Von Heiko Schmidt
Nach der überzeugenden Leistung zum Rundenauftakt in Chemnitz, der mit einem torlosen Unentschieden belohnt wurde, folgt am Sonntag die Heimpremiere. Es ist auch der erste Auftritt vom neuen Trainer Oliver Zapel in einem Drittliga-Spiel im heimischen Stadion. „Ich freue mich darauf. Es kribbelt schon tagelang vorher bei mir“, sagt der 48-Jährige. Er hat nun auch eine neue Bleibe für seine Familie und sich gefunden. „Jetzt bin ich richtig hier angekommen.“
Zapel ist auch nicht entgangen, dass die SG einen Heimfluch hat. Im Jahr 2016 gelang in acht Drittliga-Spielen kein Sieg in der Mechatronik-Arena. „Wir haben die Wurzel des Übels gefunden“, sagt Zapel. Die Trainerbank wird gewechselt. Der Coach, die Verantwortlichen und die Einwechselspieler werden in Zukunft nicht mehr links, sondern rechts von der Haupttribüne aus Platz nehmen. „Das ist beim Aberglauben die finale Maßnahme.“ Zapel hofft, dass diese nun am Sonntag auch Wirkung zeigt.
Das Ziel lautet: „Wir wollen uns drei Punkte erarbeiten und die guten Trainingsleistungen abrufen.“ Doch das wird nicht einfach. „Ich glaube, dass es ähnlich schwer wird wie in Chemnitz.“ Respekt hat Zapel vor dem Neuling aus der Oberpfalz. „Regensburg ist kein normaler Aufsteiger, hat strukturell und personell Drittliga-Niveau.“ Ein Ausrufezeichen setzten die Gäste beim 2:0-Heimsieg zum Saisonstart gegen den FC Hansa Rostock. Großaspach ist also gewarnt. Doch Zapel macht klar: „Wir wollen zeigen, dass wir gut in der Spur sind.“
Personell sieht es bis auf zwei Ausnahmen gut aus. Felice Vecchione fällt weiterhin mit leichten Rückenschmerzen aus. Torhüter David Yelldell hat immer noch mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen. „Da wollen wir kein Risiko eingehen“, sagt Zapel. Er weist darauf hin, dass die SG mit Kevin Broll einen starken Schlussmann hat. „In Chemnitz hat er überzeugt.“ Deswegen wird Broll auch am Sonntag zwischen den Pfosten stehen. Allerdings stellt Großaspachs Trainer heraus, dass sich jeder Spieler Woche für Woche neu beweisen muss. „Die Torhüterposition bewerte ich da genauso.“ Zapel richtet dabei aber nicht den Blick nur auf eine Woche, sondern gleich auf „mehrere Zyklen“.
Ob es Veränderungen in der Startelf gibt, lässt Zapel noch offen. „Bis zum Donnerstag haben wir im physischen Bereich gearbeitet. Nun beginnt das Feintuning in der Offensive und in der Defensive.“ Erst nach diesen Eindrücken will der Coach das Spielsystem und die Aufstellung festlegen. Eine weitere Komponente ist: „Welche Spielertypen hat der Gegner?“ Es spielen also viele Faktoren zusammen. Mit der richtigen Mischung soll am Sonntag in der heimischen Arena der Bock ungestoßen werden.
