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Offene Fragen gibt’s nur vorne

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Von Uwe Flegel

„Pascal ist noch nicht so weit, um von Anfang an zu spielen.“ Rüdiger Rehm spricht nicht von Pascal Breier, sondern von Pascal Sohm. Der hat nach seiner monatelangen Leidenszeit wegen einer Verletzung der Syndesmose zwischenzeitlich wieder den Anschluss geschafft, doch als Mann für die Startformation ist der 24-Jährige noch kein Kandidat. Dafür aber sein Namensvetter Breier, der diese Woche das fast komplette Programm mitmachte und in Aalen wieder mit von der Partie ist, wenn im Abschlusstraining nicht doch noch was dazwischenkommt. Bei dem mit elf Treffern erfolgreichsten Aspacher Torschützen stellt sich nur die Frage: Darf er von Beginn an neben dem gesetzten Tobias Rühle stürmen, oder nicht. Viel spricht dafür, dass der vor der Saison vom VfB StuttgartII zur SG Sonnenhof zurückgekehrte Breier von Anfang an mitmischt. Schließlich hat Rehm ja seit Kurzem mit Sohm einen weiteren torgefährlichen Joker als Ersatz noch in der Hinterhand.

Auf den Außenbahnen heißt es für den SG-Coach, aus vier mach zwei. Soll heißen: Für die Positionen links und rechts stehen mit U-20-Nationalspieler Max Dittgen, dem nach seiner Gelbsperre nun wieder einsatzberechtigten Routinier Timo Röttger sowie Bashkim Renneke und Shqiprim Binakaj gleich vier Kandidaten Gewehr bei Fuß. In den meisten Partien baute das Großaspacher Trainerteam auf das Duo Röttger/Dittgen.

Klar ist dagegen wohl, dass Rehm an der Viererkette in der Abwehr sowie an der Formation Michele Rizzi und Kapitän Daniel Hägele im zentralen Mittelfeld nichts ändert. Auch weil Tobias Schröck wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel passen muss und für Nico Jüllich nach dessen langer Verletzungspause Ähnliches wie für Pascal Sohm gilt. Und auch die Frage nach dem Mann zwischen den Pfosten stellt sich nicht wirklich. Christopher Gäng ist nach seiner Notbremse und der Roten Karte beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers für Aalen und das Heimspiel gegen Hansa Rostock gesperrt. Kevin Broll muss ran. Der 20-Jährige hat ja aber schon mehrfach gezeigt, dass er mehr als nur Ersatz ist.


            Heute vermutlich von Beginn an am Ball: Der wiedergenesene Pascal Breier. Foto: A. Becher

Der Traum vom Garten bleibt ein Traum

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Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Eine Frau ist mit ihren beiden Buben auf dem Parkplatz bei PicksRaus erschienen. In der Familie wurden bereits Pläne gemacht, wie das Gärtchen gestaltet werden könnte. Bisher gab es keinen Platz rund ums Reihenhaus. Jetzt träumten die Jungs schon von einem Trampolin im Freien. Eine andere Frau hat gute Bekannte, die sich auf der anderen Straßenseite in dem großen Wohnblock, der gerade entsteht, eingekauft haben. Sie hat in deren Auftrag vorbeigeschaut und möchte gleich mehrere Parzellen reservieren. „Das ist doch sehr praktisch, gerade nur einmal über die Straße gehen zu müssen und schon auf dem Grundstück sein.“ Sie hat den Gedanken auch schon weitergesponnen und sieht sich auf einer Bank im Schatten eines Apfelbaums sitzen. Ein weiterer Interessent hat schon auf dem Herweg überlegt, was alles zu klären ist. So beschäftigte ihn etwa die Frage, ob er auf dem Grundstück auch sein Brennholz lagern dürfte.

Kurz darauf kommt ein Mann mit einem zweijährigen Buben an der Hand. Er wurde beim Frühstück von seiner Frau von der Arbeitsstelle angerufen. Die habe ihn beauftragt, sich um die Reservierung eines Schrebergartens zu kümmern. Er sei eigentlich dagegen, erklärt der junge Vater. Zwar wohnt die kleine Familie derzeit im zweiten Obergeschoss eines Hauses in der eigenen Wohnung und einen eigenen Garten gebe es nicht. Aber noch sei überhaupt nicht klar, wie es beruflich mit den Erwachsenen weitergehe. „Ich hab den Vorschlag meiner Frau für eine Schnapsidee gehalten“, verrät der Ehemann, „und ich hab ihr gesagt, ich mach’s, aber du bist dafür verantwortlich“. Günther Weißbarth vom Obst- und Gartenbauverein Backnang überreicht ihm einen Gartenplaner, einen Kalender mit wertvollen Tipps rund ums Gartenjahr. Es soll alle Veräppelten ein bisschen versöhnen, dass sie umsonst gekommen sind. Ebenso erhalten alle den Wanderführer der Backnanger Kreiszeitung geschenkt. In ihm sind 19 Touren auf den Höhen des Schwäbisch-Fränkischen Walds und im Murrtal beschrieben. Den Tourentipp steckt der junge Mann ein, den Gartenplaner gibt er wieder zurück, „ich hab ja keinen Garten“.

Alle Veräppelten erhielten einen Kalender und einen Wanderführer

Wieder kommt ein Mann über die Straße und stößt zu der lustigen Truppe. Auch er trägt die Auflösung, dass er auf einen Aprilscherz hereingefallen ist, mit Humor. Und erzählt gleich, was er im Radio gehört hat. Dort wurde gemeldet, Windows 10 werde verboten und wieder die alte Version Windows 7 eingeführt. „Da hab ich mich gefreut. Denn Windows 10 ist ja wirklich schlecht.“ Die Geschichte kommt gut an. Da fällt es auch weniger ins Gewicht, dass eine andere Frau es mit weniger Humor trägt, dass sie in den April geschickt wurde. Mehr noch. Sie ist richtig verärgert. Aber in der Gruppe stößt sie damit auf wenig Verständnis. Dort herrscht vielmehr die Meinung vor: „So haben wir heute wenigstens schon einmal herzhaft gelacht.“ Wohl wahr.

Der OGV hatte auf die Anfrage der Zeitung gerne mitgespielt und sich für das gestern erschienene Foto in Montur geworfen. Nun sind unter anderem auch Gerhard Sanzenbacher und Schriftführer Martin Ortloff mitgekommen. Ortloff hat früher in der Spinnerei gearbeitet, war also Angestellter Doblingers, dem jetzt das Walke-Areal gehört. Wäre es je so weit gekommen, dass auf der Fläche Schrebergärten entstanden wären, so hätte er auf dem Grund seines einstigen Arbeitgebers gärtnern können. Ein reizvoller Gedanke auch für Weißbarth, der einst seine Ausbildung in der Lehrwerkstätte von Telefunken auf eben diesem Areal gemacht hatte. „Für mich wäre es eine Rückkehr an meine alte Wirkungsstätte gewesen.“ Aber das sind ja nur Gedankenspiele. Wobei immer und immer wieder betont wurde: Die Idee hat was.

Platz für Gewerbe und 48 Wohnungen

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Das rund zwei Hektar große Gelände am Hang soll nach den ersten konzeptionellen Überlegungen nicht nur Platz für Mehrfamilienhäuser bieten. Angedacht ist vielmehr eine gemischte Nutzung mit rund 50 Ar Gewerbeflächen und insgesamt 48 Wohneinheiten. So sehen die Überlegungen des Weissacher Büros Heitzmannplan vor, dass sich direkt hinter dem Edeka-Markt, in niedriger Lage, Gewerbebetriebe ansiedeln können. Dies nicht nur aus dem Gedanken heraus, dass so der städtebauliche Anschluss an die künftigen Gewerbeflächen auf dem Rombold-Areal erfolgen könnte, sondern vor allem auch, weil, wie Bürgermeister Ian Schölzel sagte, schon bei der Vermarktung der Rombold-Plätze eine hohe Nachfrage von Firmen zu verzeichnen sei.

An die Gewerbeflächen sollen sich dann in etwas höherer Lage einige Mehrfamilienhäuser anschließen. Im Konzept sind bislang vier solche Bauten vorgesehen. Allerdings gibt es im Gemeinderat auch Stimmen, die verdichtete Bauweise noch weiterzuführen und diese Häuser stärker mit den am oberen Rand des Geländes vorgesehenen Ein- und Zweifamilienhäusern zu durchmischen. So bedauerte Irmgard Hestler (SPD), dass im Entwurf nicht mehr Mehrfamilienhäuser untergebracht sind, und Markus Keller (Weissacher Bürger) verwies ausdrücklich auf den Integrationsgedanken und warnte davor, einerseits einen Block zu entwickeln, der das Zeug zum sozialen Brennpunkt habe, und andererseits die Höhenlage in Killesberg-Manier für Besserverdienende zu reservieren. „Ein Mehrfamilienhaus ist nicht per se ein sozialer Brennpunkt“, widersprach Ordnungsamtsleiter Rudolf Scharer. Keller beharrte jedoch darauf, der ursprüngliche Gedanke, sozialen Wohnraum zu schaffen, sei „nicht ganz erfüllt“.

„Das muss ja auch erwirtschaftet werden“, gab der Bürgermeister zu bedenken. Dabei spielt der Verkauf von Bauplätzen für Einzel- und Doppelhäuser die entscheidende Rolle. Aber auch am Zuschnitt dieser Flächen gab es Kritik. So wurden insbesondere zwei Plätze mit 8 und 6,3 Ar als zu groß beanstandet. Dagegen befand Carl Höfer (CDU/FWV), im Konzept sei „alles drin“, sodass „jeder seines bekommen kann“. Wegen der Topografie sei die Planung so auch sinnvoll, „andersrum wär völlig unsinnig“.

Ganz andere Bedenken artikulierte Thomas Heller (UBL). Er erinnerte an die in Umweltplänen festgehaltene Kaltluftschneise und beklagte den Verbrauch wertvoller Ackerflächen. „Diesen Konflikt haben wir oft“, erklärte Schölzel mit Blick auf die Landwirtschaft. Im Gemeinderat habe jedoch Einigkeit bestanden, lieber dort die Wohnbebauung weiterzuführen als etwa im Wannengrund.

Das neue Baugebiet soll „Zur Fuchsklinge“ heißen, nach einem Winkel am Rand zum Rombold-Areal. Zunächst war es dabei eigentlich um eine verkehrliche Entlastung für die Jägerhalde gegangen, die in Form einer Schleife hinter dem Edeka-Markt verlaufen sollte. Daraus entwickelte sich dann die Überlegung, an die Schleife ein Baugebiet anzudocken. Eine zusätzliche Erschließungsmöglichkeit für das Baugebiet besteht über einen Feldweg jenseits der Edeka-Parkplätze.

Weihnachtliches nach Ostern

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Von Renate Häussermann

ASPACH. Fast hätte es der Gewerbeverein geschafft, dass dieses Jahr in Großaspach Ostern und Weihnachten zusammenfallen. Denn kaum ist Ostern vorüber, denken die im Gewerbeverein organisierten Geschäftsleute schon an Weihnachten. Und so trafen sie sich am Mittwochabend und testeten die künftige Weihnachtsbeleuchtung.

Stern, Glimmerband, Glocke: Vorstandsmitglied Monika Krail hatte die Weihnachtsdekos bei einer Messe in München entdeckt und erfahren, dass selbige in der Stadt Gerlingen im Kreis Ludwigsburg zur Adventszeit die Straßen schmücken. Leihweise wurden sie jetzt in Aspach eingesetzt. Elektromeister Oliver Beck montierte die edlen Stücke an Laternenmasten, und eine ganze Schar von BdS-Mitgliedern begutachtete und bewertete den Straßenschmuck.

Edle Beleuchtung

von November bis Januar

„Wir haben lange diskutiert“, berichtet Vorsitzender Andreas Möhle. Man entschied sich für die Glocke. „Die sieht auch bei Tageslicht gut aus“, so Möhle. Nun schafft der Gewerbeverein 10 bis 13 dieser glitzernden Teile an. Vom ersten Adventswochenende im November bis Dreikönig im Januar werden sie zusammen mit der bestehenden Giebelbeleuchtung der Großaspacher Hauptstraße ein weihnachtliches Flair geben. „Das wird eine tolle Geschichte werden“, ist sich Möhle sicher.

Aufgewertet wird mit dieser Neuanschaffung auch der traditionelle Weihnachtsmarkt, den der Gewerbeverein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ausrichtet. Er findet in diesem Jahr am Samstag, 3. Dezember, statt.

Beuys war in ihrer Stadt immer präsent

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Von Ingrid Knack

BACKNANG. Wenn Simone Scholten auch seit diesem Monat nicht mehr für die Stadt Backnang arbeitet, war sie doch an der Planung der Ausstellungen 2016 beteiligt, entwickelte das Programm bis Ende des Jahres fürs Graphik-Kabinett im Helferhaus. „Kopf und Kragen“ heißen die Werkschauen vom 9. November bis 12. Februar 2017 in beiden Häusern, bei denen sie die Finger im Spiel hat. Der älteren Porträtgrafik bis zurück in die Renaissance im Helferhaus stehen Porträts in der aktuellen Kunst gegenüber, die in der Galerie der Stadt Backnang nebenan gezeigt werden.

Das Projekt ist symptomatisch für die Arbeit Scholtens: Sie richtete ihren Blick immer auf die „tollen Möglichkeiten der beiden Häuser“, war hier und dort Ansprechpartnerin für Künstler und Besucher. Bei ihren Vernissagereden vermittelte sie auch schweren Stoff leicht und unterhaltsam und weckte bei Führungen die Lust, sich näher mit den Exponaten und den Urhebern zu beschäftigen.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kunstbereich war die Leiterin des Graphik-Kabinetts auch mit zuständig für die Städtische Kunstsammlung, Kunst im öffentlichen Raum und die Münzsammlung – 1999 hatte Eugen Bort aus Waldrems der Stadt seine über 5000 Exponate umfassende Sammlung von Münzen und Medaillen gestiftet.

Bürger durften die Exponate

für die Geburtstagsschau aussuchen

Eines der Highlights in den vergangenen sieben Jahren war für Simone Scholten die Ausstellung 2012 zum 10-jährigen Bestehen des Graphik-Kabinetts. Die Einrichtung wurde kurzerhand zum „Kabinett der Bürger“ erklärt, Bürger der Stadt durften eine Ausstellung nach eigenem Geschmack zusammenstellen. Wer wollte, konnte dafür eine Grafik aus den Kunstsammlungen der Stadt Backnang auswählen.

„Beim Graphik-Kabinett war’s mir wichtig, dass man das Feld öffnet“, sagt Scholten. Der „wunderbare Fundus der Riecker-Sammlung“ lasse viele Anknüpfungswege offen. So kam es beispielsweise 2014 zum Projekt „Printing Matters – Printing Matters!“ unter Leitung von Katja Davar, Künstlerin und Professorin an der Fachhochschule Mainz. Mit ihrer Klasse durchstöberte Davar die Riecker-Sammlung, einige der Grafiken wurden zur Initialzündung für eigene Arbeiten. Auf Davars Anregung hin öffneten auch aktuelle Künstler ihre Schränke und stellten Arbeiten zur Verfügung, teilweise entstanden diese extra für die Backnanger Ausstellung. „Extrem spannend“, findet die Leiterin des Kabinetts.

Dass Grafik „nicht nur die ganz hohe Kunst“ sein muss, rückte Scholten mit Comic-Ausstellungen ins Bewusstsein nicht nur der kulturbeflissenen Bürger. 2012 durften die Backnanger „Comics, Filme, Träume“ von Winsor McCay genießen. Sammler, Kunsthistoriker, Künstler und Kurator der Backnanger Ausstellung, Alexander Braun, wurde zwei Jahre nach dem großen Erfolg wieder eingeladen. Nun ging es um die Geschichte des nordamerikanischen und europäischen Comic-Westerns.

Auch die Ausstellung „Passio und Compassio – Vom Leben und Sterben der Heiligen“ (2011) war etwas ganz Besonderes. Anhand von zirka 120 Werken aus dem 14. bis 21. Jahrhundert wurden Märtyrer, Einsiedler oder Mönche, direkte Weggefährten Christi oder Künder seiner Lehren vorgestellt. So erfuhr der Besucher beispielsweise, warum der heilige Hieronymus von einem Löwen begleitet wird, der heilige Laurentius einen Grillrost in den Händen hält, und dass der heilige Franz von Assisi den Vögeln predigte. Erstmals wurden dabei in eine Ausstellung des Graphik-Kabinetts Werke der zeitgenössischen Kunst miteinbezogen. Damit traten sie mit den Beständen der Ernst-Riecker-Stiftung in einen Dialog. Die einem stetigen Wandel unterliegenden Formen des Umgangs mit Heiligen und den Vorstellungen des Religiösen wurden reflektiert. Dabei sei stark diskutiert worden, „ob Religion Thema in der zeitgenössischen Kunst ist“, erinnert sich Scholten.

Schon als Jugendliche hatte Simone Scholten ein Faible für die Kunst. Prägend waren Ausstellungsbesuche zusammen mit ihren Eltern oder mit ihrer Klasse und einem Lehrer, der selbst Künstler war, „und uns für diese Themen begeistern konnte“. Eine Rolle spielte zudem ihre Heimatstadt Kleve am Niederrhein. Dort wuchs Joseph Beuys auf. In Kleve hatte er von 1957 bis 1964 ein Atelier. In der Sammlung des Museums Kurhaus ist er vertreten. „Dieses Thema war immer sehr präsent, man hat sich stark damit auseinandergesetzt.“ In Kleve lebte Scholten noch, als der Aktionskünstler in den 1980er-Jahren starb.

In Trier und Bonn studierte Scholten Kunstgeschichte, christliche Archäologie und Städtebau. Selbst einen künstlerischen Beruf zu ergreifen, war für sie kein Thema. „Ich habe schon ein bisschen gezeichnet und mich immer sehr für Fotografie interessiert und Fotos gemacht.“ Aber nur privat. Die Kunst hat sie „eher immer theoretisch interessiert, weil ich fand, dass sie einem die Möglichkeit gibt, sich mit sehr vielen Themen zu beschäftigen, auf die man sonst vielleicht gar nicht kommen würde“.

Außergewöhnlich waren ihre Praktika. In Trier musste sie den Nachlass einer Schützengilde inventarisieren, für das Schützensilber konnte sie sich allerdings nicht so sehr erwärmen. „Das war aber eine gute Schule, sich solche Sachen anzugucken und den Blick zu öffnen und zu sehen, worauf man alles achten und für was man sich alles begeistern kann.“ Und: Der Museumsleiter nahm sie mit zur internationalen Kunst- und Antiquitätenausstellung Tefaf im holländischen Maastricht. „Er musste Fälschungen heraussuchen, eine Arbeit, bei der ich als Zweitsemester völlig aufgeschmissen war, da etwas zu beurteilen.“

Ihre Zeit an der Bonner Universität verbrachte Scholten nicht nur mit theoretischen Studien. Als die Bundeskunsthalle eröffnet wurde, nutzte sie auch ganz praktisch, dass sie direkt vor der Haustür „ein riesiges Spektrum an Kunst präsentiert“ bekam, und machte dort ziemlich schnell Führungen. Bevor sie ihr Studium abschloss, war sie noch jeweils ein halbes Jahr in Rom und Florenz.

All diese Erfahrungen machten sie offen „für alle möglichen Sachen“. Dass sie in Backnang sowohl mit aktueller Kunst als auch mit alten Meistern zu tun hatte, passt gut zu ihr. „Meinen Abschluss habe ich zwar in mittelalterlicher Kunstgeschichte gemacht, aber ich bin von vornherein zweigleisig unterwegs gewesen und habe mich immer auch für zeitgenössische Kunst interessiert und das auch verfolgt.“ Schon bald fing sie an, bei Ausstellungseröffnungen Reden zu halten und „Katalogtextchen“ zu schreiben.

Magisterarbeit über Kleinplastik

an flämischen Frauenklöstern

Nach einem kurzen Ausflug in die Denkmalpflege – sie war bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Organisationskomitee – war ihr aber klar, „dass ich doch gerne näher an die Kunst und an die Werke heranmöchte“.

Es folgte ein Volontariat im Museum Kurhaus in Kleve, das Haus war gerade erst seit einem Jahr eingerichtet, und es galt, Pionierarbeit zu leisten. Scholten war nicht nur in Pressearbeit und Kataloggestaltung eingebunden, sondern durfte direkt eine eigene Ausstellung machen. Dort fand sie mit den „mittelalterlichen Skulpturen, die sehr stark an die niederländische Skulptur angebunden sind“, einen Anknüpfungspunkt an ihre Magisterarbeit über „Kleinplastik aus flämischen Frauenklöstern“. Gleichzeitig gibt es in diesem Museum eine riesige Sammlung zeitgenössischer Kunst. „Diese Mischung fand ich schön. Die habe ich im Prinzip auch in Backnang gefunden.“ Nach dem Volontariat kam Scholten zu „germinations europe“, einer Vereinigung, die sich um die Förderung junger europäischer Künstler kümmerte. 16 europäische Länder waren zum Schluss beteiligt. Das Projekt war zunächst in Bonn beim deutsch-französischen Jugendwerk angesiedelt. Als dieses nach Berlin umzog, wurde der Sitz von „germinations europe“ nach Antwerpen verlegt. „Weil ich niederländisch spreche, haben sie mich mitgenommen.“ Anderthalb Jahre lebte Scholten in Antwerpen, „dann ist das Projekt, das von EU-Mitteln lebte, leider eingeschlafen“.

Bei der ifa-Galerie in Bonn übernahm Scholten die Leitung. Als neben dem Hauptsitz Stuttgart nach der Wiedervereinigung noch Berlin hinzukam, war klar, „irgendwann musste eine Galerie geschlossen werden, das war dann die Bonner“. Nach anderthalb Jahren ifa-Galerie bekam Scholten die Chance, an die Bundeskunsthalle zu wechseln für zwei große Ausstellungsprojekte: „Kunst in Frauenklöstern“ und „Barocke Kunst im Vatikan.“ „Dann kam Stuttgart–beziehungsweise meine Tochter und Stuttgart“, lacht die Kunsthistorikerin. In der Landeshauptstadt leitete ihr Ehemann die Kunstvermittlung an der Staatsgalerie.

Bevor Scholten nach Backnang kam, arbeitete sie anderthalb Jahre am Dominikanermuseum in Rottweil – auch so eine Pionierarbeit-Geschichte. Dann sah sie die Ausschreibung der Stadt Backnang. Die Galerie kannte sie schon. „Wir waren auf das gute Programm aufmerksam geworden, als wir noch in Stuttgart waren. Wir sind durch das Gebäude gelaufen, ich habe auch das Büro gesehen und dachte – das wäre toll, hier zu arbeiten.“ Nun hat sie das Büro geräumt. Der Weg für einen Nachfolger ist gut bereitet.

Eine Plastiktüte kommt nicht in die Tüte

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Von Heidrun Gehrke

BACKNANG. Eine Plastiktüte kommt Heidi Vonhoff nicht in die Tüte. „Man muss nicht alles zehnmal einpacken“, sagt sie und „parkt“ ihren Einkaufswagen mit Tasche vor einem Gemüsestand auf dem Wochenmarkt. Kostenpflichtige Plastiktüten findet die Backnangerin den „absolut richtigen“ Weg. „Der Umgang mit Plastik muss ins Bewusstsein kommen“.

Ottmar Dänzer sagt, er prüfe für seinen Biomarkt in Germannsweiler derzeit die Optionen, wie Kunden zum „Nein“ zur Tüte animiert werden können. „Ich kann mir vorstellen, auf abbaubare Maistüten umzustellen und diese dann kostenpflichtig abzugeben.“ Für einen Eierkarton bezahlen Kunden schon seit einigen Jahren 20 Cent. „Das hat sofort eine Wirkung gezeigt“, erinnert sich Dänzer. Konsequent aus seiner Sicht wäre es, gar keine Plastikverpackung mehr im Ladengeschäft anzubieten, wie es ein Stuttgarter Bio-Betrieb praktiziert. Für seinen Bio-Abokisten-Service sieht er indes noch keine Lösung. „Das Problem ist die Frischhaltung bis zur Auslieferung.“

Salat und Spinat etwa trocknen in Papier eingewickelt schnell aus – diese Schwierigkeit erwähnt auch Wochenmarkthändlerin Cornelia Schaaf aus Allmersbach am Weinberg. „Ackersalat ist fast nur verkaufbar in der Tüte.“ Sie und ihre Mitarbeiter fragen unabhängig von der neuen EU-Richtlinie schon immer, ob eine Tüte wirklich nötig ist. „Viele bringen ihre alten Tüten mit, aber es gibt genauso die Kunden, die für alles eine Extratüte möchten“, ist ihre Erfahrung. Wie sie die Selbstverpflichtung umsetzen, sei noch nicht entschieden. „Die ideale Lösung haben wir noch nicht gefunden.“

Auch Josef Kremer aus Waldrems verkauft auf dem Wochenmarkt Gemüse. Auch er überlegt, langfristig auf Maistüten umzustellen. „Ich wäre froh, wenn ich ganz ohne Tüten auskäme“, sagt er. Obwohl sie ihn mehrere Hundert Euro jährlich kosten, habe er noch nie Geld dafür verlangt. Ein Ehepaar aus Oppenweiler fände genau das den richtigen Weg. „Gott sei Dank sollen Tüten kostenpflichtig werden, die Leute sollen nachdenken, das funktioniert wohl nur übers Geld“, meinen sie. Ihre Meinung: „Es ist kein großer Aufwand, Stoffbeutel oder Einkaufstasche immer dabeizuhaben.“

Auch im Biomarkt auf dem Hagenbach bringen viele Kunden die „freiwillige Selbstverpflichtung“ zur eigenen Tragetasche bereits mit. „Unsere Kundschaft ist sensibilisiert für das Thema“, sagt Geschäftsführer Mathias Wurche. Wer trotzdem eine Tüte möchte, bezahlt seit einem Jahr für die großen Transporttüten, die es an der Kasse gibt. „Mit dem Effekt, dass die Kunden noch seltener danach fragen“, hat Wurche festgestellt. Die dünnen Tüten für Gemüse und Obst, die von einer Rolle abgerissen werden, kosten bis jetzt noch nichts. „Wie damit weiter verfahren werde, darüber werden wir noch entscheiden“, kündigt er an. Seiner Meinung nach geht eine freiwillige Selbstverpflichtung nicht weit genug. „Mit einer Verordnung könnte die Gewohnheit besser über den Verstand gesteuert und vielleicht auch gebremst werden.“

Rolf Hettich, Inhaber eines Backnanger Sportfachgeschäfts, ist dabei, in Abstimmung mit dem Verband Intersport auf umweltfreundlichere Verpackungen umzustellen. Allerdings hält er es für „eine schwierige Geschichte“, Kunden Geld für eine Tüte abzunehmen. „Als Fachgeschäft verkaufen wir teils hochwertige Produkte, und dann wollen wir vom Kunden Geld für eine Verpackung“, spricht er ein Problem an. Bis jetzt stellen es die Mitarbeiter dem Kunden frei. „Wir fragen immer, ob er eine Tüte braucht“, so Hettich, für den feststeht: „Wir müssen ran an die Geschichte.“ Vorstellbar ist für ihn, probeweise eine Woche lang für Tüten Geld zu verlangen. „Dann sehen wir, wie die Kundschaft reagiert.“ Von Vorschriften hält er wenig, er appelliert an die Eigenverantwortung. „Wir Händler können darauf hinweisen und damit das Umdenken vielleicht anstoßen.“

Ähnlich sieht es Markus Sammet, Inhaber des Schwarzmarkts. „Eine Tragetasche ist ein Service. Der Kunde kauft hochwertige Kleidung und gute Qualität, darum will ich ihn nicht für eine Tüte zur Kasse bitten.“ Plastiktüten haben sie schon lange nicht mehr. Die Ware wird auf Wunsch in Papiertüten verpackt ausgegeben. Die sogenannten „Elegance“-Tüten haben einen festen Boden und seien sehr gefragt bei der Kundschaft, die seiner Beobachtung nach umweltfreundlich damit umgehe. „Ich höre immer wieder von Kunden, dass sie zu schade zum Wegwerfen sind und zum Leergutsammeln oder fürs Altpapier genutzt werden können.“

In den Filialen der Metzgerei Kühnle werden „nur noch rund 20 Prozent der Ware zusätzlich in eine Plastiktüte gepackt, die aufgrund ihrer Stabilität weiterverwandt werden kann“, teilt Silke Kühnle schriftlich mit. Und ergänzt: „Obwohl wir nicht Mitglied im Handelsverband Deutschland sind und damit die freiwillige Selbstverpflichtung bei uns nicht zum Tragen kommt, versuchen wir auch in Zukunft, den Anteil an Plastiktüten noch weiter zu reduzieren.“ Ihrer Meinung nach könne kaum umweltschonender als im Bedienbereich eines Fachgeschäfts eingekauft werden. Hierzu verweist sie auf die PTE-Umhüllungen im Onlinehandel und zitiert aus einer Veröffentlichung des Industrieverbands Papier- und Folienverpackung: „Für ein im Onlinehandel bestelltes Steak von 400 Gramm fällt ein Verpackungsabfall von 3,5 Kilogramm an. Würde dieses Steak in eine Tragetasche verpackt, läge der Verpackungsabfall nur bei wenigen Gramm“.

Die Buchhandlung Osiander teilt in einer Presseerklärung mit: „Generell befürworten wir die EU-Richtlinie, allerdings wollen wir anmerken, dass es uns unverständlich ist, dass Plastiktüten im stationären Handel reduziert werden sollen, gleichzeitig aber Verpackungsmaterial bei Internetversendungen nicht einbezogen werden.“

Wie halten es die großen Handelsketten mit der Tüten-Verordnung? Edeka-Kunden erhalten „seit jeher kostenpflichtige Tragetaschen aus unterschiedlichen, nachhaltigen Materialien“, erklärt Pressesprecher Christhard Deutscher auf Nachfrage der Zeitung schriftlich. Dazu gehörten Baumwoll- und Papiertragetaschen, Permanent- und Non-Woven-Taschen aus recycelten PET-Flaschen sowie die normalen Plastiktüten, die ebenfalls aus Recyclingmaterial produziert werden. Welche Tragetaschen in den Märkten angeboten werden, hänge von der Nachfrage ab. „Im Allgemeinen haben wir die Erfahrung gemacht, dass mit Tüten immer sparsamer umgegangen wird, denn viele Kunden verwenden bereits Mehrwegtaschen oder verwenden Tüten mehrfach.“

Die Drogeriekette Müller bietet an den Kassen kostenpflichtige Einweg-Tragetaschen in sechs verschiedenen Größen sowie eine neue Baumwolltragetasche und zwei Mehrwegtragetaschen an. „Das Unternehmen Müller hat europaweit bereits im Februar 2015 auf kostenpflichtige Tragetaschen umgestellt. Seitdem können wir einen Rückgang der Nachfrage um bis zu 80 Prozent verzeichnen, je nach Größe unterschiedlich“, teilt das Unternehmen schriftlich mit.


            Auf dem Wochenmarkt ein alltägliches Bild: Eine Frau hat ihre Stofftasche dabei und lässt sich ihren Einkauf hineinfüllen. Foto: A. Becher

Rizzi und Rühle Wackelkandidaten

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Von Uwe Flegel

Sportdirektor Joannis Koukoutrigas ist die Ruhe selbst. „Wir haben mit beiden gesprochen. Beide sind Leistungsträger, haben sich in den vergangenen Jahren bei uns sehr gut entwickelt und spielen eine sehr gute Saison.“ Immerhin ist der 27-jährige Rizzi mit neun Saisontreffern hinter Angreifer Pascal Breier der zweitbeste Schütze der SG Sonnenhof und einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Liga. Und der 25-jährige Rühle hat mit fünf Saisontreffern für einen Stürmer zwar nicht die herausragende Quote, aber der lauf- und einsatzfreudige sowie durchsetzungsstarke Offensivmann gefällt seit Wochen mit Topleistungen.

Deshalb ist es keine Frage, dass der Verein aus dem Fautenhau mit Rizzi und Rühle gerne die zum 30. Juni 2016 auslaufenden Verträge verlängern würde. Der 2011 sowie 2013 jeweils von den Stuttgarter Kickers gekommene Mittelfeldmann sowie der Stürmer würden dann bereits in die sechste sowie vierte Saison bei der SG gehen. Beide zögern aber. „Das ist legitim“, erklärt Koukoutrigas, der nicht sagen kann oder will, ob beide mit anderen Vereinen verhandeln. Der Sportdirektor will jedoch die Kaderplanung voran treiben. Unabhängig vom eventuell noch möglichen Aufstieg, nachdem Aspach sechs Spieltage vor Schluss nur zwei Punkte weniger hat als der auf Relegationsrang drei platzierte VfL Osnabrück. Deshalb hat der 41-Jährige den beiden gesagt, dass er „Ende dieser oder Anfang nächster Woche wissen will, wie sie sich positionieren“. Soll heißen: Koukoutrigas erwartet von Rizzi und Rühle eine Antwort auf die Frage, ob es eine reelle Chance gibt, dass sie bleiben. Denn: „Andere Spieler haben sich auch positioniert.“ Dabei denkt Koukoutrigas zum Beispiel an Kapitän Daniel Hägele, an Timo Röttger und an Julian Leist, die allesamt kürzlich verlängert haben.

Derzeit hält es der Sportdirektor nicht für ausgeschlossen, dass Rizzi und/oder Rühle, die mit Aspach vor zwei Jahren den Sprung von der Regional- in die Dritte Liga geschafft haben, bleiben. Wer Koukoutrigas aber genau kennt, der hört heraus, dass er nicht überrascht wäre, wenn sich beide verabschieden. Er sagt: „Es ist immer schade, wenn Jungs gehen, die so lange dabei sind.“

Klar ist für den altgedienten sportlichen Leiter, der den Marsch von der Ober- bis in die Dritte Liga mitgemacht hat, dass „wir den Altersdurchschnitt in unserem Kader weiter senken wollen“. Zudem will er nicht nur bei Michele Rizzi und Tobias Rühle schnell Klarheit. Mit Torwart Bojan Spasojevic, den Abwehrspielern Robin Schuster, David Kienast und Felice Vecchione sowie den Angreifern Bashkim Renneke und Pascal Sohm stehen ebenfalls Vertragsgespräche an. Eine Tendenz gibt’s bei diesen Spielern laut Koukoutrigas noch keine: „Sie haben alle noch die Chance, sich für eine Verlängerung zu empfehlen.“ Eine Möglichkeit, die Mirko Schuster nicht mehr hat. Der Defensivmann hätte schon zur Winterpause die SG verlassen können.


            Bejubelten mit Aspach in den vergangenen Jahren einige Erfolge: Michele Rizzi (links) und Tobias Rühle. Doch nun gibt es klare Anzeichen, dass beide ab Sommer das Trikot eines anderen Vereins tragen. Bisher haben sie ihre Verträge bei der SG jedenfalls noch nicht verlängert.Foto: A. Becher

Motorradfahrer schwer verletzt

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MURRHARDT (pol). Schwere Verletzungen zog sich ein 55 Jahre alter Motorradfahrer am Sonntag gegen 13.40 Uhr zu. Der Mann gehörte einer Gruppe von vier Motorradfahrern an, die auf der L1120 zwischen Murrhardt und Kaisersbach unterwegs war. Der 55-Jährige erkannte dabei zu spät, dass zwei vorausfahrende Fahrer die Geschwindigkeit reduziert hatten, um nach rechts auf einen Wanderparkplatz einzubiegen.

Er fuhr auf das Motorrad auf und stürzte. Hierbei zog er sich eine schwere Rückenverletzung zu und musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden. Der zweite Motorradfahrer hatte Glück und stürzte bei dem Zusammenstoß nicht. An den beiden Motorrädern entstand ein Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 3500 Euro.


Wochenendkurs: Excel 2013 im Büro

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BACKNANG. Excel ist für alle nützlich, die viel mit Zahlen arbeiten und sie rechnerisch und grafisch optimal aufarbeiten wollen. Der VHS-Kurs „Excel 2013 im Büroeinsatz“ gibt Einblick in Punkte wie Bedieneroberfläche und Menüs von Excel, Tabellen erstellen, gestalten und formatieren, Datenbereiche kopieren, ausfüllen, sortieren und verknüpfen, Kalkulationen, Berechnungen mit Formeln, logische Abfragen und Auswahl durchführen, vielseitige Diagramme schnell und einfach erstellen und individuell bearbeiten, und Drucken von Tabellen, Diagrammen und weiteren Zeichengrafiken.

Voraussetzung sind Kenntnisse in Windows. Für den Kurs ist die ESF-Fachkursförderung möglich. Er findet an zwei Wochenenden statt: 8. und 9. April und 15. und 16. April, jeweils freitags von 18 bis 22 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr. Kursort ist die Volkshochschule, Bahnhofstraße 2.

Weitere Informationen gibt es bei der Volkshochschule unter der Telefonnummer 07191/9667-0.

EnBW plant drei Windräder

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WINTERBACH (pm). Im Winterbacher Windparkprojekt geht es in die entscheidende Phase. Die EnBW hat den Genehmigungsantrag beim Landratsamt in Waiblingen eingereicht. Nach Verkleinerung des Planungsgebiets sind jetzt noch drei Anlagen nahe der „Goldboden“ genannten Hochfläche Gegenstand des Genehmigungsverfahrens. Geplant wurde mit Anlagen mit einer Nabenhöhe von 164 Metern, einem Rotordurchmesser von 131 Metern und einer Leistung von 3,3 Megawatt je Anlage. Rechnerisch reicht die im Windpark erzeugte Energie aus, um 7500 Haushalte mit Strom zu versorgen. Wird die Genehmigung erteilt, kann mit dem Bau der Windenergieanlagen begonnen werden. Die EnBW rechnet mit dem Genehmigungsbescheid noch im Herbst dieses Jahres.

Um die Bevölkerung umfassend über das Windparkprojekt in Kenntnis zu setzen und offene Fragen zu beantworten, lädt die EnBW auf 4. Juli zu einer Informationsveranstaltung nach Winterbach ein. Der Veranstaltungsort wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Beim Beckenbau geht es voran

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Das im Bau befindliche Becken Däfern-/Glaitenbach dient unmittelbar dem Schutz von Oberweissach und zugleich dem Schutz des Unterlaufs der Weißach vor statistisch einmal in 100 Jahren auftretendem Hochwasser. Die Anlage verfügt über einen Rückhalteraum von 78000 Kubikmetern und ist damit das größte Stauwerk im Gebiet des Hochwasserzweckverbandes Weissacher Tal. Das Land fördert die Gesamtinvestitionen von 2,65 Millionen Euro mit einem Zuschuss in Höhe von 70 Prozent. Im Sommer vergangenen Jahres haben die Bauarbeiten begonnen. Mit einer Bauzeit von einem Jahr ist zu rechnen.

Der neue Damm am Ortsrand von Cottenweiler ersetzt das ursprünglich weiter ab vom Ort geplante Horbachbecken. Das Gruppenbachbecken hat, wie Susanne Wenzel vom Backnanger Ingenieurbüro Frank im Gemeinderat erläuterte, ein Fassungsvolumen von etwa 48500 Kubikmetern. Dabei ist der sogenannte Klimafaktor bereits berücksichtigt, der auf die zunächst als erforderlich ermittelten Werte draufgeschlagen wird. Er soll sicherstellen, dass das neue Becken auch gegen die wegen des Klimawandels befürchteten stärkeren Regengüsse geschützt wird. Derzeit laufen in diesem Zusammenhang weitere Untersuchungen, die klären sollen, ob die bisherige pauschale Annahme eines Faktors von 15 Prozent zutrifft. Wenzel will die Ergebnisse der Auswertungen abwarten, ehe weitere Planungsschritte erfolgen. Dazu riet auch Bürgermeister Ian Schölzel mit dem Hinweis darauf, dass die erwartete 70-Prozent-Förderung des Landes an korrekte Volumenberechnungen gekoppelt ist. Sollten Korrekturen noch oben nötig werden, müsste die Planung nochmals überdacht werden. Wenzel merkte aber an, dass eine Erhöhung des Damms um bloße zehn Zentimeter wegen der großen Einstaufläche von vier Hektar viel bringt. Für den ökologischen Ausgleich können die Ökopunkte herangezogen werden, die bei der ehemaligen Tongrube Blindenreisach gewonnen wurden. Allerdings gilt dies nicht für den Bachlauf, der auf einer Länge von 120 Metern beeinträchtigt ist. Wie Jochen Roos vom Weissacher Büro Heitzmannplan sagte, muss dafür ein gleichwertiger ortsnaher Ausgleich geschaffen werden.

Rückbau der 60 Meter langen Verdolung ist vorgesehen

Vorgesehen ist zum einen ein Rückbau der 60 Meter langen Verdolung. Zum anderen setzt Roos auf ein Renaturierungsprojekt am Heutensbach. Die Pläne befänden sich noch im Anfangsstadium, aber immerhin ginge es dort um eine Gesamtlänge von bis zu 900 Metern Bachlauf – und damit um einen Ausgleich, der auch noch Reserven für weitere Becken bietet. Der Bürgermeister hofft, dass der Verband das Planfeststellungsverfahren noch in der ersten Jahreshälfte einleiten kann. Dann wäre bei idealem Verlauf ein Baubeginn im Sommer 2017 möglich.


            Großbaustelle bei Oberweissach: Das Becken Däfern-/Glaitenbach mit zwei Durchlassbauwerken ist mit einem Stauvolumen von 78000 Kubikmetern das größte im Weissacher Tal. Foto: F. Muhl

Jedes Kind soll einen Baum pflanzen

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Von Melinda Schachinger

OPPENWEILER. Etwa 80 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren werden am Samstag, 16. April, bei Oppenweiler durch den Wald wuseln und gemeinsam mit Revierförster Jochen Bek und seinen Helfern eine ganze Menge junger Bäumchen pflanzen. Anlass hierfür ist ein Aktionstag zur Klimakrise der Plant-for-Planet-Akademie, der mithilfe der Energieagentur Rems-Murr gGmbH im Kreis organisiert wird und für alle Interessierten der angesprochenen Zielgruppe offensteht.

Die Idee hinter Plant-for-the-Planet ist es, Kindern über das Pflanzen von Bäumen die Klimaschutz-Thematik näher zu bringen. Sie geht zurück auf den Ausspruch eines Jungen, der am Ende eines Referats zur Klimakrise ganz praktisch orientiert meinte, Kinder in jedem Land der Welt könnten Bäume pflanzen, um so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit diesem Hintergrund organisiert Plant-for-the-Planet Kinderakademien, bei welchen die Kinder vieles lernen, planen und sich austauschen können. Ein wichtiger Bestandteil dieser Akademien sind dem Grundsatz entsprechend natürlich Pflanzaktionen.

Am Oppenweiler Aktionstag werden die Kinder Infos über ihre eigene Pflanzaktion bekommen. Darüber hinaus werden sie sich aber auch spielerisch viel weiteres Wissen aneignen und erlernen, wie sie ihre neuen Kenntnisse zum Beispiel in ihrer Klasse auch für andere Kinder anschaulich präsentieren können. Ein Großteil des Tages spielt sich darum an der Murrtal-Schule in Oppenweiler ab, erklärt Barbara Ludwig von der Energieagentur. Nach dem Mittagessen geht es dann endlich in den Wald zum Pflanzen. Nach der abgeschlossenen Pflanzung werden die Kinder noch aufgrund ihrer neuen Kenntnisse zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ernannt werden.

Die Vorbereitungen zum Aktionstag laufen bereits, auch im Wald. Es sollen Douglasien auf ein Waldstück gepflanzt werden, auf dem bislang Fichten wuchsen. Zunächst mag es komisch klingen, statt einem einheimischen Baum eine aus Nordamerika stammende Art zu pflanzen. Bek erklärt den Grund, der ebenfalls mit dem Klimawandel einhergeht: Durch die klimatischen Veränderungen werden es Fichten immer schwerer haben, hierzulande zu bestehen. Die Käfer jedoch, die ihnen Schaden zufügen, profitieren vom milderen Klima.

Robustere Douglasie wird in Zukunft anfällige Fichte ersetzen

Die etwas robustere Douglasie, ebenfalls ein Nadelholz, könnte vielleicht einen akzeptablen Ersatz darstellen. Die Praktikanten und FSJ-ler des Försters bereiten das Grundstück bereits für die Kinder vor, damit die Kleinen nicht mit schweren Werkzeugen hantieren müssen. Jeder Holzstab, der auf dem Gelände aus dem Boden ragt, markiert dabei eine spätere Pflanzstelle.

Anmelden zur Pflanzaktion können sich einzelne Kinder oder Kleingruppen noch im Lauf der Woche über www.plant-for-the-planet.org/mitmachen/akademien oder www.energieagentur-remsmurr.de. Eine eventuelle spätere Anmeldung ist möglich, wenn noch Plätze frei sein sollten. Die Teilnahme sowie die Verpflegung sind kostenlos.


            Bereiten das Gelände vor: Praktikanten und FSJ-ler des Försters. So brauchen die Schulkinder am Samstag nicht mit schwerem Gerät zu hantieren. Foto: A. Becher

Schwager überfahren

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Von Hans-Christoph Werner

BACKNANG. Wo immer heutzutage schwere Lasten zu bewegen sind, kommen sie zum Einsatz: Gabelstapler. Wahre Wunderwerke der Technik. Zum Beispiel der Vier-Wege-Stapler. Auf der Stelle stehend kann er durch die Drehung der Räder die Fahrtrichtung ändern. Selbst mehrere Tonnen schwer können Gabelstapler große Lasten rasch an Ort und Stelle bringen. Besonders in der Holz verarbeitenden Industrie werden diese Arbeitshilfen eingesetzt. Kaum erwähnenswert, dass beim Umgang mit solchen Fahrzeugen besondere Sorgfalt walten muss.

In einem Sägebetrieb des Schwäbisch-Fränkischen Waldes trug es sich nun vor mehr als zwei Jahren zu, dass ein Arbeiter beim Zurücksetzen seines Vier-Wege-Staplers einen Mitarbeiter überfuhr. Dieser trug dabei so schwere Verletzungen davon, dass er trotz Einsatzes der Rettungskräfte an der Unfallstelle verstarb. Besonders tragisch, dass der 41-jährige, aus der Türkei stammende Verursacher dabei seinen eigenen Schwager zu Tode brachte. Das trug nun ihm wie auch den beiden Geschäftsführern des Betriebes eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung vor dem Backnanger Amtsgericht ein.

In sich gekehrt, durch einen Dolmetscher unterstützt, schilderte der Verursacher den Hergang des Geschehens. Bedauerlicherweise ließ er beim Rückwärtsfahren die nötige Sorgfalt außer Acht. Vielleicht hat sich aber auch der Geschädigte selbst in Gefahr gebracht. Wollte er noch schnell die Seite wechseln? Hatte er sich nach unten gebückt? Oder überhörte er das automatisch ertönende Warnsignal? Bei der Arbeit wird ein Gehörschutz getragen. Ganz ließ sich die Sache vor Gericht nicht mehr aufklären.

Erschwerend kam hinzu – und das brachte die Geschäftsführer mit auf die Anklagebank – dass der Unfallverursacher keinen Staplerführerschein besaß. Ferner lag kein schriftlicher Arbeitsauftrag vor. Darüber hätte der Geschäftsführer wachen müssen.

Für den Umgang mit großen Arbeitsgeräten gibt es in Deutschland nicht wenig Vorschriften. Die freilich müssen zur Kenntnis genommen werden. Zusätzlich werden die Betriebe von Fachleuten der Berufsgenossenschaft überprüft. So waren im betroffenen Betrieb in den Jahren 2003 und 2011 die fehlenden Führerscheine angemahnt worden.

Der für die Produktion zuständige Geschäftsführer wiederum wies darauf hin, dass er seine Staplerfahrer immer wieder beobachtet habe. Bei Fehlern habe er diese sofort entsprechend unterwiesen, umsichtiges Handhaben des Fahrzeugs mitunter selbst vorgeführt. Ferner gab er an, dass er bei seinem Studium an der Fachhochschule Rosenheim eine „Ausbildung für Ausbilder“ gemacht habe. Er hielt die Einhaltung der Gesetzesvorschrift durch die persönliche Unterweisung der Mitarbeiter erfüllt.

Ratschläge des Geschäftsführers sollten Führerschein ersetzen

Das sah der Vertreter der Staatsanwaltschaft anders. Er konstatierte ein Organisationsverschulden. Zumindest als Teileingeständnis von Versäumnissen musste das Gericht werten, dass seit dem tödlichen Unfall alle Staplerfahrer den Erwerb eines entsprechenden Führerscheins nachgeholt haben.

Nach der Vernehmung von sieben Zeugen und gut zweistündiger Beratung verständigten sich alle Beteiligten auf eine Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage. Der Unfallverursacher hat 1000, die beiden Geschäftsführer zusammen 10000 Euro an das Deutsche Rote Kreuz zu zahlen.

Der Unfallverursacher gab an, dass das Verhältnis zur angeheirateten Verwandtschaft schwierig sei. Diese Last wird ihm trotz Einstellung des Verfahrens bleiben.

BK bald auch im Kreis Hall

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Von Armin Fechter

BACKNANG/WAIBLINGEN. Die BK-Schilder gehen auf den früheren Landkreis Backnang zurück, der mit der Kreisreform 1973 aufgelöst wurde. Damit war auch das Ende des BK-Kennzeichens vorerst besiegelt. Der Großteil des Backnanger Kreisgebiets wurde mit dem Kreis Waiblingen im Rems-Murr-Kreis vereinigt. Teile wurden aber abgetrennt und benachbarten Landkreisen zugeschlagen.

Schwäbisch Hall erhielt dabei Zuwachs um die heutigen Gemeinden Fichtenberg, Gaildorf, Oberrot und Sulzbach-Laufen. Deren einstige Zugehörigkeit ist der Hintergrund für den Antrag des Landkreises Schwäbisch Hall, BK-Kennzeichen vergeben zu dürfen – nach dem Vorbild des Rems-Murr-Kreises. Hier können Autobesitzer das Altkennzeichen schon seit dem 2. Dezember 2013 bekommen – und das gilt nicht nur für die Bewohner der Altkreiskommunen, sondern für alle Rems-Murr-Bürger.

Mit der Wiedereinführung des einstigen Nummernschildes hat ein regelrechter Run auf die Tafeln eingesetzt. Allein im ersten Monat nutzten über 1000 Autobesitzer die Gelegenheit, ihren Wagen für ein BK-Kennzeichen anzumelden. Ihrem Beispiel sind viele weitere gefolgt: Mit Stand Ende März 2016 waren an Rems und Murr genau 16088 Fahrzeuge mit BK-Kennzeichen gemeldet. Das sind zwar bei insgesamt 341004 Fahrzeugen im Kreis erst knapp fünf Prozent. Doch nach wie vor verzeichnet die Kfz-Zulassungsstelle im Landratsamt starke Nachfrage nach dem neuen alten Schild.

„Die Beliebtheit ist ungebrochen“, sagte deshalb Landrat Dr. Richard Sigel gestern im Umwelt- und Verkehrsausschuss. Mit Blick auf den offiziellen Antrag des Nachbarkreises Hall, der seinen Einwohnern nun ebenfalls die BK-Möglichkeit bieten will, fügte Sigel an: „Es soll an uns nicht hängen.“ Dagegen gebe es keine Bedenken. Allerdings will Sigel dies zum Anlass nehmen, mit dem Bördekreis in Sachsen-Anhalt über eine neue Verteilung der Nummernschilder zu reden. Dort wurde das BK-Kennzeichen bereits am 1. November 2007 offiziell eingeführt – und daher verfügt der Bördekreis auch über das Gros der Tafeln. Über 6,7 Millionen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen stehen dort zur Verfügung, während der Rems-Murr-Kreis nur 283080 Varianten vergeben kann.

Im Zuge des mehrstufigen Verfahrens zur Wiedereinführung des Altkennzeichens, das der Kreis Schwäbisch Hall derzeit durchläuft, muss es daher nach Auffassung Sigels „prägend um die Frage der Aufteilung des aktuellen Kennzeichenbestandes gehen“. Sigel hofft, dass dabei für den Rems-Murr-Kreis noch eine statthafte Stückzahl an Varianten zusätzlich drin ist. Denn bislang stoßen Autobesitzer bei der Wahl des Wunschkennzeichens noch häufig an Grenzen.


            BK find ich gut: Das sagen schon über 16000 Fahrzeughalter, die anstelle des WN-Kennzeichens auf die Backnang-Tafel setzen. Foto: E. Layher

15 Männer hören auf ihr Kommando

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Von Renate Häussermann

BACKNANG. Offen, selbstsicher, sympathisch: Mit Stefanie Hägele kommt man sofort ins Gespräch. Sie sagt gerade heraus, was sie denkt. Dies kommt ihr zugute nach schwierigen Einsätzen, vor allem wenn es um Menschenleben ging. „Ich kann drüber sprechen, was mich bedrückt“, sagt sie. Manche Feuerwehrleute tun sich schwer damit; für sie gibt es die Möglichkeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

„Feuerwehr isch oifach schee“, schwärmt die 38-Jährige in breitem Schwäbisch. Es sei insbesondere die Kameradschaft, die man nirgendwo so ausgeprägt finde, wie in der Feuerwehr. Sie muss es wissen.

Die Familie Trautwein in Kirchberg an der Murr ist über Generationen mit der Feuerwehr verbandelt. Als Tochter Stefanie mit 13 Jahren den Entschluss fasste, in die Jugendfeuerwehr einzutreten, war der Vater – damals Kommandant der örtlichen Wehr – kritisch. Ein Mädchen in der Feuerwehr? Doch Stefanie setzte sich durch und ihre ältere Schwester gleich mit. Der Mutter war’s nur recht. Sie wusste somit immer, wo die Töchter sind.

Von Anfang an hat sich Stefanie Hägele in der Feuerwehr wohlgefühlt. „Ich wurde zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht.“ Bei der Feuerwehr, so sagt sie, lerne man etwas fürs Leben. Und so kam sie auch nie los von dieser Organisation, trotz Abitur, Aufenthalt in den USA und Studium.

Bei der Feuerwehr lernt

man etwas fürs Leben

„Man lernt viele Leute kennen.“ Auch das ist für Stefanie Hägele wichtig. Doch den Mann fürs Leben lernte sie nicht bei der Feuerwehr kennen. Der hat nichts am Hut mit der Feuerwehr. Als Stefanie und Roland Hägele nach Backnang zogen, wurde sie 2005 Mitglied der Stadtwehr.

2008 kaufte das Ehepaar ein Haus in Strümpfelbach. Es dauerte nicht lange, da war Stefanie Hägele Mitglied der Strümpfelbacher Wehr. Als einzige Frau, wohlgemerkt. Die zweifache Mutter lebte sich schnell ein. Der ungefähr 840 Einwohner zählende Ort hat an Vereinen nicht viel zu bieten. Da bleiben nur die Feuerwehr und der Kindergarten die tragenden Elemente des Dorflebens: Kindergartenfest, Weihnachtsmarkt, Sonnwendfeuer und Rathaushocketse.

Selbstständig im Marketing-Bereich, Hausfrau, Mutter, Ortschaftsrätin und jetzt auch noch Kommandantin: „Ich mach’ Ehrenamtliches gerne“, sagt die Hauptfeuerwehrfrau.

Nun sind der einzigen Frau bei den Strümpfelbacher Floriansjüngern 15 Aktive im Alter zwischen 20 und 48 Jahren unterstellt. Probleme? Nein. Und dennoch weiß Stefanie Hägele: „Als Frau muss man mehr seinen Mann stehen, als das ein Mann tun muss.“ Sie muss genauso zupacken. Sie muss alles einen Tick besser wissen und manchmal auch können. Sie muss den Überblick behalten. Fehler sollten ihr nicht passieren.

Einmal im Monat ist Übungsabend in Strümpfelbach. Geprobt werden Löschangriffe, Erste Hilfe, technische Hilfe, Leitern stellen und vieles mehr. Ausbildungen als Atemschutzgeräteträgerin, als Truppführerin, Sprechfunkerin und Maschinistin für Löschfahrzeuge hat sie hinter sich.

Irgendwann an die Spitze einer Abteilung zu kommen, war nie ihr Bestreben. Dass es nun so geworden ist, liegt daran, dass ihr Vorgänger Daniel Staudacher das Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr ausüben konnte. „Es war niemand anderer da, der es machen wollte,“ lacht Stefanie Hägele. Doch ganz so lässig hat man das in Strümpfelbach wohl nicht gesehen. Im Backnanger Rathaus ist man jedenfalls stolz darauf, dass die Abteilung unter so kompetenter Führung steht. Und am kommenden Donnerstag muss der Gemeinderat die Wahl von Stefanie Hägele bestätigen. Die Gemeindeordnung verlangt dies. Auch da dürfte es mit der Zustimmung keine Probleme geben. Im Gegenteil.

Vor einem Einsatz muss

die Kinderbetreuung gesichert sein

Trotz aller Gleichberechtigung ist ein solcher Job für eine Frau immer noch eine größere Herausforderung als für einen Mann. „Noch geht die Familie vor“, betont die Kommandantin. Ihre fünf und sieben Jahre alten Kinder gehen in die Schule und den Kindergarten. Muss Stefanie Hägele zu einem Einsatz, hat sie zunächst für die Kinderbetreuung zu sorgen. „Dieses Problem hat ein Mann nicht.“ Damit hat sie zweifellos recht.

Fünf Einsätze hatte die Strümpfelbacher Feuerwehr im vergangenen Jahr. Das ist vergleichsweise viel. Es ging um Brände, eine Überflutung und eine Tierrettung. „Man geht zum Einsatz, und weiß nicht, was einen erwartet“, erzählt die 38-Jährige. Als Atemschutzträgerin ist sie bei den Ersten, die bei einem Brand ins Gebäude gehen.

Stefanie Hägele hat das Ziel, Nachwuchs zu rekrutieren. Die Jugendfeuerwehr nimmt Kinder erst ab zehn Jahren auf. Heutzutage sind die Kinder in diesem Alter bereits in einem Verein untergekommen und haben dann keine Lust, keine Zeit oder kein Interesse mehr, zur Feuerwehr zu wechseln. Deshalb gibt es die Kinderfeuerwehr „Strümpfelbacher Feuerdrachen“ für die unter Zehnjährigen. Immerhin 13 Kinder ab sechs Jahren machen bereits mit.

Und sie hat noch ein weiteres Ziel. Das rote Fahrzeug, das in der Garage des Feuerwehrhauses steht, ist 30 Jahre alt. „Um Jugendliche zu motivieren, braucht es ein g’scheites Fahrzeug“, weiß die Kommandantin. Ein Staffellöschfahrzeug, wie es die Schöntaler und Heininger haben, käme auch den Strümpfelbachern gerade recht. Ja, passt das denn in die Garage? „Bei uns geht auch was Großes in die Garage“, sagt die Feuerwehrchefin mit knitzem Lächeln. Nur für den Fall, dass die Stadt Backnang an eine größere Anschaffung denken sollte.

„Feuerwehr ist für mich wie Urlaub“: Stefanie Hägele vor dem Einsatzfahrzeug, das fast so alt ist wie sie selbst.Foto: E. Layher

Enkeltrick funktioniert immer noch

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Von Yvonne Weirauch

BACKNANG/AALEN. „Wir geben uns alle Mühe mit Präventionshinweisen“, sagt Reiner Möller. Trotz der Warnhinweise der Polizei passiere es aber immer wieder: Ein Anrufer gibt sich als Verwandter aus, meist als Enkel oder Neffe, um an Bargeld zu gelangen. Er bittet um einen Geldbetrag, da er in einer finanziellen Notlage sei. Das Geld wird dann durch einen Kurier an der Wohnung abgeholt oder nach dem Abheben bei der Bank vom Opfer übergeben. „Die Auswahl der Senioren erfolgt über elektronische Telefonbücher und Vornamen, die auf ältere Menschen schließen lassen“, so der Kriminaldirektor.

Im vergangenen Jahr wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Aalen, zu dem auch der Rems-Murr-Kreis gehört, 81 Taten (2014: 11) mit einer Schadenshöhe von rund 90000 Euro registriert. Das ist die höchste Anzahl in den vergangenen fünf Jahren. Möller: „Das Positive ist, dass 76 Fälle im Versuchsstadium stecken blieben, das heißt, dass die Opfer auf die Trickanrufe nicht hereingefallen sind oder Mitarbeiter von Geldinstituten auf die ungewöhnlichen Umstände bei Geldabhebungen reagiert und die dahinterstehende Betrugsmasche enttarnt haben.“

Seniorin erkannte

den Schwindel nicht

Nicht immer haben die Opfer so viel Glück. Im Januar 2015 beispielsweise übergab eine 86-Jährige aus Schorndorf 16000 Euro einem Unbekannten. Die Seniorin hatte zuvor mehrere Anrufe erhalten, in denen eine Frau vorgab, ihre Enkelin zu sein und Geld zu benötigen. Im Irrglauben, dass es sich tatsächlich um ihre Enkelin handele, hob die Frau die vereinbarte Summe von ihrem Bankkonto ab. Davor erhielt die 86-Jährige erneut einen Anruf, dass ihre Enkelin verhindert sei und der Geldbetrag von einem Bekannten abgeholt werde.

Glück hatten dagegen Betroffene im März 2015 in Backnang. Der Polizei wurden hier vier versuchte Betrügereien gemeldet. Die Ganoven handelten immer nach demselben Strickmuster. Sie gaben sich am Telefon als Verwandte aus und täuschten vor, dass sie für ein Finanzierungsgeschäft schnellstmöglich eine größere Summe Bargeld benötigen. Die Betroffenen waren jedoch misstrauisch genug, sodass es zu keiner Geldübergabe kam. Im April meldete die Polizei, dass im Kreisgebiet, vor allem im Bereich Winnenden und Umgebung, vermehrt Enkeltrick-Anrufe eingingen.

Die Kriminalpolizei wies in diesem Zusammenhang eindringlich darauf hin, dass es sich dabei um betrügerische Machenschaften handelt. Bei zunächst unbekannten Anrufern, die nicht gleich ihren Namen nennen, rät die Polizei zu misstrauen.

Auch im Sommer wurde die Betrugsmasche nicht weniger. Es gab immer wieder neue Fälle des Enkeltricks. Beispielsweise im August 2015 in Backnang: Fälle, in denen ältere Personen angerufen und um größere Geldbeträge gebeten wurden, häuften sich zunehmend. Die Anrufer täuschten vor, beim Kauf beziehungsweise bei der Finanzierung einer Immobile in Schwierigkeiten geraten zu sein, weshalb sie kurzfristig eine größere Geldsumme benötigten. Bei einem anderen Anruf wurde ein Unglücksfall vorgetäuscht. Glücklicherweise kam es in diesen Fällen zu keinem finanziellen Schaden. Alle Betroffenen lehnten richtigerweise ein Treffen mit dem Anrufer ab, sodass es zu keiner Geldübergabe kommen konnte.

Im gleichen Monat erkannte eine rüstige Rentnerin aus Murrhardt den Schwindel: Die 87-Jährige wurde telefonisch kontaktiert. Ein angeblicher Neffe bat um 13000 Euro, da er in Geldnot sei. Die Seniorin benachrichtigte sofort die Polizei. Ende des vergangenen Jahres, im November, kamen die Betrüger mit ihrer Masche auch nicht weit. Mehrere Haushalte in Backnang, Welzheim und Fellbach wurden mit dem Enkeltrick konfrontiert. In Welzheim wurde ein Mann von einem Unbekannten angerufen. Dieser gab an, dass er eine Eigentumswohnung erworben hätte und Geld benötige. In zwei Fällen in Fellbach rief ein Mann an und gab sich als Schwiegersohn der jeweiligen Personen aus. Er gab vor, dass er gerade in Fellbach sei und einen größeren Kauf getätigt hätte und hierfür Geld brauche.

In einem vierten Fall wurde in Backnang eine Frau angerufen und in ähnlicher Masche um einen Geldbetrag von mehr als 20000 Euro gebeten. In den ersten drei Fällen schöpften die Angerufenen Verdacht, dass Betrüger am Werk sind, und verständigten die Polizei. Im letzten Fall wurde eine Bankangestellte misstrauisch und kontaktierte den echten Enkel. Dabei flog der Schwindel auf.


            Das geforderte Geld wird beispielsweise von einem Kurier an der Haustür des Opfers abgeholt. Foto: Imago

Lob und Preis zum Abschluss

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FELLBACH (red). „Mir ist es ein persönliches Anliegen“, erklärte Villinger in der Fellbacher Schwabenlandhalle, „die duale Berufsausbildung zu stärken“. Er bezog sich auf Meldungen, nach denen zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland die Zahl der Studienanfänger die Zahl der Auszubildenden überstiegen habe und immer mehr Jugendliche den Master dem Meister vorziehen. Villinger: „Das stimmt mich nachdenklich. Ich hoffe, wir erleben nicht noch Zeiten, in denen die Akademikerarbeitslosigkeit steigt, während es an Praktikern mangelt. Das wäre fatal.“

Preise erhielten folgende Azubis aus dem Raum Backnang/Murrhardt (Ausbildungsbetriebe in Klammern): Daniel Lautenschläger, Backnang, Elektroniker für Geräte und Systeme (Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG, Backnang), Sebastian Maar, Backnang, Fachkraft für Schutz und Sicherheit (WSD Security GmbH, Winterbach), Steffen Stäudle, Aspach, Elektroniker für Automatisierungstechnik (Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH, Allmersbach im Tal).

Belobigungen erhielten: Torben Adelhelm, Kirchberg an der Murr, Industriekaufmann (Erwin Renz Metallwarenfabrik GmbH & Co. KG, Kirchberg an der Murr), Christopher Gäng, Aspach, Sport- und Fitnesskaufmann (WM-Sportzentrum e.K., Backnang), Sebastian Heller, Backnang, Industriemechaniker (Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden), Lukas Hudelmaier, Welzheim, Elektroniker für Automatisierungstechnik (Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH, Allmersbach im Tal), Lukas Keuper, Oberrot, Bankkaufmann (Kreissparkasse Waiblingen), Sandra Milosevic, Backnang, Kauffrau für Versicherungen und Finanzen (Thiemann & Thiemann OHG, Fellbach), Sven Neumann, Backnang, Mechatroniker (Kerres Anlagensysteme GmbH, Backnang), Sonja Pfeiffer, Murrhardt, Industriekauffrau (Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden), Alexander Rohracker, Aspach, Industriemechaniker (Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden), Timo Smidt, Auenwald, Industriemechaniker (Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH, Allmersbach im Tal), Jonathan Wall, Weissach im Tal, Elektroniker für Automatisierungstechnik (Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH, Allmersbach im Tal), Salome Wörner, Murrhardt, Kauffrau für Bürokommunikation (fair-sport GmbH, Aspach).

Die Bestpreise der Friedrich-Kelch-Stiftung gingen an Sebastian Maar, der als Fachkraft für Schutz und Sicherheit bei der Firma WSD Security GmbH in Winterbach gelernt hat und das sagenhafte Ergebnis von 99 Punkten erreichte, und an Manuel Götz, der als Bürokaufmann bei der Firma Eckardt GmbH Datenverarbeitung in Waiblingen lernte und das beste Ergebnis aller Teilnehmer im kaufmännischen Bereich erreicht hat.

Albverein veranstaltet Solar-Wanderung

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BACKNANG.Der Albverein Backnang lädt im Rahmen des Projekts „Albverein trifft Regenwald“ zu einer Solar-Wanderung am Samstag, 16. April, ein. Gemeinsam mit dem Solarverein Rems-Murr und Albvereinsfreunden aus Grab und Sulzbach an der Murr geht es erst ins Mohrenköpfle in Wolpertshausen zu einem kleinen zweiten Frühstück. Dort befindet sich der Regionalmarkt Hohenlohe.

Anschließend erfahren die Teilnehmer bei einer Führung auf dem Energielehrpfad und im Energie-Zentrum einiges zu den erneuerbaren Energien im Landkreis Schwäbisch Hall. Danach beginnt die Wanderung auf der „Alten Steige“ hinab nach Cröffelbach und durchs Bühlertal bis Geislingen, eine Strecke von acht bis zehn Kilometern. Möglich ist auch eine Teilstrecke. Abschluss ist in Braunsbach.

Fahrt mit Sonderbus. Zustiegsmöglichkeiten Stadtfriedhof Backnang 8 Uhr – Feuerwehr – Seminar – Lerchenstraße Großaspach – Sulzbach Ortsmitte 8.25 Uhr – Grab Ortsmitte 8.35 Uhr. Kosten für Fahrt, Führung und Frühstück 25 Euro. Karten bei der Buchhandlung Kreutzmann. Infos unter 07191/68601 oder per E-Mail an albverein-backnang@gmx.de.

Vermisstensuche mit Hubschrauber

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BACKNANG/STUTTGART (inf). Wegen einer Vermisstensuche war gestern Vormittag ein Hubschrauber der Bundespolizei über Backnang im Einsatz. Der Gesuchte hatte einen Suizid angekündigt, und es hatte zudem Hinweise gegeben, dass er sich an den Bahngleisen entlang bewegt habe. Es habe sich um eine männliche Person gehandelt, die sich dann aber selbst bei der Polizei in Esslingen zurückgemeldet haben soll.

Remsbahn: Mehr Doppelstockzüge

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SCHORNDORF/STUTTGART(pm). Auf der Remsbahn sind ab sofort sechs weitere Doppelstockwagen anstelle der bisherigen einstöckigen Nahverkehrswagen im Einsatz. Das teilte die Bahn gestern mit. „Mit diesen Wagen können wir täglich acht weitere Züge mit insgesamt 250 zusätzlichen Sitzplätzen zwischen Stuttgart und Aalen anbieten“, sagt Peter Harsch, Teilnetzmanager für die Remsbahn von DB Regio Baden-Württemberg. Die Wagen waren in anderen Regionen Deutschlands freigeworden und wurden vor ihrem Einsatz auf der Remsbahn aufwendig modernisiert. Insgesamt fahren nun 14 Doppelstockzüge täglich auf der Strecke.

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