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Tradition und Moderne in Harmonie

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SULZBACH AN DER MURR (eke). Eine vergnügliche, harmonisch-schwungvolle musikalische Zeitreise mit Melodien von der Romantik bis zur Gegenwart unternahm die große Sängerschar der Chöre des Liederkranzes Concordia beim Festakt zum 175-jährigen Bestehen des ältesten Sulzbacher Vereins.

Unter der Regie von Dirigent Erhart Schirrmeister und souverän am Klavier begleitet von Pianistin Judith-Maria Matti, liefen alle Sänger zur Hochform auf und begeisterten ihr Publikum mit schönen Stimmen, großem Engagement, Melodie- und Rhythmusgefühl sowie ausdrucksstarken Darbietungen.

An die Gründungszeit erinnerten klangfarbenreiche Werke. Der Männerchor sang Wilhelm Nagels „Schöne Nacht“, gemischter Chor und Junger Chor TonArt Friedrich Silchers „Das Lieben bringt groß Freud“ und den Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms. Für Furore sorgten die Chöre mit mitreißend präsentierten Songs wie „The Show Must Go On“ von Queen oder „Conquest of Paradise“ von Vangelis, begleitet vom Musikverein Sulzbach, den Markus Thürmer dirigierte.

Heitere Anekdoten aus

der Vereinsgeschichte

Wie viel die TonArt-Sänger draufhaben, bewiesen sie im mit Verve präsentierten Pophit-Medley „Bellas Finals“ aus dem Film „Pitch Perfect“. Mit klangschönen Popgesang-Stimmen traten Eva Schirrmeister, Wiebke Handel und Julia Schmidt als Solistinnen hervor. Viel Spaß machte auch der Rock ’n’ Roll-Hit „Great Balls of Fire“ von Otis Blackwall. Der Musikverein zeigte sein Können mit einem fröhlich swingenden Medley aus Hits der Beach Boys. Kurzweilig erzählte der einstige „Umsagbua“, also Sänger-Informant, und frühere Vorsitzende Roland Steiner mit heiteren Anekdoten aus der Vereinsgeschichte, über die auch eine Bilderchronik auf Schautafeln informierte. Weiter berichtete der Tenor-Sänger, wie sich die Veranstaltungen von Sängerfesten über Jahresfeiern zu heutigen Konzerten weiterentwickelten, und ging kurz auf Kooperationen mit Sulzbacher Vereinen und Kirchengemeinden ein.

Mit der Feststellung „Singen im Chor ist ein Urbedürfnis des Menschen“ und der Freude darüber, dass Musik künftig wieder eigenständiges Schulfach ist, eröffnete Irmgard Naumann, Vizepräsidentin des Schwäbischen Chorverbands, den Grußwortreigen. Sie überreichte dem Vorsitzenden-Trio Kirsten Bornträger, Angela Helfmann und Katja Andersen die Jubiläums-Urkunde des Deutschen Chorverbands und eine Jubiläumsgabe. 1841, im Gründungsjahr des Liederkranzes, schrieb Hoffmann von Fallersleben das Deutschlandlied, erzählte Anita Gnann-Hass. Mit der Gründung von TonArt 2004 sei der für die Zukunft erforderliche Brückenschlag zur jüngeren Generation gelungen, freute sich die Präsidentin des Chorverbands Friedrich Schiller, die einen Notengutschein im Gepäck hatte.

Der Liederkranz sei zweites Zuhause für viele engagierte Sänger und führe junge Menschen an die musikalisch-künstlerische Betätigung heran, so Bürgermeister Dieter Zahn, der dessen großen kulturellen und sozialen Leistungen mit der Jubiläumsgabe der Gemeinde honorierte. Die Mischung aus Tradition und Moderne mache die Erfolgsgeschichte des Vereins aus: „Man fühlt sich besser dank des Gesangs“, bekannte Parlamentarischer Staatssekretär Christian Lange.

Gesangvereinsgründungen als

Protest gegen Bevormundung

„Singen ist Atemholen für die Seele, vermittelt ein positives Lebensgefühl und hält fit“, betonte Bernd Friedrich, Erster Landesbeamter des Rems-Murr-Kreises. „Hut ab, wie Sie die große Vereinstradition mit Kraft und Optimismus in unsere Zeit übersetzen“, lobte Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk.

Klenk erinnerte daran, dass die freiheitlich gesinnten Sänger im 19. Jahrhundert Vorkämpfer für die Demokratie waren. Die damaligen Gesangvereinsgründungen seien politisch motiviert und ein Protest gegen staatliche und kirchliche Bevormundung gewesen, ergänzte Landtagsabgeordneter Gernot Gruber.

Beim Festakt gab es auch Ehrungen langjähriger Sänger und Mitglieder mit Urkunden, Ehrennadeln und Präsenten durch die Vorsitzenden. Seit 40 Jahren singen die Eheleute Ruth und Fritz Trefz im Chor mit, seit 20 Jahren Eva Schirrmeister, Gabi Müller und Günther Voß. Seit 70 Jahren gehört Adolf Scheerer dem Liederkranz an, seit 40 Jahren Götz Öttinger und seit 25 Jahren Fritz Dietrich, Max Mauser, Martin Roth, Rosemarie Werthwein und Rolf Holzwarth.

Dirigent Erhart Schirrmeister, der seit 25 Jahren die Liederkranz-Chöre leitet, erhielt die silberne Ehrennadel des Deutschen Chorverbands. Als Überraschung überreichten ihm die Vorsitzenden eine launige, selbstgestaltete Urkunde. Die Sänger boten ihm Andreas Bouranis WM-Hit „Ein Hoch auf uns“ als schwungvolles Ständchen dar, geleitet von seiner Tochter Eva Schirrmeister, die tatkräftig bei der Vorbereitung des Jubiläums mitwirkte, und zündeten ein Konfetti-Feuerwerk.


            Ehre, wem Ehre gebührt: Für besonderes Engagement und langjährige Treue ehrte der Liederkranz Mitglieder im Jubiläumsjahr.Foto: J. Fiedler

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