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5000 Kubikmeter müssen weg

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Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Die Neugestaltung der Außenanlage der Villa Adolff wurde zum Problem, als die Bauherren im Jahr 2015 zu viel Erde ankarren ließen. 19000 Kubikmeter Material waren vonseiten der Stadt als Modelliermasse genehmigt, am Ende wurden jedoch über 31700 Kubikmeter Bodenaushub vor Ort abgekippt. Material, das von Lastwagen und Traktoren quer durch die Stadt an den Nordwesthang der Villa gefahren wurde. Als das Bauamt die riesige Menge registrierte, wurde der Weiterbau gestoppt. Zudem hatte Püttmer ein großes Amphitheater geplant, in dem er Konzerte und ähnliche Aufführungen veranstalten wollte.

In der Folge sollten Gutachter ermitteln, wie viel Material auf dem Gelände aufgetragen wurde. Die Stadt beauftragte das Büro BHM-Planungsgesellschaft mbH von Professor Sigurd K. Henne aus Nürtingen/Bruchsal mit der Erfassung. Parallel steuerte die Riva Holding GmbH zwei weitere Gutachten bei. Seit Kurzem ist das Gutachterverfahren abgeschlossen. Es orientiert sich in erster Linie am BHM-Gutachten, in das jedoch auch Erkenntnisse der anderen beiden Untersuchungen eingeflossen sind. Und Riva-Holding-Geschäftsführer Marcus Püttmer habe der ausgearbeiteten Empfehlung inzwischen zugestimmt. Dies sagt zumindest Gesellschafter Hermann Püttmer. Der Technische Ausschuss der Stadt hatte sich noch im vergangenen Jahr des Themas angenommen.

Was muss Püttmer nun tun, um die Genehmigung zu erhalten? Architekt Martin Webler vom Stuttgarter Büro Webler & Geissler, der für Riva die Planung übernommen hat, schildert die Maßnahmen: „Wir müssen einige Tausend Kubikmeter Material wieder abfahren.“ Das Baurechtsamt bezifferte gestern die Menge auf 5000 Kubikmeter. Die Hangkante müsse um etwa zehn Meter zurückgenommen werden.

Empfehlung des Gutachters sieht kein befestigtes Amphitheater vor

Damit würde dem Bauherr immer noch eine ebene Fläche von ungefähr 35 Metern zwischen Villa und Hangkante verbleiben. Genug, um etwa ein Zelt beispielsweise für die Backnanger Wirtschaftsgespräche aufstellen zu können. Die Vorgabe der Stadt lautete Püttmer Senior zufolge, man müsse von der Gartenstraße aus noch die sogenannte Futtermauer der Villa sehen. Darunter versteht man die historische Stützmauer, auf der die Villa steht.

Ferner sieht die Empfehlung laut Hermann Püttmer nicht mehr den Bau des befestigten Amphitheaters vor. Dafür jedoch eine unbefestigte Terrassierung, „eine Wiesenmodellierung“. Planer Martin Webler sagt zu dem Kompromiss: „Das Ganze ist etwas abgespeckt worden, aber im Grundsatz sind unsere Ideen immer noch erkennbar.“

Die größte Hürde stellt jetzt der Gemeinderat Backnang dar. Wenn die Stadträte die Empfehlung mittragen, will Püttmer einen überarbeiteten Bauantrag auf der Basis des Entwurfs einreichen. Und wenn dieser dann von der Baurechtsbehörde genehmigt wird, „wovon wir ausgehen“ (Webler), könnte im Frühjahr schon mit dem Abtransport der Erde begonnen werden. Mit dem Ziel, die gesamte Außenanlage in diesem Jahr noch fertigzustellen.


            
              Noch ist die ebene Fläche vor der Villa Adolff fast 50 Meter breit. Künftig soll „die Hangkante entschärft werden“, also näher an die Villa heranrücken. Dazu müssen 5000 Kubikmeter Erde wieder weggefahren werden. Die Fläche würde trotzdem noch als Veranstaltungsgelände ausreichen. Foto: E. Layher

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