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Jetzt erst einmal nur 65 Flüchtlinge

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WAIBLINGEN/MURRHARDT (pm). Mit wöchentlichen Zuweisungen des Landes Baden-Württemberg von derzeit 219 Flüchtlingen wird der Druck auf den Rems-Murr-Kreis immer größer. Das vordringlichste Ziel ist, Unterbringungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge zu schaffen. Dabei ist Tag für Tag schnelles Agieren seitens der Kreisverwaltung nötig, um allen Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf bieten zu können.

„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und haben keine großen Spielräume“, so Landrat Dr. Richard Sigel. Dennoch ist es dem Landkreis ein Anliegen, die Flüchtlinge so gut es geht flächendenkend und gerecht im Kreis zu verteilen. „Wir prüfen alle Objekte, die uns angeboten werden auch auf eine gerechte Verteilung im Landkreis. Leider ist es uns aufgrund der Gesamtsituation nicht mehr in jedem Fall möglich, auf große Objekte in ländlich geprägten Gebieten des Kreises zu verzichten“, erklärte Sigel.

Der Rems-Murr-Landrat war vergangene Woche mit Kritik aus der Bevölkerung bezüglich der Belegungszahlen in der geplanten Unterkunft im Heim „Die Brücke“ in Murrhardt-Oberneustetten konfrontiert worden. Geplant war, dort im kommenden Jahr 200 Flüchtlinge unterzubringen. Die geäußerten Bedenken nimmt das Landratsamt sehr ernst. Um diesen zu begegnen, hat der Koordinierungsstab Flüchtlinge des Landratsamtes mit Hochdruck an der Abstimmung einer möglichen Reduzierung der Flüchtlingszahl für Oberneustetten gearbeitet.

Bei einem Ortstermin mit Murrhardts Bürgermeister Armin Mößner konnte Landrat Sigel einen Lösungsvorschlag unterbreiten: „Die Lage ist ernst. Wir können aber anbieten, dass in einer ersten Tranche nur 65 Flüchtlinge in das ehemalige Heim einziehen und in der Folge bis zu einer vorläufigen Obergrenze von 100 Flüchtlingen aufgestockt wird.“ Weitere Zusicherungen oder Versprechungen hinsichtlich der Belegungszahlen könnten aufgrund der Gesamtsituation allerdings nicht gemacht werden.

„Es ist nicht absehbar, wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln werden“, sagte der Landrat. Gleichwohl sei es unerlässlich, für eine Verbesserung der Infrastruktur vor Ort zu sorgen, damit die Unterbringung für alle Seiten verträglich sei. Unter anderem gehöre dazu die Mobilität der Bewohner. Murrhardts Bürgermeister Armin Mößner zeigte sich mit dem Vorschlag auch im Interesse der Einwohner von Oberneustetten und Umgebung zufrieden. „So kommt man der Bevölkerung stark entgegen und berücksichtigt das Verhältnis in Bezug zur bisherigen Heimbelegung.“ Die Infrastruktur und die derzeitige Verkehrssituation müsse nun gemeinsam mit dem Rems-Murr-Kreis auch zum Wohle der Einwohner des Ortes angegangen werden.

In diesem Zusammenhang trägt auch die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer (umA), die dem Rems-Murr-Kreis zugewiesen werden, noch zur Verschärfung der Situation bei. Der Zustrom dieser Personengruppe werde in nächster Zeit noch einmal deutlich ansteigen.

Derzeit leben laut Landratsamt 141 unbegleitete minderjährige Ausländer im Rems-Murr-Kreis. Allein in der Woche vom 7. bis 11. Dezember kamen 16 Minderjährige in den Kreis. In den nächsten beiden Wochen werden nochmals 58 unbegleitete minderjährige Ausländer unterzubringen sein.


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