Von Alexander Hornauer
Großsachsen kam mit drei Siegen in Serie selbstbewusst in die Gemeindehalle, erzielte die ersten beiden Tore. Dann bestimmten die Murrtaler das Geschehen, erarbeiteten sich Kontergelegenheiten und führten nach elf Minuten 6:4. In der Folge allerdings erwies sich die Defensive nicht als sattelfest. Eine Zeitstrafe gegen Benjamin Röhrle kam zur Unzeit. Vor allem die Rückraumspieler Jan Triebskorn und Philipp Schulz hatten nun viel Platz. Sie hatten folglich maßgeblichen Anteil daran, dass die Germanen bis zur 19. Minute auf 12:7 davonzogen. Erschwerend aus Sicht der Hausherren kam hinzu: Die Chancenverwertung war mangelhaft.
Trainer Volker Blumenschein stellte um, ließ Triebskorn und Schulz in Manndeckung nehmen. Die Maßnahme fruchtete zunächst. Die Gäste taten sich im Vier gegen Vier schwer, leisteten sich nun den einen oder anderen technischen Fehler. Die Gastgeber kamen auf 12:13 heran (23. Minute). Dann folgten vorne wieder ein paar Fehlwürfe, auf der anderen Seite hatte sich Großsachsen nun etwas besser auf die doppelte Manndeckung eingestellt, setzte sich bis zur Pause wieder auf 16:13 ab. Einerseits eine echte Hypothek für die Hausherren, andererseits lag noch alles drin. Zumal jeder sah: Die Mannschaft kämpfte und gab alles.
In Durchgang zwei machten die Murrtaler weiter Druck. Wohl kassierten sie hinten zu viele Tore, doch dafür trafen sie vorne nun regelmäßig. Zunächst pendelte sich der Rückstand bei zwei, drei Treffern ein, dann verkürzten die Gastgeber in der 40. Minute auf 22:23. Großsachsen wankte, die Chance zur Wende war da. Auch weil der HCOB einige Bälle eroberte, Konterchancen hatte. Nur: Gleich dreimal hintereinander vergaben die Gastgeber die Chance auf den Ausgleich. Hintereinander scheiterten Chris Hellerich, Alexander Ruck und Benjamin Röhrle am in diesem Moment einfach nicht zu bezwingenden TVG-Keeper Patrick Jahnke. Das schmerzte und war vielleicht der entscheidende Moment.
Die Gäste fingen sich wieder und setzten sich erneut ab. Sie hatten nun vermehrt Lösungen gegen die doppelte Manndeckung. Zum Beispiel ergaben sich recht große Räume für den treffsicheren Außenspieler Thomas Zahn. Die Einheimischen gaben nicht auf, die hohe Zahl an Gegentoren ließ jedoch jede Hoffnung auf ein erneutes Heranrücken im Keime ersticken. Beim 28:34 war die Begegnung fünf Minuten vor Schluss entschieden. Am Ende stand es 30:37. Etwas zu klar, hatte es Mitte der zweiten Halbzeit doch nach der Wende ausgesehen. Das aber tröstete keinen.
HC Oppenweiler/Backnang: Barthold, Fink – Benjamin Röhrle (10/3), Hold (2), Sigle (3), Forch (n.e.), Hellerich (3), Sascha Röhrle, Jonas Frank (2), Zieker, Kuhnle, Ruck (4), Florian Frank (4), Maurer (2). – TV Germania Großsachsen: Jahnke, Fraefel – Hundt (4/4), Gunst (6), Jörres (2), Knierim (3), Triebskorn (8), Schulz (4), Zahn (8), Spilger, Ulrich (1), Dreier (1), Schneider. – Schiedsrichter: Marchlewitz/Stadtmüller (Seligenstadt/Darmstadt). – Zuschauer: 450. – Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Benjamin Röhrle, Hold, Hellerich, Florian Frank – Jörres, Knierim, Triebskorn, Zahn).