Von Renate Häussermann
ASPACH. „In Aspach tut sich was.“ André Eberle, neuer Leiter des Ordnungsamts, sieht zunächst die positive Seite der zahlreichen Baustellen und damit einhergehenden Verkehrsbeschränkungen beziehungsweise Umleitungen. Anwohner und Verkehrsteilnehmer sehen dies etwas kritischer.
Nahwärmeversorgung: Von der Biogasanlage Baumgärtner am Schöntaler Hof bis hinein ins Herz Großaspachs muss die Leitung verlegt werden: unter dem Autobahnzubringer hindurch, über die Backnanger Straße, die Lerchenstraße und die Gartenstraße wurde die Leitung bereits verlegt. Die Maßnahme im Auftrag der Süwag Erneuerbare Energien zieht sich abschnittsweise hin. Die Gemeinde beteiligt sich stellenweise und wechselt alte Wasserleitungen aus. Momentan befindet sich die Baustelle auf der Backnanger Straße am Rathaus.
Vier Wochen lang fließt der gewaltige Durchgangsverkehr durch die schmale Konrad-Weiser-Straße. Glücklicherweise ist die Ortsdurchfahrt diesmal für den Schwerlastverkehr gesperrt. Gleichwohl müssen sich die Linienbusse durchquälen. Auch mussten die Bushaltestellen verlegt werden.
Klaus Polaschek vom Bauamt ist zuversichtlich, dass die Arbeiten im vorgegebenen Zeitrahmen durchgezogen werden. Sollten sie auch, denn dann steht die nächste Sperrung in der Großaspacher Ortsdurchfahrt an.
Ufermauern: Während die Nahwärmeversorgungsleitung abseits des verkehrlichen Geschehens vom Rathaus aus unter dem Klöpferbach hindurch bis zur Rübengasse weiter verlegt wird, wird in der Hauptstraße die nächste Baustelle aufgeschlagen. Ab dem 23. Mai werden die Ufermauern des Klöpferbachs saniert.
Der Gemeinderat fasste hierzu in seiner jüngsten Sitzung den Baubeschluss. Die Arbeiten sind eine besondere Herausforderung für die Baufirma, die Kosten eine solche für die Gemeindekasse. 460000 Euro werden im Haushalt bereitgehalten. Wie hoch sie letztlich sein werden, wird die derzeit laufende Ausschreibung zeigen. Man rechnet mit einem Zuschuss vom Land.
Schwierig werden die Arbeiten deshalb, weil sich der Bach in unmittelbarer Nähe der Bebauung durch den Ort schlängelt. Will heißen: Rechts und links gibt es keinen Platz. Deshalb wird ein Kran aufgestellt. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Bushaltestellen versetzt werden müssen, wodurch einige Parkplätze wegfallen. Mehr noch: Die Hauptstraße wird während der Bauzeit, die sich bis Ende September hinzieht, halbseitig mit Ampelregelung gesperrt.
Bachaufwärts werden rechts und links jeweils 35 Meter marode Ufermauern Stück um Stück abgetragen. „Das meiste ist Handarbeit“, betont Klaus Polaschek. Dies hat einen besonderen Grund. „Sonst läge uns das Klöpferbachstüble im Bach“, weist Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner auf die schwierigen statischen Bedingungen hin. Die Gaststätte „Klöpferbachstüble“ befindet sich nur durch einen Fußweg getrennt im angrenzenden Gebäude.
Klöpferbach bekommt
mehr Platz
Bei den Arbeiten im Bach kommen die sogenannten Bermen weg; dabei handelt es sich um die Absätze unterhalb der Böschungen. Auch die verschlammte Saugstelle wird entfernt; die Feuerwehr kann darauf verzichten. Damit bekommt der Klöpferbach mehr Platz, wenn er nach heftigen Regenfällen doch einmal zum reißenden Gewässer anschwellen sollte. An der Brücke wird jedoch nichts verändert, sie ist Eigentum des Landkreises.
Vielleicht wird während der Bauzeit ein kleiner Gast gestört. Den Gemeindeoberen wurde von Vogelkundlern mitgeteilt, dass sich unter der Brücke die Gebirgsstelze eingenistet habe. Selbstverständlich will man sie nicht für immer vertreiben. Deshalb werden zwei Nistkästen in die neue Mauer integriert.
Erschließung: In Allmersbach am Weinberg wird ein weiterer Abschnitt des Baugebiets Dornfelder Straße erschlossen. Die 22 zur Verfügung stehenden Bauplätze sind allesamt verkauft. Seit Mitte März gibt es wegen der Erschließungsarbeiten eine halbseitige Sperrung der Rietenauer Straße. Wasserleitung und Kanal werden verlegt. Bis 15. April sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein. Dann ist Pause bis zu den Sommerferien. Und dann geht’s richtig los.
Vom 1. August bis 9. September wird der östliche Teil der Rietenauer Straße (Ortsdurchfahrt) bis zur Einmündung Angerweg voll gesperrt. Kanal und Wasserleitungen werden ausgetauscht.
Busverkehr: Die Vollsperrung der Rietenauer Straße in Allmersbach hat Konsequenzen für den Busverkehr. Der Linienbus kann nicht mehr über Rietenau und dann weiter nach Allmersbach und Kleinaspach fahren. Für den Busverkehr hat dies zur Folge, dass Rietenau in den Sommerferien von den Linienbussen nicht angefahren wird. Es werden deshalb Zubringerbusse zwischen Großaspach und Rietenau eingesetzt.