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Brücke muss wohl abgerissen werden

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Von Ingrid Knack

BACKNANG. Nach dem Unfall ging auf der Strecke der S4 zwischen Backnang und Burgstall nichts mehr. Aus Sicherheitsgründen hatte ein Notfallmanager der Deutschen Bahn die Strecke sperren lassen. Die beschädigte Brücke befindet sich im Eigentum der DB Netz AG, einer Tochter der Deutschen Bahn, die für die kompletten Schienenwege zuständig ist. Wie sich gestern Nachmittag herausstellte, hatte die Brücke beim Aufprall des Baggerarms gegen den Brückenträger so großen Schaden genommen, dass der Statiker kein grünes Licht für die Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf dieser Strecke geben konnte. Aller Wahrscheinlichkeit nach muss die Brücke abgebrochen werden. Dies bestätigte auch ein Bahnsprecher. Das Bauwerk müsse zunächst durch eine Hilfsbrücke ersetzt werden, deren Einbau sich bis Ende 2016/Anfang 2017 hinziehen dürfte. Um endgültige Aussagen machen zu können, seien aber noch intensive Planungen nötig. „Es sind gewisse Unwägbarkeiten drin“, erklärte der Bahnsprecher. Bei der Schadenshöhe geht er von „einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag“ aus. Wer bisher die S4 nutzte, muss – wie es derzeit aussieht – in den nächsten Monaten mit den RBS-Bussen fahren. Die Güterzüge, die ansonsten auf der Strecke verkehren und mit denen auch S-21-Abraum aus Stuttgart transportiert wird (das Material geht in einen ehemaligen Steinbruch im Landkreis Schwäbisch Hall), werden über Fellbach und Waiblingen umgeleitet.

Mehrere Sperrungen

werden nötig sein

Die Arbeiten an der Unfallstelle dauerten bis in die frühen Morgenstunden des Dienstags. Die Straßenmeisterei des Landratsamts war nach Aussagen von Landratsamtspressesprecherin Martina Nicklaus bis ungefähr 1.30 Uhr vor Ort. Nicklaus sprach zudem davon, dass bei dem Unfall eine Betonleitwand zwischen den Fahrbahnen demoliert worden sei. Eine Spezialfirma müsse dies reparieren. „Dafür wird eine Sperrung nötig sein.“ Auch der Fahrbahnbelag sei auf einer Fläche von vier mal acht Metern beschädigt. Der Belag müsse abgefräst und neu eingebaut werden. Dies werde ebenfalls eine Sperrung erforderlich machen – solche Arbeiten werden in der Regel in der Nacht ausgeführt.

Ein Sachverständiger der Dekra, der auf Baumaschinen spezialisiert ist, befasst sich mit der Unfallursache. „Es liegt nahe, dass der Baggerarm nicht weit genug eingefahren war“, so Bienert. Näher beziffert wurde nun auch der Schaden am Lastwagen (10000 Euro) und am Bagger (30000 Euro). Beim Abtransport gegen 23 Uhr wurden der Auflieger und der Bagger mit einem Spezialkran auf zwei Tieflader gehoben. Die B14 wurde laut Bienert gegen 0.45 Uhr am Dienstag wieder freigegeben. Der Verkehr hatte zuvor durch die Innenstadt geleitet werden müssen, was zu großen Staus führte. Dass am Montag für kurze Zeit auch auf der Strecke der S3 nach Winnenden nichts mehr ging, lag nach den Worten des Bahnsprechers daran, dass zunächst nicht klar war, welche Brücke von dem Unfall betroffen war.


            Bis in die frühen Morgenstunden wurde gestern noch an der Unfallstelle gearbeitet. Der Bagger und der Auflieger wurden mit zwei Tiefladern abtransportiert.Foto: B. Beytekin

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