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Neuer Zoff um Verkehr im Mühlweg

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Der Mühlweg in Unterweissach ist erneut in den Fokus gerückt. Die Gemeinde hat dort im Juli vergangenen Jahres sogenannte Parktaschen markieren lassen, um die Verkehrsverhältnisse zu stabilisieren und so mehr Sicherheit zu schaffen. Jetzt ist der anvisierte sechsmonatige Probezeitraum vorbei. Bürgermeister Ian Schölzel hat den Anwohnern daher dieser Tage eine Umfrage zugesandt, in der sie sich „zur Neuordnung der Verkehrssituation“ äußern sollen. Auf dem Rückantwortbogen werden die Empfänger aufgefordert, Kreuzchen zu machen: entweder bei „einverstanden“ oder bei „nicht einverstanden“.

Die knappe Abfrage stößt etlichen Anwohnern aber sauer auf. So fragen Ingrid Teufel und Peter Haußmann den Rathauschef fassungslos: „Handelt es sich hierbei um Ihre versprochene Beteiligung der Anwohnenden des Mühlwegs? Wenn ja, empfinden wir dies als Verhöhnung unserer Bemühungen und Ihren Umgang mit uns zutiefst enttäuschend.“ Auch andere Anwohner sprechen von einer „Unverschämtheit“ und reagieren entrüstet.

Der Bürgermeister verteidigt sich: „Um uns ein umfassendes Meinungsbild zu den – auf Empfehlung eines Verkehrsplaners getroffenen – Maßnahmen bilden zu können, erachten wir eine Umfrage unter den Anwohnern für zielführend.“ Das werde beispielsweise auch in Oberweissach so praktiziert. Gleichzeitig kündigt Schölzel in einer Mail an Teufel und Haußmann an, dass man sich „nach Abschluss und Auswertung der Umfrage“ mit dem Verkehrsplaner und den Anwohnern nochmals zusammensetzen wolle, „um dann eine Entscheidung im Rat herbeizuführen“. Ähnlich äußerte er sich auch im Gemeinderat, wo er von Markus Keller (Weissacher Bürger) auf den Vorgang angesprochen wurde. Es sei „unglücklich, so etwas rauszuschicken“, hatte Keller gesagt und darum gebeten, direkte Gespräche aufzunehmen.

Schölzel hingegen unterstrich, das Meinungsbild unter den Anwohnern sei „sehr unterschiedlich“, es habe auch schon positive Rückmeldungen gegeben. Daher sei die Vorgehensweise, im Vorfeld alle zu befragen, richtig. Im Übrigen sei es den Adressaten unbenommen, zusätzliche Bemerkungen anzubringen. Irmgard Hestler (SPD) pflichtete dem bei und empfahl den Anwohnern: „Bitte drehen Sie den Zettel um.“

Michael Heid, einer der kritischen Anwohner, hat sich unterdessen an die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat gewandt und die Situation aus seiner Sicht zusammengefasst und bewertet. Er bemängelt etwa, dass das vom Gemeinderat beschlossene und von der Verkehrsbehörde angeordnete Konzept bislang noch gar nicht vollständig umgesetzt worden sei: Die Verengung an der Einmündung Mühlweg in die Backnanger Straße fehle, auch die Parkplätze seien in der Gesamtzahl nicht so angelegt wie beschlossen, und schließlich habe man an den Parktaschen lediglich Baken statt Schwellen angebracht.

Weiter moniert Heid, dass sich der Durchgangsverkehr keineswegs verringert habe. Im Gegenteil: Fahrzeuge – auch Lastwagen und landwirtschaftliche Gefährte – könnten nun viel besser und ungebremster durchfahren, sodass künftig eher eine weitere Verkehrszunahme zu erwarten sei. Auch von mehr Sicherheit sei nichts zu spüren. In der Tempo-30-Zone werde weiterhin sehr zügig gefahren; die Geschwindigkeiten seien den oft schwierigen Verhältnissen mit wechselseitig geparkten Autos und Gegenverkehr nicht angepasst. Heid beklagt auch, dass Fahrzeuglenker nicht genug Abstand lassen, wenn sie an Fußgängern und Radfahrern vorbeirauschen. Hinzu kommt für ihn schließlich noch der Verkehrslärm, speziell im unteren Bereich des Mühlwegs, wo es ganz eng hergeht. Schuld an der Belastung sei nicht nur das vielfache Beschleunigen nach vorangegangenem Abbremsen, sondern auch der Straßenbelag an sich.

Heids vernichtendes Urteil: Die Wohn- und Lebensqualität für die Anwohner habe sich nochmals verschlechtert. Besserung werde nur ein Gesamtverkehrskonzept erzielen, das den Durchgangsverkehr aus dem Mühlweg und anderen belasteten Wohnstraßen herausnimmt.


            Die Verkehrsberuhigung im Mühlweg in Unterweissach ist nach Ansicht kritischer Anwohner ausgeblieben. Baken zeigen die neu angelegten Parktaschen an. Foto: E. Layher

Deutsch sprechen bleibt das Wichtigste

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Von Sarah Schwellinger

BACKNANG. Auf einem großen Tisch stehen Tee und Kekse bereit. Kurz nach
18 Uhr kommen die ersten Gäste zum Informationsabend. Seit drei Jahren kümmerten sich Inguna Hacker und Dorothea Pfennigsdorf vom Jugendmigrationsdienst in Kooperation mit der Caritas um das Elternbildungsprojekt. „Wir würden das Projekt gerne fortführen, doch uns fehlen die finanziellen Mittel, da die ,Aktion Mensch‘ dies nur für eine bestimmte Zeit unterstützt“, sagt Inguna Hacker. „Wir müssen den Eltern einen Anschub geben, etwas für sich und ihre Kinder zu tun“, so Hacker weiter. Sie und Dorothea Pfennigsdorf haben sich vor allem auf die Arbeit mit Frauen konzentriert. „Die haben zu Hause die Verantwortung, übernehmen die Erziehung der Kinder, während die Väter arbeiten sind“, so Dorothea Pfennigsdorf. Die Mutter-Kind-Bindung sei eine besondere, die mit diesem Bildungsprojekt besonders unterstützt wurde.

Vor allem das wöchentlich stattfindende internationale Frauenfrühstück hat sich über die Zeit etabliert. „Da kommen Frauen aus ganz unterschiedlichen Ländern, aus allen Altersklassen, Frauen, die ganz unterschiedlich lange in Deutschland sind“, sagt Inguna Hacker. Die Frauen tauschen hier ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus, erzählen sich ihre Probleme. „Die Frauen übersetzen gegenseitig mit Hand und Fuß“, erzählt Hacker lächelnd, „für die angesprochenen Probleme der einen hat oft eine andere noch eine Idee.“ Oft kochen sie auch gemeinsam Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern. Dabei bringen sie sich nicht nur die unterschiedlichen Esskulturen näher, sondern kommunizieren miteinander, schaffen gemeinsam an einer Sache. „Und die Frauen sollten Sie manchmal diskutieren hören. Da beteiligen sich alle und reden wild durcheinander“, sagt Hacker.

Aufgrund ihrer Schwangerschaft wird Inguna Hacker demnächst eine Pause einlegen. Händeringend sucht sie deshalb nach einer Nachfolgerin, die das internationale Frauenfrühstück gewissenhaft und mit Engagement weiterführt, auch wenn das Elternbildungsprojekt von offizieller Seite beendet ist.

Immer wieder besuchen Vertreter verschiedener öffentlicher Institutionen die Frauenrunde und sprechen beispielsweise über Behördengänge oder Schulpflicht. „Wir wollen den Frauen die Angst vor dem Amt nehmen“, so Inguna Hacker. Oft begleitet sie die Migrantinnen dann beim ersten Gang zum Amt. „Der Ton dort ist dann gleich ganz anders“, sagt die gebürtige Lettin.

Bei gemeinsamen Ausflügen profitieren alle voneinander

Hacker organisierte neben dem internationalen Frauenfrühstück drei bis vier Ausflüge pro Jahr. Hierzu waren ganze Familien eingeladen, die neue Heimat kennenzulernen. Ausflüge ins Freilandmuseum Wackershofen nach Schwäbisch Hall, ins Blühende Barock nach Ludwigsburg oder das Schillermuseum nach Marbach am Neckar. „Da waren gut und gerne 30 bis 40 Leute dabei“, sagt Hacker stolz. Auch bei solchen Ausflügen stand zwar die Kultur im Vordergrund, nebenbei haben aber alle Beteiligten voneinander profitiert. Alle unterhielten sich auf Deutsch, lernten die Umgebung kennen. „Oder schon allein mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen, ist eine Herausforderung. Ticket lösen, umsteigen, pünktlich am richtigen Gleis sein – auch das muss man lernen“, so Hacker.

Das Wichtigste ist laut Inguna Hacker und Dorothea Pfennigsdorf jedoch, in der Gruppe etwas zu machen und später seine Fortschritte zu erkennen, sich dann mit anderen auszutauschen.

Schule, Ernährung und Bewegung sind die drei Themen, die Hacker und Pfennigsdorf immer wieder mit den Müttern besprechen. Ernährung steht nicht nur beim gemeinsamen Kochen oder dem Frauenfrühstück im Mittelpunkt. „Ich habe auch vor jedem Ausflug einen Blick in die Vesperdosen geworfen“, sagt Hacker und zieht mit spitzen Lippen die Augenbrauen hoch. Wichtig ist Pfennigsdorf und Hacker jedoch, dass sie als Beratungsstelle präsent sind. Deshalb gehen sie oft an Schulen und stellen sich vor. „Woher sollen die Leute denn sonst wissen, wo sie Hilfe finden?“, so Hacker.

Als Abschluss des Elternbildungsprojektes hatte der Jugendmigrationsdienst am Montagabend zur Infoveranstaltung für türkisch-bulgarische Jugendliche und Eltern eingeladen. „Bulgarien ist ein Rand-Europaland, das unserer Meinung nach etwas vernachlässigt wird“, so Pfennigsdorf. Seit 2016 seien vermehrt Bulgaren nach Backnang gekommen. Doch noch hätten sie keine Community, seien noch nicht so gut miteinander vernetzt wie andere. „Sie haben es oft schwerer, in Deutschland anzukommen, da ihnen die Lobby fehlt“, so Pfennigsdorf weiter.

Die Hemmschwelle, zur Beratungsstelle zu gehen, ist groß

Dass wahrscheinlich nicht allzu viele zum Infoabend kommen würden, war Hacker und Pfennigsdorf bewusst. „Wir haben zwar in den Schulen eingeladen, doch ist einfach erst mal eine Hemmschwelle da, zu einer Beratungsstelle zu gehen“, sagt Hacker. Trotzdem kommen kurz nach 18 Uhr ein paar Frauen und Jugendliche zum Backnanger Jugendmigrationsdienst.

Rehan Can von der Caritas in Backnang zeigt den Erwachsenen Anlaufstellen auf und beantwortet deren Fragen zu Deutschkursen und Berufseinstieg. Dorothea Pfennigsdorf und Inguna Hacker kümmern sich mithilfe der Übersetzerin Tamara Neykova um die bulgarischen Jugendlichen. Auch das Geschwisterpaar ist wieder da, das Hacker schon seit mehreren Jahren kennt. 18 und 21 Jahre alt, die Schulen haben sie oft gewechselt. Trotzdem wäre die 18-Jährige gerne Kosmetikerin – oder Sekretärin. „Da musst du aber erst einmal richtig gut Deutsch können. Sonst geht das nicht.“ Inguna Hacker nimmt kein Blatt vor den Mund, macht niemandem etwas vor. Immer wieder betont sie, wie wichtig es ist, Deutsch zu lernen, auf die Schule zu gehen. „Meistens werden meine Ratschläge angenommen, da ich selbst Migrantin bin. Doch vor allem so manch junge Prinzessin erkennt erst nach vier, fünf Jahren, dass Bildung, Arbeit und vor allem Deutsch unerlässlich sind.“


            Dorothea Pfennigsdorf, Inguna Hacker, Rehan Can und Tamara Neykova (von links) luden zum Infoabend für bulgarische Migranten ein. Foto: E. Layher

Lastwagen kontrolliert: Jede Menge Mängel

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WAIBLINGEN (pol). Bei einer Kontrolle eines polnischen Kleintransporters in Waiblingen haben Beamte des Verkehrskommissariats Backnang am Montagmittag erhebliche Verstöße festgestellt. Laut Polizeibericht drohen mehrere Bußgelder in Höhe von 4000 Euro. Den Beamten war der Kleintransporter am Hochparkplatz auf der B29 aufgefallen, da er überladen schien. Bei einer Kontrolle händigte der 34-jährige Fahrer nur die Ladepapiere aus, die mit dem zulässigen Gesamtgewicht in Einklang zu bringen waren. Die Beamten ließen sich davon nicht beirren und prüften das Fahrzeug mit einer Radlastwaage.

Der Verdacht bestätigte sich: Der Lastwagen war um 22,8 Prozent überladen. Die Polizei fand weitere Dokumente, die ihnen der Fahrer vorenthalten hatte. Zudem war die Stahlladung nicht ausreichend gesichert, was im Falle einer Gefahrenbremsung fatale Folgen für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer gehabt hätte. Für die vorsätzlich begangenen Verstöße musste der Fahrer 325 Euro und der Fahrzeughalter 215 Euro hinterlegen.

Damit aber noch kein Ende: Es stellte sich heraus, dass der Fahrer seine Tageskontrollblätter an mehreren Tagen doppelt geführt hatte, um das für sich günstigere bei einer Kontrolle vorzulegen. Die Beamten stellten fest, dass der Fahrer täglich zwischen 1300 bis 1900 Kilometer als Unsicherheitsfaktor auf der Straße unterwegs gewesen war. Der Fahrer war zum Zeitpunkt der Kontrolle sichtlich übermüdet, sodass eine Ruhezeit von elf Stunden angeordnet wurde.

Auf Anordnung des Bundesamtes für Güterverkehr musste der Fahrer eine Sicherheitsleistung von 550 Euro und der Unternehmer von 825 Euro für diese Verstöße hinterlegen. Während der Kontrolle hatte der Unternehmer bereits ein Fahrzeug einer anderen polnischen Firma organisiert, das einen Teil der Ladung übernehmen sollte.

Aber auch dieser sollte nicht ganz ungeschoren davonkommen. Der 20-jährige ukrainische Fahrer konnte ebenso wenig Arbeitszeitnachweise vorlegen, sodass hier vom Bundesamt für Güterverkehr eine Sicherheitsleistung beim Fahrer in Höhe von mehr als 1000 Euro und beim Unternehmer von mehr als 1500 Euro angeordnet wurde.

Backnanger Turnteams starten in die Saison

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(ks/ts). Die Pause für die meisten Turner des zweiten TSG-Teams war nicht lang, denn sie turnten noch im Herbst des vergangenen Jahres für die erste Backnanger Mannschaft in der Dritten Bundesliga. Grund dafür ist eine Regelung, die es jedem Turner erlaubt, bis zu sieben Geräte-Einsätze in der Deutschen Turnliga (DTL) zu leisten, ohne dabei den Startplatz in der Oberliga zu verlieren.

Nicht alle Backnanger haben es geschafft, unter der maximalen Anzahl an Geräte-Einsätzen in der DTL zu bleiben. Aus diesem Grund muss die Oberliga-Mannschaft in dieser Saison ohne ihren langjährigen Stammturner Florian Ellinger auskommen. Außerdem wechselt Steffen Rauscher zum MTV Stuttgart. Er war nicht nur als Turner, sondern auch als Trainer viele Jahre für die TSG im Einsatz und hat aufgrund seines Wegzuges sein Zweitstartrecht gewechselt. Er wird auch in der Bezirksliga-Riege der Stuttgarter an den Start gehen.

Frischen Schwung bringen zwei andere Athleten. Timo Bölcke ging im vergangenen Jahr verletzungsbedingt nicht für die erste Mannschaft an den Start und kann dadurch in der Oberliga mitmischen. Er ist ein Allrounder. Max Blessing war zuletzt einer der Leistungsträger in der dritten Mannschaft und rückt nun auf. Seine Stärken sind das Pauschenpferd und die Ringe, aber auch am Boden wird er zum Einsatz kommen.

Nicht nur bei der Mannschaftsaufstellung, sondern auch bei den Gegnern gibt es einige Veränderungen. Der letztjährige Absteiger TSV Süßen bildet mit dem TV Bünzwangen eine Wettkampfgemeinschaft, wodurch sich die Stärken der beiden Mannschaften ergänzen. Als Aufsteiger aus der Verbandsliga kommt der TV Wetzgau II hinzu, der bereits ein bekannter Gegner aus der Verbandsliga-Zeit der TSG ist. Das Ziel der Backnanger ist der Ligaverbleib. Zum Team gehören Nico Zeisel, Oliver Häuser, Markus Malle, André Schieber, Fabian Schmid, Markus Geng, Tobias Schröder, Blessing und Bölcke. Der erste Wettkampf steht am Samstag um 16 Uhr in der Karl-Euerle-Halle gegen die VTS Vorarlberg an.

Die dritte Mannschaft der TSG Backnang startet in der Bezirksliga. Die Jungs sind im Alter von 13 bis 16 Jahren. In der vergangenen Saison erreichten sie im Finale den dritten Platz. Doch nun muss das Team von Trainer Edgar Schlichenmaier einige Abstriche machen. Mannschaftsführer Blessing rückt in die zweite Riege auf. Zudem wird im Saisonverlauf vermutlich Tim Tasol das Oberliga-Team verstärken. Die Stammturner Urs Böckheler, Luis Ertel, Leo Felden, Tom Fischer, Luca Dörksen und René Graminske sind gefordert, die Lücken zu schließen. Die jüngsten Turner Gian-Luca Condello, Connor Heiland und Leander Hund werden vermehrt zum Einsatz kommen. Die Aufgaben des Teamkapitäns übernimmt Dörksen. Die Backnanger greifen erst am zweiten Ligawochenende ins Geschehen ein. Beim Heimwettkampf am Samstag, 4. März, um 16 Uhr treffen sie auf die Wettkampfgemeinschaft Ingersheim/Sersheim, die im Nachrückerverfahren aufgestiegen ist. Im ersten Auswärtswettkampf geht es nach Waldenbuch. Die Turner aus Murr und Erdmannhausen haben eine Wettkampfgemeinschaft gebildet und werden beim zweiten Heimwettkampf erwartet. Danach geht es zum Aufsteiger MTV Stuttgart II. Die Favoriten kommen mit dem MTV Ludwigsburg II und der WKG Heckengäu II am Schluss.


            Strebt mit der zweiten Backnanger Mannschaft den Verbleib in der Oberliga an: Oliver Häuser.Foto: B. Strohmaier

            Gehören zum dritten Team der TSG Backnang in der Bezirksliga (hinten von links): René Graminske, Luis Ertel und Tom Fischer. Vorne: Leander Hund, Gian-Luca Condello, Luca Dörksen, Tim Tasol, Urs Böckheler, Connor Heiland und Trainer Edgar Schlichenmaier.Foto: privat

Von der Judomatte an die Schultafel

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Von Uwe Flegel

Über ein Jahrzehnt lang war die Aspacherin das Aushängeschild der TSG-Judokas. Sie schmückte deren ohnehin eindrucksvolle Bilanz mit zwei Weltcupsiegen, zwölf weiteren Podestplätzen im Weltcup, mit vier deutschen Meistertiteln, zweimal Europameisterschaftsbronze und Rang neun bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Der Name Michaela Baschin stand irgendwie für den rasanten Aufstieg der Backnanger Judofrauen, mit denen sie den Durchmarsch von ganz unten bis in die Erste Bundesliga schaffte. Klar, dass das Leichtgewicht mit die fleißigste Punktesammlerin war.

Das alles ist schön – und Schnee von gestern. Dabei wird Michaela Semsch selbst unter anderem Namen und in einem anderen Teil der Republik immer mal wieder mit der erfolgreichen Vergangenheit und dem Olympiastart als Höhepunkt konfrontiert. „Meine Schüler wissen es, aber es ist nichts Weltbewegendes“, verrät sie schmunzelnd vom Alltag als Lehrerin für Deutsch und Sport an der Städtischen Berufsschule 1 in Regensburg. Seit gut drei Jahren lebt sie mit ihrem Mann Florian in dessen Heimat. Und obwohl ihr Gatte beim TSV Mainburg und beim bayerischen Verband im Judo tätig ist, betritt sie dort keine Matte. „In Regensburg direkt gibt es keinen geeigneten Verein und ich habe keine Lust, eine Stunde ins Training zu fahren“, sagt sie über den aktuellen Teil der Beweggründe. Doch es gibt auch in der Vergangenheit ein entscheidendes Erlebnis, das ihr die Lust am Judo zumindest ein wenig genommen hat. „Das Olympia-Aus war ein herber Schlag“, blickt die heute 32-Jährige aufs Jahr 2012 und die damalige Entscheidung des Bundestrainers und des Verbands zurück.

Wobei, ganz kann sie die Finger vom Judo nicht lassen. Für die TSG zog sie danach in der Bundesliga ab und zu noch den Kampfanzug an. Bei Heimwettkämpfen ihres Mannes weilt die Ex-Meisterin als Zuschauerin am Mattenrand und Ende Dezember ging sie in der Murr-Metropole wieder auf die Matte. „Das hat Spaß gemacht“, erinnert sie sich ans Training im TSG-Dojo mit Gerd Lamsfuß und anderen Ehemaligen wie Sarah Häuser, Katrin Geiger oder Timo Kukret. Überhaupt hat sie zu ihrem Klub noch guten Kontakt. „Ich werden dem Verein immer verbunden bleiben“, sagt die einstige Vorzeigejudoka, für die außerdem feststeht: „Ich werde auch meinen Trainerschein verlängern.“

Ohne Sport geht es für Michaela Semsch ohnehin nicht. Sie klettert, greift regelmäßig zum Badmintonschläger, ist gemeinsam mit ihrem Mann im Cross-fit aktiv und spielt neuerdings Fußball beim TB ASV Regenstauf. „Im November hatte ich mein erstes Spiel und Ende Januar mein erstes Hallenturnier“, erzählt die einstige Weltklassejudoka von ersten Gehversuchen in einem völlig anderen Sport. Das alles zeigt, dass sie sich am Donauufer sehr wohlfühlt und die harte Anfangszeit als Referendarin zwar nicht vergessen, aber hinter sich gelassen hat: „Ich glaube schon, dass mir der Sport da geholfen hat. Es gibt im Judo Dinge, die prägen. Ich habe aber schon immer gewusst, das Leben schenkt dir nichts.“

Das gilt erst recht fürs Leben in der Fremde, wobei Michaela Semsch nach gut drei Jahren in der Oberpfalz sagt: „Ich bin angekommen und will nicht so schnell weg. Hier habe ich mir was aufgebaut, es ist schön und mir gefällt es hier.“ Trotzdem versucht sie schon, alle zwei, drei Monate den Freunden und der Familie einen Besuch abzustatten. „Wenn halt Ferien sind“, erzählt Michaela Semsch und erklärt, wo für sie der Unterschied zwischen dem Leben im Schwabenland und Ostbayern liegt: „Hier in Regensburg bin ich mittlerweile zu Hause, Aspach ist meine Heimat.“


            Gab einst als Weltklassejudoka auf der Matte und gibt nun in Regensburg als Lehrerin die Richtung vor: Michaela Semsch. Fotos: S. Klinger/B. Arendt

Einen Bühnenanbau soll es nicht geben

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Von Florian Muhl

AUENWALD. Knapp zwei Stunden nach Beginn des Tagesordnungspunktes „Farb- und Materialkonzept sowie Ausführungsplanung für die neue Mehrzweckhalle Hohnweiler“ waren vergangen, da kam es zur Abstimmung: Sechs Jastimmen, sieben Neinstimmen und eine Enthaltung. Damit war der Beschlussvorschlag der Verwaltung abgelehnt, den Architekten mit der Planung und Kostenberechnung eines Bühnenanbaus zu beauftragen. Parallel dazu hätte die Verwaltung prüfen sollen, wie beziehungsweise ob sich diese Planungsänderung auf die bewilligten Zuschüsse und auf die möglichen zusätzlichen Förderungen ausgewirkt hätte.

Aber diese Idee ist nun vom Tisch. Schnee von gestern. Charley Graf, der die Diskussion vom Zuschauerplatz aus mitverfolgt hatte, gefiel diese Vorstellung offensichtlich gar nicht. Sichtlich verschnupft verließ er nach der Abstimmung die jüngste Gemeinderatssitzung.

Halle wird um über 230000 Euro oder fast sechs Prozent teurer

Graf, Vorsitzender des Fördervereins Gruschtelkammer, hatte im Vorfeld der jüngsten Gemeinderatssitzung der Verwaltung die Frage gestellt, ob es nicht praktischer und finanziell sinnvoller sein kann, anstelle der mobilen Bühne einen Bühnenanbau zu errichten. „Dadurch könnten alle späteren Nutzer wie Kindergarten, Schule, die Gemeinde und die Vereine vor und nach ihren Veranstaltungen beim Auf- und Abbau der Bühne und vor allem der Bühnentechnik viel Zeit und damit meistens auch Geld einsparen“, heißt es in der Sitzungvorlage. Zudem wäre dann die Nutzung der Halle auch vor und nach den jeweiligen Veranstaltungen weniger lange eingeschränkt. Oder anders ausgedrückt: Länger für die Sportler, Kindergartenkinder oder Schüler nutzbar. Bürgermeister Karl Ostfalk wies aber auch darauf hin, „dass bei Wegfall der mobilen Bühne ein Stück weit auf die flexible Nutzung der Halle bei Veranstaltungen verzichtet wird“.

Wie Ostfalk in der Sitzung erläuterte, hat Architekt Jochen Wilfert einen ersten groben Entwurf für einen alternativen, festen Bühnenanbau gezeichnet und die zusätzlichen Kosten geschätzt. Als Basis für seine Berechnungen stützte sich der Planer des Ludwigsburger Büros Knecht auf Hinweise aus der Detailplanung für die Beleuchtung und Beschallung von Veranstaltungen auf der mobilen Bühne durch den Licht- und Tontechniker. Wilfert kam zum Ergebnis, dass sich die Mehrkosten für den Bühnenanbau auf geschätzte 68000 Euro belaufen würden. Wenn die eigentlich notwendige absenkbare Bühnentechnik mit 46000 Euro berücksichtigt werden würde, verbliebe ein geschätzter Mehraufwand in Höhe von 22000 Euro.

Zu teuer, so das Argument der meisten Gemeinderäte, die dagegen stimmten. Denn das Gremium musste bereits eine Kostensteigerung in Höhe von etwas über 230000 Euro oder umgerechnet fast sechs Prozent hinnehmen. Fast 100000 Euro entfallen auf Wünsche, um nicht zu sagen Bedingungen, der Gruschtelkammer. Denn Graf hatte im Vorfeld klargemacht, dass die Gruschtelkammer nur dann ihr neues Domizil in der Mehrzweckhalle Hohnweiler haben kann beziehungsweise wird, wenn beispielsweise durch Wandvorhänge an den drei Seiten eine Art Theateratmosphäre geschaffen wird und die Sporteinrichtungen damit etwas kaschiert werden. Mehrkosten: 90000 Euro.

So ein Theaterabend in einer Sporthalle ist nicht ohne. Der Aufwand vor einer Aufführung ist nicht zu unterschätzen, sagte der Bürgermeister. Die Bühne muss man dazu aufbauen und die Vorhänge ringsum anbringen. Aber ein noch größerer Aufwand entsteht offensichtlich, wenn Lautsprecher und Scheinwerfer installiert werden müssen. Architekt Wilfert hat, um für Kabarett- beziehungsweise Kulturveranstaltungen den Technikauf- und Abbau in noch vertretbarem Rahmen zu belassen, zwei hochziehbare Traversen für die Montage der Veranstaltungstechnik eingeplant. Mehrkosten: 27000 Euro.

In den Gesamtkosten in Höhe von jetzt rund 4,3 Millionen Euro enthalten sind auch die Kosten für die Erneuerung der kompletten Regen- und Schmutzwasserleitungen sowie der Wasserleitung (94000 Euro) und auch die Kosten für eine Spiegelwand für die Tänzer und Gymnastikgruppen (14000 Euro).

Anstelle von sechs Duschen pro Duschraum jetzt nur noch vier

Mit großer Mehrheit wurde der Antrag von UWA-Sprecher Franz Matyas unterstützt, beim alten Farbkonzept und damit bei den Farben Rot, Grau und Weiß zu bleiben. Kein Gefallen fand dagegen der Antrag von BWA-Rat Andreas Kleinknecht, bei der Beschattung der Südfassade auf Aluminium zu setzen. Es bleibt nun beim Vorschlag von Wilfert. Der Architekt sieht einen senkrechten Textilbehang (Markise) vor. Wegen der verbesserten seitlichen Führung sei ein seitliches Ausreißen nun nicht mehr zu erwarten.

Wie sehr das Gremium aufs Geld schaut und wohl jede Möglichkeit nutzt, Kosten einzusparen, zeigt sich an folgendem Beispiel: Anstelle von sechs Duschen pro Duschraum soll es nur noch vier geben. Macht eine Ersparnis von rund 3000 Euro pro Duschraum, insgesamt werden so 6000 Euro eingespart.


            Die bestehende Mehrzweckhalle in Hohnweiler (rot) wird erst abgerissen, wenn die neue Halle (grau) fertiggestellt ist. Einige Bäume wurden wegen des Neubaus bereits gefällt. Plan: Knecht

Ein Wanderer zwischen den Welten

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Von Ingrid Knack

BACKNANG. 25 Arbeiten auf Papier von Lyonel Feininger befinden sich im Besitz der Graphischen Sammlung des Museums Kunstpalast in Düsseldorf. Diese sind der Ausgangspunkt der Feininger-Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der städtischen Galerie Stihl Waiblingen konzipiert wurde. Um 15 Arbeiten Feiningers aus dem Museum Folkwang Essen und Beständen weiterer Sammlungen ergänzt, kann das gesamte grafische Spektrum Feiningers anschaulich präsentiert werden. Die Düsseldorfer Ausstellung „Lyonel Feininger – Form. Raum. Farbe“ endete am 22. Januar.

Bevor die Werke nach Waiblingen gingen, wurde die eine oder andere lichtempfindliche Arbeit auf Papier ausgetauscht. Auch ganz frühe Arbeiten aus dem Bereich der Comic Strips und einige Holzfiguren sind nur in Waiblingen zu sehen, wie Galerieleiterin Silke Schuck versichert. Die nach Motiven gruppierte Präsentation macht es dem Besucher leicht, sich auf die Bild- und Formsprache „zwischen Linie und Fläche, zwischen harten Schwarz-Weiß-Kontrasten und luziden Farben, zwischen gegenständlicher und beinahe abstrakter Wiedergabe der Wirklichkeit, zwischen Karikatur und Kristallinem“ einzulassen, wie Gunda Luyken Feiningers „Wandern zwischen den Welten“ im Katalog beschreibt. Silke Schuck spricht von einer kubistisch anmutenden, prismatischen Bildsprache.

Doch bevor man sich in der Waiblinger Ausstellung auf die Humoresken, die Architekturbilder, die Häuser und die Szenen zwischen Himmel und Meer, das Kommen und Gehen der Spaziergänger und der Eilenden oder die Stadt am Ende der Welt konzentriert, stimmen Fotografien des Künstlers der Klassischen Moderne, der in keine Schublade zu stecken ist, auf das Eintauchen in einzigartige Bilderwelten ein. Die Aufnahmen stammen von Feiningers Sohn Andreas, einem international geschätzten Fotografen. Auf einem Foto ist auch ein Modell einer Segeljacht zu sehen. Segelboote und weite Meereslandschaften gehören zu den zentralen Themen des Künstlers. „Bei den Segelschiffen kann man seine Wurzeln sehen“, erklärt Schuck. Und die liegen in der Romantik.

Dass Feininger, der beinahe Violine studiert hätte, sich dann aber doch für die Kunstgewerbeschule in Hamburg entschied, immer eine Musikerseele geblieben ist, spiegelt sich auch in seinen Bildern. „Wie er Räumlichkeit auffasst, wie er mit Flächen umgeht, das hat eine rhythmische Komponente“, sagt Schuck. Später komponierte Feininger sogar Fugen für Orgel. Im Begleitprogramm zur Ausstellung wird auf diesen Aspekt eingegangen. Die Pianistin Viviane Goergen spielt am 29. März unter anderem mehrere Fugen Feiningers.

Karikaturen und Zeichnungen

für Zeitschriften

Die in Waiblingen zu sehenden Plakate für die Zeitschriften „Das kleine Witzblatt (1899), „Das Narrenschiff“ (1898) und das Titelblatt für die Zeitschrift „Lustige Blätter“ (1900), das einen Panzerkreuzer der deutschen Flotte zeigt, zeugen davon, dass Feininger zunächst nicht als freier Künstler arbeitete, sondern als Auftrags-Karikaturist und -Illustrator. Mit seinem gemalten Panzerkreuzer greift er ein wenig lustiges Thema in einer Zeit auf, als sich eine britisch-deutsche Rivalität breitmachte. Silke Schuck: „Das Bedrohungsszenario eines möglichen ausbrechenden Krieges wurde hier schon antizipiert.“

Karikaturen und Titelblätter Feiningers erschienen auch in der Beilage des Berliner Tagblatts „Ulk“, Zeichnungen in der Wiener Zeitschrift „Der liebe Augustin“. Bis 1910 waren in mindestens neun regelmäßig erscheinenden deutschen, amerikanischen und französischen Zeitschriften über 1500 seiner Zeichnungen abgedruckt.

Dann verhalf ein Vertrag mit der Chicago Sunday Tribune im Jahr 1906 dem Künstler zu größerer Unabhängigkeit und künstlerischer Freiheit. Feininger dachte sich zwei Comic-Strip-Serien aus, darunter Wee Willie Winkie’s World, von der zahlreiche Tuschfederzeichnungen in Waiblingen zu sehen sind. Diese hatte Feininger noch einmal gezeichnet, um ein Kinderbuch zu veröffentlichen. So weit kam es aber nicht.

Feiningers zweite Frau Julia Berg, die in Weimar Kunst studierte, war mit dafür verantwortlich, dass Feininger den Schritt ganz in die künstlerische Selbstständigkeit wagte. Sie führte ihn auch an die Druckgrafik heran. Zunächst mit Lithografien und Radierungen. Ab 1918 entstanden dann Feiningers erste Holzschnitte. Sie zeigen thüringische Dörfer, Kirchen und Türme in den unterschiedlichsten Variationen. Bei Ausflügen in die Umgebung machte der erste Meister des Bauhaus-Gründers Walter Gropius Skizzen. Diese dienten ihm nach der Rückkehr 1937 nach Amerika als Ideenquelle.

Während sich Feiningers Architekturdarstellungen aus kristallin überlagerten Flächen zusammensetzen, führen die Federzeichnungen eine humor- und stimmungsvolle Wahrnehmung der Wirklichkeit vor Augen. Feiningers Sinn für lichte Farben ist besonders in den atmosphärischen Aquarellen spürbar, während Helldunkelkontraste die Dramatik seiner Kohlezeichnungen prägen. Zwischen rationalistischer Wiedergabe und sehnsuchtsvollem Ausdruck pendelnd, wirken seine Bilder zeitlos und visionär.

Neben den Architekturmotiven und Schiffen findet sich in der Waiblinger Ausstellung eine große Gruppe mit Werken, auf denen Eisenbahnen und Viadukte zu sehen sind. Hier kann man gut ablesen, wie Feininger mit der Perspektive umgeht. „Mit extremen Verkürzungen und Verzerrungen gelingt es Feininger, eine andere Auffassung der Räumlichkeit in das Bild zu bringen“, so Schuck. Die Wirklichkeit wird „kristallisiert“, zersplittert, und in eine neue Ordnung gebracht. Auch fließen verschiedene Zeit-Epochen in einem Bild zusammen. Mitunter erhält eine Eisenbahnen sogar menschliche Züge und kommt wutschnaubend daher. Und da sind die Maschinen, die wie Menschen porträtiert werden und neben den trockenen Konstruktionszeichnungen stehen. Oder die Spielzeughäuschen aus Holz, gemacht für seine Kinder.

Beim Kapitel „Kommen und Gehen“ sticht besonders die Straßenszene in Paris mit den Figuren hervor, die sich in alle Richtungen gleichzeitig bewegen. Ein zauberhaftes Bild in einer faszinierenden, facettenreichen Ausstellung.


            Silke Schuck, Leiterin der Galerie Stihl in Waiblingen, weist auf die Elemente aus unterschiedlicher Zeit, die ungewöhnlichen Perspektiven und Größenverhältnisse auf einem Bild hin: Lyonel Feininger entwickelte eine Bildsprache, die in keine Schublade passt.Foto: G. Habermann

Über 80000 Besucher frönen dem Badespaß

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Von Peter Wark

OPPENWEILER. Ein bisschen Statistik zur vergangenen Freibadsaison gab es in der jüngsten Gemeinderatssitzung, die von Bürgermeister-Stellvertreter Wilfried Klenk geleitet wurde. Das Gremium nahm den Bericht zustimmend zur Kenntnis.

Genau 80718 Besucher wurden zwischen dem 7. Mai und dem 18. September im Freibad gezählt. Stärkster Monat war der August mit knapp 25500 zahlenden Besuchern, eng gefolgt vom Juli mit rund 24300 Badegästen. Gegenüber 2015, einem „Spitzenjahr“, wie die stellvertretende Kämmerin Marisa Wüstner im Gemeinderat sagte, gab es einen Besucherrückgang von etwa zehn Prozent.

Mittwoch ist Frühbadetag. 14-mal fand er während der jüngsten Freibadsaison statt, ein Angebot, das von 145 Besuchern genutzt wurde.

Das Freibad erlöste einen Ertrag von 132200 Euro. Der Löwenanteil daran speiste sich aus den Eintrittsgeldern (124000 Euro). Doch Geld ist mit einem Freibad in aller Regel nicht zu verdienen. Die Aufwendungen aus dem Gemeindesäckel belaufen sich auf etwa 304000 Euro. Es bleibt also eine Lücke von etwa 172000 Euro.

Andersherum betrachtet: Das Bad erzielt einen Kostendeckungsgrad von immerhin 43,4 Prozent. Der ist damit auf den ersten Blick spürbar höher als im Vergleichszeitraum 2015. Allerdings hat diese positive Entwicklung auch einen kleinen Haken, denn sie ist nicht zuletzt dank der Umstellung auf die Doppik zustande gekommen. Die kalkulatorische Verzinsung in Höhe von 47000 Euro findet keinen Niederschlag mehr. Um die Zahlen griffiger zu machen: Der durchschnittliche Zuschuss pro Badegast liegt bei 2,13 Euro. Das ist ein deutlich besserer Wert als in vielen Jahren der Vergangenheit, wo er teilweise schon bei über sechs Euro gelegen hatte.


            Freizeitoase mit Zuschussbedarf: Pro Besucher legt die Gemeinde aktuell 2,13 Euro drauf. Archivfoto: F. Muhl

Glücklose Brückenbauer

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KIRCHBERG AN DER MURR. Unbekannte haben zwischen Montagnachmittag und Dienstagvormittag unerlaubt das Grundstück einer Firma im Mühlweg in Kirchberg an der Murr betreten. Dort entwendeten sie laut Polizeibericht mehrere Leitern sowie eine acht Meter lange hölzerne Dachplatte.

Die Unbekannten versuchten danach mit den Gegenständen eine Brücke über die Murr zu bauen. Offensichtlich handelte es sich bei den Unbekannten aber nicht um Statiker: Aufgrund des hohen Eigengewichts der Holzplatte scheiterte dieser Versuch. Möglich ist – so nimmt es die Polizei an – das die Personen betrunken waren. Der Sachschaden beläuft sich auf 500 Euro.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 07191/909-0 zu melden.

Unfallflucht mal andersrum

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WAIBLINGEN (pol). Eine nicht alltägliche Unfallflucht hat sich am Dienstagnachmittag in der Devizesstraße ereignet. Gewöhnlich entfernt sich bei einer Unfallflucht – offiziell heißt es im Strafgesetzbuch „unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“ – der Unfallverursacher von der Unfallstelle.

Diesmal war es andersherum: Der Geschädigte machte sich laut Polizei aus dem Staub.

Nun fragen sich die Ermittler, ob dem Geschädigten sein Unfallschaden schlicht egal ist, oder ob er vielleicht etwas zu verbergen hat. Die Polizei schildert den Fall so: Ein 49-Jähriger fuhr mit einem Opel der Stadtwerke in den Kreisverkehr von der Devizesstraße und wollte diesen in Richtung Jesistraße verlassen. Noch im Kreisverkehr musste ein vorausfahrender Fahrer eines silbernen Hyundai Sonata wegen eines Fußgängers am Zebrastreifen anhalten. Dies erkannte der 49-Jährige zu spät und fuhr mit seinem Wagen auf den Hyundai auf.

Dessen Fahrer hob nur den Zeigefinger und fuhr einfach weiter. An dem Opel war ein erheblicher Schaden von 3000 Euro entstanden.

Das Polizeirevier Waiblingen bittet um Zeugenhinweise unter der Nummer 07151/950422.

Vanessa Mai schwingt das Tanzbein

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Von Yvonne Weirauch

BACKNANG. Gemunkelt wurde es schon länger, dass die 24-Jährige vom Jurypult von Deutschland sucht den Superstar (DSDS) auf das Tanzparkett wechselt. Jetzt hat sie es auch offiziell bestätigt. Ab 24. Februar ist sie als Kandidatin bei der Show dabei und stellt sich der knallharten Jury um Joachim Llambi. Wie es dazu kam? „Ich habe eine Staffel lang Kandidaten bei DSDS bewertet. Das war in meinem Job als Sängerin. Tanzen, das ist reiner Spaß für mich und deswegen wollte ich mich dem Wettbewerb stellen“, sagt die Backnangerin.

Auf der Bühne zu stehen, zu singen und zu tanzen, das sind die großen Leidenschaften der Musikertochter. Im Alter von 15 Jahren nahm die sportbegeisterte Vanessa in Las Vegas an den Hip-Hop-Weltmeisterschaften teil – allerdings mit mäßigem Erfolg, Vanessas Tanzgruppe „Getting Craz’d“ wurde letzte. Das bringt Vanessa Mai heute zum Schmunzeln: „Was von mir bei Let’s Dance gefordert wird, ist etwas ganz anderes. Paartanz ist eine eigene Kunstform. Mal schauen, wie es mit einem Partner läuft.“ Den kennt Vanessa Mai noch nicht.

Mit welchem professionellen Tanzpartner die erfolgreiche Sängerin um die Krone als „Dancing Star 2017“ kämpfen wird, entscheidet sich in der Kennenlernshow „Let’s Dance – Wer tanzt mit wem?“, die am 24. Februar bei RTL ausgestrahlt wird. Richtig los geht es dann am 17. März.

Die gelernte Mediengestalterin hat „versucht, regelmäßig die vergangenen Let’s-dance-Staffeln zu verfolgen“, eben nur dann, wenn es die Zeit erlaubt hat und sie nicht selbst auf der Bühne stand. Sie ist zuversichtlich, was ihren Tanzerfolg angeht. Klassischen Paartanz habe sie zwar nie gelernt, gibt sie zu. Aber den Rhythmus im Blut habe sie ja. Was sie lieber mag – tanzen oder singen? Darauf hat Vanessa Mai eine ganz klare Antwort: „In meinen Augen gehört beides zusammen und ist nicht voneinander zu trennen, Rhythmus und Melodie verlangen entsprechende Bewegung. Aber natürlich ist das Singen meine Passion.“

Was ihr Erfolgsrezept bei dieser Tanzshow sein wird? „Ich will die Jury mit meinen Fähigkeiten überzeugen. Die vielen Proben mit meinem Tanzpartner sollen sich auszahlen.“ Genau – das Training steht bevor. Vanessa Mai ist durchtrainiert, macht in ihrer Freizeit Sport. Aber eines erahnt sie jetzt schon: „Ich denke, wenn das Training erst einmal angefangen hat, werde ich schon einige Körperstellen mehr spüren als die anderen und vielleicht kommt auch der ein oder andere blau-grüne Fleck hinzu.“ Sie nimmt es mit Humor.

Tanzeinlagen beim Open Air

im Backnanger Stiftshof

Angst vor der Jury? Mit Joachim Llambi sitzt da ein scharfer Kritiker. „Und bei DSDS saß Dieter Bohlen am Jurypult neben mir. Letzten Endes sind das die Spezialisten, die am besten feststellen können, ob man Talent hat und sich das Training auszahlt“, kontert Mai schlagfertig.

Auf die Frage nach ihrem Lieblingstanz antwortet sie kess: „Das kann ich Ihnen in ein, zwei Monaten sagen.“ Neben Mai werden auch Moderator Jörg Draeger, Volksmusik-Star Maxi Arland, Schauspielerin Cheyenne Pahde, Komiker Faisal Kawusi, die beiden Sänger Gil Ofarim und Bastiaan Ragas, die Models Ann-Kathrin Brömmel und Angelina Kirsch, It-Girl Chiara Ohoven, Ex-Eisschnellläuferin Anni Friesinger-Postma und Profiboxerin Susi Kentikian über das Tanzparkett wirbeln. Präsentiert wird die RTL-Show wie immer von Daniel Hartwich und Sylvie Meis. In der Jury sitzen auch in diesem Jahr wieder Jorge Gonzalez, Motsi Mabuse und Joachim Llambi. Im vergangenen Jahr hatte die Schmuck-Erbin Victoria Swarovski das Format mit ihrem Tanzpartner Erich Klann gewonnen.

Eines verspricht Vanessa Mai jetzt schon, auch wenn das nichts damit zu tun hat, ob sie Dancing Star wird oder nicht: Wenn sie am 5. August im Backnanger Stiftshof ihr Open Air gibt, wird getanzt, dass die Murr-Metropole bebt. „Aber wahrscheinlich nicht im klassischen Sinn“, sagt die Sängerin mit einem Augenzwinkern.

  Für das Open Air im Backnanger Stiftshof gibt es nur noch wenige Karten. Ticket-Hotline: 01806/570070; Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet unter www.eventim.de und easyticket.de.


            Sie wagt sich als Kandidatin aufs Parkett: Vanessa Mai. Foto: afm group

„Schulpläne werden außer Kraft gesetzt“

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Von Ingrid Knack

BACKNANG. Jede LiteraTour hat eine Farbe, ein Motto und einen Patenautor. Die Farbe ist diesmal grün, das Motto erinnert ganz bewusst ein wenig an Facebook und Patenautor ist Tobias Elsäßer, für den Schreiben und Musik nicht unbedingt zu trennen sind. Rhythmus und Melodie der Sprache sind dem ehemaligen Frontmann der Boygroup Yell4You auch wichtig, wenn es um Prosa geht. Er nennt die Probleme Jugendlicher beim Namen und scheut sich nicht vor den Tabuthemen Sexualität und Tod. Das Team des Bandhaus-Theaters will ein Theaterstück inszenieren mit Zitaten und Figuren aus der Feder Elsäßers.

Bei jeder LiteraTour gibt es Altbewährtes und Neues. Dies betrifft in diesem Jahr auch das Leitungsteam. Heinz Harter, Schulleiter der Max-Eyth-Realschule und geschäftsführender Schulleiter aller Backnanger Schulen, steht nun Plaisirschulleiterin Annedore Bauer-Lachenmaier zur Seite. Herbert Nonnenmacher, der 19 Jahre lang die Eduard-Breuninger-Schule in Backnang geleitet hat und bei der LiteraTour Vorgänger Harters ist, bringt seine Energie und sein Wissen diesmal als Assistent des Leitungsteams mit ein. Bereits zum vierten Mal wirkt er nun bei der Organisation der LiteraTour mit. Als Betriebswirtschaftler kümmert er sich schwerpunktmäßig um die Organisation und die Finanzen. Die Kosten der LiteraTour 2017 beziffert er auf rund 80000 Euro.

Neu ist bei der zehnten Backnanger LiteraTour unter anderem der Fotowettbewerb „LiteraTour im Bild“, eine Idee des Gesamtelternbeirats. Die Teilnehmer sollen ein Lieblingszitat oder eine ihrer Lieblingstextstellen aus einem Buch auswählen und die Aussage fotografisch umsetzen. Mitmachen dürfen alle Schüler der Backnanger Schulen. Außerdem wird ein Fotoworkshop angeboten.

In der vergangenen Woche war die sechste Sitzung des aus Vertretern unterschiedlicher Einrichtungen bestehenden Vorbereitungsteams, das bei 130 bis 140 Veranstaltungen, davon 85 Autorenlesungen, in der Woche zwischen dem 10. und 17. November eine Mammutaufgabe zu bewältigen hat. Zu den Lesungen in den Schulen kommen beispielsweise noch Theateraufführungen, Workshops in verschiedenen Genres wie Theater und Poetry-Slam, vorgesehen ist obendrein ein Poetry-Slam-Wettbewerb. Zu der Eröffnungsveranstaltung soll ein prominenter Gast eingeladen werden. Beim LiteraTour-Fest tags darauf ist der Slampoet und Kabarettist Philipp Scharrenberg, bekannt auch als Philipp Scharri, zu Gast. 2016 gewann er die in Stuttgart ausgetragenen deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. Ebenso mit von der Partie ist die Patenautorin des Jahres 2014, die die traditionelle Matinee am Sonntagmorgen übernimmt, die bisher Klaus Kordon vorbehalten war. Die Backnanger Buchhandlungen haben eine Lesung mit Jan Weiler organisiert, den man unter anderem von seinem 2009 verfilmten Roman „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ kennt. Der geborene Düsseldorfer lebt in Bayern. In München ermittelt denn auch Weilers Kommissar Kühn. Dass Denis Scheck sich für sein „druckfrisch“-Magazin mit Weiler unterhielt, spricht Bände. Die Matinee mit Nina Blazon und die Lesung von Jan Weiler gehören zu den Veranstaltungen für die Öffentlichkeit.

Ziel der alle drei Jahre stattfindenden Backnanger LiteraTour ist es von Anfang an, dass jeder Schüler der Backnanger allgemeinbildenden Schulen – und das sind immerhin rund 5000 – während der Kinder- und Jugendliteraturwoche in Kontakt mit einem Autor kommt. „Schulpläne werden außer Kraft gesetzt – in der Regel gelingt es auch“, sagt Annedore Bauer-Lachenmaier.

Heinz Harter formuliert plakativ seine Sicht als geschäftsführender Schulleiter: „Die Literatur soll in die Schulen reingetragen werden. Es soll keine Nischenveranstaltung sein für die zwei, die sich dafür interessieren.“ Schule ist in jenen Tagen merklich anders. Da hängen Plakate von Autoren, Menschen schwirren durchs Haus, die ansonsten nicht im Schulgebäude anzutreffen sind, Schriftsteller signieren ihre Bücher... Manche Schulen beteiligen sich noch mit eigenen Veranstaltungen wie einer Lesenacht oder Aufführungen der Theater-AGs an dem großen Leseereignis in Backnang. Sowohl bei Schülern als auch bei den Lehrern wirkt die LiteraTour erfahrungsgemäß nach. Bei den Schülern steigt die Leselust. Bei den Lehrern erleichtert die Zusammenarbeit bei der LiteraTour auch andere Kooperationen. Man kennt sich, die Wege sind kurz und das Vertrauen groß.

Vorbote der Backnanger LiteraTour ist stets der Gestaltungswettbewerb. Schüler sind dabei aufgerufen, Bilder oder Skulpturen zum Motto der LiteraTour zu erarbeiten, das nach den Worten Harters einerseits einen Bezug zu den jungen Menschen herstellen soll, die mit sozialen Medien vertraut sind. Andererseits weist es auf eine „alte Kulturtechnik“ hin und besagt: „Ein Buch ist keinesfalls altmodisch oder etwas, was aus der Zeit wäre.“ Die Preisverleihung ist am 12. Juli.

Auch das Lese-Sofa geht wieder auf Reisen – von Schule zu Schule. Zuvor erhält es aber ein neues Outfit. Weil das Motto 2014 „Schwarz auf Weiß!“ lautete, war der Sofabezug ebenfalls Schwarz-Weiß. 2017 soll es in Grün daherkommen. Eine Aufgabe für die äußert kreative Dekorationsgruppe um Andrea Blum.

Anderthalb bis zwei Jahre dauern die Vorbereitungen für eine LiteraTour, zu der auch eine achtköpfige Konzeptionsgruppe gehört. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich.


            Sie haben sich der Leseförderung verschrieben: Heinz Harter (rechts) leitet zusammen mit Annedore Bauer-Lachenmaier die Backnanger LiteraTour 2017. Herbert Nonnenmacher unterstützt die beiden vor allem in organisatorischen Dingen und hat die Finanzen im Blick. Foto: E. Layher

Naturschützer lehnen Himmelsleiter ab

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Von Kornelius Fritz

BACKNANG. In den kommenden Wochen wird der Backnanger Gemeinderat darüber beraten, ob eine neue Treppe vom Murrufer zum Stiftshof gebaut werden soll. Der Ortsverband Backnanger Bucht beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat sein Urteil zur sogenannten Himmelsleiter bereits gefällt. In einer Pressemitteilung mit der Überschrift „Himmelsleiter oder Sündenfall“ äußern die Naturschützer massive Bedenken gegen das Projekt und bezeichnen es außerdem als „Verschwendung von Steuergeldern“.

Wie berichtet denkt die Stadt Backnang darüber nach, am Burgberg eine 65 Meter lange Stahltreppe zu bauen. Sie soll den alten Serpentinenweg ersetzen, der durch Vandalismus immer wieder zerstört wurde und schon seit längerer Zeit gesperrt ist. Rund 400000 Euro würde die neue Staffel kosten, 60 Prozent davon kämen als Zuschuss vom Land.

Der BUND-Ortsverband befürchtet durch den Bau der Treppe allerdings weitreichende Folgen für die Natur. Der Steilhang unterhalb des Stiftshofes stehe seit 1986 als sogenanntes Naturdenkmal unter strengem Schutz. Der Bau der Himmelsleiter sei „mit erheblichen Rodungen und Erdbewegungen verbunden, die nur mit schwerem Gerät im Steilhang möglich wären“, heißt es in der Mitteilung, die von Vorstandsmitglied Dirk Jerusalem unterzeichnet ist. Die Naturschützer befürchten dadurch negative Auswirkungen auf Flora und Fauna, außerdem müsse man mit Hangrutschungen rechnen. Aus Sicht des BUND ist die Himmelsleiter deswegen „nach geltendem Recht nicht genehmigungsfähig“.

„Kein größerer Eingriff
in Naturdenkmal nötig“

Bei Stefan Setzer sorgt die Stellungnahme des Naturschutzverbandes zum jetzigen Zeitpunkt für Verwunderung: „Der BUND kennt die konkrete Planung doch noch gar nicht“, sagt der Leiter des Backnanger Stadtplanungsamtes. Die werde nämlich gerade erst vom Stuttgarter Architekturbüro Schlaich Bergermann und Partner erarbeitet. Setzer bestätigt zwar, dass der Burgberg unter Schutz steht, der Bau der Himmelsleiter sei jedoch ohne größere Eingriffe in das Naturdenkmal möglich. „Die Treppe wird so gebaut, dass sie nur an wenigen Punkten die Erde berührt“, erklärt Setzer. Mit Stahlstiften werde sie im Muschelkalk verankert. Dafür seien weder schweres Gerät noch größere Rodungen nötig. „Die Trasse wird selbstverständlich so gewählt, dass keine stadtbildprägenden Bäume gefällt werden müssen“, erklärt der Stadtplaner.

Nach seiner Darstellung wären wesentlich gravierendere Eingriffe in die Natur nötig, wenn man den Serpentinenweg wieder herrichten würde. „Dafür müssten wir Stützmauern errichten und Geländer bauen“, sagt Setzer. Falls der Gemeinderat dem Bau der Himmelsleiter zustimmt, könne man den Trampelpfad hingegen endgültig aufgeben. „Die Natur wird sich diesen Bereich dann rasch zurückholen“, sagt Setzer. Anders als der BUND erwartet er deshalb auch keine Probleme bei der Genehmigung der Himmelsleiter. Man stehe von Beginn an im Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt. Dort würden die Pläne sogar ausdrücklich begrüßt.

Dirk Jerusalem fragt sich indes, ob ein direkter Fußweg auf den Burgberg überhaupt notwendig ist. „Der bestehende Pfad war in den letzten Jahren entweder gesperrt oder in einem Zustand, dass er sowieso nie als öffentlicher Weg tauglich war“, erklärt das BUND-Vorstandsmitglied. Er glaubt deshalb auch nicht, dass die Verbindung für die Backnanger große Bedeutung hat. Falls man eine Abkürzung schaffen wolle, könne man ja einen Fußweg oder eine Treppe hinter dem Lidl-Kreisverkehr in der Annonaystraße bauen. „Das wäre ohne Beeinträchtigungen möglich und würde schon eine deutliche Abkürzung für Fußgänger bringen.“

Im Stadtplanungsamt ist man nach wie vor überzeugt, dass die Himmelsleiter eine gute Lösung wäre. „Sie ist eine schnelle Alternative für all diejenigen, die auf kurzem Weg den Höhenunterschied zwischen Murr und Stiftshof überwinden wollen“, sagt Stefan Setzer. Außerdem sei die Staffel vergleichsweise günstig: Nicht nur wegen der Landeszuschüsse beim Bau, sondern auch im Unterhalt, da bei einer robusten Stahltreppe wesentlich weniger Vandalismus zu befürchten sei. Ob die Himmelsleiter tatsächlich gebaut wird, muss nun der Gemeinderat entscheiden. Laut Setzer sollen die konkreten Pläne dort im März vorgestellt werden – zunächst in nicht öffentlicher Sitzung. Auch unter den Stadträten ist das Projekt umstritten: Quer durch die Fraktionen gibt es Befürworter und Gegner der neuen Treppe.

Nachbarschaftsduell beim TSV Sulzbach-Laufen

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(dg). Die Rückrunde in der Fußball-Bezirksliga startet mit dem Topspiel zwischen dem Dritten aus Schorndorf und dem Spitzenreiter aus Breuningsweiler. Der Zweite aus Nellmersbach ist bei der TSG Backnang II gefordert und sollte sich seiner Sache nicht zu sicher sein. Derbystimmung herrscht im Duell zwischen Sulzbach-Laufen und Oberrot. Einen Heimsieg strebt der SV Allmersbach gegen Korb an. In der Fremde punkten möchten der VfR Murrhardt (in Winterbach) und der SV Unterweissach (in Fellbach). Während die Partie in Allmersbach am Sonntag erst um 15.30 Uhr angepfiffen wird, beginnen die anderen Spiele um 14.30 Uhr. Spielfrei: SV Hegnach.

VfL Winterbach – VfR Murrhardt. Mit einer ausgeglichenen Bilanz von sieben Siegen und sieben Niederlagen beendete der VfR Murrhardt mit 21 Punkten als Siebter die Vorrunde. Ziemlich prekär gestaltet sich die Tabellensituation beim VfL Winterbach, der mit zehn Zählern derzeit nur Vorletzter ist und damit auf einem Abstiegsplatz steht. Für Isaak Avramidis alles andere als ein Grund, sorglos ins Remstal zu fahren. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie motiviert Mannschaften in die Rückrunde starten, wenn sie gegen den Abstieg spielen.“ Der VfR-Trainer fordert von seinem Team daher „volle Konzentration“. Personell kann Avramidis aus dem Vollen schöpfen. Im Hinspiel veranstaltete Murrhardt beim 7:3-Sieg ein Schützenfest.

TSV Sulzbach-Laufen – FC Oberrot. Mit unterschiedlichen Voraussetzungen gehen die beiden Vereine aus Sulzbach-Laufen und Oberrot ins Nachbarschaftsduell. Während die Sulzbacher mit 23 Punkten auf dem sechsten Platz überwinterten und dabei positiv überraschten, belegt Oberrot mit 14 Zählern nur den zwölften Rang und steckt im Abstiegskampf. Nicht unzufrieden zeigt sich Markus Reule mit der Vorbereitung seiner Sulzbacher. „Die haben wir natürlich dem Wetter angepasst und mussten auf verschiedene Weise die Trainingsabläufe steuern.“ Einen Derby-Favoriten möchte der TSV-Trainer nicht angeben, „aber wir spielen zu Hause und wollen das Spiel auch gewinnen.“ Reule fordert nach dem 2:2 in der Vorrunde einen Dreier und geht davon aus, dass beide Teams „hoch motiviert“ ins Spiel gehen werden. Ausfallen werden bei den Gastgebern die verletzten Sebastian Bauer und Simon Hagel. Hinter dem Einsatz von Simon Jäger steht noch ein Fragezeichen.

SV Allmersbach – SC Korb. Allmersbach muss in der Rückrunde noch einige Punkte sammeln, um die Liga halten zu können. Momentan liegt der SVA mit 17 Punkten auf dem zehnten Rang. Korb hat zwei Zähler weniger und steht nur einen Platz hinter dem Tälesclub. Nach einer verpatzten Generalprobe folgt eine gelungene Premiere. Sollte dieser Satz zutreffen, dann haben die Allmersbacher am Sonntag beste Karten, denn das letzte Testspiel gegen Landesligisten Oeffingen verlor der SVA mit 1:6. Auch die Tatsache, dass das Team von SVA-Coach Thomas Sommer das Hinspiel mit 2:5 verlor, lässt keine Rückschlüsse auf das zu erwartende Ergebnis zu. „Unsere Vorbereitung verlief etwas holprig“, berichtet Sommer. Durch Verletzungen, Krankheit, berufliche Gründe und auch Studientermine hätten stets Spieler gefehlt, ergänzt der SVA-Trainer. Zufrieden war er allerdings mit den Leistungen bei den Testspielen. Verbesserungspotenzial gäbe es jedoch im taktischen Bereich. Für den Coach gibt es zum Auftakt nur ein Ziel: „Mit einem Sieg wollen wir uns weiter ins gesicherte Mittelfeld vorarbeiten.“ Nicht mithelfen können dabei die verletzten Sven Brecht, Colin Till, der gesperrte Marius Gebhardt und der erkrankte Florian Mrasek.

SV Fellbach II – SV Unterweissach. Unterweissach ist mit 10 Punkten nur Drittletzter und steckt im Abstiegskampf. „Fellbach belegt den neunten Platz und hat 19 Punkte. Da sind die Rollen klar verteilt“, erklärt Giuseppe Iorfida. Der Weissacher Trainer war mit der Vorbereitung ganz und gar nicht zufrieden. „Erst machten uns die Wetterverhältnisse einen Strich durch die Rechnung und dann einige Testspielabsagen von gegnerischer Seite. Wir wissen aktuell überhaupt nicht, wo wir stehen.“ Iorfida wäre daher bestimmt mit einem Unentschieden wie beim 1:1 in der Vorrunde nicht unzufrieden, zumal er auf die verletzten Leo Aliqkaj und Erik Mulansky verzichten muss. Kevin Schwarz und Dennis Ruoff befinden sich im Wiederaufbau und werden wohl ebenfalls nicht zur Verfügung stehen. Die Fellbacher wurden in den letzten Jahren stets mit dem Abstieg in Verbindung gebracht. In dieser Saison kann sich die Landesligareserve vorzeitig in ruhigere Gewässer begeben.

TSG Backnang II – TSV Nellmersbach. Für Neuling Backnang begann das Unternehmen Bezirksliga mit einer 1:4-Niederlage in Nellmersbach. Mittlerweile hat sich der Aufsteiger jedoch gut eingefunden und belegt mit 19 Punkten den achten Rang. Stark lief die Vorrunde für Nellmersbach, das mit 33 Punkten auf Rang zwei liegt. Für Zlatko Blaskic sind die Rollen vor diesem Duell daher klar verteilt: „Die haben eine überragende Vorrunde gespielt, stehen auf Platz zwei und sind damit klarer Favorit.“ Zumal den Backnanger Trainer große personelle Probleme plagen, denn mit Mika Abraham und Jan Groß (beide verletzt) sowie Mark Klink, Miguel Gundelsweiler und Adrian Haas (alle private Gründe) fallen bei den Roten fünf Stammspieler aus. „Wir werden trotzdem voll auf Sieg spielen.“ Optimismus verbreitet auch Oliver Redelfs. „Natürlich wollen wir am Sonntag gegen die Zweite der TSG etwas Zählbares holen“, sagt der TSV-Abteilungsleiter. Bei seiner Elf wird Zugang Zeljko Babic – kam aus Neckarrems – voraussichtlich fehlen.

Zudem spielen: SV Kaisersbach – SV Remshalden, SG Schorndorf – SV Breuningsweiler.

Heineke: „Angriffe geduldig abschließen“

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Von Alexander Hornauer

Die HCOB-Handballer spielten zuletzt zweimal auswärts und sammelten dabei Erfahrungen in Bezug auf sportliche Überraschungen. Einmal positiv: Beim Titelkandidaten TSB Horkheim holten sie einen Punkt. Einmal negativ: Beim Schlusslicht SV 64 Zweibrücken gingen sie leer aus. Trainer Matthias Heineke nimmt als Erkenntnis aus diesen beiden Spielen mit, „dass man in dieser Liga auch als Außenseiter immer eine Siegchance hat. Und: Wenn man nur zehn Minuten nicht konzentriert ist, gewinnt man auch nicht.“ In Zweibrücken sei es so gewesen, „dass uns diese Schärfe in den letzten 15 Minuten in punkto Abschlussqualität und im Rückzugverhalten gefehlt hat.“

Im Umkehrschluss gelte es nun, so Heineke, „dass wir auch die Chance haben, mit einer konzentrierten Leistung die beiden Punkte zu holen.“ Im Hinspiel gab es eine (zu) deutliche 23:32-Niederlage, denn „wir haben über 45 Minuten auf Augenhöhe gespielt, und dabei war es ein sehr gutes Spiel auf beiden Seiten“. In Nußloch bestand das Manko in der Schlussphase darin, dass sich der HCOB viele überhastete Angriffe leistete und dann Kontertore kassierte. „Dieses Mal wollen wir, bei aller Qualität, die die Einzelspieler von Nußloch aufweisen, unsere Angriffe geduldig und konzentriert abschließen.“ Heineke hofft darauf, dass es gelingt, selbst Nadelstiche durch Gegenstöße zu setzen.

Im Training verwendet der Trainer derzeit viel Zeit dafür, das Zusammenspiel zu verbessern, schließlich gilt es, mit Kevin Wolf einen neuen Spieler zu integrieren, „außerdem haben wir derzeit aufgrund unserer verletzten Spieler auch einige Akteure auf ungewohnten Positionen im Einsatz“. Es gelte, die Laufwege abzustimmen und viel miteinander zu kommunizieren. „Das machen die Jungs auch wirklich sehr gut“, sagt Heineke, „aber natürlich kann das auch noch weiter intensiviert werden.“ In der Abwehr, die sich zur Rückrunde teilweise verändert präsentiert, gelte es derzeit, besser zusammenzufinden.

Nußloch ist als Dritter (29:11 Punkte) ein heißer Kandidat für den Gewinn der Meisterschaft. Trainer Christian Job hat eine Mannschaft mit erfahrenen Spielern zusammen. Der prominenteste Zugang vor der laufenden Runde war Jochen Geppert. Der Junioren-Weltmeister von 2011 hatte in der vergangenen Saison maßgeblichen Anteil am Zweitliga-Aufstieg der SG Leutershausen. Zu Beginn des neuen Jahres unterlag das Team im Topspiel bei der TGS Pforzheim, seitdem ist die Ausbeute mit 7:1 Zählern positiv. Zuletzt gab es für die SG im Verfolgerduell gegen den TSB Horkheim einen 31:25-Heimerfolg


            Macht seinen Spielern vor dem Heimspiel gegen das Topteam SG Nußloch Mut: HCOB-Trainer Matthias Heineke.Foto: A. Becher

Knifflige Aufgabe für Zapel und die SG

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Von Uwe Flegel

„Wir machen überhaupt kein Geheimnis daraus, dass uns die Ausfälle schmerzen“, sagt Zapel zur Personalsituation. Vor allem auf zwei Positionen klemmt es, nachdem Mittelfeldorganisator Daniel Hägele (Muskelfaserriss) sowie Linksverteidiger Jeremias Lorch (gesperrt) ausfallen. Dass der gerade erst nach einer Schulteroperation wieder fitte Routinier Timo Röttger nun mit einem Einriss an der Patellasehne ausfällt, verbessert die Lage ebensowenig wie die Warterei auf die Genesung der Langzeitverletzten Nico Gutjahr, Arnold Lechler (beide im Aufbautraining) und Felice Vecchione (Schulter-OP). Nur gut, dass Routinier Marlon Krause sein Problem mit dem Knie einigermaßen überwunden hat. Doch Zapel kann es drehen und wenden wie er will, im zentralen Mittelfeld und hinten links wird es gegen den Traditionsverein aus Westfalen arg, arg dünn.

Der SG-Coach weiß, dass er in Sachen Aufstellung eine knifflige Aufgabe lösen muss. Vorzeitig wirft er die Flinte dennoch nicht ins Korn: „Wir reisen voller Elan und Motivation nach Münster. Wir spielen dort gegen eine Mannschaft, die gespickt ist mit sehr guten Einzelspielern und der wir als echtes Team begegnen werden.“ Kapitän Kai Gehring stimmt seinem Coach zu und erinnert ans 1:1 vor einer Woche zu Hause gegen Rostock: „Die zweite Halbzeit war wie für mich geschaffen und hat gezeigt, was die SG ausmacht. Großer Einsatz, kämpfen bis zum Ende, aber auch eine strukturierte Spielweise und das personell dezimiert und angeschlagen – an diese Leistung müssen wir morgen anknüpfen.“

Einsatz und Spielkultur werden aber wohl auch bei Münster stimmen. Die als Titelaspiranten gehandelten Westfalen benötigen als Viertletzter dringend Punkte gegen den Abstieg. Eine dicke Überraschung, hatte das Bundesligagründungsmitglied doch vor der Saison groß aufgerüstet und unter anderem aus Aspach Mittelfeldspieler Michele Rizzi und Angreifer Tobias Rühle geholt. Doch die Preußen hinken den eigenen Erwartungen weit hinterher. Trainer Horst Steffen wurde deshalb in der Vorrunde vom erfahrenen Benno Möhlmann abgelöst. Dem gelang es, mit seiner Elf wenigstens die Abstiegsplätze zu verlassen. So richtig durchgestartet ist Münster bisher aber nicht. Und wenn es nach Zapel und seiner Elf geht, dann wird sich daran so schnell nichts ändern. Aspacher Probleme beim Personalpuzzle hin oder her.


            Fordert in der angespannten personellen Situation von seiner Elf Einsatz, Moral und viel Teamgeist: Aspachs Trainer Oliver Zapel.Foto: A. Becher

Arbeiter wird schwer verletzt

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BURGSTETTEN (pol). Bei Baumfällarbeiten auf der Hauptstraße ist am Mittwochvormittag ein Mitarbeiter des Baubetriebshofs von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden. Der Schwerverletzte musste vor Ort notärztlich versorgt und anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik eingeliefert werden. Der genaue Unfallhergang ist noch unklar. Bislang ist bekannt, dass ein 67-jähriger Opel-Fahrer von der Friedhof- in die Hauptstraße einfahren wollte und hierbei den 48 Jahre alten Bauhofmitarbeiter übersehen und erfasst hatte. Dieser hatte sich im Rahmen von Baumfällarbeiten auf der Straße hinter einem städtischen Lkw mit Hebekran befunden. Die Ermittlungen zu den näheren Umständen dauern an.

Wortakrobatischer Irrwitz

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Von Claudia Ackermann

AUENWALD. Es ist ein ungleiches Paar – der große Norddeutsche Helge Thun und der kleine Schwabe Udo Zepezauer – und doch ergänzen sich die beiden auf kongeniale Weise.

Warum sie sich „Helge und das Udo“ nennen? Nun, Udo beherrsche Dinge, die ein Mensch normalerweise nicht kann, erfährt das Publikum in der Sängerhalle Oberbrüden. Das stellt er auch gleich zu Beginn des Programms unter Beweis als urkomischer Tierimitator. Seine Bewegungen und die Mimik sind unglaublich, etwa wenn er den Seelöwen oder den nordfriesischen Taschenkrebs mimt. Beim Minenspiel als leckende Schildkröte muss sogar sein Kollege lachen, auf dessen Arm das Udo landet, nachdem Zepezauer als wild gewordener Schimpanse über die Bühne getobt ist.

Aber nicht nur mit Brunftschreien des heimischen Wildschweins erntet das Duo Lacher. Die beiden entpuppen sich als wahre Wortjongleure. Schüttelreime seien etwas aus der Mode gekommen, so Helge Thun. Die beiden präsentieren eine ganze Szene in dieser Dichtform und zwar einen Krimi, in dem sie als Kommissare zwei Morde aufzuklären haben: „Die wird bald in der Gruft liegen und dann noch schlechter Luft kriegen.“ Das Publikum amüsiert sich köstlich.

Abwechslungsreich und vielseitig ist das Programm. Kaum haben sich die Zuschauer bei den Schüttelreimen vor Lachen geschüttelt, stehen die beiden als coole Rapper auf der Bühne und Udo legt los: „Ich bin heut der Hammer in der Gruschtelkammer.“ Für frankophile Besucher gibt es den „Crêpes-Rap“, wobei die Zuschauer auch erfahren, was es mit den obligatorischen Bewegungen der Rapper auf sich hat.

Reminiszenz an
den großen Heinz Erhardt

Von einem Genre springt das Duo ins nächste. Für einige Nummern haben sich die beiden von anderen Künstlern inspirieren lassen und machen doch etwas ganz Eigenes daraus. Das legendäre „Theaterstück mit G“ von Heinz Erhardt brachte sie auf die Idee zu ihrem „Sketch mit U“. Jedes Wort beginnt mit diesem Buchstaben und es kommt eine recht abstruse Geschichte bei dem Dialog heraus: „Ulrike unzufrieden.“ „Und, Ursache?“ oder es geht um „unaufhaltsamen Urinfluss“. Die beiden haben sichtlich Spaß an dem Nonsens, den sie da so von sich geben. Es gelingt dem Duo, aus jedem Genre eine Lachnummer zu machen. Bei einem selbst getexteten Schlager biegt sich das Publikum vor Lachen. Nicht, weil der Text („Simone, warum hast du mich verlassen“) so komisch wäre, sondern weil Udo in Weinanfälle in den höchsten Tönen ausbricht und nicht mehr zu stoppen ist. Vom Text ist nicht mehr viel zu verstehen. Aber um den geht es bei der Nummer ja auch nicht, sondern um Zepezauers großartiges, komödiantisches Talent, für das er Beifallsrufe und tosenden Applaus erntet.

Nicht alles in dem Programm ist ausgeklügelt und einstudiert. Die beiden beweisen auch, dass sie Meister des Improvisierens sind. In einem Sketch werden Gefühlsregungen eingebaut, die auf Kärtchen geschrieben sind, die die Zuschauer zuvor ausgesucht haben. Trocken, im Stil Loriots, beginnt der Dialog. Auf Zuruf einer Besucherin, wie „mit den Nerven am Ende sein“ oder „ekstatisch“ nimmt die Geschichte ganz neue Wendungen an.

Von einem Lied im Max-Raabe-Stil geht es zu einem Wellness-Medley mit Tanzchoreografie und Texten wie „What a peeling“ oder „Tausendmal massiert“. Bis die beiden am Ende die Geschichte „Verliebt in Auenwald“ auf Wunsch des Publikums im Stil der Schriftstellerin Hedwig Courths-Mahler improvisieren. Als Zugabe gibt es noch mal Wortakrobatik auf höchstem Niveau. Es ist eine Kunst, Nonsens so geistreich in Sprache zu verpacken.

„What a peeling“: Helge und das Udo witzeln, bis die Zuschauer Lachtränen in den Augen haben. Foto: E. Layher

20 große alte Eichen müssen weichen

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Von Armin Fechter

BACKNANG. Das Forstamt hat im Herrenhölzle bei Sachsenweiler rund 20 große alte Eichen fällen lassen. Die Bäume, die mit weit ausladenden Ästen am Trauf gestanden waren, stellten nach Auskunft von Forstamtschef Martin Röhrs eine Beeinträchtigung dar. Gestern gingen die Arbeiten dem Ende entgegen. Röhrs nennt zwei Gründe, warum die Bäume weichen mussten: Zum einen hingen Äste bis zu 15 Meter weit über die angrenzende Streuobstwiese, und zum anderen beeinträchtigten sie den direkt dort vorbeiführenden, viel begangenen Spazierweg.

Schon vor zwei Jahren habe sich der Anrainer beim Forstamt beklagt und gewünscht, dass die zu weit herausragenden Äste beseitigt werden, erläutert Röhrs. Dem Anliegen konnte die Behörde zunächst aber nicht nachkommen, weil die Bodenverhältnisse dies nicht zuließen. In den relativ milden Wintern waren die Böden nass und aufgeweicht, Arbeiten am Waldrand mit schweren Geräten und Fahrzeugen hätten daher unweigerlich auch dazu geführt, dass der Spazierweg stark verschmutzt worden wäre. Erst jetzt, dank der lange frostigen Temperaturen und der trockenen Witterung, sei es möglich, die Arbeiten durchzuführen.

Hinsichtlich des Spazierwegs verweist der Forstamtsleiter auf Gefahren durch herabfallende Äste. Denn bei alten Eichen bilde sich in den Kronen Totholz, das abbrechen und im schlimmsten Fall Fußgänger treffen kann. Dem will die Forstverwaltung vorbeugen.

Die Fällarbeiten selbst hatten es in sich. Weil die umgesägten Bäume, wie Röhrs erklärt, keinesfalls in die Streuobstwiesen fallen sollten, mussten sie von den Arbeitern mithilfe einer Seilwinde in den Wald hineingezogen werden – und dazu mussten zuerst auch einige Sträucher und Bäume im Umfeld aus dem Weg geräumt werden. Die Stämme sollen auf jeden Fall verwertet werden. Röhrs schätzt aber, dass kein Gewinn zu erzielen sein wird, weil Bäume am Trauf im Allgemeinen besonders viele Äste haben und Beschädigungen aufweisen. Der Erlös werde also relativ gering ausfallen.

Beim betroffenen Teil des Herrenhölzles handelt es sich laut Röhrs nicht, wie kritische Beobachter vermuteten, um ein Naturdenkmal. Die Lage im Landschaftsschutzgebiet habe keine Auswirkung auf den forstwirtschaftlichen Betrieb.


            Aufwendige Holzarbeiten: Die umgesägten Stämme dürfen nicht in die Streuobstwiesen fallen, sondern müssen in den Wald hineingezogen und dort weiterbehandelt werden. Foto: E. Layher

Feuer gerät außer Kontrolle – Frau verletzt

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RUDERSBERG (pol).Dramatische Augenblicke gestern: Eine Frau verletzte sich bei einem Feuer bei Rudersberg so stark, dass sie erst vom Notarzt behandelt und dann ins Krankenhaus gebracht werden musste. Vermutlich wollte die Frau auf einer Hangfläche nördlich von Lindental wohl einen Reisighaufen verbrennen. Als das Feuer außer Kontrolle geriet, gelang es ihr nicht mehr, es einzudämmen. Als gegen 14.35 Uhr ein Passant auf die starke Rauchentwicklung aufmerksam wurde, fand er die Frau bereits benommen am Boden liegend vor. Die Feuerwehr war mit zwei Fahrzeugen vor Ort und benötigte eine gute Stunde, um das Feuer, das insgesamt eine Fläche von etwa 200 mal 200 Meter umfasste, abzulöschen. Das weibliche Opfer war zwar ansprechbar, musste jedoch vom Notarzt und der Besatzung eines Rettungswagens versorgt werden.Foto: 7aktuell/Schmalz

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