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Rindkreation und 7-Schwaben-Spieß

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Von Ingrid Knack

ALTHÜTTE/ASPACH. Auf der Speisekarte des Landgasthofs Schöne Aussicht in Lutzenberg steht als Naturparkteller der 7-Schwaben-Spieß. Das Gericht setzt sich aus sieben Komponenten zusammen: Maultaschen mit Flädlesteig und Brezelmehl paniert, Spätzle, Soße, Röstzwiebeln und Kartoffelsalat. Wie es dazu kam? Hans-Peter Haug, der Vater von Küchenmeister Hansjörg Haug, hatte einen Maultaschenspieß vorgeschlagen. Als der Sohn überlegte, wie man das Ganze aufpeppen könnte, kamen ihm die Sieben Schwaben in den Sinn, die mit einem Spieß ein vermeintliches Ungeheuer erlegen wollten. Heraus kam ein pfiffiges Gericht mit lauter Zutaten, die auf der Lieblingsgerichte-Liste vieler Menschen ganz oben stehen. Dass man in der Gastronomie auf das Märchen Bezug nimmt, kommt übrigens immer wieder vor. Sogar Gasthäuser außerhalb Deutschlands heißen so. In Prag findet man zum Beispiel das Lokal „Bei den Sieben Schwaben“.

Erfindungsreichtum,

aber nicht zu viele Experimente

Die Haugsche Kreation steht beispielhaft für den Erfindungsreichtum der Landgasthof-Köche. Das Rezept: Neben Klassikern ohne Schnickschnack für die bodenständige Kundschaft werden traditionelle Gerichte auch neu interpretiert.

Markus Binder, der zusammen mit seiner Frau Katrin den Gasthof Traube in Großaspach führt (auch sein Vater Herbert Binder arbeitet noch in der Küche mit), geht da sogar einen Schritt weiter. Mit „Rind von vorne bis hinten“ oder „Rind von Kopf bis Fuß“ will der 37-Jährige den Gästen überdies zeigen, „dass es von dem Tier noch andere Sachen gibt als Rostbraten“. Wer möchte, bekommt so eine Mahlzeit aufgetischt, die aus Rinderfilet, Rostbraten, Sellerie und Kartoffelpüree besteht. Obendrauf kommen noch gebackene Pralinen vom Ochsenschwanz. Zusätzlich garniert mit Thymian und Rosmarin und verfeinert mit einer Soße aus Kalbsknochen ist ein außergewöhnliches Gericht entstanden. Dass es aussieht, als sei es einem Burger nachempfunden, liegt im Trend: Die Kombination aus hochwertiger Ware und Lifestyle-Food ist perfekt. Nur Vegetarier und Veganer werden da nicht zugreifen wollen. Aber für diese gibt es in beiden Lokalen anderes zur Auswahl. Und das müssen nicht immer nur Kässpätzle sein. Markus Binder bietet schon mal selbst hergestellte Ravioli, gefüllt mit Schafskäse und getrockneten Tomaten, und dazu Blattspinat an. Oder gefüllte Zucchini mit Käse überbacken, dazu Kartoffeln.

Hansjörg Haug versichert ebenfalls: „Wir versuchen, auch bei den vegetarischen und veganen Gerichten Abwechslung reinzubringen.“ Beispiele dafür sind Pfannkuchen mit asiatischer Gemüsefüllung, Spargelvariationen oder ein indisches Currygericht. Wobei der 44-Jährige weiß: „Beim Curry scheiden sich die Geister.“ Dennoch: Auch Binder setzt zuweilen auf Curry. Etwa beim Winterdessert „Bananen-Curry-Eis“. Eine Eisvariante in der Schönen Aussicht kommt mit Kürbiskernöl daher. „Unser Gaumenschmeichler“, schwärmt Haug, zu dessen beruflichen Stationen die Fuggerei in Schwäbisch Gmünd und das Hotel Colombi in Freiburg/Breisgau gehören.

Markus Binder, der seine Ausbildung in der Gaststätte „Zum Armen Konrad“ in Beutelsbach absolviert und später unter anderem „im Monrepos“ in Ludwigsburg und dann im „Adler“ in Asperg (als stellvertretender Küchenchef) gearbeitet hat, führt noch einen Aspekt an: „Wir probieren, alte Sachen auferstehen zu lassen.“ Dabei stößt er nicht immer auf Gegenliebe. „Was keiner will, sind Kutteln, obwohl es etwas Leckeres ist.“ Denn Kutteln würden heute anders zubereitet als früher. Das versucht er, bei seinen Kochkursen in einem Küchenstudio in Marbach zu vermitteln. „Kochen kann man nicht neu erfinden, man kann es aber verfeinern und zeitgemäßer machen“, so Binder, der wegen seiner Präsenz dieser Tage beim Straßenfest in Backnang (und nicht in Aspach) gerade alle Hände voll zu tun hat.

Letztlich ist es Erfahrungssache, was am ehesten nachgefragt wird. Das sind in der überwiegenden Mehrzahl immer noch die Klassiker, bestätigen sowohl Haug als auch Binder. Als Haug einmal an Festtagen wie Weihnachten und Ostern, an denen es traditionell Enten- und Gänsebraten oder Lammgerichte gibt, die Schnitzel von der Karte nahm, wunderten sich die Gäste. Sätze wie „Ja wie, gibt es heute kein Schnitzel?“ bekam das Servicepersonal zu hören. Auch in der Gastronomie gibt es nicht die einzig selig machende Wahrheit. Anders als in Aspach gehen in der Schönen Aussicht selbst Kutteln prima. Die Chefs müssen Fingerspitzengefühl an den Tag legen.

Fazit: Kreative Landgasthof-Köche sorgen für die nötige Würze, jedoch mit klaren Experimentiergrenzen. Haug spricht in diesem Zusammenhang die Molekularküche an. In diese Richtung brauchen er und seine Kollegen erst gar nicht denken.


            Schnitzel muss Küchenmeister Hansjörg Haug in der Schönen Aussicht in Althütte-Lutzenberg immer auf der Karte haben, das Gericht wird von den Gästen häufig bestellt. Wenn das Gesunde mit dem Leckeren zusammenkommt, dann ist es auch gut für einen, ist seine Überzeugung.
„Rind von vorne bis hinten“: Ein Gericht aus der Experimentierküche von Markus Binder vom Restaurant Traube in Großaspach. Fotos: A. Becher

            Traditionelle Gerichte zeitgemäß variiert: Markus Binder hat darin große Erfahrung.

WM-Orakel Andile tippt auf Neuer, Müller, Kroos und Co.

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BACKNANG/ASPACH (sas). Erst zögerlich, dann zielstrebig: Andile war sich dieses Mal nach kurzem Überlegen sicher – Deutschland gewinnt die Partie gegen Schweden. Nachdem Andile vergangene Woche auf Mexiko tippte und am Ende recht behielt, waren einige Leser schockiert von so viel Fußballverstand. „Das konnte ja keiner ahnen“, so der Tenor nach der 0:1-Niederlage. Dieses Mal soll alles anders werden, ist sich unser Orakel Andile sicher. Das Maskottchen der SG Sonnenhof Großaspach zögerte zwar kurz, schnupperte am Gras, spazierte dann aber schnurstracks zur Karotte auf deutscher Seite. Der Esel ist überzeugt, dass Jogis Jungs sich wohl zusammenraufen und gegen Schweden den Sieg einfahren. Die Bilanz aus den Länderspielen seit 1990 lässt ebenfalls hoffen: Sechsmal siegte Deutschland gegen das Team aus dem Norden, nur einmal trennten sich die Mannschaften mit einem Unentschieden. Bei so vielen guten Vorzeichen muss es heute Abend ja klappen. Foto: A. Becher

Robins Therapie startet bald

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Von Ingrid Knack

WEISSACH IM TAL. Bei SCA Typ 2 handelt es sich um eine sehr seltene Krankheit, bei der das Kleinhirn und die Nervenzellen im Rückenmark unaufhaltsam zerstört werden. Linderung verspricht eine teure Stammzelltherapie in Bangkok bei Beike Biotechnology. Durch viele Aktionen von Vereinen und anderen Organisationen sowie den Bericht in der Backnanger Kreiszeitung ist nun die Summe zusammengekommen, die Robin braucht, um sich einer ersten Behandlung unterziehen zu können. Diese kostet rund 30000 Euro. Die Spenden wurden über den Verein Sternentraum abgewickelt.

Die Therapie dauert 25 Tage, gibt Robins Mutter Sabrina Clauss-Schmetzer Auskunft. Dass es jetzt losgehen kann damit, darüber ist die Familie glücklich. Denn obwohl die Mutter versichert, dass es Robin „so weit gut geht“, räumt sie auch ein: „Es ist ein bissle schlimmer geworden.“ Robin habe einen kleinen Unfall gehabt, er sei auf einer Treppe gestürzt und habe sich an der Schulter verletzt. Auch habe er „überall blaue Flecken“. Wenn die Therapie in Thailand anschlägt, was alle hoffen, wird es beispielsweise besser sein mit den Gleichgewichtsstörungen und dem Zittern, und er wird sich im Alltag wieder besser zurechtfinden können.

„Robin wird von morgens bis abends beschäftigt sein“, weiß Sabrina Clauss-Schmetzer: Physio- und Ergotherapie, Akupunktur, Magnetfeld- und Sauerstofftherapie sind in der Klinik in Bangkok neben der Stammzelltherapie die Mittel der Wahl, um bei den an der Spinozerebellären Ataxie Typ 2 erkrankten Patienten eine Besserung zu erzielen.

Nach Thailand fliegen Robins Eltern nicht nur mit, weil sie ihrem Sohn beistehen möchten. „Er würde schon den Flug alleine gar nicht schaffen“, erklärt seine Mutter. Die Krankheit Robins wird diesen und seine ganze Familie auch nach der Therapie in Bangkok weiter begleiten. Dann muss zum Beispiel das Haus der Schmetzers so umgebaut werden, dass Robin dort nicht allzu viele Hindernisse überwinden muss. Zum Beispiel geht es um den Einbau einer behindertengerechten Dusche.

Zwischen anderthalb und zwei Jahren geht es den Menschen, die die Stammzellen bekommen haben, besser. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Therapie danach wiederholt werden müsste. Auf die Familie kommen in jedem Fall immense Kosten zu. Die viel diskutierte Stammzelltherapie sieht die Familie aber als einzige Chance, Robin wenigstens ein Stück weit Hoffnung zu geben. Auch all die Spendenaktionen für Robin geben Hoffnung und vermitteln dem Weissacher, der eine Ausbildung als Industriemechaniker bei einem Sulzbacher Betrieb absolviert, dass man Anteil nimmt an seinem Schicksal und ihm das Beste wünscht.


            Robin Schmetzer

Pagani landet bei Burgstall im Gebüsch

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BURGSTETTEN (pol). Das wird teuer. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Hunderttausend Euro. Aber das Wichtigste: Dem 37 Jahre alten Fahrer, der gestern Vormittag auf der K1905 zwischen Burgstetten-Neumühle und Affalterbach-Birkhau unterwegs war, ist nichts passiert. Der Mann musste mit dem PS-Boliden an einer Baustellenampel anhalten. Beim Anfahren war die Beschleunigung des Autos offenbar so stark, dass der Fahrer die Kontrolle verlor und mit dem Sportwagen laut Mitteilung der Polizei eine Böschung hinabfuhr, wo die Fahrt an einem Baum endete. Die Pagani Automobili S.p.A. ist laut Wikipedia ein in Norditalien beheimateter Kleinserienhersteller von Sportwagen. Die Firma wurde 1992 von dem Argentinier Horacio Pagani gegründet, der zuvor bei Lamborghini als Carbonverarbeitungsspezialist und auch bei Ferrari gearbeitet hatte.Foto: A. Becher

Von Backnang siegen lernen

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Von Lorena Greppo

BACKNANG. Der Kreissitz befinde sich zwar „bis auf Weiteres, vorläufig“ in Waiblingen – zumindest bis man einem günstigen Moment die Dinge wieder gerade rücke, Backnangs OB Frank Nopper wies in seiner Eröffnungsrede des Straßenfests jedoch darauf hin: „Von Backnang lernen heißt siegen lernen – gerade auch beim Backnanger Straßenfest fürs Waiblinger Altstadtfest“, rief er den Gästen aus der Kreisstadt zu. Nachdem die 48 Böllerschüsse der Schützengilde erklungen waren und der Musikzug TSG Backnang 1846 und der Musikverein Sachsenweiler den „Regimentsgruß“ entboten hatten, geizte Nopper in seiner Rede nicht mit Ratschlägen, Lob aber auch der einen oder anderen Spitze. Gelobt wurde – na klar – besonders das Straßenfest. Keine Straßenfesteröffnung sei wohl so prominent mit Schlagerstars besetzt, befand Nopper mit Hinweis auf Andrea Berg und Vanessa Mai, deren Erfolgsgeschichte „einstens auf dem Straßenfest begonnen“ hatte. Lob erhielt auch Festwirtin Inge Putler: „Sie hat sich schon im vergangenen Jahr so gut geschlagen, als sei sie eine waschechte Backnangerin.“

Das Straßenfest zeige schon immer „einen urschwäbischen Charakter“ auf, sei aber gleichwohl auch international. Das zeige die Anwesenheit der Gäste aus den Partnerstädten Annonay, Bacsalmas und Chelmsford. Ihre Flaggen wurden auch erstmals von den Fahnenschwingern präsentiert. Mit den Ungarn sei man heuer „30 Jahr lang treu und fest“ verbunden. Der Annonaygarten ziert in diesem Jahr den Straßenfest-Bierkrug, gemeinsam mit dem Hinweis auf die 650 Jahre seit der urkundlichen Ersterwähnung des Stadtteils Steinbach. Und die Gäste aus Chelmsford sind gar mit einem dreiköpfigen Radio-Team angereist, denn „auch auf der britischen Insel ist längst bekannt, dass das Backnanger Straßenfest das schönste seiner Art in ganz Kontinentaleuropa ist“. Sein Englisch durfte der Verwaltungschef im fiktiven Telefongespräch am Vorabend mit US-Präsident Donald Trump auf die Probe stellen. „Frank, Backnang ist great, but the Straßenfest is even better“, habe der gesagt. Und als großer Staatsmann habe er Nopper auch gleich Trost im Zwist mit der Firma Riva nach deren „berühmt-berüchtigter“ Zeitungsanzeige gegeben. „Im Vergleich zu dem, was er mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim erlebt habe, seien die Backnanger Vorkommnisse nur ein laues Lüftchen.“ Alles sei halb so schlimm, so lange der Bauherr nur das Straßenfest nicht beerdige. Eines habe der US-Präsident aber klar gemacht: „Wenn überhaupt jemand an der Wilhelmstraße einen Wolkenkratzer à la New York oder Chicago bauen dürfe, dann sei dies er – mit einem Trump Tower.“ Das Gelächter der Zuhörer war an dieser Stelle verhalten. Besser kam da Noppers Anekdote zum Flirten auf dem Straßenfest an. Ein 90-Jähriger habe ihm gesagt: „I lauf no immer de schöne Fraue hinderher, aber i weiß nemme warum.“

Mit zwei Schlägen gelang
auch der Fassanstich

Ratschläge nahm der Backnanger OB nicht nur entgegen, er teilte sie auch großzügig aus. Dem Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft gab er gleich zwei Tipps mit: Beim Singen der Nationalhymne vor dem Spiel solle Löw den ehemaligen VfB-Spieler Cacau einsetzen. „Cacau hat nicht nur die Nationalhymne begeistert mitgesungen, sondern macht auch heute noch eigenständig die schwäbische Kehrwoche.“ Außerdem riet Nopper dazu, „unseren Backnanger Freund“ Mario Gomez einzusetzen. „Denn wer auf die Alte Vogtei neben dem Historischen Backnanger Rathaus setzt, weiß, wo‘s im Leben und auf dem Spielfeld langgeht. Der Nationalmannschaft wünsche er natürlich alles Gute, verwies außerdem darauf, dass man das Spiel der Schweden heute am Stiftshof und auf dem Marktplatz verfolgen könne. Dass auf den beiden LED-Leinwänden Erfreuliches zu sehen sein solle, machte Nopper gleich vor, in dem er die Wild Thing Cheerleader zum tänzerischen Willkommensgruß aufforderte – natürlich live auf der Wand zu sehen. Und „in weltmeisterlicher Fußball-Euphorie“ begrüßte Nopper auch gleich die elf anwesenden Bürgermeister aus dem Rems-Murr-Kreis – „also eine komplette bürgermeisterliche Fußballmannschaft“.

Schließlich war es dann auch so weit, dass OB Nopper das 48. Backnanger Straßenfest offiziell eröffnete. Mit zwei Schlägen gelang ihm der Fassanstich und frei nach dem Motto „Geld han ond koin Durscht isch net so schlimm wie Durscht han ond koi Geld“, machten sich Nopper selbst und der Erste Bürgermeister der Stadt Backnang, Siegfried Janocha, an den 48-minütigen Ausschank des Freibiers.

  Alle Inhalte rund um das Backnanger Straßenfest, inklusive Bildergalerien, Videos und einer Programmübersicht, sind im Dossier der Backnanger Kreiszeitung unter https://blog.bkz.de/strassenfest gesammelt.


            Guter Laune und unter den Augen der TSG-Formationstänzerinnen macht sich OB Frank Nopper an den Fassanstich.Foto: A. Becher

Den Betriebsunfall auf Anhieb repariert

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Von Steffen Grün

Allmersbachs Zweite war als abgeschlagenes Schlusslicht in die Sicherheitsliga abgestiegen, als Marc Liebig der Hilferuf seines Heimatvereins erreichte. Er sollte zusammen mit Florian Mrasek als verlängertem Arm auf dem Spielfeld dafür sorgen, „diesen Unfall zu reparieren, um eine gute Plattform für die A-Junioren zu haben, die nicht sofort den Sprung in die erste Mannschaft schaffen“. Ein Auftrag, den das Duo mit Bravour erledigte. Der SVA II schaffte den sofortigen Wiederaufstieg, dessen Bedeutung sich durch den Sprung der Ersten in die Landesliga noch einmal vergrößerte. „Jetzt ist es noch umso wichtiger, weil der Abstand ansonsten zu groß geworden wäre“, weiß Liebig. Talente aus der A-Jugend, die den Titelgewinn in der Bezirksstaffel erst auf der Zielgeraden verspielte, können sich in der Kreisliga A schon viel eher das Rüstzeug für die Landesliga holen, als das in der Kreisliga B der Fall gewesen wäre.

Ihre erste und einzige Saisonniederlage kassierte Allmersbachs Zweite bereits am zweiten Spieltag am 10. September 2017. Zu Hause gab es ein 1:2 gegen den FSV Waiblingen II, der sich als der mit Abstand härteste Rivale auf dem Weg zur Meisterschaft herausstellen sollte. „Danach haben wir rasch ein gutes Gerüst gefunden“, erinnert sich Liebig und zählt Säulen seiner Truppe auf. Da wäre Florian Mrasek, der als Mittelfeldspieler mit 16 Treffern zum torgefährlichsten SVA-Akteur avancierte und in der Schützenliste der Kreisliga B3 insgesamt nur drei Kickern den Vortritt lassen musste. Der reaktivierte Angreifer Jens Wörner brachte es auf 11 Treffer und hatte damit ebenso großen Anteil am Erfolg wie Julian Kümmel und Sven Brecht, die eine stabile Innenverteidigung bildeten. „Oder Charly Hustan“, fährt Liebig fort, um dann innezuhalten und festzustellen: „Ich könnte alle Spieler aufzählen.“

Allmersbach legte eine beeindruckende Konstanz an den Tag und blieb in allen 22 Duellen nach der Heimpleite gegen Waiblingen II unbesiegt. Spielausfälle führten trotzdem dazu, „dass der FSV stellenweise bis zu zwölf Punkte vorne lag“, blickt der SVA-Trainer zurück und spricht von einer „psychologischen Belastung, weil wir die Nachholspiele unbedingt gewinnen mussten“. Für Unmut im Täle sorgte laut Liebig außerdem der „ominöse 17:0-Sieg des FSV Waiblingen II am viertletzten Spieltag gegen Azzurri Fellbach. Bis dahin hatten wir immer die klar bessere Tordifferenz“. Danach waren die beiden Teams, die sich ein Fernduell um die Meisterschaft lieferten, auch in dieser Hinsicht auf Augenhöhe.

Florian Mrasek wird in der neuen Runde der Cheftrainer

Aus SVA-Sicht war es deshalb optimal, dass sich der Kontrahent aus der Kreishauptstadt am vorletzten Spieltag einen Patzer erlaubte und mit dem 2:2 gegen den AC Beinstein auch schon die Saison beendete, während die Allmersbacher mit einem Zähler weniger noch die Partie gegen Kellerkind Hegnach II vor sich hatten und den Titel aus eigener Kraft eintüten konnten. Es hätte wohl sowieso geklappt, doch dem Liebig-Team wurde die Arbeit abgenommen. Die Gäste sagten die Partie wegen Personalmangels ab, am grünen Tisch gab es ein 3:0 für den SVA II. Der durfte feiern, trotzdem haben den Coach die vielen Spielabsagen „extrem gestört, auch deshalb wollten wir aus dieser Liga raus“.

Der Schritt ist vollzogen, doch der Meistermacher geht von Bord. Er habe mit dem Aufstieg das Ziel erreicht, betont Liebig und lobt die Zusammenarbeit mit den anderen Trainern im Verein, die „hervorragend funktioniert“ habe. Das bestätigt der Vorsitzende Günter Schäffler, der zugleich den Nachfolger benennt: Florian Mrasek wird Cheftrainer. Er und sein Bruder Manuel, der vom Bezirksligisten SC Korb zurückkehrt, werden mit ihrer Routine wichtig fürs Team sein. Aus der Jugend stoßen Nick König und Marcel Liebig dazu, vom TSV Althütte kommt Laurin Weller. Ziel ist der Ligaverbleib, Marc Liebig glaubt fest daran. „Ich bin seit 40 Jahren im Verein und bleibe dem SVA verbunden“, sagt der 53-Jährige, der sich zunächst „im Fußball-Ruhestand“ sieht, „aber wenn etwas kommen sollte, bin ich gesprächsbereit“.


            Kassierte nur eine Niederlage und feierte am Ende den Meistertitel in der Fußball-Kreisliga B3: Der SV Allmersbach II um den scheidenden Trainer Marc Liebig (hinten links). Foto: A. Becher

Topduell steigt im Judo

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Von Katharina Klein

Morgen bestreiten die Backnanger Erstliga-Judofrauen ihren letzten Kampftag der Saison. Der Gegner ist mit dem TSV Großhadern eine echte Hausnummer. Zwar befinden sich die Bayerinnen mit dem dritten Rang momentan zwei Plätze hinter dem Spitzenreiter aus Backnang, aber ein Selbstläufer werde das morgige Duell deshalb nicht, warnt der TSG-Trainer Jens Holderle. Er sagt: „Sie sind eine Topmannschaft und Titelaspirantinnen.“ Das Topduell beginnt um 18 Uhr in der Mörikesporthalle

Bisher lief es rund für die Judofrauen der TSG. Drei Siege und nur ein Unentschieden erkämpften sie sich an ihren ersten vier Kampftagen in dieser Saison. Damit setzte sich die TSG an die Tabellenspitze in der Gruppe Süd. Nun folgt der letzte Kampftag daheim gegen den TSV Großhadern. Diese residieren aktuell auf Platz drei. „Sie haben brutal starke Starterinnen“, weiß Holderle. In diesem Zuge nennt er Vizeeuropameisterin Theresa Stoll sowie Carolin Weiß und Laura Vargas Koch. Auch rechnet er mit den Österreicherinnen Bernadette Graf und Kathrin Unterwurzacher sowie der Serbin Milica Nikolic, die Katharina Menz regelmäßig das Leben auf der Matte schwer macht. Alles in allem steht Großhadern also mit einer „sehr ausgeglichenen und starken Mannschaft da“, so der Coach. Aufseiten der TSG sind aber auch große Namen mit dabei, sodass Holderle prophezeit: „Es wird ein sehr interessantes Duell von zwei Topmannschaften und wir werden Judo zeigen, wie man es sonst nur bei einem Grand Prix, einer Europa- oder Weltmeisterschaft sehen kann.“ Das liegt daran, dass auch Backnang stark besetzt ist: Die Bundeskaderathletinnen Katharina Menz, Anna-Maria Wagner und Luise Malzahn laufen genauso wie Antoinette Hennink, Sarah Mäkelburg und Nathalie Rouvière auf. „Wir haben eine schlagkräftige Truppe und es ist nicht vorhersehbar, wer am Samstag die Nase vorn haben wird“, sagt Holderle.


            TSG-Judoka Sarah Mäkelburg (rechts) will auch morgen kräftig zupacken. Foto: A. Becher

Nachwuchsfußballfest in Allmersbach

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Von Uwe Flegel

Eigentlich müssten einige der Nachwuchskicker aus der hiesigen Ecke durchaus dankbar sein, dass die DFB-Elf bei der Weltmeisterschaft die Segel streichen mussten. Denn hätten Jogis Jungs die Erwartungen der Fans erfüllt, dann wären die E- und F-Jugendlichen aus Backnang, Murrhardt, Unterweissach, Allmersbach, Aspach und überall dort, wo hier gekickt wird, zu Frühaufstehern geworden. Grund: Am Samstag, 7. Juli, wäre für die deutsche Nationalelf in Russland um 16 Uhr das Viertelfinale auf dem Programm gestanden. Ein Unding, dass ein Fußballtalent sich so etwas entgehen lässt. Deshalb hatten die Turnierorganisationen den Start des 25. BKZ-Mini-Cups auf 8.30 Uhr vorverlegt. Dann hätten die Acht-, Neun-, Zehn- und Elfjährigen erst in Ruhe kicken und danach mit Begeisterung kucken können. Ersteres können die Kids nun weiterhin und Zweiteres auch, nur halt nicht mehr bei der deutschen Mannschaft. Und das wiederum bringt ihnen eine Stunde mehr Schlaf, wurde beim Turnier für Nachwuchsfußballer der Backnanger Kreiszeitung doch kurzerhand der Spielplan geändert und alle Spiele einfach um eine Stunde nach hinten verlegt. Heißt: Nun geht’s um 9.30 Uhr los und die jungen Burschen und Mädels können auf dem Sportgelände des SV Allmersbach ausgeschlafen zeigen, was sie so drauf haben.

Am Start sind wiederum fast alle Vereine aus dem Altkreis Backnang, für die der BKZ-Mini-Cup eine Art Kreismeisterschaft der Region Backnang und gleichzeitig abschließender Höhepunkt der Saison ist. Entsprechend ehrgeizig wird gekämpft, gegrätscht, gedribbelt und hoffentlich oft ins gegnerische Tor geschossen. Am Samstag, wenn ab 9.30 Uhr die Gruppenspiele für die 20 E-Jugend- sowie zehn F-Jugend-Teams des Jahrgangs 2009 und acht F-Jugend-Teams des Jahrgangs 2010 auf dem Plan stehen. Am Sonntag werden dann in den drei Altersklassen ab 10 Uhr die Zwischenrunde und die Finalpartien sowie die Endrunden ausgespielt. Zudem kämpfen sechs D-Mädchen-Teams um den Sieg.

An Schweiß wird es in den Begegnungen sicher nicht fehlen. Und auch nicht daran, dass die Jungs und Mädels genügend Flüssigkeit nachleeren können, unterstützt unser Partner Rietenauer Mineralquellen doch auch im 25. Jahr unser Turnier mit kostenlosem Pausensprudel. Und auch der Sportkreis Rems-Murr steht beim BKZ-Mini-Cup wieder als Pate zur Verfügung. Selbst der Fußballbezirk Rems-Murr ist diesmal mit zu Gast. Er veranstaltet am 8. Juli ab 11 Uhr seinen Tag des Mädchenfußballs im Rahmen des Turniers und erhofft sich dadurch eine rege Teilnahme von Fußball interessierten Mädels zwischen 9 und 15 Jahren. Egal ob sie schon im Verein spielen oder nicht. Hinzu kommt noch ein attraktives Rahmenprogramm für alle Jungs und Mädels mit der Fupa-Torschussmessanlage sowie dem sogenannten Porsche-Coaching-Mobil, an dem jeder solche Dinge wie Schnelligkeit oder Reaktionsvermögen testen kann.

Die Gruppeneinteilungen – E-Jugend, Gruppe 1: SV Allmersbach I, SV Steinbach, SV Spiegelberg, VfR Murrhardt II, SGM Auenwald I. – Gruppe 2: SGM Rottal, Juniorteam Oppenweiler/Sulzbach, SV Unterweissach, TSG Backnang II, FSV Weiler zum Stein. – Gruppe 3: TSV Althütte, VfR Murrhardt I, Spvgg Kleinaspach/Allmersbach, SGM Auenwald II, SV Allmersbach II. – Gruppe 4: TSG Backnang I, SV Allmersbach III, SVG Kirchberg, SG Sonnenhof Großaspach, FC Viktoria Backnang.

F-Jugend, Jahrgang 2009, Gruppe 1:TSG Backnang, SV Allmersbach, SGM Auenwald, SG Oppenweiler/ Strümpfelbach, FV Sulzbach. – Gruppe 2: VfR Murrhardt, SV Steinbach, FC Viktoria Backnang, Spvgg Kleinaspach/Allmersbach, SV Unterweissach.

F-Jugend, Jahrgang 2010, Gruppe 1: Spvgg Kleinaspach/Allmersbach I, FC Viktoria Backnang, TSG Backnang, SV Allmersbach II. – Gruppe 2. SV Allmersbach I, SV Unterweissach, SGM Auenwald, Spvgg Kleinaspach/Allmersbach II.

D-Mädchen: VfR Murrhardt, FSV Weiler zum Stein, SV Unterweissach, TSG Backnang, SG Oppenweiler/ Sulzbach, Spvgg Kleinaspach/Allmersbach.


            Packende Szenen wird es mit Sicherheit auch wieder beim 25. BKZ-Mini-Cup beim SV Allmersbach geben. Foto: A. Becher

Beim abendlichen Spaziergang kennengelernt

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Von Hans-Christoph Werner

AUENWALD. Nach Absolvierung der Schule hat Helmut Lang, geboren 1937 in Schalkhausen bei Ansbach, den Beruf des Elektrikers erlernt. Vier Jahre war er in diesem Beruf auch tätig. Dann gehörte er zu einem der ersten Jahrgänge, die Wehrdienst leisten mussten. Weil die Bundesrepublik die sogenannte Wiederbewaffnung beschlossen hatte. Aber da, man schrieb das Jahr 1958, hatte er bereits Herta Keil, geboren 1939 in Wien, kennen- und lieben gelernt. Das Paar war sich beim abendlichen Spaziergang in Schopfloch, zwischen Dinkelsbühl und Feuchtwangen gelegen, begegnet.

Nach seinem Wehrdienst verpflichtete sich Helmut Lang für zwölf Jahre bei der Bundeswehr. Als Elektriker wurde er für den Bereich Nachrichtentechnik in der Kaserne in Dillingen eingesetzt. So wohnten die Langs auch dort. Mit Ende der Bundeswehrzeit wurde Helmut Lang bei der Stellensuche bei AEG-Telefunken in Backnang fündig. Das war 1970. Die mittlerweile um die Kinder Karin, Inge, Christel und Klaus angewachsene Familie fand nur mühevoll eine geeignete Wohnung. So entschloss man sich schließlich, selbst zu bauen. In Hohnweiler, in der Kelterstraße, konnte ein geeignetes Grundstück erworben werden. Und die Langs machten sich selbst an die Arbeit. „Etwa 95 Prozent,“ so sagt Helmut Lang, haben er und seine Frau selbst ausgeführt. Freilich, die Väter von beiden Seiten halfen. Sie haben es nicht als Last empfunden. Mittlerweile helfen sie den Kindern bei deren Wohneigentum. Eine Tochter hat ein Haus in Füssen erworben, in dem viel gemacht werden musste. Der Sohn wohnt in Tutzing am Starnberger See. Ganz entspannt erzählen dies die Langs, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. Die Kinder schenken freilich den Eltern jedes Jahr als Anerkennung für ihren Einsatz eine Woche Skiurlaub in den Alpen.

Dabei sind die Langs auch sonst gut beschäftigt. Von früher her besitzen sie noch ein Waldstück in Mittelfranken, aus dem sie jedes Jahr das Brennholz für ihr Haus in Hohnweiler holen. Und Herta Lang ist eine Hausfrau alten Schlages. Das, was der das Haus umgebende Garten hergibt, wird eingekocht. Die Langs sind Selbstversorger.

So war man immer beschäftigt. Für Streit unter den Eheleuten war da keine Zeit. Sicherlich waren sie mitunter verschiedener Meinung, aber man ergänzte sich, eines jeden Arbeit war gleichwertig der des anderen. Und beide waren sie zufrieden. Einer vierköpfigen syrischen Familie haben die Langs im Untergeschoss ihres Hauses Wohnraum gewährt. „Wir möchten“, so sagt Helmut Lang im Blick auf die aktuelle Diskussion, „niemanden an der Grenze zurückweisen. Gott sei Dank müssen wir das nicht entscheiden.“

Den Festtag ihrer diamantenen Hochzeit wollen die Eheleute Lang zum einen mit einem Gottesdienst, zum anderen mit einem festlichen Essen im Kreise der Familie feiern.


            Sind seit 60 Jahren verheiratet: Helmut und Herta Lang aus Auenwald-Hohnweiler. Foto: A. Becher

Eine Art Nachlassverwalter

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Von Ingrid Knack

Die erste deutsche Boygroup mit Harry Frommermann, Ari Leschnikoff, Erich A. Collin, Roman Cycowski, Robert Biberti und Erwin Bootz wurde schon x-mal kopiert, die Titel wurden neu interpretiert oder auch musikkabarettistisch verulkt. Ihr Ansatz ist nahe am Original. Andererseits schlagen Sie durchaus mit eigenen Kompositionen den Bogen ins Heute. Oder singen auch mal Songs von Nena, Michael Jackson, den Beatles, Abba und Glenn Miller. Wo siedeln Sie sich selbst an?

Wir sehen uns als Nachlassverwalter der Originalgruppe, zeigen aber durch eigene Kreativität, wie die Comedian Harmonists vielleicht im 21. Jahrhundert geklungen hätten.

Die originalen Comedian Harmonists wurden 1927 gegründet, nachdem Harry Frommermann Robert Biberti über eine Zeitungsannonce kennengelernt hatte.

Wir formierten uns ursprünglich nur für die Produktion „Veronika, der Lenz ist da – Die Comedian Harmonists“, die am 19. Dezember 1997 in der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin uraufgeführt wurde.

Doch dann behielten Sie im übertragenen Sinne die feinen Bühnenoutfits der Comedian Harmonists an. Was gab den Ausschlag?

Der Erfolg auf der Bühne führte zu einer nicht enden wollenden Buchung unserer Gruppe, wir konnten nur weitermachen...

Und was kam alles danach?

Das führte zu weiteren Theaterstücken und Konzertprogrammen, die uns um die halbe Welt führten. Und zu einer Freundschaft mit André Rieu, der uns als Gäste mit auf seine Welttournee 2015/16 nahm.

Sie wurden auch vielfach ausgezeichnet...

Wir wurden B.-Z.-Kulturpreisträger und außerdem vom Berliner Theaterclub mit dem „Goldenen Vorhang“ als beste männliche Schauspieler des Jahres 1998 ausgezeichnet. Zurzeit sind wir übrigens bei der Deutschen Grammophon unter Plattenvertrag.

Eine sehr renommierte Adresse... Seit 1997 sind Sie also mit dem Programm „Veronika, der Lenz ist da“ unterwegs. Wie viel Neues und wie viel Altes findet sich in dem Programm? Wie hat es sich mit den Jahren verändert?

Wir suchen und entdecken immer noch neue Details in den Liedern.

Zwischen den Liedern erzählen Sie schon mal die berührendsten Geschichten aus den vergangenen zwei Jahrzehnten oder ihre schönsten Momente in Ihrem Stammhaus, der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin. Haben Sie eine Geschichte parat?

Eine Geschichte würde jetzt zu lange dauern, aber wir versuchen, unser Publikum glücklich zu machen, und wenn dann nach dem Konzert ein Zuhörer auf sie zukommt und sagt: „Das war der schönste Abend seit vielen Jahren!“, dann ist man selber glücklich.

Wenn man an die Comedian Harmonists denkt, kommen einem vor allem die Ohrwürmer wie das Grüne-Kaktus-Lied und eine glorreiche Karriere in der Wirtschaftskrisenzeit der 1930er-Jahre in den Sinn. Da gibt es aber auch Schatten in der Karriere des Sextetts, wofür nicht die Nazis, sondern die Künstler selbst verantwortlich waren. Angefangen vom Verrat der nicht jüdischen Mitglieder den jüdischen Mitsängern gegenüber in der Gesellschafterfrage bis hin zum Streit um den Namen des Ensembles. Kommen dunkle Seiten wie diese in Ihrem Programm zur Sprache?

Selbstverständlich haben wir uns sehr intensiv mit den Biografien unserer Vorbilder beschäftigt und verschweigen auch ihre menschlichen Fehler nicht.

Sie arbeiten mit einem Regisseur und einem Arrangeur zusammen. Ist dies bei allen Programmen so oder nehmen Sie auch einmal alles selbst in die Hand?

Wir arbeiten selbst vor, dann kommt am Ende immer die Kontrolle von außen.

Das ganze Jahr über sind Sie noch mit „Veronika, der Lenz ist da“ unterwegs. Was kommt danach?

Ich darf Sie ganz geheimnisvoll neugierig machen: Unsere nächsten beiden Programme werden „Atemlos“ und „Über den Wolken“ heißen. Seien Sie gespannt.


            Die Berlin Comedian Harmonists mit Ralf Steinhagen, Olaf Drauschke, Ulrich Bildstein, Wolfgang Höltzel, Holger Off und Horst Maria Merz. Sie gastieren morgen im Backnanger Bürgerhaus. Foto: C. Schutte

Klare Aufforderung: „Seien Sie mutig!“

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Von Pia Eckstein

WAIBLINGEN. Arbeit ist ein Menschenrecht. Doch viele Menschen mit Behinderung haben große Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Dabei kann es ganz einfach sein. Um zu zeigen, wie es läuft und wo es schon läuft, aber auch um zu sehen, wo’s noch hakt, sind am Mittwoch Fachleute, Arbeitgeber, Menschen mit Behinderung und Interessierte zur ersten Inklusionsmesse des Rems-Murr-Kreises zusammengekommen.

Der Sportbund hat einen Stand. Und Pro Familia, der Kreisjugendring, die Rentenversicherung, die Agentur für Arbeit, der VdK, Donner und Partner, die Jobtrainer, das Landratsamt, die Firma H.P. Kaysser aus Nellmersbach und die Firma Murrplastik aus Oppenweiler. Eine kunterbunte Messe, so vielfältig wie das Leben. Und dass es um Inklusion geht, also um die unbedingte, uneingeschränkte und vollkommen normale Teilhabe am vollkommen normalen Leben, das Menschen mit Behinderung spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention zusteht, ist nur daran zu merken, dass eben auch noch viele Sozialunternehmen im Bürgerzentrum zusammengekommen sind: die Diakonie Stetten, die Paulinenpflege, die Lebenshilfe, die Erlacher Höhe, die Epilepsie-Selbsthilfegruppe Kernen, der Integrationsfachdienst zum Beispiel.

Und dann ist da noch was: Unterhalb des Pults derer, die Reden halten, stehen zwei Gebärdendolmetscherinnen und übersetzen das Gesagte für die, die mit den Augen „hören“. In den USA ist das völlig normal – doch bei uns?

Die Menschenrechte gelten für alle und das steht auch geschrieben. Auf Papier. Doch Papier, heißt es, „ist geduldig“. Und so verbreitet Dr. Michael Konrad aus dem Ministerium für Soziales und Integration auch erst mal Skepsis. Im vergangenen Jahr ist das Bundesteilhabegesetz in Kraft getreten. Dieses Gesetz aber, erklärt er, erneuere nur das längst gültige Rehabilitationsgesetz. Das heißt: „Ganz viel ist gleich geblieben.“ Was heißen kann: Es ist schon längst sehr viel gut geregelt. Oder kann heißen: Es bleibt leider fast alles beim Alten.

Eingliederungshilfe in Zukunft

der Rehabilitation zugeordnet

Auf jeden Fall neu wird die Eingliederungshilfe bewertet. Sie kommt in den meisten Fällen Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung zugute und ist bislang noch eine Sozialleistung nach dem Sozialgesetzbuch XII. Mit Eingliederungshilfe werden Menschen mit Behinderung beispielsweise beim Arbeiten oder Wohnen unterstützt. Ab 2020 wird sie aber dem neunten Sozialgesetzbuch zugeordnet. Die Betonung liegt dann auf Rehabilitation und Teilhabe. Ab 2020, sagt Konrad, müssen auch Menschen mit sehr großen Beeinträchtigungen die Möglichkeit haben, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Auch am Arbeitsleben. Und sie dürfen auch selbst entscheiden, wo, wie und mit wem sie leben und wohnen wollen. Ganz gleich, wie viel die unterstützenden Leistungen, die sie dafür brauchen, kosten. „Wie das zu bewerkstelligen ist, da sind wir alle erst am Anfang“, sagt Konrad. Die Stadt- und Landkreise, sagt er, hätten jedenfalls erst mal „Angst bekommen“.

Doch das Land will zu Hilfe kommen. Es gehe, sagt Konrad, in Zukunft um „passgenauere Hilfen“. Denn zu viel Hilfe, das habe die Vergangenheit gezeigt, könne auch unselbstständig machen. Und die Hilfen sollten über Steuern finanziert werden. Wie auch die Krankenkassen mit ins Boot geholt werden müssten. Unternehmen mögen „mutig“ sein, so Bernd Wolf, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit. So mutig wie die beiden Unternehmen aus dem Kreis, die sich mit ihrem Stand eben nicht in die Riege der Sozialunternehmen einreihen, sondern industriell produzieren. Sie haben schon längst Menschen mit Behinderungen in ihren Reihen aufgenommen. H.P. Kaysser hat sogar einen regelrechten Austausch begonnen: Jedes Jahr dürfen zwei Auszubildende eine Woche lang in die Paulinenpflege und dort mitarbeiten. Im Gegenzug kommen zwei Auszubildende der Paulinenpflege nach Nellmersbach. Mit bestem Erfolg. Denn: Das Unternehmen hat festgestellt, dass auch ein Mensch mit Behinderung eine der Fachkräfte sein kann, die so dringend gesucht werden. Diese Erkenntnis könnte eine Perspektive sein. Sowohl für die Unternehmen als auch für Menschen mit einer Behinderung.


            Teilhabe am vollkommen normalen Leben: Wie die aussehen kann, darum geht es bei der Messe in Waiblingen. Foto: A. Palmizi

Antwort auf Not und Elend in Manila

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Von Armin Fechter

ASPACH. „CPI ist für uns die Antwort auf die Not und das Elend, das wir bei den Kindern gesehen haben, die in Manila auf der Straße leben. Gott hat uns diese Kinder aufs Herz gelegt“, sagt Imanuel Kögler, der die Initiative seinerzeit angestoßen hat und seitdem ehrenamtlich als Vorsitzender des Vereins fungiert.

Das Elend in der philippinischen Metropole haben auch Gisela Österle und das Ehepaar Krautter aus Kleinaspach mit eigenen Augen gesehen: Kinder leben in der 13-Millionen-Stadt zwischen Bretterverschlägen, Blechhütten und Betontrümmern. Schulbesuch? Fehlanzeige. Lungern sie auf den Straßen herum, werden sie kurzerhand auf Veranlassung der Stadtverwaltung eingesammelt, auf Lastwagen gepackt und in Zentren verfrachtet, wo sie wie in geschlossenen Anstalten gehalten werden. Solche Eindrücke aus den Slums bleiben haften und fordern zum Engagement heraus.

Erste Kontakte nach Manila entstanden in den 80er-Jahren, es gab Patenschaften für Straßenkinder. Um die Hilfe auf eine breitere Basis zu stellen und mehr Bedürftige zu erreichen, rief Kögler die Christliche Philippinen-Initiative ins Leben. Die Vereinsgründung fand am 30.März1993 im Wohnzimmer des Pfarrhauses in Kleinaspach statt.

Kleiner Verein wird zu wichtigem

Missions- und Sozialwerk

Seit diesen ersten Anfängen hat sich die CPI zu einem bedeutenden Missions- und Sozialwerk entwickelt. Es gehört der Württembergischen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Weltmission an und wird somit auch bei Spendenaufrufen der Kirchengemeinden berücksichtigt. Kögler selbst war bis 2000 Pfarrer in Kleinaspach, heute arbeitet er als Geschäftsführer des Kinderwerks Lima.

Von Anfang an gehörte Gisela Österle zum CPI-Team; das Ehepaar Krautter ist nach einer ersten Reise nach Manila 1997 dazugestoßen. Rolf Krautter, von Beruf Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, engagierte sich dann von 1998 bis 2012 als Zweiter Vorsitzender. Das Spendenaufkommen hat sich mit den Jahren enorm entwickelt: von etwa 35000 auf nunmehr rund 200000 Euro im Jahr.

Die große Herausforderung für die Verantwortlichen besteht nach Krautters Worten darin, dass von Deutschland aus praktisch zwei Vereine zu führen sind: die CPI und die philippinische Partnerorganisation SPECS – abgekürzt für „Social – Physical – Educational – Cultural – Spiritual“. Gemeinsames Ziel ist es, bedürftigen Kindern und Familien Hoffnung und Perspektive auf eine Zukunft außerhalb ihres täglichen Elends zu geben. Dazu werden zwei Heime für Straßenkinder betrieben. Zudem gibt es eine offene Einrichtung, in der Kinder aus den Slums versorgt, aufgebaut und begleitet werden. In der Kooperation treten immer wieder auch schwierige Situationen auf. So 1997, als Krautter vor Ort den Rohbau sah, an dem die Arbeiten aus Geldmangel eingestellt worden waren. Um das geplante Home for Boys zu realisieren, war ein Kraftakt vonnöten. Doch mit den eingegangenen Spenden von 85000 Mark konnte sogar ein Erweiterungsbau in Angriff genommen werden.

Krautter unterstreicht, dass die Spendengelder nahezu vollständig in Manila ankommen, weil in Deutschland alle 20 Mitarbeiter ehrenamtlich tätig sind. So fallen lediglich Verwaltungskosten in Höhe von etwa 6000 Euro jährlich an.

Der kleine Verein mit seinen 39 Mitgliedern schafft dank der Spenden enorm viel: 25 Jungs im Alter zwischen 7 und 13 Jahren leben im „Home for Boys“, 9 weitere im Teenageralter werden in einer Wohngemeinschaft betreut. 300 Patenkindern wird der tägliche Schulbesuch ermöglicht. Darüber hinaus werden viele Familien und Jugendliche begleitet. Über 50 Praktikanten haben sich in die Arbeit in Manila eingebracht, eine Helferin, die Erbstettenerin Sabine Hamann, blieb sogar zehn Jahre. 500 ehemalige Patenkinder haben inzwischen graduiert. Mit ihnen soll ein neues Spendernetzwerk auf den Philippinen aufgebaut werden. Denn die Hilfe aus Deutschland ist kein Automatismus, sondern Hilfe zur Selbsthilfe, wie Gisela Österle unterstreicht.


            Leben in Schutt und Trümmern: Armut und Elend kennzeichnen die Kindheit in der philippinischen Hauptstadt. Foto: privat

            Gruß aus Manila an die Spender in Deutschland: „Salamat“ ist das philippinische Wort für „Danke“.

            Halten am Gründungsort in Kleinaspach die Fäden für die Christliche Philippinen-Initiative zusammen (von links): Ehepaar Rolf und Sieglinde Krautter und Gisela Österle. Foto: A. Becher

Fünf Bikes und Sprinter gestohlen

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WINNENDEN (pol). Nach dem Diebstahl von fünf fabrikneuen Motorrädern der Marke KTM und eines Lkw-Sprinters bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Bislang unbekannte Täter waren in der Nacht zum Donnerstag in ein Motorradgeschäft in der Max-Eyth-Straße in Winnenden eingebrochen und hatten fünf neue Motorräder der Marke KTM im Wert von rund 50000 Euro gestohlen. Die Maschinen wurden anschließend mit einem weißen Daimler-Benz- Sprinter mit dem amtlichen Kennzeichen LBAL667 abtransportiert, den die Diebe von einer benachbarten Firma gestohlen hatten. Der Sprinter, Baujahr 2010, mit einem langen Radstand, hat einen Wert von zirka 17000 Euro. Eine Aufschrift oder andere Auffälligkeiten sind nicht vorhanden.

Bei den Motorrädern handelt es sich im Einzelnen um 1090 Adventure R 2018, 1290 ADV S, 690 Duke, Orange 2018, 1290 Super Adventure R 2018 und 1290 ADV S 2018 Orange. Die Polizei fragt: Wer hat den gestohlenen Sprinter gesehen oder kann Hinweise zum Standort der Fahrzeuge geben. Hinweise erbittet das Polizeirevier Winnenden unter der Telefonnummer 07195/694-0.


            Aus einem Motorradgeschäft in Winnenden wurden fünf Bikes gestohlen. Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Zeugenhinweise. Foto: Polizei

Mit Hammer Mitpatienten angegriffen

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Von Bernd S. Winckler

WINNENDEN. Erneut müssen sich die Richter der Schwurgerichtskammer am Stuttgarter Landgericht mit einem Verbrechen des versuchten Totschlags befassen, das im Zentrum für Psychiatrie (ZFP) in Winnenden geschehen ist. Seit gestern sitzt eine 23-jährige Frau auf der Anklagebank, die am 27. Dezember vergangenen Jahres im ZFP ohne Grund mit einem Schlosserhammer andere Patienten angegriffen habe.

Die Frau wird gefesselt in den Stuttgarter Gerichtssaal gebracht, weil sie offensichtlich nach Meinung des Staatsanwalts in ihrem krankhaften psychischen Wahnzustand eine massive Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Erst als die Vertreter des Gerichts eintreten, werden ihr die Handfesseln abgenommen.

An jenem Mittag des 27. Dezember 2017 soll die Frau, die sich damals auf freiwilliger Basis zur Behandlung in der Winnender Psychiatrie befand, ohne Grund auf der Station B1 einen Schlosserhammer entdeckt haben und mit diesem in den Speisesaal gegangen sein. Dort, so die Anklage, habe sie wahllos zuerst auf den Kopf einer ahnungslosen Frau eingeschlagen und diese dabei erheblich verletzt. Danach soll sie mit dem Hammer einer anderen Patientin, die in unmittelbarer Nähe stand, ebenfalls Schläge auf den Kopf verabreicht haben. Auch dieses Opfer sei bei dieser Attacke schwer verletzt worden und habe blutende Kopfwunden erlitten, sagt der Ankläger. Insgesamt habe die Angeklagte viermal mit dem Hammer zugeschlagen.

Möglicherweise jedoch kann die junge Frau für diese Hammerattacken nicht bestraft werden. Sie soll laut einem vorläufigen Gutachten zumindest zur Tatzeit an einer „kombinierten psychischen Persönlichkeitsstörung“ gelitten haben und sei daher im Sinne des Gesetzes erheblich vermindert schuldfähig. Der Staatsanwalt will in dem auf mehrere Tage angesetzten Verfahren jedoch erreichen, dass die Frau per Gerichtsentscheid in einer anderen psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird. Denn: Schläge mit einem Hammer auf den Kopf eines Menschen seien immer gefährlich und könnten zum Tod führen. Einen möglichen Tod der Opfer habe die Beschuldigte dabei in Kauf genommen und den Tatbestand des versuchten Totschlags erfüllt, erklärt der Ankläger.

Am ersten Verhandlungstag vor der Stuttgarter Schwurgerichtskammer wurde nur die Anklage verlesen. Die Beweisaufnahme soll erst am 18. Juli beginnen, wenn der beauftragte psychiatrische Gutachter bei der Verhandlung dabei sein kann. Der weitere Plan: Am 1. August wollen die Richter entscheiden, ob die 23-Jährige in eine geschlossene Anstalt kommt oder ob diese Maßnahme zur Bewährung ausgesetzt wird, was juristisch auch möglich ist.

„Es gibt überhaupt keine Kommunikation“

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Von Matthias Nothstein

Ihre Traueranzeige stieß auf große Resonanz. Sie schreiben darin, der Masterplan für das Kaelble-Areal sei fast gestorben. Was werfen Sie der Stadtverwaltung vor?

In all der Zeit gab es keine Reaktion auf den Masterplan. Dürfen wir bauen? Wie dürfen wir bauen? Wird zu groß gebaut? Geht Wohnbebauung? Wir haben erwartet, dass wir auf all diese grundlegenden Fragen einmal eine Antwort bekommen.

Was gab letztendlich den Ausschlag, dass Sie zu solch einem drastischen Mittel wie einer Traueranzeige gegriffen haben?

Es gab vor etwa vier Wochen auf Intervention eines ehemaligen Stadtrats nun doch ein Gespräch, bei dem OB Nopper, Baudezernent Setzer und Wirtschaftsförderer Binder dabei waren. Wir haben da all unsere Fragen gestellt und erwartet, dass wir darauf einmal Antworten bekommen. Daraufhin sagte Baudezernent Setzer, er müsse sich erst einmal die Pläne anschauen. Und das ein halbes oder Dreivierteljahr, nachdem wir die Pläne vorgestellt haben.

Sie wissen, dass es in Deutschland ein wenig Zeit braucht, bis klar ist, was wo gebaut werden kann?

Wir sind ja noch weit weg von einem Bebauungsplan oder von Baureife. Um Himmels willen. Es geht um eine Gesamtplanung, ob man sich so etwas vorstellen kann, was uns im Quartier Backnang-West vorschwebt. Wir schlagen ein Kunstmuseum vor, zudem eine Mehrzweckhalle mit 1000 Zuschauerplätzen, ein Hotelhochhaus, einen überdachten Marktplatz, eine Hochschule und sehr viel Wohnbebauung. Wir haben gefragt, ob etwas an dieser Vision geändert werden soll. Wir warten ja auf Rückmeldung von der Stadt. Dass es heißt: Im Prinzip geht es so. Die Masterplanung ist unsere Idee und die von Architekt Helmut Jahn. Die kann kolossal geändert werden, davon gehen wir sogar aus. Bloß wir erwarten eine Rückmeldung. Danach können wir einen ersten möglichen Entwurf einreichen.

Die strittigen Punkte bei Ihren ersten Vorüberlegungen waren die Wedding-Hall, die Moschee und das Hochhaus. Auf was können und würden Sie verzichten und auf was werden Sie beharren?

Ich bin nicht sicher, von wem die Idee mit Wedding-Hall und Moschee überhaupt kam, das interessiert mich auch nicht, denn diese Pläne sind tot, das kommt definitiv nicht.

Dann ist das Hochhaus ein Hauptstreitpunkt?

Ich weiß nicht, ob das Hochhaus ein kritischer Punkt ist, wir haben bis dato nichts dazu gehört. Das schweigt man einfach tot. Wir haben nichts gehört von dem Kunstmuseum. Wir haben nichts gehört von der Mehrzweckhalle. Wir haben nichts gehört von der Wohnbebauung. Ob wir die Garagen und Straßen unter die Erde legen sollen. Das sind ja alles Ideen, die wir angedacht haben. Damit wir breite Alleen haben zwischen den Gebäuden. Das ist einfach totgeschwiegen worden seit Oktober.

Sie bemängeln in einer uns vorliegenden Stellungnahme die zähflüssige Kommunikation...

...es gibt überhaupt keine Kommunikation, zumindest nicht im Geiste der Sache.

Sie kritisieren darin ebenfalls, dass Entscheidungen vertagt statt getroffen werden. Wie würden Sie sich optimale Abläufe vorstellen?

Wir haben unsere Ideen im Oktober zum ersten Mal und dann nochmals im März vorgetragen. Man sollte erwarten können, dass man nach einem Vierteljahr mal eine Reaktion erhält. Etwa: Das Hochhaus ist 120 Meter hoch, das geht nicht, da müssen wir miteinander drüber reden. Oder die Uni wird größer oder kleiner oder es gibt überhaupt keine. Wir erwarten eine Reaktion. Die muss nicht positiv sein, aber wir erwarten eine. Helmut Jahn steht in den Startlöchern, der will weiterplanen. Und ich muss ihm sagen: Herr Jahn, es geht nicht, die Stadtverwaltung brütet noch immer über dem Projekt.

Sie haben ferner erklärt, Sie hätten der Verwaltung und den Stadträten weiterführende Infos zum Masterplan und eine Verkehrsstudie zukommen lassen. Um was handelt es sich dabei?

Wir haben auf Anregung der Stadt Backnang zwei Verkehrsplaner eingeschaltet. Der eine wurde von Helmut Jahn vorgeschlagen, der andere von der Stadt Backnang, aber wir haben ihn bezahlt. Beide Berechnungen auf der Basis der Planungen von Helmut Jahn fielen im Endeffekt positiv aus. Die Verkehrsverhältnisse in dem Quartier Backnang-West sind machbar. Das hängt damit zusammen, dass wir viele Tiefgaragen und zum Teil ganze Straßenzüge unter der Erde realisieren und die Oberfläche vom Verkehr frei halten möchten. Zwei Stadtplaner haben das Vorhaben sehr positiv beurteilt.

Und die gebundene Infobroschüre, in der das Gesamtprojekt ausführlich beschrieben ist mit Skizzen, Studien und Beschreibungen, die haben alle Stadträte bekommen?

Nein. Wir wollten die verteilen, aber Oberbürgermeister Nopper war dagegen und hat die Verteilung untersagt.

Wenn Sie von Tiefgaragen und Straßen im Untergrund sprechen, dann klingt das nach einem grünen Bezirk. Wie viel Prozent Grünfläche würde es dann im neuen Quartier geben?

Der Stadtteil würde sehr grün werden. Es würde keine breite Straßen geben, wo alles zugeparkt wird, sondern viele freie Flächen mit vielen Bäumen und Bepflanzungen. Und einen Zugang zur Murr, mit dem der Fluss erlebbar gemacht wird.

Bevor Sie mit dem Kaelble-Areal loslegen, müssten Sie erst einmal alle Flächen freibekommen. Die sind derzeit blockiert aufgrund von langfristigen Verträgen mit Parkplatznutzern. Wie geht es da weiter?

Wir haben die Absicht, an der Ecke Wilhelmstraße/Karlstraße ein Parkhaus zu errichten. Der Hauptteil der Grundstücke und Gebäude ist bereits in meinem Besitz, den Rest muss ich noch dazukaufen, da laufen derzeit die Verhandlungen. Da bräuchten wir ungefähr 800 Parkplätze, das ist das Minimum, das wir erreichen wollen, damit die Mitarbeiter von Telent, Tesat und den anderen Firmen der Umgebung da parken können. Dazu müssen wir aber die zwölf Geschosse des Parkhauses genehmigt bekommen, neun über der Erde und drei im Untergrund.

Zwölf Geschosse – spielt die Stadt da mit?

Wir haben über Ecken erfahren, dass die Verwaltung mindestens zwei Geschosse weniger haben möchte. Das bedeutet für uns, wir müssen 200 Parkplätze streichen. Dann bleiben noch 600 Plätze übrig, da macht das Gebäude aber keinen Sinn mehr. Denn die Stadtverwaltung möchte, dass davon noch 200 Plätze der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dann bleiben nur noch 400 Plätze für die Anrainer übrig, und das ist zu wenig. Ich brauche mindestens 800 Plätze, damit wir das Kaelble-Areal frei kriegen und es bebauen können.

800 Fahrzeuge sind ein Wort. Und all diese Autos fahren morgens zwischen 7 und 9 Uhr in Richtung dieses Parkhauses. Ist gewährleistet, dass der Verkehr dann auch fließt?

Die Verkehrsplaner haben es durchgerechnet und die Situation so bewertet, dass der Verkehr funktioniert. Auch mit 800 Stellplätzen.

Sie haben aber noch nicht alle Grundstücke in Ihrem Besitz. Klappt das?

Ja, das stimmt. Noch gehören mir nicht alle Grundstücke. Aber ich werde den Rest erst kaufen, wenn ich weiß, ich darf meine Backnang-West-Vision bauen. Alles hängt miteinander zusammen. Erst wenn der Masterplan grundsätzlich abgesegnet ist, kann ich das Parkhausprojekt weiterverfolgen. Dann werden wir uns in den Riemen legen und das Parkgebäude bauen, dann brauchen wir es. Wenn das aber noch 10 oder 15 Jahre dauert, dann werden wir es lassen.

Warum bauen Sie das Parkhaus nicht unabhängig von Ihrer Vision Backnang-West?

Weil ich mit dem Parkgebäude allein drauflege. Denn die Nutzer, die derzeit noch auf dem Kaelble-Areal parken, werden die Gebühren in der Höhe, die ich für die Finanzierung benötige, nicht zahlen wollen. Wir müssen die Plätze günstiger anbieten. Bei Tesat zahlen die Mitarbeiter derzeit 12,50 Euro. Ich werde mehr verlangen müssen, wahrscheinlich 30 Euro, maximal 40 Euro. Den Rest zahle ich zu. Aber wir müssen bauen, wenn die Finanzierbarkeit des Kaelble-Areals für uns einigermaßen machbar bleiben soll.

Vorausgesetzt, Sie schaffen es, die Hürde Parkhaus zu meistern, ist dann gewährleistet, dass alle Flächen im Kaelble-Areal frei sind, oder gibt es auch da noch andere vertraglichen Verpflichtungen?

Die Fläche ist in einem kleinen Teilbereich noch belegt, aber das spielt keine Rolle. Wir würden ja eh nicht alles auf einmal umsetzen wollen.

Herr Püttmer, was machen Sie mit dem gesamten Kaelble-Areal, wenn Sie mit der Stadt nicht einig werden?

Dann werde ich dort Winterweizen anpflanzen. Oder Mais. Das können die Stadträte dann selbst entscheiden.

Ist Ihr Technologiepark „Am Kalten Wasser“ vollständig vermietet?

Nein. Wir sind noch auf der Suche nach Nutzern. Das Hauptproblem da ist ebenfalls die Parkplatzsituation. Die Mitarbeiter parken auch irgendwo auf dem Kaelble-Areal. Unlängst zum Beispiel wollte der Betreiber eines Fitnessstudios eine ganze Etage mieten. Aber er wollte Parkplätze direkt vor der Tür haben. Der Vertrag kam nicht zustande, weil der Pachtinteressent glaubte, er könne von seinen Kunden nicht verlangen, 600 oder 800 Meter vom Parkplatz bis zum Body-Studio zu laufen. Es steht und fällt alles mit der Parkplatzfrage.

Sie wollen in Frankfurt neben dem GrandTower, dem größten Wohnhochhaus Deutschlands, noch ein zweites Hochhaus bauen. Wie ist dort der aktuelle Stand?

Die Bauarbeiten haben begonnen und laufen reibungslos.

Wie funktioniert dort oder an Ihren anderen Baustellen in Berlin oder Marbach die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung?

Das Projekt in Marbach ist recht flott gelaufen. Es gab zwar auch kleine Probleme im Vorfeld des Projekts. Aber die Stadtverwaltung hat mitgezogen. Probleme gibt es an sich auch bei anderen Bauvorhaben. Aber da hört man im Gegensatz zu Backnang wenigstens was von der Stadtverwaltung. Es geht nicht überall alles durch, was wir haben wollen. Das ist klar. Aber in Backnang kommt nichts. Keine Reaktion.

Bei der Verkleidung Ihres Kamins im Industriegebiet Lerchenäcker geht es auch nicht voran. Aber da hat die Stadtverwaltung ihre Hausaufgaben gemacht, da liegt der Stillstand an Ihnen. An was hakt’s in diesem Fall?

Das stimmt, die Genehmigungen liegen vor. Auch das gesamte Material für die Außenhaut des Kamins ist bereits vorgefertigt und auf unserem Firmengelände deponiert. Aber die Riva-Hallen sind derzeit voll ausgelastet. Und Kundenaufträge gehen nun einmal immer vor.

Wie sieht es aus mit der Erweiterung hier im Industriegebiet Lerchenäcker?

Wir werden jetzt beginnen mit dem Bau der Hallen 6 und 7. Halle 6 gibt eine Produktionshalle für Batterien. Und wir fordern weiterhin die Genehmigung der Ausstellungshalle mit 40 Metern Höhe. Wenn sie genehmigt wird, werden wir sie auch bauen, wenn nicht, lassen wir es bleiben. Mit einer geringeren Höhe macht diese Halle keinen Sinn. Bei dem besagten Gespräch vor vier Wochen saß auch Aspachs Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner mit am Tisch. Da habe ich den neuesten Stand erfahren. Es hieß vonseiten Noppers, man könne über die Genehmigung der Hallenhöhe nachdenken, aber der Standort der Hallen müsste getauscht werden. Die große Halle darf also nicht an der Verbindungsstraße Großaspach/Strümpfelbach stehen.

Sie haben immer gesagt, Sie lassen sich nicht vorschreiben, wo Sie welche Halle bauen. Lenken Sie jetzt ein? Sind Sie so weit, dass Sie sagen, Sie tauschen den Standort?

Ja, das müssen wir überlegen. Es ist schließlich so, dass wir ja bauen wollen. Aber ich verstehe die Welt nicht mehr. Warum kann der Herr Weinbrenner, ein Dorfschultes, überhaupt festlegen, wo eine Halle hinzukommen hat. Dass so etwas überhaupt geht.


            
              Ginge es nach dem Unternehmer Hermann Püttmer, würde das Quartier Backnang-West einen urbanen Charakter erhalten, der selbst manch einer Metropole gut zu Gesicht stehen würde. Visualisierung: Riva

            Der 79-jährige Hermann Püttmer beklagt die fehlende Kooperation der Stadt. Foto: Riva

Auenwald-Lauf: Voranmeldung noch bis morgen

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(stg). Der erste Startschuss wurde wie üblich in Murrhardt abgefeuert, in Auenwald geht am nächsten Samstag der zweite von vier Teilen des 7. Laufcups Schwäbisch-Fränkischer Wald über die Bühne. Das Hauptrennen über zehn Kilometer wird beim 11. Auenwald-Lauf als Dämmerungslauf ausgetragen, los geht es am 7. Juli um 20 Uhr. Auch für alle, die sich diese Distanz nicht zutrauen, gibt es mit dem Einsteigerlauf über fünf Kilometer um 19 Uhr einen geeigneten Wettbewerb. Bereits um 18.30 Uhr machen sich die Mädchen und Jungen auf den Weg, die den 1,8 Kilometer langen Schülerlauf bestreiten. Eine Besonderheit ist der Nordic-Walking-Lauf über zehn Kilometer, der kurz nach dem Hauptlauf um 20.05 Uhr beginnt.

Wer sich das Schlangestehen für die Nachmeldungen, die am Wettkampftag bis 30 Minuten vor dem jeweiligen Start möglich sind, ersparen und zugleich etwas Startgeld sparen will, muss sich mit seiner Voranmeldung sputen. Sie ist nur noch bis einschließlich morgen möglich und am einfachsten im Internet unter www.lauftreff-auenwald.de zu erledigen. Dort gibt’s auch alle weiteren Infos zur Veranstaltung, mit der beim Laufcup Schwäbisch-Fränkischer Wald die Halbzeit erreicht wird. Weiter geht’s am 3. Oktober in Neuhütten, am 20. Oktober steigt in Kleinaspach das Finale.


            
              Hatte in Auenwald im Vorjahr mit einem neuen Streckenrekord (33:07 Minuten) die Nase vorne: Christopher Hettich. Foto: A. Becher

Ein Umbruch mit neuem Trainer soll her

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Von Heiko Schmidt

Timo Röttger ist wie viele deutsche Fußballfans enttäuscht über die 0:2-Niederlage des Teams von Trainer Jogi Löw gegen Südkorea und somit übers schnelle Ende in Russland. „Ich habe dieses Spiel wie die meisten noch nicht richtig verdaut“, berichtete der 32-Jährige, der seit drei Jahren für den Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach am Ball ist. Er schob nach: „Ich hatte mir dieses Desaster vor zwei Wochen nicht vorstellen können. Aber der Anspruch vom deutschen Fußball sollte sein, diesen Gegner zu schlagen und weiterzukommen.“

Natürlich machte sich der Fußballprofi auch an die Ursachenforschung. Ernüchternd fiel sein Fazit zum gesamten Auftreten der deutschen Mannschaft aus: „Es hat an allem gefehlt, die Spritzigkeit, das Tempo, die Laufbereitschaft und der Einsatz.“ Auch seine Startelf in der letzten Gruppenpartie gegen Südkorea hätte anders ausgesehen als die von Jogi Löw. „Man hätte gestandene Spieler auch draußen lassen können, wenn sie keine Leistung bringen.“ Konkret sprach Röttger dabei Sami Khedira an. „Ich mag ihn als Spieler, aber er war im Spiel gegen Mexiko nicht in Form, da hätte ich gegen Südkorea jemand anderes spielen lassen.“ Allerdings stellte der SG-Akteur auch fest: „Fast alle deutschen Spieler waren in einem Formtief.“ Lediglich Torhüter Manuel Neuer will der Großaspacher dabei ausklammern. „Er hat Einsatz gezeigt.“ Und das habe nicht ausgereicht.

Möglicher Kandidat für den Posten des Coaches wäre Arsène Wenger

Da stellt sich zu Recht die Frage, wie es mit der DFB-Elf weitergeht. „Ich bin für einen Umbruch, es sollte frischer Wind reinkommen. Ein neuer Trainer mit anderen Ideen und Ansätzen würde guttun.“ Das würde bedeuten, dass Röttger keine Zukunft mehr für Löw als Bundestrainer sieht. „Der DFB und Deutschland haben Jogi Löw viel zu verdanken. Aber irgendwann wird es Zeit, dass ein neuer Trainer installiert werden muss.“ Der Großaspacher Fußballer bringt auch einen möglichen Kandidaten ins Spiel: „Arsène Wenger würde ich als einen geeigneten Nachfolger nicht schlecht finden.“ Genauso wichtig wie der Coach sind natürlich die Akteure „Verdiente ältere Spieler sollten überlegen, ob es noch Sinn macht, in der Nationalmannschaft zu spielen.“ Hingegen sieht Röttger auch schon einige Akteure im deutschen Team der Zukunft. Unter anderem Joshua Kimmich, mit dem er in der Saison 2013/2014 bei RB Leipzig zusammengespielt hat. „Joshua wird in den nächsten Jahren eine tragende Säule sein.“ Auch auf Leroy Sané hält Röttger große Stücke. „Er ist für mich momentan der beste deutsche Fußballer.“ Auf Unverständnis stieß bei Röttger, dass Sané nicht in Russland zum Kader gehörte.

Auch ohne die deutsche Elf wird der Großaspacher Akteur die WM weiterhin verfolgen. Der 32-Jährige hat auch einen klaren Favoriten: Belgien. „Sie haben eine überzeugende Offensive.“ Aber auch drei andere Teams hat der Großaspacher auf der Rechnung. „Von den Spielern her hat Frankreich die stärkste Mannschaft. Auch Kroatien ist ein heißer Kandidat. Von der Qualität her gehört England genauso dazu.“ Dagegen werden seiner Meinung nach Brasilien und Spanien wohl nicht ganz oben stehen.

Mitten in der Vorbereitung auf die neue Drittliga-Saison stehen die Großaspacher Fußballer. In diese Richtung zielte auch eine Frage von User Markus Lack beim Livegespräch. Er wollte vom Experten wissen, wie dieser die Dritte Liga von der Leistungsdichte her einschätzt. „Es wird eine harte Saison mit namhaften Vereinen“, antwortete Röttger. „Wenn wir als Team zusammenwachsen, können wir eine gute Rolle spielen.“


            BKZ-Redakteur Steffen Grün und der Großaspacher Fußballprofi Timo Röttger hatten ein interessantes Livegespräch. Foto: T. Sellmaier

TSG baut auf Schiffmanns Erfahrung

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Von Steffen Grün

„Er bringt viel Erfahrung mit und ist ein weiterer wichtiger Baustein für die kommende Saison.“ Das sagt Marc Erdmann über Julian Schiffmann, den mittlerweile achten Zugang beim Fußball-Oberligisten TSG Backnang. Der 26-Jährige sei für die offensiven Außenbahnen „einer unserer Wunschkandidaten“ gewesen, betont das Vorstandsmitglied der Roten und ist deshalb „froh und glücklich, dass er sich für uns entschieden hat, obwohl er auch andere Angebote hatte, zum Beispiel von Ligarivalen“. Schiffmann hat fünf Spielzeiten in der Oberliga am Stück hinter sich – zuletzt eine in Diensten des SGV Freiberg, davor vier im Trikot des FSV Hollenbach. Seine Bilanz in dieser Zeit: 28 Treffer und 12 Torvorlagen bei 160 Einsätzen.

Der in Neuenstein wohnende Fußballer kann auf beiden Seiten eingesetzt werden, bevorzugt allerdings eher den linken Flügel, denn „er ist beidfüßig, aber der linke Fuß ist der stärkere“, erläutert Erdmann. Die Stärken des Neuen lägen „im läuferischen Bereich im Allgemeinen und in der Schnelligkeit im Speziellen“. Zudem sei Schiffmann recht torgefährlich und schlage gefährliche Standards. Kurzum: In den Etzwiesen verbinden sich hohe Erwartungen mit diesem 1,84 Meter großen Akteur. „Ich denke, er kann seine Schnelligkeit in unserem Spiel in die Waagschale werfen“, sagt der TSG-Funktionär, der die Planungen damit so gut wie abgeschlossen hat.

Vor Julian Schiffmann wurden mit den Keepern Marcel Knauß (SSV Reutlingen), Michael Quattlender (TV Oeffingen) und Mika Wilhelm (U19 der SG Sonnenhof Großaspach) sowie David Kienast (SGV Freiberg), Daniel Lang (FV Illertissen), Paul Weber (TSV Ilshofen) und Thomas Doser (SV Fellbach) schon sieben weitere Zugänge verpflichtet. Dazu kommen Leon und Loris Maier sowie Nino Galle, die aus der A-Jugend in den Oberliga-Kader aufrücken. „Wenn wir noch etwas machen, dann hinten rechts“, benennt Erdmann die letzte verbliebene Baustelle, die ihm aber auch keine großen Bauchschmerzen bereitet: „Es müsste schon ein Spieler sein, der uns qualitativ wirklich weiterbringt.“ Findet sich keiner, ist der Kader komplett.

Keineswegs ausgeschlossen ist derweil, dass es bei Backnang noch einen weiteren Abgang gibt. Pascal Bertram, der Stammtorwart in der vergangenen Runde, absolviert ein Probetraining beim hessischen Verbandsligisten Hanauer Sportclub. „Er wird beim Trainingsauftakt am kommenden Mittwoch nicht dabei sein“, verrät TSG-Funktionär Erdmann, der die Situation aber gelassen betrachtet: Mit Knauß, Quattlender und Wilhelm stehen schließlich drei weitere Keeper zur Verfügung.


            War zuletzt für Freiberg im Einsatz: TSG-Zugang Julian Schiffmann (vorne). Foto: Imago

Fantasy-Sommernacht im Sportpark

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ASPACH (det). Auf dem Freigelände vor der Mechatronik-Arena, wo die SG Sonnenhof Großaspach schon mal den FC Bayern zu Gast hatte, wo bei Open Airs Superstars wie Andrea Berg, Bülent Ceylan oder David Garrett gastieren, werden Fantasy am Samstag, 7. Juli, ihr Open-Air-Konzert 2018 starten – die Fantasy-Sommernacht im Sportpark Fautenhau.

Die Gruppe Fantasy ist mehr als nur das erfolgreichste moderne Schlagerduo unserer Tage, mehr als eine Band, die die Hallen zum Brodeln bringt – einer der musikalischen Höhepunkte ihrer Konzerte 2018 wird die Sommernacht unter freiem Himmel in Aspach sein.

Nur noch wenige Tage bis zur einmaligen Party ohne Dach. Dass Freddy Malinowski und Martin Hein noch ganz andere Qualitäten in petto haben, bewiesen sie jüngst mit ihrer Autobiografie „Fantasy – Keine Lügen, für unseren Traum riskieren wir (fast) alles“, die sofort in die Top 20 der Spiegel-Bestsellerliste stieg und der erfolgreichste Neueinstieg Hardcover-Sachbuch der Woche war. Darüber hinaus erschien jetzt auch der Mitschnitt ihres Open Airs vom letzten Sommer, „Bonny & Clyde Live – In dieser Sommernacht“, das schon ein kleiner Vorgeschmack darauf sein kann, was die Fans erwarten wird.

Einlass für das Konzert im Fautenhau ist ab 18.30 Uhr. DJ Thommy spielt ab 19.30 Uhr. Der Der Auftritt von Fantasy beginnt um etwa 20.30 Uhr. Tickets kosten 29,90 (Stehplatz), 52,90 (Sitzplatz) und 129,90 Euro (Vip). Erhältlich unter www.fantasymusik.de und www.eventim.de sowie an den VVK-Stellen im Hotel Sonnenhof und der SG Sonnenhof Großaspach (Geschäftsstelle). Für Kurzentschlossene öffnet die Tageskasse an der Mechatronik-Arena um 18 Uhr.

  Die BKZ verlost für das Fantasy-Konzert am 7. Juli im Sportpark Fautenhau fünfmal zwei Stehplatzkarten. Einfach eine Postkarte bei der Backnanger Kreiszeitung, Redaktion, Postgasse 7, 71522 Backnang einwerfen oder eine E-Mail schreiben an gewinnspiel@ bkz.de mit dem Stichwort „Kartenverlosung Fantasy“. Einsendeschluss ist der Montag, der 2. Juli, 17 Uhr. Die Gewinner werden benachrichtigt, die Karten liegen dann an der Tageskasse auf den Namen der Gewinner zur Abholung bereit.


            Freddy Malinowski und Martin Hein starten ihre Fantasy-Sommernacht am 7. Juli. Foto: S. Ludewig

Motivjagd kann beginnen

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Von Ingrid Knack

BACKNANG. Das Thema „Aus der Frosch- und Vogelperspektive“ hat durch das Spiel mit der Perspektive unendlich viel zu bieten. Entsprechend variantenreich wird die Motivpalette, aber auch die fotografische Umsetzung sein. Hinzu kommt, dass aktuelle Kameras über Features verfügen, die dieses Thema noch reizvoller machen. Fotografen, die bereits einen Multikopter, ein kleines, ferngesteuertes Fluggerät, besitzen, werden sich ebenfalls angesprochen fühlen und sehenswerte Luftbildaufnahmen einfangen. Bei dieser thematischen Vorgabe werden die Aufnahmen sicherlich außergewöhnlich werden.

Reizvoll ist auch das Thema „Farbspiele“. Farbe bringt Spannung ins Bild. Kontrastierende kräftige Farben sind dabei ebenso spannend wie feinste Farbverläufe. Jede Farbe hat ihre eigene Dramaturgie und löst beim Betrachter der Bilder unmittelbar Emotionen aus. Farbe berührt und bewegt. Das ist ein Thema für alle Fotografen. Entdeckungen gilt es dabei ebenso in der Stadt wie in der Landschaft zu machen. Die Natur hält auf jeden Fall inspirierende Farbspiele bereit. Das gilt aber auch für die künstlichen Welten von Architektur, Mode und Technik. Das Repertoire digitaler Fotografie erschließt dabei wahrlich grenzenlose Spielwiesen.

„Das bewegt mich“ ist das Jugendthema 2018. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Die Fotografie ist die Sprache, die jeder versteht. Die Jugend nutzt verstärkt die Fotografie, um sich mitzuteilen. Der fotografische Nachwuchs – das haben die Bildeinsendungen der vergangenen „Blende“-Jahrgänge gezeigt – ist alles andere als oberflächlich und versteht es mitunter besser als die Erwachsenen, in Bildern nicht nur das Schöne festzuhalten, sondern auch Kritik zu üben und persönliche Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Veranstalter des 44. Deutschen Zeitungsleser-Fotowettbewerbs „Blende 2018“ sind die teilnehmenden Zeitschriftenverlage, darunter auch die Backnanger Kreiszeitung, sowie die Prophoto GmbH – Tochterunternehmen des Photoindustrie-Verbands e.V. (PIV). Teilnahmeberechtigt sind alle Fotoamateure. Unter Amateurfotografen verstehen wir all jene, deren Einnahmen aus der Fotografie nicht steuerpflichtig sind. Blende-Teilnehmer werden auch dann zu den Amateurfotografen gezählt, wenn sie gelegentlich ihre Fotografien zum Verkauf anbieten oder beispielsweise über eine eigene Fotohomepage verfügen. Junge Menschen unter 14Jahren benötigen für die Teilnahme eine ausdrückliche Einwilligung ihrer Erziehungsberechtigten. Im Blende-Online-Tool ist diese Einwilligung über das Setzen eines gesonderten Häkchens abzugeben. Mit seiner Teilnahme bestätigt der Einsender, dass die eingereichten Fotos von ihm selbst und nach Januar 2017 aufgenommen wurden, dass er sich bei keiner anderen Zeitung an „Blende“ beteiligt und alle Bildrechte bei ihm liegen.

Der Teilnehmer überträgt dem Zeitungsverlag und der Prophoto GmbH die unbeschränkten Nutzungsrechte an den Fotos. Alle Bildrechte verbleiben im Übrigen beim Teilnehmer. Die Preisträger werden von einer Zeitungsjury ermittelt. Sämtliche prämierten Fotos und alle Aufnahmen von Jugendlichen bis 18 Jahre reicht die Redaktion zur bundesweiten Endausscheidung von „Blende“ ein.

Alle von der BKZ prämierten Fotos

wird eine Bundesjury

begutachten

Eine Bundesjury wird dann die Bundessieger, Sonderpreisträger und Verlosungsgewinner der Geld- und Sachpreise ermitteln. Bisher räumten unsere Leser stets Preise ab. Die zur bundesweiten Endausscheidung von „Blende“ eingereichten Papierfotos gehen in das Eigentum der Prophoto GmbH über. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die elektronisch eingereichten Fotos in Farbe und/oder Schwarzweiß für den Blende-Fotowettbewerb müssen sich an bestimmte Richtlinien halten. Minimale Anforderung an Fotos: Die minimale Seitenlänge beträgt 800 Pixel (px). Die maximale Seitenlänge darf 4000 Pixel (px) nicht überschreiten. Sobald ein JPEG-Foto mit einer Seitenlänge größer als 800 Pixel und kleiner als 4000 Pixel hochgeladen wird, funktioniert der Upload. Die maximale Bildgröße darf acht Megabyte nicht überschreiten. Wünschenswert ist: Da die Fotos auch gedruckt werden sollen, sollten diese eine Auflösung von 300 dpi besitzen. Gerne hätten wir Angaben darüber, wo das Foto aufgenommen wurde und was es zeigt. Zudem sollte auch ein Bildtitel angegeben werden.


            Ein berühmtes Gebäude in Szene gesetzt: Tower Bridge in London aus der Froschperspektive. Foto: A. Dölling
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