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0,0-Prozent-Kredit statt Nullverschuldung

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Den unerwarteten Schritt begründete Bürgermeister Ian Schölzel bei der Haushaltseinbringung damit, dass „es uns wirtschaftlich zweckmäßiger erscheint, einen in Aussicht gestellten Sonderkredit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau – zu Konditionen von sage und schreibe 0 Prozent per annum über die Laufzeit von zehn Jahren – in Anspruch zu nehmen und dafür die allgemeine Rücklage unangetastet zu lassen, ja sogar noch zu stärken“.

Weissach könne, so Schölzel im Gemeinderat, die anstehenden Investitionen auch 2016 durchaus wieder mittels eines schuldenfreien kameralen Haushalts finanzieren. Gleichwohl verweist er auf die Gesamtlage, in der sich die Gemeinde befindet: Die sogenannte Zuführungsrate, also die Summe, die die Gemeinde aus ihren laufenden Geschäften für Investitionsvorhaben erwirtschaftet, mache zunehmend Sorge. Sie fällt mit 192400 Euro zwar noch immer positiv aus, zeigt aber deutliche Schrumpftendenz – was vor allem an den niedrigen Gewerbesteuereinnahmen liegt. Weissachs Steuerkraft liege, so Schölzel, „weit unter dem Durchschnitt der kommunalen Familie“ und hinke der anderer Kommunen hinterher. Weissach sei finanzschwach.

Dabei hat der Etat einen stattlichen Umfang: Er liegt insgesamt bei knapp 20,5 Millionen Euro. Davon entfallen 17,5 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 3 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Den Kreditbedarf bezifferte Kämmerin Sarah Kienzle dabei auf 449600 Euro.

Bereits im vergangenen Haushaltsjahr sei kräftig in die öffentliche Infrastruktur investiert worden, führte Schölzel weiter aus. Das soll sich 2016 fortsetzen: Über den kameralen Haushalt, den Eigenbetrieb Wasserversorgung und die drei Zweckverbände – Bildungszentrum, Abwasserklärwerk und Hochwasserschutz – stehen Investitionen in Höhe von rund 6,34 Millionen Euro an. Dazu erwartet die Gemeinde Zuwendungen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro. Allein in Vorhaben zum Ausbau der Bildungseinrichtungen – Kindergärten Sandberg und Cottenweiler sowie Teilsanierung Schule an der Weissach – fließen 2 Millionen Euro. Hinzu kommen Investitionen in Kanäle, Kanalsammler, Straßen, Gebäude, die kommunale Wasserversorgung und den Hochwasserschutz von 4 Millionen Euro. „Das ist wichtig“, unterstrich Schölzel, „um unsere Kommune zukunftsfähig zu halten.“ Es gelte, die kommunale Infrastruktur zu erhalten, zu verbessern, wo notwendig auszubauen und den Sanierungsstau weiter aufzuheben.

Neue Gewerbeflächen sollen entwickelt werden, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und die Gewerbesteuereinkünfte anzukurbeln: „Mit dem Gewerbepark Rombold sind wir diesbezüglich auf dem richtigen Weg.“ Um die Ertragskraft des Verwaltungshaushalts zu stärken, sollen die Kernverwaltung gestrafft und Einsparpotenziale bei den Personalkosten gesucht sowie freiwillige Aufgaben überprüft werden. Ferner geht es um strukturelle Änderungen und Anpassungen bei den Zeiten und Betreuungsformen an Kindergärten und Schulen und schließlich um das Ausschöpfen aller Einnahmemöglichkeiten.

Eine herausragende Aufgabe stelle die Reaktivierung der Rombold-Brache dar. Mit fast 40 Millionen Euro Investitionsvolumen sei dies die bisher größte zusammenhängende Investitionsmaßnahme auf dem Gemeindegebiet. Die Abbrucharbeiten sollen Mitte Februar beginnen.

Auch den Flüchtlingszustrom gelte es zu meistern – im Sinne einer gelingenden Integration. Weissach sei dabei gut aufgestellt: mit dem Arbeitskreis Integration und einer Schaltstelle für Flüchtlings- und Integrationsfragen im Rathaus. Nicht nur mit Blick auf Flüchtlinge müsse in den kommenden Jahren ausreichend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt werden.

Widmen will sich Schölzel aber auch der Sicherung der ärztlichen Nahversorgung, da Arztpraxen im Ort vor einem Generationenwechsel stehen. Ein schlüssiges Konzept dafür soll noch im ersten Halbjahr vorgestellt werden.

Die Anteile an den Einkommen- und Umsatzsteuern machen mit über 4,3 Millionen Euro den bedeutendsten Einnahmeposten aus. Die Gewerbesteuer liegt dagegen bei 1 Million Euro, nur wenig mehr als die Grundsteuern. Umlagen steigen weiter, ebenso die Personalkosten mit insgesamt fast 3,3 Millionen Euro.


Vom Klassenkick bis zum Schülerreporter

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(pm). DFB-Sportdirektor und Turnierbotschafter Hansi Flick sagt: „Schon weit vor dem Anpfiff wollen wir die Kinder und Jugendlichen begeistern und an der Euro teilhaben lassen. Über die Schulkampagnen können sie bei verschiedenen Projekten ihr Talent zeigen und somit ein Stück EM-Euphorie in ihre Klassenzimmer holen.“ Kultusminister Andreas Stoch ergänzt: „Mit den Schulkampagnen wollen wir im Vorfeld der U-19-EM bei Kindern und Jugendlichen Interesse und Begeisterung wecken.“ Vier Schulkampagnen gibt es:

Klassenkick: Schulen können auf den 125 DFB-Mini-Spielfeldern in Baden-Württemberg kicken. Unter Angabe der Schule sowie deren Adresse sind ab sofort via E-Mail an u19-euro2016@dfb.de Bewerbungen möglich, um ein Schüler-Fußballturnier auszutragen. Die ersten 50 Bewerber erhalten ein Starterpaket mit Markierungshemden, Spielball, Schiedsrichterpfeife, Turnierspielplan, Siegerpokal und Deutschland-Fahnen.

Paule-Roadshow: Im Rahmen dieser Veranstaltung kommt das DFB-Maskottchen auf den Schulhof. Ein buntes Pausenprogramm – inklusive Autogrammkarten und Erinnerungsfoto gibt es für die Schüler. Die Paule-Roadshow findet von 4. April bis 17. Juni statt und dauert etwa 20 Minuten. Bewerbungen per E-Mail an u19-euro2016@dfb.de.

Schülerreporter: Viele Schüler träumen von einer Karriere im Medienbereich. Bei der U-19-EM können sie erste Erfahrungen sammeln. Es wird ein Aufsatzwettbewerb zum Thema „Aufgehende Sterne„ ausgerufen. Darin sollen die Werte Respekt, Fair Play oder Gemeinschaft aufgegriffen werden. Interessierte Klassen können sich per E-Mail an u19-euro2016@dfb.de anmelden und erhalten weitere Infos. Die Aufsätze müssen beim DFB bis zum 13. Mai eingereicht werden. Die besten Autoren können vor dem Turnier ein Interview mit Spielern, Trainern oder dem Funktionsteam führen.

Vergünstigte Tickets: Für alle Schulen und Vereine besteht die Möglichkeit, diese zu erhalten. Via Jugendsammelbestellung (ab zehn Personen) können Schüler und Vereinsmitglieder für zwei Euro ins Stadion. Eine Vorregistrierung unter Angabe der E-Mail-Adresse, des Spieltags sowie der Ticketanzahl ist via E-Mail an u19-euro2016@dfb.de möglich.


            Gibt es im Juli wieder in Großaspach: Internationales Flair bei der U-19-EM.Foto: A. Becher

Entscheidung zwischen Leben und Tod

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Von Claudia Ackermann

BACKNANG. Um Sucht- und Gewaltprävention geht es dem Autor Jörg Schmitt-Kilian, wenn er an Schulen spricht. Die Schüler im Beruflichen Schulzentrum haben sich vorbereitet und entweder sein Buch über Andreas Niedrig gelesen oder den Film, der mit bekannten Schauspielern wie Uwe Ochsenknecht und Max Riemelt gedreht wurde, angeschaut.

Originalfotos von Andreas Niedrig als Heroinabhängiger und aktuelle Bilder als durchtrainierter Sportler beim härtesten Triathlon-Wettkampf der Welt, dem Ironman auf Hawaii, werden auf eine Leinwand projiziert. Sportliche Höchstleistungen und Erfolge zu erzielen, kann auch eine Art Droge sein. „Aber lieber ein Laufsüchtiger als ein Heroinsüchtiger“, unterstreicht Schmitt-Kilian. Obwohl Andreas Niedrig eine Therapie abgebrochen hat, ist es ihm gelungen, sich von der Sucht zu befreien.

Für ihn sei Schreiben auch eine Art von Bewältigung, sagt der Autor. Als Kriminalhauptkommissar hat er viel Elend und Drogentote gesehen. Er berichtet von einem Süchtigen, der in seinen Armen starb. „Die Bilder verschwinden zwar, tauchen aber genauso schnell wieder auf“, sagt Schmitt-Kilian. Immer, wenn er an dem Haus vorbeifahre, in dem sich die schreckliche Begebenheit abspielte, gehe die Situation in seinem Kopf wieder auf wie ein Film. Den Schülern zeigt er Fotos von Verkehrsunfällen, die sich alle unter Einfluss von Drogen ereignet haben. Auch der Konsum von Cannabis führe zur Fahruntüchtigkeit, betont er. Auch erschreckende Bilder von Drogenabhängigen sind dabei. Eltern seien oft hilflos. Verbote oder abschreckende Aussagen wie: „Wenn du kiffst, bist du bald tot“, seien wenig hilfreich. Viele Eltern würden auch wegsehen und es lange nicht bemerken, wie auch in Andreas Niedrigs Fall. Zwanzig Bücher hat er geschrieben, in denen er Hilfestellungen geben will. Außerdem bietet er im Projekt Impulse ein praxiserprobtes Konzept zur Sucht- und Gewaltprävention an. Die richtige Kommunikation mit den Jugendlichen sei das Wichtigste, betont der Autor. Über hundert Veranstaltungen im Jahr stehen auf seinem Terminkalender.

Die Schüler bekommen die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Warum Niedrig seine Therapie abgebrochen hat, möchte eine Schülerin wissen. Er habe wohl die Bevormundung und Autorität nicht ertragen, ist die Erklärung des Autors. Andreas Niedrig hatte einen sehr strengen Vater. Dem Kind zu signalisieren: Du kannst mir vertrauen und zu mir kommen, sei der bessere Weg. Wie viel Glauben man dem Film schenken könne, interessiert einen Schüler. Natürlich wird im Film mit dramaturgischen Mitteln gearbeitet, führt Schmitt-Kilian aus. Er hätte sich manche Szenen anders gewünscht, aber nur bedingt Mitspracherecht gehabt.

Zum Abschluss wird noch ein kurzer Film aus Andreas Niedrigs Sicht gezeigt. Fotos aus einer scheinbar glücklichen Kindheit sind zu sehen. „Mit der Pubertät kamen Gefühle, die Achterbahn fuhren“, kommentiert Niedrig selbst. Erst kam der erste Joint, später der erste Schuss. „Die Bahnhofstoilette war unser neues Zuhause.“ Irgendwann musste er sich entscheiden zwischen Leben und Tod. In der Therapie schöpfte er Hoffnung. Niedrig machte eine Berufsausbildung und entdeckte seine Liebe zum Sport. „Bei einer Strecke von 180 Kilometern auf dem Fahrrad hat man viel Zeit, über sein Leben nachzudenken.“

Nicht nur Eltern müssen hinschauen und in Dialog mit einem gefährdeten Jugendlichen treten, sondern das sollte auch im Freundeskreis geschehen, gab Jörg Schmitt-Kilian den Schülern bei zwei Lesungen im Beruflichen Schulzentrum mit auf den Weg.


            Sucht- und Gewaltprävention liegen ihm am Herzen: Der Autor und ehemalige Drogenfahnder Jörg Schmitt-Kilian bei seiner Lesung im Beruflichen Schulzentrum in Backnang. Einen weiteren Termin hatte er im Bildungszentrum Weissacher Tal .Foto: A. Becher

Die Argumente zogen nicht

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Von Renate Häussermann

ASPACH. Voller Hoffnung hatte die Gemeindeverwaltung im vergangenen November einen interfraktionellen Antrag gen Stuttgart geschickt. Jetzt kam die Antwort des Regierungspräsidiums (RP), dessen Präsident Johannes Schmalzl die Aspacher wissen lässt, dass er eine ganz andere Auffassung vertritt. Am Montagabend wurde der Gemeinderat davon bei seiner Sitzung in Kenntnis gesetzt.

Der RP-Chef argumentiert mit Zahlen: Bei der Zählstellenfortschreibung im Jahr 2014 seien 3827 Fahrzeuge täglich registriert worden. Der Lkw-Anteil lag bei 78 Fahrzeugen, was zwei Prozent entspreche. Im landkreisweiten Vergleich liege die L1118 erheblich unter der durchschnittlichen Verkehrsbelastung im Kreis Ludwigsburg.

Mit fünf Punkten hatten die Aspacher für ein Durchfahrtsverbot ab 12 Tonnen argumentiert. Fünf Argumente, die Schmalzl nicht gelten lässt:

  Schonung der Substanz: Durch die Verdrängung des Schwerlastverkehrs auf andere Strecken, etwa den Autobahnzubringer (L1115) würde dort die Substanz stärker belastet. Im Übrigen sei „aufgrund der unterdurchschnittlichen Verkehrsbelastung nicht von einer übermäßigen Schädigung der neu sanierten Straße auszugehen“.

  Steigung an der Lichtenberger Steige:„Vergleichbare Steigungen sind an vielen Strecken im Land zu finden. Sie begründen auch dort keine Sperrung für den Schwerlastverkehr.“

  Kurvige Strecke, Fahrbahnbreite:„Die Fahrbahnbreite ist für den Begegnungsverkehr Lkw-Lkw ausreichend dimensioniert. Vergleichbare Verhältnisse finden sich an vielen Stellen im Land.“

  Gefährliche Situationen in der Ortsdurchfahrt Kleinaspach: Für dieses Argument der Aspacher hat der Regierungspräsident überhaupt kein Verständnis. Er hält entgegen: „Bei allen Berührungspunkten zwischen Kfz- und Fußgängerverkehr kann es bei Nichtbeachtung der StVO zu gefährlichen Situationen kommen. Nur die strikte Einhaltung der geltenden Verkehrsregeln gewährleistet einen unfallfreien Verkehrsablauf. Mit der pauschalen Begründung einer potenziellen Gefahrenlage müsste der Schwerlastverkehr aus sämtlichen Ortsdurchfahrten verbannt werden.“

  Änderung der Streckenführung in Navigationssystemen: Dies sei schon mehrmals versucht worden, unterstreicht Schmalzl, „Die Anbieter von Navigationssystemen sperren sich jedoch bislang gegen jegliche Einflussnahme auf ihre Systeme.“

Der Antrag stieß in Stuttgart also auf keine offenen Ohren. Ja, Schmalzl lässt die Aspacher überdies wissen, dass er „keine besondere Gefahrenlage“ erkenne oder „eine so erhebliche Belastung, dass auch Lärmgründen eine entsprechende Beschränkung erfolgen müsste“.

Noch im Herbst, als der Antrag Gegenstand einer Diskussion im Aspacher Gemeinderat war, hoffte man auf Unterstützung aus Oberstenfeld. Auch dort war/ist man des Schwerlastverkehrs leid, deren Fahrer beim Weg über die L1118 Zeit und Maut sparen wollen. Wie jedoch gestern auf BKZ-Anfrage von Bürgermeister Markus Kleemann zu erfahren war, ist es zu keinem entsprechenden Antrag gekommen. Kleemann: „Wir haben damals auf einen Antrag verzichtet, weil wir zum einen keine Erfolgschancen gesehen haben und weil die Gemeinde Aspach in diesem Falle zum anderen auch unsere Interessen vertreten hat.“


            Bleibt für alle Fahrzeuge offen: Frisch sanierte Landesstraße.Archivfoto: A. Becher

Aufstiegskampf verspricht Spannung

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(dg). Tabellenführer ist zur Rundenmitte in der Fußball-Kreisliga B2 der SV Kaisersbach II, der allerdings mit 30 Punkten nur zwei Zähler mehr vorzuweisen hat als der SV Allmersbach II. Zudem haben die Allmersbacher noch ein Nachholspiel (in Sulzbach-Laufen) in der Hinterhand. Gleich zwei Partien nachholen müssen die Verfolger Spvgg Unterrot (3. Platz, 27 Punkte) und TAHV Gaildorf (4., 26).

Auch der Große Alexander Backnang kann als Fünfter mit 23 Punkten noch in den Titelkampf entscheidend eingreifen. „Unsere Mannschaft hat recht spät zueinandergefunden“, lautet das Fazit von Abteilungsleiter Marilio Sampaio. Beim Verein mit griechischen Wurzeln ist man zufrieden, hat personell aber nachgelegt. Eleftheriadis Vasileios, Petros Kavakopoulos und Stavros Chatzikonstantinou kommen aus Griechenland sowie Osman Mentese vom TSC Murrhardt und Tiago De Sousa Peixoto von der TSG Backnang. Sampaio verliert das Ziel „um den Aufstieg mitspielen“ nicht aus den Augen.

Der SC Fornsbach, der als Sechster ebenfalls 23 Punkte sein Eigen nennen darf, richtet den Blick ebenfalls nach oben. „Mit bisher nur einer Niederlage sind wir natürlich sehr zufrieden“, freut sich Michael Brucker. Für den Fußballchef ist lediglich die Anzahl von acht Unentschieden etwas zu hoch. „Die sind meist auch unglücklich vom Spielverlauf her zustande gekommen“, erklärt Brucker, der sich als Ziel eine Platzierung zwischen Rang drei und fünf gesetzt hat.

Nur einen Zähler weniger auf dem Konto hat die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach, die auf Rang sieben zu finden ist. „Wir haben Punkte liegen lassen, wo es eigentlich nicht sein darf“, analysiert Steven Schöffler den bisherigen Saisonverlauf. Der Kapitän der Aspacher ist aber insgesamt zufrieden und möchte mit seinen Mitstreitern oben mitmischen. „Wir müssen weiter an uns arbeiten und versuchen, unsere Stärken noch besser zu nutzen.“ Mithelfen sollen zwei syrische Kriegsflüchtlinge: Anwar Nakkar und Muhammed Kamal wurden nach und nach in das Team integriert und steigen nun auch in den Spielbetrieb ein.

Der Rückstand der SF Großerlach (8., 20) und des SV Spiegelberg (9., 20) sowie des VfR Murrhardt II (10., 18) ist wohl zu groß, um noch vorne angreifen zu können. „Meine junge Mannschaft wird in der Rückrunde ihren Reifeprozess fortsetzen. Dazu gehören nun einfach auch mal Rückschläge“, erklärt Sven Müller. Großerlachs Trainer ist mit dem Abschneiden seiner Elf zufrieden, muss aber in den kommenden Wochen personell umplanen. Mit Daniel Zuber und Felix Greitzke haben zwei Spieler aufgehört sowie Fabian Noller, Markus und Florian Ehnle haben sich dem VfL Mainhardt angeschlossen. Dafür kamen Max Neubauer und Philipp Hoffmann aus dem Auslandssemester zurück, Markus Görlich und Tobias Trostel steigen wieder ins Training ein. „Wir wollen uns stabilisieren und hoffen, dass wir die Saison mit ein einem einstelligen Tabellenplatz beenden können.“

Mit jeweils acht Punkten bilden der FC Oberrot II und der SV Unterweissach II das Ende des Klassements. Der TSV Sulzbach-Laufen II (13., 10), die Spvgg Kirchenkirnberg (12., 11) und der TSV Bad Rietenau (11., 14) haben nur unwesentlich mehr Zähler vorzuweisen. Alles andere als zufrieden ist Schlusslicht SV Unterweissach II. „Neben zum Teil schlechten Leistungen hatten wir extrem mit Personalproblemen zu kämpfen. Neben zahlreichen Verletzten waren auch oft Spieler berufs- und studienbedingt verhindert“, klagt Ralf Noack. Für die Rückrunde erwartet der SVU-Spielleiter von seinem Team ein „couragierteres Auftreten“. Los geht’s in der Kreisliga B2 bereits am 21. Februar um 14.30 Uhr mit fünf Nachholspielen.


            Stehen mit ihren Teams im Tabellenmittelfeld: Wassilios Ftouchos vom VfR Murrhardt II und Luis Willkomm (rechts) vom SC Fornsbach. Foto: B. Strohmaier

Volkshochschulkurs: Windows 10

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BACKNANG. In dem Volkshochschulkurs „Windows 10 am Notebook“ lernen die Teilnehmer, wie sie Windows 10 effizient einsetzen können. Der Kurs gibt Einblick in Punkte wie Neuigkeiten und Erweiterungen, Benutzerkontensteuerung, Sicherheitsfunktionen, Internetanbindung, Suchen und Organisieren von Daten, Daten auf CD/DVD brennen, Design des Desktops anpassen, neue Anwendungen und Drucken unter Windows 10, Multimedia-Anwendungen nutzen und Tipps und Tricks für die alltägliche Arbeit. Der Kurs findet am Samstag, 6. Februar, 9 bis 16 Uhr an der Volkshochschule, Bahnhofstraße 2, statt. Voraussetzung zur Teilnahme: PC-Grundkenntnisse oder vergleichbare Kenntnisse im Umgang mit PC, Maus und Tastatur. Für den Kurs ist die ESF-Fachkursförderung möglich. Weitere Informationen bei der VHS Backnang unter 07191/9667-0.

400 Euro für Verein Life-Giving Forest

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WEISSACH IM TAL. Die Fairtrade-Kampagne in der Gemeinde läuft bereits im dritten Jahr. Auch 2015 standen diverse Veranstaltungen auf dem Programm, zu denen faire Produkte angeboten wurden. Ob beim Talbau-Haustag, beim Sommerempfang der Gemeinde oder traditionell beim Weissacher Weihnachtsmarkt: das Team war immer mit viel Freude und Engagement dabei. Jetzt konnte der Erlös aus den Aktionen des Jahres 2015 in Höhe von 400 Euro an den Verein Life-Giving Forest mit seiner Vorsitzenden Silvia Hämmerle übergeben werden. Life-Giving Forest setzt sich für Wiederaufforstung, Inklusion und Armutsbekämpfung auf den Philippinen ein und ist von Beginn an Partner der Kampagne. Wer die Akteure und das Team unterstützen möchte, kann sich mit Jennifer Reinert, Telefon 07191/ 3531-22, E-Mail jennifer.reinert@weissach-im-tal.de, in Verbindung setzen.

Einsatz für Mitmenschen

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BACKNANG (red). Eine Blutspenderehrung fand unlängst im Rathaus statt. Folgende Blutspender wurden ausgezeichnet: Für 25-mal Blutspenden Gudrun Dietrich, Thomas Donath, Karin Hammer, Roland Harter, Dennis Mangold, Heidrun Müller-Gmelin, Gabi Christine Pscheidl, Kirstin Rinnebach, Gerald Schmidt, Rüdiger Stegmeyer, Elke Thomas und Wolfgang Wurst. Für 50-mal Blutspenden Birgit Feucht, Helga Reisch, Frank Schaal, Eberhard Schieber und Herbert Schiefer. Für 75-mal Blutspenden Rainer Matjeka und Thomas Philipp und für 100-mal Blutspenden Rolf Leonhardt.

Erster Bürgermeister Michael Balzer sagte bei der Feier: „Wir sind stolz auf Mitbürger wie Sie, die über Jahre hinweg immer wieder bewiesen haben, dass Nächstenliebe, Verantwortungsgefühl und Hilfsbereitschaft nicht nur leere Worthülsen sind, sondern gelebte Werte sein können. Blut gehört zum Wertvollsten, was wir Menschen zu geben in der Lage sind.“ Der Gedanke, mit der Blutspende Unfallopfern zu helfen, stehe als Motivationsgrund für eine Blutspende fast immer an erster Stelle. Viele Operationen, Organübertragungen und die Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren seien nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich geworden. Statistisch gesehen werde das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Verkehrsunfälle stünden erst an vierter Stelle. Viele einst hoffnungslose Fälle könnten heute durch Transplantationen von Herz, Nieren und Leber geheilt werden. Aber auch dies sei nur mit einer größeren Zahl an Blutspenden möglich. Balzer weiter: „Dass der Rems-Murr-Kreis – was die Anzahl von Blutspenden bezogen auf 100 Einwohner anbetrifft – jedoch eher in den hinteren Regionen unseres Bundeslandes rangiert, erfüllt mich nicht gerade mit besonderem Stolz. Hier gibt es Nachholbedarf und deutliche Luft nach oben bei der Spenderakquise, der man sich noch aktiver widmen muss.“

Bei der Ehrung mit dabei war auch Balzers Amtsvorgänger und Leiter des DRK-Ortsverbands Backnang, Walter Schmitt. Auch an ihn gerichtet lobte Balzer die Einsatzkräfte bei den Spendenaktionen, von den ehrenamtlichen Helfern und Teamärzten bis hin zu den hauptamtlichen Mitarbeitern des DRK-Blutspendedienstes. Dieser könne auf eine eindrucksvolle Bilanz der Spendenaktionen als Gemeinschaftsleistung verweisen. „Denn was in Baden-Württemberg 1958 mit gut 17000 Blutspenden begann, hat heute in unserem Ländle zu einem Stand von rund 490000 Blutspenden im Jahr 2014/15 geführt.“


            Wurden jetzt bei einer kleinen Feier im Rathaus geehrt: Langjährige Blutspender.Foto: E. Layher

Feuerwehr bekam neues Fahrzeug

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WEISSACH IM TAL (pm). Die Freiwillige Feuerwehr Weissach im Tal kam zu einer Feierstunde zusammen: Der Grund war das neue Einsatzfahrzeug (LF20KatS). Mit dabei (von links): Kommandant Jürgen Gerst, Bürgermeister Ian Schölzel sowie Dieter Ellinger von der Firma Burger Schloz Automobile GmbH & Co. KG Backnang, Oliver Bauer von der Firma Daimler AG und Jens Mayer von der Feuerwehr. Das Löschfahrzeug hat 330000 Euro gekostet und ersetzt ein 1984 in Dienst gestelltes Fahrzeug mit ähnlichen Einsatzmöglichkeiten. Für die Wasserversorgung über lange Wegstrecken von öffentlichen Gewässern zu abgelegenen Objekten befinden sich 800 Meter Schlauchkapazität und eine Unterstützungspumpe an Bord. Das Fahrzeug ist zudem für Einsatzaufgaben bei Verkehrsunfällen ausgerüstet. Beim Kauf war die interkommunale einsatztechnische Zusammenarbeit der Feuerwehren in Weissach im Tal, in Allmersbach im Tal und Auenwald berücksichtigt worden. Foto: E. Layher

Benefizkonzert für Aids-Waisen

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BACKNANG. Die katholische Kirchengemeinde veranstaltet mit der Bläserphilharmonie Rems-Murr am Sonntag, 31. Januar, in der Christkönigskirche ein Benefizkonzert zugunsten der Aids-Waisenkinder im Tariro-Center in Simbabwe. Das Zentrum, dessen Name übersetzt „Hoffnung“ bedeutet, bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Dort wird den Kindern eine Ausbildung ermöglicht, und verbliebene Verwandte werden unterstützt, damit diese sich um die Kinder kümmern können. Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Wilhelm Müller. Durch das Konzert führt Georg Götzelmann.

Auf dem Konzertprogramm stehen folgende Werke: The Danserye (Tilman Susato), Fuge in g-Moll (Johann Sebastian Bach), Kanon (Johann Pachelbel), Vivace – zweiter Satz aus dem Konzert D-Dur für Bläserensemble und Harfe (Georg Philipp Telemann), Give Us This Day (David Maslanka), Calmato – zweiter Satz aus der Rhapsodie für Altsaxofon und Orchester (André Waignein), Solistin: Heike Meier, und No Shadow of Turning (David R. Gillingham). Vor dem Benefizkonzert bietet der Eine-Welt-Ausschuss ab 15.30 Uhr im Gemeindehaus Christkönig Kaffee und Kuchen an. Der Erlös kommt ebenfalls den Aidswaisen im Tariro Centre zugute. Unterstützt wird die Bläserphilharmonie Rems-Murr von den Backnanger Firmen Telent und Tesat-Spacecom. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Infos über die Bläserphilharmonie gibt es auf www.bprm.de.


            Gibt bei der Bläserphilharmonie den Takt an: Wilhelm Müller. Archivfoto: J. Fiedler

TSG-Duo verbindet Tennis und Studium

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Von Heiko Schmidt

Der 19-jährige Kay Bartmann und der 20-jährige Maximilian Hepp sind zwei Eigengewächse der TSG Backnang. Bartmann schlägt seit seinem siebten und Hepp seit seinem dritten Lebensjahr für die TSG auf. Beide Talente schafften den Sprung ins erste Backnanger Männer-Team und belegten mit diesem in der vergangenen Saison den dritten Rang in der Württembergliga. „In den nächsten Jahren wollen wir den Aufstieg in die Regionalliga schaffen“, gibt sich Hepp zuversichtlich. Genauso sieht es auch Bartmann. Den Grundstein dafür will das Duo in den USA legen. Dort verbinden die beiden Backnanger ihr Studium in Springfield mit dem Tennis.

„Die Voraussetzungen sind dort super“, berichtet Bartmann, der seit knapp einem halben Jahr Business und Management studiert. „Das ist ein sehr guter Weg, denn das System kommt den Sportlern entgegen“, macht Hepp klar, der sich seit zwei Jahren dem Wirtschaftsstudium verschrieben hat. Und wenn beide nicht für die Uni pauken, dann stehen sie auf dem Tennisplatz. Allerdings wird in den USA fast ausschließlich auf Hartplätzen gespielt, in Deutschland finden die beiden TSG-Akteure meist den Sand als Untergrund für die Tennisspiele vor.

„Jeden Tag trainieren wir in den USA zwei Stunden Tennis und 90 Minuten Kondition“, schildert Hepp, zu dessen Stärken die Vorhand und die aggressive Spielweise zählen. Zudem sind die beiden Schwaben im Universitätsteam aktiv. „Bis zum Mai stehen freitags und sonntags Punktspiele an“, sagt Bartmann, der beim Tennis den Aufschlag und die Vorhand als seine Vorzüge sieht. Die ersten Erfolge haben sich bereits eingestellt. Bei einem Vorturnier für die National Championships 2015 siegte das Duo im Doppel unter 32 Paaren. Im Einzel siegte Hepp unter 64 Teilnehmern. Damit gelang die Qualifikation für die Endrunde in South Carolina. Dort wurden die Deutschen Vierter im Doppel. Die gleiche Platzierung gab es für Hepp im Einzel.

Genauso wichtig wie die Ergebnisse sind auch die Erfahrungen, die die beiden Tennisspieler in den USA sammeln. „Ich bin mental gewachsen und habe mein Serve-and-Volley-Spiel verbessert“, freut sich Bartmann. Auch Hepp hat Veränderungen festgestellt: „Mit 30 Spielen in 4 Monaten in den USA habe ich meinen Level im Tennis deutlich erhöht. Es ist dort alles sehr professionell.“ Bartmann und Hepp wollen nun ihre sportlichen Leistungen weiter vertiefen. Sie führen ihr vierjähriges Auslandsstudium bis zum Mai fort. „Es macht großen Spaß“, sagt Hepp, der mit Bartmann und weiteren zwei Bewohnern in einem Viererapartment in den Staaten lebt.

Und wie sehen die Zukunftspläne der beiden Backnanger aus? „Nach unserer Rückkehr nach Deutschland im Mai wollen wir mit der TSG eine ordentliche Saison in der Württembergliga spielen“, berichtet Hepp über das Nahziel der beiden Tennisspieler. Bartmann schaut schon weiter in die Zukunft. „Ich möchte gerne Tennisprofi werden“, hofft die Nummer 233 der deutschen Rangliste. Hingegen will sich Hepp nicht so unter Druck setzen: „Ich möchte zweigleisig planen und bin da flexibel.“ Die beiden Backnanger sind also in der nächsten Zeit ordentlich gefordert – sportlich und natürlich auch beim Studium.


            Bei den National Championships im vergangenen Jahr in South Carolina (von links): Maximilian Hepp, Universitäts-Headcoach Jarrod Smith und Kay Bartmann. Foto: privat

Christliche Popmusik verschiedenster Stile

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OPPENWEILER (pm). Pop, Rock, Blues, Jazz und Gospel – christliche Popmusik verschiedenster Stilrichtungen bietet der Popchor Go(o)d News am Samstag, 13. Februar, um 19 Uhr in der katholischen Kirche St. Stephanus in Oppenweiler. Der Eintritt ist frei.

Der Chorname ist Programm: Gottes gute Nachricht zu verkünden. Durch die unterschiedlichen Musikstile soll die Vielfalt des Lebens und des Glaubens zum Ausdruck gebracht werden. Go(o)d News ist einer der beiden Auswahl-Chöre des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg. Die 40 Sänger kommen aus ganz Württemberg und leiten teilweise auch noch eigene Chöre. Gesungen wird unter der Leitung von Severine Köppler unplugged und a cappella. Die jährliche Konzerttour bietet mitreißende Songs, gefühlvolle Balladen, tief greifende Texte und eine einzigartige Atmosphäre.

Der Gospelchor Oppenweiler wird sich mit einigen Liedern ebenfalls am Konzert in der St.-Stephanus-Kirche beteiligen.


            Ohrenschmaus: Der Chor Go(o)d News singt unplugged und a cappella.Foto: privat

Welttheater des menschlichen Daseins

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WAIBLINGEN (ik/pm). Goyas Grafiken zeigen auf einzigartige Weise die Schönheit und den Schrecken des menschlichen Daseins. Die wunderbar konzipierte Ausstellung wurde gestern der Presse vorgestellt. Beim Betrachten der Bilder kommen einem erschreckenderweise auch immer wieder Szenen aus der Jetztzeit ins Gedächtnis. Viel Stoff zum Nachdenken nicht nur über Kunst. Alle Kunstinteressierten sind zur Vernissage der Ausstellung am Freitag, 29. Januar, um 19 Uhr in die Kunstschule Unteres Remstal eingeladen.

Goya beginnt mit seinem grafischen Werk im Jahr 1797. Zuvor hatte er bereits als Direktor der Malerei an der Akademie und königlicher Hofmaler Anerkennung gefunden. Mit Beginn seines grafischen Schaffens verändern sich die Inhalte seiner Kunst. Neben Auftragsarbeiten aus dem höfischen Umfeld treten zunehmend freie Bildideen, die der eigenen Fantasie entspringen.

In den vier großen Radierzyklen, die zwischen 1797 und 1825 entstehen, zeigt sich ein einzigartiges Spektrum an Träumen und Visionen, welches die Schrecken und die Hoffnungen des Zeitalters aufzeigt. Jedes Blatt dieser Bilderfolgen stellt ein unvergessliches Gleichnis des Menschen dar. Ohne zu idealisieren, nimmt er die Verstellungskünste der galanten Welt des Rokoko kritisch in den Blick und seziert den Lug und Trug.

Goyas grafisches Werk ist bis heute ein Vorbild für die Darstellung des Grotesken. Seine Figuren taumeln durch eine rätselhafte Welt voller fantastischer Motive und surrealer Details. Durch ihre Vieldeutigkeit entlarven Goyas Bildergeschichten die Absurdität einer von Kriegen und Gräueln gezeichneten Zeit. Sie loten die Extreme von Liebe und Tod aus und zeigen die Abgründe des menschlichen Daseins.

Goya gilt neben Dürer und Rembrandt als einer der bedeutenden Malerradierer. Insbesondere machte er sich die 1760 in Frankreich entwickelte Technik der Aquatinta zu eigen. Er beherrschte die verschiedenen Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks, um dunkel verdichtete Flächen und malerisch wirkende Lichtabstufungen zu erzeugen. Der meist schemenhafte, fast tonlose Hintergrund seiner Radierungen lässt die Torheiten und Grausamkeiten seiner Figuren besonders hervortreten.

Dabei setzt er das Licht gleichsam als Scheinwerfer ein. Von den insgesamt weit über 200 Arbeiten umfassenden vier Radierzyklen zeigt die Galerie Stihl Waiblingen den Zyklus „Los Caprichos“ vollständig sowie ausgewählte Werke aus den weiteren Zyklen.

Die 80 Arbeiten der Caprichos verlegte und veröffentlichte Goya 1799 selbst. Die Radierungen vermitteln mit karnevalesk anmutenden, launigen Einfällen das Welttheater des menschlichen Daseins. Das Fazit „Die Welt ist eine Maskerade“ (so einer der in Kupfer gestochenen Titel) verweist auf den Rollentausch, in dem Täter sich zum Opfer wandeln und umgekehrt. Die vielschichtigen Bilder zum Hexenwahn, zum Aberglauben und auch zur Habgier sind ein Appell, hinter die äußere Erscheinung zu schauen und das Zwielichtige der Dinge zu erkennen.

Dies zeigen auch die Grafiken der anderen drei Folgen. Zwischen 1808 und 1814 entstehen die 80 Platten zu der Folge „Los Desastres de la Guerra“, die die unaussprechlichen Schrecken des Krieges in Spanien und in Folge der napoleonischen Herrschaft, zwischen dem einfachen Volk und der Willkür von Inquisition und Adel festhalten.

In ihrer Direktheit erinnern die Blätter an aktuelle Medienberichte von den Kriegsschauplätzen der Welt und geben so für die heutige Zeit einen wichtigen Denkanstoß. Von vermutlich 1814 bis 1824 radierte Goya eine rätselhaft bleibende Folge von 22 Blättern unter dem Stichwort Disparates. Sie markiert das Spätwerk des Künstlers und wurde erst 1864 veröffentlicht. Fliegende Wesen, Hexen und riesenhafte Gestalten greifen die Auseinandersetzung mit den geflügelten Nachtgestalten in den Caprichos auf.

1816 schließlich veröffentlichte Goya „La Tauromaquia“, einen Zyklus, der in 33 Szenen Stierkämpfe in den Arenen verschiedener Städte Spaniens schildert. Unübertroffen erfasst Goya die Stiere im Moment der Abwehr des Todes, präzise hält er das waghalsige Handwerk der Toreros, Picadores und Banderilleros fest.

Die Waiblinger Ausstellung präsentiert mit dem spanischen Künstler einen Wegbereiter der modernen Kunst in Europa. Als königlicher Hofmaler wagt Goya die Gratwanderung zwischen einer repräsentativen Auftragskunst nach klassischen Regeln und freien Assoziationen einer entfesselten Fantasie. Er befreit die Kunst von den traditionellen Posen der barock-höfischen Welt durch lockere bis ausgreifende Gesten, deren Herkunft volkstümlicher Natur ist und bürgernah wirken soll.

Leihgeber der Ausstellung ist das Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg im Breisgau. Zur Ausstellung erschien eine Katalogbroschüre (9,80 Euro).

Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung präsentiert die Galerie Stihl Waiblingen in Kooperation mit dem Kulturhaus Schwanen in der Winnender Straße 4 am Donnerstag, 4. Februar, um 20 Uhr die Veranstaltung „Flamenco y Goya. Desastres y Caprichos“. Die Flamencotänzerin Gisa Michelón und die Sängerin Estela Sanz Posteguillo nehmen Goyas Leben und Werk zum Ausgangspunkt eines bildstarken, fantasiereichen Flamenco-Abends. Sie verschmelzen die Bilderwelt der Grafikzyklen zu einem lebendigen und bewegenden Gemälde aus Musik und Tanz. Veranstaltungsort ist das Kulturhaus Schwanen. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 26.30 Euro, ermäßigt 19.70 (inklusive Gebühren), an der Abendkasse 28 beziehungsweise 22 Euro (www.kulturhaus-schwanen.de, Reservierung Abendkasse: 07151/50011674).

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es auch im Internet www.galerie-stihl-waiblingen.de

  Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr. An Sonn- und Feiertagen finden jeweils um 11.30 Uhr und 15 Uhr öffentliche Führungen statt, wie auch jeden Donnerstag um 18 Uhr.

„Du, der du nicht kannst“: Blatt 42 aus der Serie „Los Caprichos“ von Francisco de Goya, 1797 bis 1799. Morat-Institut Freiburg. Foto: B. Strauss

„Ich will das Leben feiern“

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Von Ingrid Knack

 

ASPACH. Die Musik zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben der Andrea Berg. „Früher als Dreikäsehoch auf den Bühnen im Krefelder Karneval, auf dem Eis beim Weihnachtsmärchen, später als Model auf dem Laufsteg oder sogar als Nummerngirl bei einem Boxkampf von Henry Maske. Dann die vielen Jahre Tanzmusik“, erinnerte sich die Sängerin im Zusammenhang mit ihrem 20-Jahr-Bühnenjubiläum, das mit einer in der Baden-Arena in Offenburg aufgezeichneten und im Januar 2013 in der ARD ausgestrahlten Show gewürdigt wurde. Eine glänzende Quote wurde erreicht: 6,39 Millionen Zuschauer.

Auch nach ihrem Fünfzigsten wird sich Andrea Bergs Lebensthema nicht ändern. Zu ihrem aktuellen Befinden lässt sie wissen: „Es fühlt sich alles gerade sehr gut an. Ich mache nur noch Dinge, die Spaß machen – ganz viel Musik vor allem! Musik für die Menschen.“

Allerdings wäre es falsch, die Sängerin jetzt in die Spaßgesellschaftsecke zu stellen. Es gibt auch eine tiefgründige Seite. Was zum Beispiel die vielen Engagements für Menschen anbetrifft, denen es nicht so gut geht im Leben wie ihr. Und sie ist sich auch nicht zu schade, im Kleinaspacher Hotel Sonnenhof, in das sie – wie man im Schwäbischen sagt – 2007 eingeheiratet hat, schon mal zu bedienen. „Ich quäle mich nicht mit Dingen, die ich tun muss, sondern bin glücklich mit dem, was ich tun darf“, ist einer dieser Sätze, die sie gerne sagt.

Ihren Erfolg hat sich die Ehefrau des Hoteliers und Sportmanagers Uli Ferber redlich erarbeitet. Sie gehört nicht zu jenen, die heute zuweilen aus dem Nichts aufzutauchen scheinen, eine Zeit lang gehypt werden und dann meist doch wieder in der Versenkung verschwinden. Andrea Berg dagegen hat die ganze Ochsentour mitgemacht, die in der Branche üblich ist. Ihre Fans sind tatsächlich ihre Fans. Sie musste nicht – wie dies heute so manch anderer tut – auf den immer rasanter fahrenden Zug der Schlagerbranche aufspringen, um von all den Fahrgästen zu profitieren, die sich sowieso auf dieser Reise befinden. Andrea Berg war sozusagen schon lange der Zugführer.

Erst vor Kurzem kam Andrea Berg zurück aus Miami. Dort gab’s ein „Kreativmeeting mit DJ BoBo“ für die neue Show 2016. Ideen für die anstehende Tour wurden konkretisiert. Heimspiele in Aspach gibt es am 22. und 23. Juli. Im Oktober startet ihre große Konzertreise, die sie neben Deutschland auch nach Österreich und in die Schweiz führt. 26 Städte stehen auf dem Tourneeplan. Nach Stuttgart in die Schleyerhalle kommt sie am 20. Januar 2017. Was die Besucher dort erwartet, will die Sängerin noch nicht sagen. Aber man kann es erahnen: Am 8. April erscheint Bergs neues Album „Seelenbeben“. Nur so viel verrät die Künstlerin: „Es wird eine komplett neue Welt für mich und meine Fans geben, die wir auf meiner Tour gemeinsam entdecken werden!“ Und: „Ich will dort mit den Menschen träumen. Ich weiß, es wird einfach großartig. Ich freue mich riesig auf alle anstehenden Projekte.“

Auf www.schlagerblume.de ist zu lesen: „Die erste Platte nach dem Megahit ,Atlantis‘ von 2013 stellt thematisch eine komplette Kehrtwende dar: Drehte es sich im Vorgänger noch um die Elemente Wasser und Luft, geht es beim Seelenbeben deutlich heißer zu. Die pure Energie, die Eruption, die Urkräfte des Feuers und der Erde sind Kernthemen der neuen Platte. ,Wie der Phönix aus der Asche‘, erklärt Andrea Berg das neue Konzept. Entsprechend hitzig liest sich auch die Songliste der neuen Platte: Titel wie ,Du bist das Feuer‘, ,Drachenreiter‘ oder ,Lass mich in Flammen stehen‘ lassen erahnen, wohin die Reise geht. Auch das leidenschaftliche ,Diese Nacht ist jede Sünde wert‘ geht durchaus schon in diese Richtung.“ Und: „Ich werde noch verrückter, noch wilder – das ist erst der Anfang!“, schwärmte Andrea Berg der Schlagerblume vor.

Nach der Party ist vor der Party: Am 20. Februar feiert Andrea Berg mit Florian Silbereisen und vielen weiteren Stars im Ersten das „Glückwunschfest“ – es soll eine rauschende Feier zu Ehren der Jubilarin werden, die immer noch eine unbändige Lust hat, auf der Bühne zu stehen. Einmal nannte sie bei einem der großen Open Airs in der Aspacher Mechatronik-Arena Tina Turner als Vorbild. Von ihrem Management ist dazu zu erfahren: „Sie will so lange Musik machen, so lange sie daran Spaß und Freude hat und die Menschen erreicht.“

Fotostrecke "Die Welt der Andrea Berg"

            Bei der Aufzeichnung zur 20-Jahre-Show in Offenburg: Andrea Berg mit Mega-High-Heels.Fotos: T. Roth (1), semmel concerts (2)
            Die pure Energie, die Eruption, die Urkräfte des Feuers und der Erde sind Kernthemen der neuen Scheibe: Cover des Albums „Seelenbeben“ von Andrea Berg.
            Rockerin, Indianerin oder Meerjungfrau: Andrea Berg liebt es, immer wieder in neue Rollen zu schlüpfen.

„Da fehlt nur der Bindestrich“

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Von Armin Fechter

BACKNANG. Der Europaabgeordnete aus Horb ist zur Unterstützung der FDP-Landtagskandidatin Dorothee Winter nach Backnang gekommen. Und er spricht Tacheles. Wenn die politischen Ränder stärker werden, wenn Kräfte, die mit der parlamentarischen Demokratie, mit der Marktwirtschaft und überhaupt mit Europa auf dem Kriegsfuß stehen, immer mehr Zulauf bekommen, dann drohen „Weimarer Verhältnisse“.

Eine Radikalisierung beobachtet der 49-Jährige auch innerhalb der politischen Landschaft in Deutschland. „Wir sind so ziemlich das Gegenteil der AfD“, sagt er im Redaktionsgespräch über die Freidemokraten. Die FDP stehe für eine weltoffene, tolerante Gesellschaft, „mehr Chancen durch mehr Freiheit“, so lautet das neue Leitbild, das sich die Partei nach dem desaströsen Abschneiden bei der letzten Bundestagswahl gegeben hat. Mit ihrer proeuropäischen, marktwirtschaftlichen und bürgernahen Linie habe sie die Wahlen in Hamburg und Bremen erfolgreich bestritten, erklärt Theurer – und sie verzeichne weiter kontinuierlich steigende Zustimmung. Dümpelte die Partei vor Kurzem noch bei zwei Prozent dahin, wie Redaktionsleiter Reinhard Fiedler einwirft, so liegt sie nun in den Prognosen für die Baden-Württemberg-Wahl am 13. März bei sechs Prozent.

„Die FDP macht den Unterschied“, erklärt Theurer selbstbewusst. Mit Solidität und Seriosität wolle man Vertrauen zurückgewinnen. Zwei Lehren hätten die Liberalen aus der Serie vergeigter Wahlen gezogen: Zum einen habe sich die Partei auf das Thema Steuersenkung reduzieren lassen, bei dem sie seinerzeit nicht einmal liefern konnte, und zum anderen sei die enge Anlehnung an die CDU, gerade im Südwesten, ein Fehler gewesen. Nun aber attackiert Theurer munter die Christdemokraten, weil sie eifrig Wahlgeschenke verteilten und den Mittelstand verrieten, etwa in Sachen Mindestlohn. Die FDP kritisiert in diesem Zusammenhang den Eingriff des Gesetzgebers in die Tarifautonomie und die damit verbundene Bürokratie.

Ein großes Thema im Land ist die innere Sicherheit und damit verbunden die Polizeireform der grün-roten Landesregierung. Dabei wurden die Polizeidirektionen auf Landkreisebene zugunsten größerer Einheiten – Polizeipräsidien – aufgelöst. Damit seien, so die Kritik der FDP, die Wege auf der Straße noch länger geworden, die Reform sei übers Ziel hinausgeschossen. Aber welches Rezept hat die FDP, da nun auch die Ängste in der Bevölkerung im Zusammenhang mit den Flüchtlingen gewachsen sind?

Auf die Frage von Reinhard Fiedler kontert Theurer mit der Forderung nach 1000 zusätzlichen Stellen. Grün-Rot, so moniert er, habe fünf Jahre Zeit gehabt, zu reagieren und vermeintliche Fehler der Vorgängerregierung zu korrigieren – inzwischen dürfe sie die Verantwortung nicht mehr Schwarz-Gelb zuschieben. Außerdem gelte es, die Aufmerksamkeit der Polizei auf die zentralen Aufgaben umzuschichten – beispielsweise Einbruchserien und Bandenkriminalität zu bekämpfen, statt uniformiert und bewaffnet Mindestlohn-Dokumentationen zu kontrollieren.

Generell, so Theurer, müsse sich das staatliche Handeln auf das konzentrieren, was wichtig ist. Da seien in Deutschland die Prioritäten nicht richtig gesetzt, bemängelt er, wenn etwa der Bürger mit Lappalien wie falschem Parken, fehlerhafter Müllsortierung oder unzureichendem Straßenkehren drangsaliert werde.

„Wir wollen den Politikwechsel“, unterstreicht der Freidemokrat. Zugleich hält er fest, dass die FDP im Landtag keine Fundamentalopposition praktiziert habe: Die Fraktion habe in der zurückliegenden Legislaturperiode immerhin 40 grün-roten Gesetzesvorhaben zugestimmt, und auch die Direktwahl der Landräte hätte die Landesregierung mit liberalem Segen umsetzen können. Nur, diese Entscheidung steht noch aus. Andererseits habe die FDP es auch verstanden, zwischen den Polen zu vermitteln, und es gehe auf ihren Vorstoß zurück, dass der Zugang zu leistungsfähigem Internet als Staatsziel in die Verfassung aufgenommen wurde.

Theurer kommt aber auch nicht umhin, festzustellen, dass viele Bürger unzufrieden mit der Politik im Bund sind und deshalb zu Parteien wie der AfD tendieren. Doch eine solche Wahlentscheidung, die eine Kurskorrektur bewirken soll, werde eher das Gegenteil erreichen, rechnet er vor. Denn eine starke AfD in den Parlamenten von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mache dort womöglich grün-rote oder rot-grüne Koalitionen unmöglich, und auch für schwarz-gelbe Verbindungen werde es nicht reichen. Die Folge wäre, dass das Ministerpräsidentenamt den jeweiligen CDU-Spitzenkandidaten zufällt – in schwarz-roten oder vielleicht gar schwarz-rot-goldenen Koalitionen. Zwei weitere Länder in CDU-Hand, das stärke wiederum Angela Merkel in Berlin.

Der Bundeskanzlerin hält Theurer in der Flüchtlingspolitik aber „katastrophale Fehleinschätzungen“ vor. Alarmsignale aus Italien und Griechenland wegen der Hilfesuchenden, die übers Meer kommen, habe man jahrelang ignoriert und keine Solidarität mit den Ländern in Südeuropa gezeigt. Zudem habe man die Einladung an die Flüchtlinge ohne eine Abstimmung mit den europäischen Partnern ausgesprochen, wie sie die FDP-Außenminister Genscher und Kinkel gemacht hätten. Die ehrenamtliche Leistung, die in Deutschland erbracht wird, stoße in Europa auf Bewunderung – aber gleichzeitig wird Theurer gefragt: Wie lange haltet ihr das durch?

„Die Zahl der Flüchtlinge muss sinken“, lautet seine Forderung, und er verweist dazu auf Beschlüsse der FDP vom 5. Januar, die inzwischen auch in Julia Klöckners Plan A2 zu finden seien: Die Schiffbrüchigen müssten gerettet und Schleusern das Handwerk gelegt werden, und in den Grenzländern müssten Hot Spots eingerichtet werden. Europa brauche zudem eine Nordafrika-Strategie, eine engere Zusammenarbeit mit Tunesien und Marokko: „Deutschland allein kann es nicht, die EU muss zusammenfinden.“ Theurer glaubt an eine Revitalisierung der europäischen Idee, fordert eine neue Fortschrittsfreundlichkeit, eine gemeinsame europäische Außenpolitik und Armee sowie Investitionen in Bildung und einen Ausbau der Infrastruktur – auch bei der Erfassung der Flüchtlinge.

Und was würde Michael Theurer wählen, wenn es die FDP nicht gäbe? Auf die Schlussfrage antwortet der Gast: „Dann würde ich Freie Demokraten gründen.“


            Für eine weltoffene, tolerante Gesellschaft: Der FDP-Politiker Michael Theurer will mehr Chancen durch mehr Freiheit und sieht kontinuierlich steigende Zustimmung für seine Partei. Fotos: A. Becher

B-14-Nachricht beeinträchtigt Standort nicht

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BACKNANG (rf). Am 10. Dezember vergangenen Jahres fiel im Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung – bei nur einer Enthaltung und ohne Gegenstimmen: Zwischen Heiningen und Waldrems, nahe der Auferstehungskirche, wird ein neuer Feuerwehrstützpunkt Backnang-Süd entstehen. Jetzt werden dafür die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen.

Der gemeinderätliche Ausschuss für Technik und Umwelt empfahl am Donnerstagabend einstimmig dem Gesamtgremium, zwei dafür notwendige Beschlüsse zu fassen. Zum einen muss der Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Backnang geändert werden, zum Zweiten gilt es, einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen. Die Pläne werden für zwei Wochen beim Stadtplanungsamt öffentlich ausgelegt. Zudem gibt es für interessierte und betroffene Bürger die Möglichkeit, sich bei einem Anhörungstermin zu äußern.

Vor ihrer Empfehlung erfuhren die Ausschussmitglieder vom städtischen Projektleiter Volker Knödler, dass das Stadtplanungsamt zusammen mit einem Fachbüro die Standort-Bewertungsmatrix nochmals überarbeitet habe. Grund war die Nachricht vom 18. Dezember 2015, dass der Bund weitere Gelder für ein Stückchen B-14-Weiterbau freigegeben hatte.

Nach Knödler-Angaben war das Ergebnis der erneuten Untersuchung „nicht überraschend“, der Standort sei nach wie vor der geeignetste. Das beruhigte einige. So CDU-Rat Dr. Gerhard Ketterer („Änderungen zum Glück überschaubar“) und SPD-Rat Heinz Franke, wobei Letzterer bekannte, „schon ein bisschen Bauchweh“ gehabt zu haben. Es war die Sorge, dass durch die B-14-Nachricht die Feuerwehrstandort-Suche möglicherweise von vorne hätte beginnen müssen.

Auch im nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung befasste sich der Ausschuss mit dem künftigen Feuerwehrstützpunkt. Das bestätigte Sitzungsleiter Erster Bürgermeister Michael Balzer gestern auf BKZ-Nachfrage. Die Verwaltung habe das Gremium unter anderem übers Flächenprogramm des künftigen Gebäudes informiert. Die Räte sollten wissen, mit welchem Programm die Verwaltung „ins Rennen um Zuschüsse geht“. Balzer sagte, dass diese ersten Planungen auch noch öffentlich vorgestellt würden.

Husky, Yoga, Nana und Small Talk

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BACKNANG (pm). Das Programm bietet viele Möglichkeiten, die zum Jahreswechsel gefassten Vorsätze umzusetzen. Bewegung, Fitness und gesunde sowie genussvolle Ernährung sind wichtige Bestandteile für individuelle Gesundheit.

Die Volkshochschule hält im Gesundheitsbereich eine Vielzahl von Kursen bereit. Da kann jeder seine Beweglichkeit oder Fitness innerhalb einer Gruppe üben und trainieren. Wege zur Entspannung und inneren Ruhe vermitteln verschiedene Yoga-Angebote sowie Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Meditationsübungen.

Neu im Angebot sind ein Bewegungskurs mit Ballettelementen für ältere Menschen, „Ballett für Silberschwäne“, und ein Kurs mit Tanzelementen, „Gesunde Bewegung mit Latino-Dance“. Wer sich lieber an der frischen Luft bewegt, kann die Kurse „Sanftes Laufen in der Natur“ oder eine Husky-Wanderung wählen. Bei der Husky-Wanderung geht es nicht um Hundeschlittenfahren, sondern um eine Wanderung, bei der jeder Teilnehmer mit einem Husky eine ausgewählte Strecke erwandert und vieles über diese Hunderasse erfährt.

Zum körperlichen Wohlbefinden zählt auch das leibliche Wohl. Dafür sorgen Kochkursangebote. Die Koch- und Ernährungskurse finden im neu eingerichteten Kochatelier statt. Neben Tipps und Tricks aus der Sterneküche oder aus 1001 Nacht finden Interessierte Angebote aus der vegetarischen oder veganen Küche. Wer es lieber süß mag, dem können die Kurse zur Pralinen- oder Dessertherstellung empfohlen werden. Wissenswertes über Weinanbaugebiete und deren Trauben sowie zur Frage „Welcher Wein passt zu welcher Speise?“ runden den Koch- und Essgenuss ab.

In Kooperation mit den Backnanger Werkstätten der Paulinenpflege werden im neuen Semester Kurse zur Inklusion angeboten. Gemeinsam erfahren Teilnehmer mehr über das Backen im Holzbackofen, über die Kunst des Korbflechtens, wie das Fahrrad frühlingsfit gemacht oder die Akkordzither gespielt wird.

Zur körperlichen Fitness gehört auch die geistige Beweglichkeit. Gerade in diesem Bereich bietet die VHS enorme Vielfalt. Die Teilnehmer müssen außer Interesse und Neugier nichts mitbringen. Neben Themenvormittagen zur Philosophie gibt es die langen Abende zu geschichtlichen Themen wie „Der alte und der junge Kaiser: Franz Josef und Wilhelm II.“ oder zu politischen Themen wie „Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg. Wer wird Ministerpräsident?“

Auf Touren durchs Ländle erfahren die Teilnehmer Spannendes über die Region, so beim Ausflug zu Maier’s Senfmanufaktur in Miedelsbach oder in Stuttgart, „Vom Kaffeewasserbrunnen zur Roten Wand und grünen Fuge“. Wer länger auf Reise gehen möchte, dem kann die sechstägige Kunstreise „Mailand und Lombardei“ empfohlen werden.

Wer sich nach Natur sehnt, kann auf Wanderungen im Grünen unter Leitung des Nabu Aspach entspannen und die heimische Vogelwelt entdecken. Da geht es um Meisen und Spechte im Spätwinter oder Vögel des Hochwalds. Wer sich für fleißige Bienen interessiert, der sollte das Angebot „Der Imker erzählt: Wissenswertes über Bienen vor Ort am Bienenstock“ besuchen.

Seine kreativen Fähigkeiten entdecken kann man beim Kursangebot im neuen Kreativraum. Neben Zeichen- und Malkursen gibt es in diesem Semester kalligrafische Workshops wie „Irische Texte und Segenswünsche“, einen Einführungskurs in Airbrush, „Figuren à la Giacometti“ oder „Nana & Co“. Für Freizeitfotografen gibt es ein Kursangebot zur Schwarz-Weiß-Fotografie sowie die freie Fotowerkstatt: „Emotion statt Information“. Einen Einblick in die 3-D-Animation und Trickfilmwelt erhalten Teilnehmer im Kurs „3-D-Computeranimation“.

Im Sprachenbereich können Teilnehmer vorhandene Sprachkompetenzen ausbauen oder neue Sprachen wie Chinesisch oder brasilianisches Portugiesisch erlernen. Dabei gibt es Kurse auf unterschiedlichen Niveaustufen. Damit Interessierte den für sie passenden Kurs finden, bietet die VHS kostenlose Beratungsabende an. Der Beratungsabend für Englisch findet am 17. Februar, 18 Uhr statt, für alle anderen Sprachen am 16. Februar, ebenfalls ab 18 Uhr. Im Programm ist auch ein Vorbereitungskurs für das weltweit anerkannte Cambridge Advanced Certificate, das auch beruflich als Zusatzqualifikation geschätzt wird.

Die Kurse für Deutsch als Fremdsprache wurden erneut an den gestiegenen Bedarf angepasst: von Integrationskursen für Anfänger am Vor- oder Nachmittag bis hin zu Intensivkursen auf B-2-Niveau können Deutschkurse belegt werden. Auch der Einbürgerungstest kann an der VHS abgelegt werden.

Für Kinder und Jugendliche gibt es Angebote zu Lerntechniken und zur Prüfungsvorbereitung. In Kooperation mit der Technikwerkstatt des neuen Technikforums können die kleinen Forscher ihre Technikkenntnisse erweitern. So können zum Beispiel Solarrenner oder ein magisches Licht selbst gebaut werden.

In der beruflichen Weiterbildung werden Themen wie „Meetings und Workshops erfolgreich planen und durchführen“, „Small Talk“ sowie „Schlagfertigkeit“ angeboten. Ergänzt werden diese durch EDV-Kurse und Kompaktangebote im Bereich beruflicher Wiedereinstieg. Für beruflich orientierte Kurse können Teilnehmer unter bestimmten Voraussetzungen eine Reduzierung der Kursgebühr durch die ESF-Fachkursförderung erhalten. Dies ist ein Förderprogramm des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg. Darüber hinaus starten Vorbereitungskurse zu IHK-Prüfungen wie für den Wirtschaftsfachwirt, den Technischen Fachwirt oder den Technischen Betriebswirt.

  Das neue Programm ist bei den bekannten Verteilerstellen erhältlich. Anmeldungen sind ab sofort unter www.vhs-backnang.de möglich. Auskünfte erteilt die VHS unter der Telefonnummer 07191/9667-0.

SG auf bkz-online

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Zum SG-Heimspiel gegen Würzburg gibt es wieder den Liveticker unserer Zeitung. Unter www.bkz-online.de sind die Infos zu finden. Tags darauf kommt ein Video dazu.

Leeres Lazarett führt zu vielen Härtefällen

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Von Steffen Grün

Robin Binder und Pascal Sohm befinden sich im Aufbautraining und müssen sich noch in Geduld üben. Von diesem Duo abgesehen, hat Rüdiger Rehm alle Mann an Bord, der SG-Coach hat also die Qual der Wahl. Das verlangt dem 37-Jährigen zwar viele sehr schwierige Entscheidungen ab, ist ihm jedoch allemal lieber, als wenn sich die Truppe beinahe von alleine aufstellt. Ein Überblick über die Konkurrenzsituation in den einzelnen Mannschaftsteilen.

Tor: An Christopher Gäng führt derzeit kein Weg vorbei. Der 27-Jährige gehört zu den besten Drittliga-Torhütern und ist die klare Nummer eins. Als er in der Vorrunde einige Wochen verletzt war, sprang Kevin Broll aber mit Bravour in die Bresche, lieferte bei neun Einsätzen kaum Anlass für Kritik. „Er ist ein sehr ernst zu nehmender Kontrahent“, sagt Rehm über den 20-Jährigen. Sehr geringe Einsatzchancen hat der 19-jährige Bojan Spasojevic.

Abwehr: Für Rehm war es „die bisher wohl schwerste Entscheidung als Trainer“, Julian Leist beim VfB II auf die Bank zu setzen. In allen 21 Partien vor der Winterpause zählte der 27-Jährige als Innenverteidiger zur Startelf, 20-mal spielte er durch und erntete gute Noten. Nun musste Leist weichen, weil Kapitän Daniel Hägele wieder fit ist und ins Abwehrzentrum neben Kai Gehring beordert wurde. Mit Robin Schuster gibt es einen vierten Kandidaten für die beiden Positionen. Mirko Schuster darf gehen (wir berichteten).

Nun zu den Außenverteidigern. Rechts ist Sebastian Schiek der Platzhirsch. Nur die Gelbsperre in der Vorrunde verhinderte, dass der 25-Jährige keine Minute verpasste. Als Alternativen gelten Felice Vecchione und Jeremias Lorch. Links bekam Vecchione beim VfB II den Vorzug vor Josip Landeka, heute steht David Kienast nach abgelaufener Gelbsperre wieder parat. Das Trio bedeutet ein Luxusproblem.

Mittelfeld: Auf der Doppelsechs haben Michele Rizzi und Tobias Schröck die Nase vorne. Falls Schröck eine schöpferische Pause bekommt, könnte Hägele vorrücken und Leist in der Innenverteidigung profitieren. Nach ihren langen Verletzungspausen warten Nicolas Jüllich und Lorch auf ihre Bewährungsprobe, während Spyros Fourlanos noch an seiner Fitness arbeiten musste. Auf den Außenpositionen sorgen Routinier Timo Röttger und U-20-Nationalspieler Max Dittgen für viel Tempo, die ersten Herausforderer des Duos sind Shqiprim Binakaj und Bashkim Renneke.

Angriff: Pascal Breier und Tobias Rühle bilden ein bewährtes Duo, Roussel Ngankam ist der Joker. Weil Sohm noch kein Thema ist, gab es die Überlegung, noch einen Neuen zu holen. Andreas Voglsammer zog Bielefeld vor (wir berichteten), nun ist klar: Aspach macht nichts mehr. „Wir vertrauen unserem Kader voll und ganz“, sagt Sportdirektor Joannis Koukoutrigas.

Gespanntes Warten auf den Startschuss

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Die Reaktivierung der Rombold-Brache in Unterweissach stellt laut Bürgermeister Ian Schölzel die bisher größte zusammenhängende Investitionsmaßnahme in der Gemeinde dar. Mit dem Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan hat der Gemeinderat seinerseits Ende vergangenen Jahres die Planungsphase abgeschlossen und grünes Licht für das Projekt gegeben. Herausragende städtebauliche Bedeutung wird dem Vorhaben zugeschrieben, das nur noch der Genehmigung aus Waiblingen harrt. Erst wenn diese vorliegt, greift der Kaufvertrag zwischen Insolvenzverwalter und Investor, der Krause-Gruppe aus Bayreuth, und die Bagger können rollen.

Im Zuge der Abbrucharbeiten geht es auch um die Entsorgung der Altlasten, mit denen vor allem im Bereich der alten Schlosserei gerechnet wird. Schölzel kündigte im Gemeinderat an, dass die Gemeindeverwaltung die betreffenden Arbeiten und Untersuchungen vor Ort begleiten werde – dies auch unter dem Aspekt, dass ein Teil der Gebäude erhalten bleiben soll. Dies stellt auch eine Voraussetzung dafür dar, dass die Familie Huber aus Unterweissach die geplante Bierbrauerei beziehungsweise die Braustube einrichten kann.

In der Kalthalle, wo die Gebrüder Bauer aus Waiblingen eine Oldtimer-Restauration einrichten wollen und Platz für Kulturevents und eine Jugendwerkstatt vorgesehen ist, sind die Vorbereitungen schon weit vorangekommen. So wurde die Halle bereits leergeräumt, sodass die Sanierung flott beginnen kann. Im Gemeinderat wiederum soll in nächster Zeit darüber beraten werden, welche Mittel aus dem Topf der Ortskernsanierung für Vorhaben im Rahmen der Brachenreaktivierung bereitstehen.

Schölzel hielt in Sachen Abwicklung die Punkte fest, zu denen sich die Krause-Gruppe gegenüber der Gemeinde verpflichtet hat, nämlich das örtliche Preisgefüge zugrunde zu legen, die Interessenten, die bei der Gemeinde registriert sind, zuerst anzufragen, Weissacher Interessenten den Vorrang einzuräumen, der Gemeinde ein Rückkaufsrecht einzuräumen, sollten die Grundstücke nicht innerhalb von drei Jahren bebaut sein, und das Gewerbegebiet gemeinsam mit der Gemeinde zu entwickeln. Als Preisrahmen sind 275 Euro je Quadratmeter im Bereich Wohnen und 110 bis 220 Euro je Quadratmeter im Bereich Gewerbe/Sondernutzung angesetzt. Das entspricht laut Schölzel dem örtlichen Preisgefüge.

Mit der Vermarktung der Wohnbauflächen hat die Krause-Gruppe die Volksbank Backnang beauftragt, mit der seitens der Gemeinde ein enger Austausch erfolgt, wie Schölzel unterstrich: „Alle gemeindlichen Interessenten wurden von der Volksbank Backnang eG abgefragt.“ Ferner sähen die im Entwurf vorliegenden Notarverträge das festgesetzte Rückkaufrecht für die Gemeinde vor. Für das Gewerbegebiet bestehe eine sehr rege Nachfrage. Die Platzzuteilung werde am Ende in enger Abstimmung zwischen Investor und Gemeinde erfolgen.

Auch bei dem projektierten Geschosswohnungsbau entlang der Jägerhalde ist der Investor vorangekommen. Laut Schölzel steht der Vertragsabschluss zwischen der Krause-Gruppe und einem regionalen Bauträger kurz bevor.

Die Bebauung mit Mehrfamilienhäusern soll, wie Schölzel auf Nachfrage von Markus Keller (Weissacher Bürger) bestätigte, komplett an einen Bauträger vergeben werden. Bernd Hecktor (ebenfalls Weissacher Bürger) gab zu bedenken, ob nicht die Gemeinde noch nähere Festlegungen hinsichtlich der gewünschten Sozialwohnungen treffen und eventuell selbst ein größeres Grundstück erwerben sollte, um mit der angedachten gemeindeeigenen Wohnbaugesellschaft tätig zu werden. „Wir wollen einen prozentualen Anteil erreichen“, entgegnete der Bürgermeister bezüglich der Sozialwohnungen, die entstehen sollen.


            Harrt der Reaktivierung: Gebäudeensemble auf dem ehemaligen Ziegeleigelände. Foto: A. Becher
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