Quantcast
Channel: BKZ - RSS
Viewing all articles
Browse latest Browse all 9673

Denkfabrik soll Chancen erkennen und aufzeigen

$
0
0
Dachzeile: 
<p></p>

Von Armin Fechter

FELLBACH. „Die Welt scheint sich schneller zu verändern als jemals zuvor“, sagte Paal in der Schwabenlandhalle und sprach von Chancen, Herausforderungen, Risiken und Gefahren. Die Globalisierung sei, das habe sich 2015 gezeigt, keine Einbahnstraße: „Wir haben erlebt und erleben es noch, dass andere sich wünschen, davon zu profitieren.“ Die Unterschiede in der Welt seien so groß geworden, dass Ventile aufgingen.

Paal bekannte: „Ich gehöre nicht zu denen, die wenige Monate nachdem eine große historische Herausforderung begonnen hat, mit einem ,Wir schaffen das nicht‘ die Flinte ins Korn werfen.“ Er wandte sich gegen Bedenkenträger und Pessimisten und rief dazu auf, Schaffenskraft, Mut und Ideenreichtum zu zeigen.

„Lassen Sie uns weiterfahren bei der Suche nach Neuem“, rief Paal den Gästen zu. Die Digitalisierung werde eine Chance für fast alle Produkte und Dienstleistungen der IHK-Unternehmen sein, äußerte er sich überzeugt im Blick auf das Thema des Abends Industrie 4.0, zu dem Professor Thomas Bauernhansl, Leiter des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart und Leiter des Fraunhoferinstituts für Produktionstechnik und Automatisierung, später sprach.

Die Wirtschaft sei bereits sehr weit. Es gehe jetzt darum, dranzubleiben und das Tempo, mit dem diese Innovationen möglich sind, mitzugehen. Die Versorgung mit schnellen Internet sei dafür Grundvoraussetzung: „Dieses Thema muss in ganz kurzer Zeit abgeräumt sein.“

Ein Alarmsignal sieht Paal darin, dass IBM seine Entwicklungszentrale für das Internet der Dinge mit 1000 Arbeitsplätzen in München aufbaut – wo doch der Konzern seine Deutschlandzentrale in Stuttgart hat. Es werde zunehmend schwerer, kreative Köpfe in die Region zu locken: „Mir ist es deutlich zu gefährlich, das so laufen zu lassen.“ Gerade wenn es gut läuft, müsse man verstärkt vorausdenken. Als einen ersten Schritt forderte er die Schaffung einer Denkfabrik im Land. Sie soll Chancen erkennen, analysieren, aufbereiten und dann vorstellen. Trendscouting wäre dringend notwendig. Paal: „Sollte sich die Politik des Themas nicht annehmen, ist mein Vorschlag, dass wir es als Wirtschaft selbst organisieren.“

Zugleich sprach der Bezirkskammerpräsident die Herausforderungen durch die Flüchtlinge an. Neben der Integrationsarbeit müsse jedem klargemacht werden: „Wer Hilfsbereitschaft missbraucht, der verliert den Anspruch auf Hilfe.“ Auch die IHK sei gefordert, „und wir werden uns der Aufgabe stellen“, etwa wenn es gilt, Wege in Qualifizierung, Ausbildung und Beruf zu ermöglichen. Vier Fünftel aller Unternehmen in der Region haben in einer IHK-Umfrage erklärt, dass sie Flüchtlinge einstellen wollen, ein Drittel davon möchte auch ausbilden: „Für mich ist dies ein Arbeitsauftrag an die Kammer.“ So werden bereits Konzepte für eine Integration in Ausbildung erarbeitet. Die duale Ausbildung sei die Chance für die jetzige Situation. Zugleich müsse die duale Ausbildung mit der Fortentwicklung der Produktionen, Produkte und Dienstleistungen mithalten.

Paal ging auch auf die vielfältigen Initiativen im Kreis ein, so die Fachkräfteallianz und das Nachfolgenetzwerk. Die IHK schreibt 2016 erstmals zwei Auszeichnungen aus: eine zum Thema Sport und berufliche Ausbildung und eine zum Thema Unternehmen und Integration.

„Nur eines dürfen wir nicht:
            
            
              Langsamer werden oder aufhören, aufmerksam Entwicklungen zu verfolgen“
            
            
              
                
                
              
            
            
              IHK-Bezirkskammerpräsident
            
            
              Claus Paal

Viewing all articles
Browse latest Browse all 9673