Von Claudia Ackermann
BURGSTETTEN. Einige Backnanger haben Verena Köder, alias Lia Reyna, schon früher kennengelernt. Beim Nachwuchsfestival am Backnanger Straßenfest hat sie 2011 mitgemacht und mit der Eigenkomposition „Today“ den dritten Platz belegt. Damals trat die Sängerin, die sich am Piano begleitete, als Solistin unter dem Namen Reyna auf.
Schon in ihrer Kindheit galt ihre Liebe der Musik. Mit 9 Jahren begann sie, Klavier und Violine zu spielen. Eigene Lieder schrieb sie bereits mit 12 Jahren. An der Trossinger Musikhochschule im Schwarzwald studierte sie zunächst Musik auf Lehramt. Doch dann wurde ihr klar: „Ich will Musik machen, auf der Bühne stehen und damit mein Geld verdienen“, blickt die 30-Jährige zurück.
Solistisch mit eigenen Titeln ist sie seit 2010 unterwegs, und 2012 erschien ihr erstes Album „Purity“. Die Musiker für ihre Band Lia Reyna hat sie im Großraum Stuttgart kennengelernt „durch viele wunderbare Zufälle und befreundete Musiker.“ Lia Reyna & Band, das ist die Sängerin und Songwriterin zusammen mit Marion M. Wetzel (Drums), Jürgen Rittinger (Bass), Angela Mellwig (Violine/Synthies) und Thomas Hornstein (E-Gitarre). Auch spezielle akustische Instrumente wie Melodica oder Vibraslap, perfekt gepaart mit elektronischen und gesampelten Klängen, bieten dem Gesang von Lia Reyna eine besondere Basis.
Die Texte der englischen Songs handeln von Erlebnissen aus dem Alltag, und die Ideen dazu können ganz spontan entstehen. So hat Verena Köder etwa ein Video mit Freunden in einem Wald aufgenommen und aus der Begebenheit den Song „Forest“ gemacht. „Manche Songwriter schreiben Musik, um dem Alltag zu entfliehen. Bei mir ist das ganz das Gegenteil“, sagt Lia Reyna. „Mir ist es wichtig, Lebensfreude durchblitzen zu lassen.“
13 Titel befinden sich auf dem Album „Color Jam“. Ein „geschmackvoll, bunter Stilmix für graue Wintertage“ soll es sein. Schon das knallbunte Cover weist auf die Mischung der Stilrichtungen hin. Ein bisschen retro sind das Outfit der Sängerin und die Blümchentapete an der Wand. Eine bunte Mixtur von Marmeladengläsern steht im Regal. Mit roter Marmelade ist das Gesicht der Sängerin mit dem verträumten Blick verschmiert.
Die Songs seien nicht hochmodern produziert, sondern elektronische Sounds mischen sich mit akustischen Klängen und sind etwa mit Percussion verfremdet.
Manchmal braucht Lia Reyna nur einen kleinen Anstoß, um für einen Song inspiriert zu werden. Wie bei dem Titel „Firefly“, der durch das Betrachten von Glühwürmchen im Garten entstanden ist. „Lovin’ you Both“ handelt davon, dass man auch in zwei Menschen verliebt sein kann. Aus einer Streitsituation ist der Text zu „Crazy little Things“ hervorgegangen. Es geht in dem Song darum, wie man miteinander spricht und was Worte und der Tonfall ausrichten können. Zwar ist diese Ballade ein nachdenklicheres Stück, aber zum Großteil versprüht die Musik Energie, Quirligkeit und Lebensfreude.
Das Album „Color Jam“ von Lia Reyna ist über www.lia-reyna.com für 18 Euro inklusive Versand erhältlich.