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Einkaufsmarkt schließt seine Pforten Mitte August

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Von Yvonne Weirauch

KIRCHBERG AN DER MURR. Kurz nachdem Bürgermeister Frank Hornek die jüngste Gemeinderatssitzung eröffnet hatte, erfolgte die erste Frage aus der Bürgerschaft: „Der Edeka-Markt soll geschlossen werden, stimmt das? Und wenn ja, wie geht es dann weiter?“ Hornek bestätigte die Schließung.

Für den Ort ein Donnerschlag, denn damit stirbt die letzte Einkaufsmöglichkeit in der Gemeinde. Ob im Gebäude ein anderer Supermarkt Einzug hält, ist derzeit noch unklar. Klar ist nur: Das Thema treibt die Bürger um. „Nach der Schließung der Metzgerei Salzmann und Brosis Drogerie jetzt der Edeka-Markt. Für Kirchberg ist das tragisch, plötzlich und eigentlich unerwartet“, sagt Stadträtin Gudrun Wilhelm (Freie Liste Kirchberg). Es sei die letzte Möglichkeit innerorts gewesen, sich mit den Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten seien jetzt in Affalterbach, Backnang, Marbach und Steinheim. „Dort trifft man auch jetzt schon immer wieder Kirchberger beim Einkaufen.“ Die Gemeinde müsse alles dransetzen, dass ein Nachfolger gefunden werde.

Bürgermeister Frank Hornek war bekannt, dass der Markt schließt – allerdings war dies erst für Ende dieses Jahres angekündigt: „Dass die Schließung nun bevorsteht, ist eine relativ neue Botschaft.“ Das Gebäude gehöre einem privaten Investor, der schon seit einiger Zeit einen neuen Betreiber für den Supermarkt suche, so Hornek. „Fürchterlich“ sei die Vorstellung, wenn der Ort den Laden verliere. Denn: „Ein Einkaufsmarkt gehört zur Grundversorgung eines Ortes.“ Der Schultes weiter: „Ich möchte mir das gar nicht vorstellen, wenn es so weit kommt, dass wir hier tatsächlich keinen Markt mehr haben. Wir hätten damit ein ernsthaftes Problem.“

Im Moment liege alles eng zusammen, erst die Schließung des Drogeriemarktes, die Aufgabe des Metzgerladens und jetzt auch noch das Ende des Supermarktes. Hornek weiß um die Standortfrage, ist doch das Geschäft im Industriegebiet in Richtung Burgstall und nicht mitten im Ort gelegen. „Das Hauptproblem ist, dass wir in Kirchberg keine Durchgangsstraße mit täglich 10000 Autos haben“, so Hornek. Dann wäre so ein Edeka-Markt am idealen Platz. „Das die Umsätze hier nicht so sind, wie man es sich wünscht, ist einleuchtend.“ Die Schließung sei aber auch „betreiberbedingt“, schließlich wolle Edeka auch immer größere Märkte.

Bei den Kunden der Filiale hat es sich längst herumgesprochen, dass Erhard Mattes in Rente geht und der Markt geschlossen wird. „Wir waren froh, dass wir den Edeka am Ort haben“, sagt eine Kirchbergerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Sie fügt hinzu: „Ich habe hier alles bekommen, was ich brauche.“

Ein älteres Ehepaar lobt den fast „familiären Umgang“ mit den Mitarbeitern. Man sei immer freundlich begrüßt worden und habe alles gefunden, was man von einem Lebensmittelmarkt erwartet. Wo das Ehepaar in gut einem Monat einkaufen soll, weiß es jetzt noch nicht.

Erhard Mattes hat das Geschäft 13 Jahre geführt und nennt ohne Umschweife einen wichtigen Grund für die Schließung: „Der Markt wirft keine Gewinne ab. Wir haben keine Umsatzrückgänge, aber sie stagnieren. Und die Kosten müssen gedeckt werden, und das ist hier nicht der Fall.“

Eigentlich sei er schon seit gut einem Jahr im Ruhestand. Aber der 66-Jährige machte dennoch weiter, weil ihm der Markt und auch die Kirchberger am Herzen liegen.

Wehmut schwingt mit, das gibt er offen zu: „Es gibt hier so viele treue Stammkunden, da war schon ein persönlicher Umgang selbstverständlich.“

Im Markt herrscht an diesem Spätnachmittag normaler Betrieb. An der Wursttheke wird 100 Gramm Lyoner verlangt, eine Frau packt zwei Tüten mit Äpfeln und einen Kopfsalat in den Einkaufswagen und ein junger Mann überlegt, ob er lieber eine Flasche Cola oder doch lieber zwei Flaschen Bier mitnehmen soll. Währenddessen ruft ein Mann: „Herr Mattes, kann ich mir eine leere Kiste nehmen?“ „Klar“, lautet die Antwort. „Nehmen Sie sich dahinten eine weg.“ Filialleiter Mattes steht gerade am Leergutautomaten. Für einen Small Talk steht er immer mal Kunden parat. „Ich kenne die Stimmen, weiß, was die Kunden für Vorlieben haben. Es ist schon ein vertrauter Umgang.“ Ganz nach dem Motto „Der Kunde ist König“ will Mattes sein Wirken verstanden wissen. Auf gut 700 Quadratmetern war ein großes Sortiment geboten. „Die größeren Märkte haben eine Fläche von etwa 14000 Quadratmetern“, fügt Mattes hinzu, um die Dimension zu verdeutlichen.

Dennoch werden in seinem Markt bis zu 13000 Artikel verkauft. „Und eine große Weinabteilung gibt es auch.“ Der Kaufmann versucht, den Trend aufzuzeigen: „Die meisten sind mobil. Viele Kirchberger machen ihren Großeinkauf auswärts, wenn sie beispielsweise auf dem Heimweg vom Geschäft sind.“ Kleinigkeiten oder „wenn man etwas vergessen hat“ hole man im Kirchberger Edeka. Mit dem Hinweis auf die geschlossenen Geschäfte innerorts und dem ungünstigen Standort des Edeka-Marktes sagt Mattes: „Der Ort stirbt langsam aus.“

Dem 66-Jährigen fällt die Schließung selbst nicht leicht: „Das übernimmt ihnen hier leider so schnell keiner. Der Laden ist zu klein. Ich hätte es mir gewünscht, dass einer kommt und den Laden vom Fleck weg so übernimmt.“


            Am 12. August hat der Edeka-Markt in Kirchberg das letzte Mal geöffnet. Foto: J. Fiedler

BKZ-Jubiläumswette auf dem Stiftshof

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Von Kornelius Fritz

BACKNANG. Eine Vortragsreihe zur Stadtgeschichte, das Historienspiel „Judith von Backnang“, das an diesem Wochenende Premiere feiert, und schließlich ein großes Murrspektakel am ersten Septemberwochenende – die Stadt Backnang hat sich für das Jubiläumsjahr einiges einfallen lassen. Die Backnanger Kreiszeitung will da nicht hinten anstehen und mit einer eigenen Aktion dazu beitragen, dass das Jubiläum den Backnangern noch lange in Erinnerung bleibt.

Verlegerin Brigitte Janus fiel da spontan die Fernsehshow „Wetten, dass..?“ ein, die über Jahrzehnte in vielen Familien ein Pflichttermin am Samstagabend war. „Da gab es am Ende immer eine Stadtwette, bei der die Einwohner eine bestimmte Aufgabe lösen mussten“, erinnert sich die Geschäftsführerin der Stroh. Druck und Medien GmbH.

„Wetten, dass..?“ ist inzwischen zwar Geschichte, doch die BKZ will die Idee wieder aufgreifen. Und so lautet die Wette: „Wir wetten, dass die Backnanger es nicht schaffen, am kommenden Samstag ab 10.30 Uhr auf dem Stiftshof aus 950 Menschen die Zahl 950 zu bilden.“ Wie in der Fernsehshow gibt es natürlich auch einen Wetteinsatz: „Sollten wir verlieren, wird die BKZ pro Jubiläumsjahr fünf Euro, also insgesamt 4750 Euro, für die Sanierung der Stiftskirche spenden.“

Dem evangelischen Dekan Wilfried Braun käme diese Unterstützung sehr gelegen, denn von den geschätzten 3,5 Millionen Euro, die die Generalsanierung des Backnanger Wahrzeichens kosten soll, muss er rund 900000 Euro durch Spenden finanzieren. Etwa die Hälfte davon hat die Kirche bereits eingesammelt.

„Diese Aktion ist ein kreatives und schönes, bürgerschaftliches Zeichen für die Stadt und für die Stiftskirche“, sagt der Dekan. Und er wird natürlich alles daransetzen, dass die BKZ ihre Wette verliert. In einer Rundmail hat er bereits alle Pfarrer im Kirchenbezirk darum gebeten, in ihren Gemeinden für die Aktion zu werben. Gleichzeitig hofft er auf die Unterstützung vieler BKZ-Leser.

Wer mitmachen möchte, sollte am Samstag, 15. Juli, ab 10.30 Uhr auf den Stiftshof kommen und eine gute halbe Stunde Zeit mitbringen. Auch Backnang-Fans aus anderen Orten sind willkommen. Wenn es gelingt, die Zahl 950 aus Menschen zu bilden, wird BKZ-Fotograf Alexander Becher das Ergebnis vom Dach des Behördengebäudes am Stiftshof mit der Kamera festhalten. Das Foto wird auch die Titelseite der Sonderbeilage zieren, die die Backnanger Kreiszeitung zum Stadtjubiläum herausgibt.

Wie viele Menschen auf den Stiftshof pilgern werden, weiß heute natürlich noch niemand. „Wir sind aber auf alles vorbereitet“, sagt Georg Beïs, der die Aktion organisiert. So wird der Platz schon am frühen Morgen vom städtischen Bauhof für den Verkehr gesperrt. Mit Pylonen wird die Zahl 950 abgesteckt, damit die Teilnehmer wissen, wie sie sich aufstellen müssen. Moderiert wird das Event von Josh Kochhann, und da es heiß werden kann, stellt die Backnanger Kreiszeitung kostenlos Wasser zur Verfügung.

  Die Jubiläumswette der Backnanger Kreiszeitung findet am Samstag, 15. Juli, um 10.30 Uhr auf dem Stiftshof in Backnang statt. Wer mitmachen möchte, kann spontan und ohne Anmeldung vorbeikommen.
Wer mit dem Auto kommt, sollte bitte die umliegenden Parkhäuser nutzen.


            Aus dieser Position wird Fotograf Alexander Becher am kommenden Samstag das Ergebnis der Jubiläumswette dokumentieren. Dann wird es auf dem Stiftshof hoffentlich nicht mehr so leer sein wie auf diesem Bild. Foto: A. Becher

„Das wird im Verkehrschaos enden“

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Von Armin Fechter

WAIBLINGEN. Die Pläne zur Luftreinhaltung in der Landeshauptstadt lassen im Rems-Murr-Kreis alle Alarmglocken schrillen: Sollten für Stuttgart befristete oder gar dauerhafte Durchfahrtsverbote erlassen werden, könnte dies dramatische Folgen für das Umland haben. In großem Umfang würde dann nämlich, so Kreisrat Christoph Jäger (CDU) gestern im Umwelt- und Verkehrsausschuss, der Verkehr nach außerhalb verlagert – und damit auch die gesamte Problematik, die den anvisierten Maßnahmen zugrunde liegt. Blechlawinen rollen dann durch die Umgebung, produzieren zusätzlichen Lärm und ziehen Schwaden von Abgasen hinter sich her. Der Feinstaub und die Stickoxide, von denen sich Stuttgart damit befreit, landen dann im Umland.

„Der Rems-Murr-Kreis muss sich für seine Bevölkerung einsetzen“, erklärte Jäger. Es sei deshalb wichtig, dies auch nach Stuttgart zu signalisieren. Das bekräftigte Albrecht Ulrich (Freie Wähler). In der ganzen Sache müsse man auch die Umlandkreise mitbetrachten, forderte er und mahnte eine Gesamtstrategie für den Straßenverkehr an. Um Stuttgart zu entlasten, sei es unabdingbar, das Straßennetz um die Landeshauptstadt herum zu verstärken. Nur so könne man Stuttgart insgesamt besser frei halten. Ein geeignetes Instrument sieht Ulrich im Nordostring, der den Raum Ludwigsburg mit dem Raum Waiblingen/Fellbach verbinden würde. Die Grüne Ulrike Sturm widersprach energisch: „Der Nordostring gehört nicht zum vordringlichen Bedarf, und er löst auch die aktuellen Probleme nicht“, konstatierte sie. Ihre Fraktionskollegin Astrid Fleischer bezeichnete die Diskussion um den Nordostring gar als schizophren: „Wenn wir den bauen, werden wir noch mehr Verkehr ernten.“ In der Tat waren alle Planvarianten für eine solche Querachse in der Raumschaft umstritten, und es gab auch ökologische Bedenken. Die grün-rote Landesregierung beendete die Debatten schließlich, indem sie das Vorhaben 2013 endgültig aufgab. In der Region gibt es aber nach wie vor Befürworter des Straßenbauprojekts.

Das ganze Thema werde nicht sachgerecht behandelt, befand derweil Josef Heide (AfD/Unabhängige). Man müsse die Sache großflächig angehen. Und im Übrigen zog er in Zweifel, dass die Luft in Deutschland immer schlechter wird. Ganz im Gegenteil, so Heide: Studien hätten gezeigt, dass die Sonneneinstrahlung in den letzten Jahren um zwei Prozent gestiegen sei, weil sich weniger Staub in der Luft befinde.

Feinstaub und Stickoxide

sind gesundheitsgefährdend

Diese Bemerkung fand nun Ulrike Sturm gar nicht amüsant. Polemisch wies sie den Gedanken zurück, dass es wohl gut sei, wenn mehr Staub in der Luft ist. „Das habe ich nicht gesagt“, eiferte Heide retour. Doch die Grüne ließ sich nicht bremsen: Stuttgart stehe mit dem Rücken zur Wand, es müsse etwas passieren, um die Bürger zu schützen. Die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden sei gesundheitsgefährdend – das müsse man noch einmal betonen, sagte Sturm.

Aber Feinstaub gibt es nicht nur in Stuttgart. Der Landkreis solle sich, so forderte die Grüne weiter, ein Beispiel an dem Plan nehmen und überlegen, was man an Rems und Murr tun könne. Mit einer bloßen Stellungnahme zum Luftreinhalteplan für Stuttgart sei das Thema jedenfalls noch nicht erledigt.

Dass sich die Landkreise rund um Stuttgart in der Sache positionieren, ist nach Auffassung von Jochen Haußmann (FDP/FW) richtig und wichtig. Er setzt, wie er sagte, darauf, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Ende von ganzjährigen Fahrverboten Abstand nimmt. Das Thema habe schließlich auch eine soziale Komponente: Nicht jeder verfüge über den Geldbeutel, um sich kurzerhand einen neuen Wagen mit höherer Abgasnorm-Kennziffer zu leisten. So dürfen Dieselfahrzeuge, die nicht der aktuellen Euro-6-Norm entsprechen, an Feinstaubtagen ab 2018 in Stuttgart nicht fahren. Das Gleiche gilt auch für Benziner, die nicht mindestens die Euro-3-Norm erfüllen.

Christoph Jäger ist jedoch überzeugt: „Fahrverbote lösen die Probleme nicht.“ Viel mehr sei dagegen mit der Straßenreinigung zu erreichen: Der Abrieb von Reifen und Bremsen steuere einen großen Anteil zum Feinstaub bei, gerade an engen und viel befahrenen Streckenabschnitten wie dem Neckartor. Und solche Staubpartikel kämen auch, so merkte er an, von Elektroautos. Da musste aber wieder Astrid Fleischer einhaken: In Sachen Luftreinhaltung gehe es auch um Stickoxide, hielt die Grüne dagegen – und die kommen allein von den traditionellen Verbrennungsmotoren.

Mit Blick Richtung Stuttgart überlegte unterdessen der Großerlacher Bürgermeister, den Spieß umzudrehen: „Machen wir einen Luftreinhalteplan für Waiblingen“, schlug Jäger listig vor.

Solche Gedanken sind nicht aus der Welt. Auch Klaus Riedel (SPD) fand, es wäre „ganz sinnvoll“, wenn man sich mit den Auswirkungen der Feinstaub-Problematik aufs Remstal befassen würde.

Landrat Richard Sigel beschrieb derweil „die Perspektive, die wir wahrnehmen“: Einerseits stünden Fahrverbote im Raum, unter denen die Bevölkerung im Umland zu leiden habe, andererseits gingen in Stuttgart immer neue Verkaufszentren mit riesigen Parkhäusern in Betrieb. Da solle man doch eher das öffentliche Nahverkehrsangebot ausbauen.


            Der Verkehr sucht sich seinen Weg. Kommen Fahrverbote für Stuttgart, weichen Autofahrer großräumig aus, um ihr Ziel – beispielsweise die Autobahn – zu erreichen. Foto: A. Becher

Saisonauftakt der Roten ist am 12. August

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(hes). Die TSG Backnang startet am Samstag, 12. August, in die Oberliga-Saison. Um 15.30 Uhr treten die Roten bei der TSG Balingen an. Das ergab der Staffeltag, der gestern Abend in der Sportschule im südbadischen Steinbach stattfand. Dort wurden die Termine für die Runde festgezurrt. Das erste Heimspiel tragen die Backnanger am Samstag, 19. August, um 15.30 Uhr gegen den Göppinger SV aus. Die TSG muss auch zwei Mal freitags ran. Offen ist die Anstoßzeit der Partie in Nöttingen. Die TSG würde statt 18.30 Uhr lieber um 19.30 oder 19.45 Uhr kicken.

Ansetzungen – Samstag, 12. August: TSG Balingen – TSG Backnang (15.30 Uhr). – Samstag, 19. August: TSG Backnang – Göppinger SV (15.30). – Mittwoch, 23. August: FC Nöttingen – TSG Backnang (Uhrzeit offen). – Samstag, 26. August: TSG Backnang – Karlsruher SC II (15.30). – Freitag, 1. September: SSV Reutlingen – TSG Backnang (19.45). – Samstag, 9. September: TSG Backnang – TSG Weinheim (15.30). – Samstag, 16. September: Bahlinger SC – TSG Backnang (15.30). – Samstag, 23. September: TSG Backnang – FV Ravensburg (15.30). – Freitag, 29. September: FSV 08 Bissingen – TSG Backnang (19). – Samstag, 7. Oktober: TSG Backnang – Astoria Walldorf II (15.30). – Samstag, 14. Oktober: SV Spielberg – TSG Backnang (15.30). – Samstag, 21. Oktober: TSG Backnang – FV 08 Villingen (15.30). – Samstag, 28. Oktober: TSG Backnang – SV Sandhausen II (15.30). – Samstag, 4. November: Neckarsulmer Sport-Union – TSG Backnang (14.30). – Samstag, 11. November: TSG Backnang – CfR Pforzheim (14.30). – Samstag, 18. November: SV Oberachern – TSG Backnang (14.30). – Samstag, 25. November: TSG Backnang – SGV Freiberg (14.30).

Wasserballer bleiben auswärts ohne Sieg

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(egf). Als die 11:14-Niederlage für die Verbandsliga-Wasserballer der TSG Backnang beim Namensvetter aus Weinheim feststand, bilanzierte Trainer Eckehardt Stecher sachlich: „Wir haben es versäumt, innerhalb der ersten drei Viertel unsere Tormöglichkeiten zu nutzen. Den sich daraus ergebenen Rückstand kann man nicht innerhalb eines Viertels aufholen. Dennoch – drei bis vier weitere Minuten hätten heute gereicht, um das Blatt noch zu wenden.“

Der Auftakt nach Anpfiff war vielversprechend. Backnang bestimmte das Geschehen, erspielte sich zahlreiche Tormöglichkeiten, doch Zählbares gab es nicht zu verbuchen. Anders die Gastgeber: Mitte des ersten Viertels nutzten sie die Möglichkeit, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Dies feierten die Kurpfälzer zu lang, denn im Gegenzug erzielte Daniel Sieger das 1:1. Die Murrtaler blieben am Drücker, doch der Ball wollte nicht ins Gehäuse der Gastgeber. Selbst 1:1-Situationen gegen den Weinheimer Torwart oder auch Überzahlspiele führten nicht zum Erfolg. Wie es geht, zeigte das Team aus dem Rhein-Neckar-Kreis. Zwei Chancen, zwei Tore und es stand 3:1 für die Gastgeber. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Christian Dlouhy zum 2:3 beantwortete Weinheim mit derselben Effektivität: Zwei weitere Treffer bedeuteten einen 2:5-Pausenrückstand für Stechers Mannschaft. Der Verlauf des zweiten und dritten Spielabschnittes glich dem des ersten. Backnang vergab seine Torchancen und Weinheim traf. So ging Viertel Nummer zwei mit 3:1 an die Gastgeber (Florian Illek traf für Backnang) und der dritte Spielabschnitt ging mit 4:2 an Weinheim (Christian Dlouhy und Jan-Luca Friedemann waren für Backnang erfolgreich). Folglich startete Backnang ins Schlussviertel mit einem 5:12-Rückstand, der direkt nach dem Wiederanpfiff auf 5:13 anwuchs. Bemerkenswert ist, dass 10 der 13 Gegentore aufs Konto zweier Weinheimer Aktiven gingen, die bis dahin Katz und Maus mit Backnangs Abwehr spielten. Nach dem 13. Gegentor schien es, als ob bei den Murrtalern ein Schalter umgelegt wurde. Jetzt klappte alles. Auch die Präzision im Abschluss war da. So starteten die Stecher-Schützlinge die Aufholjagd. Der Rückstand schmolz. Zweimal Thomas Eberspächer sowie je einmal Dlouhy, Sieger und Friedemann verkürzten auf 10:14. Den Schlusspunkt zum 11:14 setzte Valentin Schneider in der Schlussminute. Mehr war für Backnang nicht drin. Die wiedergewonnene Treffsicherheit kam zu spät, um das Blatt zu wenden.

TSG Backnang: Fuggmann, Fath – Eberspächer (2 Tore/1 Ausschluss), Friedemann (2/0), Illek (1/1), Büter, Huthmacher, Schneider (1/0), Segert (0/2), Dlouhy (3/1), Oesterle, Sieger (2/0).

SG hält Ausschau nach weiterem Zugang

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Von Heiko Schmidt

Mit zwei Probespielern, die für die vakante Position bei den Großaspachern ein Thema sind, reisten die Schwaben ins Trainingslager in Walchsee: Yannick Thermann und Gaetan Weissbeck. Das Duo machte die sieben intensiven Tage mit täglich zwei bis drei Einheiten und den 2:0-Testspielsieg gegen den österreichischen Zweitligisten FC Liefering mit.

Eine Entscheidung ist nach der Rückkehr aus Österreich gefallen. Der Sonnenhof wird den 20-jährigen Weissbeck nicht verpflichten. „Er ist ein interessanter Spieler, aber nicht der Spielertyp, den wir suchen“, begründet der Großaspacher Sportchef Joannis Koukoutrigas die Entscheidung. Hingegen ist der 23-jährige Thermann, der einen laufenden Vertrag beim Regionalligisten Stuttgarter Kickers hat, weiterhin ein Thema für den Sonnenhof. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Wir wollen uns mit dem Jungen in dieser Woche zusammensetzen“, sagt Koukoutrigas. Das hört sich nach einem starken Interesse der SG an, zumal Thermann in allen fünf Testpartien für den Drittligisten gespielt hat.

Interesse hatte der Sonnenhof auch an Erik Zenga. Der 24-jährige Mittelfeldmann verfügt aber noch über einen Vertrag bis zum Sommer 2018 beim Zweitligisten SV Sandhausen. „Er war ein großes Thema für uns“, stimmt Koukoutrigas zu. Allerdings schiebt er auch gleich nach: „Der Wechsel hat sich zerschlagen, weil Sandhausen ihn nicht hergibt.“ Somit strecken die Großaspacher ihre Fühler nach einem anderen Kandidaten für die Sechser-Position aus. Ansonsten steht der Kader des Drittligisten fest.

Um für den Saisonstart am Sonntag, 23. Juli, um 14 Uhr in der Mechatronik-Arena, gegen Magdeburg gerüstet zu sein, hat der Sonnenhof die Grundlagen beim Trainingslager in Walchsee geschaffen. „Hinter den Jungs stecken sehr intensive Einheiten, nicht nur die körperliche, sondern auch die Belastung für den Kopf sind in einem Trainingslager extrem“, sagt Trainer Sascha Hildmann. Er ergänzt: „Ich weiß, dass ich viel von der Mannschaft verlange, tagtäglich in zwei bis drei Einheiten höchste Konzentration in Sachen Einsatz und taktischem Verhalten. Aber egal ob Training oder Testspiel – unsere Spieler haben das gut gemeistert, ich bin sehr zufrieden.“

Jedoch gab es in Österreich einige angeschlagene Spieler. Kapitän Daniel Hägele bekam in der Testpartie gegen Liefering einen Schlag auf den Fuß. „Es war nur eine leichte Kapselverletzung“, gibt Sportchef Koukoutrigas Entwarnung. Hägele konnte am nächsten Tag wieder mittrainieren, genauso wie Michael Vitzthum. Der Zugang prallte bei den Übungseinheiten mit Lukas Hoffmann zusammen und zog sich dabei eine Platzwunde am Kopf zu, die genäht werden musste. Felice Vecchione absolvierte nach seiner langen Verletzungspause das Mannschaftstraining bis zum Testspiel gegen Liefering mit. Dort schied er aber bei seinem 20-minütigen Einsatz mit Oberschenkelproblemen aus. Vecchione wird diese Woche pausieren und in der Reha fit gemacht. Mario Rodríguez hat erste Teileinheiten auf dem Platz absolviert. „Wichtig ist aber, dass wir weiterhin in Absprache mit der medizinischen Abteilung sehr gezielt und dosiert mit ihm trainieren und nichts überstürzen“, sagt Trainer Hildmann. Jannes Hoffmann hat komplett individuell trainiert und wurde zusätzlich behandelt, er wird sicherlich noch einige Zeit brauchen. Nico Gutjahr hat hingegen in Aspach sein Aufbauprogramm durchgezogen.

Welche der angeschlagenen Akteure die letzten beiden Testpartien mitmachen, ist offen. Morgen (16 Uhr) spielt der Drittligist in Auenstein gegen den Regionalligisten SC FreiburgII. Am Samstag (14 Uhr) steigt die Generalprobe in Pfaffenhofen bei Brackenheim gegen den Regionalligisten TSG HoffenheimII.


            Die Zukunft von Großaspachs Probespieler Yannick Thermann ist offen.Foto: Baumann

Kinderbetreuung wird teurer

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Von Renate Häußermann

ASPACH. Zum Kindergartenjahr 2017/2018 werden in der Gemeinde Aspach die Elternbeiträge erhöht. Dies beschloss jetzt mehrheitlich der Gemeinderat. Doch es gab auch Kritik. Vor allem aus der SPD. So forderte etwa Wolfgang Schopf „wesentlich sozialer“ mit dem Thema umzugehen. Alleinerziehende mit zwei Kindern unter drei Jahren müssten bei einer Ganztagesbetreuung von 7 bis 17 Uhr monatlich 680 Euro aufbringen (bisher 648 Euro). Schopf bezweifelte, dass dies zum Beispiel einer Verkäuferin möglich wäre.

Land und Kreis sollten sich finanziell stärker einbringen, so die Forderung der SPD-Räte. „Wir können auch sagen, wir verlangen nichts“, schlug Schopf vor. „Das verschlägt mir die Sprache“, entgegnete Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner. Schopfs Vorschlag wäre nach Weinbrenners Auffassung „zutiefst unsozial“. Und: „Ihre Empfehlung führt in die Irre.“ Es gehe lediglich darum, die Eltern angemessen zu beteiligen.

Einrichtungen zur Kinderbetreuung sind für die Kommunen Zuschussbetriebe. Kommunale und kirchliche Landesverbände sind sich einig, einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent durch Elternbeiträge anzustreben. In Aspach bewegt sich der Kostendeckungsgrad bei gerade mal 12 bis 15 Prozent. „Um den Kostendeckungsgrad weiter zu erhöhen, ist es notwendig, bei den prozentualen Aufschlägen der einzelnen Betreuungsformen nachzusteuern und die Elternbeiträge an den angebotenen Leistungen und Betreuungszeiten zu orientieren“, schrieb Kämmerer Holger Dörrscheidt in der Sitzungsvorlage. Dies auch mit Blick auf die vollzogenen Tariferhöhungen im Sozial- und Erziehungsbereich.

Nur vier Räte stimmten

gegen die Erhöhung

Eine Familie mit einem Kind bezahlt künftig 155 Euro pro Monat für ein Kind über drei Jahren in einer Kita bei verlängerten Öffnungszeiten von 7 bis 14 Uhr (bisher waren es 144 Euro). Bei einer Ganztagesbetreuung wären es 250 Euro (bisher 214 Euro).

Für ein Kind unter drei Jahren werden bei verlängerten Öffnungszeiten 250 Euro (214 Euro) verlangt, bei einer Ganztagesbetreuung beläuft sich der Beitrag auf 450 Euro (428 Euro).

„Wir sind nicht bei denen, die die teuersten sind“, beteuerte Weinbrenner. Dennoch war es nicht allen Gemeinderäten wohl dabei. So beantragte Hannah Notstein (CDU/BWA), über die drei Beschlusspunkte getrennt abzustimmen. Sie begründete es damit, dass eine Familie 30 Euro Erhöhung pro Monat sehr wohl spüre. Nur vier Räte stimmten gegen die Erhöhung, zwölf waren dafür. Im Übrigen ist es mit dieser Erhöhung nicht getan. Der Beschluss gilt auch für eine erneute Erhöhung fürs Kindergartenjahr 2018/2019.

Einig waren sich die Gemeinderäte bei den beiden anderen Punkten, die die Benutzungsordnung für die Kindertageseinrichtungen und die Schulkindbetreuung betreffen. So kam es laut Holger Dörrscheidt immer häufiger vor, dass Kinder nicht pünktlich abgeholt wurden und dadurch besonders zum Ende der täglichen Betreuungszeit zusätzliche Personalkosten entstanden. „Gespräche mit betroffenen Eltern haben leider nicht zur Verbesserung der Situation beigetragen“, berichtete er. Deshalb kam nun der Vorschlag der Verwaltung, bei wiederholter verspäteter Abholung die Eltern zur Kasse zu bitten. 30 Euro werden künftig verlangt.

Dank und Aufforderung, weiterzumachen

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Von Annette Hohnerlein

ALTHÜTTE. „Jemand, der neu in Althütte ist, wird sehr schnell merken, dass wir kein verschlafener Haufen sind. Wir sind eine engagierte Gemeinschaft.“ Mit diesen Worten beschrieb Reinhold Sczuka das lebendige Gemeinwesen und die zahlreichen Aktivitäten in der Gemeinde im Schwäbischen Wald. Er lud die Neubürger ein, sich miteinzubringen und riet ihnen, „sich nicht von einem eventuell ersten schwäbischen Grummeln aus dem Konzept bringen zu lassen“. Zum dritten Sommerempfang unter dem Motto „Althütte grüßt und ehrt“ waren viele alteingesessene und neue Bürger sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft in die Festhalle gekommen.

Nach einem schwungvollen Auftakt durch den Musikverein Althütte unter seinem Dirigenten Claus Binder wurden zunächst verdiente Blutspender ausgezeichnet. Reinhold Sczuka betonte die Bedeutung dieses Engagements für die Versorgung schwer kranker und verletzter Patienten und betonte: „Ohne unsere Blutspender geht es nicht.“ Zusammen mit Sven Semet, dem ersten Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes Althütte, und dem Bereitschaftsleiter Fabian Becker verlieh er Ehrennadeln an folgende Spender: Melina Rau für 10 Blutspenden, Herta Rombold, Christina Semet, Manfred Tegenkamp und Franz Tösch für 25, Peter Vorberg für 50 und Rainer Peter für 75 Blutspenden.

Anschließend erhielten drei Mannschaften des TSV Althütte aus den Händen des Bürgermeisters die Silbermedaille der Gemeinde für ihre sportlichen Erfolge: Das Team Damen 40 der Abteilung Tennis mit Heike Eisenbraun, Carmen Schiller, Steffi Hellenschmidt, Sabine Bissinger, Inge Rathgeber, Sabine Kaesser und Ute Siegle, das Team Herren 55 der Abteilung Tennis mit Charly Huter, Peter Bierbaum, Theo Gotthardt, Jürgen Beyer, Alois Hanke, Wilfried Eisenbraun, Werner Brucker, Uwe Fratzke, Alfred Funk und Georg Werf, sowie die U-13-Mannschaft der Abteilung Tischtennis mit Simon Rothweiler, Michael Bechthold, Niko Jordan, Kevin Herb und Ingmar Andresen-Paulsen.

Silbermedaillen erhielten auch folgende Musiker des Musikvereins Althütte für erfolgreich absolvierte Lehrgänge des Blasmusikverbandes Rems-Murr: Mia Müller, Laura Reining, Maja Gräsing, Sanna Stohler und Theresa Eisenmann. Auch Einzelsportler wurden für ihre Wettkampferfolge mit einer Silbermedaille ausgezeichnet: Die Langläufer Marco Werder und Anna Kahle von der Skiabteilung der TSG Backnang, Michael Dreher und Rainer Reusch von der Tischtennisabteilung des TSV Althütte und Bogenschützin Carolin Martin von der Schützengilde Welzheim. Mit Goldmedaillen wurden die Leistungen folgender Sportler gewürdigt: Björn-Kristoffer Seibt vom Armare Taekwondo und Fitness Club Waiblingen, Langläufer Patrick Werder von der Skiabteilung der TSG Backnang, Tischtennisspielerin Rita Joos vom SV Kaisersbach und Billardspieler Tankred Volkmer vom Pool-Billard-Club Backnang 2006.

Auch Bürger, die sich in ehrenamtlicher Arbeit für das Gemeinwohl einsetzen, wurden mit Medaillen der Gemeinde ausgezeichnet: Leonhard Fröscher, Helga Bareither und Heinz Wacker für ihren jahrzehntelangen Einsatz für das Deutsche Rote Kreuz Althütte, Ute Wendel für ihre ebenfalls jahrzehntelange Arbeit im TSV Sechselberg, im Seniorenfahrdienst und als Gemeinderätin, Lore Gruber für ihre Tätigkeit im Sozialverband VdK Althütte, Helmut Dreher und Till Semet für das Betreiben des Heimatmuseums Althütte, Helmut Heinle, Annette Jeutter, Nicki Münderle und Ursula Munz für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Chorgemeinschaft Althütte-Sechselberg, Adelheid Luiszer, Albrecht Kurz und Hannelore Bessinger für den Deutschunterricht für Flüchtlinge im Arbeitskreis Asyl, Steffen Klauss, Andreas Dietz und Florian Grünbeck für ihre Arbeit als Spielleiter und Trainer im TSV Althütte sowie Siegfried Weller für viele Jahrzehnte Aktivität im Posaunenchor Althütte.

Sczuka verband seine Wertschätzung der Geehrten mit der Hoffnung, dass diese sich auch in Zukunft engagieren: „Dank ist die Aufforderung, weiterzumachen.“

Nachdem der Musikverein Althütte das Programm mit zwei weiteren Musikstücken beschlossen hatte, waren die Bürger eingeladen, den Abend bei einem Imbiss im gemeinsamen Gespräch ausklingen zu lassen.

„Althütte grüßt und ehrt“: Unter diesem Motto wurden engagierte Bürger beim Sommerempfang gewürdigt. Fotos: A. Hohnerlein

            Die Blutspender wurden unter anderem von Bürgermeister Reinhold Sczuka (links) gewürdigt.

Katze mit Seil an Baum aufgehängt

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Von Florian Muhl

BURGSTETTEN. Mit aufgelöster Stimme ruft Valentina Fortino vergangenen Donnerstag bei unserer Zeitung an. Wenige Stunden zuvor hat die 20-Jährige die grausame Nachricht erhalten, was mit ihrem Kater Jack passiert ist, den sie seit fünf Tagen vermisst: Die zehnjährige Katze wurde regelrecht aufgeknüpft. „Wer macht so was? Wer ist nur so grausam?“, fragt die junge Burgstallerin, die mit ihrer Familie in der Hauptstraße wohnt.

Bereits am Sonntag, vier Tage vor dem Anruf, war der strangulierte Kater gefunden worden, an einem Seil an einem Baum im Gänsbergweg hängend, von einem zehnjährigen Mädchen, das gegen 8.30 Uhr wohl auf dem Weg zum nahe gelegenen Spielplatz war. Sie informierte sofort ihre Mutter über den grausigen Fund, die dann die Polizei alarmierte.

„Bei uns ging am Sonntag um 8.41 Uhr ein Anruf ein, dass an einem Feldweg in der Nähe des Amselwegs in Burgstall ein unbekannter Täter eine Katze mit einem Seil stranguliert und dann an einem Baum festgebunden hat“, bestätigt Polizeisprecher Holger Bienert. Da es ein Sonntag war, nahmen die Beamten das tote Tier mit aufs Revier. Am nächsten Tag brachten sie den Kater zum Bauhof nach Backnang. Von dort gibt es jeden Donnerstag einen Transport zur Tierkörperbeseitigungsanlage in Fellbach.

Davon, dass ihr Liebling nur 300 Meter Luftlinie von seinem Zuhause leblos aufgefunden wurde und was danach mit ihm geschah, wusste Valentina Fortino bis Mittwochabend noch nichts. Sie gestaltete am Sonntag Vermisstenanzeigen mit Fotos von ihrem schwarz-weißen Jack und hängte sie an Laternenmasten im Ort. Einen dieser Aushänge entdeckte wiederum die Mutter des zehnjährigen Mädchens und informierte die Besitzerin des Katers.

Valentina Fortino hat wenig Hoffnung, dass der Täter dingfest gemacht werden kann. Auch die Polizei hat noch keinerlei Anhaltspunkte. Es handele sich im vorliegenden Fall um Tierquälerei und damit um eine Straftat. „Da erfolgt automatisch eine Anzeige gegen unbekannt“, sagt Polizeisprecher Holger Bienert.

Nahkampf trifft Psychologie

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Von Christine Schick

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, sind Sie zum zweiten Mal beim Sommerpalast in Murrhardt dabei. Man hat mir geflüstert, das Festival habe Ihnen gar nicht schlecht gefallen. Stimmt das?

Ja, das stimmt wirklich. Die Stimmung war wunderbar, und ich finde Festivals sowieso richtig klasse, trete gern dort auf. Eine Besonderheit damals war, dass ich mich an dem Abend ziemlich verspätet hatte. Ich hab mich bei einem Zug vertan, dann improvisiert und bin ins Taxi umgestiegen, nur dass auf der Hinfahrt auch noch gefühlt sämtliche Straßen gesperrt waren. Als ich schließlich gegen 20.30 Uhr im Sommerpalastzelt eingetroffen bin, haben die Leute mich trotzdem bejubelt. Spontan hab ich mich entschlossen, einfach die ganze Odyssee zu erzählen. Das Publikum ist total mitgegangen und hat mir einen prima Einstieg beschert. Das Eis zwischen mir und den Murrhardtern war gebrochen.

Sie leben heute in Berlin, sind aber im baden-württembergischen Lörrach aufgewachsen. Ist dieses seltsame Schwabenbashing (öffentliche Beschimpfung) in der Hauptstadt immer noch ein Thema? Interessiert Sie das überhaupt?

Ja, darüber wird immer noch diskutiert, wobei ich auch zugeben muss, im Grunde interessiert mich das wirklich nicht. Das generelle Thema ist schon klar. Die Schwaben stehen als Pars pro Toto für die Menschen, die in die Stadt kommen und denen es wirtschaftlich besser geht. Sie tragen zur Gentrifizierung bei, sprich, treiben die Mieten hoch. Aber im Grunde genommen finde ich die Anti-Schwaben-Sprüche und die Art, das Problem auf eine spezifische Gruppe zu beziehen, im Kern nur unglaublich kleinkariert und provinziell.

Die Vorankündigung Ihres Programms „Entscheidet euch“ und auch die Tatsache, dass Sie Blog-Beiträge für die Zeitschrift „Psychologie heute“ schreiben, verweist auf einen, sagen wir mal, auch therapeutischen Ansatz. Helfen Sie der Psychologie ein bisschen dabei, sich wieder mehr gesellschaftspolitischen Themen anzunehmen?

Vielleicht hilft die Psychologie vor allem mir.

Okay.

Also zu meinem Arbeitsverständnis: Nietzsche hat mal gesagt, der Philosoph sei ein Arzt der Kultur. Das finde ich eigentlich sehr schön. Und mein Blick auf die Themen, über die ich rede, war immer auch ein psychologischer, genauso in der Politik, eigentlich bei jedem Thema. Als das Angebot von „Psychologie heute“ kam, über das ich mich sehr gefreut habe, lag es also nahe, für die Website ab und zu einen Blog-Beitrag zu schreiben. Weil ich es wichtig finde, wie Sie es sagen, dass sich auch die Psychologie nicht abkapselt und sich gesellschaftlichen Themen widmet. Auf der anderen Seite müssen die, die übers politische Geschäft reden, verstehen und wissen, dass es psychologische Effekte gibt. Viele, die sich mit Politik beschäftigen, sagen: Ah, Psychologie, das sind die weichen Themen. Da geht es darum, die Leute wieder auf den rechten Weg zu bringen. Selbstfindung im Spiegel eines säkularisierten Priesters. Das sollen mal die Therapeuten erledigen. Aber das ist ja ein viel größeres Feld.

Das heißt, das ist für Sie auch kein Widerspruch, sondern kann sich einfach ergänzen.

So ist es. Ich habe da nie Widersprüche gesehen. Ich finde das Schlimmste ist diese Kleingeistigkeit. Also, wenn man sich abkapselt und sagt, ich bin politischer Kabarettist, deswegen weiß ich genau, wo der Feind steht. Ich sage, spannender ist doch die Frage, warum wir Feinde brauchen, obwohl wir uns für die Guten halten?

Im Programm sagen Sie, dass wir mehr Mut zu falschen Entscheidungen und mehr Mut zum Scheitern haben sollten. Wann war Ihre letzte falsche Entscheidung und wie sah sie aus?

Oh, eigentlich trifft man ja ständig falsche Entscheidungen. Also die größte falsche Entscheidung meines Lebens war, glaube ich, die, als ich bei SWR3, da war ich noch beim Radio, rausgeflogen bin. Das ist schon über zehn Jahre her. Der Hintergrund war, dass ich einfach keine Zeit mehr hatte und meine Bühnenkarriere begann. Es ist ein typisches Beispiel für die schlimmsten Entscheidungen, die es gibt. Das sind nämlich nicht diejenigen, die man trifft und die man dann bereut, sondern diejenigen, die man gar nicht getroffen hat. Also die Nicht-Entscheidungen, die dazu führen, dass man sich das Zepter aus der Hand nehmen lässt. Das zeigen auch psychologische Untersuchungen. So habe ich mich damals auch nicht aktiv entschieden. Ich hätte einsehen müssen, dass die Zeit beim Radio eine Etappe war, aber nun vorbei ist. Aber ich wollte alles haben, also trotzdem auch noch Radio machen, obwohl ich längst die Bühne hatte; die Sicherheit der gefühlten Festanstellung haben und gleichzeitig als Künstler unterwegs sein. Das war zu viel.

Mit Blick auf Ihr aktuelles Programm vermute ich, dass Sie die Entscheidungsfindung beim Shampoo- oder Mineralwasserkauf weniger be- und überlastet. Aber wie sieht es für einen Kabarettisten damit aus, wenn es um gesellschaftspolitische Themen geht, die in ein neues Programm kommen sollen? Da muss man sich doch auch ständig entscheiden.

Ne, das kommt von ganz allein. Heidegger hat mal gesagt, man kommt nicht zu Gedanken, sie kommen zu einem. Genauso ist das auch. Die Themen finden einen, irgendwann stellt man bei einem Programm fest: Das ist der Anschluss, das ist das nächste Thema. Das fällt gar nicht so schwer. Man kann einfach nur dankbar sein für die Produktionsenergie und dass die Themen da sind, das ist natürlich nicht selbstverständlich. Es passiert nur ab und zu, dass man vor einem Programm sagt, ich hab zwei große Themen, die mich gerade beschäftigen und interessieren. Aber dann entscheidet man sich für eins, und dann geht es los.

Das heißt, das ist etwas, was relativ intuitiv funktioniert?

Genau.

Also müssen Sie bei der Platzierung eines Themas auch nicht unbedingt mit Ihrem Therapeuten sprechen?

Genau, zum Glück nicht.

Ich hab noch ein bisschen auf Ihrer Homepage gestöbert und dort den Hinweis auf die Auftritte mit Peer Steinbrück gefunden. Das fand ich ganz spannend. Haben Sie sich da bei der Konzeption nicht vielleicht doch zu nah am Politiker dran gefühlt?

Nein, gar nicht. Genau darum geht es ja. Erst mal ist er ja gar kein Politiker mehr, er ist ja jetzt Bankberater.

Noch schlimmer.

Da bin ich natürlich ganz nah an dem, was den Kabarettisten im tiefsten Inneren ja auch interessiert. Die Geldanlage. Aber im Ernst. Das ist ja genau meine Arbeitsauffassung, immer über die Grenze gehen, also das heißt, nicht immer nur über die Leute reden, sondern sie treffen und die Nahkampfauseinandersetzung suchen. Es ist immer sehr einfach, sich auf die Bühne zu stellen und über die Politiker oder bestimmte Politiker zu reden und alles besser zu wissen. Ich wollte auch mal die Chance nutzen, mich mit einem, der rhetorisch gut ist, der lustig ist, der eine pointierte Position zur eigenen Zeit hat, auseinanderzusetzen. Das ist das Beste, was passieren kann.

Das leuchtet mir ein. Gäb’s denn noch andere Politiker, die da möglicherweise infrage kämen?

Nein. In dieser Phase der Romanze würde ich niemals übers Fremdgehen nachdenken.

Alles klar.


            Tritt zum zweiten Mal beim Murrhardter Sommerpalast auf: Florian Schroeder. Foto: Frank Eidel

Rechtsextremismus bleibt im Namen

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Von Armin Fechter

BERGLEN. Der Streit schwelte schon seit Monaten. Während Kreisverwaltung, Jugendhilfeausschuss und Fachbeirat sowie weite Teile des Kreistags den Rechtsextremismus ausdrücklich weiterhin als Namensbestandteil nennen wollten, plädierte die CDU-Fraktion dafür, künftig allgemeiner von Extremismusprävention zu sprechen. Begründung: Die Zeiten hätten sich geändert, auch von Linksextremisten und fanatischen Islamisten drohe Gefahr für die Demokratie. Das hätten die Terroranschläge von Paris, Brüssel, London und Berlin und jetzt erst recht die Gewaltexzesse von Hamburg gezeigt.

Bettina Jenner-Wanek erinnerte in der Stellungnahme der CDU-Fraktion an die Szenen aus der Hansestadt. „Die Welt kämpft an mehreren Fronten“, sagte sie, „dem können wir uns nicht verschließen.“ Man müsse alle Strömungen, die die Demokratie gefährden, im Auge behalten. Und für die seit 17 Jahren bestehende Fachstelle Rechtsextremismus, die sich auch um andere Formen des Extremismus kümmern soll, postulierte sie: „Was in der Packung drin ist, sollte auch auf der Packung draufstehen.“ Etwas drastischer drückte sich ihr Fraktionskollege Christoph Jäger im weiteren Verlauf der Diskussion aus: „Es ist scheißegal, wie Gewalt motiviert ist.“ Die Fokussierung auf eine Richtung wirke womöglich als falsches Signal an andere. Backnangs Frank Nopper stimmte ein: Den Kampf gegen die offene Gesellschaft hätten alle Extremisten gemeinsam. Er forderte ein „Bündnis für Demokratie“.

Unterstützung bekam die CDU von der FDP/FW-Fraktion. Ulrich Lenk: „Die einseitige Ausrichtung nach rechts halten wir für überholt und nicht mehr zeitgemäß.“ Er könne „nicht erkennen, warum rechtsextremistische Umtriebe unsere Demokratie mehr gefährden sollen als linksextremistisch oder religiös-fundamentalistisch motivierte“. Es gelte, den Anschein zu vermeiden, „dass wir im Rems-Murr-Kreis in Sachen Extremismus auf einem Auge blind sind“.

Gegen den Rechtsextremismus im Namen der Fachstelle wandte sich auch die Gruppe AfD/Unabhängige. Christian Throm beklagte, man wolle mit der Nazi-Keule als Alltagswaffe Bürger aus der Mitte der Gesellschaft an den Rand drängen „oder, besser gesagt, in die Gosse werfen“. Er forderte die Kreisräte auf, über den Tag hinauszudenken: „Niemand weiß, wie die Kreistagswahl 2019 ausgehen wird.“ Throm bezeichnete die neue Konzeption als „Pamphlet“, das den Linksextremismus systematisch verharmlose, und forderte dessen Überarbeitung. Ein entsprechender Antrag wurde jedoch abgelehnt, ebenso der Antrag auf geheime Abstimmung.

Für die Formel mit Rechtsextremismus sprachen sich SPD, Grüne und Freie Wähler sowie Linke aus. Jürgen Hestler (SPD) erinnerte an die unheilvolle deutsche Geschichte, kritisierte den Vorstoß der CDU als Effekthascherei und erklärte, im Rems-Murr-Kreis komme die größte Gefahr vom Rechtsextremismus. Die Krawallmacher im Schanzenviertel seien Kriminelle, Gewalt sei für sie Selbstzweck. Das habe nichts mehr mit politischer Ideologie zu tun. Linksextremismus ist auch aus Sicht von Willi Halder (Grüne) nicht das vorherrschende Thema im Kreis. Der AfD warf er vor, sie wolle Straftatbestände wie Volksverhetzung relativieren. Klaus Hinderer (Freie Wähler) vermutete, dass hinter der politischen Kontroverse bereits der kommende Wahlkampf stecke. Rechtes Gedankengut sei nach wie vor vorhanden, besonders in den Räumen Backnang und Waiblingen.

Landrat Richard Sigel hatte eingangs erklärt, es sei wichtig, alle Arten des Extremismus im Blick zu behalten. Das sei in der Konzeption auch so vorgesehen, die mit vier Gegenstimmen und einigen Enthaltungen verabschiedet wurde.

Der CDU-Antrag wurde mit 40 zu 35 Stimmen abgelehnt, der Verwaltungsvorschlag mit 41 zu 31 angenommen.


            Die Fachstelle hat schon viele Aktionen, Projekte und Wettbewerbe initiiert. Besonders im Fokus stehen dabei die Gefahren von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Foto: E. Layher

Leiche wird obduziert

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KAISERSBACH (no). Die Fälle von Fahrerflucht häufen sich. Es sind immer noch dreistere Delikte, und die Polizei kommt kaum mehr nach. Zum Glück gilt dies nicht für den Unfall am Samstag gegen 4.32 Uhr in Kaisersbach (wir berichteten). Der Fahrer, der das tödlich verletzte Opfer mutmaßlich zu verantworten hat, ist ermittelt. Umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen sind eingeleitet worden und waren erfolgreich. Freilich liegen die Beweise nicht immer so einfach auf der Straße wie hier mit Wrackteilen und Kennzeichen. Der Täter war alkoholisiert, das weiß die Polizei jetzt sicher. Freilich steht die Auswertung einer doppelten Blutentnahme noch aus.

Morgen wird die Leiche, ein 22-jähriger Fußgänger aus dem Raum Kaisersbach, obduziert. Gutachter sind eingeschaltet. Später vor Gericht wird es bei der Strafzumessung auch darum gehen, ob das Verkehrsunfallopfer noch hätte gerettet werden können, wenn die Unfallverursacher die Polizei und den Notdienst gerufen hätten.

Es gilt, den Todeszeitpunkt festzustellen und den Grad der Verletzungen, informiert Pressesprecher Ronald Krötz vom Polizeipräsidium Aalen.

Fußgänger sollen nicht nebenher laufen

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Von Kornelius Fritz

BACKNANG. Freie Fahrt für den Autoverkehr – das war in den 1970er und 80er-Jahren das oberste Ziel der Stadtplaner. Weil Fußgänger dabei eher ein Störfaktor waren, bauten viele Städte Stege und Unterführungen. Auch in Backnang gibt es noch Relikte aus dieser Zeit, etwa die Unterführungen an der Bleichwiese und in der Wilhelmstraße. Bei den Fußgängern sind die allerdings wenig beliebt: Viele überqueren die Straße trotzdem lieber oberirdisch. Die Stadtplaner haben daraus gelernt: „Es hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden“, sagt der Leiter des Stadtplanungsamtes und designierte Baudezernent Stefan Setzer. „Wir versuchen heute, alle Verkehrsarten möglichst gleichwertig zu behandeln.“ Erklärtes Ziel ist es, den Anteil der Wege, die die Backnanger zu Fuß zurücklegen, zu erhöhen. Die aktuellsten Zahlen zu diesem Thema stammen aus dem Jahr 2001: Damals lag der Anteil des Fußverkehrs bei unter zehn Prozent.

Die Backnanger werden ihr Auto allerdings nur dann stehen lassen, wenn es genügend attraktive und sichere Fußwege gibt. Und genau darum geht es beim Fußverkehrs-Check, der morgen mit einem Auftaktworkshop startet (siehe Infobox). Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat das Programm ins Leben gerufen. Bei Workshops und Vor-Ort-Terminen wird dabei die Situation der Fußgänger unter die Lupe genommen und nach Verbesserungsmöglichkeiten geforscht. Unterstützung bekommen die Kommunen von Experten des Büros Planersocietät aus Karlsruhe. Die Kosten dafür übernimmt das Land.

Setzer will neues Konzept
für die Grabenstraße

Backnang ist nach Fellbach erst die zweite Stadt im Rems-Murr-Kreis, die sich an dem Projekt beteiligt, im Rathaus verspricht man sich einiges davon. „Da das Fachbüro einen bundesweiten Überblick hat, erhoffen wir uns Impulse und Anregungen“, sagt Stefan Setzer. Anders als beim Radverkehr könne man für Fußgänger oft schon mit bescheidenem Aufwand spürbare Verbesserungen erzielen, ergänzt sein Kollege Volker Knödler.

Allerdings ist Backnang zu groß, um die komplette Stadt unter die Lupe zu nehmen. Exemplarisch hat die Stadt deshalb eine Route ausgewählt, die von der Sulzbacher Straße über die Grabenstraße, die Untere Schillerstraße und die Gerberstraße bis zur Wilhelmstraße führt. Auch die angrenzenden Wohngebiete nördlich der Murr werden in die Untersuchung miteinbezogen.

Der Bereich wurde nicht zufällig ausgewählt, denn entlang dieser Achse plant die Stadt in den kommenden Jahren einige Veränderungen. So ist das schwierige Miteinander von Fußgängern und Autofahrern in der Grabenstraße den Stadtplanern schon lange ein Dorn im Auge: „Die Konflikte treten dort offen zutage“, sagt Stefan Setzer und kündigt für 2018 ein neues Konzept für Backnangs zentrale Einkaufsstraße an. Ein Stück weiter westlich geht es um die Frage, wie man das Gebiet rund um das Technikforum für Fußgänger besser an die Innenstadt anbinden kann, ohne den Autoverkehr auf der viel befahrenen Friedrichstraße zu stark zu behindern. Trotz Unterführung ist dort nämlich regelmäßig zu beobachten, wie Fußgänger die Straße mitten im Kreuzungsbereich queren. Für Stefans Setzer ist klar: „Das muss man anders lösen.“ Darüber hinaus sind aber auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung willkommen. „Vielleicht weisen uns die Bürger auf Themen hin, die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben“, sagt Volker Knödler und hofft auf eine rege Beteiligung an den Workshops.

Er verweist auf Städte wie Fellbach oder Crailsheim, die bereits beim Fußverkehrs-Check mitgemacht haben: Dort seien etliche Vorschläge aufgegriffen und umgesetzt worden. „Das ist nichts für die Schublade“, versichert auch Stefan Setzer, allerdings will er auch nicht versprechen, dass alle Vorschläge eins zu eins umgesetzt werden. Denn was die Fußgänger toll finden, empfinden Auto- oder Radfahrer vielleicht als Zumutung. „Am Schluss geht es um einen Interessenausgleich“, sagt Setzer. Selbst die Gehwegnutzer seien sich in ihren Wünschen nicht immer einig, weiß Volker Knödler: „Während Rollstuhlfahrer gerne möglichst flache Bordsteine hätten, wünschen sich Sehbehinderte eine deutliche Kante für ihren Taststock.“


            Für den Fußverkehrs-Check werden die gelb eingezeichnete Route von der Sulzbacher Straße bis zum Technikforum und die angrenzenden Wohngebiete genau unter die Lupe genommen.Karte: Stadtplanungsamt Backnang

            Schwieriges Miteinander von Fußgängern und Autofahrern in der Grabenstraße: Die Stadt will daran etwas ändern und hofft auch auf Anregungen aus der Bevölkerung.Foto: A. Becher

45-Jähriger kommt mit dem Auto von Fahrbahn ab und verletzt sich schwer

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SPIEGELBERG (pol). Schwere Verletzungen hat am Montagnachmittag ein 45-jähriger Renault-Lenker bei einem Unfall auf der Landesstraße 1117 erlitten. Wie die Polizei mitteilt, war der Mann gegen 16:20 Uhr von Bernhalden in Richtung Nassach unterwegs, als er aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit in einer Rechtskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. In der Folge kam er nach links von der Fahrbahn ab, streifte zwei Bäume und stürzte eine Senke hinab, ehe er 15 Meter von der Fahrbahn entfernt mit seinem Fahrzeug zum Liegen kam. Der Schwerverletzte konnte sich selbst aus seinem Fahrzeug befreien, ehe er von Unfallzeugen versorgt wurde. Er wurde mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. An dem Renault, der abgeschleppt werden musste, war wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von etwa 1000 Euro entstanden.


            Symbolfoto: Fotolia

86-Jähriger löst Großeinsatz der Polizei aus

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BURGSTETTEN (pol). Zu einem großen Polizeieinsatz ist es am Dienstagvormittag in Burgstall gekommen. Wie die Polizei mitteilt, war ein 86-Jähriger in einen psychischen Ausnahmezustand geraten. Als sich eine 49-jährige Familienangehörige zum Putzen im Haus aufhielt, geriet er mit ihr in Streit und drohte, sich etwas anzutun. Wenig später hörte die Frau einen lauten Schlag, den sie als Schuss deutete. Daraufhin setzte sie um 11:30 Uhr einen Notruf ab und verließ das Haus. Nachdem mehrere Streifenbesatzungen am Einsatzort eingetroffen waren, erschien der Senior auf dem Balkon und wollte von dort über das Geländer klettern. Daran wurde er von Polizeibeamten gehindert. Er wurde vom Notarzt untersucht und vom Rettungsdienst in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert. Eine Überprüfung durch Polizeibeamte im Haus ergab, dass kein Schuss abgefeuert worden war. Bei dieser Gelegenheit wurden zwei Luftdruckwaffen aufgefunden, deren Benutzung ausgeschlossen werden konnte.


            Symbolfoto: Fotolia

Talstraße ab August halbseitig gesperrt

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Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Der provisorisch errichtete Kreisel an der Aspacher Brücke wurde dieser Tage abgeräumt, nur einfache Baken bilden jetzt den Kreisverkehr. Notwendig wurde diese Maßnahme wegen größerer Kanalbauarbeiten, die in den nächsten Wochen anstehen. So wird unter anderem in diesem Bereich der Mühlkanal saniert. Nicht wenige werden sich wundern, wo dieser Mühlkanal verlaufen soll. Antwort: Er mündet direkt unter der Aspacher Brücke in die Murr. Und für die Sanierung ist es notwendig, im Bereich des bisherigen Kreisels Schachtdeckel herauszufräsen. Um dafür genügend Platz zu bekommen, wurde die ursprüngliche, provisorische Kreiselgestaltung abgeräumt. Abhängig von der jeweiligen Sanierungsstelle können jetzt die Randbereiche sowie die Mittelinsel des Kreisverkehrs verschoben werden.

Die Baumaßnahmen sind in insgesamt acht Bauabschnitte unterteilt. Drei Abschnitte liegen in der Gerberstraße, wo im Bereich der jeweiligen Sanierungsstelle eine Fahrspur auf einer Länge von etwa 20 Metern gesperrt wurde. Der Verkehr wird in beiden Fahrtrichtungen an der Sanierungsstelle vorbeigeführt.

Kreisel ist über die ganz Bauzeit bis auf eine Ausnahme funktionsfähig

Ebenfalls drei Abschnitte bilden die Arbeiten im Bereich des Kreisverkehrs, der über die gesamte Bauzeit voll funktionsfähig ist. Lediglich für den Zeitraum einer Sanierungsstelle muss der Lkw-Verkehr von der Aspacher Straße über die Friedrichstraße/Wilhelmstraße/Gerberstraße umgeleitet werden.

Eigentlich war geplant, das Provisorium nach den Bauarbeiten gar nicht mehr aufzustellen. Weil sich jedoch der Abriss und Neubau der Aspacher Brücke verschiebt (wir berichteten), muss Stadtbauamtsleiter Hans Bruss umplanen. Jetzt sieht es wohl doch so aus, als würde nach dem Ende der Kanalbauarbeiten die Übergangslösung bis zum endgültigen Ausbau des Kreisverkehrs erneut zum Einsatz kommen.

Für den Verkehr am problematischsten werden wohl die Arbeiten in der Talstraße. Sie sind in zwei Abschnitte unterteilt. Vermutlich von Anfang August bis Ende September wird die Talstraße vom Kreisverkehr Aspacher Brücke bis zur Einfahrt Parkhaus Stadtmitte halbseitig gesperrt und zu einer Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Bleichwiesenkreisverkehr umfunktioniert. Das bedeutet, vom Bleichwiesenkreisverkehr kann die Talstraße nur bis zur Einfahrt des Parkhauses Stadtmitte befahren werden. Die Weiterfahrt zur Aspacher Straße/Gerberstraße/Eduard-Breuninger-Straße ist in dieser Zeit nicht möglich. Die Umleitung erfolgt über die Sulzbacher Straße/ Dresdener Ring/Aspacher Straße.


            Noch gibt es keine größeren Verkehrsbehinderungen. Das ändert sich aber, wenn sich die Arbeiten von der Gerberstraße und vom Kreisverkehr Aspacher Straße in die Talstraße verlagern. Fahrzeugführer aus Richtung Sulzbacher Brücke müssen dann Umleitungen in Kauf nehmen. Foto: J. Fiedler

„Kein zweites Mal den gleichen Fehler machen“

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Von Matthias Nothstein

BERGLEN/WINNENDEN. Der Kreistag hat bei seiner jüngsten Tagung in Berglen erneut der Klinikleitung den Rücken gestärkt. Er folgte einstimmig der Empfehlung der Klinik-Geschäftsführung, das Szenario1 der Medizinkonzeption grundsätzlich umzusetzen. Das heißt: Weiterführung der Standorte Schorndorf und Winnenden. Zudem soll das Schorndorfer Haus saniert und nicht durch einen Neubau ersetzt werden. Diesen Beschluss hat der Kreistag im Grundsatz schon Ende April gefasst. Und den Verantwortlichen um Klinikchef Marc Nickel den Auftrag erteilt, mit dem Sozialministerium weiter zu verhandeln, unter anderm wegen der Erhöhung der benötigten Bettenzahl. Zuerst aber sollten alle bestehenden Betten den Segen des Ministeriums erhalten.

Zur Erinnerung. Zu den 550 genehmigten Betten haben die Rems-Murr-Kliniken in Winnenden weitere 70 Bettenplätze dazugebaut. Obwohl die schon seit bald drei Jahren belegt werden, hat das Ministerium erst vor Kurzem lediglich 20 nachgenehmigt, für die übrigen „50 wilden Betten“ erhalten die Kliniken bei der gleichen erbrachten Leistung weniger Geld von den Kostenträgern. Das Szenario 1 sieht vor, den Standort Winnenden um 100 Betten zu vergrößern. Dies soll laut der neuesten Empfehlung aber erst erfolgen, wenn das Ministerium der Ausweitung der Bettenkapazität zugestimmt hat. Damit soll verhindert werden, dass der ärgerliche Fehler wiederholt wird.

In einer Antwort des Ministeriums Ende Mai wurde die Konzeption grundsätzlich gutgeheißen, aber deutliche Zweifel am prognostizierten Wachstum geäußert. Indirekt wurden auch Doppelstrukturen, Rosinenpickerei, lange Verweildauer und Abwerbung von Patienten aus anderen Landkreisen bemängelt.

Landrat Richard Sigel räumte auch ein, dass das Ministerium das Wachstum weiter kritisch sehe. Die von Nickel vorgelegten Zahlen sprechen aber eine andere Sprache. So stiegen die Fallwerte nicht nur von 2014 auf 2016 um 22 Prozent. Vielmehr geht auch die Hochrechnung für 2017 von einer weiteren Steigerung um 9 Prozent aus. Nickel kündigte an, dem Minister die Medizinkonzeption persönlich zu erklären und die Nachhaltigkeit der Entwicklung zu verdeutlichen. Der Manager stellte mehrere Positionen klar: „Unsere Behandlungen sind medizinisch sinnvoll und notwendig. Es gibt keine Rosinenpickerei, wir sind ein Haus, in dem vollständig die Grund- und Regelversorgung gewährleistet wird. Unsere Patienten kommen zu 90 Prozent aus dem Rems-Murr-Kreis.“ Zur Verweildauer betonte er zum wiederholten Male: „Unsere Patienten bleiben so lange bei uns, bis ein stationärer Aufenthalt nicht mehr notwendig ist. Bei der Verweildauer liegen wir zehn Prozent unterm Bundesdurchschnitt.“ Nickel zeigte sich zuversichtlich, dass das Wachstum vorerst als „PlanB“ mit den bestehenden Kapazitäten erfolgen kann, „wir aktivieren alle Reserven“. Aber es wäre schön gewesen, „etwas mehr Rückenwind aus Stuttgart zu bekommen“. Zu den „wilden Betten“ sagte er: „Wenn sie jetzt nicht bestätigt werden, dann im Herbst oder im nächsten Sommer. Aber es wird kommen. Wir haben einen Rechtsanspruch darauf. Wir sind auf einem schwierigen Kurs. Aber wir werden die Kliniken erfolgreich in kommunaler Trägerschaft erhalten.“ Immerhin: Das Ergebnis der Kliniken verbesserte sich laut Jahresabschluss 2016 um 5,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das Defizit 2016 beträgt insgesamt 23 Millionen Euro, der laufende Betrieb liegt noch mit 3,9 Millionen Euro im Minus.

Martin Kaufmann (SPD) bezweifelte angesichts der Vorbehalte des Ministeriums, „ob wir hier eine ehrliche Diskussion führen“. Alfonso Fazio (Grüne) fragte: „Wie kommen Sie darauf, dass wir einen Rechtsanspruch haben?“ Andreas Hesky (Freie) erinnerte daran, dass die zusätzlichen Betten aufgrund von mündlichen Zusagen zustande kamen. Hesky: „Eines haben wir gelernt, auf mündliche Zusagen kann man sich nicht verlassen.“

Drache bekommt letzten Anstrich

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Von Yvonne Weirauch

ASPACH. Eine Dose mit Montageschaum steht auf der großen Drachenkralle. Christian trägt gerade eine Schicht in die Ritzen am Hals des Kolosses auf. „Er ist heute der Drachenvisagist“, lacht Veranstaltungsleiter Thomas Deters. „,Spinnst du‘ bekommt einen frischen Anstrich.“ Reges Werkeln herrscht derzeit in der Mechatronik-Arena, denn der Countdown für das Heimspiel von Schlagerstar Andrea Berg hat begonnen. Am Freitag- und Samstagabend wird die Künstlerin ihre Fans wieder in ihre schwäbische Wahlheimat einladen, um eine große Party zu feiern.

Aber bis es so weit ist, sorgen rund 60 Mitarbeiter dafür, dass die Bühne und die Technik drumherum auf Vordermann gebracht wird. „Am Freitag hatten wir hier noch die Höhner zu Gast, parallel zu deren Bühnenabbau haben wir schon angefangen, das Gestell für Andreas Bühne aufzubauen“, sagt Deters. Vor der Bühne werden gerade noch Rasenstücke ausgebessert, dann wird der Bodenbelag verlegt. Der halbe Drache – er besteht aus etwa 30 Einzelteilen – ist schon auf dem Podest platziert. Kopf und Schwanz fehlen noch. Nur der Motor, der aus dem Hals herausragt und dem Drachen Leben einhaucht, ist schon zu erkennen. Dort, wo jetzt noch Kabel liegen und Ketten hängen, werden Tontechnik und Videoausstattung angebracht. Auch die Leinwände sind noch nicht zu sehen. Deters: „Am Wochenende werden rund 130 Personen für die gesamte Produktion hier im Stadion im Einsatz sein.“

Wie der Feuervogel entstand – das ist eine ganz eigene Geschichte. Die imposante Drachen-Bühne wurde vom Wetzlarer Unternehmen Hico Veranstaltungstechnik entworfen und gebaut (wir berichteten). Das Fabelwesen besteht aus Styropor. Die 51-jährige Sängerin brachte ihre Ideen mit ein und kann auf und vor dem Drachen laufen oder sich auf dessen Kopf stehend als Drachenreiterin feiern lassen. Die Musiker sind ebenfalls in das Gebilde integriert und stehen beispielsweise auf den Krallen. Zudem schlängelt sich sein Schwanz, der zugleich Bühnensteg ist, 33 Meter ins Publikum hinein.

Seelenbeben-Tour geprägt

von Verletzungen

Zwar ist das Styropor des Drachens nicht sonderlich schwer, doch mit dem stählernen Gerüst sowie der Technik werden neun Sattelzüge mit insgesamt rund 120 Tonnen Material befüllt. 50 Mitarbeiter für Bühne und Technik waren ständig mit auf Tournee, um alles auf- und wieder abzubauen. „Jetzt muss der Drache etwas aufgehübscht werden“, erklärt Deters, denn die Teile waren seit dem letzten Tourauftritt eingelagert und vor Hitze sowie Nässe geschützt.

Die Seelenbeben-Tour war von Aufs und Abs begleitet: Bei der Generalprobe erlitt Andrea Berg Verbrennungen und eine Sprunggelenksverletzung setzte sie wenig später auch außer Gefecht. Mittlerweile ist alles gut verheilt. Die Künstlerin selbst sagt: „Ach, das alles ist längst wieder vergessen. Es war eine fantastische Tour und was bleibt, sind die Gefühle, wenn man später daran denkt und die Freude, das Engagement und die Begeisterung aller Fans.“

Wie schon fast üblich werden am kommenden Wochenende mehr als 30000 Zuschauer die Mechatronik-Arena an zwei ausverkauften Konzertabenden zum Kochen bringen. Damit knackt das Open Air zum vierten Mal in Folge diese Marke. Gleichzeitig steht dieses Heimspiel auch im Zeichen von einem Vierteljahrhundert, denn Andrea Berg veröffentlichte vor genau 25 Jahren ihr erstes Album „Du bist frei“.

Auf was sich die Fans beim diesjährigen Heimspiel freuen dürfen? Andrea Berg: „Das Wichtigste ist, dass meine Fans sich an den Abenden bei mir wie zu Hause fühlen, und mit mir gemeinsam Party machen. Es wird die großen Shows geben, einige Überraschungsgäste, es wird viel getanzt, gelacht und gesungen – und das Feuerwerk am Ende gehört schon zur Tradition.“

Während gestern die Aufbauarbeiten auf Hochtouren liefen, hat sich Andrea Berg mit ihrem Mann Uli Ferber einigen Fans und Gästen aus ihrem Hotel Sonnenhof gewidmet: Sie unternahm eine Wanderung durch die Aspacher Weinberge mit Ziel Mechatronik-Arena. So bekamen die Fans einen kleinen Vorgeschmack auf die Atmosphäre, die am Wochenende im Stadion herrschen wird.

Zum letzten Mal dabei sein wird Andreas Maskottchen „Spinnst du“. Das gigantische Bühnenbild in Gestalt des riesigen, feuerspuckenden Drachens wird nach getaner Arbeit eine ganz besondere Verabschiedung erfahren. Beim sonntäglichen Frühschoppen wird dieser feierlich zersägt und die Einzelstücke gegen eine Spende an die Kinderhilfsorganisation „Die Wiege“ veräußert. Fällt es der Künstlerin nicht schwer, von ihrem „Spinnst du“ Abschied zu nehmen? Andrea Berg lacht: „Hahahaha, er hat mich über eine lange Zeit als treuer Freund begleitet, er wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben, das ist sicher! Wer möchte, kann auf seinem Teil des Glücksdrachen auch gern ein Autogramm von mir mitnehmen.“

Vielversprechend hört es sich an, wenn Andrea Berg auf die Frage nach ihrem Tätowierungsvorhaben – sie wollte sich nach ihrem Feuerunfall, wenn alles verheilt ist, einen Drachen auf der Haut verewigen lassen – antwortet: „Lasst euch einfach überraschen!“ Vielleicht präsentiert sie ihren neuen Körperschmuck ja bei ihrem Auftritt in Aspach.


            
              Ein Teil des Drachens steht schon auf der Bühne. Der Kopf und der Schwanz müssen noch angebracht werden. Ebenso wird der Steg, der mitten durchs Publikum führen wird, aufgebaut. Fotos: A. Becher

            Christian restauriert ein Stück des Drachens und bringt Montageschaum auf.

Kripo bittet um Hinweise zum Überfall auf Rewe

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SULZBACH AN DER MURR (pol). Bei der Kripo in Waiblingen sind bislang keine Hinweise im Zusammenhang mit dem Raubüberfall auf den Rewe-Markt vom vergangenen Donnerstagabend eingegangen. Dennoch sind die Ermittlungen inzwischen ein Stück vorangekommen. So liegt vom Täter eine detailliertere Beschreibung vor. Demnach ist er etwa 1,70 Meter groß und sehr schlank und hat braune Augen. Er trug eine schwarze, hüftlange Jacke mit Kapuze, Jeans und dunkle Schuhe. Er hatte einen kakifarbenen Rucksack mit zwei sandfarbenen Seitenstreifen und ebenfalls sandfarbener Öffnungsabdeckung mit sich. Bei der Gruselmaske, die er trug, könnte es sich um eine Clownmaske gehandelt haben, die auffallend Zähne zeigte.

Die Angestellten mussten das Geld in einen markanten maisgelben Plastiksack mit der Aufschrift „Rewe Einwegleergut für Zählzentrum“ verstauen. Der Plastiksack ist etwa 100 mal 60 Zentimeter groß. Unter Umständen flüchtete der Täter mit einem weißen Kleinwagen. Die Kripo fragt:

Wer kann Hinweise auf die beschriebene Person und den mitgeführten Rucksack geben? Wer hat eine Person bemerkt, die sich in verdächtiger Weise im Bereich des Rewe-Marktes aufhielt oder nach der Tat in Richtung Milchstraße rannte? War in der Nähe ein weißer Kleinwagen abgestellt, der üblicherweise in diesem Bereich nicht geparkt ist? Fiel der Kleinwagen nach der Tat gegen 22.50 Uhr beim Wegfahren mit hoher Geschwindigkeit oder im Ortsgebiet auf? Wer kann Hinweise auf den Verbleib des markanten Plastiksacks geben? Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat die Marktleitung eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgesetzt.

Der Räuber hatte die drei Angestellten beim Verlassen des Marktes mit einer Pistole bedroht. Er erbeutete mehrere Tausend Euro Bargeld und flüchtete anschließend zu Fuß in Richtung Milchstraße. Kurz darauf raste ein weißer Kleinwagen mit hohem Tempo in Richtung Haller Straße davon. Die sofort eingeleitete Fahndung der Polizei blieb bislang erfolglos.

Die üblen Tricks mit falschen Goldringen

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Von Florian Muhl

BACKNANG. „Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“ Wie wahr. Und wie gerne würde Heiner Janke vielen Leuten, die sein Fotofachgeschäft betreten, diese viele Hundert Jahre alte Weisheit frühzeitig und auch rechtzeitig zurufen. Aber wenn sie zu ihm kommen, neugierig und gespannt, um ihren kleinen, mitgebrachten Goldschatz bewerten zu lassen oder auch in bare Münze zu verwandeln, ists bereits zu spät. Dann sind sie schon auf einen dreisten Trickbetrüger hereingefallen.

Janke kennt das schon. „Wir haben da einen Ring.“ Wenn der gelernte Fotograf das vermeintliche Schmuckstück auf seinem Tresen liegen sieht, weiß er schon Bescheid. Ein Blick genügt dem Experten, um die Fälschung zu erkennen. Die Lupe muss er dafür selten zücken. Es ist immer der gleiche Ring, der ihm immer öfter angeboten wird – goldfarben, innen im Durchmesser 19 Millimeter, 10 Millimeter breit, 11,44 Gramm schwer und zweifach gestempelt, mit der Feinheitszahl „585“ und dem Karat-Wert „14k“. Aber es ist kein Goldring. Nicht mal ein Hauch von Gold ist dran.

Der Fotohändler weiß zwar nicht genau, um was für einen Ring es sich dabei handelt, aber er hat eine Vermutung: „Ich glaube, es ist ein Dichtungsring aus dem Anlagen- oder Heizungsbau. Auf jeden Fall ists ein Massenartikel aus Messing. Im Wert von vielleicht fünf bis zehn Cent.“ Würde es sich tatsächlich um einen 585er-Goldring handeln, würde Janke rund 180 Euro dafür zahlen.

Dem 61-Jährigen tut es oft leid, seinen hoffnungsvollen Kunden die niederschmetternde Wahrheit praktisch an den Kopf knallen zu müssen. „Die Leute fallen aus allen Wolken. Ich habe das Gefühl, da bricht bei vielen eine Welt zusammen.“ Einerseits beobachtet der Fotofachhändler eine Art Scham, man ist ja schließlich einem Betrüger auf den Leim gegangen, auf der anderen Seite auch Frust, weil es eben kein Gold ist.

Das Phänomen mit dem falschen Goldring ist nicht neu, sagt Janke. Erstaunlich ist aber, wie oft ihm mittlerweile solche Schmuckstücke angeboten werden. „Früher“, sagt Janke, „so vor sieben, acht Jahren, da war das noch exotisch für uns.“ Da habe es einen solchen Fall etwa einmal im Quartal gegeben. Aber die Zahl der Angebote falscher Ringe sei sukzessiv angestiegen, „zuletzt bis zu dreimal in der Woche“.

Die Opfer seien Menschen wie du und ich, Jung und Alt, „die vielleicht zu leichtgläubig an die Sache herangehen“. Der Goldexperte erfährt auch manchmal von ihnen, woher sie den Ring haben. Folgende vier Maschen der Trickbetrüger hat er des Öfteren gehört:

  Das Tankstellengold (auch Autobahngold): Der Betrüger lauert an einer Tankstelle oder einem Rasthof und spricht mit verzweifeltem Gesicht Autofahrer an. Er sei in finanzieller Not, habe seinen Geldbeutel zu Hause vergessen oder dieser sei ihm sogar gestohlen worden. Er bräuchte dringend Geld zum Tanken, um nach Hause zu kommen. Im Gegenzug, meist für 50 oder 100 Euro, oft auch als Pfand, bietet der Fremde einen vermeintlich wertvollen Ring aus Gold an. Zum Beweis, dass der echt ist, wird der Stempel „585“ und/oder „14k“ gezeigt.

  Das Haustürgold: Fremde klingeln an der Haustür und geben ebenfalls an, in finanzieller Not zu sein. Auch sie bieten dann einen vermeintlich echten Goldring für 50 bis 100 Euro an.

  Das Fundgold: Der Betrüger nähert sich zu Fuß einem arglosen Passanten und lässt einen metallenen Gegenstand so auf den Boden fallen, dass es der Passant auch bemerkt. Der Betrüger bückt sich und sagt erstaunt: „Oh, ein Goldring.“ Zum Beweis: Der Ring ist ja auch gestempelt. Der Betrüger probiert ihn an, aber der passt nicht. So bietet er dem Passanten das Schmuckstück an, will 20 oder 50 Euro quasi als Finderlohn, und der Passant darf den Ring behalten. Im Glauben, ein Schnäppchen zu machen, gehen viele Leute auf diesen Deal ein. Erfahren sie aber bei Janke, dass es eine Fälschung ist, gehen sie nicht zur Polizei, weil es ihnen peinlich ist. Zumal sie den Ring ja eigentlich auch auf dem Fundamt hätten abgeben müssen.

  Das Armbandgold:„Die vierte Masche finde ich ganz dreist“, sagt Janke. Vor 14 Tagen sei eine ältere Frau zu ihm gekommen und habe ihm ihre Geschichte erzählt. Ein Mann, den sie nicht kannte, sei auf der Bleichwiese auf sie zugekommen und habe ihr Armband bewundert. Das sei so schön. Er habe auch einen schönen Goldring, drückte ihn ihr in die Hand. Dann sei er plötzlich davongelaufen. Sie habe ihm noch nachgerufen, dass sie doch noch seinen Ring habe. Erst jetzt bemerkte sie aber, dass ihr dafür das Armband fehlte.

Janke hat besonders diese Dame leidgetan. Auch deshalb wandte er sich jetzt an unsere Zeitung, um die fiesen Tricks der Betrüger bekannt zu machen. Einen Tipp hat der Ankäufer von Goldschmuck dann noch parat: Sollte ein vermeintlich echter Ring gleichzeitig zwei Stempel aufweisen, beispielsweise „585“ und „14k“, dann ist dieser Ring „zu 99,9-prozentiger Sicherheit gefälscht“.


            Sieht echt aus, ist aber ein Billigprodukt aus der Massenfertigung: Solche Messingringe bekommt Heiner Janke mittlerweile bis zu dreimal die Woche vorgelegt. Foto: J. Fiedler
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