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Ende des Güterschuppens in Sicht

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Von Renate Häussermann

BACKNANG. Mit dem Bahnhof und seinem Umfeld ist kein Staat zu machen. Wer mit Gepäck, Kinderwagen oder Rollstuhl beispielsweise von Backnang nach Stuttgart fahren möchte, ist geplagt. Geplagt sind auch die Busfahrer, die im zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Station machen. Dort kommen in der Spitze 13 Busse gleichzeitig an, tatsächlich nutzbar sind aber nur 8 Plätze.

Überall auf dem Gelände gibt es Stufen und Stolperfallen. Von Barrierefreiheit keine Rede. Jahr für Jahr fordern die Backnanger Gemeinderatsfraktionen in ihren Haushaltsreden eine Verbesserung der Zustände im Bahnhof, am Bahnhof und drum herum. Auch die Stadtverwaltung sieht dies so.

Nun gibt es ein von der Deutschen Bahn und dem Land Baden-Württemberg aufgelegtes Bahnhofsmodernisierungsprogramm. Darunter fallen die Erhöhung des Bahnsteigs an den Gleisen 2 und 3, der Ersatz des östlichen Fußgängerstegs durch einen barrierefreien Neubau mit vier Aufzügen sowie die Aufwertung der bestehenden Unterführung.

Der Zug ist für Backnang also noch nicht abgefahren. Im Gegenteil. Man hat vorgesorgt und kann jetzt auf eine vom Fachbüro StadtLandBahn erarbeitete Machbarkeitsstudie zurückgreifen. Damit ist Backnang gewappnet, das Bahnhofsumfeld umzugestalten und die Barrierefreiheit am Bahnhof herzustellen.

Die Kosten belaufen sich nach ersten Schätzungen auf 14 Millionen Euro. Davon hätte Backnang nach aktuellem Stand 6,6 Millionen Euro zu tragen. Im Eigentum der Stadt befinden sich das ZOB/Parkhaus-Gebäude sowie der Güterschuppen und der östlich daran anschließende Parkplatz. Der Vorplatz des Empfangsgebäudes zwischen dem ZOB und dem Güterschuppen gehört der Deutschen Bahn.

Als die ersten Überlegungen bezüglich einer Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes aufkamen, dachte noch niemand an den ZOB. Doch dieses Gebäude ist jetzt wesentlicher Bestandteil der Planungen.

Zentraler Omnibusbahnhof

soll verlegt werden

Nun sieht es auf dem Papier so aus: Der Güterschuppen wird abgebrochen und der ZOB auf diese frei werdende Fläche verlagert. Entstehen soll ein großflächig überdachter ZOB mit 12 unabhängig an- und abfahrbaren Haltepositionen. Das jetzige ZOB-Gebäude erhält ein zusätzliches Parkdeck mit 60 Stellplätzen, Kurzzeitstellplätze, einen Carsharing-Standort mit Schnellladesäule für E-Fahrzeuge, eine E-Rad-Station, eine Bike-and-ride-Anlage mit 100 Plätzen sowie Bussteige für Reisebusse und Sonderverkehre.

Bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt und des Verwaltungs- und Finanzausschusses realisierten manche Stadträte erst, dass mit diesem Konzept das Ende des Güterschuppens besiegelt wird. Am morgigen Donnerstag steht das Thema erneut auf der Tagesordnung. Dann ist der Gemeinderat gefragt. „Wir setzen einen Planungsprozess in Gang, auch bei der Deutschen Bahn“, machte OB Frank Nopper deutlich.

Wenn der Gemeinderat grünes Licht gibt, könnte das Vorhaben 2018 starten. Vier Jahre lang würde dann voraussichtlich gebaut. Ob es schneller gehen könnte, wagte Stefan Setzer zu bezweifeln. „Vier Jahre, das ist eine Frage der Finanzierung und der Abläufe“, sagte der Chef des Stadtplanungsamts.

Stimmt der Gemeinderat morgen für das Projekt, soll im Jahr 2017 ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb durchgeführt werden. Allein dieser Akt fordert einen Zeitbedarf von knapp einem Jahr.


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