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Feuer entstand bei gestapelten Paletten

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Von Armin Fechter

BACKNANG. Holzpaletten, die außerhalb des Betriebsgebäudes der Firma ES Druckverarbeitung GmbH im Mühlgrund gestapelt waren, standen in hellen Flammen, als die Feuerwehr am Ort des Geschehens eintraf. Kreisbrandmeister Andreas Schmidt lokalisierte daher in einer ersten Reaktion einen möglichen Brandherd im Außenbereich.

Allerdings hatten die Flammen auch im Gebäudeinneren ihre Spuren hinterlassen. Die Polizei wollte deshalb nicht ausschließen, dass der Brand in der Halle entstanden ist – zumal dort neben Druckerzeugnissen und diversen Materialien auch Maschinen stehen, die am Wochenende liefen. Ermittler der Waiblinger Kriminalpolizei und Kriminaltechniker führten gestern Vormittag ihre Untersuchungen weiter. Nach momentanem Stand der Ermittlungen geht man davon aus, dass der Brand außerhalb des Gebäudes, wo die Paletten gestapelt waren, ausgebrochen ist und anschließend von außen auf das Gebäude übergriff.

Ein Brandmittelspürhund kam im Bereich der vermuteten Brandausbruchstelle zum Einsatz. Diese Maßnahme erbrachte jedoch keine Hinweise auf einen Einsatz von Brandbeschleunigern. Momentan steht allerdings die analytische Auswertung des Brandschutts noch aus.

Zur Höhe des Sachschadens kann die Polizei, die am Sonntag eine Million Euro für möglich gehalten hatte, noch keine genaueren Angaben machen. Eine Schadenaufnahme durch einen Sachverständigen soll in den nächsten Tagen Klarheit bringen.

Nach dem zweiten Feuer innerhalb zwei Wochen in nächster Nachbarschaft geht die Frage um, ob womöglich ein Feuerteufel sein Unwesen treibt. Polizeisprecher Klaus Hinderer sieht derzeit zwar keine Zusammenhänge mit dem Brand in der Sortierhalle der Firma Veolia vom 31. Juli. Er ergänzt aber: „Selbstverständlich wird dieser Brand nicht gänzlich außer Acht gelassen, da der aktuelle Brandort vom Gelände des Brandortes von Ende Juli links und rechts eingerahmt wird.“ Die Ermittlungen sollen fortgeführt werden. Im Laufe der Woche kommen noch weitere Sachverständige zur Besichtigung an den Brandort.

Der Backnanger Feuerwehrkommandant Marcus Reichenecker hatte auf der Anfahrt zum Brand – er war mit seiner Familie in Winnenden gewesen, um das Feuerwehrmuseum zu besichtigen – eine riesige Rauchsäule gesehen. Sie erinnerte ihn sofort an den Brand vor zwei Wochen bei Veolia. Noch unterwegs forderte er deshalb zusätzlich die Winnender Feuerwehr zur Unterstützung an, einen ganzen Löschzug mit Drehleiter. Zudem war die komplette Backnanger Wehr im Einsatz. Unterm Strich zählte der Einsatzleiter etwa 140 Kräfte mit 20 Fahrzeugen.

Da mit den eigenen Leuten ein rascher Erfolg in der Brandbekämpfung erzielt wurde, konnten die Winnender Kollegen, die in Bereitstellung geblieben waren, bald wieder abrücken. Zudem beorderte Reichenecker die Abteilungen aus Steinbach und Heiningen ins Gerätehaus, um dort die Präsenz für den Fall eines weiteren Ereignisses sicherzustellen.

Der Einsatz selbst hat laut Reichenecker sehr gut geklappt. Schwierigkeiten bereitete lediglich die auf dem Dach angebrachte Fotovoltaikanlage. Denn auch die Dämmung darunter hatte Feuer gefangen, und es mussten Teile davon abgetragen werden. Dank eines Elektrikers in den eigenen Reihen ließ sich aber auch diese Aufgabe bewältigen.

Nach der Freigabe durch das Landeskriminalamt begannen die Feuerwehrleute am Sonntagnachmittag damit, die Brandschutthaufen auseinanderzuziehen und letzte Glutnester zu beseitigen. Die für die Löscharbeiten gesperrte Heinrich-Hertz-Straße konnte ab etwa 17 Uhr einseitig freigegeben werden, ganz aufgehoben wurde die Sperrung gegen 19 Uhr, und gegen 19.45 Uhr beendete Reichenecker den Feuerwehreinsatz.

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            Kam zu Brandermittlungen nach Backnang: Polizeihauptmeister Werner Bay von der Polizeihundeführerstaffel Schorndorf mit seinem Spürhund Louis. Foto: J. Fiedler

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