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Aspach will Auswärtsstärke beweisen

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Von Steffen Grün

In den ersten zwei Jahren nach der Eröffnung baute die SG Sonnenhof ihr neues Stadion im Fautenhau zur Festung aus. Aspach gewann 22 von 35 Regionalliga-Heimspielen im Zeitraum von 2011 bis 2013 und verlor nur fünf. Auch die Bilanz in der Aufstiegssaison war mit elf Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen noch mehr als ordentlich und reichte zum vierten Rang in der Heimtabelle. Den Titel verdiente sich die Truppe des damaligen Trainers Rüdiger Rehm aber vor allem in fremden Arenen. Sie war dort eine Klasse für sich und nahm 40 von 51 Punkten mit.

In der Dritten Liga verstärkte sich dieser Trend. Zu Hause schwächelte die SG zunehmend, auswärts blieb Aspach ziemlich stark. Am deutlichsten war die Diskrepanz in der vergangenen Spielzeit: Mit 23 Punkten stand der 17. Rang in der Heimtabelle zu Buche, in den Stadien der Rivalen erbeuteten die Schwaben satte 31 Zähler und landeten hier auf dem dritten Rang. Von Zufall will Sportdirektor Joannis Koukoutrigas nichts wissen, denn „im Fußball ist fast nichts Zufall“. Sein Erklärungsansatz geht auf die Rolle als Underdog zurück, die Aspach als Neuling hatte und mit Blick auf den Etat auch noch in seiner dritten Drittligasaison hat. Vor allem bei den Traditionsklubs wie Rostock, Duisburg oder Magdeburg gilt die SG als Außenseiter, „dadurch tun wir uns leichter“. Vor allem in den vergangenen Jahren, so Koukoutrigas, „haben wir auswärts oft abwartend gespielt und auf unser starkes Umschaltspiel gesetzt“. Den Kontrahenten kommen zu lassen, den Ball zu erobern und in Windeseile den Weg zum gegnerischen Tor zu suchen, war unter Alexander Zorniger und Rüdiger Rehm die Spezialität der SG Sonnenhof Großaspach.

Mehr Mühe hatten die Kicker aus dem Fautenhau, wenn sie selbst das Spiel machen mussten – und das wird eben vor allem vor heimischem Publikum verlangt. In der kompletten Rückrunde der vergangenen Saison warteten die Fans vergeblich auf einen Dreier in der Mechatronik-Arena, auch unter Rehms Nachfolger Oliver Zapel setzte es zunächst ein 3:4 gegen Regensburg. Mit dem 2:0 gegen Münster und dem 3:0 gegen Halle schien die Heimmisere bereits zu den Akten gelegt, nach lediglich zwei Punkten aus den anschließenden fünf Heimspielen keimte die Debatte wieder auf. Das Jahr 2016 endete dann aber mit 2:1-Erfolgen gegen Wehen Wiesbaden und Erfurt, die Rückrunde begann mit einem 2:2 gegen Chemnitz – 15 Punkte aus 11 Partien reichen zwar noch nicht ganz, um das Stadion im Fautenhau schon wieder als Festung zu bezeichnen, könnten allerdings mehr als ein Strohfeuer sein.

„Wir sind mittlerweile variabler, das ist die Handschrift von Oliver Zapel“, erklärt Koukoutrigas, will das aber auf keinen Fall als Kritik an den Vorgängern verstanden wissen: „Jeder Trainer hat eine andere Philosophie. Man kann sie nicht vergleichen.“ Zapel habe dem Team verschiedene Systeme eingetrichtert und erarbeite einen „Matchplan“, der nicht nur das eigene Spiel durchdrücken will, sondern sich auch an den Schwächen des Gegners orientiert. „Dadurch sind wir unberechenbarer geworden“, sagt der Sportchef, auch die Heimbilanz sieht schon etwas besser aus als in den Vorjahren. Letztlich gibt es aber für jeden Sieg drei Punkte, auch am morgigen Samstag in Regensburg. Es wäre im zehnten Auswärtsspiel dieser Runde auch schon wieder der fünfte Dreier.


            Freut sich über die vielen Punkte in gegnerischen Stadien genauso wie über die verbesserte Heimbilanz: Joannis Koukoutrigas.Foto: A. Becher

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