Von Armin Fechter
WAIBLINGEN. Erste Stufe in dem gesamten Projekt ist eine Studie, die für die gesamte Region Stuttgart erstellt werden soll. Die Untersuchung, die gemeinsam von allen Landkreisen in der Region zusammen mit der Landeshauptstadt Stuttgart ausgeschrieben wird, soll den Bestand an Glasfaserkabeln aufzeigen.
Laut Kreiswirtschaftsförderer Markus Beier, der das Vorhaben maßgeblich vorangetrieben hat, soll eine zukunftsfähige, glasfaserbasierte Breitbandanbindung für den gewerblichen, den privaten und den öffentlichen Bedarf geschaffen werden. Derzeit sind bereits etwa die Hälfte bis zwei Drittel der erforderlichen Hauptstränge in Glasfasertechnik vorhanden. In der Studie gilt es nun zu eruieren, wo noch Lücken bestehen und wie diese geschlossen werden können. Beier versicherte, dass dabei alle Teilräume des Landkreises erfasst werden.
Der Landkreis soll dabei als Kümmerer für die Planung und gegebenenfalls auch für die Errichtung eines solchen Rückgratnetzes auftreten. Mit im Boot sind dabei die Städte und Gemeinden. Deren Aufgabe ist es, für die innerörtlichen Ausbaumaßnahmen zu sorgen – wobei schlecht versorgte Teilbereiche im Fokus stehen: Gewerbegebiete, Ortsrandlagen und kleinere Teilorte.
Das europaweite Ausschreibungsverfahren ist am 28. Oktober angelaufen. Bis Anfang 2017 wird mit der Fertigstellung der Studie gerechnet. Für den Bereich des Rems-Murr-Kreises entstehen Kosten von 100000 Euro plus Mehrwertsteuer. Dazu gibt es eine Landesförderung über 90 Prozent – wobei die Mehrwertsteuer nicht gefördert wird. Das ergibt dann 90000 Euro. Am Landkreis bleibt also bei Gesamtkosten von 120000 Euro einschließlich Mehrwertsteuer eine Summe von 30000 Euro hängen. Dieser Betrag soll im Rahmen des Gesamthaushalts gedeckt werden.
Vonseiten der Kreisräte erhielt Beier ein dickes Lob für sein Engagement in Sachen Breitbandversorgung. Er gestand dann auch ein, dass er mit Herzblut hinter dem Thema her ist. Mit der Studie werde „ein sehr detaillierter Grobplan“ vorliegen, der auch eine Kostenschätzung beinhaltet, es handle sich jedoch noch nicht um eine Ausführungsplanung. Wichtig sei ihm gewesen, das Backbone-Netz nicht am grünen Tisch zu planen, sondern abgestimmt mit den Kommunen. Diese sollten dann in der Feinplanung auch mitmachen und beizeiten – wann immer in der Gemeinde sowieso aufgegraben und gebaut wird – Glasfaserkabel einziehen oder zumindest, wie Landrat Dr. Richard Sigel empfahl, Leerrohre legen. Auch da gibt es Zuschüsse.
Die Mittel für die Studie wurden einstimmig bewilligt. Der Landkreis muss dabei mit der gesamten Summe in Vorleistung gehen, da die Fördermittel, wie Beier sagte, erst im Nachhinein fließen.