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Ein Bauernhof wird es nicht

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WAIBLINGEN (inf). Schwäbisch-gemütlich, mit einer Prise Humor und bisweilen spitzer Zunge moderierte der frühere Kreissparkassendirektor Albert Häberle den Wachwechsel. Dass man ihn dafür eigens aus dem Ostalbkreis geholt hat, erklärte er sich ganz einfach: „Der kostet nichts.“ Auch den Begriff Wachwechsel, den das Landratsamt als Motto gewählt hatte, nahm er aufs Korn: Wenn ein Beamter einen anderen ablöst, käme kein Mensch auf die Idee, von einem Wachwechsel zu sprechen. Häberle gab auch einen kleinen Einblick in die kommenden Ruhestandsaktivitäten des scheidenden Landrats. Nein, es sei kein Bauernhof, was sich Johannes Fuchs zugelegt habe, „es wird auch keiner, ich kenn die Baustelle“. Sie liege nicht in Winnenden und sei auch kein Krankenhaus.

Als Hausherr im Bürgerzentrum bekundete OB Andreas Hesky, er freue sich sehr, dass die Veranstaltung in der Kreisstadt stattfinde, „weniger freu ich mich, dass mir für mein Grußwort nur drei Minuten eingeräumt wurden“. Den Zeitrahmen interpretierte er dann ziemlich frei. Darauf kam Hans-Jörg Weinbrenner, der Aspacher Rathauschef, der für die Oberbürgermeister und Bürgermeister sprach, zurück: „Meine fünf Minuten fallen kürzer aus als die drei Minuten von Herrn Hesky.“

Geschenke gab es für den alten wie für den neuen Landrat. Von Weinbrenner erhielt Fuchs eine rustikale Kappe als Kopfschutz, Sigel eine Kapitänsmütze, da er das Kreisschiff mitunter durch stürmische See werde steuern müssen. Von Hesky bekam Sigel einen stadteigenen Sekt für eine spritzige Amtszeit und auch eine Einladung zum nächsten Neubürgerempfang.

Ein Kunstwerk war die Abschiedsgabe der Kreistagsfraktionen an Fuchs. Häberle trocken: „Die Genehmigung des Regierungspräsidiums für die Geschenkannahme liegt vor.“

Regierungspräsident Schmalzl zeigte sich erstaunt über Sigels Fremdsprachenkenntnisse. „Hoffentlich verstehen Sie auch die Backnanger.“ Der neue Landrat entgegnete fix: „Ich habe keine Berührungsängste.“ Statt von einem Wachwechsel wollte er lieber sportlich von Stabübergabe sprechen: Nun wird er ins Rennen geschickt.

Der junge Pianist Viktor Soos aus Backnang (Häberle mit Blick auf OB Dr. Frank Nopper: „aus der heimlichen badischen Hauptstadt“) beeindruckte am Klavier mit zwei Stücken. Zudem trug ein Chor des Remstal-Gymnasiums Weinstadt zur musikalischen Umrahmung bei, unter anderem mit dem Rems-Murr-Lied, umgetextet auf den Wechsel im Landratsamt. Begeistertes Mitklatschen rief ein Mitarbeiterchor hervor, der „Lucky Lips“ mit neuen Worten unterlegt hatte.

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