Von Ingrid Knack
ASPACH. Eine Bläsergruppe spielt auf der Terrasse eines Blockhauses Weihnachtslieder. Unterhalb der Terrasse stehen die Buden, dazwischen dicht gedrängt die Besucher. Nach mehreren Liedern werden die Gäste fast schon etwas ungeduldig. Die Szene hat etwas von „Warten aufs Christkind“. Eigentlich sind die vielen Menschen nur wegen ihr gekommen: Andrea Berg.
Als die Bläser ihre Instrumente und Notenständer wieder eingepackt haben und so gut wie keinen Applaus-Lohn mitnehmen können, ertönt über den Lautsprecher Glockengeläut. Himmlische Vorboten der Sängerin betreten den Balkon: kleine Nikoläuse und Engel. Kurz darauf erscheint Andrea Berg – ganz in Schwarz. Wer es nicht weiß, wird es nicht bemerkt haben, dass sie sich etwas unbeholfen bewegt. „Sie hat sich eine Sprunggelenksverletzung zugezogen“, hatte ihr Pressesprecher Peter Lanz unlängst wissen lassen. Passiert sein soll dies Mitte November bei einem Konzert in Zürich. Aber Andrea Berg ist eine Kämpferin und außerdem ganz Profi. Sie beißt die Zähne zusammen und lässt sich auch nichts anmerken, wenn sie Schmerzen hat. Mit „Süßer die Glocken nie klingen“ begrüßt sie das Publikum „hier bei uns in unserem Wunderland im Sonnenhof“, das von ihrem Standpunkt aus „gigantisch“ aussieht: „So viele Menschen und so eine friedliche, schöne Atmosphäre“, kommentiert sie. Ihre himmlischen Helfer müssen aber erst einmal kontrollieren, ob alle in besinnlicher Weihnachtsstimmung sind „und ob auch die Großen ihre Träume leben und die schönen alten, historischen Weihnachtslieder beherrschen“. Mit „Leise rieselt der Schnee“ wird dies getestet, am Ende lobt Andrea Berg: „Ganz toll.“ Dann werden die Nikoläuse und Engel vorgestellt: Yannik aus Zürich, Tom aus Stuttgart, Lorenz aus Kärnten, Amélie aus Stuttgart, Laureen aus Kleinaspach und Emily, die die jüngste Ferber-Generation repräsentiert. Andrea Berg: „Einer muss den Job ja machen (...) Ich hoffe, dass ich nicht so bald Oma werde ( ...) Mein Kind ist schon 18. Die macht jetzt hier nicht mehr mit.“
Doch nun ist es an der Zeit, dass Amélie aus Stuttgart ein Gedicht aufsagt. Das klappt wunderbar und es gibt noch eine Zugabe. Dann wird ein wenig Schnee herbeigezaubert und „Es schneit“ von Rolf Zuckowski erklingt. Mit den Liedern „Mamatschi, schenk mir ein Pferdchen“ und „Aba Heidschi Bumbeidschi“ knüpft Andrea Berg an eine Familientradition an. Zwischen weiteren musikalischen Weihnachts-Sternstunden darf Emily den Weihnachtsmarkt als eröffnet erklären und Andrea Berg assistiert: „Es sind über 200 Mitarbeiter, die das schaffen, diesen wunderschönen Traum.“ Für einen kurzen Moment wird die Sängerin ganz ernst: „Wir können Träume und Zauberei im Moment ganz gut gebrauchen. Kommt mit in unser Wunderland.“ Und am Ende fehlt auch der Berg-Wunsch nicht: „Seid behütet.“
Der Markt ist heute und morgen zwischen 17 und 21 Uhr geöffnet. Das musikalische Programm bestreiten am Donnerstag ab 19 Uhr Andrea & Armin, am Freitag tritt ebenfalls um 19 Uhr der Musik-Express auf. Am Samstag kann man den Markt zwischen 15 und 21 Uhr besuchen. Ab 16 Uhr verkauft Andrea Berg Weihnachtsstollen zugunsten des Vereins „Die Wiege“. Der Verein aus Krefeld, der Geburtsstadt von Andrea Berg, hilft Menschen, die durch Krankheit in Not geraten sind, ohne bürokratische Hürden. Durch ihr Netzwerk sorgt „Die Wiege“ für Kontakt zu Medizinern, hilft durch Sach- und Geldspenden. Die Sängerin Andrea Berg ist Schirmherrin des Vereins. Zur Eröffnung war eigens Karin Meincke von der „Wiege“ nach Aspach gekommen. Ab 19 Uhr singt Heike Wanner stimmungsvolle Weihnachtslieder.
