BACKNANG (pm). Schulklassen und Lehrer der Anna-Haag-Schule packten 214 Weihnachtspäckchen, damit auch die Flüchtlinge in der Unterkunft in der Hohenheimer Straße ein kleines Stückchen Weihnachtsliebe spüren konnten. Wie bereits im vorigen Jahr wurden Schuhkartons mit allerlei Nützlichem und Schönem in den letzten beiden Wochen gefüllt. Neu war die zusätzliche Unterstützung durch die Bäckerei Leckerschmecker aus Backnang. Bernhard Büchler spendete für die Aktion verschiedene kleine Laugengebäcke und stellte ein Transportfahrzeug zur Verfügung. Über den Snack freuten sich alle, und die Bewohner bedankten sich sehr. Nach einer kurzen dreisprachigen Rede der Schülersprecherin Sarah Kasten und Weihnachtswünsche durch Schulleiterin Ulrike Gebauer wurden die liebevoll verpackten Geschenke überreicht. Schnell verbreitete sich die Weihnachtsfreude im Wohnheim und wurde in strahlenden Augen von Kindern und Erwachsenen sichtbar. Foto: A. Becher
Schüler bringen Weihnachtsfreude ins Wohnheim
Heiligabend wird zum Abenteuer
Von Renate Häussermann
ASPACH. Die 39 Männer aus Syrien und Gambia im Alter von 18 bis 54 Jahren werden von einem treuen Stamm Awia-Mitarbeitern betreut. Awia bedeutet: Asylbewerber willkommen in Aspach. Als Weihnachten näherrückte, wurde überlegt, wie man diesen Menschen eine Freude machen könnte. Es gibt nur wenige Christen unter den Flüchtlingen in der Halle. Und alle anderen wissen über Weihnachten so viel wie unsereins über Ramadan.
Doch Essen verbindet. Und so kam die Idee auf, für die Männer an Heiligabend zu kochen. Es fand eine Hallenkonferenz statt, bei der die Idee vorgetragen wurde. Die Initiatoren gingen von ungefähr 20 Leuten aus, weil ja Ferien sind und die meisten sowieso ihre Wochenenden auswärts bei Freunden oder Verwandten verbringen. Und dann kam die Überraschung: Auf die Liste trugen sich 35 Männer ein. Strahlend und mit der rechten Hand auf dem Herzen dankend.
Heiligabend wird also zum Abenteuer. Die Rettung ist Hisham, ein ruhiger, sehr freundlicher und hilfsbereiter 39-jähriger Syrer und begnadeter Hobbykoch. Zusammen mit den Deutschen wird er das Festessen zubereiten. Er ist der Boss. Und weil er sich nicht sicher ist, ob seine Landsleute die Knödel und das Rotkraut mögen, steuert er noch syrische Beilagen bei. Was genau das ist, wird erst im Laufe des heutigen Tages bekannt. Ein Korb voll Blattpetersilie, dazu Auberginen, Salatköpfe, Tomaten, Zwiebeln, Bulgur und rote Linsen wurden unter anderem eingekauft.
Hinterher gibt es für die ganze Mannschaft noch ein syrisches Dessert. Hisham hat am Montag schon mal einen Testlauf gemacht. Freudestrahlend kredenzte er den deutschen Besuchern ein Versucherle. Ein Bissen und man braucht kein Mittagessen mehr... Ja, sie lieben es süß, sehr süß. Da werden die Spenden von Awia-Plätzchenbäckerinnen gerade recht kommen.
Es wohnen vorwiegend junge, kräftige Männer in der Halle. Mithin hat man es auch mit kräftigen Essern zu tun, zumal sie diesmal ja nicht selbst kochen müssen. Fünf Puten wurden gestern mit Gewürzen eingerieben. Aus 2,5 Kilogramm Knödelbrot wird heute Vormittag der Teig gemacht. Sieben Kilogramm Rotkraut kocht in großen Töpfen. Am Nachmittag werden die Knödel geformt. Hisham war schon im Vorfeld begeistert, was die Deutschen da aus Brot zaubern. Gekocht wird in den Küchencontainern an der Halle. Zuvor putzten die Männer die beiden Küchen blitzblank. Sie machten es übrigens aus eigenem Antrieb.
„Ich hab noch nie für 35 Leute gekocht“, stöhnt eine der Köchinnen und schaut in lauter erwartungsvolle Augen. „Das macht nichts, wir helfen alle“, kriegt sie da zu hören. Oh je, lieber nicht. Wie war das noch mal mit den vielen Köchen und dem Brei?
Es ist geplant, dass am Nachmittag ein Ehepaar kommt und die ganze Mannschaft mitnimmt zum Konzert des Musikvereins vor dem Rathaus. Dies wäre dann die Zeit, wo die lange Tafel weihnachtlich dekoriert wird, wo die Knödel gekocht und die Puten zerlegt werden. Und wenn die Gruppe dann zurückkommt, könnte gegessen werden. So ist der Plan (Fortsetzung folgt).
Ein Netz für den Zusammenhalt
Von Annette Hohnerlein
BACKNANG. „Der Islam gehört zu Deutschland.“ Diese Aussage des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, bekräftigt durch Bundeskanzlerin Angela Merkel, wird in Politik und Gesellschaft kontrovers diskutiert.
Dass der Islam, genau wie andere nicht christliche Religionen, in der Anna-Haag-Schule dazugehört, ist dagegen keine These, sondern gelebter Alltag. Dies spiegelte sich dieses Jahr zum ersten Mal im Weihnachtsgottesdienst wider, der seit 1997 traditionell am letzten Schultag von den Schülern gestaltet wird. Als Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage habe man die Verpflichtung, sich für den Frieden zwischen den Religionen einzusetzen, sagte Religionslehrerin Elke Tränkle-Jakob und formulierte die Maxime: „Das Eigene lieben und das Fremde achten.“
„Wie feiern wir Weihnachten?“, lautete die Fragestellung bei den Interviews, in denen sich Schüler gegenseitig befragten. Kirchgang, Familienfest, Geschenke und Erholung standen bei den christlichen Familien im Vordergrund. Im Islam dagegen wird Weihnachten nicht gefeiert, die Familien verbringen die Weihnachtstage wie ganz normale Tage. „Wir feiern es nicht, wir respektieren es“, sagte eine Schülerin. Das heiße aber nicht, dass muslimische Schüler nicht auch mal über einen Weihnachtsmarkt bummelten.
In Lesungen stellten Schüler Textstellen aus dem Lukasevangelium den entsprechenden Stellen aus den Mariensuren des Koran gegenüber. Interessant dabei: In der Verkündigungsgeschichte gibt es viele Parallelen, die Geburtsgeschichte Jesu dagegen wird unterschiedlich beschrieben. Sowohl die Evangeliums- als auch die Koranlesung setzten Schüler mit Trommeln, Triangeln, Gong und anderen Instrumenten musikalisch um.
Auch mit anderen Beiträgen wie Klavier- und Gesangsdarbietungen oder Trommelstücken trugen Schüler und Lehrer zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes bei.
Das Symbol des Netzes als verbindendes und Halt gebendes Element stellten rund ein Dutzend Schüler mittels einer Pantomime dar. Im Halbkreis aufgestellt, warfen sie sich ein großes Knäuel gelber Wolle kreuz und quer zu und schufen ein immer dichter werdendes Netz, das alle miteinander verband.
Diese Symbolik griff auch Schulleiterin Ulrike Gebauer auf und empfahl der Schulgemeinschaft, sich an dieses Netz zu erinnern, „wenn es mal eng wird“.
100000 Euro Spendengeld ausgeschüttet
Von Matthias Nothstein
BACKNANG. „Wir sind überwältigt von der großen Spendenbereitschaft, die wir erfahren durften“, würdigte der Verleger der Backnanger Kreiszeitung, Werner Stroh, das tolle Ergebnis der aktuellen Aktion. Der große und jedes Jahr wiederkehrende Erfolg sei ein Beleg dafür, dass die Aktion BKZ-Leser helfen in der Bürgerschaft etabliert ist, „die Menschen vertrauen uns, wir sind der Garant, dass die Gelder an den richtigen Stellen ankommen“. Werner Stroh betonte, dass alle Mitarbeiter der Kreiszeitung, die mit der Aktion betraut sind, dies erledigen, ohne dass dafür Geld aus der Aktion eingesetzt werde. Das Spendengeld kommt ohne einen Cent Abzug für Verwaltung oder Ähnliches den Empfängern zugute.
In diesem Jahr ist das Schicksal der Flüchtlinge und Asylbewerber eines der großen Themen. Es sei früh klar gewesen, dass diese Thematik in die aktuelle Aktion miteinbezogen werden müsse. Stroh zeigte sich zufrieden, dass auch die eine oder andere Initiative auf diesem Gebiet unterstützt werden konnte.
Dennoch war dieser Bereich nur ein Teil des Hilfsspektrums. Die Vertreter verschiedener Institutionen, die sich gestern zur Spendenübergabe in der Redaktion versammelt hatten, vertraten nur einen Teil der insgesamt 22 Empfänger. Stroh: „Die Mischung, die sich hier zeigt, verdeutlicht, dass wir unser Spektrum möglichst breit ausrichten wollten.“ Und: „Wir wollen keine Institution vergessen, die sich hier im Raum Backnang einbringt.“ Darüber hinaus wurden auch mehrere Einzelfälle gefördert. Und es wurde nicht alles Geld sofort verteilt, damit der Hilfsverein auch das ganze Jahr über einen Grundstock hat, mit dem Einzelfälle gefördert werden können.
Den höchsten Betrag in Höhe von 10000 Euro erhielt in diesem Jahr der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes. Er wird ihn für den Kauf eines Rollstuhlautos einsetzen. Mit dem Gefährt kann ein Junge, der im Rollstuhl sitzt, zur Schule gefahren werden. Die restliche Zeit wird das Auto eingesetzt für Individualfahrten von Backnanger Bürgern, die im Rollstuhl sitzen und beispielsweise Arztbesuche machen müssen.
Traditionell werden auch bei neun Institutionen Fördertöpfe gefüllt, mit deren Hilfe viele kleine und große Nöte von Bedürftigen schnell und unbürokratisch behoben werden können. Je 6000 Euro erhalten in diesem Jahr die vier Diakoniestationen in Backnang, Aspach, Weissach im Tal und Murrhardt, die katholische Sozialstation Backnang, das Sozialamt der Stadt Backnang, das Kreisjugendamt, der Kreisdiakonieverband und der Verein Kinder- und Jugendhilfe Backnang. Stellvertretend für alle schilderte Harry Müller vom Kreisjugendamt die Vorzüge dieser Fördertöpfe. Müller ist beim Kreisjugendamt im Spendenausschuss. Dieser regelt, wer in den Genuss einer solchen Hilfe kommt. Müller: „Wir sind unglaublich dankbar für diese Mittel. Wir können dadurch sehr schnell, flexibel und unbürokratisch auf die Bedürfnisse der einzelnen Menschen eingehen.“ Wie wichtig dies ist, erfährt Müller immer wieder aus den Berichten der Familienhelferinnen, die direkt vor Ort die Nöte der Bedürftigen mitbekommen.
Ein ebenfalls häufiger Gast ist Hermann Witzig, der Vorsitzende der Lebenshilfe, Kreisvereinigung Rems-Murr. Er nahm eine Förderung in Empfang, mit der die Sanierung des Wilhelm-Traub-Hauses in Backnang ermöglicht werden soll. Witzig warb für die Kurzzeitunterbringung von Behinderten speziell am Wochenende, mittels derer die Angehörigen entlastet werden können. Dies ist laut Witzig sehr wichtig: „Es ist ein Wahnsinn, was die Eltern von einem behinderten Kind im Laufe ihres Lebens alles leisten müssen. Da tut es einmal gut, ein Wochenende lang durchschnaufen zu können.“ Dafür muss jedoch das Heim auf Vordermann gebracht werden.
Elke Vordemvenne schilderte das Engagement der Awia-Gruppe. Awia bedeutet Asylbewerber willkommen in Aspach. Sie machte aber auch deutlich, dass sich Awia nicht nur um alle Asylbewerber im Ort kümmert, sondern auch um andere Familien, die in Not sind. Der Schwerpunkt des Engagements liegt gleichwohl auf der Arbeit mit den etwa 40 Flüchtlingen, die in der Sporthalle in Großaspach untergebracht sind. Verschiedenste Projekte sind gleichzeitig am Laufen. So soll demnächst ein Gartengrundstück, das Awia kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde, bestellt werden. „Im Frühjahr geht es los.“ Geld ist hierbei nötig für Pflanzgut und Gerätschaften. Eine Gruppe Kinder wird des Weiteren zum Schlittschuhlaufen eingeladen. Und ein syrischer Künstler, der im Gemeindehaus der katholischen Kirche ein Atelier einrichten durfte, will Flüchtlingskindern und deutschen Kindern das Malen beibringen.
Pastor Lutz Heidebrecht von der Mennonitengemeinde Backnang hat den Anstoß gegeben für ein Begegnungscafé für die 110 jungen Männer, die in der Sporthalle des Berufsschulzentrums untergebracht sind. Auf eine Mail meldeten sich sofort 20 Helfer. Inzwischen findet das Begegnungscafé jede Woche einmal statt. Raafat Arab ist so etwas wie der Klassensprecher der Halle, stellt Heidebrecht einen syrischen Flüchtling vor. Dieser schildert in bewegenden Worten, wie sehr er beeindruckt ist von dem Hilfsprojekt der BKZ. Nachdem er die Schilderungen der Geldempfänger gehört hatte, sagte er in Richtung Werner Stroh: „Wenn wir in unserem Land fünf oder zehn solche Männer wie sie hätten, hätten wir keinen Krieg.“ Arab sagte, er wisse sehr wohl, dass die Flüchtlingswelle eine große Belastung für die deutsche Ökonomie darstelle. Dass er trotzdem überall offene Türen sehe und das Lächeln der Menschen, das fordere ihm ein großes Dankeschön ab.
In der Stadt gibt es zwei Möglichkeiten für Menschen mit schmalem Geldbeutel, ein günstiges Mittagessen zu bekommen. Immer mittwochs in der warmen Jahreshälfte öffnet die Evangelisch-methodistische Kirche ihre Pforten. Dann ist der Gemeindesaal die Anlaufstelle für alle Bedürftigen. Das Angebot wird laut Pastor Reinhard Wick wöchentlich von bis zu 100 Menschen genutzt. Ein Zuschuss der Spendenaktion hilft, den Abmangel zu decken und ermöglicht die eine oder andere Anschaffung in der Küche. Gisela Pietz und Sieglinde Fröhling sind zwei Ehrenamtliche, die sich bei diesem offenen Mittagstisch engagieren. Auch sie bestätigen den Bedarf für diese segensreiche Einrichtung.
In den Wintermonaten gibt es die Vesperkirche im katholischen Gemeindehaus St. Johannes. Gemeindereferentin Carmen Walter hatte mit Gabriele Winter eine sehr engagierte Helferin mitgebracht. Beide betonten, dass die Vesperkirche für jeden offen ist. Die Besucher repräsentieren demnach auch die gesamte Bevölkerung, „bei uns sind alle vertreten, vom Baby bis zum 85-jährigen Opa“. Die Ehrenamtlichen kochen immer frisch, es gibt neben dem Mittagessen samt Nachtisch auch immer einen Kaffee und wer will, kann auch Zeitung lesen oder Gespräche mit einem Seelsorger führen. Winter glaubt beobachtet zu haben, dass immer mehr Rentner und junge Familien das Angebot nutzen. Für die Gesellschaft eigentlich kein gutes Zeugnis.
Redaktionsleiter Reinhard Fiedler dankte am Ende der Verteilung allen Lesern für die Unterstützung. Und er betonte die Kontinuität. Viele Spender würden über Jahre hinweg immer wieder ihren Beitrag zum großen Erfolg der Aktion beitragen.
Unterstützung erhielten auch andere Projekte, von denen kein Vertreter anwesend war. So etwa die Mädchenschule im indischen Khadigram, die seit vielen Jahren von Marianne Frank-Mast und ihrem Ehemann Walter Mast aufgebaut wird. Das Projekt wurde auch in der Vergangenheit immer wieder von der Aktion BKZ-Leser helfen gefördert. Wenn jetzt überall die Forderung laut wird, man möge die Fluchtursachen bekämpfen, dann kann man sagen, dass die beiden Entwicklungshelfer aus Althütte dies seit langer Zeit schon machen. Sie ermöglichen und fördern die Bildung von indischen Mädchen und tragen so dazu bei, dass diese in ihrer Heimat eine Zukunft haben können.
Auch Einzelfälle wurden in diesem Jahr wieder gefördert. So etwa die Mutter eines schwer krebskranken Mädchens. Oder die Mutter einer erwachsenen Frau, die das Downsyndrom hat. Dank der Unterstützung wird es der Mutter ermöglicht, die Tochter einmal im Monat im Heim zu besuchen. Gefördert werden auch Therapie- und Freizeitprojekte der Erlacher Höhe und die Stiftung Clowns mit Herz. Ferner die Initiativen, die sich in Allmersbach im Tal und in Weissach im Tal um Flüchtlinge kümmern. In erster Linie wird Hilfe dort benötigt, wo große Gemeinschaftsunterkünfte eingerichtet wurden.
Die aktuelle Spenderliste: A. Bauer-Lachenmaier und R. Lachenmaier; Andreas Schwenger; Elisabeth Krämer; I. und R. Wieland, Sulzbach an der Murr; Willi Kühnle; Rosemarie Schieber; Magdalene Schlott; Hartmut Wetzel; Michaela und Uwe Stach, Allmersbach im Tal; Thomas Müller, Weissach im Tal; Annemarie und Hans-Peter Cornelsen; Reinhild Stroh, Backnang; Gerti und Werner Stroh, Backnang; Monika Kern, Aspach; Dr. Rainer Schulz-Ammann, Backnang; Vera Erlenbusch; Marie-Luise Müller; Gabriele und Klaus Kübler; Ursula und Josef Raschko; Hannelore und Günther Koch; Margot und Horst Ludewig; Ingeborg und Heinz Greiner; Erna Nerke, Backnang; Erika und Ehrenfried Milde; Roland Erdmann; Erika Männer; Horst Kühnle.
„Froschkönig“ im Galli-Theater
BACKNANG. Das Galli-Theater zeigt am Samstag, 2., und am Sonntag, 3. Januar das Stück „Froschkönig“ als Märchentheater. Es ist ab vier Jahren geeignet. Es spielen Dieter Großmann und Iris Guggenberger.
Die Prinzessin bekommt von ihrem Vater eine goldene Kugel. Doch da verspielt sie diese leichtfertig und ist untröstlich. Ein Frosch bringt sie ihr zurück mit der Bedingung, von nun an ihr Spielkamerad sein zu dürfen, und sie verspricht es ihm. Sie muss lernen, ihr Versprechen zu halten und ihre Angst zu überwinden. Mit Tatkraft kann sie den ekligen Frosch in einen Prinzen verwandeln.
Das Märchenstück hält sich eng an die Grimm’sche Vorlage und ist mit fantasievollen Kostümen und witzigen Details kindgerecht inszeniert. Im regen Austausch mit den zuschauenden Kindern wird die Aktualität vom „Froschkönig” aufgezeigt. Das Spiel dauert etwa 50 Minuten. Informationen und Karten beim Galli-Theater, Ölberg 12, Telefon 07191/910901, E-Mail backnang@galli.de.
Aspach fordert Stevens-Team
(stg). Für Großaspachs Drittliga-Kicker endet die kurze Auszeit am kommenden Montag, denn dann bittet Trainer Rüdiger Rehm um 16 Uhr zur ersten Einheit im neuen Jahr in den Fautenhau. Zwei Tage später, also am Mittwoch, 6. Januar, bestreitet die SG Sonnenhof bereits ihr erstes Testspiel. Und das ist gleich der Höhepunkt der Vorbereitung, denn um 16 Uhr wird Erstligist 1899 Hoffenheim in der Mechatronik-Arena erwartet. Für Leser unserer Zeitung, die live dabei sein wollen, wenn Großaspach die Truppe von Coach Huub Stevens herausfordert, verlosen wir 5-mal2 Eintrittskarten (Sitzplätze auf der Gegengerade). Wer Tickets gewinnen möchte, kann eine Postkarte mit dem Stichwort Hoffenheim an die Backnanger, Kreiszeitung, Postgasse 7, 71522 Backnang schicken oder sie direkt in den Briefkasten werfen. Egal wie, sie muss spätestens am Montag, 4. Januar, um 15 Uhr vorliegen. Eine weitere Möglichkeit ist eine E-Mail an gewinnspiel@bkz.de, die zur selben Zeit eingegangen sein muss. Unter allen Einsendungen werden dann die Gewinner gezogen, die mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnortes einverstanden sein müssen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Realschüler erfreuten Bewohner im Seniorenheim
BACKNANG (pm). Die Schüler der Klasse 7b der Max-Eyth-Realschule mit Lehrer Helmut Dolde, erfreuten Heimbewohner im Pflegestift Bürgerheim. Nach der Begrüßung der Bewohner durch Heimleiter Eckart Jost und Rektor Heinz Harter erfreuten die Jugendlichen die Senioren mit stimmungsvollen Weihnachtsliedern, einem kurzweiligen Quiz und sportlichen Vorführungen mit Einrad und Waveboard. Außerdem hatten die Schüler selbst gebackenen Kuchen für jeden Bewohner mitgebracht. Heimleiter Jost bedankte sich im Namen der Bewohner und der Mitarbeiter bei den Schülern und den Lehrern. Foto: privat
Tandem zum Deutschlernen
WINNENDEN/LEUTENBACH (pm). „Zuerst haben wir gefragt, was sie schon können“, erklären Lia Hetzel (18) und Tamara Pfeiffer (17). Die beiden Schülerinnen des Berufskollegs Gebärdensprache der Paulinenpflege Winnenden erteilen Deutschunterricht für Musa Sillah (22) und für Sarjo Jassey (19). Beide Flüchtlinge kommen aus Gambia und wohnen in der Unterkunft an der Winnender Albertville-Realschule. Sarjo Jassey besucht bereits einen regulären Deutschkurs und bringt seine Unterrichtsmaterialien mit.
Als „Sprachtandem“ wird dieser Unterricht bezeichnet. Normalerweise hilft dabei ein Ehrenamtlicher aus Deutschland einem Flüchtling, die deutsche Sprache zu lernen. „Ich bin mit Tamara befreunder und wir wollten das gemeinsam machen“, so Lia Hetzel, „da war es naheliegend, diesen Unterricht für zwei Flüchtlinge zu machen, die auch miteinander befreundet sind.“ Organisiert wurde dieser Unterricht vom Freundeskreis Flüchtlinge Leutenbach und Winnenden.
„Wenn’s mit Deutsch noch nicht geht, erklären wir den beiden deutsche Grammatik auf Englisch“, sagt Tamara Pfeiffer. Die beiden Männer aus Gambia können gut Englisch. Gambia – das kleinste Land auf dem afrikanischen Kontinent – war bis 1965 britische Kolonie. Da die rund 1,8 Millionen Einwohner mehrere einheimische Sprachen sprechen ist Englisch nach wie vor die Amtssprache.
Tamara Pfeiffer und Lia Hetzel besuchen das Berufskolleg Gebärdensprache der Schule beim Jakobsweg. Lia Hetzel kommt ursprünglich aus Altensteig im Schwarzwald. Für ihre Schulzeit in Winnenden wohnt sie gemeinsam mit einer Klassenkameradin in Birkmannsweiler. Tamara Pfeiffer stammt aus dem Winnender Ortsteil Schelmenholz. Zum Sprachunterricht mit den Flüchtlingen treffen sie sich im Winnender CVJM-Haus, weil Tamara dort eine Jungschar leitet. „Von den beiden Afrikanern haben wir einiges über die Situation in Gambia erfahren“, sagt Tamara, „auch, warum sie von dort geflüchtet sind.“
Das Berufskolleg Gebärdensprache, das die beiden Frauen besuchen, ist ein Bildungsgang der Schule beim Jakobsweg, die zur Paulinenpflege Winnenden gehört. In zwei Jahren lernen die Schüler die „Sprache der fliegenden Hände“, mit der sich Gehörlose verständigen. Außerdem wird der reguläre Lernstoff der 11. und 12. Klasse absolviert mit Englisch als Fremdsprache. Abgeschlossen wird das Berufskolleg mit der Fachhochschulreife.
Zeichen gegen braunen Ungeist gesetzt
WEISSACH IM TAL (pm). Licht und Schatten trafen zusammen. Einerseits wurde das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Lommatzsch beim 20. Tälestreff gefeiert und der 30. Weihnachtsmarkt begangen, andererseits erschütterte der Brandanschlag die Gemeinde. Schölzel: „Es galt, Kraft und Zusammenhalt zwischen Gemeinderat, Bürgerinnen und Bürgern sowie Gemeindeverwaltung zu zeigen. Wir haben die Schattenseiten überwunden und gemeinsam gezeigt, dass Weissach im Tal eine friedliche, liebenswerte und bunte Gemeinde ist“.
Am Montag, 24. August gegen 5.15 Uhr kam über Notruf die Meldung, dass in einem Gebäude in der Welzheimer Straße in Unterweissach ein Brand ausgebrochen ist. Die Einsatzkräfte waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort. Das Feuer hatte jedoch schon so stark um sich gegriffen, dass nichts mehr zu machen war. Das Gebäude musste auf Anraten von Fachleuten sofort abgebrochen werden.
Der Anfangsverdacht bestätigte sich: Die geplante Flüchtlingsunterkunft wurde in Brand gesteckt. Bundesweit stand Weissach daher wochenlang in noch nie da gewesenem Ausmaß im Brennpunkt. Viele stempelten Weissach im Tal als „braune“ Kommune ab. Deshalb setzte die Gemeinde Zeichen für Menschlichkeit und gegen Rassismus. Fast 500 Personen folgten dem Aufruf zur einer Mahnwache vor dem ausgebrannten Haus. In einer beeindruckenden Aktion formierten rund 1300 Schüler des Bildungszentrums als Zeichen für eine weltoffene Gemeinde eine Menschenkette zu dem Gebäude. Ferner fand in der Gemeindehalle das Festival „Weissach bekennt Farbe“ statt – ein Festival für Offenheit und Toleranz.
Die Modernisierung und Erweiterung des Kindergartens Sandberg wurde auf den Weg gebracht. Die Einrichtung wird auf vier Gruppen erweitert. Das Projekt ist auf 1,8 Millionen Euro veranschlagt und soll bis zum Kindergartenjahr 2016/2017 fertiggestellt sein.
Am Horbetsbach, am Ortseingangs von Unterweissach, wurde das fünfte von insgesamt zwölf Hochwasserrückhaltebecken im Weissacher Tal errichtet. Das lokal wirkende Rückhaltebecken hat 9100 Kubikmeter Stauvolumen. Die Baukosten belaufen sich auf rund 900000 Euro. Auch der Startschuss für das Hochwasserrückhaltebecken Däfern-/Glaitenbach vor Oberweissach wurde gegeben. Es hat einen Rückhalteraum von rund 80000 Kubikmetern und ist die größte Stauanlage im Weissacher Tal. Die Kosten betragen rund 2,65 Millionen Euro.
Am Bauhof in Bruch ist die Modernisierung angelaufen. Das Betriebsgebäude aus den Sechzigerjahren wird heutigen Arbeits- und Sicherheitsanforderungen angepasst. Neben der Neugestaltung der Aufenthalts- und Sanitärräume wurden vor allem sicherheitsrelevante Bereiche wie die Lagerung von Gefahrstoffen und Druckgasbehältern neu konzipiert.
Die Obst- und Gartenbauvereine Unterweissach, Cottenweiler und Oberweissach, der Verein der Gartenfreunde Oberweissach/Bruch und der Verein für Umweltschutz Weissacher Tal erhielten den Landesnaturschutzpreis 2014 für das seit zehn Jahren gezeigte ehrenamtliche Engagement bei der Pflege der 35 Hektar gemeindeeigenen Streuobstwiesen.
Der Weissacher Skulpturenpfad ging bei strahlendem Sonnenschein in die zweite Runde. Zahlreiche Besucher kamen zur Neuauflage des seit bereits drei Jahren bestehenden Pfades. Eine gelungene Premiere war der erste Naturparkmarkt in Unterweissach, der zugleich mit fast 60 Teilnehmern der seither größte Naturparkmarkt war. Erstmals fand ein Tag des Ehrenamts in der Seeguthalle statt. 36 Vereine und Organisationen präsentierten sich. Das Bildungszentrum feierte sein 40-jähriges Bestehen. Die ursprünglich als differenzierte Gesamtschule gegründete Einrichtung wurde 1988 zu einer Verbundschule, in der die drei Schularten Gymnasium, Realschule und Hauptschule (heute Gemeinschaftsschule) nebeneinander Bestand haben.
Mit der hohen Wahlbeteiligung von fast 40 Prozent wurde Ian Schölzel für weitere acht Jahre als Bürgermeister wiedergewählt. Er erzielte bei den Wählern 98,2 Prozent Zustimmung.
Das Thema Flüchtlingsunterbringung bewegte die Gemeinde. Weissach hatte im August 37 Personen dezentral in verschiedenen Gemeindegebäuden versorgt. Hinzu kam, dass der Landkreis Gemeinschaftsunterkünfte einrichten muss. Dafür rückte das leer stehende ehemalige Druckereigebäude in der Stuttgarter Straße in Unterweissach in den Fokus, wo das Landratsamt bis zu 160 Flüchtlinge unterzubringen gedachte. Die Gemeinde will die Zahl an diesem Standort auf maximal 80 begrenzen. Etliche Neuankömmlinge fanden unter anderem in Oberweissach eine Bleibe.
Mit dem Satzungsbeschluss im Bebauungsplanverfahren Rombold wurde der entscheidende Schritt hin zur Reaktivierung der 10,5 Hektar großen Industriebrache vollzogen. Ihre Entwicklung stellt das bisher größte zusammenhängende Investitionsvorhaben auf dem Gemeindegebiet mit geschätzten rund 40 Millionen Euro dar. Rund 120 Wohneinheiten können entstehen, insgesamt 3,5 Hektar werden für Gewerbe- und Mischgebietsflächen entwickelt. Im Januar/Februar sollen die Abbrucharbeiten beginnen.
Maßnahmen zur Stärkung der Eigenwassernutzung wurden in Angriff genommen: Die zum Teil über 80 Jahre alten Quellfassungsbauwerke und Quellleitungen, bei denen es durch Umläufigkeiten und Undichtigkeiten Wasserverluste gegeben hat, wurden saniert.
2016 steht der Bau des neuen Kinderhauses am Sandberg an, zudem soll für den Kindergartenstandort Cottenweiler eine Entscheidung getroffen werden, ob saniert oder ans Bize umgezogen wird. In puncto Wasserversorgung steht der Neubau des Hochbehälters Alter Hau und die Umnutzung des alten Hochbehälters als Sedimentationsbecken an.
Zum Hochwasserschutz soll das Becken Däfern-/Glaitenbach fertiggestellt und für das Becken Gruppenbach bei Cottenweiler die Planfeststellung erreicht werden. Auch Pläne für ein neues Gewerbegebiet und ein neues Wohnquartier, vor allem für sozialen Wohnraum, stehen auf der Agenda. Flüchtlingsunterbringung und Integration werden ein Thema bleiben. Der Landschaftserlebnisweg „’s Äpple“ soll eingeweiht werden und ein Pilotprojekt zur Reaktivierung alter Streuobstbestände anlaufen.
Zeugen konnten Täter beschreiben
BACKNANG (pol). Die Polizei fahndet nach dem auf dem Phantombild abgebildeten Mann. Dieser wird verdächtigt, am Samstag, 12. Dezember, gegen 12.30 Uhr, in die Wohnung einer 84-jährigen Rentnerin eingebrochen zu sein.
In der Seniorenwohnanlage in der Eugen-Adolff-Straße traf die Frau auf den unerwünschten Gast, als sie nach einer kurzen Abwesenheit in ihre Wohnung zurückgekommen war.
Als der Eindringling die Frau erblickte, stieß er sie zur Seite und flüchtete mit dem erbeuteten Schmuck und Bargeld. Der Einbrecher war zuvor über die aufgebrochene Eingangstüre in die Wohnung eingedrungen.
Wie sich im Rahmen der Ermittlungen ergab, scheiterte der Täter dabei, in eine weitere Wohnung in der Anlage einzudringen. Anhand detaillierter Zeugenbeschreibungen konnte nun ein Phantombild von der Kriminalpolizei angefertigt werden.
Der Mann wurde wie folgt beschrieben: etwa 1,75 Meter groß, kräftige bis korpulente Figur, rundliches Gesicht, kurze, braune Haare, bekleidet mit dunkelblauer Stoffhose und dunkelblauer Steppjacke. Das Polizeirevier Backnang bittet Zeugen, die sachdienliche Angaben zu dem Täter machen können, sich unter Telefon 07191/909-0 zu melden.
Silvesterlauf im Internet
Auch beim 30. Backnanger Silvesterlauf ist ein Filmteam unserer Zeitung unterwegs. Das Video mit vielen Impressionen und einigen Stimmen von Beteiligten wird im Internet unter www.bkz-online.de zu finden sein. Eine Bildergalerie mit Fotos von Sportlern und begeisterten Fans kommt obendrauf.
Premiere für Überholspur
Weil es bei wohl gut 700 Teilnehmern für die schnellsten Athleten schwer wird, zu überholen, gibt es eine Premiere: Es wird eine Überholspur eingerichtet. Ab der zweiten Runde sollen sich die Überrundeten links halten, die rechte Seite gehört der Spitze. An einigen Stellen gibt es auch Markierungen.
Pechvogel Mockenhaupt, der Rest ist fit
Von Steffen Grün
Sie sitzt mitten im Kreis derer, die heute im Hauptlauf über 10 Kilometer um den Sieg kämpfen werden. Alle anderen sind fit und fiebern dem Wettkampf entgegen, während ihr linker Fuß in einem Spezialschuh steckt, um ihn ruhig zu stellen. Sicherlich keine leichten Momente für Mockenhaupt, deren rheinische Frohnatur die Trübsal aber schon wieder ab und an vertreibt. „Ich werde nicht aufgeben“, kündigt die 40-fache deutsche Meisterin an: „Wenn ich es trotzdem zu Olympia schaffe, wäre das noch höher einzustufen.“ Es wären ihre vierten Spiele, doch nun ist erst einmal Geduld gefragt. Das erste Rennen, das sie wegen der Verletzung sausen lassen muss, ist das heutige. „Ich war schon voller Vorfreude und hatte mir sogar noch die Strecke angeschaut“, erzählt Mockenhaupt, die ihren Start für 2016 in Aussicht stellt.
Dieses Jahr werden sich andere Sportler in die Siegerlisten eintragen, dass sie fürs Team Riva laufen, ist sehr wahrscheinlich. Diese starke Truppe zu bilden, war die Alternative zu dem hohen Preisgeld im vergangenen Jahr, betont Klaus Tengler, der Personalleiter der Firma: „Rolf Hettich hat sehr gute Kontakte in die Läuferszene, wie man sieht.“ Deshalb ist das Feld zum 30. Geburtstag der Veranstaltung so attraktiv wie nie zuvor, was auch den Experten von leichtathletik.de nicht entgangen ist. Für die zählt das Backnanger Spektakel neben Bietigheim und Trier zur Top Drei aller deutschen Silvesterläufe. „Da können wir stolz darauf sein“, sagt der Organisationschef, der auf etwa 120 Helfer bauen kann.
Neue Topfavoritin bei den Frauen dürfte Hanna Philippin sein, die Triathletin vom LAZ Zweibrücken, die den Olympiastart im Visier hat. Für sie ist das Laufen „meine Paradedisziplin, ich hoffe, dass ich vorne mitmischen kann“. Selbst der Streckenrekord von 35:31 Minuten, den mit Ricarda Lisk eine andere Triathletin vor fünf Jahren aufstellte, ist vor der 23-Jährigen nicht sicher: „Ich bin gut drauf, diese Zeit kann man mal anpeilen.“ Sollte sie nur in die Nähe kommen, hat sie beste Siegchancen. Leyla Emmenecker, dreimalige Siegerin in der Murr-Metropole, sieht sich selbst nicht in diesem Bereich, weiß aber um den Vorteil, den Kurs zu kennen. „Er ist nicht einfach, hat viele Haarnadelkurven“, sagt die 19-Jährige. Davon dürfte auch Hanna Klein nicht überrascht sein, denn sie lief schon zweimal die Staffel. „Mir machen auch die längeren Läufe Spaß“, erklärt die Spezialistin für 800 und 1500 Meter, „mal schauen, was am Ende herauskommt“.
Darauf sind auch die Konkurrenten von Arne Gabius gespannt, die sich aber kaum Hoffnungen auf eine Schwächephase des Topfavoriten machen können. „Ich bin gesund und fit und freue mich auf die zehn Kilometer“, verkündet der deutsche Marathon-Rekordmann im Gespräch mit Moderator Jens Zimmermann, der direkt von der Vierschanzentournee aus Oberstdorf angereist war und auch heute das Sagen an der Strecke hat. Für Gabius ist der Silvesterlauf „der Startschuss für die Olympiasaison“. Er hat sein Ticket für Rio schon in der Tasche, will am Zuckerhut für eine Überraschung sorgen und dafür schon in Backnang Schwung holen. „Die Strecke hat ihre Tücken, aber der Berg macht mir weniger Probleme“, verrät der 34-Jährige, der eine Attacke nach fünf Kilometern ankündigt und dann vielleicht den Streckenrekord von Marcel Fehr (30:29) angreift.
Dann kommt es darauf an, ob die anderen schnellen Leute schnell genug sind. Zum Beispiel Christopher Hettich, der zuletzt angeschlagen war und sich nicht im Bereich seiner Bestzeit sieht. „Ich freue mich, wieder schmerzfrei laufen zu können“, sagt der 27-Jährige, für den der Lauf in der Heimat etwas ganz Besonderes ist: „Ich könnte ihn blind laufen.“ Ein anderer Lokalmatador ist Tim Sirnsak, der sich nicht an Gabius messen will: „Ich werde mein Tempo laufen. Bei zehn Kilometern gibt es keine Taktik, einfach durch.“ Irgendetwas mit 33 Minuten wäre stark, so Sirnsak. Wie Hettich war auch Jens Mergenthaler angeschlagen, aber „ich freue mich total auf morgen“. Für Robel Mesgena ist es „eine Ehre mit Arne Gabius zu laufen“. Ansonsten will er das Rennen „genießen und alte Freunde treffen“. Bleibt es anders als im vergangenen Jahr schneefrei, ist es ihm recht, sagt er lachend, denn „ich als Afrikaner kann mit Schnee und Eis nichts anfangen“. Ziemlich sicher geht es allen anderen Läufern allerdings genauso.
Der Tenor lautet: „Wir schaffen das“
BACKNANG (red). Auch für ihn als erfahrenen Politiker sei 2015 ein besonders bewegtes Jahr gewesen, schreibt CDU-Bundestagsabgeordneter Norbert Barthle. „Im ersten Halbjahr beherrschten die Euro-Krise und das renitente Griechenland die Schlagzeilen“, so der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Hart und zähflüssig waren die Verhandlungen, eine Volksabstimmung und Neuwahlen sendeten widersprüchliche Signale: „Letztlich hat sich Griechenland auf den steinigen Weg einer echten Sanierung gemacht“, folgert Barthle.
Weiter heißt es in seinen Worten zum Jahreswechsel: „Ab dem Sommer löste dann das Flüchtlingsthema den Euro in den Überschriften ab. Die Entwicklungen im Balkan und Ungarn, die Bootsflüchtlinge im Mittelmeer, schließlich die Tausenden von Menschen, die täglich bei uns in Deutschland auf Asyl hofften – zu Recht haben sich viele Mitbürger, auch hier im Wahlkreis, die Frage gestellt: Schaffen wir das? Ich teile die klare Antwort der Bundeskanzlerin und der Bundesregierung insgesamt: Ja, wir schaffen das! Doch um den Menschen wirksam zu helfen, die wirklich vor Krieg und Terror fliehen und Asyl brauchen, musste die Politik dafür sorgen, dass der Zustrom der Wirtschaftsflüchtlinge abnahm“. Mit Sorgfalt und trotzdem hohem Tempo hätten Bundestag und Bundesrat diese Herausforderung bewältigt und viele dringend notwendige Änderungen beschlossen. Drei weitere sichere Drittstaaten, die Rückkehr zum Sachleistungsprinzip, zentrale Aufnahmeeinrichtungen, konsequentere Rückführung abgelehnter Asylbewerber – all diese Maßnahmen greifen laut Norbert Barthle bereits und hätten den Zustrom von Wirtschaftsflüchtlingen fast auf null gebracht – und auch die Zahl der Asylbewerber gehe zurück.
Weltweite Anerkennung und Respekt gebe es für die überwältigende Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland. „Wer aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan zu uns kommt, flieht vor einem brutalen Terrorregime; niemand verlässt gerne seine Heimat. Ich bin stolz und dankbar hinsichtlich aller Mitbürger, die dazu beitragen, diese Mitmenschen in ihrer neuen ‚Heimat auf Zeit‘ mit einem Lächeln zu empfangen. Auch in meinem Wahlkreis war diese Anteilnahme und Hilfsbereitschaft groß“. Für ihn persönlich sei die Ernennung zum Verkehrsstaatssekretär eine einschneidende Veränderung, kommentiert Barthle. Die neue Aufgabe sei „herausfordernd, macht aber viel Freude“.
SPD-Bundestagsabgeordneter Christian Lange erinnert an die Anschläge auf Charlie Hebdo. „Nach wie vor sind wir in großer Sorge wegen der internationalen Krisenherde und vor allem wegen der Bedrohung durch den Terror des Islamischen Staates (IS), der im November nicht nur Frankreich, sondern auch Deutschland schwer erschüttert hat“, schreibt der Justiz-Staatssekretär.
Der SPD-Abgeordnete bekennt sich zum Syrien-Einsatz der Bundeswehr ebenso wie zur wiedereingeführten Vorratsdatenspeicherung. „Ich bin fest davon überzeugt, dass sich der Terrorismus des IS nur mit militärischen und diplomatischen Mitteln sowie mit humanitärer Hilfe zugleich besiegen lässt. Innerhalb Deutschlands gilt es ebenso, mit Besonnenheit und Augenmaß auf den IS-Terror zu reagieren, weshalb wir das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung beschlossen, einen Straftatbestand zur Terrorismusfinanzierung geschaffen und die Sicherheitsbehörden personell gestärkt haben.“ Das sei eine gute Balance zwischen Freiheit und Sicherheit.
Die Griechenland-Hilfspakete sind auch Bestandteil von Langes Worten zum Jahreswechsel. Er sei überzeugt, „dass wir mit diesem Paket alles dafür getan haben, dass es langfristig zu einer verlässlichen und tragfähigen Lösung der Krise in Griechenland kommen kann“.
Lobend äußert sich Lange zum Mindestlohn. Die Horrorszenarien der Gegner seien in keiner Weise eingetreten. Mindestlohn mache Menschen unabhängig von ergänzenden Sozialleistungen.
Verbesserungen seien auch in der Pflege erreicht worden. Pflegebedürftige erhielten bessere Leistungen. Pflegende Angehörige und Pflegefachkräfte seien entlastet worden. Mit den neuen Pflegegraden sei es gelungen, die Pflege zu revolutionieren, da Demenzkranke nun eine intensivere Unterstützung erhalten.
Thema Flüchtlinge: Bis Ende 2015 werde Deutschland über eine Million Flüchtlinge aufgenommen haben. Im Rems-Murr-Kreis lebten aktuell etwa 3780 Flüchtlinge. Aufnahme, Unterbringung und Integration stellten Bund, Länder, Kommunen und Zivilgesellschaft vor riesige Herausforderungen. Lange: „Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir sie gemeinsam stemmen können. Mit dem Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz hat der Bundestag wichtige Maßnahmen zur Entlastung von Ländern und Kommunen und zur besseren Integration beschlossen.“
Wie unverzichtbar eine funktionierende, lebendige, aber auch wehrhafte Demokratie ist, habe sich Ende August beim feigen Brandanschlag auf die geplante Flüchtlingsunterkunft in Weissach im Tal gezeigt. Lange: „Als Demokraten müssen wir jetzt zeigen, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Deutschland keinen Platz haben. Deshalb finde ich das Signal der Gemeinde, das abgebrannte Gebäude an gleicher Stelle als Flüchtlingsunterkunft wieder aufzubauen, absolut richtig.“
Kreisschau der Kleintierzüchter
KIRCHBERG AN DER MURR. Die 3. Kreisschau des Kreisverbands der Kleintierzuchtvereine Rems-Murr findet in der Gemeindehalle in Kirchberg statt, und zwar am Sonntag, 10. Januar, ab 10 Uhr. Gezeigt werden etwa 500 Kleintiere in den Sparten Wassergeflügel, Hühner, Zwerghühner, Tauben, Kaninchen und Zwergkaninchen.
Schüsse aus Mini-Kanone
WELZHEIM/ALFDORF (pol). Den außergewöhnlichsten Einsatz in der Silvesternacht hatten die Beamten des Polizeipostens Welzheim. Anwohner der Unteren Schlossstraße in Alfdorf hatten die Polizei verständigt, weil sie gesehen hatten, wie dort ein 53-jähriger Mann mit einer Miniatur-Kanone vom Balkon schoss.
Die Polizisten trafen den Mann in seiner Wohnung an. Bei der Überprüfung wurden neben der Minikanone eine Vielzahl von Schwertern, mehrere Dekorationswaffen, eine nicht mehr funktionstüchtige Armbrust, zwei Revolver, eine Schreckschusswaffe ohne Kennzeichnung und ein Gürtel mit Munition gefunden. Von dieser Kollektion mussten die Polizeibeamten vorsorglich mehrere Waffen sicherstellen, da der Mann nicht im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis war. Auch das Schwarzpulver, mit dem er seine Kanone befüllt hatte, wurde beschlagnahmt. Der Mann muss nun mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz rechnen.
Familiennachmittag bei der KAB
SULZBACH AN DER MURR. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) lädt Mitglieder und Freunde zum Familiennachmittag am Mittwoch, 6. Januar, 14.30 Uhr in den Paulussaal ein. Bärbel und Herbert Laux zeigen Bilder von einer Rundreise durch Sizilien. Gäste sind willkommen.
Millionen für den Hochwasserschutz
OPPENWEILER (pm). Mit einem Dank an alle, die sich für die Gemeinde und die in Oppenweiler lebenden Menschen, insbesondere auch die Flüchtlinge, eingesetzt haben, leitet Bürgermeister Sascha Reber seinen Jahresrückblick ein. Er schließt an: „Persönlich bin ich froh und dankbar dafür, dass ich nach meiner schweren Erkrankung seit Anfang Juni mein Amt als Bürgermeister wieder ausüben darf, und ich bin glücklich wieder im Wasserschloss und bei den Menschen in Oppenweiler zu sein.“
Zahlreiche Veranstaltungen prägten das vergangene Jahr – vom Benefizkonzert des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg zugunsten des Orgelbaufördervereins St. Stephanus bis zum Weihnachtsmarkt im Schlossgarten. Eine Neuerung war das Open-Air-Kino im Schlossgarten mit etwa 550 Besuchern, die vom Trio Palazzo mit Musik aus den 20er-Jahren auf den Film „Honig im Kopf“ einstimmte. Ferner fand die Auftaktveranstaltung zur neuen Reihe „Business-Kultour – mit der Sturmfeder unterwegs in Oppenweiler“ statt. Zu Gast war der Trigema-Chef Wolfang Grupp, der über seinen erfolgreichen Weg als mittelständischer Unternehmer von der Schwäbischen Alb berichtete. Eine Fortsetzung mit Ralf Rangnick ist geplant. Im Julius-Zehender-Haus fand das erste Businessfrühstück statt. Eingeladen waren örtliche Unternehmen, Vertreter des Gewerbe- und Handelsvereins sowie die Gemeinderäte. Hauptthema war das betriebliche Gesundheitsmanagement. Die Veranstaltungsreihe wird künftig zweimal jährlich aufgelegt.
Der langjährige Gemeinderat und stellvertretende Bürgermeister Wilfried Klenk, Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Backnang, wurde zum Landtagspräsidenten gewählt. Dieses Amt steht nach dem Amt des Ministerpräsidenten an zweiter Stelle in Baden-Württemberg.
Ende Februar wurde das neue Hochwasserentlastungspumpwerk im Ortsteil Zell in Betrieb genommen werden. Die drei Pumpen können im Hochwasserfall die Ortskanalisation in Zell mit bis zu 1500 Litern pro Sekunde entlasten.
Im Mineralfreibad freuten sich die Besucher in dieser Badesaison über neu gestaltete Sanitärräume sowie eine neue Möblierung im Kiosk- und Restaurantbereich. Dank des lang anhaltenden warmen Sommers genossen knapp 90000 Besucher das kühle Nass.
Beim Empfang der Aufstiegsmannschaft vom TVO im Sturmfederschloss gratulierten die stellvertretenden Bürgermeister Wilfried Klenk und Gudrun Rauh den künftigen Drittligahandballern zu ihrem tollen Erfolg. Klenk bezeichnete die Handballmannschaft des TVO als Aushängeschild der Gemeinde und sicherte den Vereinsverantwortlichen zu, dass man die Rahmenbedingungen für den Handballsport in Oppenweiler weiter verbessern werde. Die Mannschaft trug sich im Anschluss in das Goldene Buch der Gemeinde Oppenweiler ein.
Der Abschluss der Baumaßnahmen zur Errichtung des innerörtlichen Hochwasserschutzes wurde am größten Hochwasserentlastungspumpwerk am Schlossgarten mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung gefeiert. Darunter war auch Regierungspräsident Johannes Schmalzl.
Bürgermeister Reber informierte über die getätigten Investitionen von 6,5 Millionen Euro für die Pumpwerke inklusive Notstromversorgung, die vom Land Baden-Württemberg mit 4,7 Millionen Euro gefördert wurden. Zudem habe man für die Errichtung von Dämmen, Mauern, Hochwasserabsperrschiebern und mobilen Dammsystemen knapp 4,2 Millionen Euro investiert, die mit einem Fördersatz von 70 Prozent und damit 2,8 Millionen Euro vom Land gefördert wurden.
Backnang – eine florierende Stadt
BACKNANG (inf). Einen besonderen Platz räumt Nopper in seinem Neujahrsbrief der Stiftskirche ein, die 900 Jahre alt wird. Ein Foto von dem winterlich verschneiten Gotteshaus ziert die 16-seitige Zusammenstellung und bildet so den Hintergrund für die Neujahrsgrüße.
Die Eröffnung des Bildungshauses im September, so führt Nopper im Rückblick aus, gehöre mit einer Investitionssumme von 6,8 Millionen Euro zu den größten städtischen Projekten in der Geschichte. Zwei Bildungseinrichtungen stellen nach seinen Worten das Rückgrat der neuen Stätte dar: Die Volkshochschule und das Kolping-Bildungswerk Württemberg. Backnang werde damit als kulturelles, schulisches und wirtschaftliches Zentrum gestärkt, die Innenstadt erhalte einen Vitalitätsschub, Backnang erfahre eine städtebauliche Aufwertung, und die Bahnhofstraße werde zu einer Achse der Bildung und der Kultur – mit der Jugendmusik- und Kunstschule, dem Bandhaustheater, dem Puppentheater von Professor Pröpstl, der Schiller- und Pestalozzischule und dem Bürgerhaus.
Das Kolping-Bildungswerk ergänze die Angebotsvielfalt mit einem Abendgymnasium und ab September 2016 auch mit einer Berufsfachschule für Physiotherapie. Zudem hat die Paulinenpflege ein Wohn- und Begegnungszentrum in der „Alten Post“ eingeweiht. Das in den Jahren 1919/1921 an der heutigen Bahnhofstraße 8 erstellte alte Gebäude war viele Jahre leer gestanden und werde nunmehr nach aufwendiger Sanierung für einen sozialen Zweck genutzt. Es bedeute gelebte Inklusion: Den 19 Bewohnern biete das Domizil in der Stadtmitte eine neue Dimension der Lebensqualität.
Backnang erhielt im Juli mit dem acht Millionen Euro schweren B-14-Anschluss Backnang/Mitte eine weitere Anbindung an die Bundesstraße. Zusätzlich entstand auch ein rund eine Million Euro teurer Kreisel am ZOB. Beide Baumaßnahmen eröffnen der Stadt neue verkehrliche Perspektiven und eine Entlastung der Schöntale, von Maubach und Erbstetten – nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des Baus der Biovergärungsanlage in Neuschöntal.
Kurz vor Weihnachten übermittelte dann der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Norbert Barthle die frohe Kunde, dass für den Weiterbau der B14 zusätzlich zu den 10 Millionen Euro für den ersten Teilabschnitt weitere 29 Millionen für den Ausbau zwischen Nellmersbach und dem alten Schulhaus in Maubach vom Bund freigegeben worden seien – „eine wahrhaft frohe weihnachtliche, geradezu himmlische Botschaft aus Berlin für den ganzen Backnanger Raum“.
Ein weiteres Thema ist für Nopper das Technikforum, das 27 Jahre nach den ersten Bestrebungen, ein Haus für Technik- und Industriegeschichte einzurichten, Wirklichkeit wurde und einen Blick auf Vergangenheit und Zukunft der Technik erlaubt. Die Techniksammlung wurde dazu neu konzipiert und gemeinsam mit dem Stadtarchiv im alten industriellen Kern Backnangs untergebracht. Es solle „kein Mausoleum längst vergangener Tage“ darstellen, sondern dazu inspirieren, Technik als fortlaufenden Innovationsprozess zu verstehen.
Der Jugendfestplatz, seit 20 Jahren ein großes Thema, konnte nach vielem Hin und Her im Strümpfelbacher Gewann Starkenfeld etabliert werden – „eine starke, vielleicht sogar eine bärenstarke Jugendfestplatz-Location für immerhin bis zu fünf Open-Air-Eventtage im Jahr“.
Die Stadt gedachte der Backnanger Zivilopfer durch Luftangriffe vor 70 Jahren durch Aufstellung einer Stele in der Grünanlage gegenüber dem Bahnhof. Am 15. April 1945 geschah der schwerste Luftangriff im Zweiten Weltkrieg. Er forderte 25 Todesopfer, darunter sechs Kinder im Alter von 11 bis 13 Jahren. Insgesamt fanden 43 Menschen durch Luftangriffe auf Backnang den Tod.
Die Wirtschaft in Backnang hält sich, so Nopper, stabil auf hohem Niveau; die Lage sei als Ganzes so gut wie selten zuvor. Die Arbeitslosenquote bewege sich mit 3,9 Prozent im Agenturbezirk Backnang nah an der Vollbeschäftigung. Backnang sei eine florierende Stadt. Das letzte freie Grundstück in den Lerchenäckern ist verkauft; die 2016 anstehende Erweiterung komme zur rechten Zeit.
Das Bürgerhaus sei eine Jazz-Hochburg, erklärt Nopper mit Blick auf das Programm, das ein Konzert von Dianne Reeves bietet, zugleich erinnert er an die Ausstellung des niederländischen Malers und Videokünstlers Jacco Olivier in der städtischen Galerie. Auch viel sportlichen Lorbeer habe es für Backnang gegeben. Nopper nennt unter anderem Erfolge der Judokas und der Turner.
In seinem Ausblick auf 2016 weist der OB auf die Termine größerer Veranstaltungen in der Stadt hin:
14. Backnanger Tulpenfrühling am Sonntag, 10. April
19. Backnanger classic-ope(r)n-air: „O sole mio“ – Neapolitanisches Flair am Samstag, 18. Juni
46. Backnanger Straßenfest von Freitag, 24., bis Montag, 27. Juni
13. Backnanger Weindorf in der Oberen Vorstadt von Freitag, 26., bis Montag, 29. August
21. Backnanger Kinderfest am Freitag, 9. September
30. Backnanger Gänsemarkt am Sonntag, 30. Oktober
Weihnachtliches Backnang – Aktionen in der festlich geschmückten Innenstadt mit dem 35. Backnanger Weihnachtsmarkt am 1. Adventswochenende
31. Backnanger Silvesterlauf am Samstag, 31. Dezember
Diesige Nacht schluckte viel vom bunten Schauspiel
BACKNANG (inf). Gekracht und gezischt, geknallt und geleuchtet hat es in der Silvesternacht wohl mehr denn je. Zu sehen war für die Betrachter des erhofften nächtlichen Farbenspektakels jedoch nur das, was in der Nähe los war: Die diesige Nacht schluckte viel von dem bunten Schauspiel, das sonst zum Jahreswechsel am Himmel blitzt und funkelt. Der Freude an der allgemeinen Böllerei tat dies jedoch keinen Abbruch, vor allem, wenn große Batterien von Raketen gezündet wurden. Kehrseite der bunten Medaille: Gestern herrschte mancherorts, etwa rund um den Bleichwiesenkreisel, ein Bild der Verwüstung. Massenweise lagen die Überreste des nächtlichen Treibens herum – leere Flaschen und Glassplitter, aufgeweichte Pappfetzen, Plastikhülsen, Holzstangen und sogar die Kunststoffverpackungen von Feuerwerkskörpern. Foto: E. Layher