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Tagebuchaufzeichnungen, Satire, Krimi und Kochbücher

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Von Claudia Ackermann

BACKNANG. Wenn im Herbst und im Frühjahr die Neuerscheinungen in der Buchhandlung Osiander vorgestellt werden, ist der Einsatz der gesamten Belegschaft gefragt, vom Filialleiter über die Buchhändlerinnen bis hin zur Auszubildenden. Wie bei den Lesern auch, sind die Geschmäcker verschieden, und so hat sich jeder mit den Themen befasst, die ihn besonders ansprechen.

Eine Leidenschaft für Geschichte hat Filialleiter Andreas Foth. Er stellt unter anderem das Buch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ von Swetlana Alexijewitsch vor. Die Literatur-Nobelpreisträgerin 2015 gibt eine andere Perspektive auf den Zweiten Weltkrieg, führt er aus. Wenig bekannt sei, dass auch eine Million Frauen als Soldatinnen in der Roten Armee im Krieg gekämpft haben.

Etwas zaghaft beginnt die junge Auszubildende Stephanie Ehinger ihre Buchvorstellung. Sie müsse lauter sprechen, wird sie von den Besuchern gebeten. Lacher gibt es im Publikum, als sie mit jetzt gut hörbarer Stimme den Titel des Buches verkündet, das sie vorstellen möchte: „Einen Scheiß muss ich. Das Manifest gegen das schlechte Gewissen“ heißt der Roman von Tommy Jaud. Charmant stellt sie das humorvoll geschriebene Buch vor, in dem der Protagonist nach einem Gefängnisaufenthalt seinen Job hinschmeißt und sich von seiner „schrecklichen Frau“ trennt.

„Ich liebe Bücher“ ist das Credo von Ulla Holtzwarth, die keine speziellen Vorlieben bei der Auswahl des Genres hat. Astrid Lindgrens „Die Menschheit hat den Verstand verloren“, Tagebuchaufzeichnungen der Schriftstellerin im Zweiten Weltkrieg, ist genauso dabei wie „H wie Habicht“ von Helen Macdonald. Das humorvolle Buch „Papa allein zu Haus“ von Dave Engledow legt sie den Besuchern als Geschenk für Väter mit kleinen Töchtern ans Herz.

Birgit Becker mag besonders die Autorin Katharina Münk. Von ihr stellt sie den Roman „Westermann und Fräulein Gabriele“ vor, in dem es um eine alte mechanische Schreibmaschine geht, die Einzug in das Leben eines IT-Vorstands hält. Auf wunderbar witzige Art wird die digitale Welt aufs Korn genommen. Außer für das Lesen hat Birgit Becker eine Leidenschaft fürs Kochen. Vegane Kochbücher seien derzeit immer mehr auf dem Vormarsch, wie etwa von Attila Hildmann, dem „Brad Pitt unter den veganen Köchen“. Von ihm präsentiert sie das Buch „Vegan for starters“, mit Gerichten, die man leicht nachkochen kann. Ein anderes Buch ist eine Hommage an ein einziges Lebensmittel. „Olivenöl – Das Kochbuch“ hat Bastian Jordan herausgebracht.

Humorvolles präsentiert Sylvia Domes mit „Das Geheimnis des perfekten Tages“ von Dieter Nuhr und Jan Kowalskys Roman „Als Schisser um die Welt. Die Geschichte von einem, der mitmusste“. Das Dilemma des Protagonisten: Seine Frau liebt Abenteuerreisen. Krimis sind Dorothee Schönecks bevorzugtes Genre. Spannend geht es In „Todesdeal“ von Veit Etzold zu. In dem Polit-Thriller geht es um kostbare Rohstoffe. Ein Rechercheauftrag führt einen jungen Berliner Journalisten in den Kongo . . .

Ulla Lieb präsentiert ein Buch, dessen Titel schon fast ein Roman sei. „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969“ heißt das Werk von Frank Witzel. Ein kindlicher Erzähler lässt darin die Welt der alten BRD wieder aufleben. Trotz teilweise abstruser Gedankengänge sei die Geschichte doch völlig stimmig, so Ulla Lieb. Im Anschluss an die Buchvorstellung sind die rund 60 Besucher zu einem kleinen Imbiss geladen. Passend zur Kochbücher-Präsentation gibt es selbst gemachte vegane Snacks, verschiedene Oliven und Brotaufstriche aus dem Öl der Baumfrucht. Und bei einem Gläschen können sich die Leseinteressierten noch ausgiebig mit dem Team der Buchhandlung Osiander über deren Lieblingsbücher austauschen.


            Eine Studentin findet in der Bibliothek ein Buch, in das ein anderer Student Randbemerkungen gekritzelt hat, offenbar im Bemühen, der wahren Identität des unter Pseudonym schreibenden Autors V. M. Straka auf die Spur zu kommen: Filialleiter Andreas Foth stellt das Buch „Das Schiff des Theseus“ vor. Foto: A. Becher

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