KERNEN IM REMSTAL. Einbrecher drangen am Dienstagnachmittag in ein Kosmetikgeschäft in der Beethovenstraße ein. Dabei wurde ein Fenster zertrümmert. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und Spurensicherungsmaßnahmen im Gebäude vorgenommen. Soweit festzustellen war, entwendeten die Täter aus den Betriebsräumen Bargeld. Hinweise zur Tat, insbesondere über verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Beethovenstraße, erbittet die Polizei Kernen unter 07151/41798.
Einbruch in Kosmetikgeschäft
Seelsorgeeinheit gründet Jugendchor
MURRHARDT/SULZBACH AN DER MURR (pm). Die katholische Seelsorgeeinheit Oberes Murrtal ist musikalisch mit den Organisten, dem Kirchenchor, der Schola für die Hochfeste und der Band Herzschlag breit aufgestellt. Weil in diesen Gruppen aber hauptsächlich Erwachsene aktiv sind, soll nun ein Jugendchor ins Leben gerufen werden: den ProFi-Chor.
Um in dem neuen Chor mitsingen zu können, muss man kein Profi sein, sondern Spaß am Singen neuer geistlicher Lieder, Gospels und Spirituals haben. Der Name ProFi kommt daher, dass einige Firmbewerber in diesem Rahmen ihr Projekt erleben. Darüber hinaus können auch andere Jugendliche ab etwa 14 Jahren und junge Erwachsene mitmachen, die Freude an der Musik haben und gerne in Gemeinschaft singen.
Die ersten Proben finden am Mittwoch, 27. Januar, und am Montag, 15. Februar, jeweils um 19 Uhr im Gemeindezentrum in der Blumstraße 30 in Murrhardt statt. Weitere Termine werden dann vereinbart.
Wer Lust hat, dabei zu sein, aber am ersten Termin keine Zeit hast, kann sich an Angela Westhäußer-Kowalski (E-Mail westhaeusser-kowalski@t-online.de) oder an Pastoralreferenten Martina Fuchs (Telefon 07192/20497, E-Mail mfuchs@kircheoberesmurrtal.de) wenden.
Geffken tritt für Alfa an
WEISSACH IM TAL (pm). Thomas Geffken tritt bei der Landtagswahl als Kandidat für die neue bürgerliche Partei Alfa an. Die erst im Sommer 2015 gegründete Partei hat in allen 70 Wahlkreisen in Baden-Württemberg Bewerber aufgestellt. Über 11000 Unterstützungsunterschriften waren gesammelt worden. „Es geht uns darum, den Wählerinnen und Wählern aufzuzeigen, dass es nicht nötig ist, aus Frust und Ärger eine rechtspopulistische oder gar radikale Partei zu wählen. Wir als Alfa stehen für eine seriöse, bürgerliche und liberal-konservative Partei der Mitte“, erklärt Geffken.
Geffken ist, wie er unterstreicht, „kein Berufspolitiker“, sondern sieht sich als „besorgter Bürger, der bemerkt hat, dass in unserem Land vieles nicht mehr stimmt und die politische Führung auf vielen Ebenen mehr Fragen offen lässt, als sie zu beantworten, und, statt zu führen, immer mehr Fragen aufwirft.“
Geffken, der dieses Jahr 50 wird, ist seit 25 Jahren mit einer Werbeagentur selbstständig im Weissacher Tal, „eine gute Basis, um mit meinen Erfahrungen als Unternehmer die Politik zu bereichern“. Dass er selbst Hand anlegen kann, zeigte er bei der Installation seiner ersten Wahl-Großwerbefläche in Backnang. Er hängte an der B14 auf Höhe der Spritnase sein erstes Plakat selbst auf. Über eine eigene Internetseite verfügt der Werbeprofi bereits, er berichtet seit seiner Nominierung im Oktober unter www.thomas-geffken.de.
Geffken bekommt auch Unterstützung aus der Bundespolitik. So hat Professor Dr. Hans-Olaf Henkel für 4. Februar eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in Backnang zugesagt. Henkel war Präsident des Bundes der deutschen Industrie (BDI) und IBM-Chef und ist derzeit Europaabgeordneter. Er ist diese Woche Gast bei Markus Lanz (ZDF) und am 27.Januar bei Maischberger (ARD).
Politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Kompetenz habe Alfa eindeutig, sagt Geffken. Davon könne sich jeder bei den anstehenden Veranstaltungen überzeugen. So referiert der Tübinger Professor Dr. Starbatty am 30. Januar in Waiblingen zum Thema „Die Ruhe vor dem Sturm – warum der Euro schließlich zerbricht“. Alfa setze im Wahlkampf bewusst nicht nur auf die allgegenwärtige Flüchtlingsproblematik und damit verbundenen populistischen Schlagwörtern und Forderungen. Da glichen sich alle etablierten Parteien so langsam an und kämen zu den gleichen Überlegungen, die die Alfa bereits im September vergangenen Jahres veröffentlicht habe.
„Leider überdeckt die Flüchtlingsdiskussion zurzeit alle anderen politischen Themen“, sagt Geffken auf, „denn bei aller Problematik haben wir mit der Energie-, Bildungs- und Verkehrspolitik weitere, große Herausforderungen vor uns.“
Befremdlich wirkt auf Geffken die Kandidatur des AfD-Bundesvorsitzenden Meuthen in Backnang: „Für den Landtag kandidieren sollte man da, wo man herkommt und sich auskennt, und nicht da, wo man sich das beste Ergebnis erhofft.“ Danach müsste Meuthen zu Hause in Karlsruhe kandidieren. Geffken will dieser Strategie deutliche Hindernisse in den Weg legen. „Wer am 13. März die AfD wählt, muss sich klar sein, dass er eine rechtspopulistische Partei in den Landtag wählt, die durchaus radikale Mitglieder und somit auch rechtsradikale Tendenzen hat“, stellt Geffken klar. Es fehle nach wie vor ein klares Nein zu den Äußerungen von Mitgliedern wie Höcke oder Gauland. Auch die zweite Vorsitzende Petry distanziere sich nicht klar. Denn damit würde sie, so Geffken, ihr Stimmpotenzial am äußersten rechten Rand des politischen Spektrums verlieren.
Generalprobe nach 40 Minuten beendet
Von Heiko Schmidt
„Es war zu gefährlich. Während des Spiels hatte sich Eis auf dem Kunstrasen gebildet“, nannte Großaspachs Trainer Rüdiger Rehm den Grund für den Abbruch. Da das Verletzungsrisiko zu groß war, blieb Schiedsrichter Pascal Müller nichts anderes übrig, das Testspiel schon nach 40 Minuten abzupfeifen.
Coach Rehm wollte die gestrige Partie dazu nutzen, Spieler, die in Liefering nicht oder nur kurz zum Einsatz kamen, eine Chance zu geben. Somit fehlten gegen Ulm einige Stammkräfte, die am Nachmittag eine Trainingseinheit absolviert hatten. In einer ausgeglichenen Begegnung geriet der Drittligist nach 26 Minuten mit 0:1 in Rückstand. Der Ulmer David Braig traf. Danach zog der Sonnenhof mit dem Tempo an und bestimmte das Geschehen. Shqiprim Binakaj glich in der 34. Minute nach einer Vorlage von Roussel Ngankam zum 1:1 aus. Drei Minuten später traf Bashkim Renneke mit einem 20-Meter-Freistoß zum 2:1. Danach war die Testpartie beendet. „Mir hat das eine oder andere gefallen. Aufgrund der Bedingungen war aber nicht alles zu bewerten“, sagte Rehm.
Unterdessen steht fest, dass der von den Großaspachern umworbene Andreas Voglsammer kein Thema mehr ist. Er wechselt zum Zweitligisten Arminia Bielefeld. „Das ist schade, denn er hätte gut zu uns gepasst“, stellte Rehm fest. Er schob nach: „Wir halten unsere Augen weiterhin offen.“ Das heißt, dass die SG momentan zwar keinen Zugang an der Angel hat, aber bei einem entsprechenden Angebot nicht abgeneigt wäre. Hingegen gehen die SG-Verantwortlichen für die Saison 2016/2017 auf Nummer sicher, denn sie haben die Lizenz für die Zweite Bundesliga, für die Dritte Liga und auch für die Regionalliga beantragt.
SG Sonnenhof Großaspach: Broll – Vecchione, Gehring, Schuster, Kienast – Renneke, Lorch, Fourlanos, Binakaj – Ngankam, Rühle. – SSV Ulm: Betz – Hain, Krebs, Passer, Sturm – Pangallo, Hahn, Wagner – Reinhardt, Coban, Braig. – Tore: 0:1 (26.) Braig, 1:1 (34.) Binakaj, 2:1 (37.) Renneke. – Schiedsrichter: Müller (Löchgau). – Zuschauer: 100.
Vorarbeiten für B-14-Ausbau beginnen
Von Matthias Nothstein
BACKNANG. Unmittelbar vor Waldrems und direkt neben der Bundesstraße14 herrschen rege Bautätigkeiten. Unter anderem planiert ein Bagger seit Tagen eine Fläche, die demnächst eingeschottert wird. Auf dem Areal werden die Baucontainer aufgestellt und ein Rohrlager eingerichtet. All dies ist nötig, weil die Deutsche Transalpine Ölleitung GmbH mit Sitz in München an dieser Stelle ihre Erdölleitung tiefer legen muss. Wenn nämlich der Ausbau der B14 kommt, dann muss die neue Trasse um mehrere Meter abgesenkt werden. Schließlich soll die Bundesstraße die heutige Kreuzung in Waldrems unterqueren. Um vernünftige Gefälle zu erhalten, muss die Straße schon mehrere Hundert Meter vor dem künftigen Knoten langsam in den Untergrund abgesenkt werden. Und mittendrin ist die Stelle, an der in den 60er-Jahren die Ölleitung verlegt wurde.
Das Projekt sieht vor, das 66 Zentimeter dicke Rohr im laufenden Betrieb unter der Bundesstraße durchzupressen. Der Verkehr wird also nicht beeinträchtigt. Ist das Werk vollendet, dann liegt die Leitung vier bis fünf Meter tiefer als heute in acht Meter Gesamttiefe. Die Arbeiten dauern bis Ende Mai.
Als vor vier Jahren an gleicher Stelle die sogenannte Ethylen-Pipeline verlegt wurde, hatten die Planer schon mitbedacht, dass hier künftig die Bundesstraße tiefer im Gelände verlaufen wird. Diese Leitung quert die Straße folglich heute schon in angemessener Entfernung zur Oberdecke der Fahrbahn.
Für den Neubau der Bundesstraße ist das Regierungspräsidium Stuttgart verantwortlich. Trotz der Vorarbeiten der Deutsche Transalpine Ölleitungen GmbH kann RP-Pressereferent Matthias Kreuzinger noch nichts Konkreteres zum Zeitplan sagen. Nur so viel: Die Ausschreibung für den B-14-Weiterbau ist noch nicht erfolgt. Und das, obwohl es einstens hieß, dieser Verfahrensschritt soll zu Anfang des Jahres erfolgen.
Zur Erinnerung: In einem ersten Schritt soll die B14 für 10 Millionen Euro vom bisherigen Ausbauende bis vor Waldrems weitergebaut werden. Dann jedoch folgt der zweite und größere Abschnitt. Er beinhaltet den Ausbau des Knotens Waldrems und den Weiterbau bis zu alten Schule. Kosten dafür: Knapp 30 Millionen Euro. Für die Bauzeit alleine dieses Abschnitts sind dreieinhalb Jahre veranschlagt. Als Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper beim Neujahrsempfang davon sprach, dass dieser Rechnung zufolge der Verkehr im Jahr 2020 problemlos durch Waldrems fließen sollte, ging ein Raunen durchs Bürgerhaus. Aber das entspricht genau dem Zeitplan.
Liederkranz sorgt für Udo-Jürgens-Fieber
BACKNANG. Am morgigen Samstag veranstaltet der Liederkranz Backnang-Steinbach 1906 seine traditionelle Jahresfeier in der Steinbacher Dorfhalle. In einer Hommage an den verstorbenen Udo Jürgens lässt der Liederkranz einen seiner größten Fans in Steinbach stranden. Gemeinsam versetzen der Männer-, der Frauen- und der gemischte Chor unter der Leitung von Miklòs Vajna zusammen mit der vereinseigenen Theatergruppe Steinbach ins Udo-Jürgens-Fieber. Witziges Mundarttheater, verbunden mit Liedern von Udo Jürgens, sorgt dafür, dass kein Auge trocken bleibt. Außerdem gibt es bei einer Tombola Preise, zum Beispiel eine Reise nach Berlin, zu gewinnen. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr, Saalöffnung um 18.30 Uhr. Der Eintritt beträgt acht Euro, Kinder sind frei. Der Liederkranz bietet wieder einen Hol- und Bringservice an. Interessierte wenden sich dafür unter der Rufnummer 07191/87052 an den ersten Vorstand Andreas Härdtner.
Schlachtfest bei den Gartenfreunden
WEISSACH IM TAL. Zu ihrem traditionellen Schlachtfest laden die Gartenfreunde Oberweissach/Bruch am Wochenende in die Bürgerbegegnungsstätte Oberweissach ein. Das Fest beginnt am morgigen Samstag um 17 und am Sonntag, 24. Januar, um 11 Uhr. Es gibt auch Kaffee und Kuchen.
SG auf bkz-online
Wer den Zweiten aus Großaspach zum Gastspiel auf Degerlochs Höhen nicht begleiten kann, ist dank unserer Zeitung trotzdem aktuell am Ball. Unter www.bkz-online.de gibt es den Liveticker mit allen wichtigen Infos zum Duell mit dem Drittletzten, der Aufstellung und Fotos während der 90 Minuten. Am Tag darauf kommt noch ein Video mit den besten Szenen vom Vergleich der SG Sonnenhof mit der Stuttgarter Bundesligareserve dazu.
Zum Auftakt das Gastspiel beim Angstgegner
Von Uwe Flegel
Dreimal standen sich die Fußballer aus Großaspach und die Kicker vom Cannstatter Wasen in Punktspielen bislang gegenüber. Das Ergebnis ist für die SG Sonnenhof ernüchternd: 3:3, 1:4, 1:3 hieß es am Ende der Vergleiche, die allesamt in der Arena im Fautenhau stattfanden, war die doch vergangene Saison das Ausweichquartier des VfBII. Der ist mittlerweile ins zwischenzeitlich umgebaute Stadion auf der Waldau zurückgekehrt. Zum ersten Mal ist das Duell mit der Bundesligareserve für Rüdiger Rehm und sein Team ein richtiges Auswärtsspiel. Vielleicht feiert Aspach am Sonntag ja eine Doppelpremiere: Erstes Duell gegen den VfBII in dessen Stadion und erster Sieg gegen die Erstligareserve.
Sportdirektor Koukoutrigas lässt keinen Zweifel daran, was er von seiner Elf beim Drittletzten erwartet. „Hier gibt’s noch eine offene Rechnung aus der Hinrunde zu begleichen.“ 1:3 verlor Aspach damals in der Endphase eine Partie, in der die Gastgeber eine Stunde klar besser waren und eigentlich nur versäumt hatten, deutlicher als 1:0 in Führung zu liegen (Michele Rizzi). Die Stuttgarter Daniel Ripic (2) und Boris Tashchy bestraften die Nachlässigkeiten gnadenlos.
Dass die SG als Favorit nach Degerloch fährt, ist angesichts der Tabellensituation klar. Doch Koukoutrigas warnt vor einem „schweren Auswärtsspiel“. Zumal er die Hinrunde abgehakt hat: „Wir starten wieder bei null.“ Und das ohne David Kienast, muss der Linksverteidiger doch seine Gelbsperre absitzen.
Shoppen, nähen und auch reparieren
WEISSACH IM TAL (pm). Im Bazärle ging es jetzt rund. Die letzten Wochen hatte das Team die Tür geschlossen und emsig umgeräumt. Nach den Erfahrungen des ersten halben Jahres wurde der Laden neu strukturiert und erhielt einen neuen Glanz. Es geht im Bazärle ja nicht nur darum, eine Kleiderkammer für Flüchtlinge zu bieten, so der Vorstand des Vereins Weissach Klimaschutz konkret, sondern dort wird gelebt, es werden Ideen geboren, und es gibt auch Raum für eine kurze Auszeit im Alltag oder nach den schrecklichen Erlebnissen der letzten Jahre in der verlassenen Heimat.
So ist der Bereich für die sogenannte Erstversorgung der neu ankommenden Flüchtlinge, die tatsächlich nur mit Flipflops kamen, vom restlichen Laden abgegrenzt. Die Vereinsakteure freuen sich über tolle, zum großen Teil sehr hochwertige Kleidungsstücke, die gespendet werden. Nun können sie die Teile, die von den Neuen gebraucht werden, gleich beiseite tun – derzeit hauptsächlich Männerhosen, Schuhe, Pullover und Jacken. Die mitarbeitenden Flüchtlinge können sich das, was sie brauchen, gleich abgreifen, und der Rest kommt dann in den Secondhandbereich für jedermann. Das Tragen von Waren aus zweiter Hand soll salonfähig sein. Hier wird der Kreis vergrößert und die Auswahl reicher. Die Ware wird mit Preisen ausgezeichnet. Die Flüchtlinge, aber auch andere Bedürftige bekommen ein Bazärle-Kärtchen, das sie zum vergünstigten Einkauf legitimiert.
„Wir müssen auf den Sozialneid aufpassen“, erklärt Tina Unold. „Es kann in den Camps zu Diebstahl und Streitigkeiten kommen, wenn einer mit einer hochwertigen Lederjacke daherkommt.“ So müssen auch sie für die Lederjacke einen Preis bezahlen. Nach den zahlreichen Begegnungen haben die Mitarbeiter auch gelernt, dass die Menschen aus anderen Ländern häufig mit falschen Vorstellungen daherkommen. „Das zahlt doch alles die UN“, sagte einer. Es ist dem Bazärle-Team wichtig, zu erklären, dass es auch hier Menschen gibt, die sich nicht alles leisten können, und es soll möglichst gerecht zugehen. Im Bereich „Vorstadtperle“ kann nun eifrig geshoppt werden.
Von dem strahlenden Glanz konnten sich die zahlreichen Besucher am Eröffnungstag überzeugen. „Es war eine tolle Stimmung“, so Sabine Löchelt, es wurde getanzt und gefeiert. Die Modedesignerinnen Claudia Fischer von Codierbar und Theresia Eisele von TerReMode führten im Rahmen einer Modenschau ihre geschneiderten Modelle vor.
Amjad und Samir sorgten mit Gitarre, Violine und diversen Instrumenten für syrische Klänge. Gulshahaan Khan, Abeer Al Azoabe und Sadiye von Amasra Kebab hatten das Buffet übernommen, und in der Bazärle-eigenen Küche wurde noch Bougatza gebacken.
Nina Ellen Grätz-Lück, Angelika Hahn und Claudia Gollor-Knüdeler hatten ihre Ideen, Kreativität und unendlich viele Stunden zuvor im Laden eingesetzt und für das tolle Ambiente gesorgt.
Nun ist auch für Männer, die nicht so sehr ein Faible fürs Shoppen haben, gesorgt. Auf dem Männerparkplatz, einem grünen Loriot-Sofa von 1842, können sie verweilen und ihren Frauen die Zeit gönnen, sich durch die Kleiderständer zu arbeiten. Diese sind zum Teil upgecycelt. Thomas Obermüller hat aus kaputten Schreibtischstühlen und alten Rädern eines Fahrrads fahrbare Kleiderständer gebaut. In der neu eingerichteten Upcycling-Ecke geht Upcyclern das Herz auf. Kleidungsstücke, die nichts mehr taugen, können hier ihr zweites Leben finden. So trafen sich in der letzten Woche die Frauen aus dem Camp in Oberweissach zum gemeinsamen Herstellen von Gürteltaschen, Motto: „Immer am Mann“. Der Upcycling-Textiltreff findet jeden zweiten Donnerstag des Monats statt. Neu ab Januar ist das Weissacher Reparaturcafé jetzt auch im Bazärle. Defekte Geräte, kaputte Stühle und Sonstiges können dort vielleicht wiederbelebt werden.
Die Öffnungszeiten im Bazärle: Montag 9 bis 12 Uhr, Dienstag 10 bis 13 Uhr, Mittwoch 11 bis 14 Uhr, Donnerstag 12 bis 15 Uhr, Freitag 13 bis 16 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr. Jeden zweiten Donnerstag des Monats Repaircafé-Textil (14 bis 17 Uhr) und jeden letzten Freitag im Monat Weissacher Reparaturcafé (17 bis 20 Uhr).
Leichtigkeit und Eleganz
Von Miklós Vajna
BACKNANG.Gleich mit dem ersten Konzert in 2016, dem Auftritt von Joshua Redman und der WDR-Big-Band Köln, wurde die Reihe der hochkarätigen Jazzkonzerte in Backnang auf hohem Niveau fortgesetzt. Der Saxofonist Joshua Redman, ein Jazzmusiker mit einer herausragenden musikalischen Vita, brachte gemeinsam mit der WDR-Big-Band ein Event der Sonderklasse ins Backnanger Bürgerhaus, das das Publikum im fast voll besetzten Walter-Baumgärtner-Saal von der ersten Minute an in seinen Bann zog.
Die Kompositionen des Abends stammten bis auf zwei Ausnahmen aus der Feder des Saxofonisten, bewegten sich stilistisch von Gospel über Balladen bis hin zum groovigen Funk und hatten prägnante Titel wie „Soul Dance, Sweet-Sour“ oder „Cat Battles“. Die WDR-Big-Band Köln beeindruckte mit einem angenehm ausgeglichenen, durchsichtigen und gut abgemischten, präzisen Sound, der aber, wenn die Post abging, in gezielt massive Klangkaskaden bis durchaus an die Schmerzgrenze übergehen konnte. Dirigiert wurde sie von Ricardo DeRosa, von dem auch einige der Arrangements stammen. Er führte das Orchester souverän, mit geschmeidigen Hand- und Armbewegungen, und moderierte den Abend auf Englisch, wohl stillschweigend voraussetzend, dass Jazzliebhaber grundsätzlich dieser Sprache mächtig sein sollten. Einzelne Bandmitglieder taten sich mit solistischen Improvisationen hervor, besonders erwähnt sei hier die junge Posaunistin, die mit gestenreicher Körpersprache begleitet, zwei beachtliche und mitreißende Soli spielte, und am Fender Rhodes Piano der Pianist, ein Meister der klangfarbenreichen leisen Töne.
Der Ausnahmesaxofonist Joshua Redman, unaufdringlich, aber immer hoch konzentriert, beherrscht sein Instrument mit einer perfekten Leichtigkeit und edler klassischer Eleganz und beweist mühelos klangliche Dominanz auch gegenüber der gesamten Big Band.
Der Saxofonton ist schlackenlos klar und bleibt im leisesten Piano immer hörbar und differenzierungsfähig. In der Tiefe röhrt es herrlich sonor, in goldene Höhen schwingt es sich unangestrengt glänzend. Joshua Redman erzählt, besonders in den ruhigen Stücken, mit seinem wandlungsfähigen Saxofon gefühlvolle, vielschichtige und faszinierende Geschichten. Bilder und Stimmungen werden lebendig, es ist eine Musik zum Dahinschmelzen und Niederknien.
Das Publikum im Bürgerhaus aus nah und fern applaudierte kräftig und begeistert und erklatschte sich hartnäckig eine Zugabe, gespielt in kleiner Besetzung mit weiteren schönen Soli von Klavier und Saxofon.
Warnung vor Schließung der Grenzen
Von Melinda Schachinger
WEISSACH IM TAL. „Herzlich willkommen in Dunkeldeutschland“ wirft der Beamer plakativ an die Wand. Ein kurzer Film hatte die Menschenkette vom Bildungszentrum zur Welzheimer Straße als Reaktion auf den Anschlag gegen das geplante Asylbewerberheim im vergangenen Jahr gezeigt, die Geschichte zweier syrischer Flüchtlinge dargelegt und Stimmen von Ehrenamtlichen eingefangen. Auf der Bühne sind Schilder mit Aussagen von Bürgern aufgebaut. Keiner der im Vorfeld Befragten wollte seine Worte vor der Kamera wiederholen. Nicht allzu verwunderlich, lassen sich die Aussagen laut Moderator Jürgen Hestler, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und Kreisvorsitzender, doch meist auf solche Teilsätze wie „Ich bin ja nicht rechts, aber...“ herunterbrechen. Mit dieser Einstimmung beginnt der 40. Rote Stuhl der SPD Weissacher Tal zum Thema: „Flüchtlingskrise. Terrorabwehr. Schaffen wir das?“
Etwa 180 Interessierte haben sich in der Unterweissacher Gemeindehalle versammelt. Nur 100 Stühle waren ursprünglich aufgestellt – das Interesse ist groß. Zu Beginn kann Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD), der an diesem Abend auf dem Roten Stuhl sitzt, ein kurzes Statement abgeben, dann dürfen die Gäste Fragen und Anmerkungen in den Raum werfen.
Galls Einstieg gibt Einblick in seine Arbeit: Zu Beginn des letzten Jahres musste er sich für Abschiebungen noch rechtfertigen und den Abbau von Asylbewerberheimen veranlassen – heute weiß man nicht, wo man noch weitere Betten herzaubern könnte. Ein kleiner Rückblick auf die baden-württembergische Geschichte birgt dann das Fazit, dass Vielfalt definitiv ihre Stärken habe – allerdings in einem gewissen Rahmen.
Die Fragen, die ihm daraufhin aus dem Publikum entgegenschallen, drehen sich vor allem um eines: Welche Lösungsvorschläge bezüglich des Flüchtlingsstromes bringt der Innenminister mit?
Gall rät zunächst einmal eindringlich von einer Grenzschließung ab. Dies würde nicht nur dem Europagedanken, sondern auch den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands schaden. Trotzdem müsse sich der Menschenstrom verringern, damit auch schlichtweg die Grundversorgung der Aufgenommenen gewährleistet werden kann. Ein wichtiger Schritt im bürokratischen Gefüge sei darum zunächst die Einrichtung sogenannter Hot Spots zur besseren Organisation.
Des Weiteren erwähnt Gall, dass man auch die Ursachen von Flucht bekämpfen müsse. Dabei könne man seines Erachtens vor allem bei Armutsflucht ansetzen, bei der Flucht vor Kriegen weniger. Bezüglich der Sorgen der Bürger betont er, dass man sich vor allem wegen eventueller Sicherheitsbedenken nicht groß sorgen müsse. Die Polizei stocke kräftig an Personal auf, und aufgrund des Rechtsterrors des NSU sei die Terrorabwehr in Deutschland inzwischen auch gut ausgebaut. Im Fazit plädiert er schließlich konkret für eine Begrenzung der Aufnahme von Asylsuchenden, die Bekämpfung der Ursachen für Flucht und für schnellere Abschiebungen.
Das eigentliche Schlusswort nimmt der frühere Backnanger SPD-Bundestagsabgeordnete Robert Antretter, der als Gast anwesend ist, Gall in gewisser Weise vorweg. Er warnt vor nicht durchdachten Lösungen: Diejenigen, die am wenigsten wissen, wüssten nämlich oft am schnellsten, wie man vorgehen solle.
Dass eine einfache Lösung wohl schlichtweg nicht existent ist, zeigt dieser anregend aufgezogene Mittwochabend deutlich. Was während der Diskussion um die großen Fragen aber etwas auf der Strecke blieb, waren die kleinen, praxisnahen Anliegen, die einige Bürger einbrachten – aber vielleicht nehmen die politischen Vertreter die eine oder andere Anregung mit, damit die Hilfswilligen ihre Arbeit leichter schaffen können.
Buck verspricht viel Adrenalin und Vollgas
Von Alexander Hornauer
Kornwestheim tat allen gut, Mannschaft und Fans. Selbstverständlich sei der Sieg nach acht Niederlagen in Folge zum Ende des vergangenen Jahres sehr wichtig fürs Selbstvertrauen gewesen, sagt Taktikfuchs Buck. Für ihn ist ein anderer Aspekt aber fast noch wichtiger: „Die Konzepte, die wir uns erarbeitet haben, haben gegriffen. Wir haben mehr agiert als reagiert.“ Sein Team habe eine sehr erfolgsorientierte Spielweise gezeigt. Das sei im Abstiegskampf der richtige Weg, „denn Erfolge schweißen uns zusammen und bringen uns gemeinsam voran.“
Die Murrtaler überzeugten in der Abwehr mit großer Laufbereitschaft, sie waren aufmerksam und engagiert, durften sich zudem auf gute Torhüter verlassen. Im Angriff gelang es mit zunehmender Spielzeit immer besser, das Spiel breit aufzuziehen und so von allen Positionen zum Torerfolg zu kommen. Unterm Strich blieben dem Aufsteiger zwei Punkte und ein Ende des Negativlaufs.
Wichtig war auch, dass die Rückkehrer einschlugen. Rückraumspieler Benjamin Röhrle steuerte wichtige Treffer bei. Torwart Stefan Merzbacher kam nach 40 Minuten und knüpfte nahtlos an die gute Vorstellung von Thomas Fink an. Einzig Petros Kandilas hatte Pech. Er spielte stark und brach sich dann erneut den rechten Mittelfuß. „Für ihn tut es mir echt leid. Er hat so viel Spaß am Handball“, sagt Buck und freut sich, wie sehr sich das Team um ihren schon zum zweiten Mal in dieser Saison verletzten Mitspieler kümmert: „Das Miteinander hat uns schon in der Vergangenheit ausgezeichne,t und es ist auch jetzt wichtig.“
Mit Kronau/Östringen gastiert nun der Neunte (16:18 Punkte) beim Elften (15:19). Weil sage und schreibe sieben Klubs 16 oder 15 Punkte auf dem Konto haben und alles dafür tun, um ein Polster zwischen sich und die Abstiegsränge zu legen, geht es wieder für beide Rivalen um wichtige Punkte für den Verbleib in der Liga. Die sogenannten Junglöwen, die den Unterbau fürs Bundesligateam der Rhein-Neckar Löwen bilden, verloren zum Start ins neue Jahr gegen die zunehmend stärker werdende TGS Pforzheim 27:29.
Jürgen Buck hat die SG intensiv analysiert und bescheinigt den jungen Spielern eine hervorragende Ausbildung in der vereinseigenen Talentschmiede. „Sie sind individuell sehr stark, haben aber auch durch die Bank eine sehr gute Spielanlage.“ Unter der Woche bereiteten sich die Handballer aus Backnang und Oppenweiler deshalb intensiv aufs Match mit dem Team aus dem Kraichgau vor. „Wir haben den Fokus darauf gelegt, unsere Optionen in Angriff und Abwehr noch einmal zu erhöhen“, verrät Buck. So wolle man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Für ihn persönlich sei es schön, nach langer Zeit wieder ein Spiel in der Gemeindehalle zu coachen, war die doch immerhin 13 Jahre lang seine sportliche Heimat: „In Backnang war die Stimmung gegen Konstanz auch schon hervorragend, aber für mich ist es etwas ganz Besonderes, in der Halle in Oppenweiler mit ihrem leidenschaftlichen Publikum um Punkte zu kämpfen. Das hab ich meinen Spielern zu verstehen gegeben. Wir werden in Adrenalin gebadet sein und alles geben.“
Langfinger bekamen wohl kalte Füße
Von Matthias Nothstein
BACKNANG. Die Einbrecher kamen im November über ein Kellerfenster, das sie aus dem Rahmen gerissen hatten, ins Gebäude der Prüfingenieure im Backnanger Süden. Im Inneren durchsuchten sie alle Büroräume und erbeuteten neben einem Tablet und Wechselgeld in Höhe von etwa 100 Euro auch rund 100 hellrosa Plaketten für die Fahrzeug-Hauptuntersuchung mit der Jahreszahl 2017 sowie ein Bündel grüne, unbeschriftete Feinstaubplaketten. All das meldeten die Inhaber des Ingenieurbüros Müller & Partner der Polizei und erstatteten Anzeige.
Als Moritz Müller jedoch am 15. Januar morgens den Briefkasten öffnete, traute er seinen Augen nicht. In einer fremden Geldtasche mit dem Aufdruck einer örtlichen Bank lagen nicht nur die gestohlenen HU- und Feinstaubplaketten, sondern auch eine digitale Fahrerkarte, ausgestellt auf seinen Namen. Diese benötigt der Prüfer für das Fahren von Lastwagen, sie entspricht dem früher üblichen Fahrtenschreiber. Die Geschädigten von „Müller prüft“ hatten gar nicht gewusst, dass diese Karte auch gestohlen worden ist, sie war schon im Jahr 2014 abgelaufen.
Nun grübelt nicht nur Moritz Müller, was den Dieb wohl bewogen hat, die Beute zurückzugeben. Hätte er die begehrten Plaketten verkauft, wären vermutlich weder er noch die Käufer ein großes Risiko eingegangen, die Bäbber sind nämlich nicht nummeriert. Somit wäre auch nicht nachvollziehbar, aus welcher Quelle sie stammen.
Hat nun etwa das schlechte Gewissen den Dieb bewogen, die Beute zurückzugeben? Hat der Gauner kalte Füße bekommen? Müller könnte sich auch vorstellen, dass ein Vater bemerkt hat, was sein Filius nächtens so treibt. Vielleicht setzte es ein paar Ohrfeigen und der Langfinger wurde mit sanftem Druck dazu bewogen, die heiße Ware wieder zurückzubringen. Oder aber die wertvollen Plaketten wurden weggeworfen und ein ehrlicher Finder hat sie kommentarlos in den Briefkasten gesteckt. Wer der rechtmäßige Besitzer ist, könnte er sich zusammengereimt haben. Denn auf der geklauten Fahrerkarte stand Müllers Name.
Oder aber es war ganz anders. Wir werden es wohl nie erfahren.
Judokas greifen nach Medaillen
(kk). Für Menz wäre ein erneuter Titel der dritte in Folge. Der betreuende Trainer der TSG, Jens Holderle, steht Menz’ Chancen auf eine Goldmedaille allerdings leicht skeptisch gegenüber: „Für Katharina wird das kein Alleingang – sie hat starke Konkurrentinnen. Sie gehört deshalb zum Favoritenkreis, ist aber nicht die alleinige Favoritin.“
Felix Korthals holte im vergangenen Jahr die Bronzemedaille. „Sein Ziel ist es, diesen Erfolg zu wiederholen“, erklärt Holderle. Leon Maier wiederum nimmt zum ersten Mal bei den deutschen Meisterschaften der Frauen und Männer teil. Holderle ist schon allein auf die Qualifizierung stolz: „Es ist schon ein Erfolg, dass Leon sich qualifiziert hat. Eine Platzierung in den Medaillenrängen wäre ein Riesenerfolg.“ Alle Kämpfe werden im Internet bei sportdeutschland.tv übertragen. Für Menz und Korthals wird es morgen ernst, für Maier am Sonntag. Außerdem sind einige Bundesligakämpferinnen der TSG, wie Vera Dworaczyk und Meike Wegner, bei den Meisterschaften vertreten, deren Erfolge indirekt auch Erfolge für Backnang wären.
Anett Rose-Losert folgt Hermann-Josef Fliß nach
WINNENDEN(pm). Zum Jahresbeginn hat Anett Rose-Losert (48) die Geschäftsführung in drei der sieben baden-württembergischen Zentren für Psychiatrie (ZfP) übernommen: im Klinikum Schloss Winnenden, im Klinikum am Weissenhof und im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden. An der Spitze einer Gesamtbelegschaft von mehr als 2800 Mitarbeitern, die in 28 Einrichtungen an 16 Standorten beschäftigt sind, wird sie die psychiatrischen Therapie- und Unterstützungsangebote in den nördlichen Versorgungsregionen des Landes weiterentwickeln.
Mit den vielfältigen Herausforderungen ihrer neuen Aufgabe konnte sich Anett Rose-Losert in den vergangenen 14 Jahren in unterschiedlichen Funktionen an den ZfP-Standorten Weinsberg und Winnenden, zuletzt als Kaufmännische Direktorin am Klinikum Schloss Winnenden und Stellvertreterin ihres Vorgängers Hermann-Josef Fliß, vertraut machen. Die ausgebildete Diplom-Betriebswirtin mit umfangreicher Erfahrung in der freien Wirtschaft bringt auch wertvolle Qualifikationen mit, um die anstehende Anpassung der finanziellen Strukturen der Zentren an das neue „Pauschalierende Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik“, kurz PEPP genannt, zu bewältigen. Dabei betont sie, wie wichtig es gerade für psychiatrische Fachkrankenhäuser sei, bei aller Notwendigkeit zu wirtschaftlichem Handeln auch der ethischen Verantwortung gerecht zu werden. „Keiner darf durchs soziale Netz fallen. Gerade bei schwer psychisch Erkrankten mit langem stationären Behandlungsbedarf oder geistig Behinderten mit psychischen Erkrankungen sind wir gefordert, Einschränkungen der Versorgungsqualität nicht einfach hinzunehmen“, erläutert die neue Geschäftsführerin ihre Bedenken im Hinblick auf eine kurzsichtige Ökonomisierung psychiatrischer Versorgungsleistungen.
Anett Rose-Losert ist überzeugt davon, dass es für qualitätsorientierte psychiatrische Einrichtungen einen zunehmend wichtigen Stellenwert im Gesundheitssystem von morgen geben kann. Um diesen Platz einzunehmen, will sie mit den Verantwortlichen für Medizin, Therapie und Pflege in den drei Zentren auch über neue Behandlungsmodelle und Beratungsangebote jenseits der herkömmlichen Versorgung nachdenken. Speziell an Ärzte oder ambulante Pflegedienste gerichtete Aufklärungs- und Schulungsprogramme kommen nach ihrer Einschätzung für ein zukunftsorientiertes Leistungsspektrum ebenso infrage wie mediengestützte Therapieformen oder verstärkte Kooperationen mit regional ansässigen Unternehmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. „Ob richtiger Umgang mit Demenzkranken, Stärkung der Therapiemotivation bei Suchtpatienten oder Verhaltenstherapie bei Burn-out-Syndromen – unsere psychiatrischen Fachkompetenzen sind gefragt wie nie“, so die neue Geschäftsführerin. Mit Entschlossenheit will sie daher Innovationen in den drei Zentren anstoßen und die Vielfalt der psychiatrischen Angebote noch näher am Bedarf der Menschen vor Ort ausrichten.
Räte treffen sich im Vereinszimmer
OPPENWEILER. Zu ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr treffen sich die Gemeinderäte in Oppenweiler am Dienstag, 26. Januar, diesmal im Vereinszimmer der Gemeindehalle.
Die öffentliche Sitzung beginnt um 19 Uhr mit der Fragestunde für Einwohner. Anschließend stellt die Verwaltung die Ergebnisse aus der Bürgerbefragung im Rahmen der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzepts vor. Danach beschließt das Gremium den Haushaltsplan sowie den Wirtschaftsplan der Wasserversorgung fürs laufende Jahr. Beim nächsten Punkt geht es um Feuerwehrangelegenheiten; der Gemeinderat stimmt dem Antrag von Feuerwehrkommandant Peter Wahl auf vorzeitige Amtsniederlegung sowie zur Wahl des neuen Kommandanten zu.
Die Sitzung schließt mit den Punkten Teilnahme an der 15. Bündelausschreibung Strom 2017 bis 2018 und Bausachen sowie Bekanntgaben, Anfragen und Verschiedenes.
Qualifizierungskurs Inklusionsbegleiter
WAIBLINGEN. „Zamma“ neue Wege gehen, unter diesem Projekttitel startet Ende Februar ein dritter Kurs der Diakonie Stetten, bei dem sich Interessierte als Inklusionsbegleiter qualifizieren können. Das Projekt wird von der Baden-Württemberg Stiftung und der Paul-Lechler-Stiftung gefördert und von einem breiten Netzwerk unterstützt. Die ersten beiden Kurse waren ein voller Erfolg: Jeweils 20 Bürger aus dem Rems-Murr-Kreis nahmen teil und absolvierten diese erfolgreich mit einem Zertifikat. In drei Wochenend-Modulen (Freitagabend und Samstag) erfuhren die Teilnehmenden Hintergründe zu den Themen Behinderung und Inklusion, ergänzt durch verschiedene Beratungs- und Schnupperangebote. Am Ende der Kurse erhielten die Teilnehmer das Zertifikat geschulter Inklusionsbegleiter.
Das Netzwerk, das die Kurse unterstützt, besteht aus den Fachstellen für Bürgerengagement in Waiblingen, Fellbach und Weinstadt, der Stabsstelle für Inklusion der Stadt Fellbach, der Awo Fellbach, dem Bürgernetz Kernen, dem Kreisjugendring Rems-Murr, dem Diakonischen Werk Württemberg und der VHS Unteres Remstal. Der dritte Kurs findet im Bildungszentrum der VHS in Waiblingen statt. Anmeldungen sind unter Telefon 07151/9531-4231 oder E-Mail stephanie.flaus@diakonie-stetten.de möglich. Die Kurstermine sind 26./27. Februar, 4./5. März und 18./19. März (jeweils freitags 18.30 bis 21.30 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr). Das Mindestalter ist 18 Jahre. Weitere Informationen unter www.projekt-zamma.de.
Wegbegleitung durch schwere Zeit
BACKNANG. Zu einer neuen Gruppe für trauernde Erwachsene lädt der Kreisdiakonieverband in Backnang ein. Dazu gibt es einen Informationsabend am Donnerstag, 11. Februar, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus am Kalten Wasser, Eduard-Breuninger-Straße 47. Dieser dient zur Orientierung und Entscheidung über die Teilnahme. Die Leiterinnen geben einen Einblick in das Angebot, Fragen werden beantwortet. Neun Gruppenabende schließen sich bis Ende Juni an. Die Teilnahme am Infoabend ist unverbindlich.
Der Austausch mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal zu bewältigen haben, empfinden viele Trauernde als hilfreich und entlastend. Die Gruppe für Trauernde bietet für diesen Austausch einen geschützten Raum. Geleitet wird die Gruppe von Monika Merkel, Gruppenpädagogin, tätig in Hospizgruppen, und in der Aus- und Fortbildung von Sitzwachen- und Hospizgruppen und von Ruth Bender, Sozialarbeiterin, Beraterin in der Paar-, Familien- und Lebensberatung des Kreisdiakonieverbandes in Backnang. Anmeldung: Kreisdiakonieverband, Obere Bahnhofstraße 16, 71522 Backnang, Telefon 07191/9589-0, E-Mail: dbs-bk@kdv-rmk.de.
Im Fernduell einen Punkt aufgeholt
MÄNNER
Oberliga: KVS Waldrems – SV Heilbronn 7:1 (3397:3278). Eine überzeugende Leistung lieferten die Sportkegler aus Waldrems ab. Der Lohn war ein klarer Sieg, mit dem der KVS im Fernduell mit Spitzenreiter Stuttgart-Kaltental einen Zähler aufholte und nur noch einen Punkt zurückliegt. Dominik Bartel und Michael Scholz/Zeljko Valjetic hatten zu Beginn den einzigen Punkt abgegeben, zudem waren sie mit 15 Holz ins Hintertreffen geraten. In der Mitte erbeuteten Enrico Grunert mit dem Tagesbestwert von 599 Kegeln sowie Helmuth Reiter beide Zähler. Aus dem Mini-Rückstand wurde ein Vorsprung von 40 Holz. Jan-Niklas Feyh und Gabor Kinka bauten dieses Polster am Ende noch deutlich aus.
Ergebnisse: Grunert (599/1), Feyh (593/1), Kinka (561/1), Valjetic/Scholz (555/1), Bartel (546/0), Reiter (543/1).
Regionalliga: KVS Waldrems II – TV Cannstatt/Freiberg 6:2 (3187:3145). Eine Überraschung schaffte der KVS II gegen den Zweiten. Michael Scholz/Dietmar Zwink holten anfangs beide Zähler und legten 37 Holz vor. Einen weiteren Punkt steuerte die Mittelachse mit Peter Hehn und Harald Restifo bei, das Polster blieb mit 34 Kegeln nahezu konstant. Francesco Ligorio/Wolfgang Mayer verwalteten den Vorsprung ohne Mühe und erspielten einen weiteren Punkt. Waldrems ist nun Siebter.
Ergebnisse: Mayer (551/0), Restifo (548/1), Scholz (535/1), Hehn (530/0), Zwink (515/1), Ligorio (508/1).
Bezirksklasse: KVS Waldrems III – SKV Brackenheim III 0:8 (2896:3039). Die Höchststrafe bekam die Dritte aus Waldrems zu Hause gegen Brackenheim verpasst. Das 0:8 war die Quittung für den schlechtesten Heimauftritt dieser Runde. Zu Beginn war bei Norbert Rommel und Alfred Seibold mehr drin, bei Werner Klausmann und Antonio Pepe war es bereits deutlich. Auch Walter Vix und Jurij Hajdinjak blieben weit unter ihren Möglichkeiten und gaben noch einmal viele Kegel ab.
Ergebnisse: Klausmann (506/0), Pepe (498/0), Seibold (492/0), Rommel (488/0), Hajdinjak (465/0), Vix (447/0).
TSV Denkendorf III – TSG Backnang 6:2 (3101:3002). Für die TSG endete das Duell der punktgleich in die Partie gestarteten Topteams mit einer Enttäuschung, das 2:6 wirft Backnang im Titelrennen etwas zurück. In den ersten zwei Durchgängen wurden die Punkte jeweils geteilt. Für die Gäste waren Rainer Lorenz und Eckhart Flaig erfolgreich. Mit elf Holz Rückstand war für die Murrtaler noch alles möglich. Wolfgang Prade und Roland Schöllkopf schafften es aber nicht, das Blatt zu wenden. Backnang rutscht auf Rang zwei.
Ergebnisse: Bartsch (497/0), Lorenz (501/1), Flaig (492/1), Schlenz (507/0), Prade (499/0), Schöllkopf (506/0).
A-Klasse: SKV Aspach – TV Cannstatt/Freiberg II 6:2 (2931:2914) Aspach erwischte den zuvor ungeschlagenen Ersten auf dem völlig falschen Fuß. Konstantinos Kontos und Hartmut Titze legten mit zwei Punkten und neun Holz Vorsprung den Grundstein. Roland Beck und Mike Gross holten gegen das stärkste Gäste-Duo immerhin einen Zähler, nun lag der SKV aber mit 56 Holz hinten. Manfred Bürkle/Albrecht Tränkle drehten den Spieß erneut um, damit klettert Aspach auf den dritten Rang.
Ergebnisse: Kontos (501/1), Titze (475/1), Beck (471/1), Gross (468/0), Bürkle (513/1), Tränkle (503/0).
B-Klasse (Viererteams): TSV Fürfeld II – TSG Backnang II 2:4 (1932:1990). Backnangs Zweite gewann das Verfolgerduell und eroberte damit selbst den zweiten Platz. Andreas Busse und Oliver Prade, der mit 534 Holz eine persönliche Bestleistung erzielte, holten anfangs beide Punkte und distanzierten die Rivalen um 97 Holz. Torsten Leuschner und Marcus Kosinski mussten ihren Kontrahenten zwar den Vortritt lassen, doch der Holzvorsprung war groß genug. Damit gingen die Zusatzpunkte an die TSG, die damit die Nase vorne hatte.
Ergebnisse: Busse (481/1), Prade (534/1), Leuschner (483/0), Kosinski (492/0).
FRAUEN
Bezirksliga: KVS Waldrems – KSC Winnenden 5:3 (3001:2845). Eine solide Leistung führte zum KVS-Sieg sowie zum Sprung auf Rang drei. Gudrun Kastner/Annerose Kratzel erspielten anfangs einen Punkt, 544 Holz für Kratzel bedeuteten den Topwert des Tages. Angela Di Loreto und Rita Brauer holten einen weiteren Zähler, das Polster wuchs auf 118 Kegel. Renate Klausmann eroberte den noch fehlenden Punkt mit persönlicher Bestleistung.
Ergebnisse: Kratzel (544/1), Klausmann (517/1), Di Loreto (504/1), Brauer (498/0), Schäffer (486/0), Kastner (452/0).
GEMISCHT
B-Klasse: SKV Aspach – SV Heilbronn 6:2 (2903:2576). Auch die gemischte Truppe aus Aspach spielte gut. Rudi Scharmann/ Sieglinde Tränkle übergaben mit einem Punkt und 43 Holz Vorsprung an Traude Bürkle/Monica Niessen, die beide Zähler holten und den Vorsprung verdoppelten. Uwe Ziegler/Konstantinos Kontos, die im gemischten Team aushalfen, schaukelten den Sieg nach Hause, zumal Heilbronns Reinhold Lang verletzt aufgab.
Ergebnisse: Scharmann ( 473/0), Tränkle (526/1), Bürkle (465/1), Niessen (416/1), Ziegler (516/1), Kontos (507/0).
TSG Backnang – SKV Brackenheim 0:8 (2665:2992). Das Spiel begann miserabel für die TSG, die ersten zwei Punkte gingen ohne Satzgewinn weg. Torsten Wolf und Gisela Kehrer verloren bereits stolze 119 Holz auf ihre Kontrahenten. So ähnlich ging es weiter. Auch Agnes Taschner und Jürgen Baumann, der seine verletzte Teamkollegin nach drei Bahnen ersetzte und immerhin die letzte Bahn gewann, sowie Norbert Kosinski steuerten keinen Punkt bei. 225 Holz waren kaum noch aufzuholen. Hans-Jürgen Schönfelder und Heike Brosig taten es ihren Kollegen gleich, das Debakel war damit perfekt.
Ergebnisse: Wolf (411/0), Kehrer (474/0), Taschner/Baumann (415/0), Kosinski (477/0), Schönfelder (415/0), Brosig (473/0).