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Im Takatuka-Haus einfach Kind sein

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Von Armin Fechter

BACKNANG.Der Name Takatuka geht auf Astrid Lindgren und ihre Pippi-Langstrumpf-Geschichten zurück. Darin ist das Taka-Tuka-Land eine Insel, auf der Piraten hausen. Das Thema Seeräuber, Schifffahrt und Meer begegnet auch den Kindern, die im Tageselternhaus betreut werden: Im Bad hängt beispielsweise ein lustiges Käpt’n-Sharky-Bild, und von der Decke baumeln Deko-Motive, die Wind und Wellen andeuten.

„Wir fühlen uns richtig wohl hier“, sagt Edu Maru-Ferreira, seit Mai vergangenen Jahres Leiterin des Tageselternhauses. Zusammen mit drei Kolleginnen betreibt sie die Einrichtung des Vereins. Das Gebäude in Germannsweiler ist zurzeit zwar noch eine Baustelle, weil das Dach und die Fassade gerichtet werden, aber die Räume im Inneren sind bereits komplett ausgestattet.

Seit Anfang April ist das Tageselternhaus Takatuka voll in Betrieb. Der Garten soll nach Abschluss der Bauarbeiten auch bald fertig werden. Es gibt zwei Gruppenräume: der eine ist für die U-3-Gruppe, also für die unter drei Jahre alten Kinder, der andere für die Ü-3-Gruppe, also die Kinder über drei Jahren, wobei es sich zumeist um Schüler handelt. Daneben gibt es einen Schlaf- und Ruheraum, ein Bad mit Wickelmöglichkeit, eine Essküche und ein kleines Büro.

Mit dem Umzug hat sich auch die Konzeption des Tageselternhauses geändert. Es unterstreicht – mit den Worten der Leiterin – das Prinzip: „Hier dürfen Kinder einfach Kind sein.“ Im Tageselternhaus will man sich auf die Ebene der Kinder begeben und sich „von den Kindern mitreißen lassen“. Die Kinder geben mit ihren Interessen das Lernthema und auch das Lerntempo vor. Feste Regeln wie „man nimmt anderen nichts weg“ oder „man räumt auf, bevor man etwas Neues holt“ schaffen einen verlässlichen, stabilen Rahmen – einen Rahmen, der den Kindern hilft, sich zu orientieren und sich sicher und geborgen zu fühlen.

Gerade die Kleinen, so Edu Maru-Ferreira, „brauchen eine feste Bezugsperson“. Das sei in der Gruppe mit maximal sieben Kindern bei zwei Betreuungskräften gewährleistet. Die Knirpse können dann nach Lust und Laune spielen: in der Familienecke, die unter einem orangefarbenen Baldachin mit Puppen, Spielherd und Holzspüle eingerichtet ist, oder in der Bauecke, in der tatkräftig gebaut werden kann. Und es ist keineswegs so, versichert die Leiterin, dass sich die Jungen nur in die eine und die Mädchen nur in die andere Ecke orientieren. In Schachteln liegen Klebestifte, Knete, Malzeug und Scheren bereit. Ebenso gibt es Puzzles und viele Bücher, aus denen vorgelesen wird oder in denen Bilder angeschaut und dazu Geschichten erzählt werden. Ganz beliebt ist bei den Kleinen auch der tägliche Musikkreis mit Fingerspielen und Liedern. Besonderes Vergnügen bereitet dabei das „Windkinder“-Spiel mit seinen Versen und den bunten Wedeln, die dazu bewegt werden.

Tagesmütter unterstützen Schüler bei den Hausaufgaben

Für die größeren Kinder – meist im Alter bis elf oder zwölf Jahren – besteht nach dem gemeinsamen Essen Gelegenheit, Hausaufgaben zu erledigen. Eine Hausaufgabenbetreuung im engeren Sinn gibt es nicht, die Tagesmütter bieten aber Unterstützung an. Nach den Hausaufgaben folgen dann andere Aktivitäten, teilweise auch in Projektform, beispielsweise Wetterbeobachtung, Naturerkundung oder Betongießen.

Alle Mitarbeiterinnen des Tageselternhauses haben die Ausbildung zur Tagesmutter absolviert. Edu Maru-Ferreira macht obendrein an der Anna-Haag-Schule eine Ausbildung zur Kinderpflegerin, um ihre pädagogischen Kenntnisse zu erweitern und ihrer Hausleitungsfunktion gut nachkommen zu können.


            Das „Windkinder“-Spiel mit bunten Wedeln bereitet den Schützlingen von Edu Maru-Ferreira immer besonderes Vergnügen. Foto: E. Layher

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