lisa Baumgart den achten Platz. Das Backnanger Talent verfehlte um nur 0,25 Punkte die Landesqualifikation, trotz beachtlicher Leistungen vor allem am Schwebebalken. Aurelia Weller und Maia Akehurst blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. „Die Mädels haben gute Leistungen gezeigt, mehr war nicht drin“, analysierte die Trainerin Sabine Layer.


            Zeigten gute Leistungen: Die Turnerinnen der TSG Backnang. Foto: privat

Seniorenvolleyballer sichern sich Bronzemedaille

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(wst). Die Ü-59-Volleyballer der TSG Backnang sicherten sich bei der deutschen Meisterschaft in Norderstedt Bronze. Der erste Gegner, der HTC Bad Neuenahr, war der Vizemeister aus Rheinland-Pfalz. Schnell zeigte sich, dass die TSG-Senioren in blendender Verfassung waren. Mit 5:0 gingen sie in Führung und bauten den Vorsprung aus. Beim 20:9 traten leichte Schwächen in der Konzentration auf, aber mit 25:16 ging der Satz an die TSG. Noch deutlicher war der zweite Durchgang – 25:12. Im zweiten Gruppenspiel gegen den bayerischen Meister SG Amberg ließen die Schwaben nichts anbrennen und siegten 25:12, 25:12. Damit war die Qualifikation für die Zwischenrunde als Erster geschafft.

Dort ging es gegen Titelverteidiger VG Elmshorn. Die TSG trumpfte auf und behielt mit 2:0 (25:15, 25:14) die Oberhand. Dann ging’s gegen die TG Neuss. Der westdeutsche Meister war klarer Favorit und hatte sich mit polnischen Spielern verstärkt. Der erste Satz begann gut für Backnang. Bis zur Satzmitte lagen die Murrtaler vorne. Dann allerdings kamen die Neusser auf. Beim 18:17 nahmen die Schwaben in Führung liegend eine Auszeit, aber der Faden war gerissen. Die Mannen um Hans-Peter Richter und Wolfgang Sterzel, die das Team betreuten, machten fortan keinen Punkt mehr. Neuss behauptete sich mit 25:18. Im zweiten Durchgang schwächelte die TSG in der Satzmitte nicht. Mit 25:13 gewannen die Backnanger. Im Entscheidungssatz kamen sie von Beginn an nicht ins Spiel und gerieten beim Seitenwechsel mit 4:8 in Rückstand. Einige Spieler mussten den Anstrengungen des ersten Tages nun Tribut zollen. So war zwar der Einsatzwille durchaus da, aber die müden Knochen reagierten nicht mehr wie gewünscht. Neuss gewann mit 15:7 und siegte auch im Endspiel gegen Düren mit 2:0. Die Backnanger trafen im Spiel um Platz drei auf den TSV Speyer, den Rheinland-Pfalz-Meister. Dieser besteht aus Heidelberger Spielern, da das komplette Team den Verein gewechselt hat. Zwar gewannen die Backnanger den ersten Satz mit 25:14, aber es zeigten sich deutliche Ermüdungserscheinungen, sodass der zweite Durchgang mit 16:25 verloren wurde. Mit 15:5 im Tiebreak sicherte sich Backnang Bronze.

TSG Backnang: Haffner, Hesse, Klein, Krüger, Richter, Röcker, Rudolph, Schlittenhardt, Stauss, Steiner, Sterzel, Wagner.

Überzeugten (hinten von links): Helmut Stauss, Hans-Jürgen Wagner, Walter Haffner, Jürgen Hess, Jens Krüger, Uwe Schlittenhardt, Hans-Peter Richter und Ulli Klein. Vorne: Michael Rudolph, Franz Steiner, Jürgen Röcker und Wolfgang Sterzel.Foto: privat

Das erste von zwei Endspielen

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Von Uwe Flegel

Zuerst zu Hause, dann an Fronleichnam auswärts. Zwei Stationen liegen im Duell der Vizemeister der Bezirksligen Enz-Murr und Rems-Stuttgart noch zwischen Sulzbach/Murrhardt und der Landesliga. Mit Oeffingen wartet aber eine hohe Hürde aufs Team von Trainer Herbert Laible. Nicht nur die HSG überstand gegen Neckar-Zollern-Vize TV Streichen mit einem klaren 28:18-Heimsieg und einer knappen 32:33-Niederlage die erste Runde souverän. Auch der TVOe ließ sich gegen den Dritten der Bezirksliga Achalm-Nagold SG Tübingen nicht lumpen: Das 26:26 im Hin- und das 33:23 im Rückspiel sorgten dafür, dass Ex-TVO-Spieler Manuel Mühlpointner und sein Team nun Gegner der Murrtaler sind. Und: Bereits zur Partie in Tübingen wurde Oeffingen von gut 100 Fans begleitet.

HSG-Trainer Laible weiß, was auf seine Mannschaftzukommt: „Ein ganz hartes Stück Arbeit. Oeffingen hatte schon in den vergangenen zwei Jahren eine Landesligamannschaft.“ Eine, die im aufstiegskampf bisher aber stets den Kürzeren zog. Und das schon seit vielen Jahren. Der TVOe war oft vorne dabei, scheiterte aber spätestens in der Relegation.

Große Hoffnung schöpft Laible daraus nicht: „Die sind mit gerade mal sechs Minuspunkten in ihrer Staffel nur Zweiter geworden. Das ist der Hammer.“ Dass da ein echtes Kaliber kommt, wissen die Murrtaler. Schließlich kennen sich beide Teams aus diversen Trainingsspielen gut. Für Laible steht deshalb fest: „Oeffingen ist Favorit.“ Der erfahrene Gegner bewege sich im Angriff gut und verfüge über starke Werfer. Zudem: „Hinten haben sie ein paar richtige Kanten.“ Solche wie Tim Baumgart, oberligaerfahrener Abwehrspezialist, der als Spieler in Schmiden schon aufgehört hatte. Nach seinem dortigen Aus als Trainer stieg der künftige Coach des Württembergligisten VfL Waiblingen jedoch im Frühjahr bei seinem Heimatverein wieder ein.

Vorzeitig wirft die HSG die Flinte dennoch nicht ins Korn. Zwar sei Oeffingen der schwerste aller möglichen Kontrahenten, doch Laible sagt auch: „Für solche Spiele und Aufgaben trainieren wir das ganze Jahr.“ Und: Vielleicht gelingt es den Handballern aus Sulzbach und Murrhardt ja, ihre Bestleistung abzurufen. Denn eines steht auch fest: Während das Team aus dem Fellbacher Stadtteil über viel Relegationserfahrung verfügt, sind die Murrtaler in der Hinsicht Neulinge. Das könnte zusätzliche Euphorie und Schwung geben. Laible verspricht jedenfalls: „Wir werden es probieren.“ Personell sieht es gut aus. Zwar sind Torwart Johannes Hofmann und Torjäger Lucas Pecoroni angeschlagen, doch sehr wahrscheinlich mit von der Partie.


            Stehen bereit für die zwei entscheidenden Aufstiegsspiele: Die Handballer aus Sulzbach und Murrhardt um Trainer Herbert Laible. Foto: B. Strohmaier

Hoffen auf den entscheidenden Schritt

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Von Uwe Flegel

Die Etzwiesen-Elf ist Achter. Wenn’s ganz dumm läuft, ist sie trotzdem gerade mal zwei Punkte vom direkten Abstieg entfernt. Dann, wenn drei württembergische Vereine zu den wohl sechs Absteigern aus der Oberliga zählen. Und weil dort mit dem SSV Reutlingen, den Stuttgarter KickersII und der SGV Freiberg vor dem letzten Spieltag am Samstag noch drei schwäbische Klubs mächtig in der Bredouille stecken, tut die TSG gut daran, selbst für klare Verhältnisse zu sorgen.

Ein Fakt, den Trainer Markus Lang in den vergangenen Wochen fast gebetsmühlenartig predigte. Trotzdem haben es seine Kicker bislang nicht geschafft, Dampf aus dem Kessel zu nehmen. Jüngstes Beispiel war die 2:3-Heimniederlage gegen den Titelaspiranten Neckarsulm. Backnang war keinen Deut schlechter als die Unterländer. Trotzdem standen die stark ersatzgeschwächten Murrtaler am Ende mit leeren Händen da. Einmal mehr bilanzierte Lang: „Jeder Fehler von uns wurde bestraft.“

Für Hall heißt das deshalb: Die Zahl der Patzer auf dem Spielfeld verringern. Leichter gesagt als getan. Zumal sich die personelle Situation der TSG nicht groß bessert. Zwar hat Verteidiger Roman Röhm seine Krankheit überstanden und kehrt zurück, doch dafür hat sich nun Andreas Grimmer vor dem Duell bei seinem künftigen Verein in den Urlaub verabschiedet. Schlecht. Zumal des Mitwirken von Stephan Fichter (Rückenprobleme) sehr unsicher ist und Torwart Pit Kolloch (Muskelfaserriss) sowie Oliver Koretz (Ferse) sicher ausfallen werden.

Langs Aussage, „die Situation ist unverändert“, hat deshalb doppelte Bedeutung. Punktetechnisch und personell. Backnang ist weit davon entfernt, bei den Sportfreunden in Bestbesetzung auflaufen zu können. Der TSG-Trainer sagt dennoch: „Bestätigen wir in Hall die Leistung vom Neckarsulm-Spiel, dann können wir was holen.“ Überhaupt interessieren ihn Rechenspiele und das, was war, wenig: „Wir schauen nach vorne und dass wir morgen Punkte mitnehmen.“


            Wartet mit der TSG darauf, nun in Hall den entscheidenden Schritt in Sachen Ligaverbleib zu machen: Torjäger Mario Marinic (links).Foto: A. Becher

Schorndorf auf der Streichliste

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BACKNANG/SCHORNDORF (pm). Entsetzen und Widerspruch haben die Pläne der Bahn in Sachen Güterverkehr ausgelöst. Zu den von Schließung bedrohten Güterbahnhöfen zählt auch Schorndorf, wie SPD-Landtagsabgeordneter Gernot Gruber aus Backnang mitteilt. Das gehe aus einen der SPD vorlegenden Papier hervor. Die Bahn will 26 Verladestationen in Baden-Württemberg ganz schließen und bei 9 weiteren die Bedienung einschränken. „Ein massiver Eingriff in die öffentliche Verkehrsinfrastruktur zulasten der Wirtschaft und der Verkehrs- und Umweltsituation im Land“, sagt die SPD-Fraktion. Es müsse deshalb das Ziel der Politik sein, diese Schließungen zu verhindern. Die SPD-Fraktion wird im Landtag einen entsprechenden Antrag einbringen mit dem Ziel, dass die Bahn Ross und Reiter nennen muss und dass die Schließungen eventuell doch verhindert werden können, kündigt Gruber an.

Mit der Runkelrübe auf Du und Du

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Von Wolfgang Wulz

Nur noch für wenige Alteingesessene bildet der Großaspacher Ortsspitzname „Riabehäfe“ eine lebendige Reminiszenz an die früheren Zeiten im Zentralort der heutigen Gemeinde Aspach und ihre Bewohner, deren Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht bestanden.

Die ziemlich große Markung bildet mit Ausnahme einiger ganz leicht eingefurchter Tälchen ein flachwelliges, leicht zu bebauendes Land mit fruchtbarem, meist tiefgründigem, etwas sandigem Lehmboden, der an einzelnen Stellen wegen lettiger Unterlage etwas schwer und nasskalt ist. Von Brach- und Handelsgewächsen gedeihen besonders Kartoffeln, Angersen, dreiblättriger Klee, Luzerne und Wicken, schreibt schon der Chronist der Backnanger Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1871.

Neben den Kartoffeln waren also die Angersen, schwäbisch: „Angersche“, eine sehr wichtige Frucht. Heute ist für sie nur noch der Name Futterrübe geläufig. Im 18. Jahrhundert erst hat man in diesem auch Runkelrübe genannten Gewächs einen erhöhten Zuckergehalt von etwa acht Prozent festgestellt. Durch Züchtung entstanden daraus Zuckerrübensorten mit bis zu 20 Prozent Zucker. Bis dahin hatte es auch keine Unterscheidung zwischen Nahrungs- und Futterrüben gegeben. Erst im 19. Jahrhundert kamen aus dem Rheinland spezielle fleischige Futterrüben, die ausschließlich als Viehfutter eingesetzt wurden.

In „Aschbe“ wurden sowohl Futter- als auch Zuckerrüben angebaut, und die Bauern haben diese Früchte nicht nur in die Zuckerraffinerie vollständig abgeliefert oder gänzlich verfüttert, sondern zum Teil auch für den Hausgebrauch gewaschen, geschnitzelt und mit etwas Wasser eingekocht, um daraus einen dickflüssigen Sirup, das sogenannte Rübenkraut, zu gewinnen.

In schlechten Zeiten bietet der Saft aus Rüben eine nahrhafte Masse

Das geschah in riesigen Häfen, ganz ähnlich, wie sie die Rietenauer für ihre Schnitz verwendet haben. Ein Bauer berichtet aus seiner Kindheit, wie sehr das beim Einkochen gestunken habe. Auch sei der Rübendicksaft, vor allem wenn auch zu viele Fütterrüben darunter geraten seien, nicht besonders schmackhaft oder süß gewesen, sondern habe „gwildelet“, also nach nitrathaltigem Boden, so ähnlich wie Rote Bete, geschmeckt. Trotzdem sei es eben in den schlechten Zeiten nach den Kriegen immer eine willkommene Ergänzung zur sonstigen schmalen Kost gewesen und habe den Magen recht schnell „ausgemauert“.

An den Rübenanbau erinnert in Großaspach auch die „Rübengasse“, die, wie ein älterer Einwohner noch weiß, „naus ens Wiesetal auf d’ Felder gange dät ond friaher dr eigentliche Weg von de Äcker en de Ort gwea isch.“ Im Aspacher Heimatbuch berichtet Ferdinand Stolz unter dem Titel „Als die Postkutsche noch fuhr“ auch von einem „vergnügten Vorsitzabend“ in der Rübengasse bei Gottlieb Trefz, wo sich an Winterabenden Alte und Junge zum „Spinnen, aber auch Singen, Necken und Scherzen bei Bratäpfeln und Schnitzbrot“ getroffen hätten. Und man kann sich vorstellen, dass nach einigen Krügle Moscht so mancher Schwank erzählt wurde. Etwa über Ausflüge zum Tanzvergnügen in den „vornehmen“ Rietenauer Ballsaal.

Nachbarschaftliche Begegnungen

mit wüstem Ausgang

Nicht selten endeten die Begegnungen mit üblen Schlägereien zwischen den „Aschbener Riabehäfe“ und den „Rietener Schnitzhäfe“. Diese Neckereien schluckte man zwar meist, aber wenn die dortigen Platzhirsche dann das nachfolgende Spottversle anhören mussten, liefen die „Schnitzhäfe“ regelmäßig über:

In Rietenau, in Rietenau,

do isch dr Hemmel blau.

Do danzt dr Ziegebock,

mit seiner [wiaschde] Frau

Em [gflickte] Onderrock.

Dann aber mussten die „Riabahäfe“, so schnell, wie’s ging, das Weite suchen, um nicht mit „verschlagene Ranze ond blutige Zenke“ heimzukehren.

  Bitte richten Sie Hinweise zu den schwäbischen Necknamen an die Backnanger Kreiszeitung, Postfach 1169, 71501 Backnang, E-Mail necknamen- @bkz.de oder auch direkt an den Autor Wolfgang Wulz, möglichst per E-Mail an mundart@wulz.de oder per Post an die Adresse Goldregenstraße 6, 71083 Herrenberg.

Übles Ende eines munteren Tanzvergnügens: Aschbener Riabehäfe und Rietener Schnitzhäfe zoffen sich. Zeichnung: Karlheinz Haaf

Sandberg-Neubau schluckt Spielfläche

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Als zusätzliche Außenspielfläche ins Auge gefasst haben Planer und Verwaltung ein angrenzendes gemeindeeigenes Grundstück: eine Wiese mit Obstbäumen jenseits eines alten, sanierungsbedürftigen Treppenwegs.

Nun geht es im Gemeinderat um die Frage, ob dieser Zugang Richtung Kirche erhalten bleiben soll. Dann müsste er nämlich über kurz oder lang hergerichtet werden. Er stünde dann aber einem direkten Zugang vom Kindergarten zur Spielwiese im Weg. Andererseits wird der Treppenaufgang, um den es vor Jahren große Aufregung gegeben hat, mittlerweile für entbehrlich gehalten, auch von kirchlicher Seite. Denn eine Alternative steht zur Verfügung.

Unterschiedliche Ansichten

zur alten Hütte

Die Obstbaumwiese erstreckt sich aber entlang der Rückseite von Wohnhäusern. „Die Wohnsituation würde sich verändern“, gab ein Anwohner jetzt in der Bürgerfragestunde für den Fall zu bedenken, dass dort eine Spielfläche hinkommt. Er regte stattdessen an, ein Gelände auf der anderen Seite des Kindergartens zu nutzen, das der Kirche gehört und auf dem lediglich eine ältere Hütte steht.

Was es mit dieser Hütte auf sich hat, wird unterschiedlich dargestellt. Sie werde für die Ministranten und die katholische Jugendarbeit gebraucht, auch eine Band habe dort ihre Proben, sagen Kirchenvertreter. Irmgard Hestler (SPD) hingegen spricht von einem alpinen Blockhaus, das einer Rumpelkammer gleiche. An dieser Seite gäbe es jedenfalls eine schöne ebene Fläche, sagt sie.

Andere Ratsmitglieder, so etwa Bernd Hecktor (Weissacher Bürger), sagen, es sei „ein Glück, dass wir die Wiese haben“. Sie solle auch keineswegs in eine bunte Kinderwelt verwandelt werden, versichert der Planer vom Architekturbüro Ludwig + Ulmer aus Murr, sondern als naturnahe Obstbaumwiese eine freie Fläche zum Austoben darstellen.

Eine Wiese, mahnt Jan Hutzenlaub (Weissacher Bürger) an, kein Rasen. Sein Fraktionskollege Luciano Longobucco weist mit Blick auf die Anwohnersorgen darauf hin, dass die Kinder in aller Regel um 17 Uhr verschwunden seien. Und schließlich handle es sich, wie Ordnungsamtsleiter Rudolf Scharer unterstreicht, nicht um einen Kinderspielplatz.

Eine Entscheidung steht noch aus. Erst will Bürgermeister Ian Schölzel noch einige offene Fragen klären und die Alternative mit der Hütte prüfen.

Der katholische Kindergarten Sandberg war im Herbst 2014 wegen Schimmelbefalls geschlossen worden. Der Kindergarten wurde für kurze Zeit provisorisch in einem Pavillon am Bildungszentrum untergebracht und dann in Container auf dem Kirchenparkplatz ausgelagert. Der Gemeinderat hat zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde entschieden, dass der Kindergarten an gleicher Stelle generalsaniert und um eine vierte Gruppe erweitert werden soll.

Dann stellte sich heraus, dass das Gebäude stärker geschädigt ist als zunächst angenommen und nicht viel von der alten Bausubstanz weiterverwendet werden kann. Damit entsteht nun auf dem Sandberg das modernste Kinderhaus in der Gemeinde mit Kleinkind- und Ganztagesbetreuung. Die katholische Kirchengemeinde als Träger und die bürgerliche Gemeinde als Hauptkostenträger investieren am Standort Sandberg rund 1,8 Millionen Euro für das Projekt.

Nach den Abbrucharbeiten wurde inzwischen das Fundament für die Erweiterungsflächen errichtet, parallel dazu werden schon die neuen Außenwände erstellt. Rund 80 Prozent der Gewerke sind vergeben, und sowohl der Kosten- als auch der Zeitplan sind, wie Planer und Verwaltung unterstreichen, bisher eingehalten.


            Zeigt sich nun in seinem Format: Künftiges Kinderhaus am Sandberg. Die Frage nach der Außenspielfläche ist noch ungeklärt. Foto: Gemeinde

Junger Mann kommt ums Leben

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ALLMERSBACH IM TAL (pol/red). Ein grausiger Unfall ereignete sich gestern gegen 8 Uhr. Ein 26-jähriger Autofahrer kam dabei ums Leben. Er war gegen 8 Uhr mit seinem Opel Corsa auf der Landesstraße1120 von Stöckenhof in Richtung Rudersberg unterwegs, als er kurz vor dem Rettichkreisel in einer Rechtskurve aus unbekannten Gründen auf die Gegenfahrbahn geriet. Dort prallte er zunächst gegen einen entgegenkommenden Lastwagen, ehe sein Auto nach rechts von der Fahrbahn abkam. Der junge Mann erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Der 51-jährige Lkw-Fahrer wurde bei dem Zusammenstoß leicht verletzt. Er wurde von den Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht. An den Unfallfahrzeugen entstand ein Gesamtschaden in Höhe von knapp 24000 Euro. Während der Unfallaufnahme und bis zur Bergung der Unfallfahrzeuge war eine örtliche Umleitung eingerichtet. Die Sperrung wurde gegen 11.55 Uhr wieder aufgehoben. Foto: A. Becher


Kärcher kann nicht nur sauber machen

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Von Kornelius Fritz

 

SCHWAIKHEIM. Ende März haben in Fellbach 84 Bewohner die erste Flüchtlingsunterkunft von Kärcher Futuretech bezogen. Insgesamt sind zwölf Standorte im gesamten Rems-Murr-Kreis geplant, unter anderem in der Backnanger Theodor-Körner-Straße und in der Industriestraße in Allmersbach im Tal. Jeweils drei Bewohner teilen sich in den Containerunterkünften ein 12 Quadratmeter großes „Zimmer“. Außerdem gibt es Gemeinschaftsräume, Duschen und eine Waschküche. Die Einrichtung ist spartanisch, aber besser, als in einer Sporthalle zu nächtigen, ist es allemal.

Dass Kärcher Flüchtlingsunterkünfte baut, überrascht zunächst einmal. Doch ein neues Geschäftsfeld sei das keineswegs, erklärt Thomas Popp, Geschäftsführer von Kärcher Futuretech: „Wir bieten solche modularen Wohnsysteme schon seit zwei Jahrzehnten an“, sagt der Chef des Tochterunternehmens mit Sitz in Schwaikheim. Dass das selbst im Rems-Murr-Kreis viele nicht wissen, liegt daran, dass die Containerdörfer bis jetzt meistens im Ausland standen, etwa im Kosovo oder in Afghanistan. Dort wohnten keine Flüchtlinge, sondern Soldaten in den Systembauten, denn einer der wichtigsten Kunden von Kärcher Futuretech ist die Bundeswehr. Aber auch ausländische Armeen, etwa aus der Schweiz und sogar aus Neuseeland, setzen auf den Lieferanten aus dem Rems-Murr-Kreis. Was das alles mit Hochdruckreinigern zu tun hat? Mehr als man denkt. Doch um den Zusammenhang zu verstehen, muss man in der Firmenhistorie ein paar Jahrzehnte zurückgehen. „Gründer Alfred Kärcher war Spezialist für Heiztechnik“, erklärt Thomas Popp. In den 1930er-Jahren hat Kärcher unter anderem Schmelzöfen für Stahl und Kabinenheizungen für Flugzeuge hergestellt. Diese Kompetenz war später auch Grundlage für den Erfolg der Reinigungsgeräte: Denn die säuberten früher vor allem mit Dampf, also mit heißem Wasser. Die Bundeswehr brauchte die Heizexperten aus einem anderen Grund: „Sie hat in den 80er-Jahren einen neuen Lieferanten für Feldküchen gesucht“, erzählt der Geschäftsführer.

So entwickelten sich aus einer gemeinsamen Keimzelle zwei sehr unterschiedliche Geschäftszweige. Erfolgreich sind beide, wenngleich die Hochdruckreiniger als Massenprodukt inzwischen das Unternehmen dominieren. Zum Vergleich: Der Mutterkonzern hat heute rund 12000 Mitarbeiter, Kärcher Futuretech 125. Trotzdem besitzt auch das seit 2005 rechtlich selbstständige Tochterunternehmen in seiner Nische einen guten Ruf und hat sein Produktangebot im Lauf der Jahrzehnte erweitert. Nach dem Start mit der „Gulasch-Kanone“ bot Kärcher bald immer mehr Ausrüstung für den Einsatz in Kriegs- und Katastrophengebieten an, etwa Wasseraufbereitungsanlagen oder Dekontaminierungsgeräte. Und weil die Kunden lieber einen als viele Lieferanten haben wollten, kamen schließlich auch Wohn- und Sanitärcontainer hinzu, die das Unternehmen in Italien fertigen lässt. „Heute bieten wir alles an, was ein Soldat oder Zivilschützer braucht, um im Feld zu leben“, erklärt Thomas Popp.

Von dieser Erfahrung profitiert der Landkreis nun bei der Unterbringung seiner Flüchtlinge. Die Systembauten aus Schwaikheim bestehen aus einzelnen Modulen in der Größe eines Überseecontainers, die sich zusammenfalten und platzsparend transportieren lassen. Vor Ort werden sie dann je nach Bedarf zu unterschiedlich großen Räumen zusammengesetzt. „Das ist wie bei Lego“, erklärt Popp. Der große Vorteil: Die Unterkünfte können schnell aufgebaut werden und bieten trotzdem mehr Komfort als ein Zelt oder eine Sporthalle. So gibt es in allen Räumen Steckdosen und Doppelfenster aus Kunststoff. Die Außenwände sind gedämmt, und ein Satteldach aus rot lackiertem Blech sorgt dafür, dass sich die Container im Sommer nicht zu stark aufheizen. Um ein solches Containerdorf zu errichten, brauche man lediglich einen geschotterten Platz mit Strom- und Wasseranschluss, erklärt der Geschäftsführer: „Zehn Wochen später können bereits die ersten Flüchtlinge einziehen.“ Sollten die Unterkünfte irgendwann nicht mehr gebraucht werden, sind sie ebenso schnell auch wieder abgebaut.

Der Landkreis bekommt die Unterkünfte schlüsselfertig geliefert: „Wir kümmern uns um alles, von der Baugenehmigung über das Brandschutzgutachten bis zur Möblierung“, erklärt Thomas Popp. Landrat Richard Sigel ist froh, dass dank der Systembauten aus Schwaikheim nun die als Notunterkünfte genutzten Sporthallen nach und nach geräumt werden können. Und er freut sich noch mehr, weil das Geld, das er dafür ausgeben muss, im Landkreis bleibt: „Es ist damit auch ein Beitrag zur Wirtschaftsförderung.“ Mittlerweile zeigen Landkreise und Kommunen aus ganz Deutschland Interesse an den Systembauten. Bei Kärcher Futuretech ist man auf alles vorbereitet und könne auch größere Aufträge kurzfristig erfüllen, verspricht Thomas Popp: „Wir sind es gewohnt, flexibel zu reagieren.“

            Im März ist in Fellbach die erste Flüchtlingsunterkunft von Kärcher Futuretech eröffnet worden. Elf weitere im gesamten Rems-Murr-Kreis sollen folgen.Fotos: KFT
            Kein Luxus, aber mehr Komfort als in der Sporthalle: Landrat Richard Sigel, Kärcher-Chef Hartmut Jenner und der Fellbacher OB Christoph Palm (von links) bei der Besichtigung der Zimmer.
„Für uns ist das nicht neu. Wir bieten schon seit zwei Jahrzehnten modulare Wohnsysteme an“
            
              
              
            
            
              Thomas Popp
            Chef von Kärcher Futuretech

45 Judo-Talente auf der Jagd durch den Wald

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(kk). Spiel und Spaß im Wald: Beim Pfingstlager der Judokas der TSG Backnang im Zeltlager Salbengehren durften Geländespiele nicht fehlen. In Gruppen eingeteilt galt es für die Kinder, olympische Ringe zu sammeln, ohne dabei ihr Lebensbändchen von gegnerischen Gruppenmitgliedern abgerissen zu bekommen. So entstand ein spannendes Spiel, bei dem die jungen Judokas quer durch den Wald auf der Jagd nach den Ringen und gleichzeitig auf der Flucht von Gegnern waren. Die 45 teilnehmenden Kinder wurden von 20 TSG-Betreuern beaufsichtigt. Das Pfingstlager findet jedes Jahr fünf Tage lang statt. Vom unbeständigen Wetter in dieser Woche ließ sich die 65-köpfige Gruppe nicht beeindrucken, auch wenn die Temperaturen am ersten Tag bis auf ein Grad sanken. Das Gemeinschaftshaus auf dem Zeltplatz wurde dadurch zu einem noch beliebteren Zufluchtsort. Foto: A. Becher

Abstiegskampf, Aufstiegsträume

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(stg). Landesliga: VfR Murrhardt – TSV Langenbeutingen. Nur ein Pünktchen holten Murrhardts Kickerinnen aus den vergangenen fünf Spielen, zuletzt gab’s ein 0:1 gegen Erdmannhausen und ein 0:5 in Sülzbach. Mit 22 Punkten belegt der VfR den neunten Platz, der wohl die Relegation bedeutet. Der rettende achte Rang ist vier Zähler entfernt, aber die Murrtalerinnen haben im Vergleich zu Winnenden ein Spiel in der Hinterhand. Vor allem muss sich der Blick allerdings nach hinten richten, denn der Zehnte Obertürkheim ist mit einer Partie mehr gleichauf und der Elfte Weilheim hat lediglich einen Zähler weniger. Der VfR braucht dringend einen Sieg, doch morgen (11 Uhr) wird im Trauzenbachstadion ausgerechnet Spitzenreiter Langenbeutingen erwartet. Dieser liefert sich mit Münchingen ein Fernduell um den Titel und hat nichts zu verschenken.

Bezirksliga: SGM Rietenau/Kleinaspach – VfB Obertürkheim III. Mit Weiler zum Stein steht der Meister fest, die SGM ist vor den letzten beiden Begegnungen der aussichtsreichste Anwärter für die Relegation. Zwei Punkte beträgt das Polster auf Feuerbach und Mühlhausen, in ihrem letzten Heimspiel gegen Obertürkheim (morgen, 10.30 Uhr) wollen die Aspacherinnen „den vorletzten Schritt“ machen, kündigt Trainer Andreas Pflieger an. Er erwartet ein „enges Spiel, weil beide Teams hinten stabil stehen“.

Kreisliga: SGM Heumaden/Sillenbuch II – SGM Oppenweiler/Sulzbach. Es ist das Endspiel um die Meisterschaft und den direkten Aufstieg. Die Murrtalerinnen fahren als Spitzenreiter in die Landeshauptstadt, ihnen reicht morgen um 11 Uhr ein Remis zum Titelgewinn. Bei einer Niederlage geht’s in die Relegation.

Traumrunde lässt Andreas Wittich jubeln

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(mic). „Das war die beste Runde meines Lebens“, freute sich Andreas Wittich über seinen Sieg in Marhördt. Dabei waren die Bedingungen für die 99 Starterinnen und Starter alles andere als ideal. Regen, Wind und überschaubare Celsius-Grade sind nicht gerade Freunde der Golfer. Auch Wittich hatte anfangs mit dem nassen Untergrund zu kämpfen. Nach fünf Bahnen hatte er sich drei Bogeys (jeweils ein Schlag über Platzstandard) eingefangen. Der Knoten platzte beim 18-jährigen an der 525 Meter langen Bahn sechs (Par 5). Wittich schlug dort mit 265 Metern nicht nur den längsten Abschlag des Turniers. Er lochte an der längsten Marhördter Bahn auch bereits nach vier Schlägen ein – Birdie. Wittich ließ an den Bahnen 15 und 17 noch zwei weitere Birdies folgen und gab im Clubhaus die beste Scorekarte seines jungen Golferlebens ab. Nur 72 Schläge benötigte der Murrhardter für die 18 Bahnen in Marhördt. Das entspricht exakt dem für die allermeisten Hobbygolfer unerreichbaren Platzstandard.

Wittich bescherte sein Traumergebnis den Sieg in der Bruttowertung. Die Marhördter Clubkollegen Joachim Müller und Ulrich Fritz spielten ebenfalls stark, hatten als Zweiter und Dritter auf den Sieger aber elf Punkte Rückstand.

Kaum verwunderlich, dass Wittich sein Handicap auf 4,2 verbesserte und damit auch die Nettowertung A gewann.

Bei den Frauen dominierte die Backnangerin Kim Mara Reber in der Bruttowertung. Mit ihren 79 Schlägen lag sie fünf Punkte vor Ewelina Jaworowicz und sieben Zähler vor Christiane Blessing (beide GC Marhördt). Reber glänzte insbesondere an der Bahn 14. Dort ließ sie die Bäume links und die Sandhindernisse rechts liegen und traf bereits nach drei Schlägen zum Birdie ins Loch.

Blessing hatte dafür an der Bahn sieben die Nase vorne. Nur 5,75 Meter von der Fahne entfernt landete ihr Ball, was den Sieg im Nearest-to-the-Pin-Wettbewerb der Frauen bedeutete. Bei den Männern gewann Armin Beetz diese Wertung. Der Golfer aus Sinsheim schlug den Ball aus 140 Metern Entfernung bis auf 3,17 Meter an das Ziel heran.

Mit Almut Jäckel war auch im Longest-Drive-Wettkampf der Frauen eine Golferin des veranstaltenden GC Marhördt die Beste. Ihr gelang der weiteste Abschlag auf Bahn sechs.

Gerade einmal acht Frauen und Männer unter 99 Startern verbesserten ihr Handicap. Umso höher sind die starken Platzrunden der Gewinner Andreas Wittich und Kim Mara Reber bei schwierigen Wetterbedingungen zu bewerten.

Ergebnisse – Bruttowertung, Männer: 1. Andreas Wittich, 36 Punkte; 2. Joachim Müller; 3. Ulrich Fritz (beide 25, alle GC Marhördt). – Frauen: 1. Kim Mara Weber (G&LC Schloss Liebenstein), 29; 2. Ewelina Jaworowicz, 24; 3. Christiane Blessing, 22 (beide GC Marhördt). – Nettowertung A: 1. Andreas Wittich (GC Marhördt), 41; 2. Alexandra Meierhans (GC Pforzheim), 37; 3. Almut Jäckel (GC Marhördt), 37. – Nettowertung B: 1. Waltraud Münzel (GC Rottbach), 37; 2. Manfred Kautz; 3. Helmut Bindel (beide 36, beide GC Marhördt). – Nettowertung C: 1. Thomas Mühlbauer (GC Marhördt), 42; 2. Peter Heckmüller (Golfclub Wilder Kaiser), 40; 3. Martin Schifferdecker (GCC Erftal), 40. – Longest Drive Männer: Andreas Wittich. – Longest Drive Frauen: Almut Jäckel. – Nearest to the Pin Männer: Armin Beetz, 3,17 Meter (GC Sinsheim). – Nearest to the Pin Frauen: Christiane Blessing, 5,75 Meter (alle GC Marhördt).

Spielte beim Turnier in Marhördt groß auf: Der Murrhardter Andreas Wittich, der bei den Männern der dominierende Akteur war. Foto: privat

18,6 Millionen Euro für sieben Kommunen

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BACKNANG (pm). Der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz und Backnanger SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Lange zieht eine positive Bilanz für die Städtebauentwicklung der vergangenen zehn Jahre im Backnanger Raum. Der heutige Tag der Städtebauförderung sei eine gute Gelegenheit, um auf eine außerordentlich erfolgreiche und bewährte Gemeinschaftsleistung von Bund, Ländern und Kommunen zurückzublicken. „Auch für meinen Wahlkreis ist dieser Tag ein Grund zur Freude. Backnang, Althütte, Aspach, Burgstetten, Kirchberg an der Murr, Murrhardt und Weissach im Tal haben in den letzten zehn Jahren bis einschließlich 2015 mit insgesamt rund 18,6 Millionen Euro Fördersumme profitiert. Die Fördermittel trugen dazu bei, die Städte und Gemeinden zu sanieren und zur Entwicklung des Ortskerns für ein lebendiges städtisches und kommunales Leben fit zu machen.“

Schon 2014 wurden die Bundesmittel für die Städtebauförderung von 455 auf 700 Millionen Euro erhöht. Lange: „Neben dem neuen Bundesprogramm ,Nationale Projekte des Städtebaus‘ haben wir die Programme der Städtebauförderung – soziale Stadt, aktive Stadt- und Ortsteilzentren, Stadtumbau, städtebaulicher Denkmalschutz und kleinere Städte und Gemeinden – gestärkt und führen sie auch im laufenden Programmjahr 2016 auf hohem Niveau fort.“

Die Erfolge der Städtebauförderung zeige der Tag der Städtebauförderung. Er findet heute zum zweiten Mal deutschlandweit statt. „Ich freue mich, dass die Mittel für die soziale Stadtentwicklung aufgestockt werden. In den Eckwerten zum Haushalt 2017 sind dafür 300 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen. Damit ist auch ein guter Einstieg in das von der SPD geforderte Solidarprojekt gelungen, mit dem wir den sozialen Zusammenhalt in unserem Land stärken wollen.“

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