Quantcast
Channel: BKZ - RSS
Viewing all articles
Browse latest Browse all 9673

Gymnasiasten im „Rauschen der Städte“

$
0
0
Dachzeile: 
<p></p>

BACKNANG (pm). Es ist ein intermediales und interkulturelles Projekt: Schüler des Max-Born-Gymnasiums Backnang und des Liceum Ogolnoksztalace Zbigniew Herbert Warschau präsentieren ihr Arbeitsergebnis.

Von Stuttgart und Warschau gibt es Tausende Fotos. Ein jeder hat, wenn er an eine der beiden Städte denkt, bestimmte Bilder im Kopf. Doch wie klingt so eine Stadt? Schüler aus Backnang und aus Warschau sind dieser Frage im Rahmen des Polenaustauschs nachgegangen und haben eine interaktive Hörkarte der beiden Städte gestaltet. „Auf diese Weise ist ein etwas anderer Audioguide entstanden“, so Sara Dahme, Projektleiterin und Kunstlehrerin am Max-Born-Gymnasium Backnang über die Klangkompositionen, die man via QR-Codes über das Smartphone an verschiedenen Orten in Stuttgart hören kann. Der Audioguide funktioniert ohne Sprache und Text, denn er führt den Hörenden über Klänge und Geräusche durch die Stadt. Zusammen mit einer Karte, auf der verschiedene Hörbereiche eingezeichnet sind, muss man die jeweiligen Orte durch genaues Zuhören finden und kann sie so ganz neu wahrnehmen und die Stadt auf einer anderen Ebene kennenlernen.

Die Austauschschüler gingen zunächst gemeineinsam auf Entdeckungstour durch Warschau und Stuttgart. Sie sollten die Städte auf neuen Wegen erfahren. Dabei wurden sie zur Sensibilisierung teilweise blind durch die Stadt geführt. Unter Anleitung der Musikerin Kasia Kadlubowska erarbeiteten sie aus ihren Klangstudien prozesshaft zusätzliche eigene Klänge und Geräusche, teils mit Gegenständen und gefundenen Geräuschen, also Tonaufnahmen. Der Rhythmus der Stadt sollte hörbar werden. Geräusche, die bisher als störend oder lärmend wahrgenommen wurden, wurden auf diese Weise zu Melodien und Klangteppichen, durch die der Zuhörer die Stadt neu erleben soll. „Die Stadt wird durch diese Neuvertonung mit ihren eigenen Klängen zu einer Symphonie, ganz ohne Sprache und Text, für alle verständlich, allgemein gültig und dennoch ganz persönlich erlebbar“, schwärmt die Kunstvermittlerin und Pädagogin Sara Dahme über das Projekt.

Den großen Rahmen bildet der bereits schon seit vielen Jahren erfolgreich stattfindende Schüleraustausch zwischen dem Max-Born-Gymnasium und dem Liceum Ogolnoksztalace Zbigniew Herbert Warschau. Ziel des Projektes ist es vor allem, die Schüler über ihre Sprachbarrieren hinweg an einem gemeinsamen und zugleich divergenten Klangerlebnis in Stuttgart und Warschau teilhaben zu lassen: gemeinsam, da die Jugendlichen die Städte zusammen erforschen, verschieden, da jeder etwas anderes hört und wahrnimmt. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Stiftung für kulturelle Jugendarbeit, vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW), von der Volksbank Backnang und der Kreissparkasse Waiblingen. Präsentiert wurde das Projekt vor einem begeisterten Publikum im Theater Rampe in Stuttgart, das auch ein Tonstudio und die technische Ausrüstung zur Verfügung gestellt hat.


            Backnanger und Warschauer Gymnasiasten lernen sich im Workshop unter Anleitung der Musikerin Kasia Kadlobowska näher kennen.Foto: privat

Viewing all articles
Browse latest Browse all 9673