Von Katharina Klein
Schon beim Betrachten der Nummernschilder auf dem Parkplatz vor der Mörikehalle fällt auf, dass nicht nur einheimische Judokas in Backnang auf der Matte stehen. Aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden und Württemberg pilgerten die Talente nach Backnang, um an einem bundesoffenen Sichtungsturnier des Deutschen Judo-Bundes in der Altersklasse U 15 teilzunehmen. Für die Judo-Abteilung der TSG als Gastgeber bedeutete dies ein anstrengendes Wochenende.
Am ersten Tag kämpften die Jungs, am zweiten Tag die Mädchen auf vier nebeneinanderliegenden Matten. Während die Kampfrichter vom Württembergischen Judo-Bund gestellt wurden, war alles andere der TSG überlassen. Angefangen von der nötigen Technik, bis hin zur Bedienung der selbigen und der Betreuung der Athleten. Das hieß für die Backnanger Vereinsmitglieder Großeinsatz.
An einem Tisch am Rande der Matten saßen die Personen, für die das Turnier ausgerichtet wurde. Die offizielle Sichtung des Nachwuchses übernahm U-18-Bundestrainerin Lena Göldi. Aber auch andere Jugend- und Landestrainer nahmen die Kinder genau unter die Lupe.
Von der TSG Backnang waren sieben Jungs dabei. Der Erfolgreichste von ihnen war Robin Angerer (Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm). Nach einem Freilos besiegte er seine Gegner durch Körperwurf und Haltegriff jeweils nach nur wenigen Sekunden. Im Halbfinale drehte sich jedoch das Blatt. Ein Haltegriff von Angerers Gegner machte dem Einzug ins Finale einen Strich durch die Rechnung. Auch der Kampf um Platz drei verlief unglücklich, denn Angerer unterlag trotz Führung wenige Sekunden vor Schluss. Sein betreuenden Trainer der U15, Daniel Strobel, bedauert diesen unglücklichen Ausgang für Angerer: „Robin hätte heute Erster werden können. Er hat eine starke kämpferische Leistung gezeigt“. Statt mit der Goldmedaille ging Angerer als Fünfter nach Hause.
Zweitbester Backnanger Nachwuchsjudoka war Niklas Biskupic (bis 50). Nach drei Siegen und zwei Niederlagen landete er auf Platz sieben. Auf Elias Schaich (bis 60) setzte Strobel Medaillenhoffnungen, denn „er hat in letzter Zeit einen großen Schritt nach vorne gemacht“. Deshalb sei sein Ausscheiden nach zwei Siegen und ebenso vielen Niederlagen schade. Ebenfalls ausgeschieden sind die anderen Backnanger Ben Pfizenmayer (bis 37), Jonas Strohmaier (bis 46), Elias Schaich (bis 60), Maurice Ahrend (bis 60) und Melvin Dierolf (bis 66). Coach Daniel Strobel sieht die Erklärung für das mittelmäßige Abschneiden seiner Schützlinge in zwei Faktoren: „Insgesamt war es ein gut besetztes Turnier und unsere Kämpfer waren zum Teil sehr aufgeregt. Stellenweise haben sie sich also unter Wert verkauft und es wäre dementsprechend mehr drin gewesen.“