Von Matthias Nothstein
BACKNANG. Der Bau ging ratzfatz und ohne Probleme von statten, bestätigt Projektleiter Dirk Veeser. Vor allem das trockene Wetter kam den Bauherren entgegen. Geschäftsführer Kewin Schad erinnerte sich gestern anlässlich eines offiziellen Einweihungstermins mit den (Ober-)Bürgermeistern der Kommunen und den Vertretern der Verwaltung an den Beginn der Arbeiten: „Im März erst haben wir den Spaten in den Boden gerammt für den ersten Spatenstich, und jetzt stehen wir hier in der fertigen Halle.“ Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von knapp fünf Millionen Euro.
Das Arbeiten am neuen Standort wird künftig viel effizienter möglich sein. Zwar ist die Halle mit 107 Meter Länge und 35 Meter Breite nicht unbedingt größer als die in Großaspach, aber ein 25-Tonnen-Kran und eine Hallenhöhe von zwölf Metern ermöglichen es, an 30 großen Trumpf-Werkzeugmaschinen gleichzeitig zu arbeiten. Sind die Großmaschinen dann fertig generalsaniert, dann können sie über den übrigen Arbeitsbereich hinweg gehoben und ausgeliefert werden. Früher mussten die Arbeiten unterbrochen und eine Gasse für den Transport hergestellt werden. Bei 120 Maschinen, die jedes Jahr das Prozedere durchlaufen, eine große Einschränkung.
Insgesamt verfügt I-H&S über 4700 Quadratmeter Fläche auf dem 70 Ar großen Areal. Für das angrenzende 40 Ar große Areal hat Schad eine Kaufoption, sodass er eine weitere gleichgroße Halle bauen könnte. Die würde Schad dann als Lagerhalle nützen. Derzeit verfügt I-H&S noch über Lagerkapazitäten in Sinzheim. Das bisherige Areal in Groß-aspach wurde bereits an zwei Firmen vermietet.
Firmengründer Lothar Schad erinnert sich an die Anfänge des Unternehmens im Jahr 1987. Dieses Jahr stand im Zeichen von drei gravierenden Veränderungen: Schad machte sich mit seiner Firma Industrie Hard- und Software selbstständig, er baute ein Haus in Rietenau und freute sich über die Geburt seines dritten Kindes. Heute ist der Betrieb, der einst im Eigenheim Schads seinen Anfang nahm, ein Unternehmen mit Weltruhm, das sich darauf spezialisiert hat, Trumpf-Werkzeugmaschinen aufzuarbeiten. Diese CNC-Maschinen haben Ausmaße, die sich ein Laie nur schwer vorstellen kann. Die kleinste ist vier Meter lang und wiegt mindestens 10 Tonnen, es gibt aber auch welche, die 15 Meter lang sind. I-H & S kauft die Maschinen europaweit auf und übernimmt die hochwertige Aufarbeitung in technischer und optischer Hinsicht. Der Markt hierfür ist gewaltig. Bisher wurden die Maschinen in der Halle am Mairichweg in ihre Einzelteile zerlegt und die vielen Verschleißteile ausgetauscht.
Etwa 70 Prozent des Umsatzes von I-H&S stammen aus dem Export. Der Jahresumsatz betrug schon am alten Standort ungefähr 15 Millionen Euro.
Mit den knapp 50 Mitarbeitern der Firma I-H&S gibt es jetzt ungefähr 1400 Arbeitsplätze im Industriegebiet Lerchenäcker. Und weitere Projekte sind geplant. So will zum Beispiel die Firma Weida eine zweite Fertigungshalle bauen, die ähnlich groß ist wie die bestehende.