BURGSTETTEN (pm). Den Wechselkröten gefällt das Biotop in Burgstetten-Erbstetten ganz offensichtlich: Gleich im Jahr der Herstellung haben die Kröten ihr neues Reservat besiedelt – ganz zur Freude der Planer der Flurbereinigungsbehörde beim Landratsamt.
Klaus Dahl vom Nabu Backnang hat bestätigt, dass er bereits im Frühsommer 2014 Laich der europarechtlich geschützten Wechselkröten und Gelbbauchunken in einem erst kurz davor neu gebauten Teich gesichtet hat. Die Wasserfläche sowie drei weitere kleine Tümpel wurden am Waldrand östlich von Erbstetten im Gewann „Birkenwald“ im Auftrag der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung erstellt.
Das Biotop wurde zum Ausgleich des Wegebaus angelegt. Auch die Landwirte sind mit dem Vorgehen einig: „Der Flächenverlust war für die Landwirtschaft verkraftbar, da die Wiese ohnehin sehr feucht und daher für die Bewirtschaftung nur eingeschränkt nutzbar war“, erläutert Gerd Holzwarth, Projektleiter des Flurbereinigungsverfahrens Burgstetten-Erbstetten. Die Pflege der Ausgleichsfläche erfolgte in den letzten drei Jahren durch den Maschinenring.
Dabei wurde darauf geachtet, einen einfachen, effizienten und kostengünstigen Pflegeplan auszuarbeiten. Lediglich einmal im Jahr muss die Hälfte der mit artenreichem gebietsheimischem Saatgut angelegten Wiesenfläche gemäht werden. Wichtig dabei ist, das Schnittgut aufzunehmen und aus der Fläche zu bringen. Dadurch erfolgt eine Ausmagerung des Bodens, was für die Entwicklung vieler Kräuter wichtige Voraussetzung ist. Der Teich und die kleinen Tümpel wurden mit Grobschotter ausgekleidet um ausreichend Deckungsmöglichkeiten für die Unken und Kröten zu bieten. Dort auflaufendes Unkraut wie wild wachsende Weiden muss händisch ausgerissen werden. „Ein- bis zweimal pro Jahr eine Stunde mit geschultem Blick und kräftigen Händen reicht aus, um die Flächen dauerhaft von Bewuchs frei zu halten“, ist sich Gerd Holzwarth sicher.
Das Eigentum am Unken-Refugium wurde bereits auf die Gemeinde Burgstetten übertragen, ab diesem Jahr folgt nun auch die Pflege in gemeindlicher Regie. Ursula Maierhöfer, Leiterin des Bauamtes der Gemeinde Burgstetten und Manfred Stadel, Leiter des Gemeindebauhofes, haben sich die Flächen vor Ort gemeinsam mit Vertretern der Flurbereinigungsbehörde angeschaut.
Monika Menges, Landespflegerin beim Amt für Vermessung und Flurneuordnung, erläuterte dabei die Pflegemaßnahmen. „Wir freuen uns über die erfolgreiche Ansiedlung der Amphibien in Erbstetten und werden die Pflege entsprechend den Empfehlungen in den folgenden Jahren gerne übernehmen“, sagt Ursula Maierhöfer.
