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Ein fester Bestandteil des Lebens

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Von Uwe Flegel

Eigentlich will er seine Person gar nicht so groß herausgehoben sehen: „Leute wie Bernd Disch, Thorsten Greiner und andere machen bei uns auch viel.“ Wie immer halt, wenn ein Sportverein am Laufen gehalten werden muss, dreht nicht nur einer das Rad. Uli Denzinger kurbelt dabei aber so kräftig, dass es in Erbstetten einige gibt, die ihn schon mit dem einstigen Vorsitzenden Karl Bohn vergleichen. Der galt in den Achtzigern und Neunzigern als einer der fleißigsten Schaffer aller Klubchefs der Region.

Denzinger erinnert sich gut und gerne an den einstigen Vorsitzenden. Schließlich ist der 57-Jährige im 50. Jahr Mitglied der Sport- und Kulturgemeinde Erbstetten 1947. Als Steppke begann er dort mit Fußball, war später Aktivenspieler, Trainer, Jugendleiter, Vorstandsmitglied und ist nun Vorstand Sport. „Seit meinem ersten oder zweiten A-Jugend-Jahr mache ich im Verein immer etwas“, erzählt Denzinger und erweckt den Eindruck, dass es für ihn keine Last, sondern Lust ist. Vielleicht auch, weil er auf alte Wegbegleiter bauen kann: „Bernd Disch, Thorsten Greiner und ich schaffen seit vielen Jahren zusammen“. Mit dem fast gleichaltrigen Disch hat er gar von klein auf zusammen gekickt. Später haben sie bei den Nachwuchskickern als Trainer und Jugendleiter gemeinsam viel bewegt. „Als ich als Jugendleiter 1988 begonnen habe, hatten wir nur noch eine F-Jugend.“ Einige Jahre später waren in Erbstetten wieder fast alle Jahrgänge besetzt. Wer schon mal Jugendarbeit betrieben hat, der weiß, das war Kärrnerarbeit.

Bei der SKG fährt Denzinger mittlerweile nicht mehr nur die Fußballschiene, gesteht aber, dass er für die Kicker ein besonderes Faible hat: „Von dort stamme ich halt auch her.“ Vor allem wenn’s um bauliche Dinge geht, ist er der Zuständige im Gesamtverein. Dann hält er Kontakt zur Gemeinde, zum WLSB und zu anderen. „Ich bin zwar Sportvorstand, doch ich kümmere mich vor allem ums Drumrum“, sagt Denzinger und erklärt: „Bei uns sind ja die Sportakrobaten sehr stark. Die organisieren sich zum Beispiel dank der Arbeit von Birgit Cuntz aber fast allein.“ Im Fußball wiederum schafft Abteilungsleiter Thorsten Greiner unermüdlich. Für Denzinger bleibt trotzdem genug Arbeit. Auch weil die SKG Erbstetten ein Dorfklub ist, der ein echtes Vereinsleben hat. So gibt es noch richtige Jahresfeiern mit allem Pipapo und einem Auftritt der vereinseigenen Theatergruppe. Das K für Kultur im Vereinsnamen der SKG ist noch nicht fehl am Platz.

Denzinger ist einer, der koordiniert, organisiert und aufgrund seiner großen Erfahrung weiß, wann und wo wie hingelangt werden muss. Klar, dass solche Personen anderswo ebenfalls begehrt sind. Im Gemeinderat oder beim Fußballbezirk. Diesbezügliche Anfragen hat das Erbstettener Urgestein bisher immer abgelehnt: „So lange ich für die SKG was mache, mache ich nichts anderes.“

Dabei wüsste er durchaus Punkte, für die es sich lohnt, an anderer Stelle zu kämpfen. „Wenn ich mir was wünschen könnte, dann sind das bessere Trainingsmöglichkeiten in Erbstetten.“ Im Blick hat er vor allem eine vernünftige Sporthalle im Ort und einen Platz, den die SKG-Kicker im Winter richtig nutzen können. „Wir hatten schon mehrfach gute Gespräche mit der Gemeinde und dem WLSB. Daraus geworden ist nichts und man hat uns auch keine Perspektive aufgezeigt.“ Kritik, die von einem kommt, der weder Streithansel noch Harmoniejockel ist. Uli Denzinger zählt zu denen, die sachlich argumentieren, sich klar äußern und nicht nur die eigene Arbeit sehen. Das gilt auch für die Leistungen anderer Klubs. Klar ist aber: Die SKG steht bei ihm an erster Stelle, ist sie doch Teil seines Lebens. Und das nicht erst seit gestern. Denn: „Seit ich im Sport bin, bin ich immer in Erbstetten gewesen.“

  Mit der Serie stellen wir Ehrenamtliche in Vereinen und Verbänden vor, ohne die im Sport wenig gehen würde. Auch solche, die das schon viele Jahre tun, obwohl sie offiziell kein Amt bekleiden. Gerne dürfen sich auch Vereine melden, um uns auf fleißige Schaffer aufmerksam zu machen.


            Erst als Jugend-, dann als Aktivenkicker und nun seit zig Jahren als Funktionär in verschiedenen Ämtern für die SKG aktiv: Uli Denzinger. Foto: E. Layher

Kirchberg hat keine Schulden

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Von Yvonne Weirauch

KIRCHBERG AN DER MURR. Bevor der Kämmerer in die Erläuterungen zum Haushalt einstieg, verwies er in der Sitzung des Gemeinderats auf das Titelblatt des dicken Schmökers über Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2017. Da steht nämlich geschrieben: „Nach treuen Diensten verabschieden wir mit dem Haushalt 2017 unsere kamerale Buchführung. Ab dem Haushaltsjahr 2018 werden wir die doppische Buchführung haben.“ Nobis steht dem Ganzen noch etwas kritisch gegenüber, sagt aber: „Es soll alles einfacher, besser und schöner sein.“ Im März beginnt für dieses System die Schulung.

Zunächst ein Blick zurück: Im Jahr 2015 musste wieder im Kindergartenbereich investiert werden. Im April 2015 wurde eine Sondertilgung in Höhe von etwa 435000 Euro vorgenommen. Mit dieser Sondertilgung war die Gemeinde erstmals schuldenfrei.

Im Haushaltsplan 2016 konnte erstmals keine Zuführungsrate des Verwaltungshaushaltes an den Vermögenshaushalt veranschlagt werden. Gut zwei Drittel der Summe des Vermögenshaushaltes wurden zum Ankauf von möglichen Gebäuden zur Flüchtlingsunterbringung bereitgestellt.

Der Kämmer gab dann einen Überblick über die aktuelle Finanzlage der Gemeinde. Gegenüber dem Gesamtvolumen des Jahres 2016 ist eine Erhöhung von rund 518000 Euro zu verzeichnen. Der Vermögenshaushalt reduziert sich um 163000 Euro. Der Verwaltungshaushalt weist eine Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt von 676000 Euro aus. „Bei der Beratung des Investitionsprogramms im Vorjahr wurde noch darauf hingewiesen, dass Zuführungsraten in einer Höhe von 500000 Euro aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren nicht zu erwarten sind“, so Nobis. Hingewiesen wurde insbesondere auf die Punkte, die die Zuführungsrate negativ beeinflussen. Der Kämmerer zählte auf: „Stagnierende Gewerbesteuereinnahmen, Aufwand Ortsbus und Straßenbeleuchtung, Abmangel Kindertagesstätten, Kreisumlage, Aufwand Sportplatzpflege und stagnierende Einwohnerzahl.“ Positiv beeinflusst werden die Zuführungsraten der Jahre 2017 bis 2020 insbesondere von folgenden Punkten: Die Einwohnerzahl ist deutlich gestiegen; Reduzierung der Kreisumlage (zumindest für 2017) und gegenüber der Planung 2016 hat sich der Kopfbetrag für die Ermittlung der Bedarfsmesszahl im Rahmen des Finanzausgleiches deutlich erhöht.

Bei den Personalausgaben beobachte man eine steigende Tendenz – „bedingt durch die Ausgabe der Kindertagesstätten“, so Nobis. Bei der Gemeinde seien derzeit – einschließlich geringfügiger Beschäftigten – 67 Personen beschäftigt. „Insgesamt sind etwa 2,6 Millionen veranschlagt. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Steigerung von 142000 Euro.“Der Vermögenshaushalt reduziert sich um 163000 Euro

Für Nobis aber kein Grund zur Klage, sondern aufgrund der gesetzlichen Regelungen erklärbar. Die Steigerung ergibt sich unter anderem aus der allgemeinen Tarifsteigerung, dem Ablauf der Elternzeit zweier Mitarbeiterinnen und aus der ganzjährigen Berücksichtigung der Personalkosten für im Laufe des Jahres 2016 zusätzlich eingestelltes Personal. „53 Prozent der Personalkosten betreffen die Kinderbetreuung“, sagt Nobis. „Das soll keine Kritik sein, denn wir haben ein tolles Angebot hier in Kirchberg.“ Die Veränderungen der Personalkosten gegenüber dem Vorjahr unterliegen teilweise einer starken Schwankung. Dazu sagt der Kämmerer: „Man darf da nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern man muss auch die Struktur der Gemeinde berücksichtigen.“

Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich eine deutliche Erhöhung des Saldos um 675000 Euro. Nobis: „Dies ergibt sich im Wesentlichen durch höhere Einnahmen beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer und den Finanzzuweisungen im Rahmen des Finanzausgleichs. Gleichzeitig reduzieren sich die Ausgaben für die Finanzausgleichs- und Kreisumlage. Thema Verschuldung: „Diese Folie, die ich Ihnen hier zeige, hat eigentlich gar keinen Sinn“, sagt Nobis und lächelte: „Denn wir haben keine Schulden mehr.“ Er blickt voraus: „Im Jahr 2020 werden wir gut 1,2 Millionen im Sparstrumpf als Rücklagen haben.“

Den größten Anteil der Ausgaben nehmen laut Christian Nobis Baumaßnahmen in Anspruch. Beispielsweise ist vorgesehen, die Talstraße grundlegend zu sanieren, 282000 Euro sind bereitgestellt. Im Zuge dieser Sanierung wird die Wasserleitung in diesem Bereich komplett ausgewechselt (130000 Euro). Für die Umstellung auf LED-Beleuchtung sind 85000 Euro vorgesehen. Für die Beschaffung von Urnenstelen sind 50000 Euro verzeichnet. Was die Abwasserbeseitigung betrifft: In diesem Jahr soll als erster Abschnitt die Betonsanierung der Einlaufrinne auf der Kläranlage durchgeführt werden. Es wird mit einem Kostenanteil für Kirchberg in Höhe von 18000 Euro gerechnet.

Für die Jahre 2018 bis 2020 sind Investitionen – ohne Tilgungsleistungen und Rücklagenzuführung – in Höhe von rund drei Millionen vorgesehen.

Gudrun Wilhelm (Freie Liste Kirchberg) dankte der Verwaltung für das verantwortungsvolle Handeln, die umsichtige Finanzplanung und besonders Bürgermeister Frank Hornek dafür, dass er die Verwaltung dahin geführt habe: „Ein großes Lob, dass wir schuldenfrei sind.“ Es seien wichtige Investitionen im Bereich der Sport- und Gemeindehalle getätigt worden. Zudem dürfe man auch die finanzielle Unterstützung für die Flüchtlingsunterbringung nicht vergessen. „Da ist es für solch eine kleine Gemeinde schon ein Kraftakt, schuldenfrei zu sein“, so Wilhelm.

Christoph Berroth (UBK) schloss sich dem Dank an: „Das ist ein toller Haushalt.“ Die hohen Personalkosten bezeichnete er als Wermutstropfen. Aber „es werde an den richtigen Stellen investiert“. Bürgermeister Frank Hornek versicherte, dass auf dieser Basis weitergearbeitet werde. Somit wurde der Entwurf einstimmig beschlossen.

Gericht legt noch sechs Monate drauf

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Von Bernd S. Winckler

WAIBLINGEN. Mit der Verhängung von vier Jahren Haft wegen versuchten Totschlags gegen einen pakistanischen Asylbewerber ist das Stuttgarter Landgericht im Strafmaß um ein halbes Jahr höher gegangen, als vom Staatsanwalt beantragt (wir berichteten). Der 22-Jährige hatte am 20. Juli vergangenen Jahres in einer Waiblinger Flüchtlingsunterkunft einen Landsmann mit einem Messer angegriffen, ihn aber nicht verletzt, weil ein Helfer dazwischenging.

Noch am Donnerstag hatte in dem Verfahren vor der Stuttgarter Schwurgerichtskammer der Ankläger die fehlenden Vorstrafen des 22-Jährigen und dessen am letzten Prozesstag abgegebenes Geständnis mit Strafrabatt gewürdigt und nur eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren beantragt. Milderungsgrund Nummer drei war für den Staatsanwalt auch, dass der Messerangriff gegen den Landsmann ohne jegliche Verletzungsfolgen für das Opfer endete, wenngleich der Angeklagte mit den Worten, er werde ihn jetzt umbringen, die 20 Zentimeter lange spitze Klinge des Messers direkt an dessen Bauch streckte. Auch dies stelle ein versuchtes Tötungsdelikt dar.

Dem schlossen sich jetzt die Richter der Strafkammer am Stuttgarter Landgericht gestern im Urteil zwar grundsätzlich an, erhöhten aber das Strafmaß um ganze sechs Monate, nämlich auf vier Jahre Freiheitsstrafe. Der Messerangriff sei an sich für das Opfer nämlich äußerst gefährlich gewesen. Hätte sich ein Dritter nicht in letzter Sekunde vor dem Zustechen geistesgegenwärtig dazwischengestellt, hätte der Vorfall für den Mann eventuell tödlich ausgehen können, resümiert das Gericht. Mit dem Messerangriff habe er den Tod seines Gegenübers billigend in Kauf genommen.

Der 22-Jährige habe nämlich 14 Tage vorher schon in der Waiblinger Unterkunft mit einem Messer gegen andere Bewohner gedroht. Er sei wütend gewesen, weil man ihn nicht habe in Ruhe schlafen lassen. Das erste Verfahren wegen Körperverletzung vor dem Amtsgericht wurde eingestellt. Wütend war der Angeklagte aber auch, weil seine Landsleute damals gegen ihn vor Gericht ausgesagt hatten. Dafür habe er sich rächen wollen, als es am 20. Juli dann zuerst zu einer wüsten verbalen Schimpferei und dann zu der Messerattacke kam.

Vergeblich hatte der Angeklagte Notwehr geltend gemacht und angeführt, der andere habe ihn mit einer Rasierklinge verletzt. Doch diese Schnitte an seinem Unterarm hatte der Beschuldigte sich selbst beigebracht, kurz bevor nach der Tat die alarmierte Polizei in der Unterkunft erschien. Schließlich hatte er dieses Täuschungsmanöver am letzten Tag der Beweisaufnahme auch zugegeben.

Der 22-Jährige war im Sommer 2015 aus Pakistan nach Europa geflüchtet, weil ihn die Taliban als Kämpfer verpflichten wollten, wie er angab. Über seinen Asylantrag ist noch nicht entschieden. Womöglich wird er nach Verbüßung der Strafe wieder in sein Heimatland abgeschoben. Dort habe er zur Finanzierung seiner Flucht damals das Haus der Eltern verkauft und den Erlös von 9000 Dollar an die Flucht-Schleuser bezahlt.

Eislauf-Event am Wochenende in Oppenweiler

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OPPENWEILER (flo). Die Gemeinde Oppenweiler hat die Eisfläche rund ums Wasserschloss zum Eislaufen freigegeben, nach dem durch Bohrungen an mehreren Stellen eine Eisstärke von etwa zwölf Zentimeter gemessen wurde. Gestern haben sich Landschaftsgärtner Bernd Ellinger (links) und Bürgermeister Sascha Reber von der Tragfähigkeit des Eises überzeugt. Es entstand die spontane Idee, die Gunst der „eisigen Stunde“ zu nutzen und einen Eislauf auf dem Schlosssee zu organisieren. Kinder können – zunächst heute und am morgigen Sonntag – jeweils von 12 bis 18 Uhr Schlittschuhe ausleihen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit eigenen Sportgeräten zu laufen, zu tanzen, Eishockey zu spielen oder sich im Eisstockschießen zu versuchen. Fürs leibliche Wohl wird auf der Rathausinsel auch gesorgt sein – es gibt Würstchen, Kinderpunsch, Glühwein, Bier und Jagertee. Zusammen mit der schwäbischen Waldfee Sonja Bischoff wird Reber heute um 14 Uhr die Eisfläche einweihen. Foto: E. Layher

Mit dem Smartphone im Putenstall

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Von Claudia Ackermann

SULZBACH AN DER MURR. Über zwanzig Schüler mit weißen Einweg-Overalls und dem Smartphone in der Hand bevölkern den Betrieb Magenau in Sulzbach-Lautern. Es ist eine außergewöhnliche Art, etwas über Putenhaltung und eine Biogas-Anlage zu lernen. An verschiedenen Stationen müssen Aufgaben gelöst werden, wie man es von herkömmlichen Geländespielen kennt. Das Besondere ist dabei die Arbeit mit neuen Medien als Werkzeug.

„Landwirtschaft macht Schule“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (PH), und der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft Kupferzell (ALH) in Zusammenarbeit mit dem Verein Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems. An der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg wurde für eine App in Zusammenarbeit mit den angehenden Landwirtschaftsmeistern, zu denen auch Peter Magenau gehört, eine Schnitzeljagd speziell für den Betrieb Magenau entwickelt mit dem Namen: „Peter macht Urlaub“. Die Schüler der 6. Klasse der Gemeinschaftsschule des Bize sollen den Betrieb sozusagen spielerisch allein schmeißen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Puten- und einem Hühnerei?

Im Unterricht haben die Schüler Vorkenntnisse erworben, die sie nun bei der Schnitzeljagd anwenden. Wie ist das Futter der Puten beschaffen? Wie werden die Küken aufgezogen? Was ist der Unterschied zwischen einem Puten- und einem Hühnerei? Mit dem Smartphone werden Fotos gemacht, Videos gedreht und die Ergebnisse der Aufgaben per Sprachaufnahme eingegeben. So können sich die Schüler fühlen, als seien sie noch einmal auf dem Hof, wenn sie später im Klassenzimmer die Ergebnisse auswerten.

In die Hallen mit dem gesamten Putenbestand dürfen die Schüler zwar aus Hygienegründen nicht, aber in einer anderen Halle sind einige Tiere zu besichtigen. Eindrucksvoll sind die großen, ausgewachsenen Truthähne. Separat sind die kleinen, flauschigen Küken untergebracht, die bei den eisigen Temperaturen eine Wärmelampe benötigen. Ohne Hygiene-Schutzanzüge darf man die Hallen nicht betreten.

„So echt habe ich das noch nie gesehen“, sagt die 12-jährige Michele Köhler. Und auch Amelie Wulff freut sich, dass sie hier sein darf. „Man kann erleben, wie die Puten sich entwickeln, wie das Leben im Stall aussieht und wie sie sich verhalten.“ Besonders, dass man die Küken mal halten darf und selbst das Futter mischen kann, gefällt Nicole Lux. Die Biogas-Anlage finden die drei Mädchen einstimmig nicht so interessant. Aber das gehört eben auch zum Betrieb dazu.

In einer anderen Gruppe haben sich drei Jungs zusammengeschlossen. Yannik Müller findet es spannend, dass man auf dem Hof frei herumlaufen darf und Aufgaben erledigen muss. „Teamarbeit ist dabei wichtig“, sagt der 12-Jährige.

Dass die Schüler Schnitzeljagd auf dem Bauernhof mit dem Smartphone machen können, mache besonders großen Spaß, fügt Mathis Keser an: „Das finde ich ziemlich gut, interessant und abwechslungsreich.“ Auch für Ashor Zaya ist der Tag auf dem Putenhof „cool“. Ein bisschen kalt sei es zwar, räumt der 13-Jährige ein, aber: „Wir haben viel Spaß gehabt und gelernt.“

In der Maschinenhalle auf dem Hof können sich die Schüler nach dem Rundgang unter Gas-Heizpilzen aufwärmen, und auch für eine Stärkung ist gesorgt. Das Smartphone, das für die Sechstklässler zum Alltag gehört, haben sie beim Erkunden des landwirtschaftlichen Betriebes mal auf eine ganz andere Art benutzt.

Die Ergebnisse des Kooperationsprojekts können auch zukünftig von Schulen verwendet werden.

  Informationen zum Lernort Bauernhof Baden-Württemberg gibt es im Internet unter: www. lob.bw.de.


            Schüler des Bildungszentrums Weissacher Tal gehen im landwirtschaftlichen Betrieb Magenau in Sulzbach auf Entdeckungsreise. Foto: E. Layher

Hoffnung auf die Reform der Reform

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Von Peter Schwarz

WAIBLINGEN. Derzeit läuft die Evaluierung der Polizeireform, Ergebnisse sollen bis März vorliegen – aber schon jetzt ist einiges durchgesickert: Die vom Innenministerium eingesetzte Expertengruppe erörtert offenbar auch größere Umstrukturierungen, es geht nicht nur um ein paar bauliche Details. Unter anderem diskutieren die Polizeifachleute in der Evaluierungskommission, den Rems-Murr-Kreis aus dem Polizeipräsidium Aalen und den Landkreis Esslingen aus dem Präsidium Reutlingen herauszulösen und die so frei werdenden Brocken zu einem neuen Präsidium Waiblingen/Esslingen (WN/ES) zusammenzufügen. Es handle sich dabei um eine sehr konkrete Option. Entschieden ist aber noch nichts. Auch die Variante, alles beim Alten zu lassen, sei im Gespräch.

Von Anfang an gehörte das Präsidium Aalen (Ostalb, Schwäbisch Hall und Rems-Murr) zu den umstrittensten Fusionsgebilden, die im Jahr 2014 entstanden, als bei der Polizeireform aus 37 Direktionen 12 Präsidien wurden. Das Gebiet, so hieß es, sei erstens zu groß – von Fellbach im Westen bis Ellwangen im Osten sind es rund 90 Kilometer – und zweitens zu inhomogen – großstadtnaher Ballungsraum mit massivem Kriminalitätsgeschehen hier, eher beschauliche Ostalb da. Weiterer Streitpunkt: Waiblingen verfügt über ein funktionstüchtiges Führungs- und Lagezentrum, das aber nach den ursprünglichen Reformplänen abgebaut und nach Aalen in einen erst noch zu errichtenden millionenschweren Neubau umziehen soll. Am Sinn dieser Maßnahme werden im Rems-Murr-Kreis immer wieder Zweifel laut. Die Unzufriedenheit mit dem AA-Gebilde schlug sich auch bei einer landesweiten Mitarbeiterbefragung unter mehr als 11000 Polizeibeschäftigten nieder. Eine der Fragen lautete: Ist der Zuschnitt der neuen Präsidien bürgernah? Die Bediensteten konnten Noten von 1 (volles Ja) bis 5 (krasses Nein) vergeben. Im Landesvergleich besonders schlecht schnitten die Präsidien Aalen und Reutlingen ab (jeweils Note 3,9).

Anruf bei Siegfried Lorek, Sprecher für Polizei-Angelegenheiten der CDU-Landtagsfraktion: Weder die Fraktion noch der AK Innen, der Arbeitskreis Innenpolitik mit Vertretern verschiedener Parteien, habe sich mit dem Modell befasst. „Wir warten die Arbeit der Projektgruppe ab“, sie solle „einen polizeifachlichen Vorschlag erarbeiten“. Zu entsetzen scheint ihn das Gedankenspiel WN/ES allerdings definitiv nicht.

Anruf bei Ulrich Goll, FDP, der – genau wie Lorek – seit Monaten dafür wirbt, das Führungs- und Lagezentrum in Waiblingen zu belassen: Eins steht für ihn fest: Waiblingen sei ein „idealer Standort“ – ein topmodernes Führungs- und Lagezentrum gibt es hier schon, im Gegensatz zu Esslingen. Und „in Sichtweite“ des Polizeigebäudes am Alten Postplatz liegt das Krankenhaus-Areal. Dort ließe sich doch problemlos eine „Dependance“ der Polizei bauen, alle Raumnöte wären damit gelöst. Golls Fazit: „Glänzende Voraussetzungen, die Infrastruktur stimmt“.

Allein, er weiß: Selbst wenn die Evaluationsgruppe letztlich für ein Präsidium WN/ES votiert, wäre noch nicht ausgemacht, „wer da zu wem kommt“: Nicht wir zu euch, werden die Esslinger vermutlich sagen, sondern ihr zu uns, Esslingen ist doch deutlich größer als Waiblingen. Nun, da die Gedankenspiele der Expertenkommission vor der Zeit öffentlich geworden sind, „werden absehbar Diskussionen losgehen“

WN/ES? „Finde ich gut“, sagt Waiblingens OB Andreas Hesky: Bis Esslingen sei es ein Katzensprung im Vergleich zu Aalen; die Achse Esslingen-Waiblingen gewinne auch durch den Expressbus eine neue Bedeutung; von der „Mentalität“ her passten die beiden Städte besser zusammen als die stuttgartnahe Rems- und die im Hinterland gelegene Ostalbmetropole; und die Zusammenlegung zweier Gegenden „im Gürtel um Stuttgart“ ergebe auch polizeitaktisch „mehr Sinn“ als die Fusion WN-AA.

Falls die Polizei sich in Waiblingen weiter ausbreiten will, so Hesky, werde es definitiv Möglichkeiten geben. Erstens: Der Landkreis will beim Landratsamt am Alten Postplatz eine neue Tiefgarage bauen — im Zuge dieser Umgestaltung des Geländes dürfte auch „eine bauliche Erweiterung des bestehenden Polizeigebäudes hinzubekommen sein“. Zweitens: Auch andernorts werde die Stadt Waiblingen „immer ein Grundstück“ für die Polizei haben, sei es auf dem Krankenhausareal, sei es in der Mayenner Straße, wo es noch „gewisse Luft“ gebe.

Zusammengefasst: Ein Präsidiumssitz Waiblingen würde an der Stadt garantiert nicht scheitern. „Wir haben für die Polizei immer ein offenes Ohr.“

Lage an den Schulen äußerst angespannt

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Von Armin Fechter

BACKNANG. Lehrer häufen Überstunden an, wenn sie Kollegen vertreten müssen; Klassen und Lerngruppen werden zusammengelegt, um die Schüler nicht nach Hause schicken zu müssen; Pensionäre werden reaktiviert, um den Unterricht aufrechtzuerhalten, und sogenannte Nichterfüller, die die Pädagogenausbildung nicht abgeschlossen haben, werden herangezogen, um die klaffenden Lücken zu schließen. Und täglich raufen sich die Vertretungsplan-Verantwortlichen in den Schulen die Haare, weil sie an die Grenzen des Möglichen stoßen. Krankheitsfälle können vielerorts kaum noch aufgefangen werden.

Anfrage bei der Backnanger Tausschule: Wie läuft es, wie kommt die Schule klar? Dort ist jetzt Rektor Jochen Nossek selbst wohl für längere Zeit ausgefallen. Konrektor Achim Kern, erst seit Juni vergangenen Jahres an der Grund- und Gemeinschaftsschule tätig, ist noch dabei, sich in seine Tätigkeit an der großen und vielfältigen Schule einzuarbeiten. Er möchte daher ohne Rücksprache mit dem Schulleiter keine Auskünfte geben.

An der Lautereck-Realschule in Sulzbach ist bislang alles gut gegangen, berichtet Konrektor Thomas Smolarczyk. Dank eines niedrigen Krankenstandes gebe es „ganz wenig Ausfälle“. Dennoch muss er fast täglich einen Vertretungsplan austüfteln. Dazu ist er morgens immer eine halbe Stunde vor allen anderen im Haus. Es gilt dann in aller Eile, Kollegen zu finden, die rasch einspringen können, und das gibt hin und wieder „a bissle Stress“, lacht er. Ist kein Kollege verfügbar, muss Smolarczyk selbst oder Schulleiterin Sabine Gross ran.

Um den Unterricht in den Klassen effizient weiterzuführen, versucht der Konrektor möglichst eine Fachvertretung hinzukriegen – was freilich nicht immer möglich ist. Allerdings schicken die kranken Kollegen von daheim per Fax oder E-Mail auch Aufgaben in die Schule, sodass die Vertretung Material vorfindet.

Randstunden – beispielsweise die sechste – lässt Smolarczyk auch mal ausfallen. Mitunter muss ein Lehrer aber auch zwei Klassen gleichzeitig beaufsichtigen, wenn etwa die Räume direkt nebeneinanderliegen.

Fällt ein Kollege für längere Zeit aus, „müssen wir selbst nach Ersatz suchen“. So hat die Schule für eine Lehrerin, die ab Mitte des Schuljahres nicht mehr zur Verfügung steht, eine Diplom-Biologin gewonnen. Übers Schulamt war, wie Smolarczyk berichtet, nichts zu holen.

Ganz gut sieht es bei der Backnanger Schillerschule aus. „Bis jetzt kein Problem“, meldet Schulleiterin Ute Offtermatt. Man habe aber auch „unheimlich Glück“ gehabt: Als die Kraft in der Grundschulförderklasse ausfiel, konnte übers Staatliche Schulamt schon nach einer Woche eine Vertretung organisiert werden. So gesehen „läuft’s grad gut“.

Als Grundschule muss sich die Schillerschule in der Zeit von 8.30 bis 12.05 Uhr verlässlich um die Kinder kümmern. Falls Lehrkräfte krank werden, sind die anderen gefordert – und bis zu drei Mehrarbeitsstunden seien ohnedies in einem vollen Lehrauftrag mitenthalten, erklärt Offtermatt. Für den Fall, dass einmal keine Vertretung organisiert werden kann, sind die Kinder der Schillerschule in eine gelbe und eine blaue Gruppe aufgeteilt, und sie wissen dann schon ganz genau, in welche andere Klasse sie jeweils umziehen müssen. Diese Lösung wurde aber in diesem Schuljahr, so Offtermatt, „noch nicht oft gebraucht“.

Staatliches Schulamt: „Wir greifen nach jedem Strohhalm“

Das Staatliche Schulamt in Backnang bestätigt, dass es „überall sehr eng“ zugeht. Schulrat Helmut Bauer, zuständig für die Unterrichtsversorgung, hat im Zusammenwirken mit den Schulleitungen alle Register gezogen, um Ressourcen zu gewinnen: Lehrer haben Deputate aufgestockt, Gruppen wurden zusammengelegt und Kräfte eingestellt, „die zunächst nicht auf der Liste standen“. Zum Halbjahr wurden zudem einige Lehramtsanwärter unter Vertrag genommen, die sich in verlängerter Ausbildung befanden. „Wir greifen nach jedem Strohhalm“, räumt Bauer ein. Voll des Lobes ist er zugleich für die solidarische Zusammenarbeit der Schulleiter untereinander und innerhalb der Kollegien: „Wir leben ein Stück weit von der Kreativität der Schulleiter.“ Angesichts der „extrem angespannten“ Lage hofft Bauer aber, dass die Grippewelle nicht noch größere Ausmaße annimmt. Und im Grunde sei er „froh, dass die befürchtete Katastrophe nicht eingetreten ist“. Dem kommenden Schuljahr blickt er mit Sorge entgegen: „Die Lage wird sicher angespannt bleiben“, glaubt Bauer nicht an eine Trendwende in der Versorgung.

Silke Ade-Valente, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Backnanger Schulen, beobachtet die Entwicklung genau. Ihr Eindruck: Zu Beginn des Schuljahrs sei die Lehrerversorgung noch ausreichend gewesen. Mittlerweile aber könne der Regelunterricht nicht mehr flächendeckend garantiert werden. Die Lehrkräfte versuchten zwar alles, um die Engpässe auszugleichen, sie könnten aber nicht alles auffangen.

Eine Hauptursache für die Probleme sieht sie darin, dass nicht genug Pädagogen zur Verfügung stehen. Daher müsse die Lehrerversorgung generell verbessert werden – das sei aber, konstatiert sie, eine politische Entscheidung. Möglicherweise liege ein Grund für den Mangel auch darin, dass der Lehrerberuf nicht mehr so attraktiv sei. Silke Ade-Valente will auf jeden Fall an der Sache dranbleiben. Das Thema stehe in der nächsten Sitzung des Gesamtelternbeirats auf der Agenda, dann sollen verschiedene Erfahrungsberichte gehört und besprochen werden.

Harsche Kritik an der Personalpolitik des Landes kommt unterdessen von der GEW. Aus deren Sicht kann es nicht sein, dass keine Krankheitsreserve zur Verfügung steht. Mit 4,8 Prozent sei, wie der GEW-Ortsvorsitzende Roland Theophil sagt, die Quote im Verhältnis zur Gesamtlehrerzahl „viel zu gering“, es müssten auf jeden Fall 6 Prozent sein. Dabei müssen die Schulen einen länger andauernden Ausfall ohnedies erst mal drei Wochen lang aus eigener Kraft auffangen, ehe sie Anspruch auf Ersatz hätten – den sie wegen des leer gefegten Marktes aber kaum erfüllt bekämen. Mit Skepsis blickt der Gewerkschafter auf die Lösung, Ruheständler bis zu einem Alter von 75 Jahren zurückzuholen. Da stelle sich die Frage, ob es noch Sinn macht, wenn einer mal über etliche Jahre hinweg draußen war.

Kritik äußert Theophil auch daran, dass Nichterfüller eingestellt werden, um die Vorbereitungsklassen – multikulturelle Klassen mit vielen Flüchtlingskindern – zu unterrichten. Dafür würden sie dann mit befristeten Verträgen abgespeist und – ebenso wie Krankheitsvertretungen – am Schuljahresende entlassen, um nach den Sommerferien wieder neu eingestellt zu werden. Und das, obwohl von vornherein der Bedarf bekannt sei. Die GEW fordert daher schon lange eine durchgehende Bezahlung.

Auch langfristig sieht Theophil die Probleme nicht kleiner werden, sondern im Gegenteil: Einerseits liege der Numerus clausus für Grundschullehrer bei 1,4, sprich: so hoch, dass nur wenige den Sprung über die Hürde schaffen und infolgedessen auch seit Jahren schon zu wenig Lehrer ausgebildet werden. Andererseits rolle eine Pensionierungswelle auf das Land zu, in der mehr Kräfte aus dem Dienst scheiden als nachkommen.

Gleichzeitig prangert Theophil die Bezahlung als ungerecht an: Angestellte Lehrer bekommen mitunter 600 Euro im Monat weniger als beamtete, aber „es machen alle das gleiche Geschäft“. Die GEW fordert daher mit Blick auf die neue Tarifrunde für alle eine Bezahlung nach A13, „egal wo sie unterrichten“.


            Vertretungsplan für die Lautereck-Realschule in Sulzbach: Konrektor Thomas Smolarczyk muss täglich Lösungen austüfteln. Foto: J. Fiedler

115000 Euro für lauter gute Zwecke

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Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Vier Projekte bildeten in der zurückliegenden Aktion einen Schwerpunkt von BKZ-Leser helfen. So kann sich die Erlacher Höhe den Wunsch erfüllen, für die Bewohner ihres angegliederten Pflegeheims für ehemalige Wohnungslose einen Transporter anzuschaffen. Einen Transporter, in dem auch Rollstuhlfahrer problemlos mitfahren können. Das alte Fahrzeug war nicht mehr wirtschaftlich zu reparieren. Mit einem Zuschuss von 10000 Euro ist die Ersatzbeschaffung großteils finanziert.

Den gleichen Betrag erhält das Alten- und Pflegeheim Staigacker Backnang. Dort soll im Außenbereich ein neuer Treffpunkt mit drei bis fünf Outdoor-Fitnessgeräten zur gemeinsamen Bewegung entstehen. Der Parcours ist so ausgelegt, dass schwerpunktmäßig Arme und Oberkörper, aber auch die Beine trainiert werden. Speziell Rollstuhlfahrer sind darauf angewiesen, auch körperlich fit zu bleiben. Des Weiteren soll auch ein Gerät für Balance-Übungen angeschafft werden. Die Balance ist im Alter besonders wichtig, um Sicherheit im Stehen und im Gehen zu erhalten. Die Erfahrung lehrt, dass damit viele Stürze im Alter vermieden werden könnten. Wer aber körperlich fit bleibt, der kann auch Kleinigkeiten wie Zähneputzen oder sich selbst waschen länger selbstständig erledigen. All dies fördert die Lebensqualität.

Mit 9000 Euro unterstützt BKZ-Leser helfen das Projekt „Wellcome“ des Vereins Kinder- und Jugendhilfe Backnang, Mitarbeiter des Projekts gehen zu frischgebackenen Müttern und helfen ihnen im Alltag. Oft hängt nach der Geburt eines Kindes nämlich nicht der Himmel voller Geigen, sondern es stellen sich Probleme ein. Manch einer Mutter wächst die Arbeit über den Kopf. Wenn dann jemand kommt, und Hilfe anbietet, dann ist das, als käme ein Engel vorbei. Heinz Franke, der Vorsitzenden des Vereins, schildert den Ansatz des Projekts aus seiner Sicht: „Es ist uns ein Anliegen, dass wir frühzeitig Probleme erkennen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.“ Familien sollen ausreichend unterstützt werden. Der neue Slogan „ins Leben begleiten“ stehe dafür. Mit dem Zuschuss kann Franke einen erheblichen Teil der Kosten finanzieren. Und Kosten gibt es, auch, wenn die Helfer ehrenamtlich unterwegs sind. Aber die Einsätze müssen koordiniert und die Mitarbeiter geschult und fortgebildet werden.

Das Projekt „Roadshow“ hat sich der Verein Kubus als Aufgabe vorgenommen. Jochen Schneider von Kubus erklärt das Konzept: „Der Verein entwickelt mit deutschen Jugendlichen und unbegleiteten Flüchtlingen eine multimediale Ausstellung, die das Thema Flucht erlebbar macht. Dies wird in einem Schiffscontainer, der momentan im Plattenwald steht, passieren.“ Jugendliche aus sechs verschiedenen Ländern, die im Raum Backnang leben, sind beteiligt. Das Projekt soll im Frühjahr 2017 auf Tour gehen. Die Unterstützung der BKZ-Leser beträgt in diesem Fall 4000 Euro.

Aufgrund der großartigen Spendenbereitschaft der BKZ-Leser konnte nachträglich auch der Verein Clowns mit Herz berücksichtigt werden. Schon in den vergangenen Jahren wurden die Clowns in ihrem Schaffen immer wieder unterstützt. Die stets gut gelaunten Helfer werden nicht nur in der Rems-Murr-Klinik Winnenden, sondern auch in etlichen Altersheimen eingesetzt. Längst schon gilt als gesichert, dass nicht nur Kinder bei ihrer Genesung oder ihrem Klinikaufenthalt von den Clowns profitieren, sondern auch Alte und Demenzkranke. Die Clowns sind keine Zirkusclowns, sondern gehen von Zimmer zu Zimmer und suchen die Vier-Augen-Begegnung. Und sie versuchen, den Alltag zwischen Spritzen, Schmerzen, Sorgen und Leid ein wenig zu erhellen. Jede von ihnen hat eine aufwendige Ausbildung genossen, bevor sie mit den Patienten und Senioren Kontakt aufnehmen.

Zusammengerechnet 63000 Euro, das meiste Geld fließt in die Fördertöpfe der neun verschiedenen Institutionen, die sich um die Sorgen und Nöte der Menschen vor Ort kümmern. Es handelt sich dabei um die vier Diakoniestationen, die katholische Sozialstation, das Sozialamt der Stadt, das Kreisjugendamt, den Verein Kinder- und Jugendhilfe Backnang und die Diakonische Bezirksstelle des Kreisdiakonieverbandes. Jede dieser Institutionen erhält 7000 Euro. Ihnen allen gemein ist, dass sie oft mit Menschen konfrontiert werden, die kleine Hilfen benötigen. Mithilfe der Fördertöpfe können die Helfer die kleinen und großen Nöte schnell und unbürokratisch beheben. Das Geld wird immer da eingesetzt, wenn Hilfen notwendig sind, die gesetzlichen Regelungen aber nicht greifen.

Sehr engagiert sind in Backnang und in vielen Umlandgemeinden verschiedene Flüchtlingsinitiativen. Mit jeweils 2000 Euro soll auch ihnen die Arbeit etwas erleichtert werden. In den Genuss der Unterstützung kommen: Backnang zeigt Herz, AK Integration Auenwald, Asylbewerber willkommen in Aspach (Awia), Asylkreis Allmersbach im Tal und die Flüchtlingshilfe Weissach im Tal.

Insgesamt 5000 Euro werden von dem Verein BKZ-Leser helfen direkt an Bedürftige verteilt. Darunter beispielsweise das Mädchen, deren Familie seit Jahren unterstützt wird. Erika kam vor elf Jahren ohne Darm auf die Welt. Jahrelang wurde das Mädchen künstlich ernährt. Erst kümmerte sich das Stuttgarter Olga-Hospital liebevoll um den kleinen Patienten, dann stellte die Uni-Klinik Tübingen den Kontakt her zu einem Klinikum in Paris, wo dem Kleinkind ein Stück Darm transplantiert werden sollte. Doch die OP verzögerte sich immer wieder. Im Laufe der Zeit wurden auch andere Organe aufgrund der Ernährungsproblematik und des vielen Antibiotikums geschädigt. In einer Mammut-OP wurden 2010 der damals Fünfjährigen Dick- und Dünndarm transplantiert, dazu noch ein Magen, eine Leber. In diesem Umfang glückte die Operation in Europa erstmals. Nach den Transplantationen musste das Kind vorübergehend mit zwei künstlichen Darmausgängen leben. Später ging das aufgeweckte Mädchen sogar in den Kindergarten, nur sportliche Betätigungen und Schwimmbadbesuche sind tabu. Erikas Mutter hat bis dato Unheimliches geleistet und das Kind Tag und Nacht umsorgt.

Viele Jahre lang schien es möglich, als könne Erika trotz aller Einschränkungen ein einigermaßen normales Leben führen. Dann kam im vergangenen Sommer noch eine Krebserkrankung dazu. Inzwischen sind Mutter und Kind wieder nach Paris zur Behandlung gereist. Die langen Aufenthalte in der französischen Hauptstadt sind aus medizinischen Gründen dringend nötig, belasten die Familienkasse aber umgemein. Auch in diesem Fall soll es Hilfe geben, da die Familie die Kosten für Fahrt, Unterbringung und Verpflegung alleine nicht schultern kann.

Das Schicksal hat auch im Falle einer siebenköpfigen Familie aus Backnang gnadenlos zugeschlagen. Ende November starb der Familienvater im Alter von 47 Jahren nach einem langen Krebsleiden. Die 46-jährige Ehefrau lebt seit Längerem mit ihren fünf Buben im Alter von 7 bis 14 Jahren von Hartz 4. So wie es derzeit aussieht, wird sie zumindest auf einem Teil der Beerdigungskosten sitzen bleiben. Und auch sonst ist der Alltag der Familie finanziell schwierig. Ein Teil des Spendengeldes wird auch dieser Familie zugutekommen und so zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, dass die Sorgen etwas geringer werden.


            Profitieren von der Großzügigkeit der BKZ-Leser: Die Klinikclowns Annette Heeß, Susanne Ruch, Annette Muslewski und Karin Schäfer (von links), die unter anderem am Rems-Murr-Klinikum Winnenden vielen Patienten ein Lächeln ins Gesicht zaubern und so zur Heilung beitragen. Foto: A. Becher

Vordere Plätze für TSG-Langläufer

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(pm). Über 100 Teilnehmer waren in Römerstein bei der Leki-Race-Challenge im Ski-Langlauf am Start. Mit dabei bei der zweiten Auflage des Rennens waren auch einige Sportler der TSG Backnang. Vorhanden waren eine klassische 2,5-Kilometer-Parcour-Runde mit Hindernissen für den Schülerbereich und eine 2,5-Kilometer-Skating-Runde, die je nach Alter ein, zwei oder vier Mal zu absolvieren war.

Bei den Schülern 14 wurde Marco Werder in klassischer Technik in 8:53 Minuten und mit nur vier Sekunden hinter Sieger Simon Bretzler aus Heubach Zweiter. Im Skating-Bereich gewann Raili Werder die fünf Kilometer der Altersklasse W46 in 16:26 Minuten. Über zehn Kilometer lief Patrick Werder bei den Männern 21 in 25:47 Minuten die Tagesbestzeit. Bei den Männern 46 wurde Gerhard Werder in 31:10 Minuten Vierter, Rainer Kaupp siegte bei den Männern 56 in 32:00 Minuten.

Die Personaldecke des Turngaus ist deutlich dicker geworden

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Von Steffen Grün

Die Herausforderungen, die der Turngau Rems-Murr zu meistern hat, sind vielfältig.Die seit einem Jahr amtierende Präsidentin Gislind Gruber-Seibold nannte beim Gauturntag in der Gemeindehalle in Spiegelberg einige Beispiele: „Demografischer Wandel, zunehmende Alterung der Gesellschaft, steigende Arbeitsbelastung.“ Dass der Turngau trotzdem optimistisch in die Zukunft blickt und sich zutraut, diese Herausforderungen auch zu bewältigen, liegt an der wieder deutlich dicker gewordenen Personaldecke. Waren vor rund zwei Jahren noch etliche Positionen im Präsidium und in den Hauptausschüssen unbesetzt, so hat sich das unter der Regie von Gislind Gruber-Seibold schon spürbar verbessert.

61 von 98 Vereinen hatten Vertreter geschickt, die Turngau-Präsidentin fand das „richtig gut, aber nächstes Mal wollen wir mindestens noch zehn Klubs mehr bei uns haben“. Spiegelbergs Bürgermeister Uwe Bossert freute sich, dass der SVS den Zuschlag für die Veranstaltung erhalten hatte: „Ich meine nicht, dass der Turngau in meinen 17 Jahren schon einmal hier zu Gast war“. Sportpolitisch wurde es bei den Grußworten der Landtagsabgeordneten Petra Häffner, die auch Vize-Präsidentin des Schwäbischen Turnerbundes ist, und Gernot Gruber. Der Grünen waren „zwei Themen wichtig: Die Rolle des Sports in der Gesellschaft und der Sport als Partner der Kindergärten und Ganztagsschulen“. Der mit der SPD in die Opposition verbannte Gruber hatte für die neue Regierung ein Lob dafür übrig, dass sie den von Grün-Rot auf neue Beine gestellten und vom Sportkreis-Präsidenten Erich Hägele mit Lobeshymnen bedachten Solidarpakt Sport III unverändert übernommen hat.

Silke Olbrich vom Staatlichen Schulamt Backnang verwies auf Vorgaben im neuen Bildungsplan, in dem die „Erziehung zum Sport und die Erziehung im und durch den Sport“ gefordert wird. Volker Schick nutzte als Vorsitzender des SV Spiegelberg die Chance, seinen Verein vorzustellen, die Turn-Abteilungsleiterin Gudrun Kayn-Scherneck animierte die Besucher wie zuvor AOK-Sportpädagogin Brigitte Würfel, für kurze Zeit nicht nur still dazusitzen, sondern etwas für den Körper zu tun.

Höhepunkte des Gauturntags waren die Ehrungen zweier alter Kämpen, die beide Ehrenmitglieder des Turngaus sind und ihren Vereinen noch immer als Übungsleiter dienen. Für Siegfried Schwarz (73) von der SG Sonnenhof Turn &Sport gab es die goldene WLSB-Ehrennadel, die silberne WLSB-Ehrennadel bekam Erich Wegscheider (TSG Backnang) vom Sportkreis- Präsidenten Hägele ans Revers geheftet.

„Das Präsidium war fleißig, das kann ich mit Fug und Recht behaupten.“ Zu Beginn ihres Berichts stellte Gislind Gruber- Seibold sich, aber insbesondere auch ihren Mitstreitern ein gutes Zeugnis aus. „Wir sind gut zusammengewachsen“, sagt die Turngauchefin über die Funktionärsriege aus bewährten Kräften und neuen Gesichtern. Dass sich 2016 kein Ausrichter für das Gaukinderturnfest gefunden habe, sei traurig gewesen, dieses Jahr gebe es diese Veranstaltung in Weinstadt aber wieder. Ein Dorn im Auge ist Gruber-Seibold die Konkurrenz bei Angeboten durch Volkshochschulen oder Landfrauen, die höhere Honorare bezahlen können und daher auf der Suche nach Übungsleitern oft im Vorteil sind. „Besonders ärgerlich“ sei es dann, wenn diese Institutionen damit werben, dass ihre Übungsleiter vom STB ausgebildet worden seien. Sie sieht aber auch ein Plus für die Vereine: „Wir sind ein Stück Familie, ein Stück Geborgenheit.“

Die für die Finanzen zuständige Vize-Präsidentin Petra Brecht präsentierte eine ausgeglichene Bilanz, musste dafür jedoch knapp 1800 Euro aus den Rücklagen entnehmen. Das liege daran, dass die Kosten „in allen Bereichen gestiegen“ seien, die Zuschüsse von WLSB und STB aber stagnieren würden. Um den Aufgaben weiterhin in vollem Umfang nachkommen zu können, musste die sich nach der Mitgliederzahl richtende Gauumlage „angepasst“ werden, wie Brecht das ausdrückt. Vereine ab 301 Mitgliedern bezahlen zum Beispiel 185 statt 152 Euro im Jahr. „Moderat“ sei diese Erhöhung“, befand die Kassenwartin und erntete darauf keinen Widerspruch. Die Entlastung fiel auch einstimmig aus.

Bewährte Kräfte und neue Gesichter

im Präsidium und den Ausschüssen

Während die Amtszeiten von Gruber-Seibold, Brecht und Saskia Heyduk (Vize- Präsidentin Kinder/Jugend) noch laufen, standen die weiteren Vizes zur Wahl. Sabine Ruopp (Spitzen-/Wettkampfsport) wurde bestätigt, Ralf Wiedler (Personalentwicklung/Gleichstellung) ist ein Rückkehrer, Armin Höttges (Marketing/Kommunikation) ein neues Gesicht. Sie alle sowie Kassenprüfer Reiner Müller wurden einstimmig gewählt. Unbesetzt blieben die Posten der Vize-Präsidenten für Freizeit-/ Gesundheitssport sowie Bildung/Kultur, wobei das laut Gruber-Seibold „nicht so schlimm“ ist, weil mit Elisabeth Schmidt, Karin Widmaier, Sibylle Lentini und Erich Wegscheider „sehr gute Fachwarte“ vorhanden sind. Anders im Bereich von Höttges, dessen Bereitschaft deshalb „umso wichtiger“ gewesen sei. Neue Kräfte gibt es mit Natascha Heyduk, Marion Hettrich, Nadine Deuschle, Marielies Ewersmayer und Tina Adzic auch im Hauptausschuss Wettkampfsport. Verabschiedet wurden Jutta Bogner und Thomas Schütte.

Um die vielfältigen Herausforderungen zu meistern, will Gruber-Seibold keine Zeit verlieren. Der Beweis: Direkt nach dem Gauturntag war noch in Spiegelberg eine Hauptausschusssitzung angesetzt.


            Die alten und neuen Turngau-Präsidiumsmitglieder, der Präsident des Sportkreises Rems-Murr und die von ihm Geehrten sowie die beiden Landtagsabgeordneten standen im Mittelpunkt des Gauturntags (von links): Sabine Ruopp, Petra Brecht, Petra Häffner, Erich Hägele, Erich Wegscheider, Siegfried Schwarz, Saskia Heyduk, Ralf Wiedler, Gernot Gruber, Armin Höttges und Turngau-Präsidentin Gislind Gruber-Seibold. Foto: B. Strohmaier

Gemischte Gefühle nach Punkteteilung

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Von Alexander Hornauer

Mit Blick auf die erste Halbzeit war die Punkteteilung am Ende enttäuschend für die Murrtaler. In den ersten 30 Minuten gab das Team von Trainer Matthias Heineke nämlich eindeutig den Ton an. Während sich Pforzheim noch sortierte, legte der HCOB bereits die ersten vier Tore vor. Die Abwehr der Handballer aus Oppenweiler und Backnang war sehr aufmerksam, ließ die SG kaum zur Entfaltung kommen und in Kooperation mit dem erneut guten Keeper Thomas Fink nur acht Gegentreffer zu. Im Angriff hatte Jonas Frank das Zepter in der Hand. Der Aufbauspieler setzte seine Kollegen in Szene und erzielte immer wieder selbst Treffer. Er besorgte eine Minute vor dem Seitenwechsel das 13:8, das Fink mit einem gehaltenen Siebenmeter manifestierte.

Mit Blick auf die Startphase der zweiten Halbzeit war das spätere Unentschieden am Ende allerdings doch noch einigermaßen okay. Die Gäste waren nämlich unkonzentriert, spielten sich zwar weiterhin gute Chancen heraus, ließen aber zu viele liegen. Pforzheim hingegen kam im Angriff nun besser zum Zug, rückte heran und lag beim 17:16 zum ersten Mal vorn. In nur zwölf Minuten hatte sich das Blatt gewendet. Eine knifflige Phase, die Hausherren waren nun voller Euphorie.

Doch der HCOB schaffte es, die Partie wieder zu beruhigen. Philipp Schöbinger luchste den Gastgebern den Ball ab und warf ihn ins leere Tor – das war enorm wichtig. Die SG ging noch zweimal in Führung, nun ließ die Antwort der Gäste aber nicht auf sich warten. Und weil der zwischenzeitlich eingewechselte Torwart Sven Grathwohl einige Bälle hielt, übernahm der HC Oppenweiler/Backnang zehn Minuten vor dem Ende wieder die Führung. Ruben Sigle traf zum 21:19.

Es entwickelte sich eine nervenaufreibende Schlussphase. SG-Coach Alexander Lipps brachte Sandro Münch für den halblinken Rückraum, der machte viel Betrieb und verkürzte zum 21:22. Auf der Gegenseite reagierte Philipp Maurer bei einem Abpraller geistesgegenwärtig, erhöhte auf 23:21. Dann traf Münch gleich zwei weitere Male. 23:23, die Gäste beanstandeten in dieser Phase einen ausgebliebenen Siebenmeterpfiff. So stand der HCOB im Angriff unter Druck. Benjamin Röhrle nahm Maß, traf 70 Sekunden vor dem Ende zum 24:23. Damit war zumindest das Remis so gut wie sicher, die Gäste wollten aber den Sieg. Und die Abwehr schien den letzten Angriff „fast“ zu überstehen. Florian Schöbinger und Florian Frank hatten den Ball jeweils „fast“ sicher, das wäre der Sieg gewesen. Doch Glücksgöttin Fortuna war den Murrtalern nicht hold, beide bekamen den Ball nicht unter Kontrolle. Die Pforzheimer bekamen die Murmel beide Male zurück, und vier Sekunden vor dem Ende traf Nicolai Gerstner zum 24:24. Bitter ob des Zeitpunktes, ärgerlich ob der deutlichen Führung – angesichts der besorgniserregenden Auftaktphase zur zweiten Hälfte aber immer noch „mehr als nichts“.

SG Pforzheim/Eutingen: Matijevic, Petruzzi – Müller (1), Hohnerlein (1), Gorenac, Münch (3), Ruf (3), Mönch (5), Hufnagel (1), Broschwitz (2), Seganfreddo (2/1), Gerstner (3), Catak, Lupus (3). – HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Grathwohl (Tor), Florian Frank, Jonas Frank (7), Hellerich (1), Köder, Kuhnle (2), Maurer (1), Röhrle (5), Florian Schöbinger (2), Philipp Schöbinger (2), Sigle (4), Hug (n.e.). – Schiedsrichter: Meike/Plinz (Denzlingen/Waldkirch). – Zuschauer: 300. – Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Catak, Müller – Sigle/zweimal, Maurer, F. Schöbinger, P. Schöbinger).


            Benjamin Röhrles fünfter Treffer wäre beinahe das Siegtor für den HC Oppenweiler/Backnang gewesen, doch die SG Pforzheim/Eutingen schlug kurz vor Schluss zurück. Foto: A. Hornauer

Vierte Goldmedaille in Serie für Katharina Menz

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Von Katharina Klein

Wie es zu ihrem vierten Triumph nacheinander kommen konnte, erläuterte Menz nach dem Erfolg im Finale gegen Miriam Schneider aus Hennef: „Ich habe gut gekämpft, war vom Kopf her locker drauf und habe mich selbst nicht unter Druck gesetzt – das war ganz gut.“ Seit 2014 hat das Backnanger Eigengewächs immer die Nase vorne, wenn sich die nationale Elite zu ihren Titelkämpfen trifft, auch dieses Mal konnte sie niemand aufhalten.

Zum Auftakt legte Menz die Dortmunderin Ramona Sudhoff schon nach 20 Sekunden auf die Matte. Ein Uchi-Mata, also ein innerer Schenkelwurf, bescherte ihr das Weiterkommen. „Der Kampf war gut für Katharina, um warm zu werden,“ sagte Coach Benjamin Lah, der das TSG-Trio in Duisburg betreute. Nach dem lockeren Beginn wurde es jedoch schwerer für die Murrtalerin. Sie traf auf eine ihrer stärksten nationalen Rivalinnen: Julia Rotthoff (Siegen). Lange schenkten sich die beiden nichts, niemand gelang eine entscheidende Wertung, bis Menz Rotthoff 18 Sekunden vor Schluss mit einem Uchi-Mata auf die Matte pfefferte. Für die 26-Jährige bedeutete die große Wertung den Einzug ins Halbfinale gegen Mira Ulrich (Mönchengladbach). „Eine starke Kämpferin“, sagte Lah und berichtet, dass es „lange Zeit offen war, wer diesen Kampf gewinnt“. Sein Schützling hatte über die volle Kampfzeit letztlich die Nase vorne. „Katharina hat einen starken Griffkampf gezeigt und Ulrich damit unter Kontrolle gehabt“, lobte der Trainer, der danach sah, wie Menz auf die um einen Kopf größere Schneider traf. Die Backnangerin zeigte aber auch im Finale von Anfang an enormen Einsatz. Es dauerte eine Weile, bevor sie wieder mit einem Uchi-Mata in Führung ging. Mit einem Konter und der zweiten großen Wertung baute sie ihren Vorsprung aus. „Danach hat Katharina kontrolliert weitergekämpft und sehr schlau agiert“, sagt Lah. So brachte Menz den Kampf zu Ende und wurde mit der Goldmedaille belohnt.

An den Erfolg ihrer Vereinskameradin konnten die TSG-Jungs nicht anknüpfen. Maier (bis 73), der 2016 Siebter geworden war, wurde nun nur Neunter. Der 21-Jährige präsentierte sich aber stärker, als es diese Platzierung vermuten lässt. Ihm waren Julius Hanning und Sebastian Niel zu Beginn nicht gewachsen. „Ein perfektes Timing und eine sehr gute Technik“, attestierte Lah seinem Schützling, im Viertelfinale war trotzdem Endstation. Der Leverkusener Anthony Zingg beendete den Siegeszug. Pech hatte Maier in der Trostrunde. Im Duell mit Christian Dill endete die reguläre Kampfzeit mit einem Remis. Im Golden Score, in dem die erste Bestrafung oder die erste Wertung entscheidet, verlor der TSG-Judoka wegen einer Bestrafung. Davon lässt er sich aber nicht unterkriegen, denn „trotz der schlechteren Platzierung im Vergleich zum Vorjahr konnte ich meine Kampffähigkeiten sehr verbessern“. Seine Blicke richten sich bereits auf 2018, selbiges gilt für den von ihm überzeugten TSG-Trainer Lah. „Leon hat gezeigt, was er kann und was mit etwas mehr Glück möglich ist. Jetzt machen wir weiter so und geben bis zum nächsten Jahr Gas.“

Benjamin Lütjens verspielt Führung, zwei TSG-Erstliga-Kämpferinnen

tun es Katharina Menz gleich

Lütjens (bis 90) hatte sich schon mehrmals für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert, doch immer verhinderten Verletzungen den Start. Nun ging in der Vorbereitung alles gut und der 22-Jährige freute sich auf Duisburg, doch diese Meisterschaft im Westen endete bitter. Nicht alleine in der Niederlage im ersten Kampf gegen Leonhard Schütz lag die Tragik für Lütjens, sondern im Kampfverlauf. Er lag mit zwei großen Wertungen vorn und hätte gewonnen, doch dann setzte der Rivale zum Wurf an. Der Murrtaler fiel und verlor vorzeitig. „Benny hat super begonnen, von der ersten Sekunde an gearbeitet und toll gekämpft. Nachdem er die zwei Wertungen hatte, war er leider etwas unkonzentrierter“, bedauerte Lah. Lütjens suchte die positive Seite: „Es wäre auf jeden Fall mehr zu holen gewesen, aber im Endeffekt bin ich trotzdem zufrieden, weil ich auf diesem Niveau mithalten konnte.“

Neben der Goldmedaille für Menz waren für die TSG auch die Erfolge von Anna-Maria Wagner (bis 78) und Martyna Trajdos (bis 63) erfreulich. Sie starten mit Ravensburg und Eimsbüttel zwar für andere Vereine, kämpfen aber für das Backnanger Erstligateam. Wagner setzte sich gegen Annemarie Lang, Claudia Straub, Christina Faber und Marie Branser souverän durch und wurde Deutsche Meisterin. Olympia-Starterin Trajdos holte ebenfalls Gold, und zwar mit Siegen gegen Pauline Wulff, Julia Bente Malcherek, Jana Ziegler, Sheena Zander und Nadja Bazynski.


            Hatte alles im Griff und war auf ihrem Weg zum nächsten deutschen Meistertitel nicht aufzuhalten: Katharina Menz (links).Archivfoto: B. Strohmaier

Chancen nutzen, Haushaltsdisziplin üben

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Von Elisabeth Klaper

GROSSERLACH.Kämmerin Saskia Pulver erläuterte dem Gremium die wichtigsten Punkte. Gegenüber dem Vorjahr ist das Haushaltsvolumen nochmals gestiegen, 2016 umfasste es 7,3 Millionen Euro. Im Verwaltungshaushalt gehen bei den Einnahmen die eigenen Steuern etwas zurück auf 558000 Euro – unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Gewerbesteuer-Entwicklung, 2016 summierten sie sich noch auf 611500 Euro. Diesen Rückgang könne auch die kleine Steigerung bei den Gebühreneinnahmen um 13500 Euro nicht ausgleichen, sagte Pulver. Indes erhalte die Gemeinde um 107400 Euro höhere Schlüsselzuweisungen und Steueranteile vom Land, 30000 Euro mehr Kindergarten- und Kleinkindförderung sowie 140000 Euro Zuschuss für die Kanalsanierungen in Grab. Somit ergebe sich ein Einnahmeplus von knapp 250000 Euro, so die Kämmerin.

Dem stehe eine Steigerung der Ausgaben um 270000 Euro gegenüber. Die Umlagezahlungen stiegen um 11500 Euro, wobei die Gemeinde für die Kreisumlage wegen des von 38,5 auf 36,6 Prozent gesunkenen Hebesatzes nun 1007000 Euro zahlen muss, 4600 Euro weniger als im Vorjahr. Auch die Gewerbesteuerumlage sank um 12600 Euro auf 52400 Euro. Doch wegen der höheren Steuerkraftsumme stieg die Finanzausgleichsumlage um 27400 Euro auf 608000 Euro. Hinzu kommt ein Plus von 47000 Euro bei den Personalkosten, die 1,45 Millionen Euro betragen. Ebenso stiegen die Investitionen für Instandhaltungsarbeiten: So müsse die Gemeinde allein für die Kanalsanierungen in Grab 189000 Euro berappen.

Die gestiegenen Ausgaben führen dazu, dass die Zuführung an den Vermögenshaushalt auf 253000 Euro sank, 2016 betrug sie noch 273000 Euro. Ziehe man die 140000 Euro Mindestzuführung ab, stehen 112600 Euro als Nettoinvestitionsrate zur Verfügung, um Investitionen zu finanzieren, verdeutlichte die Kämmerin. Wie im Investitionsplan vorgesehen, wird die im Vermögenshaushalt bestehende Deckungslücke von 348000 Euro ausgeglichen durch eine Kreditaufnahme in Höhe von 140000 Euro und eine Rücklagenentnahme von 208400 Euro.

Zum Jahresende 2016 summierten sich die Rücklagen auf 566000 Euro, nach der geplanten Entnahme werden sie am Jahresende 2017 noch 358000 Euro betragen. Abschließend hatte die Kämmerin noch eine gute Nachricht im Gepäck: Im Finanzplanungszeitraum bis 2021 seien wieder Rücklagenzuführungen in Höhe von über 375000 Euro vorgesehen, auch werden wohl keine Rücklagenentnahmen und Kredite erforderlich. „Momentan können wir positiv in die Zukunft blicken“, so Pulvers optimistisches Fazit.

Bürgermeister Christoph Jäger bezeichnete den Haushaltsplan als ausgewogen, da er Handlungsspielräume für die Zukunft belasse. Angesichts des „sportlichen“ Programms, das finanziell und personell gestemmt werden müsse, wobei die Gemeindeverwaltung personell nicht so gut besetzt ist, sei es „wichtig, dass wir auf die Mitwirkung der Gemeinderäte und Bevölkerung zählen können“. Das 1,5 Millionen Euro hohe Investitionsvolumen sei der guten Konjunktur geschuldet. Erfreut zeigte sich der Rathauschef über die um 1,9 Prozent gesunkene Kreisumlage und das Entgegenkommen von Landrat Richard Sigel gegenüber den Kommunen: Das sei „eine gute Basis für die Zusammenarbeit“. Doch müsse eine kleine Gemeinde wie Großerlach bei der Kreisumlage unter eine Million Euro kommen: Dies sei ein Thema, das die Gemeindeverwaltung nach wie vor massiv beschäftige.

Traurig fand Jäger, dass unterm Strich der Umlagesaldo trotz höherer Einnahmen mit 1,492 Millionen Euro höher ausfiel als 2016 mit 1,45 Millionen Euro, was sich ungünstig auf die Nettoinvestitionsrate auswirke. Zum Vergleich: 2016 betrug die Nettoinvestitionsrate 133700 Euro, 2015 sogar noch 435900 Euro. „Darum müssen wir weiter Haushaltsdisziplin üben“, betonte der Rathauschef. Dank sparsamer Haushaltsführung und Rücklagenbildung habe man nun Handlungsspielraum, den man dringend benötige. Denn: „Es kommt ein riesiger Packen an Aufgaben auf uns zu“, wie die Umsetzung der Abwasserkonzeption. Auch „schieben wir einen riesigen Berg von Sanierungsaufgaben vor uns her“. Darum gelte es nun, die Chancen durch die aktuell gute finanzielle Situation zu nutzen und die Instandhaltungs-Rückstände abzubauen, verdeutlichte Jäger.

Markus Zick von der Unabhängigen Liste fragte nach, ob man angesichts des Zinstiefs die hohe Zinslast durch alte Kredite nicht reduzieren könne. Dies sei bereits erfolgt, wo es ging, doch bestehe dafür keine Möglichkeit bei geförderten Krediten, außerdem müsse man langfristige Zinsbindungsfristen beachten, stellte Kämmerin Pulver klar. Weiter erkundigte sich Zick nach dem im Verwaltungshaushalt ausgewiesenen Zuschuss für den Tierschutzverein Backnang in Höhe von 2300 Euro, der nicht im Gemeinderat beraten worden sei. Dabei handele es sich eigentlich um eine seit 1996 mit 13 Kommunen vertraglich vereinbarte, jährliche pauschale Kostenerstattung, die sich nach dem Einwohnerschlüssel berechne, erklärte der Bürgermeister. Damit könne das Tierheim Großerlach anstelle der Gemeinde deren gesetzlichen Auftrag erfüllen, indem es Haustiere, die keine Besitzer haben oder ausgesetzt worden sind, artgerecht unterbringe und versorge.

Daraufhin verabschiedete das Gremium geschlossen den Haushaltsplan mit 7,5 Millionen Euro, davon 6,1 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 1,4 Millionen Euro im Vermögenshaushalt.

In diesem Jahr kein Freudenschrei

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Von Hans-Christoph Werner

BACKNANG. In diesem Jahr galt es besonders der Kälte zu trotzen, fand doch die Ziehung der Gewinnerlose vor der Stiftskirche statt. Auch der Backnanger Posaunenchor ließ sich von den Temperaturen nicht abschrecken. Glücksfee Gudrun Nopper streifte im Laufe ihrer Tätigkeit schließlich Handschuhe über. Denn auch ihr wurde kalt, dauerte es doch eine Weile bis die Gewinner der 60 Preise ermittelt waren. Die Aufsicht führte wiederum Notar Rolf Schaible.

War das Los gezogen, sagte Dekan Wilfried Braun die Losnummer durch. In launiger Rede kommentiert er das ganze Geschehen. Und unterließ es, Sachgeschenke Männern oder Frauen zuzuordnen. Das sei ihm, so sagte der Chef des Kirchenbezirks Backnang, im vergangenen Jahr angekreidet worden.

Tusch des Posaunenchors bei

der Ziehung des Hauptgewinns

Der Zufall wollte es im vergangenen Jahr, dass der Gewinner des Hauptpreises bei der Ziehung zufällig anwesend war. Dem war diesmal nicht so. Keine Freudenschreie, sondern nur ein Tusch des Posaunenchors, als die Losnummer 3512 aufgerufen wurde. So bleibt abzuwarten, wer der glücklich Beschenkte ist. Neben den Backnanger Geschäften und Institutionen, die einen Preis gestiftet haben, wird die Tombola von der Volksbank und der Backnanger Kreiszeitung gesponsert. Die organisatorische Arbeit hatte der frühere Kirchenpfleger und Kirchenbezirksrechner Hermann Bubeck übernommen.

Für viele ging es im Anschluss an die Auslosung hinein in die beheizte Stiftskirche. Denn in dem Gotteshaus erwartete die Gäste ein Leckerbissen musikalischer Art. Das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Stefan Halder hatte sich ein anspruchsvolles Konzertprogramm vorgenommen.

Auch der Erlös dieses Benefizkonzertes kam der anstehenden Renovierung der Backnanger Stiftskirche zugute.


            Das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Stefan Halder präsentierte ein anspruchsvolles Konzert in der Stiftskirche.

            Gudrun Nopper zog die Lose, Wilfried Braun verlas die Nummern der Gewinner. Fotos: E. Layher

Plumper Arzneimittelraub misslungen

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Von Hans-Christoph Werner

BACKNANG. Vorn übergebeugt sitzt die Angeklagte neben ihrem Verteidiger. Scheu und manchmal etwas finster geht ihr Blick in die Runde. Ihre Stimme klingt dünn und gedämpft. Unwillkürlich fragt man sich: Ist das einem Medikament geschuldet, das sie nimmt? Oder sind’s gar Drogen? Das war zumindest auch der erste Eindruck der Polizeibeamten, die mit ihr zu tun hatten.

Drei Mal war sie in einer Apotheke der Innenstadt vorstellig geworden, ein Privatrezept vorweisend, das sie einlösen wollte. Sie hatte aber kein Geld bei sich. Um der Kundin entgegen zu kommen, hatte man bei einem vorherigen Besuch ihr zumindest eine Tablette des verlangten Medikaments zugestanden. Einfach so. Aber nun verlangte sie erneut nach der ganzen Packung.

Die Chefin wurde herbeigerufen. Die warb um Verständnis dafür, dass sie die Schätze ihres Hauses nicht einfach verschenken könne. Und bot im Übrigen eine Ratenzahlung an. Aber das war der 40-Jährigen nicht genug. Sie versuchte, der Apothekerin die Packung aus der Hand zu reißen, was ihr misslang. In dieser Weise gewarnt, begab sich die Apothekerin in ihren Büroraum. Sie wollte mit der behandelnden Ärztin telefonieren.

Ohne Skrupel folgte ihr die 40-Jährige und ließ sich nicht des Raumes verweisen. Als sie dann erneut die Arzneimittelpackung an sich zu reißen versuchte, kam es zum Handgemenge. Die Apothekerin ließ die Polizei rufen. Und die Beamten hatten besagten Eindruck.

Als Zeugin vor dem Schöffengericht gab die Apothekerin nun an, dass auf dem Rezept ein Schlafmittel notiert war, das aber gern auch als Beruhigungsmittel eingesetzt werde. Aufgrund des Verhaltens der Angeklagten vermutete sie eine Abhängigkeit. Die Beschuldigte wiederum gab an, sie habe das Rezept für ihre Schwester einlösen wollen. Diese, so behauptete sie, sei auf das Medikament angewiesen.

Auf die eindringlichen Nachfragen des vorsitzenden Richters versicherte sie erneut: sie sei weder medikamenten- noch drogenabhängig.

Der Oberstaatsanwalt legte in seinem Plädoyer den Sachverhalt nochmals ausgiebig dar. Die Angeklagte habe den Tathergang eingeräumt. Er gehe, auch wenn die Beschuldigte dazu keine Angaben machen wolle, von einem Eigenkonsum der Arzneimittel aus. Die 40-Jährige sei nicht vorbestraft, der Wert des begehrten Gutes gering (um die 15 Euro), die von der Angeklagten eingesetzte Gewalt niedrig. Zudem sei der Raub ja nicht gelungen, sodass nur versuchter Raub bestraft werden könne. Und plädierte infolgedessen auf acht Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung.

In der Einschätzung der Tat pflichtete ihm der Verteidiger der Angeklagten bei. Auch er vermutete, dass seine Mandantin das Medikament für sich selbst benötigte. Und setzte das Strafmaß deutlich geringer bei drei Monaten an.

Nach kurzer Beratung urteilte das Schöffengericht: sechs Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen versuchten Raubes. Das Mindeststrafmaß für versuchten Raubes seien sechs Monate. Es könne also nicht geringer ausfallen. Im Übrigen sparte der Richter – wie schon der Oberstaatsanwalt – nicht mit der Aufzählung der Sachverhalte, die für die Verurteilte sprächen. Insgesamt wurde der Beschuldigten eine Bewährungszeit von zwei Jahren auferlegt. Ein Bewährungshelfer werde ihr zur Seite stehen. Wie der Name schon sage: diese Auflage sei eine Hilfe und keine Strafe. Ferner habe sie innerhalb von einem halben Jahre 60 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten. Wenn es zu Problemen mit der Erfüllung dieser Auflage komme, so gelte erneut, dies vertrauensvoll mit dem Bewährungshelfer zu besprechen. Ohne ersichtliche Regung nahm die 40-Jährige das erfolgte Urteil an.


Unfall fordert Todesopfer und fünf Schwerverletzte

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WINTERBACH (pol/red). Zu einem Unfall mit fürchterlichen Folgen kam es gestern am frühen Abend auf der Bundesstraße29 in der Nähe der Anschlussstelle Winterbach. Bei der Tragödie kam ein Mensch ums Leben, fünf weitere wurden schwer verletzt.

Ein in Richtung Stuttgart fahrender Ford überholte ein anderes Fahrzeug und kam aus zunächst ungeklärter Ursache nach links von der Straße ab. Der Wagen krachte dort in die Mittelleitplanke und wurde zurück auf die Fahrbahn geschleudert. Dann stieß der Ford seitlich gegen einen VW Scirocco, wodurch beide Autos nach rechts geschoben wurden und die rechte Leitplanke durchbrachen. Hierbei bohrte sich ein Leitplankensegment durch die hintere linke Beifahrertüre des Fords und verletzte den hinten links sitzenden Mitfahrer tödlich.

Insgesamt wurden in beiden Autos fünf Insassen schwer verletzt. Beide Fahrzeuge kamen außerhalb der Fahrbahn zum Stillstand. Die B29 war in Fahrtrichtung Stuttgart zwischen den Anschlussstellen Schorndorf und Winterbach mehrere Stunden voll gesperrt. Zur Klärung des Unfallherganges wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Gutachter hinzugezogen.


            Ein Bild des Schreckens: Auf der Bundesstraße 29 ereignete sich gestern gegen 17.15 Uhr der folgenschwere Unfall.Foto: 7aktuell.de/ Adomat

Betreutes Wohnen für Tauben

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Im Rathaus häufen sich die Klagen, berichtet Sandra Krauß. Bei der Frau vom Ordnungsamt gehen ständig neue Beschwerden ein, weil die Taubenpopulation im Ortskern von Unterweissach enorm zugenommen hat. An die 100 Vögel tummelten sich im vergangenen Jahr zwischen Bürgerhaus und Marktplatz sowie im Bereich der Grundschule. An manchen Tagen sammeln sich die Tiere zu Dutzenden auf den Dächern und Freileitungen.

Wo sich die bevorzugten Treffpunkte befinden, zeigen Fäkalienspuren auf Gebäuden und Plätzen. Angesichts des Drecks mag keiner mehr daran denken, dass Tauben als Symbole des Friedens gelten. Zu den favorisierten Aufenthaltsorten gehört das Dach der Schule an der Weissach, wo sich die Vögel unter die Solarpaneele kuscheln, ihre Nester gebaut haben und sich munter fortpflanzen. In der Brutstätte für Nachwuchs haben sich die Verschmutzungen stark angehäuft. Hausmeister Volker Rössler und Udo Schmülling, Vorstand der Energiegemeinschaft Weissacher Tal, haben sich den Schaden aus der Nähe angeschaut und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass alle Paneele abmontiert werden müssen und eine komplette Reinigung der Paneele und der Dachfläche nötig ist. Kostenpunkt für die aufwendige Säuberungsaktion: rund 10000 Euro.

„Ein Riesenproblem“, konstatiert Bürgermeister Ian Schölzel: „Wir müssen gucken, wie wir den Bestand kontrollieren können.“ Nicht nur wegen der Klagen über den Dreck: Die Tauben waren auch lange Zeit offiziell als Schädlinge eingestuft und standen als „Ratten der Lüfte“ im Verdacht, Krankheiten zu übertragen. Das weiß man heute zwar besser: Sandra Krauß weist auf neuere Forschungsergebnisse hin, die auch dazu führten, dass die Schädlingseinstufung im Bundesseuchengesetz bereits 1989 wieder zurückgenommen wurde. Aber in Zeiten von Vogelgrippe und anderen Tierseuchen sind auch die Ängste vor Gefahren, die von Taubenkot ausgehen könnten, wieder gewachsen. Aber wie will man der Situation beikommen?

Tauben fangen, sie durch das Anbringen von Drähten oder Spikes vertreiben oder gar abschießen, das bringt herzlich wenig und ist teilweise nach dem Tierschutzgesetz sogar verboten, macht Krauß deutlich. Denn Wirbeltiere, und dazu gehören Vögel, dürfen nicht der Gefahr vermeidbarer Schäden oder Leiden ausgesetzt werden. Sie zeigt einen anderen Weg auf: betreute Taubenschläge. Damit habe beispielsweise die Stadt Esslingen gute Erfahrungen gemacht. Dort sei es innerhalb weniger Jahre gelungen, die Population von 900 auf 400 Tauben zu senken. Gleichzeitig sind die Verschmutzungen stark zurückgegangen.

Das Besondere an solchen kommunalen Taubenbehausungen ist die Betreuung. Die Tiere bekommen nämlich nicht nur Schlaf- und Nistplätze geboten, sondern sie werden mit artgerechtem Futter versorgt und stehen vor allem auch unter gesundheitlicher Beobachtung. Zudem üben die betreuenden Helfer Geburtenkontrolle aus: Sie tauschen die gelegten Eier durch Attrappen aus Gips aus. Auf diese Weise lässt sich die Vermehrung begrenzen, und über kurz oder lang reduziert sich auch der Bestand.

Und schließlich zeigen Erfahrungswerte, dass die Tauben 70 bis 80 Prozent ihrer Ausscheidungen im Schlag hinterlassen. Somit kommt es zu weniger Verschmutzungen an anderen Stellen im Ort. Die Helfer sorgen wiederum dafür, dass der Taubenschlag regelmäßig gesäubert und desinfiziert wird und kranke Tiere zum Tierarzt gebracht werden.

In Unterweissach hat Sandra Krauß, deren Konzept zur Regulierung des Taubenbestands bei den Gemeinderäten im Verwaltungs- und Umweltausschuss gut angekommen ist, mögliche Standorte für eine Taubenbehausung gesucht. Denkbar wäre etwa ein älteres leer stehendes Haus im Welzgraben, das die Gemeinde ohnedies erwerben möchte und in dessen Dachstock schon jetzt eine Taubenkolonie ihr Lager aufgeschlagen hat. Eine weitere Möglichkeit bestünde in einer alten Scheuer in der Friedensstraße.

Die Kosten für die Gemeinde halten sich nach den Schätzungen von Sandra Krauß im Rahmen: einmalig 1500 Euro fürs Errichten des Taubenschlags, 50 Euro im Monat für Futter, 250 Euro im Jahr für Desinfektions- und Arbeitsmittel sowie Schutzkleidung, gegebenenfalls Tierarztkosten und eventuell eine Entschädigung für ehrenamtliche Tätigkeit. Krauß setzt nämlich auf freiwillige Helfer und das Engagement des Kleintierzuchtvereins Weissacher Tal. So hat Wilhelm Wolf aus Auenwald bereits Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert. Er will noch andere Vereinsmitglieder einbeziehen.

Die Vögel müssen sich erst

an ihre neue Unterkunft gewöhnen

Ein profunder Taubenkenner ist Herbert Pludra aus Auenwald. Von Kindesbeinen an hat er Umgang mit den Tieren, seine Brieftauben haben ihm schon viele Pokale eingebracht. In einem professionell eingerichteten Taubenschlag, wie er selbst einen hat, sieht er die einzige Möglichkeit, den Bestand an Stadttauben auf eine humane Art zu reduzieren. Einen Taubenschlag zu eröffnen sei aber gar nicht so einfach. Man müsse die Vögel nämlich an die Unterkunft gewöhnen.

Am besten gelingt dies, so erklärt der Experte, wenn man die Tauben, die sich im Ort herumtreiben, zuerst anfüttert – man gibt ihnen regelmäßig zu fressen und kann dann beobachten, wie die Vogelschar zur Fütterungszeit mit den Tagen zusehends wächst. Dann kann man den richtigen Moment abpassen, um die Tiere einzufangen und in den Schlag zu bringen. Dort müssen sie bleiben, bis sie gelegt haben – ab da dürfen sie dann wieder ins Freie, denn sie kehren verlässlich in die Behausung zurück, um ihre Brut aufzuziehen. Nun ist auch Zeit, um das Gelege auszutauschen. Aber Pludra warnt: „Die Tierla sind schlau!“ Haben sie beim Brüten keinen Erfolg, legen sie nach etwa sechs Wochen neu – und wiederholt sich der Misserfolg öfter, dann merken sie, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, und suchen sich eine neue Bleibe. Folglich müsse man ihnen zugestehen, dass sie ab und zu ein Junges aufziehen können – dann bleiben sie ihrem Wohnplatz im Schlag auch treu. Eine Jungtaube pro Jahr im Verhältnis zu acht bis zehn, die sonst möglich wären: das macht unterm Strich schon eine spürbare Bestandsverringerung aus.

Dass die Zahl der Stadttauben in den letzten Jahren stark zugenommen hat, führt Pludra auf die milden Winter zurück. Da finden die Vögel draußen auf den Feldern genug Futter zum Überleben, abgesehen davon, dass sie oftmals regelrecht durchgefüttert werden. Früher, so der Fachmann, habe es in Unterbrüden gar keine Tauben gegeben und in Weissach nur wenige. Unter den gegebenen Umständen aber rät er, in Unterweissach einen Taubenschlag für etwa 30 Paare anzulegen und dazu auch gleich einen Jungschlag anzubauen, in dem die Jungtauben Platz finden. Je nach Witterung sei ab März damit zu rechnen, dass die Tauben mit Legen beginnen.

  Wer in der Gemeinde Weissach im Tal bei der Betreuung des geplanten Taubenschlags helfen möchte, kann sich bei Sandra Krauß im Rathaus unter 3531-32 melden.


            Besuch im Taubenschlag: Taubenexperte Herbert Pludra gibt der Weissacher Rathausmitarbeiterin Sandra Krauß Hinweise, was bei der Errichtung eines Schlags zu beachten ist. Foto: E. Layher

Gasaustritt: Bewohner wurden evakuiert

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Von Peter Wark

BACKNANG. Gasalarm – das klingt mehr als beunruhigend. Entsprechend war die Feuerwehr aus Steinbach und Backnang Stadt mit großem Aufgebot ausgerückt, als ein Anwohner über die Rettungsleitstelle Rems-Murr gegen 16.20 Uhr im Bereich der Neubauten in der Schafgasse Gasgeruch gemeldet hatte.

Vor Ort stellte die Feuerwehr fest, dass tatsächlich Flüssiggas aus einem privaten Erdtank entwich, so Einsatzleiter Björn Schmitz. Vermutlich war ein Leck in einer Leitung ursächlich dafür. Die Rettungskräfte begannen sofort damit, die Bewohner der umliegenden Gebäude zu evakuieren. Etwa 30 Bewohner aus 12 Wohneinheiten waren nach Polizeiangaben betroffen. Sie wurden mit einem Mannschaftstransportwagen ins Feuerwehrgerätehaus in Steinbach gefahren, wo sie von zahlreichen DRK-Kräften betreut wurden. Mehrere Steinbacher Bürger fanden sich spontan ein, um ebenfalls Unterstützung anzubieten.

Nachdem die undichte Stelle an dem Tank lokalisiert war, hat die Feuerwehr gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadtwerke das Leck abgedichtet. Professionell, konzentriert, aber auch gelassen hat die Feuerwehr nach Auskunft von Björn Schmitz den Einsatz abgewickelt.

Die Steinbacher Ortsdurchfahrt K 1826 war für etwa eine Stunde voll gesperrt. Die Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen im Einsatz, beim DRK dürften es kaum weniger gewesen sein.


            Gasalarm: Die Ortsdurchfahrt von Steinbach war für etwa eine Stunde voll gesperrt. Zahlreiche Feuerwehrkräfte waren vor Ort.Fotos: E. Layher

            Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Das Leck wurde abgedichtet.

Judokas holen vier Goldmedaillen

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(kk). Zwölf Judokas der TSG Backnang traten bei den württembergischen Einzelmeisterschaften der Altersklasse U18 in Tübingen an. Dabei ging es für die Kämpfer nicht nur um den Erwerb des württembergischen Titels, sondern auch um die Qualifikation zu den süddeutschen Meisterschaften. Dies gelang besonders deutlich Helena Grau (Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm) und Jonas Riener (bis 55), welche beide Gold holten.

Grau setzte sich gegen ihre ersten zwei Gegnerinnen, Fiona Wagner und Vanessa Bürkle, jeweils vorzeitig durch. Im dritten Kampf machte es ihr Antonia Jursch etwas schwerer. Nachdem in der regulären Kampfzeit keine entscheidende Wertung gefallen war, holte Grau im Golden Score eine große Wertung und entschied die Begegnung für sich. Im Halbfinale angekommen, gewann sie wieder vorzeitig und hatte im darauffolgenden Finale die Nase vorne. Riener legte einen ähnlichen Durchmarsch hin. Dreimal in Folge bezwang er seine Gegner mit Haltegriffen. Ein geglückter Konter im Halbfinale führte Riener ins Finale, bei dem er mit einem Würgegriff triumphierte.

Ben Pfizenmayer war der dritte Backnanger im Bunde, der erste Plätze holte. Allerdings musste er dafür deutlich weniger leisten als Riener und Grau. In der Gewichtsklasse bis 40 Kilogramm reichte das schiere Antreten aus, denn eine kampflose Begegnung bescherte ihm den ersten Platz. In der Gewichtsklasse bis 43 Kilogramm versuchte Pfizenmayer erneut sein Glück. Auch da lief es. Dank eines Haltegriffs hatte sein einziger Gegner keine Chance, und er holte erneut Gold.

Erik Wilczek und Robin Angerer (beide bis 60) schafften ebenfalls den Sprung aufs Treppchen. Beide landeten auf dem dritten Platz. Wilczek musste nach zwei Siegen eine Niederlage einstecken und ließ sich davon aber nicht unterkriegen. Er fixierte seinen Gegner Niklas Reitzig mit einem Haltegriff erfolgreich auf der Matte und beanspruchte Bronze damit für sich. Wie Wilczek befand sich Angerer zunächst auf Siegeskurs. In Kampf Nummer drei unterlag aber auch er. Im Kampf um Platz drei biss sich Angerer dann aber auch erfolgreich durch.

Christoph Heilmayr (bis 50) belegte den vierten Platz mit nur einem Sieg gegen seinen Vereinskameraden Julian Heppeler. Danach folgten drei Niederlagen. Für Heppeler hingegen waren die Meisterschaften schon nach der verlorenen Begegnung mit Heilmayr vorbei. Mit einem Auf und Ab aus Siegen und Niederlagen beendete die zweite weibliche Backnanger Teilnehmerin, Kim Welte (bis 57) den Kampftag mit dem fünften Platz. Ihr gleich tat es Tim Gruber (bis 66). Jeweils drei Siege und zwei Niederlagen brachten Alexander Maier (bis 60) und Maurice Ahrend (bis 66) den siebten Platz. Elias Schaich (bis 66) gewann seine erste Begegnung und unterlag in den folgenden zwei. Platz neun war damit seine Platzierung. Für die süddeutschen Meisterschaften qualifizierten sich Helena Grau, Ben Pfizenmayer, Jonas Riener, Erik Wilczek, Robin Angerer, Tim Gruber und Kim Welte. Jens Holderle, Trainer der Altersklasse U18, zeigt sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Sie haben alle gute Leistungen gezeigt, auf die wir aufbauen können. Zusätzlich zu den sieben Qualifikationen kommt auch noch Karl Bschlangaul, der bereits für die Süddeutschen gesetzt wurde.“

TSG bleibt zu Hause unbezwungen

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Von Milana Schroeder

Allerdings sah es zu Beginn des ersten Satzes nicht danach aus, dass es einen deutlichen Drei-Punkte-Sieg für die TSG geben sollte. Denn die Heimmannschaft fand nur sehr schwer ins Spiel. Zu viele Aufschlagfehler auf beiden Seiten bestimmten das Geschehen bis zur Mitte des ersten Durchganges. Keiner Mannschaft gelang es, sich abzusetzen. Beim Stand von 15:15 konnte dann Saskia Schad mit guten Aufschlägen die Gegnerinnen unter Druck setzen und einen kleinen Vorsprung herausspielen. Die Murrtalerinnen agierten nun besser. Es war ihnen möglich, den kleinen Vorsprung zu halten und auszubauen. Nach 20 Minuten hatte die TSG mit 25:19 die Nase vorne.

Von Beginn an im zweiten Satz spielten die Backnangerinnen konzentrierter und auch aggressiver. Auch die Aufschläge kamen nun stärker und präziser außerdem ließen sie den Gegnerinnen keine Chance, ihr Spiel aufzubauen. Ein ums andere Mal punktete Vanessa Maglica über die Außenposition und auch aus dem Rückraum. Die laufstarken Gäste kämpften um jeden Ball, gefährdeten aber die Backnangerinnen nicht. Die TSG gab ihren erspielten Vorsprung nicht aus der Hand und behauptete sich mit 25:19.

Am Anfang des dritten Abschnittes waren die Gastgeberinnen nicht ganz bei der Sache. Leichte Abstimmungsfehler und Unkonzentriertheiten führten dazu, dass die Gäste sich eine kleine Führung erarbeiteten. Jedoch sollte dies nicht lange andauern. Einer Aufschlagserie von Franziska Schlipf setzte Ulm wenig entgegen. Die Abwehr der Murrtalerinnen stand gut. Die Mittelangreiferinnen Milana Schroeder und Johanna Klose punkteten mit cleveren Angriffen über die Mitte. Zudem entschieden die Backnangerinnen lange Ballwechsel für sich, sodass der dritte Satz dann doch recht deutlich mit 25:15 gewonnen wurde.

Die TSG um die beiden Trainer Hans-Peter Richter und Birgit Sterzel hat nicht unbedingt die stärkste Leistung gezeigt, ist aber zu Hause weiterhin ungeschlagen. Da Rottenburg den Tabellenführer Ludwigsburg mit 3:1 bezwungen hat, bleiben die Backnangerinnen weiterhin auf dem dritten Platz, befinden sich jedoch nur zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter.

TSG Backnang: Baier, Blasic, Hacket, Klose, Lachenmaier, Maglica, Schad, Schlipf, Schroeder, Sipple.


            Blockten erfolgreich: Die Backnangerinnen Johanna Klose (rechts) und Andrea Lachenmaier.Foto: B. Strohmaier
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