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Der Einzug ins Viertelfinale lockt

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(aho). Zwei Siege hintereinander – der HC Oppenweiler/Backnang II hat in der Handball-Württembergliga zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nun will die Mannschaft um Spielertrainer Sebastian Forch auch im HVW-Pokal ein Ausrufezeichen setzen. Im Duell mit der SG BBM Bietigheim II geht es morgen (20.30 Uhr) in der Karl-Euerle-Halle um den Einzug ins Viertelfinale.

Vor zweieinhalb Wochen standen sich beide Teams in der Punkterunde gegenüber. Der HCOB II zeigte unterhalb des Viadukts eine schwache Leistung und verlor. Mit den Siegen gegen den TV Flein und bei der HSG Fridingen/Mühlheim gab der Aufsteiger in den folgenden Begegnungen eine gute Antwort. Somit stehen nach acht Spielen acht Punkte zu Buche.

Der württembergische Pokalwettbewerb wird für die Mannschaften mittlerweile auf freiwilliger Basis angeboten, was einen Vorteil hat: Die Teams, die sich melden, haben auch Freude daran. Für den HCOB II kam das Erstrundenspiel beim Landesligisten TV Großbottwar vor dem Punktspielstart recht, um einen letzten Test unter Wettbewerbsbedingungen zu haben. Und auch vor dem Spiel gegen Bietigheim II macht Forch deutlich, „dass wir die Begegnung, schon aufgrund des Heimvorteils, gerne gewinnen wollen“.

Ein Problem aus der Sicht der Gastgeber: Der Preis für den Auswärtserfolg bei der HSG Fridingen/Mühlheim war hoch, mit Niklas Hug, Tobias Lessig und Tobias Hold verletzten sich gleich drei Spieler. „Darum müssen wir gegen Bietigheim II wohl sehr dezimiert antreten“, befürchtet Sebastian Forch. „Wir werden deshalb versuchen, die Spielzeiten gut zu verteilen.“ Klar sei auch, dass die Aufgabe dadurch nicht leichter wird, „trotzdem werden wir unsere Chance suchen“.


Karnsbergs Schützen weiterhin Neunter

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Von Katharina Klein

Das zweite Wettkampfwochenende für die Erstliga-Luftpistolenschützen des SV Murrhardt-Karnsberg brachte einen Sieg und eine Niederlage. Gegen den SV Waldkirch unterlag das Team mit 2:3, am Tag danach folgte dann der 3:2-Triumph gegen den ESV Weil am Rhein. Der SV bleibt damit unverändert auf Platz neun der Südtabelle.

Karnsbergs Erstliga-Schützen scheinen in dieser Saison gemischte Ergebnisse anzuziehen. Nachdem sie vor zwei Wochen bei ihren ersten zwei Wettkämpfen Sieg und Niederlage einfuhren, wiederholte sich dieses Szenario nun – nur mit anderen Ergebnissen. Mit den Gegnern des SV Waldkirch und dem ESV Weil am Rhein warteten außerdem die Südtabellen-Spitzenteams auf die Schwaben.

In Altheim-Waldhausen traf die Karnsberger Mannschaft zunächst auf den SV Waldkirch. Tobias Heider und Dirk Ruiken holten die zwei Zähler für Karnsberg. Ersterer setzte sich mit 376:369 geschossenen Ringen gegen Susanne Roß durch. Letzterer hatte sehr knapp mit 367 Punkten gegenüber 365 von Michael Holderried die Nase vorn. Leo Braun (376), Patrik Lengerer (374) und Wolfgang Renner (373) schossen fast identische Ergebnisse. Diese reichten allerdings nicht, um ihre Kontrahenten Dimitrije Grgic (382), Alexander Kindig (389) und Matthias Holderried (384) außer Gefecht zu setzen. „Grgic, Kindig und Matthias Holderried sind tolle Schützen. Vor allem Kindig hat mit den 389 Punkten eine echte Granate losgelassen“, erkennt Gerhard Allmendinger, Betreuer der Karnsberger Mannschaft, an.

Am zweiten Tag stand dann das Duell mit dem ehemaligen Spitzenreiter ESV Weil am Rhein auf dem Plan. Hier drehten die Karnsberger den Spieß um und siegten 3:2. Patrik Lengerer war mit 381 Punkten seiner Duellpartnerin Nathalie Schelken (366) deutlich überlegen. „Patrik hat einen klasse Wettkampf geschossen. Es war richtig geil“, freut sich Allmendinger über den Sieg. Auch Wolfgang Renner (381) setzte Pavel Svetlik (372) erfolgreich außer Gefecht. Der dritte Gewinner im Bunde war Tobias Heider. Er machte mit 379 Punkten Sylvain Garconnot (373) zum Verlierer. Auch hier lässt Allmendinger Worte des Lobes verlauten: „Tobi und Wolfgang haben tolle Leistungen gezeigt.“ Leo Braun und Dirk Ruiken hatten hingegen das Nachsehen. Braun (377) musste mit sechs Punkten Rückstand auf Michael Schwald (383) passen. Ruiken (365) hingegen schrammte mit Haaresbreite an einem Unentschieden mit Luca Schröder (366) vorbei.

Dem Ziel einen Schritt näher gekommen

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Von Tim Lindner

Im ersten Spiel demontierte der gastgebende RSV Waldrems mit 5:1 den Rekordmeister RV Gärtringen, der bisher ohne Niederlage startete. Zweimal David Piesch und Andreas Bertsch brachten den RSV in der ersten Halbzeit mit 3:0 in Front. Marcel Schüle und Piesch erhöhten nach der Pause auf 5:0, ehe Gärtringen der Ehrentreffer gelang.

In der zweiten Begegnung gegen den Bundesliga-Neuling aus Baunatal erspielten sich die Waldremser zahlreiche Chancen, scheiterten aber ein ums andere Mal am gegnerischen Keeper oder am Gebälk. Erst Mitte der zweiten Hälfte erlöste Björn Bootsmann den RSV vermeintlich mit dem 1:0, denn der Ausgleich folgte umgehend. Kurz vor dem Spielende gelang Schüle nach einer schönen Vorlage von Bootsmann der befreiende 2:1-Siegtreffer. Mit diesen sechs Pluspunkten gingen die Gastgeber also in das Spitzenduell gegen Vizemeister von Krofdorf. Beide Teams neutralisierten sich mehr oder weniger und erspielten sich gute und weniger gute Chancen. Krofdorf gelang in der zweiten Hälfte dann der Führungstreffer. Der RSV konnte dem nichts mehr entgegensetzen. Mit sechs Punkten aus diesen drei Spielen belegen die Waldremser nun mit zehn Punkten den vierten Tabellenrang. Es kommt also alles auf den letzten Spieltag am Samstag, 3. November, ab 13 Uhr in Ginsheim nächste Woche an. Dort will sich der RSV noch für die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Dies schaffen die ersten fünf Mannschaften. Für die Waldremser wird es auf jeden Fall ein schweres Unterfangen, da mit Marcel Schüle und Björn Bootsmann an diesem Tag zwei wichtige Spieler aufgrund einer World-Cup-Teilnahme fehlen werden.

Ergebnisse – in Backnang: RSV Waldrems – RV Gärtringen 5:1, GSV Baunatal – RSV Reichenbach 2:4, RV Krofdorf – RV Gärtringen 2:0, GSV Baunatal – RSV Waldrems 1:2, RV Krofdorf – RSV Reichenbach 2:1, GSV Baunatal – RV Gärtringen 1:2, RV Krofdorf – RSV Waldrems 1:0, RV Gärtringen – RSV Reichenbach 0:3. – In Ailingen: SG Denkendorf/Kemnat – RVI Ailingen 2:0, RSG Ginsheim – RC Oberesslingen 2:0, RVW Naurod – SG Denkendorf/Kemnat 3:2, RSG Ginsheim – RVI Ailingen 2:0, RVW Naurod – RC Oberesslingen 1:2, RSG Ginsheim – SG Denkendorf/Kemnat 2:2, RVW Naurod – RVI Ailingen 0:3, SG Denkendorf/Kemnat – RC Oberesslingen 1:0. –Tabelle: 1. RV Krofdorf 6 Spiele, 14:3 Tore, 18 Punkte; 2. RSG Ginsheim 6, 11:5, 13; 3. SG Denkendorf/Kemnat 7, 13:15, 11; 4. RSV Waldrems 6, 13:8, 10; 5. RSV Reichenbach 6, 13:10, 10; 6. RV Gärtringen 7, 13:14, 10; 7. RVI Ailingen 6, 8:11, 6; 8. RC Oberesslingen 6, 5:8, 5; 9. GSV Baunatal 6, 7:15, 3; 10. RVW Naurod 6, 6:14, 3.


            Björn Bootsmann (rechts) überzeugte mit den Fünferradballern des RSV Waldrems beim Heimspieltag in der Karl-Euerle-Halle. Foto: T. Sellmaier

Streit vor Café eskaliert

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SCHORNDORF (pol). In und vor einem Café in der Neue Straße in Schorndorf ist laut Polizei am Sonntagmorgen gegen 2 Uhr ein Streit eskaliert. Mehrere Anwohner hatten die Polizei informiert, die nächtliches Geschrei wahrnahmen.

An den Handgreiflichkeiten sollen ungefähr zehn Personen beteiligt gewesen sein, wobei vier Beteiligte im Alter zwischen 20 und 27 Jahren leicht verletzt und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus verbracht wurden. Es handelte sich offenbar um zwei Gruppierungen, die im alkoholisierten Zustand aneinandergeraten seien, so die Polizei. Angeblich wollte eine Gruppierung lediglich einen im Café angebahnten Streit schlichten. Näheres zu den Hintergründen ist noch nicht bekannt. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07181/ 204-0 zu melden.

40-Jähriger masturbiert auf Spielplatz

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BACKNANG (pol). Am Sonntagvormittag gegen 10 Uhr ist in der Kitzbüheler Straße/Ecke Salzburger Straße in Maubach ein etwa 40-jähriger Mann beobachtet worden, wie er beim Spielplatz mit heruntergelassener Hose auf der Rutsche stand und vermutlich masturbierte. Als er von einem Anwohner angesprochen worden war, flüchtete er. Der Unbekannte war laut Polizeiangaben mit Jeans, Schildmütze und einer roten Jacke bekleidet. Hinweise auf den Unbekannten nimmt die Backnanger Polizei unter der Telefonnummer 07191/909-0 entgegen.

Schaurig-schönes Halloween

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Von Sarah Schwellinger

BACKNANG. Feen, Fledermäuse, Geister, Hexen, Kürbisse, Skelette, Zombies, Tote, Vampire und Co. versammeln sich morgen Abend, sobald es dunkel wird. Dann leuchten die Kürbisgrimassen und Kinder ziehen von Haus zu Haus. „Süßes oder Saures“, lautet dann der Spruch. Entweder gibt’s Süßigkeiten oder die Kinder spielen einen Streich.

Doch eines wollen Erwachsene und Kinder in dieser Nacht gleichermaßen: Eine möglichst kreative und einzigartige Verkleidung muss her. Wer die jetzt noch nicht zur Hand hat oder sich spontan für eine Halloween-Party entscheidet, der bekommt hier Tipps und Tricks für eine gelungene Verwandlung.

Laura Nahberger hat zum Thema Halloween gleich ein paar Ideen parat. Die Maskenbildnerin hat aus den Schwestern Masha und Lenya Bock zwei schaurig-schöne Figuren gemacht. Während die elfjährige Lenya als zuckersüßer Sugarskull geschminkt wird, wird es bei ihrer 13-jährigen Schwester Masha als Vampir schon etwas gruseliger. Wir haben die Verwandlung begleitet und zum Nachmachen aufgeschrieben.

Für das gelungene Halloween-Make-up hat die Maskenbildnerin fünf Tipps parat:

  „Kunstblut geht immer“, sagt Laura Nahberger. Das bekommt man in verschiedenen Konsistenzen und schon für kleines Geld. Da reicht es auch schon, die Hände leicht ins Kunstblut zu tunken und sich einmal übers Gesicht zu fahren. Dazu schwarz geschminkte Augenhöhlen. „Das ist kaum Aufwand und trotzdem schon richtig gruselig.“

  Je weniger, desto besser: „Viele überschütten sich geradezu mit Kunstblut“, so die Maskenbildnerin, „das hat auch seinen Effekt, gruseliger finde ich es, wenn man damit sparsamer umgeht.“ Nur an den Mundwinkeln ein kleiner Klecks, am Hals ein paar Bisslöcher – geheimnis- und effektvoll.

  Weniger ist mehr: „Viele benutzen dieses Clownweiß, wenn sie sich als Vampir schminken, das ist aber nicht ideal“, erklärt Nahberger. „Ein Vampir ist nicht kalkweiß, er ist blutleer.“ Deshalb empfiehlt sie einen ganz hellen Hautton zu wählen, Elfenbein beispielsweise.

  Hals und Ohren nicht vergessen: „Viele schminken sich nur das Gesicht, wie eine Maske.“ Doch man dürfe nicht vergessen, dass auch Hals und Ohren hell geschminkt werden sollten, um das Make-up perfekt zu machen. Für einen gelungenen Auftritt gehört außerdem noch eine passende Frisur dazu.

  Weiße oder schwarze Kontaktlinsen lassen einen schnell schaurig aussehen. Man braucht allerdings etwas Übung damit.


            Masha und ihre Schwester Lenya sind bereit für Halloween: Sie sind als Vampir und Sugarskull geschminkt. Fotos: S. Schwellinger

Antifa stört AfD-Stand

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Von Silke Latzel

BACKNANG. Während die Kundgebung vom „Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems-Murr“, die am vergangenen Samstag in der Backnanger Markstraße stattfand, friedlich und ohne Probleme verlief, kam es im Vorfeld auf der Bleichwiese zu einer Auseinandersetzung. Dort nämlich hatte die Alternative für Deutschland einen Infostand aufgebaut, dessen Teilnehmer von Anhängern der Antifa gestört wurden, berichtete die Polizei am Montag auf Anfrage.

„Die AfD hatte auf der Bleichwiese einen für Samstagvormittag genehmigten Stand, der schon lange angemeldet war, bevor das linke Spektrum die Kundgebung anmeldete“, so Rudolf Biehlmaier, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen. „Insofern haben wir damit gerechnet, dass es im Vorfeld der Kundgebung gegen rechts zu Spannungen kommen könnte.“ Laut Biehlmaiers Aussage ging auch die AfD genau davon aus, weswegen sie ihren Stand um 10 Uhr wieder abbauen und somit einer Konfrontation mit den Teilnehmern der Kundgebung, die auf 11 Uhr terminiert war, aus dem Weg gehen wollte.

Doch schon morgens zwischen 9 und 9.30 Uhr seien zwischen 25 und 30 Antifaschisten auf die Bleichwiese gekommen, hätten lautstark Parolen gerufen und Transparente präsentiert. „Somit konnten die Leute, die am AfD-Stand waren, keine Bürger mehr kontaktieren oder mit Menschen ins Gespräch kommen“, sagt Biehlmaier.

AfD wird beim Abbau ihres

Stands gehindert und gestört

Damit die Partei ihren angemeldeten Infostand ohne Störungen weiterbetreiben konnte, wurde den Antifa-Anhängern links und rechts abseits des Stands zwei Plätze zugewiesen, um ihre „Spontandemonstration“ weiter abhalten zu können, ohne jedoch die AfD direkt zu stören. Aus diesem Grund wurde auch die Polizei eingesetzt, und diente dabei als eine Art „Puffer“ zwischen den beiden Gruppen. Vertreter der Stadt Backnang, die als Versammlungsbehörde vor Ort war, wurden von den Antifaschisten dann auch noch um Genehmigung gebeten, sich im hinteren Bereich der Bleichwiese, also Richtung Feuerwehrhaus aufzubauen. Dort seien dann aber nur wenige Demonstranten anzutreffen gewesen.

Laut Auskunft von Rudolf Biehlmaier kam es gegen 10 Uhr zu einem Vorfall, den er wie folgt schildert: „Die AfD wollten ihren Stand abbauen, dabei wurden sie von den Antifaschisten gestört, teilweise auch geschubst. Flyer und Kugelschreiber der Partei fielen zu Boden und auch beim Aufräumen wurden die Mitglieder behindert.“ Zudem soll es zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sein, bei der „eine Person am AfD-Stand bedrängt wurde“. Dieser Vorfall endete mit einer Strafanzeige. Nachdem die Partei ihren Stand komplett abgebaut hatte, zogen die Antifa-Anhänger „Parolen schreiend, mit Transparenten durch die Stadt“ in Richtung Marktstraße, um an der Kundgebung teilzunehmen. Auch haben sie, so Biehlmaier, ein sogenanntes Rauchfass gezündet.

Auf der Kundgebung selbst kam es zu keinen weiteren Vorkommnissen oder Zusammenstößen zwischen links und rechts (wir berichteten), die überwiegende Zahl der Teilnehmer wurde von der Polizei der „bürgerlichen Mitte“ zugerechnet, unter anderem auch Familien mit Kindern und ältere Menschen.

Komplexe Arbeiten benötigen viel Zeit

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Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Bei einer Informationsveranstaltung der Stadt klärten dieser Tage Stadtbaudezernent Stefan Setzer und Frank Braun vom Ingenieurbüro Frank die Einzelhändler und Nachbarn über den Bauzeitenplan und die jeweils aktuellen Baumaßnahmen auf. Wichtigste Frage hierbei: Wann wird die Aspacher Brücke wieder freigegeben? Frank Braun machte Hoffnung. Er versprach, dass die Brücke bis Ende November halbseitig wieder befahrbar ist. Und zwar in Richtung Stadtmitte. Unklar ist dann aber, wie lange es möglich ist, diese Fahrspur frei zu halten. Braun kündigte an, dass es auch wieder Zeiten geben wird, in denen eine Vollsperrung notwendig sein wird, dies ließe sich einfach aufgrund der komplexen Arbeiten nicht verhindern. Wenn es keine größeren Verschiebungen geben wird, so ist geplant, den gesamten Bereich rund um die Brücke bis zum Sommer 2020 restlos fertig zu haben.

Viele Zeitgenossen, darunter auch einige betroffene Einzelhändler, verstehen nicht, weshalb die Baustelle so viel Zeit benötigt. Baudezernent Setzer erläuterte daher nochmals ausführlich, wie umfassend die Umgestaltung in diesem Bereich ist. Der Bau der eigentlichen Brücke war dabei die geringste Aufgabe. Nun müssen jedoch alle Straßen an das höhere Niveau der Brücke angeschlossen werden. Dies nimmt die Verwaltung zum Anlass, die Straße auch gleich umzugestalten und die Versorgungsleitungen zu sanieren oder auszubauen. Betroffen sind davon die Eduard-Breuninger-Straße, die Schillerstraße, die Talstraße, die Aspacher Straße und die Gerberstraße sowie der künftige Aspacher Kreisel.

„An der Verbindung eines einzigen Kabels sitzt ein Arbeiter zwei Tage“

Während die Umgestaltungen der Straßen im Umfeld für alle sichtbar und nachvollziehbar sind, handelt es sich bei den Anschlussarbeiten direkt an der Brücke um Maßnahmen, die extrem viel Zeit kosten und den Betrachtern nur schwer zu vermitteln sind. Braun erklärte, es gebe immer wieder Klagen, die Arbeiten würden nur schleppend vorangehen. Nun kontert der Fachmann: „Die Telekommunikationsleitungen müssen Stück für Stück verbunden werden. In einem Kabel verlaufen bis zu 2000 Litzen. An der Verbindung eines einzigen Kabels sitzt ein Arbeiter zwei Tage lang.“ Und da die Arbeiten in einem engen Erdloch stattfinden, kann immer nur ein Mitarbeiter der Telekommunikationsfirma gleichzeitig arbeiten. Und das auch nur zu einem beschränkten Zeitfenster. Die Verknüpfung der etwa zwei Dutzend Kabel dauert daher insgesamt zwei bis drei Monate. Inzwischen gibt es die Zusage, dass die Arbeiten bis Ende November fertig sind.

Parallel laufen derzeit die Arbeiten an den Wasser- und Gasleitungen sowie an den riesigen Abwasserkanälen. Braun geht davon aus, dass die Eduard-Breuninger-Straße bis Weihnachten auf der ganzen Breite asphaltiert ist. Die komplette Fertigstellung dieses Bereichs hat sich um sechs Wochen verzögert, sie ist nun auf Mitte Februar terminiert.

Einige Änderungen, die von der Stadtplanung vorgesehen sind, kamen bei der Mehrheit der Geschäftsleute nicht gut an. So etwa der Wegfall mehrerer Parkplätze. Die Ladenbesitzer befürchten, dass die Kunden ausbleiben, weil sie mit dem Auto nicht mehr vor der Türe halten können. Sigrid Göttlich gestand auch freimütig ein: „Ich fahr mit dem Auto auch immer direkt vors Loch.“ Ihr Wort hat besonderes Gewicht, ist sie doch die Vorsitzende des Backnanger Stadtmarketingvereins. Martin Windmüller hingegen bezweifelt die große Bedeutung dieser Parkplätze, da sie ohnehin dauerbelegt sind und so für den Kurzzeitparker eh nicht nutzbar sind. Setzer beschwichtigte ebenso, es würden im Bereich auch Ladezonen ausgewiesen, in denen Fahrzeuge kurzfristig halten können.

Die Parkplätze fallen unter anderem weg, um den Aufenthaltsbereich in der Stadt attraktiver zu machen. Aber auch diese Argumentation gefiel nicht jedem. Einige Geschäftsleute kritisierten, dass heute schon auf den meisten Bänken „die falschen Leute“ sitzen würden, sie beklagten Saufgelage, Lärm und Verschmutzung. So lautete eine Wortmeldung: „Wir wollen keine Aufenthaltsbereiche, wir wollen Kunden.“

Als großes Manko wurde die Verunsicherung der Bevölkerung angesehen. Viele seien davon ausgegangen, dass die Aspacher Brücke nach der Fertigstellung im vergangenen Sommer und der Öffnung zum Straßenfest fertig gebaut sei. Dass die Arbeiten sich nun weitere zwei Jahre hinziehen, dafür haben sie kein Verständnis. Martin Windmüller bezeichnete es deshalb als Kardinalfehler, dass die Brücke im Sommer für wenige Tage geöffnet war. Er erklärte, dass er auch jetzt eine völlig andere Haltung habe als die meisten seiner Kollegen, die nur darauf drängten, dass die Brücke so schnell wie möglich wieder geöffnet werde, vor allem zur Weihnachtszeit. Windmüller hingegen befürchtet ein Chaos, wenn die Brücke jetzt wieder kurzfristig geöffnet und dann wieder geschlossen werde: „Ein Tag offen, ein Tag zu. Da weiß doch der Autofahrer nicht mehr, woran er ist.“ Würde die Passage jedoch die gesamte Bauzeit für den Fahrzeugverkehr geschlossen sein, so könnte sich unter Umständen die Bauzeit beschleunigen. Ein Gedanke, den auch Volker Müller vertrat. „Die Brücke soll zumindest geschlossen bleiben, bis die Eduard-Breuninger-Straße völlig fertig ist.“

Dorothee Winter hingegen widersprach vehement: „Die Brücke muss aufgemacht werden, das ist ein Signal für die Bevölkerung, dass die Stadt erreichbar ist.“ Auch die Leiterin des Rechts- und Ordnungsamts, Gisela Blumer, sagte: „Wir halten es für sinnvoll, die Brücke in Richtung Stadtmitte bis Weihnachten zu öffnen.“


            Blick von der Aspacher Brücke in Richtung Schillerstraße und Eduard-Breuninger-Straße. Unzählige Leitungen und Kanäle müssen neu verlegt werden.

            Auch auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Großteil des künftigen Kreisels Aspacher Straße noch eine einzige Baustelle. Die Verknüpfung der vielen Kabel dauert lange, das war von vornherein klar. Dass es aber so kompliziert werden wird, das hat auch die Experten überrascht. Daher die Verlängerung der Bauarbeiten um weitere sechs Wochen. Fotos: J. Fiedler

Holzheizung im Fokus

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Von Christine Schick

MURRHARDT. Das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Scheib liegt idyllisch auf den Höhen des Schwäbischen Waldes im Murrhardter Teilort Siebenknie. Es ist die erste Station des Besuchs von Peter Hauk (CDU), baden-württembergischer Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Eingeladen zum Rundgang hatte der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) gemeinsam mit dem Ministerium. Mit von der Partie sind Lokal- und Landespolitiker, weitere Branchen- und Forstfachleute sowie Anwohner. Nach der Erfahrung von DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele wird das Heizen mit Holz immer noch mit qualmenden, handbetriebenen Öfen verbunden, ihm hänge ungerechtfertigterweise ein altmodisches Image an. Die Stippvisite in Siebenknie und Siegelsberg soll zeigen, dass die Branche mittlerweile modern aufgestellt ist.

Peter Hauk hält die zentralen Argumente bereit: Mit Holz heize man schon lange, mittlerweile sei aber die Möglichkeit, dies CO2-neutral zu tun, von zunehmender Bedeutung. Auch die regionale Wertschöpfung ist für Hauk wichtig, macht sie einen doch zumindest in diesem Bereich von Importen, insbesondere Öl, unabhängig. „Etwas Saubereres, Besseres gibt es eigentlich nicht“, sagt er. Auch wenn es Feinstaub bei der Verbrennung gebe, könne moderne Technik ihn heute stark reduzieren und die Konzentration sei im Ländlichen Raum eine ganz andere. Insofern hofft er, dass sich auch mit Blick auf eine dezentrale Selbstversorgung mehr Bürger dazu entschließen, etwas für die Klimaneutralität zu tun.

Markus Scheib berichtet, dass mit dem Kauf des Anwesens auch die Planung der künftigen Wärmeversorgung auf dem Plan stand. Beim Projekt stiegen dann weitere Höfe mit ein und so sollten erst vier, später sechs Häuser durch eine Holzhackschnitzelheizung mit Wärme versorgt werden. Nicht zuletzt, da die Beteiligten alle selbst Waldbesitzer sind. Die Planung, die 2011 begann, dauerte rund anderthalb Jahre. „Ohne eine Förderung wär es zu schwer gewesen, das zu stemmen“, sagt Markus Scheib. Dabei kristallisiert sich im Gespräch mit Stefan Wolf, der die Anlage konzipiert hat, und Elektro- und Heizungsbaumeister Alfons Renn heraus, dass gerade die Fördermöglichkeiten für die Experten nicht immer ganz leicht zu überblicken sind.

Peter Hauk kontert, dass die Fachleute auch etwas verkaufen wollten, will heißen, sich entsprechend engagieren müssen. Das Projekt findet er vorbildlich, und erinnert: „Der Wärmebereich ist genauso energieintensiv wie der Verkehrsbereich.“ Auch wenn die Anlage nur fünf Gehöfte versorge, so mache Kleinvieh in der Summe doch einen Riesenmisthaufen.

Als die Gäste einen Blick in den Ofen der Anlage werfen können, kommt Martin Röhrs, Leiter des Kreisforstamts, auf die Frage zu sprechen, wie es momentan mit der Nutzung des Rohstoffs in den Wäldern aussieht. Seine Bilanz: Es ist noch genügend Luft nach oben. Von den 300000 Festmetern Holz des 34000 Hektar großen Waldgebiets im Rems-Murr-Kreis werden nur 200000 Festmeter genutzt. Der Anteil an Brennholz im Staatswald beträgt 25000 Festmeter.

Auch Martin Benteles Einschätzung für das gesamte Bundesgebiet fällt ähnlich aus. Der Waldbestand werde zu 80 Prozent genutzt. Zudem sagt der Diplomforstwirt, der zehn Jahre Geschäftsführer der Forstkammer Baden-Württemberg und zuvor parlamentarischer Berater der CDU-Landtagsfraktion war, dass die Bundeswaldinventur in Bezug auf die Qualität des Forstes stetige Fortschritte zeige.

Peter Hauk, ebenfalls studierter Forstwirt, ergänzt, dass Holznutzung auch die Herstellung von Möbeln umfasst, die somit weiterhin als CO2-Speicher fungieren und keinen Ersatz erfordern.

Mit diesen Aspekten gehen sie auch darauf ein, dass manche Naturschützer den neuen Hunger nach Holz als problematisch beurteilen. Sie befürchten, dass er die Abholzung von Wäldern befeuert – insbesondere bei einer Verstromung des Rohstoffs in Kraftwerken. Aber gerade letzteres hält Martin Bentele im Vergleich zur Wärmenutzung vom Wirkungsgrad her auch für nicht effizient genug.

Dann wird die zweite Station des Nachmittags angesteuert: Die Firma Pfund Fensterbau bei Siegelsberg. Geschäftsführer Karl-Heinz Pfund hat sich bereits 2009 entschieden, seine defekte Öl- durch eine Pelletheizung zu ersetzen. Für DEPV-Geschäftsführer Bentele eine Variante, die weit weniger Betreuung erfordert und insofern komfortabler ist. Nur der Aschekasten muss regelmäßig geleert werden, erläutert Planer Alexander Barbano von Hargassner.

Geheizt wird mit Pellets, die aus dem hergestellt werden, was im Sägewerk übrig bleibt beziehungsweise nicht mehr verwendet werden kann. Das sind rund 40 Prozent des Stamms, wie Bentele erläutert. Für den Landwirtschaftsminister liegt auf der Hand, dass für jemanden, der eine Umstellung von seiner Ölheizung plant, Pellets das Mittel der Wahl sein sollten. Berücksichtigt werden muss dann beispielsweise auch die Lagerung. Heinz Anwender, der mit einem großen Laster vor Ort ist, kümmert sich gerade um den Nachschub für das Unternehmen Pfund. Er sorgt zudem dafür, dass die Runde die Abhängigkeit der Branche von der Natur und die Dringlichkeit des Klimaschutzes nicht vergisst. Anwender merkt an, dass er einen so trockenen Sommer wie dieses Jahr eigentlich nicht mehr erleben will. Die Hitze mache der Fichte langfristig den Garaus.


            Expertenrunde und Gäste lassen sich von Markus Scheib (steht rechts neben dem Ofen) die Anlage in Siebenknie zeigen, die fünf Gehöfte über ein eigenes, modernes Hackschnitzelwärmenetz versorgt (von links): Staatssekretär Wilfried Klenk, Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Alfons Renn, Martin Bentele und Bürgermeister Armin Mößner. Foto: J. Fiedler

Veränderungen im TSG-Kader

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Von Melanie Merz

Seit April arbeiten die TSG-Trainer Anita Pocz, Nadine Nasser und Zoran Jovanovic zusammen mit den acht Männern und elf Frauen aus dem neu zusammengestellten Kader an der Choreografie „Las Vegas“. Mit 17 Tanzwechseln, 33 unterschiedlichen Bildern und 90 Bildpositionen, die einen Wechsel alle vier Sekunden bedeuten, verlangt die Choreografie den Tänzern einiges ab. So wurden in der Vorbereitung bisher 80 Trainingseinheiten mit insgesamt 184 Trainingsstunden in die Ausarbeitung investiert.

Mit acht Zugängen und sieben Abgängen hat sich in der TSG-Mannschaft personell einiges verändert. So stehen Sven Bodemer, Florian Merz, Roxana Falk, Damaris Muscogiuri, Paula Reimann (alle hören auf), Fabio Rothmund und Khea Sophie Gürtler (beide nur noch Einzelpaartanz) nicht mehr zur Verfügung. Neu im Team sind Kai Obermeier, Armin Schäfer (beide B-Team), Sascha Kusch (TSZ Weissacher Tal), Noemi Sapone, Lucia Eckstein, Lisa Stegmaier (alle 1.TC Ludwigsburg), Tabea Böckheler, Nadja Rodríguez (zurück nach studienbedingter Pause) und Louisa Stoll (Kornwestheim). Weiterhin zum Kader gehören Sarina Bernhardt, Ralf Bläsing, Christian Bäuerle, Saskia Forster, Jona Hofer, Vanessa Kohr, Partyk Stosik, Vanessa Lehnhart, Martin Köpler und Kim Gattinger.

Erstes Highlight sind die

deutschen Meisterschaften

Knapp zwei Wochen bleiben den Trainern und der Mannschaft noch, um die letzten Bildentwicklungen sowie die Synchronität auf den Punkt auszutrainieren. Am Samstag, 10. November, steht dann mit der Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in Braunschweig das erste Saisonhighlight an. Dort will das Team die Leistung aus dem Vorjahr, den Einzug in die Zwischenrunde, mindestens wiederholen oder sogar noch steigern. „Der Finaleinzug wäre natürlich das Sahnehäubchen“, so Nadine Nasser. Weiter geht es für Backnanger Tänzer dann am 19. Januar mit dem ersten Turnier der Ersten Bundesliga in Solingen.

In diesem Jahr präsentierten sich auch das B- und C-Team der TSG bei der Vorstellung in der Stadthalle. Das B-Team wird in der kommenden Saison in der Oberliga an den Start gehen und dort ebenfalls zum Thema „Las Vegas“ tanzen. Saisonstart ist am 26. Januar in Tuttlingen. Ziel der jungen Mannschaft ist der Aufstieg in die Regionalliga, welcher in der vergangenen Runde nur knapp verpasst wurde.

Die Nachwuchstänzer des C-Teams starten im kommenden Jahr mit dem Thema „Flashback 80’s“ in der Landesliga. Saisonauftakt ist hier am 27. Januar in Tuttlingen. Ziel ist es, die junge Mannschaft an das Turniergeschehen heranzuführen und erste Erfahrungen auf dem Turnierparkett zu sammeln. Beide Mannschaften werden in Backnang ihr Können zeigen. Die TSG richtet am 9. und 10.März ein Formationswochenende in der Karl-Euerle-Halle aus.


            Die Lateinformation der TSG Backnang präsentierte den neuen Kader in der Stadthalle. Foto: H. Bläsing

Vegane Mittagspause: Mehr als immer nur Salat?

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Von Silke Latzel

BACKNANG.Restaurants und Gaststätten gibt es in der Backnanger Innenstadt viele. Und die meisten bieten auch einen speziellen Mittagstisch mit einfachen Gerichten, die es zu einem günstigen Preis gibt, an. Menschen, die sich omnivor, also „normal“ ernähren, finden hier jeden Tag abwechslungsreiche Speisen, egal ob mit Fleisch oder Fisch. Ernährt man sich allerdings vegan, wird es schwieriger. Denn Veganer verzichten, anders als Vegetarier, nicht nur auf Fleisch, sondern auf sämtliche tierische Produkte – sie essen keine Eier, keinen Honig und keine Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Butter. Die BKZ hat sich deshalb in der Innenstadt umgeschaut, einige Restaurants stichprobenartig aufgesucht und versucht, herauszufinden, ob ein Veganer hier satt werden würde. Klingt einfach, war es aber nicht – denn während manche Gastronomen mit dem Begriff „vegan“ erst einmal gar nichts anfangen konnten, dachten andere, vegan sei dasselbe wie vegetarisch. Und wieder andere wussten gar nicht, ob etwa ihre Nudeln Ei enthalten oder nicht.

„Etwas speziell Veganes haben wir nicht auf der Karte. Man kann gerne nach solchen Gerichten fragen und wenn derjenige Glück hat, haben wir auch gerade frisches Gemüse da und können etwas kochen“, sagt Dimitrios Pinakas vom Storchen. Manchmal gäbe es bei ihm Beilagen, die vegan sind, zum Beispiel Gemüsereis. „Da kann man dann einfach eine größere Portion davon bekommen, so wird man sicherlich auch satt.“ Anbieten kann er dazu noch verschiedene Blattsalate mit Essig-Öl-Dressing. Und auch der Krautsalat kommt ohne tierische Inhaltsstoffe aus.

Im Tante Emma nimmt Gerd Mende direkt die Speisekarte zur Hand: „Salate können wir natürlich vegan anbieten und auch unsere Kartoffel-Kürbis-Rösti sind nicht mit Ei, können also von einem Veganer gegessen werden.“ Kurz stolpert er über den Flammkuchen mit Gemüse, stellt dann aber fest, dass dieser mit Schmand gemacht wird und somit zwar vegetarisch, aber nicht vegan ist. „Aber wir würden auf Anfrage selbstverständlich den Schmand gegen Tomatensoße austauschen. Unseren Teig machen wir selbst und ohne Butter, sondern mit pflanzlichem Öl.“ Auch der schwäbische Kartoffelsalat kommt ohne Tier aus: „Wir verwenden schon seit einiger Zeit Gemüse- statt Fleischbrühe.“

Traditionell viele vegane Gerichte bietet die asiatische Küche. Ob Gemüse mit gebratenem Reis, Tofu in Soja- oder Currysoße, Gemüse mit Kokosmilch, Erdnusssoße oder auch süßsauer: Das Asia Bao Ngoc am Bleichwiesenkreisel bietet eine große Auswahl an Veganem. Gewürzt werden diese Gerichte nicht, wie oft üblich, mit Fisch-, sondern ausschließlich mit Sojasoße, versichern die Mitarbeiter.

Zwar etwas außerhalb, aber dafür mit einer großen Mittagskarte, ist das Merlin. Doch wer dort etwas Veganes sucht, kann sich in der Regel nur an wenige Vorspeisen wie Oliven oder gefüllte Weinblätter halten. Inhaber Christos Kiroglou sagt ganz klar: „Wer vegan essen möchte, ist bei uns falsch. Wir bieten griechische Küche und die beinhaltet einfach viel Fleisch.“ Er zählt zwar Grillgemüse, Gemüsepfanne und auch gefüllte Paprika auf, kann dann aber nicht genau sagen, mit was etwa die Paprika gefüllt sind, denn „ich bin ja nicht der Koch“. Wer trotzdem gerne im Merlin essen möchte, fragt besser direkt vor Ort nach, ob beispielsweise die Dips, die zum Grillgemüse oder zum Gartenteller gereicht werden, auch vegan sind.

Nicht immer, aber manchmal findet man beim Tagesessen im Café Weller auch etwas Veganes, zum Beispiel Penne mit Tomaten-Gemüse-Soße. Die Pasta ist ohne Ei, besteht nur aus Hartweizengrieß und Wasser. Ansonsten lohnt es sich, auch hier nachzufragen, denn Gerichte, die auf den ersten Blick vegan erscheinen, sind es nicht: Im Pesto ist Parmesan, die Spinatsoße zu den Tagliatelle wird mit Sahne verfeinert und als Bindemittel für die Gemüsebratlinge wird Ei verwendet. Dafür gibt es auf Anfrage Salate, in denen sich nichts Tierisches befindet, als Dressing wird Essig und Öl gereicht. Inhaberin Sibylle Weller bedauert, dass sie nur wenig Veganes anbieten kann. „Ich vermute einfach, dass das bei vielen Köchen oder auch Restaurantbesitzern noch nicht angekommen ist. Und bei uns in der Konditorei ist das fast nicht möglich.“ Dennoch kann sie zwei süße Snacks anbieten, die vegan sind und sie wegen des Namens schmunzeln lassen: „Ironisch, ich weiß, aber die Schweinsöhrchen werden bei uns ohne tierische Produkte hergestellt. Der Blätterteig wird mit pflanzlichem Öl gemacht und auch die Zartbitterschokolade ist vegan. Dasselbe gilt für den Zitronenfalter.“

Im Kunberger werden, wie in allen anderen Restaurants auch, ein paar vegetarische Gerichte angeboten, bis auf Salat steht allerdings nichts Veganes auf der Karte. „Wir gehen aber auf die Wünsche unserer Kunden ein“, so Inhaberin Petra Wolf. „Wenn jetzt zum Beispiel ein Gast eine Laktoseintoleranz hat, bereiten wir ihm etwas zu, was er ganz sicher essen kann. Und auch bei einem veganen Gast würden wir einfach in der Küche nachfragen, ob unser Koch etwas ohne tierische Produkte kochen könnte. Und da finden wir dann sicherlich etwas.“

Markus Kübler vom Segenswerk hat sich bereits Gedanken seit einiger Zeit über das Thema gemacht und würde in Zukunft gerne ein veganes Gericht auf seine Karte setzen. Aber: „Meine Nudeln sind leider mit Ei und auch die Maultaschen können wir nicht ohne machen.“ Den Teig für das Leibgericht der Schwaben stellt er nicht selbst her, sondern kauft ihn ein. „Wir haben versucht, ihn ohne Ei zu machen, aber es geht nicht.“

Das Oregano an der Murr hat sich auf mediterrane Speisen spezialisiert. Als Veganer findet man dort „mehrmals in der Woche Gerichte ohne Fleisch und auch meistens etwas Veganes“, sagt Geschäftsführer Daniil. „Wir haben beispielsweise immer verschiedene Suppen, die vegan sind, Bohnensuppe, Gemüsesuppe oder auch Erbsensuppe.“ Reis, Kartoffeln und Nudeln ohne Ei gäbe es sowieso grundsätzlich als Beilage und „dazu finden wir dann auf jeden Fall auch etwas ohne tierische Inhaltsstoffe“, versichert er.

Immer einmal wöchentlich, wenn man Glück hat auch bis zu dreimal, gibt es im Biomarkt Fischer-Mühle ein veganes Tagesessen, etwa Gemüseeintopf oder verschiedene Currys. „Und wir bieten immer vegane Snacks an, süß und salzig“, so Mitarbeiterin Corinna Ott. Bis vor Kurzem gab es auch jeden Freitag zwei vegane Kuchen, doch das Angebot wurde eingestellt. „Die Nachfrage war an manchen Tagen da, an anderen nicht. Vielleicht waren zwei ganze Kuchen auch einfach zu viel, aber es ist immer etwas übrig geblieben.“ Ott und ihre Mitarbeiter bedauern das, denn „wir fanden den Kuchen auch alle sehr lecker“. Wem das Tagesessen nicht zusagt, der könne sich gerne ein Brötchen kaufen und „findet im Markt selbst genug vegane Aufstriche oder Beläge“. Auch Kekse oder Schokolade zum Nachtisch sei in veganer Form vorhanden.

Wer auf der anderen Seite der Stadt arbeitet, findet diese Möglichkeit auch im Reformhaus Kaliss. Dort wird zwar kein Mittagessen angeboten, aber auch hier gibt es vegane Backwaren, Aufstriche und sogar veganen „Fleischsalat“. Nach der Erfahrung von Mitarbeiterin Carmen Zimmer wird das Angebot an veganen Lebensmitteln generell gut angenommen. „Es gibt einfach immer mehr Menschen, die sich aus Überzeugung vegan ernähren wollen oder es aus gesundheitlichen Gründen müssen, etwa wegen einer Allergie.“


            
              Seit 1994 findet immer am 1. November der Weltvegantag statt. Veganer verzichten zwar auf Fleisch, Eier und Milchprodukte, essen aber sehr gerne mehr als nur einen Salat. Foto: Fotolia/Alexander Rath

TTV bleibt im Tabellenkeller hängen

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Von Jutta Ernst

Im Heimspiel gegen Frickenhausen reichte es Burgstetten fast zu einem Unentschieden. In Glanzform präsentierte sich Andrea Winter. Sie gewann alle ihre drei Einzel. Zu Beginn der Partie war sie im Doppel allerdings von drei Noppenspielerinnen umgeben. Konnte dieses aber mit Jutta Ernst gemeinsam im fünften Satz gegen Lea Lachenmayer/Kristin Timmann gewinnen. 19 gespielte Sätze, so lautete die Spielbilanz von Jutta Ernst an diesem Abend. Gegen Christiane Wisniewski und Jana Scholer setzte sich sie sich jeweils im fünften Satz durch. Die fehlende Einstellung war mit ein Grund dafür, warum eine Viersatzniederlage gegen Lea Lachenmayer folgte.

Elke Anders hatte im ersten Satz gegen Timmann noch Satzbälle, welche sie nicht nutzte. Danach lief es nicht mehr rund. Niederlagen gegen Jana Scholer und Lea Lachenmayer folgten. Gemeinsam mit Ersatzspielerin Sabine Bickel unterlag Anders auch im Eingangsdoppel gegen Christiane Wisniewski und Jana Scholer. Nach verlorenen ersten Einzel verdrehte sich Sabine Bickel im ersten Satz gegen Kristin Timmann das Knie und musste verletzungsbedingt die restlichen Begegnungen abgeben.

Einen Tag später gastierten dann die Frauen des TSV Herrlingen in der Burgstaller Gemeindehalle. Wiederum gab es eine Punkteteilung in den Eingangsdoppeln. Andrea Winter und Jutta Ernst spielten gegen die amtierende Dritte der Doppel-WM der Ü-40-Frauen, Katrin Honold, und Edith Karl. Das TSV-Duo wurde dank der offensiven Topspins von Andrea Winter knapp im fünften Satz bezwungen. Am Nebentisch hatte Elke Anders erneut eine neue Doppelpartnerin, nämlich Franziska Weller. Gemeinsam steigerten sie sich gegen Sonja Kaiser und Meike Lenz, es reichte aber nicht zu einem Satzgewinn.

Einfache Konzentrationsfehler ließen Jutta Ernst nie ins Spiel gegen Katrin Honold kommen – 0:3. Nach klar gewonnenem ersten Satz in einem hochklassigen Angriffsduell kam Sonja Kaiser immer besser gegen Andrea Winter ins Spiel und gewann. Elke Anders war gegen die unangenehm agierende Edith Karl ohne rechte Chance. Franziska Weller hatte gute Ballwechsel, aber der letzte sichtbare Wille zum Satzgewinn fehlte gegen Meike Lenz. Im nächsten Match Abwehr gegen Angriff gewann Jutta Ernst nach verlorenem ersten Satz die Oberhand und verbuchte den Sieg gegen Sonja Kaiser. Andrea Winter und Elke Anders mussten beide in den fünften Satz, wo sie gegen Katrin Honold beziehungsweise Meike Lenz das Nachsehen hatten. Franziska Weller ließ sich von Edith Karl beeindrucken und verlor in drei Sätzen. Am Ende stand eine klare 2:8-Niederlage zu Buche. Damit bleiben die Frauen des TTV Burgstetten als Vorletzter weiter im Tabellenkeller.

Ergebnisse – Gegen Frickenhausen: Ernst/Winter – Lachenmayer/Wisniewski 3:2; Anders/Bickel – Scholer/ Timmann 0:3; Ernst – Wisniewski 3:2; Winter – Lachenmayer 3:1; Anders – Timmann 0:3; Bickel – Scholer 0:3; Ernst – Lachenmayer 1:3; Winter – Wisniewski 3:2; Anders – Scholer 1:3; Bickel – Timmann 0:3; Anders – Lachenmayer 0:3; Ernst – Scholer 3:2; Winter – Timmann 3:0; Bickel – Wisniewski 0:3. – Gegen Herrlingen: Ernst/Winter – Honold/Karl 3:2; Anders/Weller – Kaiser/Lenz 0:3; Ernst – Honold 0:3; Winter – Kaiser 1:3; Anders – Karl 0:3; Weller – Lenz 0:3; Ernst – Kaiser 3:1; Winter – Honold 2:3; Anders – Lenz 2:3; Weller – Karl 0:3.


            Elke Anders kämpfte mit dem TTV Burgstetten, verlor aber beide Spiele. Foto: A. Becher

Weitere Verstärkung für HCOB

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Von Alexander Hornauer

Jeder Verein der ersten drei Ligen im Handball darf bis zu drei Spieler pro Saison für den Einsatz in einer Spielklasse bis zur Dritten Liga an einen Zweitverein ausleihen. Ist er jünger als 23, dann kann er für beide Klubs spielen. Manchmal dient das Zweifachspielrecht den Talenten zum Hineinschnuppern in einem höheren Team. Jonathan Fischer beispielsweise spielte in der vergangenen Saison für seinen Erstverein SG Köndringen/Teningen und über ein Zweifachspielrecht für Bietigheim.

In anderen Fällen dient die Regelung dazu, jungen Spielern, die in höheren Spielklassen kürzere Einsatzzeiten haben, zu Spielpraxis zu verhelfen – so wie jetzt bei Jonathan Fischer, der gegen die VT Zweibrücken-Saarpfalz und den TV 08 Willstätt fürs Drittliga-Team des HCOB spielte. „Das war eine Win-win-Situation, denn Jonathan hatte bei uns umfangreiche Einsatzzeiten, und uns hat es ebenfalls weitergebracht“, sagt der sportliche Leiter des HCOB, Jochen Bartels. Auch Bietigheims Trainer Ralf Bader war vom Nutzen für seinen Handballer überzeugt, denn der Erstverein ist derjenige, der das Okay erteilt. Im Murrtal hofft man, dass Fischer auch in Zukunft häufig dabei sein kann.

Über ein Zweifachspielrecht für den HCOB verfügt auch Nikola Vlahovic. Der 19-Jährige, der in Hemmingen mit dem Handball begann, rückte vor dieser Runde aus der A-Jugend in die erste Mannschaft der SG auf. Er hatte zuletzt umfangreiche Einsatzzeiten, absolvierte bislang sieben Erstliga-Spiele für Bietigheim und erzielte dabei fünf Treffer. Er vertrat den durch eine Viruserkrankung ausgefallenen Vetle Rønningen gut. Dieser wird in den kommenden Wochen auf dem Feld zurückerwartet, dann gelte es, die Entwicklung abzuwarten – vielleicht sieht man Nikola Vlahovic dann ebenfalls im grünen HCOB-Trikot. „Wir freuen uns, wenn er in Liga eins spielt“, sagt Jochen Bartels, „aber wenn es bei uns passt, wäre das auch klasse.“

Dass der HC Oppenweiler/Backnang Vereinbarungen über Zweifachspielrechte mit Bietigheim treffen konnte, ist vor allem der intensiven Netzwerkarbeit vom sportlichen Leiter Jochen Bartels und von Trainer Matthias Heineke zu verdanken. „Man muss regelmäßig im Dialog sein, damit so etwas klappt“, sagt Bartels. Man sei mit Spielern und Verein schon im Gespräch gewesen, als das Verletzungspech beim HCOB noch nicht zugeschlagen hatte und der schwache Saisonstart noch nicht abzusehen war. Zugleich gelte nun natürlich: „Wenn Jonathan und Nicola in der jetzigen Phase für uns antreten, in der uns Spieler fehlen und wir besonders auf Punkte angewiesen sind, dann ist das für uns eine gute Hilfe.“


            Bietigheims Nikola Vlahovic (beim Wurf) darf auch über ein Zweifachspielrecht für den Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang aktiv sein. Foto: Baumann

„Mit Backnang kann und muss man rechnen“

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Von Katharina Klein

Selbst 1972 deutscher A-Jugend-Meister geworden, stieg Gerd Lamsfuß schon fünf Jahre später als Trainer bei den TSG-Judokas ein, blieb jahrzehntelang dabei und wurde auch noch sportlicher Leiter. Unter seinem Kommando ging es mit den Mannschaften der Abteilung steil bergauf, auch Einzelsportler wie die Olympiateilnehmerin Michaela Baschin profitierten von ihm. Darüber hinaus war das Fachwissen des 63-Jährigen als Vizepräsident Leistungssport beim Württembergischen Judo-Verband gefragt, dessen Ehrenmitglied er ist. Wie er die aktuelle Arbeit bei den TSG-Judokas einschätzt und was er dem Frauenteam bei den Play-offs am Samstag zutraut, verrät der Backnanger im Interview.

Mit Ihnen als Trainer sind das Frauen- und das Männerteam der TSG Backnang in die Judo-Bundesliga aufgestiegen. Mit welchen Gefühlen verfolgen Sie nun die Erfolge des Vereins?

Es ist ein tolles Gefühl, einfach schön. Ich gönne es dem Verein und Jens Holderle, der sich anstrengt und die ganze Arbeit auf sich nimmt. Es gelingt ihm wirklich gut, obwohl sein Job nicht leicht ist. Organisatorisch ist es eine große Leistung, am Tag X eine Mannschaft zusammenzuhaben und dann auch noch eine schöne, reibungslose Veranstaltung auf die Bühne zu stellen. Ich bin stolz darauf, dass der Verein das schafft.

Wie bewerten Sie die Leistungen der Frauen?

Super. Man kann sie nicht höher bewerten, als es der aktuelle Tabellenstand anzeigt. Jens hat eine super Truppe kreiert, mit Kämpferinnen aus aller Herren Länder. Das ist toll, das muss man erst einmal hinbekommen. Ich ziehe den Hut vor ihm. Da mit Katharina Menz auch noch ein richtig gutes Eigengewächs dabei ist, ist das eine tolle Geschichte.

Wenn Sie als Zuschauer bei den Backnanger Bundesliga-Wettkämpfen dabei sind, kommt da manchmal noch der alte Trainer durch?

Nein, überhaupt nicht, denn ich denke, bei Jens ist das in guten Händen. Ich traue ihm zu, dass er alles richtig macht. Ich komme einfach, um mir schönes Judo anzuschauen. Da freue ich mich dann genauso, wenn auch mal ein Gegner toll gewinnt. Wenn am Ende die Backnanger allerdings die Oberhand behalten, freut es mich natürlich umso mehr.

Geben Sie Jens Holderle hin und wieder auch Tipps?

Ich gebe ihm nur dann Tipps, wenn er auf mich zukommt. Das macht er ab und zu. Dann haben wir auch nette Gespräche. Das mache ich gerne. Ich helfe gerne, wo es geht, aber nur, wenn Hilfe wirklich benötigt wird. Ich bin nicht einer, der im Hintergrund etwas Negatives sagt. Das möchte ich nicht, weil ich genau weiß, was es heißt und wie viel Arbeit dahintersteckt, so dazustehen, wie die Mannschaften es im Moment tun.

Was hat sich in der Bundesliga im Vergleich zu Ihrer Zeit als Trainer verändert?

Es ist viel professioneller geworden, als es noch vor 25 Jahren der Fall gewesen ist. Früher war es wirklich ein Ehrenamt und man hat auf kleinem Niveau versucht, großes Judo zu machen. Das geht heute nicht mehr, dafür ist die Konkurrenz viel zu groß. Das liegt unter anderem auch daran, dass man Kämpfer aus ganz Europa verpflichten kann, was selbstverständlich die Judoqualität erhöht. Das ist natürlich etwas, um das man sich kümmern und abarbeiten muss. Da habe ich Respekt vor Jens. Er hat das toll in die Wege geleitet, mit dem Europagedanken eine gute Mannschaft hinzubekommen.

Wie lautet Ihre Prognose für das Abschneiden der TSG Backnang bei den Play-offs?

Ich kann es nicht zu 100 Prozent beantworten, weil ich gar nicht mehr den vollen Einblick bezüglich der Gegner habe. Ich hoffe aber, und nehme es auch stark an, dass man mit Backnang rechnen kann und rechnen muss, sodass sie oben mit dabei sind. Immer vorausgesetzt, die Mädels, die Jens haben will, sind auch mit dabei. So wie ich es aber bei ihm herausgehört habe, hat er es geschafft, dass die Mannschaft fast vollzählig ist. Ich denke, dass sie dann eine starke Truppe sind und ganz vorne, sogar um Gold und Silber, mitkämpfen können.


            
              Feierte mit den Judokas der TSG Backnang einst große Erfolge und ist heute oft als Zuschauer dabei: Gerd Lamsfuß. Archivfoto: B. Strohmaier

            Gerd Lamsfuß

Titelverteidigung wird kein Selbstläufer

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Von Katharina Klein

Als die Play-offs vor zwei Jahren schon einmal in Backnang stiegen, unterlag die TSG im Halbfinale dem TSV Großhadern mit 5:9. Am Ende sicherten sich die Bayerinnen den Titel, indem sie im Finale gegen den JSV Speyer siegten. Dieses Jahr hat es Großhadern nicht in die Finalrunde geschafft, doch das Team aus Speyer geht als Südgruppen-Zweiter wieder an den Start. Außerdem sicherte sich der JC Wiesbaden mit dem dritten Platz im Süden die Chance, um den Titel zu kämpfen.

Im Norden hatte der JC 66 Bottrop die Spitzenposition inne und ist deshalb wie Backnang bereits fürs Halbfinale gesetzt. Der JC 71 Düsseldorf und der Brander TV müssen sich als Zweit- und Drittplatzierter im Norden erst durch die Viertelfinals kämpfen. Speyer trifft demnach zunächst im Viertelfinale auf den Brander TV. Dieses Duell sollte eine klare Sache sein: „Ich gehe davon aus, dass Speyer ins Halbfinale kommt“, tippt Backnangs Trainer Jens Holderle. Das zweite Viertelfinale bestreiten Düsseldorf und Wiesbaden. Wer hier als Sieger hervorgeht, trifft im Halbfinaleauf die Gastgeberinnen. Gegen Wiesbaden setzten sich die TSG-Kämpferinnen beim Heimwettkampf am 26. Mai knapp mit 8:6 durch. „Der JC Wiesbaden ist für mich Titelfavorit. Ich denke, dass das unser erster Gegner sein wird“, prophezeit Holderle.

Der Trainer fuhr mit Backnangs Frauen in dieser Saison vier Siege und ein Unentschieden ein. Ein Triumph über Wiesbaden und der daraus resultierende Einzug ins Finale würden also ins Bild passen. So weit möchte Jens Holderle allerdings noch nicht denken. Er war zuletzt vor allem mit den Herausforderungen der Mannschaftsaufstellung beschäftigt. Die Stars im Kader – Katharina Menz, Martyna Trajdos, Anna-Maria Wagner, Luise Malzahn, Sanne Van Dijke, Kristin Büssow, Tina Trstenjak und Iryna Kindzerska – waren in den vergangenen Monaten viel international unterwegs und kämpften am letzten Wochenende allesamt noch beim Grand Slam in Abu Dhabi. Offenbar finden trotzdem einige von ihnen den Weg nach Backnang zu den Play-offs, um die Titelverteidigung anzugehen: „Wir müssen Ausfälle verkraften, versuchen aber bestmöglich aufgestellt zu sein“, deutet Jens Holderle an, ohne genauer aus dem Nähkästchen zu plaudern, wer nicht im Team stehen wird: „Es wird kein Selbstläufer, aber es ist alles möglich. Es wird von der sportlichen Seite her definitiv eine Herausforderung.“

Los geht es für Backnang am Samstag um 12.15 Uhr mit dem Halbfinale, nachdem die um 10 Uhr beginnenden Viertelfinalduelle abgeschlossen sind. Das Finale ist auf 15 Uhr angesetzt. „Es wird spannende Kämpfe geben und eine tolle Veranstaltung werden“, wirbt Jens Holderle für einen Besuch in der Karl-Euerle-Halle: „Wir freuen uns darauf. Es würde uns auch sehr viel Freude bereiten, wenn möglichst viele Backnanger den Weg in die Halle finden, um uns zu unterstützen.“


            
              War wie einige Teamkolleginnen zuletzt beim Grand Slam in Abu Dhabi aktiv, soll am Samstag aber für die TSG Backnang angreifen: Martyna Trajdos (links), die Europameisterin von 2015. Foto: A. Becher

            Tüfteln an dem Plan, der den Backnanger Judofrauen im Idealfall die Titelverteidigung bringen soll: Trainer Jens Holderle und TSG-Eigengewächs Katharina Menz. Foto: B. Strohmaier

Strecken dürfen nicht einfach enden

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Von Armin Fechter

WAIBLINGEN. Karen Fischer ist das, was man gemeinhin als Eigengewächs bezeichnet: Die 26-Jährige ist im Landratsamt in Waiblingen ausgebildet worden, genauer: im Straßenbauamt. Dort hat sie die Praxisphasen ihres dreijährigen dualen Studiums absolviert; zu den Theorieblöcken musste die gebürtige Stuttgarterin, die in Mannheim aufgewachsen ist, jeweils an die Hochschule nach Mosbach. Ihr Fach: Projektmanagement im Bauwesen – Vertiefung öffentliches Bauen. Die sperrige Bezeichnung für den Studiengang, in dem Karen Fischer dem ersten Jahrgang überhaupt angehörte, wurde mittlerweile geändert in – Fischer schmunzelt – Bauingenieurwesen. Mit ihrem Abschluss hat sie den Grad eines Bachelor in Engineering erlangt.

Dass Karen Fischer nach ihrem Studium nun weiter für den Landkreis in der neuen Funktion einer Radwegekoordinatorin arbeitet, kommt nicht von ungefähr: Schon während ihrer Ausbildung hat sie sich mit dem Thema Radverkehr befasst. Zudem sah Landrat Richard Sigel, wie er in Sitzungen der Kreisgremien wiederholt unterstrich, mit ihr die Chance, dem Thema, das bislang auf viele verschiedene Ressorts in der Verwaltung verteilt war, in gebündelter Form neue Schubkraft zu verleihen. So kümmert sich beispielsweise die Tourismusbeauftragte Birgit Orner schon seither um Radwege, die als Touren für den Fremdenverkehr im Kreis von Interesse sind. Diese tourismusorientierte Herangehensweise hat ihre Berechtigung und soll auch weiterhin betrieben werden. Es gilt aber, solche Wege mit Strecken zu vernetzen, die für den Alltagsverkehr relevant sind – für Berufspendler auf dem Weg zur Arbeit ebenso wie für Schüler, die mit dem Rad zur Schule kommen. Sie sollen schnell und zugleich sicher an ihr Ziel kommen.

Überdies sollen die Radwegrouten auch mit dem öffentlichen Personennahverkehr zusammengebracht werden. „Es muss alles ineinandergreifen“, sagt Fischer und hat das Ziel der Landesregierung vor Augen, dass über kurz oder lang immer mehr Autofahrer aufs Fahrrad sowie auf Busse und Bahnen umsteigen – nicht zuletzt auch, um den Verkehrskollaps in der Region Stuttgart zu verhindern. Dafür gebe es ein hohes Potenzial.

Anschlüsse müssen

geschaffen werden

Voraussetzung sei aber, dass die Infrastruktur zur Verfügung steht. „Es kann nicht sein“, erklärt Fischer, „dass ein Radweg dort endet, wo die Baulast des Baulastträgers endet.“ Sprich: Radwege, die von den Städten und Gemeinden ausgewiesen werden, dürfen nicht nur so weit gehen wie die Verantwortlichkeit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde, sie müssen Anschluss in der benachbarten Kommune oder im Netz des Landkreises beziehungsweise des Landes finden.

Um solche Anschlüsse nimmt sich Karen Fischer in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden jetzt an. Gleichzeitig gilt es, auch die Radwege, die in der Verantwortung des Landkreises liegen, damit in Verbindung zu bringen. Dazu müssen keineswegs überall neue Trassen gebaut werden. Ziel ist es, dass zum einen die Gemeinden untereinander und zum anderen Standorte innerhalb der Gemeinden miteinander verknüpft werden. Dabei geht die Planung für das künftige Rems-Murr-Radwegenetz zunächst von vorhandenen Wegestrukturen aus: Als Erstes wird eine gerade Linie zwischen den einzelnen Zielpunkten gezogen. Im nächsten Schritt wird dann diese theoretische Verbindung auf eine praktische Route entlang bestehender Wege umgelegt – und dann zeigt sich rasch, was geht und was nicht geht. Als Kooperationspartner hat der Landkreis dabei den ADFC mit im Boot. Dessen Mitglieder kennen das Wegenetz aus dem Effeff und können deshalb helfen, kritische Punkte und Lücken sowie alternative Streckenführungen zu identifizieren.

Defizite gibt es schon auf den bereits ausgewiesenen Radwegen zuhauf. Oftmals sind sie mit einer Breite von nur anderthalb Metern zu schmal. Für einen Weg, der von Radlern und Fußgängern gemeinsam genutzt wird, sollten mindestens zweieinhalb Meter zur Verfügung stehen, sagt Fischer. „Das klingt nach viel“, räumt sie ein, verweist aber gleichzeitig darauf, dass auf solchen Wegen beispielsweise auch Fußgänger mit Kinderwagen und Radfahrer mit Radanhänger unterwegs sind und dass Radfahrer im Begegnungsverkehr auch gut aneinander vorbeikommen sollen. Hinzu kommt vielfach ein mängelbehafteter Zustand der Wege selbst: Der Asphalt weist Schäden auf, Schlaglöcher machen die Strecke zum Hindernisparcours, Wurzelwuchs bringt den Belag zum Platzen und sorgt für Unebenheiten, Erde wird bei Regengüssen auf die Fahrbahn geschwemmt, und Gras wuchert von den Rändern herein und macht den Weg schmaler, als er ohnedies ist. Das führt dann dazu, dass Radfahrer vermehrt auf Straßen ausweichen. Deshalb gibt es schon auf den vorhandenen Strecken genug zu tun, noch bevor das angepeilte Radwegenetz für den Rems-Murr-Kreis steht, mahnt Fischer. Denn es gehe nicht nur um die Durchgängigkeit, sondern auch um Qualität.

Neben der planerischen Arbeit an einem kreisweiten Radwegenetz behält das Straßenbauamt, in dem die Radwegekoordinatorin angesiedelt ist, auch den Radwegebau im Auge. Im Investitionsprogramm des Landkreises steht, wie Amtsleiter Stefan Hein erklärt, pro Jahr eine Million Euro für konkrete Vorhaben bereit. Diese Summe soll um Zuschüsse noch aufgestockt werden, die das Land – mitunter auch kurzfristig – ausschreibt. „Man muss fix sein, um zu reagieren“, sagt Hein und versichert: „Wir schauen auf so was und sind oft erfolgreich.“ So konnte der Landkreis schon stattliche Summen für Brückensanierungen abgreifen. Aktuell hat Hein auch wieder ein Projekt angemeldet: Es geht darum, die Radstreifen entlang der alten B14, wie sie zwischen Winnenden und dem Kreisel bei Schwaikheim bereits angelegt wurden, in geeigneter Weise in Richtung Waiblingen fortzuführen. Beantragt ist eine Förderung über 250000 Euro für nächstes Jahr.

Abstimmung mit

den Kommunen nächstes Jahr

Für nächstes Jahr ist auch vorgesehen, das Konzept für das künftige Rems-Murr-Radwegenetz, an dem Karen Fischer mit Hochdruck arbeitet, mit den Kommunen abzustimmen. Wie schnell es dann weitergeht, hängt nicht zuletzt auch von den Kommunen ab. Nicht alle seien dabei auf dem gleichen Stand, macht Hein deutlich, manche hätten „noch nicht viel vorliegen“.

Geplant ist überdies, auf der Homepage des Landkreises eine eigene Unterseite fürs Thema Radverkehr einzurichten. Dort soll es auch einen Briefkasten geben, in dem Bürger direkt ihre Anliegen und Anregungen anbringen können. Wer jetzt schon Hinweise geben möchte, kann sich ans Straßenbauamt wenden.


            Tritt für das Radwegenetz im Rems-Murr-Kreis in die Pedale: Karen Fischer. Foto: J. Fiedler

Die Gänse ziehen weiter ihre Bahnen

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Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Lange wurde gerätselt, woher die Gänse wohl gekommen sein mögen, wem sie gehören, ob sie möglicherweise ein Paar sind und vielleicht ein Nest bauen, um Nachwuchs aufzuziehen. Zu schön war die Vorstellung, es handle sich um Männchen und Weibchen, Gans und Ganter, Braut und Bräutigam, auch wenn das eine Tier eine Haus- oder Pommerngans und das andere eine Höcker- oder Schwanengans zu sein scheint.

Und bald bekamen die unverhofften Besucher auch Namen. Die Rede war von Martin und Akka, frei nach Selma Lagerlöfs Kinderbuch um die Reise des kleinen Nils Holgersson. Passanten erfreuten sich der neuen Bachbewohner, ebenso die Kinder vom Kindergarten Marktplatz, die das Treiben der schwimmenden Vögel verfolgten, und auch im Rathaus sorgten die beiden für Aufmerksamkeit, als sie sich vorübergehend auf der Insel im Brüdenbach einrichteten.

Besitzer meldet sich

im Rathaus

Doch die Herkunft des ungleichen Gespanns blieb monatelang im Dunkeln, bis sich der Besitzer vor einiger Zeit bei Sandra Krauß, im Rathaus für Umwelt und Naturschutz zuständig, meldete: ein Weissacher, der, wie sich herausstellte, die beiden Gänse zusammen mit einer dritten gekauft hatte, um sie auf seinem Richtung Hohnweiler gelegenen Grundstück zu halten. Auf dem Areal leben allerdings auch zwei Esel, und weil sich das Trio – allesamt übrigens Weibchen – mit den Grautieren nicht so einfach anfreunden konnte, suchte es das Weite.

Zwei der Gänse blieben zusammen, die Dritte im Bunde ist seitdem verschollen. Möglicherweise hat sie irgendwo Unterschlupf gefunden, jedenfalls sind im Rathaus keine Meldungen über eine herrenlose Gans eingegangen. Das ausgebüxte Duo aber, das sich später in Unterweissach niedergelassen hat, trieb sich zunächst im Bach zwischen Cottenweiler und Bildungszentrum herum, wo es eine durchaus idyllische Umgebung vorfand. Versuche, die beiden Tiere wieder einzufangen, scheiterten jedoch: Als der Besitzer ins Wasser stieg, um sich dem Federvieh zu nähern, nahmen die Geflüchteten erneut Reißaus und wurden erst wieder gesichtet, als sie sich an der Weißach nahe Aldi tummelten.

Vorbereitungen für den

Fall der Fälle laufen bereits

Doch auch dort hielten sie es nicht lange aus. Eine weitere Station, wo sie sich eine Zeit lang aufhielten, war am Brüdenbach in den Brüdenwiesen, etwa dort, wo die Seniorenwohnungen und das Gemeindepflegehaus am Hang stehen. Dann zogen sie Richtung Rathaus und schließlich weiter bachabwärts, bis sie auf der Weißach, Bei der Langen Brücke, eine Bleibe gefunden haben, die ihnen allem Anschein nach taugt.

Doch jetzt rückt der Winter heran, die Temperaturen sind spürbar gefallen. Bald wird mit Minusgraden zu rechnen sein. Was geschieht dann mit den Gänsen? Sandra Krauß bereitet sich bereits für den Fall der Fälle vor. Sollte es dem Besitzer bis zum Wintereinbruch nicht gelingen, die Gänse einzufangen und unterzubringen, will sie für ein Winterquartier sorgen, in dem die Tiere artgerecht über die kalte Jahreszeit hinwegkommen. Um die Sache rechtlich korrekt abzuwickeln, will sie einen Übereignungsvertrag mit dem Besitzer schließen. Doch so weit ist es noch nicht. Krauß sagt einstweilen noch: „Wir werden das beobachten.“


            Fühlen sich in Unterweissach sichtlich wohl: Seit Monaten sind die Gänse auf, in und an der Weißach unterwegs. Foto: A. Becher

Lebensretter sagen: „Ich bin mal weg“

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Von Florian Muhl

 

BACKNANG. Wenn es brennt oder sich ein Verkehrsunfall ereignet hat, kommt es auf Minuten, oft auch auf Sekunden an, um rasch Hilfe leisten und Personen retten zu können und auch um größere Schäden zu vermeiden. Das weiß Marco Maurer aus eigener Erfahrung. „Wir hatten in den vergangenen Tagen bereits zwei Alarme, in letzter Zeit häuft sich’s“, sagt der Hauptfeuerwehrmann.

Der 38-Jährige ist gleich bei zwei Feuerwehren ehrenamtlich aktiv, zum einen in Auenwald, zum anderen auch in Backnang in der Abteilung Stadt. Letztere leistet auch Überlandhilfe; das Einsatzgebiet reicht im Nordosten bis Schwäbisch Hall. „Wir waren auch schon in Waiblingen und in Schorndorf“, sagt Maurer. Im Schnitt komme er pro Monat auf etwa vier Einsätze. Wenn sein digitaler Meldeempfänger Alarm schlägt, kann Maurer, der als gelernter Fleischer jetzt in der Lautsprecherproduktion arbeitet, sofort los. Er gibt nur kurz seinem Kollegen Bescheid, spurtet zu seinem Auto, fährt ins Gerätehaus, zieht sich um und dann geht’s schon los im Feuerwehrwagen zum Einsatzort. Das einzige Problem, mit dem Maurer oder auch seine Kollegen hin und wieder zu tun haben, ist der Empfang ihrer Meldeempfänger. Es gibt Gebäudeteile oder auch Kellerräume, in denen die Erreichbarkeit eingeschränkt beziehungsweise nicht gegeben ist.

Wie lange der Hauptfeuerwehrmann wegen eines Einsatzes am Arbeitsplatz fehlt, ist unterschiedlich. „Je nachdem, was vorliegt. Ist es eine Brandmeldeanlage, kann es zwischen einer halben Stunde, Stunde oder zwei Stunden dauern, wenn’s blöd läuft, wenn die Anlage defekt ist oder eine Störung hat und man warten muss, bis ein Techniker kommt. Das entscheidet meist der Kommandant vor Ort, was gemacht wird.“ Aber es könne auch anders kommen, beispielsweise bei einem Dachstuhlbrand in voller Ausdehnung. „Da geht schon mal ein ganzer Tag drauf“, sagt Maurer. In diesem Fall unterrichtet er den Arbeitgeber telefonisch.

 

Bei Andreas Kurz läuft es ähnlich ab: „Nur sind es bei mir deutlich weniger Einsätze, im Jahr zwischen zwei und fünf Stück“, sagt der stellvertretende DRK-Bereitschaftsleiter aus Althütte, der dort gleichzeitig auch stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender ist. Im Schnitt betrage die Einsatzdauer zwischen zwei und sechs Stunden. „In aller Regel rücken wir zusammen mit der Feuerwehr zu den Unglücksfällen aus. Auf Ortsebene haben wir eine sogenannte Einsatzgruppe Akut, die mit rausgeht als Unterstützung und Sanitätsdienst für die Feuerwehr, die aber auch 20 unverletzte betroffene Personen betreuen und im Bedarfsfall auch Erste Hilfe für verletzte Personen leisten kann“, so der 38-Jährige.

Als Schnelleinsatzgruppe innerhalb von 20 Minuten einsatzklar

 

Auch Kurz fährt zunächst zu seiner Unterkunft, dort ziehen sich die Helfer um und besetzen die Fahrzeuge. „Zudem stellen wir in Althütte die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung, derzeit die einzige im Kreis. Als SEG soll man innerhalb von 20 Minuten schon einsatzklar sein.“ Mit der SEG Betreuung kann das DRK Althütte bis zu 100 betroffene unverletzte Personen betreuen, mit Essen versorgen und auch unterbringen. „Interessant wird’s halt, wenn’s über Tage geht. Beispielsweise, wenn man eine Bombe finden würde und die Bevölkerung evakuieren müsste. Das wäre eine Lage, wo es über Tage gehen würde.“ Und auch dafür würde der DRK-Helfer freigestellt werden können? Der gelernte Schreiner, der bei d&b audiotechnik in der Produktion als Spezialist Qualitätssicherung arbeitet, muss lachen: „Das hoffen wir mal. So einen Fall gab’s zum Glück noch nie.“

 

So ähnlich wie bei seinem Kollegen vom DRK, die Zahl der Einsätze betreffend, sieht es auch bei Uwe Henne aus, der sich beim Technischen Hilfswerk (THW) engagiert. Beim Inlandsbereich ist er THW-Truppführer.„Das sind etwa zwei bis fünf regionale Einsätze pro Jahr, die auch ziemlich spontan eintreten, wo’s dann auch kein Problem ist, vom Arbeitsplatz wegzugehen.“ Das sei die gleiche Vorgehensweise wie bei DRK-Helfer Kurz und Feuerwehrmann Maurer: „Dem Kollegen ums Eck gebe ich kurz Bescheid: Ich bin mal weg.“

Aber Henne hat auch längere Einsätze. Denn der 39-Jährige ist beim THW-Auslandsbereich technischer Einsatzleiter für Hochwasserschutz und -bekämpfung. In dieser Funktion war der gelernte Industriekaufmann, der ein Marketing- und Kommunikationsstudium nachgeschoben hat und jetzt als Marketing- und Backoffice-Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz arbeitet, schon in der halben Welt unterwegs.

„Hierbei handelt es sich auch um groß angelegte Auslandseinsätze im Auftrag der EU wie beispielsweise in Bosnien, Frankreich oder den USA. Hierfür sind eine sehr gute Abstimmung und eine hohe Flexibilität der Kollegen und Vorgesetzten notwendig und das meist in einem sehr kompakten Zeitrahmen. Ohne eine grundsätzlich positive und unterstützende Haltung des Arbeitgebers sind da viele Funktionen und Tätigkeiten nicht machbar.“

Aber solche großen Einsätze müssen auch geprobt werden. „Spezielle Trainings, Lehrgänge und auch Einsätze beim THW können schon mal eine Woche oder länger dauern. Da hat die Firma, sprich Chef, Kollegen und Personalabteilung, immer mitgemacht, um mir die Teilnahme zu ermöglichen“, sagt Henne.

Über die Auszeichnung „ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“, die Innenminister Thomas Strobl in Stuttgart überreicht hat, ist man bei d&b audiotechnik sehr stolz. „Das ist uns eine echte Freude“, sagt Geschäftsführer Jens Nilsson. „Wer als d&b-Mitarbeiter bei einer Einsatzorganisation wie der freiwilligen Feuerwehr, dem THW oder dem Deutschen Roten Kreuz mitmacht, darf den Piepser für die Rufbereitschaft bei sich tragen – und kann im Fall der Fälle den Arbeitsplatz sofort verlassen.“ Von den etwas über 400 Mitarbeitern am Standort Backnang engagieren sich knapp zehn Beschäftigte im Bevölkerungsschutz. Für d&b audiotechnik bedeute die Auszeichnung durch das Land auch eine Verpflichtung. „Wir wollen auch in Zukunft Sorge tragen, dass berufliches und gesellschaftliches Engagement bei d&b zusammenfinden“, sagt Nilsson. „Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, zeigt sich im Privatleben genauso wie am Arbeitsplatz. Die erfolgreiche Entwicklung von d&b von einem Start-up zu einem weltweit bedeutenden Unternehmen mit heute mehr als 500 Mitarbeitern hat nicht zuletzt mit dieser Haltung zu tun.“

            Sie engagieren sich nicht nur bei ihrem Arbeitgeber, sondern auch für den Bevölkerungsschutz (von links): . Foto: T. Sellmaier

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Von Christoph Nesper

AAyumi:Eigentlich beginnt das Judo bereits mit dem korrekten Gehen. Mit Ayumi-Ashi bezeichnen die Japaner das natürliche Gehen, bei dem stets ein Bein das andere überholt – im Unterschied zum Tsugi-Ashi, dem Nachstellschritt. Niemals sollten beide Füße den Kontakt zur Matte verlieren, denn sonst wird man instabil und leichter besiegbar.

BBischof, Ole: Bisher einziger Olympiasieger aus Württemberg. 2008 in Peking gewann der Reutlinger die Goldmedaille gegen seinen Dauerrivalen Kim Jae-Bum (Südkorea), der sich 2012 in London revanchierte und Bischof auf den Silberrang verwies. Bereits 1988 hatte der Sindelfinger Marc Meiling Silber in Seoul geholt. Als erste Athletin eines Vereins aus Backnang überhaupt stand TSG-Kämpferin Michaela Baschin 2008 in Peking auf der Matte und wurde immerhin Neunte.

CClaßen, Barbara: Die erste deutsche Weltmeisterin, triumphierte 1982 in Paris. Sie gilt als die Pionierin des Frauenjudos in Deutschland, sammelte viele internationale Medaillen und bekam als erste Judoka das Silberne Lorbeerblatt der Bundesrepublik. Die Badenerin war jedoch auch sehr kritisch sich selbst und ihrem Umfeld gegenüber und wurde zur tragischen Figur. Mit 32 Jahren nahm sie sich im heimischen Grenzach-Wyhlen das Leben. Erst 2004 wurde Yvonne Bönisch aus Ludwigsfelde in Athen die erste und bisher einzige deutsche Olympiasiegerin.

DDojo: Dieser Begriff bezeichnet die Trainingsstätte der Judokas. Wörtlich übersetzt bedeutet Dojo „Der Ort des Weges“ – gemeint ist damit die Stätte (Jo), an der die Kunst (Do) unterrichtet wird. Das Domizil der TSG Backnang befindet sich im Rötlensweg in direkter Nachbarschaft zur Mörikehalle.

EEisho-Ji: Der Eisho-Tempel in Tokio war die erste Trainingsstätte, an der Judobegründer Jigoro Kano seine neue Sportart auf acht Matten lehrte. Er nannte sein Dojo „Kodokan“, also Ort zum Üben des Weges. Weil der Sport die Mönche störte, kam es zum ersten Umzug, der heutige Bunkyo-ku in Tokio ist bereits das zehnte Kodokan-Dojo und mit über 1000 Matten weiter der Nabel der Judowelt.

FFukuda, Hachinosuke: Auch ihm hat die Welt das Judo zu verdanken. Er war ab 1877 Ju-Jitsu-Lehrer von Judogründer Jigoro Kano, der ein recht schwächlicher Jüngling gewesen sein soll und diesen Nachteil durchs Erlernen eines Kampfsports ausgleichen wollte. Später entwickelte Kano aus der ihm beigebrachten Kampfkunst die Sportart Judo.

GGewichtsklassen: Es macht im Sinne der Chancengleichheit natürlich wenig Sinn, zwei Judokas gegeneinander auf die Matte zu schicken, die total verschiedene körperliche Voraussetzungen mitbringen. Deshalb gibt es Gewichtsklassen, bei den Bundesliga-Wettkämpfen der Frauen sind es auch bei der Finalrunde in Backnang am morgigen Samstag deren sieben: Bis 48, bis 52, bis 57, bis 63, bis 70, bis 78 und über 78 Kilogramm.

HHa-Jime: Es handelt sich wohl um das wichtigste Kommando, denn ohne dieses geht es gar nicht erst los. Es heißt so viel wie „Beginnt!“ und wird vom Kampfrichter angesagt, um das Duell zu eröffnen.

IIppon: Auch das hören Judokas gerne – aber nur, wenn es der Kampfrichter zu ihren Gunsten verkündet und den rechten Arm in die Höhe hebt (Foto: Deutscher Judo-Bund). Es bedeutet eigentlich „Punkt“ und entspricht dem K.o. im Boxen. Die Wertung wird nur für einen technisch einwandfreien Wurf, bei dem der Rivale auf dem Rücken landet, oder eine 20 Sekunden andauernde Haltetechnik vergeben. Zudem, wenn der Gegner nach einem Hebel- oder Würgeangriff kampfunfähig ist oder aufgibt.

JJu: Die erste Silbe des Wortes Ju-Do, welches mit „der sanfte Weg“ übersetzt wird. Gemeint ist, nicht mit Gewalt zu siegen, sondern die Bewegungsenergie des Gegners auszunützen. Das Ju steht also für eine ganze Philosophie, die Judo eigentlich gegenüber allen anderen Sportarten zu etwas Besonderem macht.

KKano, Jigoro: Der Judobegründer lebte von 1860 bis 1938. Er entwickelte aus der traditionellen, waffenlosen Selbstverteidigung der Samurai, dem Ju-Jitsu, eine Sportart, deren erstes Ziel die Körperertüchtigung und nicht die Vernichtung des Gegners ist. Gefährliche Techniken wurden verboten, ein umfangreiches Regelwerk eingeführt. Kano war zudem Leiter von Tokios Lehrerbildungsanstalt und im Auftrag von Japans Regierung unterwegs, zum Beispiel als Leiter der ersten asiatischen Delegation bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm.

LLorenz, Dietmar: Der für die damalige DDR angetretene Thüringer war 1980 in Moskau der erste deutsche Judo-Olympiasieger. Überschattet wurden die Spiele vom Boykott der Bundesrepublik und 41 weiterer Staaten des Westens. Der Ostblock reagierte 1984: Die DDR, die Sowjetunion und 18 weitere Länder blieben Los Angeles fern. Dort wurde Frank Wieneke zum ersten westdeutschen Goldjungen, von 2001 bis 2008 war er auch ein überaus erfolgreicher Bundestrainer.

MMatte: Bei dem Wort ist Vorsicht geboten, es kann zweierlei bedeuten. Im Japanischen heißt „Matte“ (manchmal mit einem t) so viel wie „Warten“. Es wird vom Kampfrichter auf dem „e“ betont und angesagt, wenn das Duell unterbrochen werden soll. Zum deutschen Wort „Matte“ – also dem Untergrund, auf dem die Judokas ihren Sport ausüben – sagen die Japaner „Tatami“.

NNage-Waza: Japanische Bezeichnung für Wurftechniken, mit denen ein Judoka seinen Rivalen besiegen kann. Der Kodokan in Japan unterscheidet derzeit 68 verschiedene Nage-Waza. Bleibt der Sieg im Stand aus, kann es der Judoka in der Bodenlage versuchen. Bei den Me-Waza umfasst der Kodokan 32 Techniken, unterteilt in Haltegriffe (Osaekomi-Waza), Armhebel (Kansetsu-Waza) und Würgegriffe (Shime-Waza).

OObi: Mit dem Obi, dem Gürtel, hält der fernöstliche Kampfsportler seinen Anzug – den „Gi“ – zusammen. Das Accessoire hatte anfangs keine tiefere Bedeutung, zeigt aber die visionäre Leistung von Jigoro Kano. Die Legende besagt, er habe die Idee gehabt, seine Meister mit dem schwarzen Gürtel auszuzeichnen. Zur besseren Motivation der Schüler folgte die Unterscheidung in weitere Farben, die der Kodokan in den fünf Stufen gelb, orange, grün, blau und braun (Go-Kyo) festhielt. Dieses System wurde von anderen Kampfsportarten übernommen und ist heutzutage eigentlich ein fester Bestandteil der allgemeinen Vorstellung solcher Sportarten.

PPrinzipien: Seinen Hang zur Philosophie bewies Kano mit dem Festschreiben der Judoprinzipien. Er wollte eine Sportart für die Körperertüchtigung, bei der man den Gegner nicht verletzt, denn Körperertüchtigung setzt voraus, sie kontinuierlich zu praktizieren. Das geht nicht, wenn der Trainingspartner außer Gefecht ist. Kanos erstes Prinzip: „Seiryo-ku-zenyo“, der beste Einsatz der körperlichen und geistigen Energien. Dies soll für einen Judoka zu einer Haltung werden, die in alle Lebensbereiche ausstrahlt. Aus ihm erwächst Prinzip zwei: „Jita-kyoei“ – das gegenseitige Helfen und Gedeihen. Es zielt vor allem darauf ab, voneinander zu lernen und dass es nicht das Ziel ist, den Kontrahenten zu vernichten. Heutzutage wäre „Respekt“ das passende Schlagwort.

QQuellmalz, Udo: Der Leipziger ist bis heute der erfolgreichste deutsche Judoka. Er holte zum Beispiel die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Atlanta im Jahre 1996 sowie bei den Weltmeisterschaften 1991 und 1995. Zudem verbindet er Ost und West, startete er doch anfangs für Leipzig und wurde zweimal DDR-Meister, ehe er für Abensberg und Ingolstadt auch noch vier gesamtdeutsche Titel eroberte. Von 2009 bis 2012 war Udo Quellmalz österreichischer Nationaltrainer, heute arbeitet er als Sportlehrer in Katar.

RRandori:„Randori“ bedeutet freies Üben und ist so etwas wie ein Trainingskampf. Viele Judokas verstehen das falsch und gehen aufeinander los wie die Wilden. Dies widerspricht Kanos Prinzipien, ist aber wohl zwingend, um im Wettkampf („Shiai“) erfolgreich zu sein. Zweite grundlegende Übungsform ist die „Kata“, bei dem Techniken in einer festgelegten Bewegungsabfolge trainiert werden. Der Meister erwartet vom Schüler, dass er Techniken und Bewegungsabläufe nachahmt, ohne zu hinterfragen. Historischer Hintergrund: Zum einen war die korrekte Ausführung von Techniken ohne Lehrbücher und Videos irgendwie zu überliefern, zum anderen waren die Techniken der alten Kriegskünste in der Randori-Form ja auch gefährlich, mitunter sogar tödlich.

SShido: Shido hört der Judoka nicht gerne, denn es bedeutet einen Strafpunkt gegen ihn – zum Beispiel für Inaktivität, Scheinangriff oder Kampfverweigerung. Noch schlimmer ist „Hansoku- Make“, der Kampfverweis. Das Regelwerk umfasst 27 Vergehen, für die es ein Shido geben kann. Wer es genau wissen (und die Judoregeln studieren) will, findet das 49- seitige Werk auf der Homepage des Deutschen Judo-Bunds (www.judobund.de) unter DJB Info, Regeln und Ordnungen.

TTokio: Die fast zehn Millionen Einwohner zählende Metropole Japans ist der Nabel der Judowelt, hier hat das Kodokan-Institut seinen Sitz. In Tokio fand 1964 die Olympiade statt, bei der Judo erstmals zum Programm gehörte, 2020 kehren die Spiele in die Stadt zurück. Vor allem die Judowettbewerbe werden in ihrem Mutterland ein Höhepunkt sein. Als fünfmalige deutsche Meisterin und Weltranglisten-21. in der Klasse bis 48 Kilogramm hat die Backnangerin Katharina Menz keine schlechten Karten, in etwas mehr als eineinhalb Jahren dabei zu sein.

UUke: So wird der Trainingspartner genannt. Wörtlich bedeutet „Uke“ der Erleidende oder Hinnehmende. Gemeint ist die Person, an der die Judotechnik ausgeführt wird – im Unterschied zum „Tori“, also demjenigen, der die Technik ausführt. Im Randori und Shiai wechseln die Rollen natürlich ständig. Es sei denn, die Angelegenheit ist allzu einseitig.

VVerbotene Handlungen: Dafür gibt es im Judo einen ganzen Katalog. Zu finden sind zunächst die gefährlichen Techniken, die Judobegründer Kano ausgeschlossen hat, wie Schläge, Tritte und Genickhebel. Zudem Aspekte, die den Judoprinzipien widersprechen. Die dritte Kategorie bilden die sogenannten leichten Verstöße – also Dinge, die den Wettkampf beeinträchtigen, vor allem Sperren, Passivität und dergleichen mehr (siehe Shido).

W Waza-Ari: Ein halber Punkt und damit die einzige Wertung in den aktuellen Judoregeln, wenn die Wurfausführung für den Ippon nicht perfekt genug war, aber doch einen gewissen Erfolg erzielt hat. Als Signal streckt der Kampfrichter den linken Arm zur Seite aus (Foto: Deutscher Judo-Bund). Zwei Waza-Ari werden zu einem Ippon addiert. Die früher geläufigen Wertungen „Koka“ (kleine Wertung) und „Yuko“ (Vorteil) wurden abgeschafft.

XXiaoyan, Zhuang: Vor wenig haben die Japaner wohl mehr Angst, als dass ihnen China auch im Judo den Rang ablaufen könnte. Seit Zhuang Xiaoyan 1992 in Barcelona holten die chinesischen Frauen sieben weitere olympische Goldmedaillen. Zweimal schlug dabei Xian Dongmei zu, die in der ewigen Rangliste Zweite ist – hinter der Japanerin Ryoko Tani, die von 1992 bis 2008 zweimal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze abräumte. Wie populär das im Land macht, zeigte sich bei der Oberhauswahl 2010, als sie sofort ein Abgeordnetenmandat errang. Zurück zu China: Die Männer lassen sich mehr Zeit, erst 2016 gab’s mit Bronze erstmals Edelmetall. Bedeutet in der ewigen Nationenwertung aber schon Rang vier – hinter Japan, Frankreich und Südkorea.

YYamashita, Yasuhiro: Eine der vielen Judolegenden, die es mittlerweile gibt. 1984 war der Schwergewichtler Olympiasieger, dazu kommen vier WM-Titel, von 1977 bis 1985 blieb er unbesiegt. Einen noch gewaltigeren Rekord strebt momentan Teddy Riner an, auch im Schwergewicht. Er verlor 2010 letztmals einen wichtigen internationalen Kampf, der Franzose ist inzwischen Doppel-Olympiasieger und zehnfacher Weltmeister.

ZZen: Es ist die in Japan praktizierte Richtung des Buddhismus, die auch Jigoro Kano und damit das Judo geprägt hat. Übersetzt bedeutet dieses Wort „Nichts“, für Europäer als Ziel schwer zu fassen. So etwas wie innere Zufriedenheit könnte gemeint sein – man hört auf, neue Ziele zu suchen. Praktiziert wird Zen in der Meditation, bekannt vor allem in kniender Haltung („Za-zen“). Hier ist man wieder beim Judo: Zum Anfang und Ende des Trainings stellen sich die Schüler auf diese Ansage hin in einer Reihe dem Meister gegenüber auf, knien ab, sammeln sich in kurzer Meditation und verbeugen sich aufs Kommando „Rei“ zum Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit vor ihm.


            
              Der Obi hält den Gi zusammen: Die Rede ist vom Gürtel, der den Judo-Anzug schließt. Die schwarze Farbe zeigt, dass es sich um Könner handelt, drunter gibt’s in Deutschland acht weitere Stufen. Foto: Imago

TSG will Negativtrend beenden

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Von Heiko Schmidt

Für die TSG Backnang stehen zwei wichtige Auswärtsspiele an. Morgen geht es zum SV Linx und am darauffolgenden Sonntag zum Schlusslicht Germania Friedrichstal. „Wir schauen von Spiel zu Spiel“, macht TSG-Trainer Andreas Lechner klar. Deshalb liegt zunächst sein Hauptaugenmerk auf der morgigen Partie. Und er spricht das aus, worauf die Backnanger Spieler, Verantwortlichen und Fans hoffen: „Wir müssen endlich mal wieder ein Tor schießen und unbedingt drei Punkte holen.“ Beides ist schon eine Weile her. In der Oberliga gelang dem Etzwiesenteam dies das letzte Mal am 15.September beim 3:1-Heimsieg gegen den Göppinger SV. Es folgten dann sechs Oberliga-Partien, in denen die Backnanger lediglich einen Punkt holten und keinen einzigen Treffer erzielten. Somit fiel die TSG in der Tabelle auf Rang 15 zurück, hat nun 10:20 Tore und acht Punkte auf dem Konto. „Wir sind selbst Schuld und müssen mit der Situation richtig umgehen“, sagt Lechner.

Der Trainer hofft darauf, dass seine Mannschaft den negativen Trend der vergangenen Wochen beendet und in die Erfolgsspur zurückkehrt. Wichtig ist dabei das Match beim SV Linx. Der steht zwar nur einen Platz vor den Backnangern, hat aber schon fünf Punkte mehr als die TSG geholt. Zuletzt siegte Linx in der Oberliga mit 4:1 in Friedrichstal. Gestern gab es einen 6:5-Heimerfolg nach Elfmeterschießen im Viertelfinale des südbadischen Pokals gegen den Oberligarivalen SV Oberachern. „Wir müssen die Offensive von Linx in den Griff bekommen“, fordert Lechner. Er hat da besonders Adrian Vollmer auf dem Zettel, der schon sieben Treffer in dieser Saison machte.

Natürlich schaut Lechner in erster Linie auf sein Team. Und da sieht es vom Kader her nicht so rosig aus. Defensivmann Giosue Tolomeo sitzt das letzte Spiel seiner Rotsperre ab. An einen Einsatz vom verletzten Torjäger Mario Marinic ist noch nicht zu denken. Mittelfeldmann Paul Weber fällt mit Problemen am Sprunggelenk aus. Verteidiger Matej Maglica steht aufgrund einer Zerrung am Oberschenkel nicht zur Verfügung. Hinzu kommt, dass Defensivakteur Benito Bayez Ayala wegen einer Grippe nicht mittrainieren konnte. Sein Einsatz ist fraglich. Im Sturm ruhen die Hoffnungen auf Daniel Lang, der zwar noch Trainingsrückstand hat, aber morgen in Linx wohl wieder auflaufen wird.


            Daniel Lang (links) möchte mit der TSG Backnang endlich wieder gewinnen.Foto: T. Sellmaier
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