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Traumhafte Hinrunde, holprige Rückrunde

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Von Steffen Grün

Aspachs erste Runde in der Dritten Liga war ein Auf und Ab. Starker Start, rasante Talfahrt. Zeitweilige Trennung von Rehm, Inthronisierung von Uwe Rapolder. Zwischenhoch, nächste Krise. Rehms frühzeitige Rückkehr, ein fulminanter Endspurt und der letztlich souveräne Ligaverbleib.

Die Rückrunde der Vorsaison bot schon einen Fingerzeig, was für die SG drin ist, wenn ein Rädchen ins andere greift. Siebter war die Truppe aus dem Fautenhau im Ranking des zweiten Saisonabschnitts, genau auf diesem Platz beendete sie nun ihre zweite Drittliga-Saison. Eigentlich ein Anlass für Freudentänze, doch die gab’s nach nach der letzten Partie in Dresden nicht. Zum einen, weil die SG die Steilvorlagen ihrer Rivalen nicht nutzen konnte und mit dem 1:2 beim Meister den Sprung auf den vierten Rang sowie den DFB-Pokal-Einzug verpasste. Zum anderen aber auch, weil die Latte nach der sensationellen Vorrunde extrem hoch lag, vielleicht zu hoch.

32 Punkte holte die SG aus ihren ersten 19 Spielen, „die Siege waren größtenteils hochverdient“, so Rehm: „Wir haben alles umgesetzt, was wir uns erarbeitet haben. Wir hatten eine unheimliche Präsenz vor dem Tor“. Denkt der 37-Jährige an Heimspiele wie gegen den VfB II (1:3), Erfurt (2:2), Halle (0:0) oder Osnabrück (3:3), ärgert er sich eher noch über einige unnötige Punktverluste, als das ihm in der Vorrunde glückliche Erfolge einfallen würden. Platz zwei hinter Dresden war kein Zufall. Hätte Aspach aus den zweiten 19 Partien noch einmal 32 Zähler erobert, wäre letztendlich die Punktzahl herausgekommen, die nun Würzburg als Dritter exakt aufweist.

Es wurden nur 22 Punkte, was mit Blick auf insgesamt 43 Zähler der abgestiegenen Stuttgarter Kickers die Bilanz eines Klubs ist, der bis zum Schluss bangen muss. „Die Rückrunde war nicht so perfekt wie die Hinrunde“, räumt Rehm ein, „sie war aber auch nicht so schlecht, wie es sich vielleicht anfühlt“. Zum Beispiel hätten die Kickers beim 1:1 im Fautenhau „zur Pause nicht gewusst, warum sie 1:0 führen“. Bei Heimniederlagen wie gegen Rostock (0:1) sei die fehlende Effizienz im Abschluss das Problem gewesen. Dies sowie die veränderte Spielweise der Gegner, die in der Mechatronik-Arena irgendwann auf lange Bälle gesetzt hätten, um die gefürchteten Balleroberungen und das Umschaltspiel der SG zu verhindern, führt der Trainer als Hauptgründe für die miserable Heimbilanz an. In diesem Ranking steht der 17. Platz zu Buche, auswärts ist es Rang drei.

Einiges sei im zweiten Saisonabschnitt aber auch hausgemacht gewesen, schreibt Rehm sich selbst und seinen Spielern ins Stammbuch. Plötzlich hätten sich die Kicker über die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten oder den holprigen Stadionrasen mokiert und mit den Begehrlichkeiten anderer Vereine umgehen müssen. Auch der in den Medien diskutierte, mögliche Wechsel Rehms nach Karlsruhe „war nicht leistungsfördernd“. Für den Trainer gehört der Umgang mit solchen Nebenkriegsschauplätzen zu den „Erfahrungswerten, aus denen wir lernen müssen“.

Rang sieben im Endklassement ist das, was sich in den DFB-Statistiken vor allem wiederfinden wird, für den SG-Coach ist bei seiner Arbeit aber etwas anderes entscheidend. „Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft sowie der einzelnen Spieler sehr zufrieden.“ Nun gelte es, die Abgänge zu kompensieren und etwas Neues aufzubauen. „Wir müssen uns alles wieder von Null erarbeiten und gehen nicht als Siebter in die neue Saison“, warnt Rehm davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: „In der Dritten Liga gibt es für uns nur ein Ziel – den Klassenverbleib. So lange der nicht erreicht ist, gibt es nichts anderes.“


            
              Alle hören auf sein Kommando: Rüdiger Rehm dirigierte Aspach auf Rang sieben und ist mit der Entwicklung des Teams sehr zufrieden.Foto: A. Becher

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