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Schaffer und rührige Vereine gewürdigt

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Von Heiko Schmidt

Die Ehrenamtlichen standen im Mittelpunkt bei der Veranstaltung im Auditorium der Firma Kärcher. Der erste Rang beim Vereinsehrenamtspreis ging an den SV Steinbach. „Die Bewerbungsmappe war sehr dick“, berichtete Michael Hurler, Vizepräsident des Württembergischen Fußballverbandes (WFV). Und die hatte Vereinsehrenamtsbeauftragter Ralf Ulmer für den SVS, der 96 Jahre alt ist sowie 640 Mitglieder, 13 Mannschaften und 15 aktive Schiedsrichter hat, erstellt. Hurler schob nach: „Der Verein hat einen familiären Charakter. Jedes Weiterbildungsangebot, das ein Mitglied machen möchte, wird vom Verein finanziert.“ Als Lohn gab es für die Steinbacher 1000 Euro und Ausrüstungsgegenstände.

Zweiter wurde der VfR Murrhardt, der laut Hurler „eine tolle Mischung von erfahrenen und jungen Personen hat sowie sich besonders im Frauen- und Mädchenfußball engagiert“. VfR-Vorsitzender Jürgen Feil nahm einen Hotel-Gutschein für ein Wochenende für 18 Personen entgegen. Platz drei ging an den SV Fellbach. Dafür erhielt der stellvertretende Abteilungsleiter Jochen Pflüger 500 Euro.

Auch der DFB-Ehrenamtspreis ging an ein Mitglied des SV Steinbach. Diesen bekam Barbara Ulmer, die seit Jahren das Vereinsheim in Eigenregie führt. Sie ist dort fast täglich anzutreffen. Außerdem ist Ulmer seit 1995 die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Als „Fußballheld des Jahres“ wurde Alexander Wrana von der Spvgg Rommelshausen geehrt. Der Jugendtrainer hat das Ziel, sich besonders auf den Teamgeist der Mannschaft zu fokussieren.

Der Zeremonie ging mit dem DFB-Ehrenamtspreis der DFB-Uhren und Urkunden weiter. Die bekamen Petra Buchholz, Sylvia Kraus (beide TSV Schwaikheim), Eva-Maria Baier, Michael Hartl, Marco Trautwein, Wolfgang Kurz (alle FC Viktoria Backnang), Marillo Sampalo Ribeiro (Großer Alexander Backnang) und Harry Wallenta (FSV Weiler zum Stein). Die WFV-Ehrennadel in Silber gab es für Ulrich Ebert und Silber für Jürgen Wolf (beide TSV Schmiden). Die goldene Sportkreis-Ehrennadel nahm Hans Deininger (Spvgg Unterrot) entgegen. Über Silber freute sich Michael Selig (SV Steinbach). Offiziell verabschiedet wurden Volker Frank (langjähriger Staffelleiter und Bezirksspielleiter) und Heinz Bardua (29 Jahre Staffelleiter). Beide erhielten Urkunden und Gutscheine. Bardua bekam zusätzlich die WFV-Verdienstmedaille in Gold. Aus gesundheitlichen Gründen fehlte bei der Verabschiedung Herbert Schmidt (elf Jahre Bezirksjugendleiter).

Vor den Ehrungen gingen Politiker und Sportfunktionäre auf die Bedeutung des Ehrenamtes ein. Grünen-Landtagsabgeordneter Willi Halder sagte: „Die Ehrenamtlichen werden mit dieser Veranstaltung ins Rampenlicht gerückt.“ WFV-Vizepräsident Michael Hurler hob heraus: „Das Ehrenamt kann nur mit viel Idealismus funktionieren.“ Winnendens Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth bediente sich einer Botschaft von Lehrer und Hirnforscher Frieder Beck aus Weissach im Tal: „Wer sich bewegt, ist in Schule und Beruf erfolgreicher.“

Der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Pröfrock würdigte: „Das Ehrenamt bedarf vielen Einsatzes.“ Der FDP-Landtagsabgeordnete Ulrich Goll wies darauf hin: „In der jetzigen Zeit ist wichtig, dass wir eine bärenstarke Ehrenamtsstruktur haben.“ Sportkreis-Präsident und Bezirks-Ehrenamtsbeauftragter Erich Hägele ging noch weiter: „Zahlreiche Flüchtlinge brauchen unsere Aufmerksamkeit.“ Seiner Meinung nach sind dabei besonders die Sportvereine gefordert.


            Freuten sich (von links): Barbara Ulmer, Dr. Volker Schwarze, Volker Fritz, Michael Selig (alle SV Steinbach), Patrick Künzer (Bezirksvorsitzender), Ralf Ulmer, Markus Kronmüller (beide SV Steinbach), Jürgen Feil (VfR Murrhardt) und Jochen Pflüger (SV Fellbach).Fotos: B. Strohmaier

            
              Bei der Übergabe des DFB-Ehrenamtspreises (von links): Michael Hurler (WFV-Vizepräsident), Marco Trautwein, Wolfgang Kurz, Michael Hartl (alle FC Viktoria Backnang), Petra Buchholz (TSV Schwaikheim), Patrick Künzer (Bezirksvorsitzender), Sylvia Kraus (TSV Schwaikheim), Eva-Maria Baier (FC Viktoria Backnang), Harry Wallenta (FSV Weiler zum Stein), Marillo Sampalo Ribeiro (Großer Alexander Backnang) und Erich Hägele (Bezirksehrenamtsbeauftragter und Sportkreis-Präsident).

Polizeieinsatz wie im Sonntagskrimi

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Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Es ist eine Situation, wie man sie sonst nur aus dem Sonntagskrimi kennt. Ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) der Polizei überrumpelte am Donnerstag vergangener Woche einige Männer. Und zwar direkt vor den Schaufenstern von Geschäften, in denen zum Zeitpunkt des Zugriffs reger Betrieb herrschte. Das MEK griff ziemlich rustikal zu. Am helllichten Tag, mit Sturmmasken getarnt und mit gezogener Waffe. Mitten in der Stadt. Vom Polizeipräsidium Aalen gab es dazu keine Pressemitteilung. Und das, obwohl verängstigte Bürger bei der Polizei nachgefragt hatten, was da genau passiert war.

Eine Pressemitteilung gab es dagegen vom Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof Karlsruhe. Die Mitteilung wurde schon am Tag danach verbreitet, allerdings ohne Ortsangabe. In der Veröffentlichung hieß es lediglich, dass der Zugriff durch Beamte der rheinland-pfälzischen und baden-württembergischen Polizeibehörden im Großraum Stuttgart stattgefunden habe. Und: Verhaftet wurde der 24-jährige Syrer Suliman A.-S. Ihm wird vorgeworfen, an einem Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein.

Die Polizei geizt mit Angaben, wie der Zugriff genau vonstattenging. Pressesprecher Rudolf Biehlmaier vom Polizeipräsidium Aalen bestätigt auf Nachfrage lediglich, dass ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) der Polizei im Einsatz war. Keine Antworten gab es auf Fragen wie etwa: Wie viele Beamte waren im Einsatz? Wie viele Verdächtige wurden kontrolliert oder verhaftet? Auch aus Karlsruhe gab es mit dem Verweis auf ermittlungstaktische Gründe keine Antworten.

Somit ist der lokale Berichterstatter auf Beobachtungen von Zeugen angewiesen. Weil alles sehr schnell ging, und weil die Zeugen schwer beeindruckt waren von der Art und Weise des Zugriffs, sind die Angaben jedoch sehr dürftig. So sollen zwei oder drei Männer festgenommen worden sein. Die Rede ist von einem Dutzend bis 15 Einsatzkräften des MEK. Die Flüchtlinge seien ziemlich ruppig zu Boden gebracht und anschließend abgeführt worden. Einige MEK-Kräfte sicherten den Einsatz mit gezogener Waffe.

Angesichts der Vorwürfe gegen den Verhafteten wundert das martialische Vorgehen nicht. Es soll sich um einen Kriegsverbrecher handeln. Dieser wird dringend verdächtigt, im syrischen Bürgerkrieg einen Mann entführt zu haben, der Mitarbeiter der Mission der Vereinten Nationen auf den Golanhöhen (UNDOF) war. In der Folgezeit sprach die bewaffnete Gruppierung, der der Mann angehörte, wiederholt Todesdrohungen gegenüber ihrem Opfer aus. Es wurde Lösegeld gefordert, aber nicht bezahlt. Der Verhaftete soll vier Monate lang in die Bewachung des Opfers eingebunden gewesen sein. Das Entführungsopfer konnte sich am Ende selbst befreien.


            Martialische Erscheinung: Ein Mobiles Einsatzkommando griff vor einer Woche bereits zu. Und zwar in der erwarteten Form und dem Fall angemessen, also ziemlich rustikal. Symbolfoto: Fotolia

Traumnoten für die Gemeinde

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Von Florian Muhl

OPPENWEILER. Als „sensationell“ bezeichnete Philipp König vom beauftragten Büro Reschl Stadtentwicklung in Stuttgart gar die Rücklaufquote. Über 40 Prozent, das gebe es äußerst selten. „Wir werten aus ab 15 Prozent. Das wäre schon repräsentativ“, sagte König, der die Ergebnisse der Bürgerbefragung in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte, die wegen des großen Interesses seitens der Bürger ausnahmsweise ins Vereinszimmer der Gemeindehalle Oppenweiler verlegt worden war.

Noch erstaunlicher als der Rücklauf (1017 Fragebogen) war für den Umfrageexperten die außergewöhnliche Zufriedenheit der Bürger. König überschlug sich mit Superlativen: „Was soll ich Ihnen erzählen? Es gibt nichts zu meckern“, „so was hatte ich noch nie“, „ich tue mich schwer, Sie werden langsam an meiner Glaubwürdigkeit zweifeln“, „Oppenweiler gehört zu den Top-3-Orten, die unser Büro jemals befragt hat“.

In der Kategorie Leben, Wohnen und Arbeiten befragt nach dem, was ihnen besonders gefällt, antworteten die meisten Bürger mit „Landschaft/Natur“ (absolut 225), gefolgt von „Freibad“ (183) und „gute Vereinsangebote/Sport“ (155). Nur 2 Bürger antworteten „Nichts“. Die Frage: Was stört Sie an der Gemeinde Oppenweiler besonders?, beantworteten mit Abstand die meisten Bürger mit „Durchgangsverkehr“ (460), gefolgt von „B14 teilt den Ort“ (118) und „kein richtiger Ortskern“ (56). „Nichts“ lautete hier 19-mal die Antwort.

Oppenweiler ist für die meisten Bürger „eine Gemeinde zum Wohnen“ (876) und eine „Sport- und Freizeitgemeinde“ (510) sowie eine „kinder- und familienfreundliche Gemeinde“ (377). Die überwiegende Mehrheit der Frauen und Männer empfinden ihren Wohnort als freundlich und menschlich sowie gepflegt und sympathisch. Die Lebensbedingungen für Familien (Kinder/Jugendliche/Senioren) halten 97,5 (94,1/63,3/79,9) Prozent der Befragten für sehr gut oder eher gut.

In der Kategorie Kultur, Freizeit, Nahversorgung, Verkehr, Älterwerden gaben 90,9 (92,0/95,6) Prozent der Befragten an, dass sie mit dem Kulturangebot (Freizeitangebot/Vereins- und Sportangebot) zufrieden sind. Und welche Angebote fehlen in der Gemeinde? Die meisten sagten hier: „Treffpunkt für Jugendliche/Freizeitangebote“ (51), gefolgt von „Sportangebote“ (33) und „Halle für Kultur/Freizeit“ (31). Bemerkenswert: 167 Befragte antworteten mit „keine/ ausreichend“.

Auf die erste Frage in der Kategorie Bürgerbeteiligung, Kommunalpolitik und Verwaltung gaben 672 Personen (66,1 Prozent) an, dass sie sich für das Geschehen in der Gemeinde interessieren, 312 (30,7) nur teil-teils und 20 (2,0) sagten gar nicht. Gut beziehungsweise sehr gut über die Arbeit des Gemeinderats informiert fühlen sich 683 der Befragten (69 Prozent). Überraschend die Antworten zu einer Städtepartnerschaft: 610 Bürger (78 Prozent) halten das für eine gute Idee, 196 von ihnen (25 Prozent) würden sich dafür sogar engagieren wollen.

In Bezug auf Oppenweiler 2030 halten 65,4 Prozent (78,4/58,2) der Befragten die Einkaufsmöglichkeiten für den kurzfristigen Bedarf (Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten/Grundstücksangebot) für gut beziehungsweise sehr gut. Ebenso das Schwimm- und Sportangebot (94,4/93,7) sowie Vereinsveranstaltungen und das kulturelle Angebot (94,9/83,5).

Und in welchem Bereich gibt es bei all den positiven Antworten doch noch Aspekte, bei denen man ansetzen könnte? Abgesehen von der B14, die den Ort durchschneidet und deswegen ein attraktiver Ortskern fehlt, vermisst ein Teil der Befragten weitere Einkaufsmöglichkeiten, besonders eine Metzgerei und eine Bäckerei. Auch das Angebot an Mietwohnungen ist für einige unbefriedigend.

Im weiteren Verfahren wird nun der Gemeinderat bei einer Klausurtagung über die Ergebnisse beraten, wohl am 2. April, ehe sich dann die Bürger in Zukunftswerkstätten beteiligen können.


            Eindeutige Antworten auf 2 von insgesamt 33 Fragen: Der Wohnort mit seinem Angebot gefällt, die Durchgangsstraße missfällt. Grafik: BKZ/J. Bauer

Voller Elan in die dritte Amtszeit

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Von Renate Häussermann

SPIEGELBERG. Es wäre übertrieben, zu behaupten, dass er jeden Grashalm in seiner Gemeinde kennt. Aber ein Bürgermeister der jährlich zwischen 8000 und 9000 Kilometer per Pkw in seiner Gemeinde zurücklegt, ist bestens im Bilde, was sich tut. Hinzu kommt noch, dass in Spiegelberg der Hoch- und Tiefbau Chefsache ist. So kennt Uwe Bossert jedes Schlagloch, jede Straßenlampe und auch den Verlauf einer jeden Leitung und eines jeden Kanals.

Als im April 2000 der damals 35-jährige Haupt- und Ordnungsamtsleiter aus Wiernsheim/Enzkreis unter Konkurrenz von zwei ernstzunehmenden Mitbewerbern im ersten Anlauf den Sprung ins Spiegelberger Rathaus schaffte, versprach er den Bürgern: „Ich werde Ihnen ein guter Bürgermeister sein.“ Offensichtlich hat er sein Wort gehalten. Denn seine zweite Amtsperiode trat er mit dem Traumergebnis von 99,4 Prozent der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von beeindruckenden 54,4 Prozent an.

Nun sind auch diese acht Jahre rum. Aus Uwe Bossert, seiner Ehefrau Susann und den beiden Söhnen sind in den vergangenen 16 Jahren waschechte Spiegelberger geworden. Familienmensch Bossert ist glücklich und dankbar, dass es so gekommen ist. Ein Wohlbefinden, aus dem der Verwaltungsmensch Bossert einen Gutteil seiner Kraft und Energie bezieht. Und davon hat er eine ganze Menge. In Stuttgart weiß man mittlerweile, wo das kleine Spiegelberg liegt. Denn Bossert wird nicht müde, sämtliche sich bietenden Fördertöpfe anzuzapfen. Und mindestens zweimal im Jahr spricht er beim Regierungspräsidium persönlich vor. So profitiert der Hauptort Spiegelberg vom Landessanierungsprogramm. Und für die Ortsteile Großhöchberg, Jux, Vorderbüchelberg, Nassach, Kurzach und Dauernberg hat Bossert das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum an Land gezogen.

Das größte Kapital, das die Gemeinde hat, ist die herrliche Landschaft. Keine Frage, dass der Schultes seine Gemeinde in puncto Tourismus und Freizeitgestaltung anpreist, wo immer es geht. Auf der CMT ist Spiegelberg regelmäßig vertreten. Erstmals wurde Bossert in diesem Jahr von den Wetzstoihexa begleitet. Es ist der neueste Verein in der vereinsreichen Gemeinde. Und ab dem nächsten Jahr wird Uwe Bossert auch mit einer neuen Sammlung in seiner Vitrine beginnen können: abgeschnittene Krawatten. Denn die Narren haben einen Rathaussturm angekündigt.

In jener Vitrine befindet sich neben Landeswimpeln und Gastgeschenken auch der Topflappenorden. Der Schultes erhielt ihn bei der Verpflichtung zu seiner zweiten Amtsperiode. Eine Veranstaltung, die dank der Mitwirkung von Kabarettist Thomas Weber origineller nicht hätte sein können.

Dies hat freilich auch einen besonderen Grund. Während nämlich in anderen Gemeinden die Kultur von Verwaltungsseite eher ein Schattendasein führt, unterstützt Bossert die Kultur in seinem Ort auf geradezu großzügige Weise.

Für Großhöchberg, wo sich etliche Künstler niedergelassen haben, hat er den Begriff „Kulturbuckel“ erfunden. Ein Alleinstellungsmerkmal, das bis nach Stuttgart bekannt ist. Und in Jux soll es künftig regelmäßig – nach dem ersten erfolgreichen Versuch im vergangenen Jahr – eine Folknight geben.

Der 51-Jährige ist ein bürgernaher Rathauschef. Selbstverständlich ergibt sich das bei einer Einwohnerzahl von 2100 Seelen von selbst. Aber dennoch ist ihm der Kontakt mit den Einwohnern wichtig. Er trifft sie beim Wandern, beim Mountainbikefahren, beim Fußball, bei Festen, bei den Gemeinderatssitzungen oder auch bei runden Geburtstagen oder besonderen Familienfesten. Wird ein(e) Bürger(in) 90 Jahre alt, feiert ein Ehepaar goldene oder diamantene Hochzeit, kommt der Bürgermeister höchstpersönlich zum Gratulieren. In diesem Jahr sind das 65 bisher vorgemerkte Termine.

Mit dem Mountainbike hat Uwe Bossert im vergangenen Jahr 1200 Kilometer und 20000 Höhenmeter in seiner Gemeinde zurückgelegt. Er weiß, wo Wanderschilder fehlen, und er bekommt so auch die Sorgen und Wünsche der Bewohner in den Ortsteilen mit.

Und es ist ihm aufgefallen, dass in Nassach prozentual die meisten Kinder in der ganzen Gemeinde geboren werden. Liegt’s an dem üppigen Eigenwasservorkommen der Mayer-Quelle? Oder ist es einfach nur so, dass man in Nassach gar nicht anders kann, als sich wohlfühlen? Egal, die Gemeinde reagiert und weist jetzt einige Bauplätze aus.

Ja, es läuft gut in der kleinsten Gemeinde des Rems-Murr-Kreises. Auch bei und mit den 27 Flüchtlingen, die von der Kommune aufgenommen und dank großen Engagements von Ehrenamtlichen gut integriert wurden. Und doch plagt Uwe Bossert eine Sorge: die Hausarztversorgung. Die Hausarztpraxis ist mangels Interessenten verwaist. Bossert hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um doch noch einen Arzt zu finden. Bürgermeisterliches Hoffen und Bangen seit zweieinhalb Jahren.

Am Sonntag, 7. Februar, sind die Spiegelberger aufgerufen, ihren Bürgermeister zu wählen. Uwe Bossert wird Bürgermeister bleiben, weil sich kein weiterer Bewerber gemeldet hat. Spannend wird lediglich die Wahlbeteiligung sein. Je höher sie ist, um so höher ist auch die Würdigung der Arbeit des Bürgermeisters.

Mit Kribbeln im Bauch fing alles an

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AUENWALD (ik/pm). Mit einer großen Gala feiert die Gruschtelkammer Auenwald heute Abend vor einem bereits seit Monaten ausverkauften Haus ihr 25-Jahr-Jubiläum. In der Auenwaldhalle werden über 800 Gäste erwartet. Im vergangenen Vierteljahrhundert gab sich die Prominenz der bundesdeutschen Kleinkunstszene in der Sängerhalle Oberbrüden die Klinke in die Hand.

Irgendwann im Herbst des Jahres 1989 begann die Geschichte. Rein zufällig trafen sich der damalige Bürgermeister der Gemeinde Auenwald, Peter Friedrich, und Charley Graf beim gemeinsamen Freund Günther Blank. Im Laufe des Gesprächs kam die Rede auch auf die Idee Grafs, in Auenwald eine Kleinkunstbühne zu initiieren. Der Vorschlag stieß beim Bürgermeister auf großes Interesse. Er sagte dem Projekt sofort seine uneingeschränkte Unterstützung zu. Verbunden allerdings mit einer gewissen Skepsis. Kabarett und Comedy in Auenwald? Ob das wohl geht?

Um das Ganze in Gang zu bringen, wurden Aufrufe veröffentlicht, in denen Menschen gesucht wurden, die gemeinsam einen Verein gründen sollten, der die Kleinkunstbühne betreibt.

Und tatsächlich! Bei der Gründungsversammlung am 28. Januar 1991 waren über 15 Personen anwesend, die gemeinsam den Förderverein Kleinkunstbühne gründeten. Zum Vorsitzenden wurde der heute noch amtierende Initiator Charley Graf gewählt. Nach kurzer Diskussion über den Namen der Kleinkunstbühne einigte man sich auf den Vorschlag von Gudrun Blank: Gruschtelkammer.

Auch ein Domizil war rasch gefunden. Der Saal des Gasthauses Rößle in Auenwald-Oberbrüden. „Ein wunderbarer Raum mit Bühne und einem Fassungsvermögen von 130 Personen“, sagt Graf.

Nun ging es an die Planung des ersten Programms. Gar nicht so einfach, denn damals gab es noch kein Internet. Adressen von Künstlern zu finden, sei damals eine äußerst schwierige Angelegenheit gewesen, erinnert sich Graf. Aber über einige Kontakte gelang es dann, ein Halbjahresprogramm mit vier Veranstaltungen zusammenzustellen. Eine große Hilfe war dabei der heutige Marketingleiter des Südwestrundfunks, Lothar Hasl, der über ein Vielzahl an Kontakten verfügte. Die erste Künstlerin, die dann im Mai 1990 auftrat, war Pe Werner. Just in diesem Zeitraum wurde sie mit ihrem Megahit „Kribbeln im Bauch“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Veranstaltung in der Gruschtelkammer war ein überwältigender Erfolg. Einen besseren Start hätte sich die neue Kleinkunstbühne nicht wünschen können.

„Nach einigen Veranstaltungen musste das Rößle leider verlassen werden, da es verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut wurde“, bedauert Graf. Aber das Glück war wieder aufseiten des Vereins.

Erwin Schäfer, damals Vorsitzender der Sängerlust Oberbrüden, offerierte seine Sängerhalle als Veranstaltungsort für die Gruschtelkammer. Seit über 24 Jahren gibt es seitdem dort Kabarett, Comedy, Musik und Theateraufführungen. Zwischenzeitlich wurde die Sängerhalle von der Gemeinde Auenwald übernommen. Graf: „Die Nutzung als Kleinkunstbühne wurde umgehend genehmigt und die Zusammenarbeit funktioniert, auch aufgrund des sehr ambitionierten Hausmeisters Joachim Schwarz, hervorragend.“ Die Gruschtelkammer entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer festen Größe unter den deutschen Kleinkunstbühnen. Nahezu alle hierzulande bekannten Künstler dieses Genres waren schon zu Gast in Oberbrüden. Das besondere, rustikale Flair der alten Sängerhalle, das fachkundige Publikum und das fast immer ausverkaufte Haus begeistert profilierte Kabarettisten ebenso wie Nachwuchskünstler. Alle kommen immer wieder gerne in die Gruschtelkammer. Nicht zuletzt auch, weil sich die Organisatoren sehr viel Mühe mit der Künstlerbetreuung geben. Zuständig dafür ist Gudrun Blank, die in liebevoller Weise für das Catering sorgt und den Künstlern mit Rat und Tat zur Seite steht. Das obligatorische Glas Wein und intensive Gespräche mit den Künstlern nach dem Auftritt gehören in der Gruschtelkammer unbedingt dazu. So haben sich auch wirkliche Freundschaften entwickelt.

Wer nicht alles schon zu Gast war! Richard Rogler, Lisa Fitz, Sissi Perlinger, Otfried Fischer, Gerhard Polt, Helen Vita, Thomas Freitag, Georg Schramm, Ingo Appelt, Rolf Miller, Florian Schröder, Django Asül, Jochen Busse, Lizzy Aumeier, Luise Kinseher, Wolle Kriwanek, Stefan Jürgens, Walter Sittler, Christoph Sonntag, Joy Fleming, Dieter Eppler, Bill Ramsey, Werner Koczwara, Pe Werner und viele, viele mehr.

Die Gruschtelkammer finanziert sich vollkommen selbst. Es gibt keinerlei Zuschüsse von Kommune, Land oder Bund. Einnahmequellen sind die Beiträge der mittlerweile über 120 Mitglieder des Fördervereins und Sponsoren, die teilweise von Anfang an ihre Unterstützung gewähren. Eine unverzichtbare Finanzquelle ist auch die Gruschtelkammer-Theatergruppe, die mit ihren jährlich sechs Aufführungen, immer vor ausverkauftem Haus, die nötigen Mittel erspielt, um Programme dieser Qualität zu realisieren.

Neben den Aufführungen in der Sängerhalle geht die Gruschtelkammer manchmal auch auf Tour. So gab es die legendären Frühschoppen „Dixieland & Kabarett“ im Rathausinnenhof, „Kabarett & Musik am See“ zusammen mit dem Hechtclub und den Gruschtelkeller bei der Nacht der offenen Keller und Scheunen. Auch die Theatergruppe hat schon in unterschiedlichen Häusern Gastspiele gegeben.

Wenn sich Charley Graf zum 25-Jahr-Jubiläum etwas wünschen könnte, dann wäre dies eine neue, technisch moderne und komfortable Spielstätte für die Gruschtelkammer. Doch er selbst sagt: „Das wird wohl Wunschdenken bleiben.“

Mehr Bilder gibt es in unserer Fotogalerie "25 Jahre Gruschtelkammer"

            Lisa Fitz gehört zu den Gästen, die immer wieder gerne in der Gruschtelkammer gastieren: Den Hermann-Hesse-Satz „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“ hat sich Charley Graf zu Herzen genommen und zusammen mit seinem Team in einem schwäbischen Dorf eine Kulturstätte geschaffen, die sich vor keiner Großstadtbühne verstecken muss. Fotos: E. Layher
            Legte Ende vergangenen Jahres einen „Boxenstopp“ in der Sängerhalle ein: Django Asül. Der Kabarettist ist türkischer Abstammung und mit ganzem Herzen Niederbayer.
            Auch er zählt zu den Stammgästen in Auenwald: Richard Rogler.
            Charley Graf hat ein gutes Händchen bei der Künstlerauswahl: Pe Werner war die erste, die im Mai 1990 in der Gruschtelkammer auftrat. Heute gehört Werner zu den Freunden der Graf-Familie.
            Ist bekannt für seine Prominenten-Imitationen: Florian Schröder.
            Eine der Stimmen des jungen Kabaretts: Christoph Sieber bei einem Auftritt in Oberbrüden.

Narren willkommen in Las Vegas

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SULZBACH AN DER MURR (üb). Glücksspiel-Atmosphäre und närrisches Karnevalstreiben herrschte am Samstagabend in der fantasievoll mit Spielkarten, Glitzer und Gold geschmückten Festhalle. Auch das Bühnenbild zum Motto „Fabulous Las Vegas“ gefiel den vielen Besuchern der Prunk- und Elferratsitzung des Sulzbacher Carnevalsverein (SCV). Die Guggenmusiker Edafetzter Ehningen begleiteten mit flotten Klängen den Einmarsch der Aktiven. Passend zum Thema „Las Vegas“ tanzten die Tatzelwürmchen, der Narrensamen, zur Melodie vom Zauberer über die Bühne. Schlag auf Schlag ging es mit den Gardetänzen der Blauen und Roten Garde weiter.

Gekonnt und mit Frauenpower führten SCV-Präsidiumsmitglied Birgit Kollak, Miriam Staita und Karola Lutz abwechslungsweise durch die dreistündige Veranstaltung. Ganz in blau gekleidet mit bunten Glitzer Streifen und blauen Büscheln wirbelten danach elf Majoretten über die Bühne. „Wir sind die Jungs von der Glitzerwelt“ sangen die zwei Arbeitslosen (Narrenvater Helmut Weisheit und Hexenturmweible Dieter Braun von der Narrenzunft Murreder Henderwäldler) in der Bütt. Sie seien vielseitig einsetzbar, als Koch, Sänger, Hochseiltänzer und Clowns im Zirkuszelt. Toll war es, dass es die fantasievollen Enten, die Guggamusiker Edafetzer Ehningen mit ihrem Motto „Zurück in die Zukunft“ schafften, das Publikum auf die Beine zu stellen. Und dass die Besucher mitmachten.

Rad schlagend eroberten die Tanzmariechen Laura und Lea Godanci sowie Laura Veil in ihren glitzernden Kleidchen die Bühne und legte einen tollen Auftritt hin. Die drei Mädchen werden von Nicole Häfner trainiert. Zwischendurch spielte die Kapelle Night Life Stimmungslieder und Schunkler auf.

Gruselige Musik, gespenstisch rotes Licht, untermalt vom Donnergetöse und die Sulzbacher Stäffeleshexen liefen zur Hochform auf. Sie zeigten einen neuen Hexentanz und warfen dabei den Teufel vom Teufelstein (Marius Pflaum) mehrfach durch die Luft.

Verschiedene tolle Hexenpyramiden wurden vom Publikum mit viel Beifall belohnt. Die Trainerinnen Monika und Melanie Kuhrt, Spartenleiterinnen Suse Greiner-Pflaum und Birgit Kollak hatten wieder gute Arbeit geleistet. Hexenmutter Maria Schetter-Flour war stolz auf ihre Gruppe.

Die Gruppe Geistreich (Spartenleiter Sven Kollak) hatte sich wieder eine interessante Geschichte „rund um das Geld“ einfallen lassen. Ein König, reich geworden mit Glücksspiel und anderen Geschäften wollte seine Tochter, eine hässliche Prinzessin, verheiraten. Zu den Melodien „Ich wär so gerne Millionär“ und „Es ist alles nur geklaut“ wurde die Tochter dann für einen Dollar verkauft. Der „Glückliche“ wurde von Lewin Kollak dargestellt.

Mit einem schönen Schautanz im Spielkasino mit Roulett-Tisch unter den Klängen von „Money, Money“ zeigten die 17 Mädchen der Blauen Garde ihr Können und erfreuten damit die zahlreichen Gäste.

Las Vegas war das Traumziel der Rentner Alfred (Sebastian Kurz genannt Basti), Elsa (Bianca Mücke genant Bibi) und Hilde (Jenny Hellmann). Die Damen waren altmodisch in Kittelschürzen angereist. Sie landeten mit ihren Koffern und fanden sich kaum zurecht. Da erinnerte sich Elsa an ein Erlebnis als junges Mädchen mit dem Auftritt von Elvis. Flugs wurden sie wieder jung und tanzten in schicken Kleidern um Elvis.

Schwungvoll präsentierten die neun Mädchen der Rote Garde einen brillanten Schautanz. Sie begeisterten als schicke Ladys in glitzernden roten Kleidern das Publikum.

Die Leuchtstabmajoretten eröffneten ihren Auftritt passend zum Nachtleben in Las Vegas mit goldenen Zylindern und tanzten um Elvis. Dann zauberten sie grüne Ornamente mit ihren Stäben auf die verdunkelte Bühne. Drei Mal wurden Glücksspiel-Gewinner ausgelost. Außerdem wurden mehrere kostümierte Einzelpersonen für ihre Ideen als Cowboy, Roulette und „vom Tellerwäscher zum Millionär“ ausgezeichnet.

Den Jahresorden (er zeigt das diesjährige Motto mit einer Tänzerin aus Las Vegas) erhielten unter anderem Sulzbachs Bürgermeister Dieter Zahn, Großerlachs Bürgermeister Christoph Jäger, Spiegelbergs Bürgermeister Uwe Bossert, die Abordnungen des Unterweissacher Carneval Clubs, der Firma Fritz, sowie die Narreneltern Jutta und Helmut von der Narrenzunft Murrhardter Henderwäldler, Pfarrer Andreas Krause und Rainer Hirzel von den Karnsberger Schützen. Zudem erhielt Bürgermeister Zahn für die Unterstützung des SCV den Motiv-Orden (Sonderorden) des Landesverbands Württembergischer Karnevalsvereine (LWK).

Nach dem großen Finale brachte die verspätet eingetroffene Guggenmusik Jagstal Gully schmissige Klänge in die gut besuchte Festhalle. Die Kapelle Night Life spielte bis in die frühen Morgenstunden auf und unterhielt mit Tanzmusik.


            Keine Nachwuchssorgen: Bei den Narren geht es immer weiter.

            Farbenfroh, gruselig und heiter: Die Akteure des dreistündigen Programms bieten alles.Fotos: J. Fiedler

Kreuzfahrt durch die Weiten der Musicalsee

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Von Simone Schneider-Seebeck

KIRCHBERG AN DER MURR. Der örtliche Heimat- und Kulturkreis blickt in diesem Jahr auf sein 20-jähriges Bestehen zurück. Aus diesem Anlass gibt es 2016 ein vielfältiges Angebot an kulturellen Veranstaltungen. Den Anfang machte am Samstagabend die Musical-Crew aus Stuttgart, die mit ihrem Traumschiff MS Surprise in der Gemeindehalle anlegte. Matrose Peter (Markus Streubel) führt zu Beginn die Seenotrettungsübung durch und erläutert dabei den besonders umweltfreundlichen Antrieb des Dampfers – den Applausmotor, der je nach Stärke sanfter oder schneller unterwegs ist, und das garantiert schadstofffrei. Der Testapplaus lässt denn auch das Schiff zügig aus dem Hafen gleiten. Was den Matrosen sehr erfreute, hat er doch sein Herz an Showstar Suzy Diamond (Monika Herzer) verloren und dafür gesorgt, dass ihr Showpartner Randy Simon die Abfahrt verpasst. Er als Allroundtalent sieht sich – ganz bescheiden – selbst als idealen Kollegen für die bezaubernde Diva. Diese zeigt sich zunächst nicht begeistert, begrüßt dann aber dennoch die zahlreichen Passagiere im Namen des Kapitäns Francesco Schettino mit dem Medley „Willkommen/Cabaret“ aus dem gleichnamigen Broadwayhit.

Es kommt wie es kommen muss – die beiden ungleichen Showpartner raufen sich zusammen, wenn auch mit einigen Hindernissen. „Alles, was du kannst, kann ich besser“ (Annie get your Gun), ist Suzy überzeugt und beklagt zugleich „Dafür bin ich immer gut“ (City of Angels), was Matrose Peter betroffen macht, denn er würde seine Frau immer auf Händen tragen. Naja, wenn sie nicht gerade mit Kochen, Putzen oder Kindererziehung beschäftigt ist. Doch Suzy zeigt Selbstbewusstsein. „Ich gehör nur mir“ (Elisabeth) und sie wünscht sich zunächst nichts mehr, als das Schiff wieder zu verlassen. Dieses Stück passt besonders gut zu ihrer Stimme, rauchig, bluesig, kräftig. Doch auch Matrose Peter erweist sich als ebenbürtiger Gesangspartner. Er hat ein ganz besonderes Timbre, angenehm und ausdrucksstark. Und so langsam kommen sich die beiden etwas näher. Beim gemeinsamen Landgang erstehen sie einen Orientteppich und der schwärmerische Seemann entführt seine Schöne in seine Welt: „Ein Traum wird wahr“ (Aladdin), als die beiden sich vorstellen, auf einem fliegenden Teppich über den Basar zu schweben.

Mittlerweile rückt die große Abendshow immer näher und Randy Simon ist immer noch nicht in Sicht. Suzy findet sich mit dem Ersatz ab und kleidet Peter neu ein. In Anzug und mit Fliege macht er nun als Pete Rubin einen ganz passablen Eindruck, und beim Duett „Sei hier Gast“ (Die Schöne und das Biest) harmonieren sie perfekt. „Tonight“ (West Side Story) freut er sich, schwärmerisch steigert er sich von Strophe zu Strophe und wirft dabei sehnsüchtige Blicke in die Ferne. Ob Suzy ihn doch noch erhört?

Zunächst gibt es noch einen medizinischen Notfall – ein Zahnarzt wird gebraucht. Schnell schnappt Matrose Peter sich den Arztkoffer und einen Patienten aus dem Publikum. Der überraschte Robert Heinrich bleibt dabei ganz lässig und wird unkonventionell vom Hobbyzahnarzt behandelt (Der kleine Horrorladen). Nach „Memory“ (Cats) und „SOS“ (Mamma Mia) kommt es für Suzy Diamond und Pete Rubin dann zum Happy End mit „Hier zuhaus“, „Wie kann ich sie lieben“ und „Die Schöne und das Biest“ aus dem gleichnamigen Musical.

Anhaltender Applaus ist die Belohnung für die leidenschaftliche und energiegeladene Darstellung. Nicht nur die strahlende Monika Herzer und ihr Gesangspartner Markus Streubel, der etwas an den Schauspieler Ben Becker erinnert, sind voll dabei, Klaviervirtuose Markus Herzer bringt das E-Piano zum Beben und Martin Förster geht voll und ganz auf beim Spiel von Saxofon und Klarinette. Da passt das augenzwinkernde „Lied, in dem’s geschieht“ ganz wunderbar zu dem abwechslungsreichen Abend, und zum Schluss darf sogar Matrosen-Showstar-Zahnarzt Peter mit einer kleinen Melodie ran, die ihm schon die ganze Zeit im Kopf herumspukt. „Ladida, wie heißt nur dieses Lied“ (Sesamstraße) fragt nicht nur er sich, sondern das komplette Publikum. Nach einem kleinen Abschiedsgeschenk für die vier Künstler bedanken diese sich mit dem Abba-Klassiker „Danke für die Lieder“.

Ein erfolgreicher Auftakt für das Jubiläumsjahr des Heimat- und Kulturkreises. 1996 von Gemeinderätin Gudrun Wilhelm initiiert, um Heimatgeschichte und Traditionen des Ortes zu pflegen, ist der Verein mittlerweile auf stabile hundert Mitglieder angewachsen. Seit 2011 wird er von Doris Renz, Gudrun Rommel und Dr. Reinhard Enge geleitet. Reisen nach Berlin und Dresden, verschiedene kulturelle Veranstaltungen unter anderem mit Stuttgarts ehemaligem Oberbürgermeister Manfred Rommel, der früheren Ministerin Annemarie Griesinger, den Kabarettisten Uli Keuler und Christoph Sonntag, die jährliche Märchenstunde, gehören zu den Highlights der vergangenen zwei Jahrzehnte.


            Sorgten für einen unterhaltsamen Abend (von links): Markus Herzer, Monika Herzer, Martin Förster und Markus Streubel. Foto: S. Schneider-Seebeck

Homage an Kalliwoda – ein echtes Ereignis

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Von Christoph Rothfuß

BACKNANG. Frieder Bernius gräbt immer wieder Unbekanntes aus, vor allem aus dem Südwesten Deutschlands. Aktuell ist es Johann Wenzel Kalliwoda (1801-1866) um den sich Frieder Bernius bevorzugt bemüht, steht doch in diesem Jahr der 150. Todestag des böhmischen Violinisten und Komponisten an. Kalliwoda studierte in seiner Heimatstadt Prag bevor er eine Reise durch Süddeutschland antrat, die ihm dann die Position des fürstlichen Hofkapellmeisters in Donaueschingen einbrachte. Zu einer Zeit, in der die Sinfonien von Haydn, Mozart und Beethoven dominierten, war er der einzige Komponist, der im heutigen Baden-Württemberg Beiträge zu dieser Gattung lieferte – und das gleich siebenmal.

Im Jahre 1840 schrieb Kalliwoda seine Sinfonie Nr. 5 h-Moll op. 106, mit der die Stuttgarter Hofkapelle das Konzert eröffnete. Markdurchdringende Horn- und Trompetenstöße zu Beginn, dann weiche Cello- und Flötensoli: Die langsame Einleitung („Lento“) begann vielversprechend und leitete ins dramatische Geschehen des folgenden „Allegro con brio“ über. Kalliwoda stellt immer wieder kontrastierende Blöcke nebeneinander; dies und der großzügige Einsatz der Blechbläser weist bereits auf die Sinfonien eines Anton Bruckners voraus.

Der zweite Satz („Scherzo. Allegro vivace“) vereinte elegante und ernsthafte Elemente, teilweise meinte man Anklänge des Mendelssohnschen Sommernachtstraumes zu hören. Das milde „Allegretto grazioso“ führte böhmische Volksweisen charmant vor, bevor das abschließende „Rondo-Allegro assai“ seinen unheimlichen Furor verbreitete. Expressive Paukenschläge trugen zur dramatischen Verdichtung bei, dann wendete ein Horneinsatz das Blatt für kurze Zeit in Dur-Gefilde. Man wurde Zeuge der originären sinfonischen Klangsprache Kalliwodas, die ihre Schatten durchaus auch voraus warf, nicht zuletzt die raffinierte Instrumentation. Jederzeit fiel auf, dass die Mitglieder der Stuttgarter Hofkapelle unter der Leitung von Frieder Bernius eine sehr fokussierte und dennoch gelassene Musizierweise an den Tag legten, die dieser zu Recht neu auf die Bühne geholten Musik spürbar gut tat.

Jetzt wurde es kammermusikalisch: Die Flötistin Susanne Kaiser, die Geigerin Anne Katharina Schreiber und der Cellist Juris Teichmanis bestritten die Eröffnung der „Concertante“ op.48 aus dem Jahre 1833 ebenfalls von Kalliwoda. Virtuose Girlanden bestimmten zunächst das Geschehen bis die Violine eine wunderschön sehnsuchtsvolle Kantilene darbot, begleitet nur von Pizzicato-Klängen des Cellos.

Die drei Solisten überzeugten durchweg, besonders genannt sei der volle und abgerundete Ton des Letten Teichmanis. Das Orchester steigt unmerklich und nahtlos ein, der Klang bleibt stets transparent und durchhörbar. Das Publikum im leider nicht ganz voll besetzten Bürgerhaus applaudiert begeistert. Mit diesen zwei Werken ist es Frieder Bernius gelungen, die beinahe vergessene Musik Johann Wenzel Kalliwodas kraftvoll zu rehabilitieren. Ein echtes Ereignis.

Nach der Pause gab es dann die Sinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 von Franz Schubert (1797-1828) zu erleben. Sofort war klar, warum sie den Beinamen „die Tragische“ bekommen hat: Wuchtige Sforzato-Schläge machten einem ängstlich-vorsichtigen Abtasten Raum, dem sich das unruhig suchende „Allegro vivace“ anschloss. Die Durchführung steckte – wie bei Schubert üblich – voller harmonischer Überraschungen. Als wohltuender Kontrast erschien das „Andante“, welches ein friedliches und idyllisches Panorama ausbreitet.

In einer Passage nimmt Bernius sein Orchester dynamisch so weit zurück, dass ein verwunschener und geheimnisvoller Moment entsteht. Das Menuetto erinnert in seiner grimmigen Verbissenheit dann doch ein wenig an Beethoven, das Trio ist von österreichischer Behaglichkeit geprägt. Wirklich atemberaubend ist das Finale, welches die Hofkapelle mit Funken sprühendem Drive darbietet, trotz aller Hast sind alle Einsätze perfekt miteinander verzahnt und das Ganze stürmt unaufhaltsam vorwärts.

Die begeisterten Zuhörer erklatschten sich eine Zugabe.


            
              
              Legte eine sehr fokussierte und dennoch gelassene Musizierweise an den Tag: Die Stuttgarter Hofkapelle mit ihrem Dirigent Frieder Bernius.Foto: E. Layher

Ein Geist der Unbotmäßigkeit

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Von Wolfgang Wulz

Das Dörflein Weiler zum Stein und seine Bewohner mussten lange darum kämpfen, von den größeren Orten der Umgebung anerkannt zu werden. Schon im 18. Jahrhundert kämpfte man dort um größere Selbstbestimmung. Damals gehörte der Flecken zum sogenannten „Biet“, der Stabsgemeinde, die ihren Sitz in Burgstall hatte. So konnten die „Weilemer“ nicht direkt mit dem Oberamtmann in Marbach verhandeln, sondern mussten ihre Angelegenheiten vom Burgstaller „Bietschultheißen“ vertreten lassen.

Sie fühlten sich von diesem vor allem bei Streitigkeiten mit der Obrigkeit schlecht vertreten. Das spürten sie insbesondere beim „Salzstreit“ des Jahres 1738/39. Der württembergische Herzog hatte zur Aufbesserung des Landesetats das Salzkommerzium erlassen, nach dem die Verteilung des Salzes an die Bevölkerung reglementiert und Festpreise eingeführt wurden. Das traf die ganz Armen in Weiler zum Stein besonders hart, denn sie verloren damit Einkommen aus ihrem privaten Handel mit Schwäbisch Haller Salz, das sie als Hausierer in der Umgebung verkauften. Der aus Marbach geschickte Salzausmesser wurde unter Androhung von Prügeln aus dem Dorf verjagt, freilich verhängte der Oberamtmann dann auch eine milde, kollektive Geldstrafe über den Ort.

Die etwas rabiate Reaktion der „Weilemer Deifel“ lässt hier schon etwas von den Charakterzügen aufscheinen, die wohl zu diesem ziemlich schlimmen Schimpfnamen geführt haben. In einer Beschwerdeschrift bezeichnen sich die Weilemer Rats- und Gerichtsmitglieder selber als „ein armes Häuflein Schaf ohne weltlichen Hirten, dass alles zu merklicher Konfusion laufet“, und fordern einen eigenen Schultheißen. Zwar wurde danach ein „Anwalt“ als Vertreter des Gebietsschultheißen eingesetzt, der kleinere Ordnungsstrafen verhängen konnte, aber eben kein vollwertiger „Schultes“.

Die volle Selbstständigkeit von Weiler zum Stein kam erst mit dem Königreich Württemberg im Jahr 1806. Trotzdem trieben dort auch weiterhin die temperamentvollen „Deifel“ ihr Unwesen. 1832 berichtet der neue Pfarrer Kieser: „Der religiös moralische Zustand der Gemeinde ist auf einer sehr niederen Stufe. Unter den am meisten herrschenden Lastern gehört der Diebstahl. Auch zeigt sich ein Geist der Unbotmäßigkeit, der Streitsucht und der Widersetzlichkeit gegen alle Anordnungen der höheren Behörden, besonders wenn diese Kosten verursachen.“ Auch mit der Schulpflicht nahmen es etliche Eltern nicht so genau.

Erst 30 Jahre später gibt der Nachfolger im Pfarramt Entwarnung: „Trägheit und Arbeitsscheue“ seien nur noch vereinzelt zu beobachten, „Diebereien“ kämen nicht mehr so häufig vor wie früher, als „die Gemeinde wegen ihrer Diebe eigentlich verschrien war.“

Den Necknamen „Deifel“ bekamen die „Weilemer“ freilich bis heute nicht mehr los. Vielleicht auch wegen der alten, viel erzählten Sage mit dem Titel „Der Teufel in der Kutsche“: „Es trug sich einmal zu, dass der Teufel mit zwei Kutschen den Weg nach Weiler zum Stein gefahren kam. Voran zogen zwei Pferde eine Chaise, die von einem Kutscher gelenkt wurde, hinterdrein galoppierte ein feuersprühendes Ross mit einer flammenden Kutsche, worin der Teufel saß. Dieses Pferd war so wild, dass es mit seinen Vorderläufen unablässig auf das Verdeck des vorderen Wagens sprang. Die neue Straße nach dem Heidenhof war damals noch nicht gebaut, und der alte Fahrweg bildete ungefähr zwei Meter tiefer als der heutige einen Hohlweg. Gerade als die beiden Teufelsgespanne diesen passieren wollten, kam ein Bauer des Weges daher. Ihn packte ob des vorbeiziehenden Spuks ein solch riesiges Entsetzen, dass er in wilder Hast davonsprang.“

So kam die Kunde vom „Weilemer Deifel em Hohlweg“ im ganzen Umland unter die Leute.

  Bitte richten Sie Hinweise zu den schwäbischen Necknamen an die Backnanger Kreiszeitung, Postfach 1169, 71501 Backnang, E-Mail necknamen@bkz.de oder auch direkt an den Autor Wolfgang Wulz, möglichst per E-Mail an mundart@wulz.de oder per Post an die Adresse Goldregenstraße 6, 71083 Herrenberg.


            Wegen „Diebereien“ verschrien: Weilemer Deifel. Zeichnung: Karlheinz Haaf

Prominente Unterstützung hilft nicht

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(hes). Prominente Unterstützung half dem Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach nicht. Vor den Augen der Ex-Stuttgarter Trainer Felix Magath und Alexander Zorniger sowie von Schlagersängerin Andrea Berg wurde das Heimspiel gegen die Würzburger Kickers mit 1:2 verloren. Doch SG-Trainer Rüdiger Rehm gab zu: „Würzburg ist der knappe und verdiente Sieger.“ Dem schloss sich Großaspachs Mittelfeldspieler Michele Rizzi an: „Wir waren heute nicht so griffig und hatten viele Abspielfehler.“ Rizzi klärte die Situation zum in der 83. Minute von Referee Lasse Koslowski zurückgenommenen Strafstoß auf: „Es war eine richtige Entscheidung vom Schiedsrichter, denn es war kein Elfmeter, es war aber auch keine Schwalbe von mir.“ Rehm sagte dazu: „Hut ab vor dem Schiedsrichter.“ Der Coach richtet auch den Blick auf sein Team. Und mit der Leistung seiner Schützlinge war er nicht einverstanden: „Wir haben zu wenig das Spiel verlagert.“ Hingegen freute sich Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach:„Wir haben sehr konzentriert gespielt.“

Großaspach schaut nun nach vorne. Nach dem Abpfiff sagte Coach Rehm: „Die angestrebten 46 Punkte sind in Sicht. Momentan ist mir die Tabelle wurscht.“ Er versprach auch: „Wir werden wieder aufstehen, weitermachen und am Samstag in Erfurt zuschlagen.“

Unterdessen steht fest, dass die SG vorerst keinen neuen Spieler verpflichten wird. Offen ist noch, ob Mirko Schuster wechselt oder in Großaspach bleibt. Klar ist, dass Niklas Schommer den Verein verlassen hat. Der 19-jährige Stürmer studiert in Saarbrücken und schließt sich dort dem SV Erbringen (Kreisliga A Untere Saar) an. Er ist somit nicht dabei, wenn Großaspach morgen um 15.30 Uhr ein Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit beim Bundesligisten VfB Stuttgart absolvieren wird.

Spieler, Tore, Fakten

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SG Sonnenhof Großaspach: Gäng – Schiek, Gehring, Hägele, Vecchione (84. Landeka) – Röttger (73. Binakaj), Rizzi, Schröck, Dittgen – Rühle, Breier (63. Ngankam). – Würzburger Kickers: Wulnikowski – Nothnagel (66. Shapourzadeh), Weil (39. Taffertshofer), Schoppenhauer, Kurzweg – Fennell – Weißenberger, Karsanidis, Benatelli, Daghfous (87. Nagy) – Soriano. – Tore: 0:1 (17.) Weil, 1:1 (20.) Dittgen, 1:2 (74.) Soriano. – Gelbe Karten: Gäng, Rizzi, Gehring / Schoppenhauer, Fennell. – Gelb-Rote Karte:– / Soriano (85.). – Besondere Vorkommnisse: Daghfous (Würzburg/33.) schießt Foulelfmeter am Tor vorbei. – Schiedsrichter: Koslowski (Berlin). – Zuschauer: 2500.

Highlights in dunkler Jahreszeit

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Von Claudia Ackermann

WELZHEIM. Bereits zum achten Mal werden die Winter-Kultur-Tage von der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald veranstaltet, die auch in der dunklen Winterzeit Highlights in der Ausflugs-Region setzen sollen. Eröffnet wurde die Gala in der Justinus-Kerner-Halle von Landrat Dr. Richard Sigel zusammen mit Welzheims Bürgermeister Thomas Bernlöhr und der Schwäbischen Waldfee Jessica Welz.

Komik und Zauberei verbindet der Entertainer Thomas Otto, der durchs Programm führt. Mit fingerfertigen Tricks und immer einem kessen Spruch auf den Lippen bringt er das Publikum zum Lachen und zum Staunen. Zuschauer, die sich mit ihrem Vornamen vorstellen müssen, bezieht er immer wieder mit ein. Wie macht er es nur, eine 2-Euro-Münze in eine Cola-Flasche zu zaubern, deren Öffnung für das Geldstück doch viel zu klein ist? Zuvor hat er das Glasgefäß von einem Besucher unterschreiben lassen und die Münze von einem anderen bekommen. Ob es wohl Zufall ist, dass es sich bei Richard und Johannes aus der ersten Reihe um den amtierenden Landrat Sigel und dessen Vorgänger Fuchs handelt? Der aus dem Amt geschiedene Landrat jedenfalls besteht am Ende nicht darauf, sein Geld zurück zu bekommen, und lässt es sich von dem gewitzten Zauberer bereitwillig abluchsen. Zwischen den Auftritten gibt der magische Komiker immer wieder Rätsel auf, etwa wenn er einen unterschriebenen Geldschein aus einer verschlossenen Erdnussdose auftauchen lässt.

Auch Kabarettist Philipp Weber, bekannt unter anderem aus dem Quatsch-Comedy-Club im Fernsehen, interagiert mit dem Publikum und hat es ebenfalls auf den neuen Landrat abgesehen: „Ihr habt den zum Landrat gewählt? Das ist ja Kinderarbeit.“ Welcher Partei er denn angehöre, fragt er Sigel. „Was? Parteilos? Komm erst mal in den Stimmbruch, dann nehmen sie Dich auch in der Partei auf.“ Die Zuschauer mitsamt dem Landrat sind amüsiert. „Durst – Warten auf Merlot“, heißt das Programm des Kabarettisten, aus dem er Ausschnitte präsentiert. Es geht rund um das Thema Trinken. Schon die Muttermilch habe zwar fade geschmeckt, aber: „Über die Verpackung gab’s nichts zu motzen.“ Bier wird aufs Korn genommen, wie etwa die belgische Billigplörre aus dem Discounter, die sich eher zum Dackelentwurmen eigne. Oder auch edler Wein, der eigentlich faulender Fruchtsaft sei. Schlag auf Schlag folgt eine Pointe der anderen.

In die Welt des Varieté entführen Lisa Rinne und Andreas Bartl mit ihrem Circus unartiq. Mit akrobatischen Kunststücken auf und in einer Mülltonne sowie in schwindelnder Höhe begeistern sie das Publikum. Kraftvoll schwingt sich Andreas Bartl an der Vertikalstange in die Höhe, um sich im nächsten Moment halsbrecherisch in die Tiefe zu stürzen. Ein außergewöhnliches Gerät ist die lange Strickleiter, die am Hallendach aufgehängt ist. Elegante und kraftvoll-dynamische Akrobatik zeigt hier Lisa Rinne.

Ein besonderes musikalisches Erlebnis bieten die beiden Ausnahme-Musiker Klaus Marquardt und Matthias Hautsch. Mit Vivaldis „Der Winter“ leiten der virtuose Geiger und der kongeniale Gitarrist ihren Auftritt ein. Ihre Besonderheit zeigen die beiden Vollblut-Musiker aber in ihren eigenwilligen, rockigen Interpretationen, etwa von „I wish“ von Stevie Wonder. Eigenkompositionen sind dabei, mal gefühlvoll, mal von temperamentvoller Intensität und technischer Brillanz. Ein Hörgenuss, der am Ende wahre Begeisterungsstürme auslöst.

Highlights in der dunklen Jahreszeit im Schwäbischen Wald zu setzen, ist das Ziel der Winter-Kultur-Tage. Das ist bei der dreistündigen Eröffnungs-Gala gelungen.


            Entführen die Zuschauer in die Welt des Varietés: Lisa Rinne und Andreas Bartl mit ihrem Circus unartiq. Sie verbinden akrobatische Kunststücke und Eleganz.Foto: A. Becher

SG steht am Ende mit leeren Händen da

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Von Heiko Schmidt

Die Enttäuschung bei den Großaspacher Spielern, Funktionären und Fans war groß. Zu einem Punktgewinn hätte es vielleicht noch gereicht, wenn Schiedsrichter Lasse Koslowski aus Berlin in der 83. Minute eine Entscheidung nicht korrigiert hätte. Was war passiert? Großaspachs Roussell Ngankam passte in die Spitze zu Michele Rizzi, der kam fast zeitgleich mit Würzburgs Keeper Robert Wulnikowski an den Ball und stürzte. Der Referee pfiff sofort und entschied auf Elfmeter. Zudem sahen Wulnikowski und der aufs Spielfeld gerannte Gäste-Co-Trainer Lamine Moise Cissé jeweils die Gelbe Karte. Rizzi schnappte sich die Kugel und wollte den Strafstoß ausführen. Doch plötzlich lief der Unparteiische zum Assistenten Henry Müller und nahm nach der Absprache überraschend den Elfmeter und auch die Verwarnungen zurück. Es ging mit Schiedsrichterball im Würzburger Strafraum weiter.

Doch ein Punkt hätte dem Sonnenhof schon sehr geschmeichelt. Die Gastgeber, die gegenüber dem 3:0-Erfolg in der Vorwoche beim VfB Stuttgart II mit unveränderter Startelf in die Partie gingen, wirkten oft zu behäbig. Aggressiver spielten hingegen die Gäste aus Bayern. Sie nutzten nach 17 Minuten gleich ihre erste Torchance aus. Nejmeddin Daghfous schlug eine Ecke von der linken Seite nach innen. Royal-Dominique Fennell verlängerte per Kopf zu Richard Weil, der am langen Pfosten zum 1:0 einköpfte. Drei Minuten später hätte Weil erhöhen können, köpfte aber freistehend über den SG-Kasten. Im Gegenzug antwortete der Sonnenhof. Timo Röttger flankte von rechts auf den langen Pfosten. Dort stand Max Dittgen und zog volley zum 1:1 ab.

Die Begegnung blieb spannend, denn in der 33. Minute gab es den nächsten Aufreger. Nach einem Freistoß von Daghfous war Niklas Weißenberger per Kopf am Ball. Großaspachs Keeper Christopher Gäng kam einen Moment zu spät und traf mit seiner Faust den Würzburger im Gesicht. Die Folge war ein Elfmeter für Würzburg und die Gelbe Karte für Gäng. Zum Glück für die SG schoss Daghfous den Strafstoß am Kasten vorbei. Der Sonnenhof hätte sich nicht beklagen brauchen, wenn die Gäste bereits zur Pause in Führung gelegen hätten.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Großaspacher etwas besser ins Spiel. Der Neuling aus Würzburg stand aber in der Defensive sehr kompakt. Und was dann noch durchkam, wurde von Keeper Wulnikowski entschärft. Der 38-Jährige war bei einem Zehn-Meter-Schuss von Röttger (49.) und bei einem Dittgen-Freistoß (65.) auf dem Posten. Aber auch die Bayern hatten gute Möglichkeiten. Joannis Karsanidis (69.) verzog freistehend. Besser machte es Elia Soriano in der 74. Minute. Der in der Winterpause von den Stuttgarter Kickers gekommene Stürmer staubte nach einem Pass vom eingewechselten Amir Shapourzadeh zum 2:1 ab.

In der Schlussviertelstunde warf der Sonnenhof alles nach vorne. Kapitän Daniel Hägele fand aus zehn Metern jedoch in Wulnikowski seinen Meister. Auch eine numerische Überzahl – Würzburgs Soriano hatte in der 85. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen – half den Gastgebern nicht. Hinzu kam die vom Schiedsrichter zurückgenommene Elfmeterentscheidung. Somit standen die Großaspacher am Ende mit leeren Händen da.


            Eine Schlüsselszene: Würzburgs Keeper Robert Wulnikowski klärt knapp vor Großaspachs Michele Rizzi.Foto: A. Becher

„96 Prozent ist auch ein super Ergebnis“

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Von Ingrid Knack

GROSSERLACH. Über hundert Gäste warteten am Sonntagabend in der Gemeindehalle auf das Ergebnis der Wahl. Nachdem Hans Wohlfarth, erster stellvertretender Bürgermeister, Gemeinderat und Vorsitzender des Gemeindewahlauschusses, das Ergebnis kurz nach 19.30 Uhr bekannt gegeben hatte, schickte er sich sogleich an, die Wahlbeteiligung humoristisch zu kommentieren. Wer Jäger kenne, den im Badischen Aufgewachsenen, wisse, „dass er nicht uneingeschränkt zufrieden sein wird“. Es sei sicher schwer für jeden, der nicht die Gnade der schwäbischen Geburt hatte, dies zu verstehen. Es sei aber eine Frage des Minimalismus, der in der schwäbischen Mentalität liege. Ein Großteil derer, die nicht zur Wahl gegangen seien, hätten wohl gedacht: „Warum soll i denn da no, er wird’s ja eh.“

Bernd Friedrich, Erster Landesbeamter und stellvertretender Rems-Murr-Landrat, sagte: „96 Prozent ist auch ein super Ergebnis. Alle sind sehr froh, dass Sie’s noch einmal machen.“ Sehr viel habe sich in den ersten beiden Amtszeiten Jägers in Großerlach bewegt. Friedrich ging weiter auf Jägers „starke Stimme im Kreistag“ ein, wenn es etwa um den Schwäbischen Wald, um Umweltschutz und Tourismus geht.

Trotz des guten Ergebnisses – wenn ein Amtsinhaber als alleiniger Kandidat antritt, hat es schon weitaus geringere Wahlbeteiligungen gegeben – erklärte Jäger: „Ich hätte mehr erhofft. Entschuldigung, s’Wetter darf keine Ausrede sein.“ Und er führte aus, was es im Einzelnen mit der Wahlbeteiligung auf sich hat. Zum einen ist da die Anerkennung für die bisherige Leistung. Zum anderen geht es um „Rückenwind für die kommenden Jahre. Und die werden nicht einfacher(.. .) Es geht um unsere Gemeinden im ländlichen Raum.“ Vor allem gelte aber: „Wir brauchen es für euch.“ Will heißen: Wenn der „renitente Bürgermeister“ etwa bei anderen Behörden, die für Zuschüsse zuständig sind, sagen kann: „Ich komme nicht allein, sondern hinter mir steht eine ganze Gemeinde“, profitiere die gesamte Kommune. Und er appellierte an die Bürger, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

„Ich muss Hans Wohlfarth recht geben, es ist ein ordentliches Ergebnis“, rang sich der gelernte Diplom-Verwaltungswirt schließlich durch zu sagen. Man müsse froh sein, wenn man über 30 Prozent bekomme. Noch ein paar Sätze weiter meinte er: „Unterm Strich bin ich trotzdem zufrieden.“ Und: „Ich bin jeden einzelnen Tag gerne ihr Bürgermeister gewesen und ich werde auch die weiteren acht Jahre ihr Bürgermeister Christoph Jäger sein.“

Wenn ein Verwaltungsmann wie Jäger seiner Gemeinde treu bleibt – er wurde schon als Landratskandidat gehandelt und ist erst jetzt als Nachfolger von Weinstadts Oberbürgermeister Jürgen Oswald ins Gespräch gebracht worden – ist dies nicht selbstverständlich. Dass gerade kleine Gemeinden wie Großerlach Verwaltungs-Experten brauchen, die nicht nach Karriere und mehr Geld trachten, „auch wenn es andere Möglichkeiten durchaus gäbe“, auch dieser Aspekt schwang in der Rede Jägers mit.

Zu den Gratulanten zählten zahlreiche Rathauschefs, Vertreter der Vereine und Bürger. Und der Graber Chor– Jäger ist dort bei den Männern aktiv – stimmte freudige Lieder an.

Übrigens: Als Jäger vor 16 Jahren zum Bürgermeister gewählt wurde, war er mit 31 Jahren der jüngste Rathauschef im Kreis. 2008 wurde er mit 99,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt.


            Bürgermeister Christoph Jäger wurde für eine dritte Amtszeit wiedergewählt: Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses mit Ehefrau Elke und zahlreichen Gratulanten. Auch Jägers Tocher Jacqueline, Schwiegersohn Florian und Enkelin Sina gehörten dazu.Foto: J. Fiedler

Heimliche Hochburg des deutschen Kabaretts

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Von Ingrid Knack

AUENWALD. Es ist schon nach Mitternacht, die Gala zum 25-jährigen Bestehen der Kleinkunstbühne Gruschtelkammer neigt sich dem Ende zu. Gerade präsentiert Christoph Sonntag schwäbisches Kabarett, eine Pointe folgt auf die nächste, das Publikum ist auch noch nach mehr als vier Stunden Programm voll dabei. Als ungefähr eine Viertelstunde vor 1 Uhr Petra Graf ihrem Ehemann Charley Mantel, Hut und Schal bringt, der Gruschtelkammer-Initiator und Moderator des Abends mit seinem erdigen Humor die letzten Lacher abräumt, sich dann der Saal leert, wird einem so richtig klar, was da in dem ansonsten bereits schlafenden Dorf gerade passiert ist: Kabarett und Comedy in vielen Facetten, Künstler der ersten Garde ihres Fachs in Deutschland – ein Abend, der auch in einer Großstadt-Kulturlandschaft und vor einem Millionenpublikum im Fernsehen von sich reden gemacht hätte.

Wenngleich Charley Graf viele Helfer hat, die sich um die Organisation kümmern, so ist das, was bei der Jubiläums-Gala und in den vergangenen 25 Jahren abgelaufen ist, im Prinzip sein Werk. Er macht das Programm, er hält die Kontakte zu den Künstlern, er hat sich in der Szene einen hervorragenden Namen gemacht, wird gehört, gefragt und hoch geschätzt. Auch an diesem Abend wird es überdeutlich: Die Gruschtelkammer steht und fällt mit ihm.

Obendrein hat Graf einmal mehr bewiesen, dass er ein ausgezeichneter Moderator ist. Die Gespräche mit den Künstlern gehen fast schon als eigenständige Kabarett-Nummern durch. Ein Grund dafür: Grafs schonungslose Direktheit, die selbst vor keinem hohen Amt oder heiklen Thema Halt macht. Bei der Begrüßung des Ehrengasts Wilfried Klenk bezeichnet er die Glocke des Landtagspräsidenten als wahres Machtinstrument. Denn wenn die Frau des protokollarisch zweithöchsten Mannes im Ländle ihrem Gatten per SMS mitteile, dass die Spätzle fertig seien, haue dieser auf seine Glocke und signalisiere damit: „Gosch halta“. Graf bekommt es auch fertig zu erklären, warum Klenk sogar der zweitmächtigste Mann in der ganzen Welt sei. Bei alledem fehlt es dem Gruschtelkammer-Macher nicht schwer, sich von den Künstlern vorführen zu lassen und beweist Selbstironie. Als Jörg Knör in der Rolle von Karl Lagerfeld dem Moderator mit der roten Brille rät, die Augengläser doch aufzubewahren, dann habe er sie schon, wenn sie mal modern würden, steckt Graf ein – und teilt gleich darauf wieder aus.

Es besteht kein Zweifel daran, dass viele Künstler, die an diesem Abend nicht zum Zug kommen, gerne bei der Gala dabei gewesen wären. Von den vielen E-Mails, die Graf erreichten, liest dieser drei vor. Glückwünsche zu der von der Volksbank Backnang präsentierten Veranstaltung kamen etwa von Lisa Fitz, Richard Rogler und Ottfried Fischer.

Dann kündigt Graf den ersten Gast des Abends an, den „Hirnschrittmacher des deutschen Kabaretts“: HG Butzko. Dieser liefert in seinem politischen Kabarett einen knallharten Abriss zur Lage der Nation. In Bezug auf die Flüchtlingskrise zeigt er klare Kante und charakterisiert die Pegida-Anhänger mit dem Adjektiv „solid arisch“. Doppelmoral, Heuchelei und Pharisäertum nicht nur unserer politischen und wirtschaftlichen Eliten werden entlarvt. Und zum Thema Wirtschaftsflüchtlinge weiß er: Die Leute, die gerade zu uns kommen, präsentieren uns die Rechnung für unseren Lebensstil. Und wer die Rechnung nicht bezahlen will, ist ein Zechpreller. Ein Wirtschaftsflüchtling ist ein Mensch, der einen Abend lang in einem Lokal eine Runde nach der anderen ausgibt und hinterher die Zeche nicht bezahlt. Zum Thema politisches Kabarett sagt er beim Talk mit Charley Graf: „Zeit für politisches Kabarett ist immer. Es ist immer außerparlamentarische Opposition.“

Ganz anders der Auftritt von Bernd Kohlhepp. „Herr Hämmerle“ hat sich ordentlich in Schale geworfen mit seinem goldfarbenen Glitzeranzug, sein Auftritt ist Kabarett, Comedy, Tanz und Musik in einem. Mitgebracht hat er noch die Cremant Sisters, die ihn zum Beispiel in seiner wunderbaren Michael-Jackson-Parodie unterstützen. Es ist eine Mischung aus Mundart-Kabarett und Showbühnen-Performance – eine Hommage an Elvis und Rock’n’Roll inklusive. Eine Gruschtelkammer-Premiere irgendwo angesiedelt zwischen Bempflingen und Las Vegas.

Bodo Bach, der Mann mit dem hessischen Zungenschlag, entführt das Publikum in die Welt der Esoterik, die eher harmlos daherkommt. Aufhorchen lassen aber Sätze wie „Wer auf Fremde zugeht, wird Vertrautes treffen“ und „Erst wenn sich eine Fliege auf deinen Hoden setzt, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.“ Graf am Ende des anschließenden Talks: „Ist doch toll, wenn man so Leut’ einfach so herkriegt . . .“

Überraschungsgast ist Sängerin Madeline Willers aus Wüstenrot. Der Kontakt war auf Vermittlung von Gudrun Nopper, Vorsitzende des Vereins für Kinder in Backnang, zustande gekommen. Willers ist die Botschafterin des Vereins. Mit Schlagerpop bringt sie eine völlig andere Note in die Veranstaltung.

Thomas Freitag, den Graf als den „Allerallerbesten“ ankündigt, attestiert dem Gastgeber: „Du bist ein Held, dass Du so etwas machst“ und gratuliert der Gruschtelkammer auf Wunsch Grafs als Herbert Wehner. Dann begegnet uns wieder der kaltwütige Herr Schüttlöffel, und es gibt auch die legendäre Marcel-Reich-Ranicki-Parodie „Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen“. Freitags Themen sind Aufklärung und Bildung, ein Kabinettstück folgt dem nächsten. Man denke nur an die Szene, als der Verleger Schillers das Stück „Die Räuber“ modifiziert haben möchte und am Ende ein Machwerk zwischen Schwedenkrimi und Rosamunde Pilcher herauskommt. Freitags Spiel mit Figuren sucht seinesgleichen. Hohe Intelligenz, ein unbestechlicher Blick auf Realitäten, das angeborene kabarettistische Talent und fundiertes schauspielerisches Handwerk atmen aus jeder Pore Freitags.

Jörg Knör sorgt daraufhin mit seinen Parodien weltberühmter Sänger und Politiker für viele Ausnahme-Momente. Sein Auftritt gipfelt in der Interpretation von Frank Sinatras Song „My Way“ im Zungenschlag von Karel Gott und mit dem Biene-Maja-Text. Köstlich zuvor Knörs ewig rauchender Helmut Schmidt („nach der Nummer bin ich immer so schmidtgenommen“) und Ausflüge in den Klatsch- und Tratschbereich, Stichwort Dschungelcamp.

Jörg Knör darf obendrein Sängerin Pe Werner und Pianist Peter Grabinger ankündigen und mimt dafür Udo Lindenberg. Herrlich. Als Pe Werner ihr „Kribbeln im Bauch“ anstimmt, kochen die Emotionen so richtig hoch – sie ist schließlich die erste Künstlerin, die 1991 in der Gruschtelkammer auftrat. Die Frau mit der gewaltigen, wandlungsfähigen Stimme singt Selbstkomponiertes und Covers. Bemerkenswert zudem ihr großes komödiantisches Talent. Mittlerweile ist auch Christoph Sonntag eingetroffen und lässt den Abend mit leicht Verdaulichem ausklingen.


            Schlussapplaus inklusive Feuerwerk (von links): Charley Graf, Christoph Sonntag, Peter Grabinger, Pe Werner, Thomas Freitag, Madeline Willers, Bodo Bach, HG Butzko, Jörg Knör.Fotos: A. Becher

            Der Vielstimmige: Der Parodie-Comedian Jörg Knör. Sieben Jahre gab er den von Loriot geschaffenen Zeichentrickfiguren Wum und Wendelin seine Stimme. Von Rudi Carell wurde der Mann entdeckt, der auch Promiflüsterer genannt wird. Jörg Knör ist außerdem Bambi-Preisträger.

            An der Nummer kann man sich nicht sattsehen: Thomas Freitag als Marcel Reich-Ranicki in „Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen“. Freitag gastiert an zwei Abenden im Oktober in der Gruschtelkammer. Sein neues Programm heißt „Europa, der Kreisverkehr und ein Todesfall“.

            Auch für Schlagerpop zeigte sich das Publikum an diesem Abend aufgeschlossen: Madeline Willers aus Wüstenrot.

            Der aktuelle Träger des baden-württembergischen Kleinkunstpreises war mit den Cremant Sisters da: Bernd Kohlhepp.

            HG Butzko

            Gastgeber mit ausgeprägten Entertainerqualitäten: Charley Graf.

            Bodo Bach

            Zauberhaft der Song „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“, mit dem einst Trude Herr ihren größten Schallplattenhit landete: Pe Werner.

            Verglich frühere und heutige Zeiten: Christoph Sonntag. Seit 1991 hat er jedes seiner Programme in der Gruschtelkammer gespielt.

Renitenter Unfallverursacher

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FELLBACH. Nachdem ein 39-jähriger Volvo-Fahrer am Sonntagabend aus Unachtsamkeit gegen den VW eines 74-Jährigen geprallt war, verhielt sich der Unfallverursacher höchst aggressiv gegenüber den Polizisten. Er beleidigte und bespuckte sie und versuchte die Unfallstelle zu verlassen. Der renitente Mann kam bis zum nächsten Morgen in den Polizeigewahrsam.

Vorfahrt missachtet, 3000 Euro Schaden

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BACKNANG. 3000 Euro Sachschaden entstand bei einer Karambolage, die sich gestern gegen 9 Uhr in Maubach ereignete. Eine 33-jährige Corsa-Fahrerin befuhr die Kitzbüheler Straße und übersah an der Einmündung Imster Straße eine von rechts kommende 49-jährige Lenkerin eines VW-Busses.

Freisprechanlage entwendet

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BACKNANG. Ein Dieb entwendete aus einem in der Postgasse abgestellten Subaru eine Freisprecheinrichtung. Die Tat wurde in der Nacht zum Sonntag verübt. Wie der Täter sich Zugang ins Fahrzeuginnere verschaffte, ist derzeit noch unklar. Hinweise zur Tat nimmt die Polizei in Backnang unter Telefon 07191/909-0 entgegen.

Initiative lädt ein zur Podiumsdiskussion

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KERNEN. Welchen Stellenwert haben behinderte Menschen in unserer Gesellschaft? Die Landesgruppe Selbstbestimmungsinitiative (SBI) diskutiert darüber mit Landrat Dr. Richard Sigel. Die Bevölkerung ist dazu am Freitag, 26. Februar, 17 bis 18 Uhr eingeladen, in die Diakonie Stetten zu kommen. Der Eintritt ist frei, um eine kleine Spende wird gebeten. Anmeldung per E-Mail an thilo1279@gmx.de oder unter Telefon 0152/ 36109419.

Zeitgleich rückwärts auf die Straße

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ASPACH. Zeitgleich fuhren zwei Autofahrer rückwärts in die Hauptstraße ein und stießen auf der Fahrbahnmitte zusammen. Während ein 59-jähriger VW-Fahrer aus einem Parkplatz fuhr, beabsichtigte ein 41-jähriger Audi-Fahrer, von einem Grundstück in die Hauptstraße in den fließenden Verkehr einzufahren. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 1800 Euro.

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