Von Peter Wark
BACKNANG. Eineinhalb Jahre wird dieser erste Bauabschnitt in Anspruch nehmen. Die Mauern an der Gerberstraße, am Kalten Wasser bis zur Aspacher Brücke werden erhöht, ein Hochwasserpumpwerk für das vorhandene Regenüberlaufbecken (RÜB 6) am Kalten Wasser errichtet und der bestehende Steg zwischen Gerber- und Eduard-Breuninger-Straße erneuert. Dieser erste Abschnitt wird, wenn alles läuft wie geplant, etwa eineinhalb Jahre Bauzeit in Anspruch nehmen.
Die Murr, sie könne auch „zur launischen Diva und zum Fluch“ werden, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper. Er erinnerte in seiner Rede zum Spatenstich an die dramatischen Hochwasser der Vergangenheit, insbesondere an das letzte aus dem Januar 2011. Ein Hochwasser, „das in dieser Art und Dimension so selten vorkommt, dass sich selbst ältere, alteingesessene Backnanger“ nicht an ein vergleichbares Ereignis erinnern könnten. 5000 Menschen waren ohne Strom, 60 Innenstadtbewohner mussten mit Schlauchbooten evakuiert werden, 550 Helfer waren teilweise bis zur Erschöpfung im Einsatz.
Einige wenige Anwohner, die das damalige Hochwasser teils schwer getroffen hatte, waren beim Spatenstich anwesend. Bevor gestern Kommunalpolitiker, der Landrat und Vertreter der Ämter und der Baufirma die Spaten in die Hand nahmen und je nach persönlichem Naturell zaghaft oder eher zurückhaltend in den zuvor eigens aufgeschütteten Sandhaufen stachen, segnete Dekan Winfried Braun das Hochwasserschutzvorhaben.
Über 11,1 Millionen sollen in den nächsten drei Jahren in die innerörtlichen Hochwasserschutzmaßnahmen investiert werden. 70 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt das Land.
Allerdings gibt es für die insgesamt vier geplanten Hochwasserpumpwerke (Obere Walke, Talstraße, Fabrikstraße, Kaltes Wasser) kein Geld aus Stuttgart. Die 6 Millionen dafür muss der Eigenbetrieb Stadtentwässerung selbst schultern. „Ertüchtigung der bestehenden Hochwasserschutzmaßnahmen“ lautet ein Zauberwort. Sprich: Die bestehenden Mauern werden erhöht. Dazu kommen neue Hochwasserschutzmauern und Dämme. Neben dem Steg zwischen Gerber- und Eduard-Breuninger-Straße sowie dem zwischen Oberer Walke und Adolff-Sportplatz soll auch die Aspacher Brücke erneuert werden. Hier gibt es eine klare zeitliche Vorgabe: Die neue Brücke soll zum Straßenfest 2018 fertig sein.
Der zweite Teilabschnitt der Schutzmaßnahmen umfasst den Bereich Aspacher Brücke bis Sulzbacher Brücke. Ein dritter Bauabschnitt wird sich dann den Bereichen Fabrikstraße, Theodor-Körner-Straße, Wilhelmstraße, Gartenstraße und Spinnerei widmen.