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Treibende Kraft hinter großem Projekt

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Von Steffen Grün

Das Sportgarten-Projekt, für das auf dem Hagenbach etwa 7300 Quadratmeter zur Verfügung stehen, habe mittlerweile „Dimensionen angenommen, die im Ehrenamt nicht mehr zu stemmen sind“. Davon, dass ihre Mitstreiter um den TSG-Vorsitzenden Rainer Mögle mit der Frage auf sie zukamen, ob sie sich vorstellen könnte, beim Schwäbischen Turnerbund (STB) von 100 auf 50 Prozent zu reduzieren und mit 50 Prozent beim eigenen Verein einzusteigen, war Krimmer zunächst überrascht, sah es aber sofort auch „als große Wertschätzung meiner bisherigen Vorstandsarbeit“. Intensive Beratungen mit ihrem Arbeitgeber in Stuttgart und ihrem Mann folgten, danach sagte die 57-Jährige in Backnang zu, auch wenn es sich zunächst einmal um eine bis Ende 2018 befristete Stelle handelt. „Ich habe zwei Jahre Zeit, etwas daraus zu machen“, betont Claudia Krimmer: „Mir ist es wichtig, das Projekt voranzubringen und wir haben es auch schon vorangebracht.“

Der neueste mögliche Bestandteil ist ein Sportkindergarten. „Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal. Im Rems-Murr-Kreis gibt es meines Wissens bislang keinen“, sagt Krimmer und sieht – „weil die Stadt Backnang den Zuzug junger Familien erwartet“ – die Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Mit der Frage, ob die Fläche auf dem Hagenbach für alle zur Verfügung stehenden Ideen sowie die von den Abteilungen eingebrachten Wünsche reicht, und mit eventuellen Synergieeffekten beschäftigt sich die Stuttgarter Firma Sport-Concept in einer Machbarkeitsstudie. „Ein Kindergarten mit Sportprofil wäre auch an anderer Stelle denkbar“, beweist Krimmer Flexibilität.

Krimmer soll moderne Strukturen und neue Angebote entwickeln

Für die TSG Backnang 1846 gehe es darum, „einen Mehrwert zu generieren und neue Mitglieder zu gewinnen“. Doch Krimmer und ihre Mitstreiter schauen zugleich über den Tellerrand hinaus, denken an den Nutzen für die gesamte Gesellschaft. „Wir hatten schon zwei sehr konstruktive Gespräche mit dem Oberbürgermeister und den Leitern der zuständigen städtischen Ämter“, berichtet die Projektbeauftragte und wirft ein gutes Argument für die Umsetzung in die Runde: „Die Stadt ist gesetzlich zur kommunalen Bewegungsförderung verpflichtet.“ Dem dienten zum Beispiel der Bürgergarten beim Haus am Berg oder das Calisthenics-Turngerät im Plattenwald, „aber unser Projekt hat andere Dimensionen und spricht alle Generationen an“. Erste Kontakte zu benachbarten Bürgern hat Krimmer geknüpft, „wir wollen alle Anwohner mitnehmen“. Zum geeigneten Zeitpunkt soll es deshalb eine Informationsveranstaltung geben.

Der TSG-Garten ist aber nicht das einzige Thema, auf das Krimmer ihr Augenmerk richten wird. In Kooperation mit den Vorstandskollegen und Abteilungsleitern will die Backnangerin die Vereinsstrukturen modernisieren und eine Satzungsänderung vorbereiten, die mit dem Segen der Mitglieder zur Ausschreibung der Stelle eines hauptamtlichen Geschäftsführers führt. Vereine mit vergleichbarer Größe hätten in der Regel einen, trotzdem ahnt die stellvertretende Klubchefin mit Blick auf die Kosten, „dass wir auch hier Überzeugungsarbeit leisten müssen“. Bis zur regulären Hauptversammlung am 12. Mai werde es knapp, weitere Optionen seien ein außerordentliches Treffen oder die Vertagung auf 2018. „Wir müssen schneller handlungsfähig sein“, nennt Krimmer ein Ziel der neuen Strukturen, schließlich stehe man auch in Konkurrenz zu kommerziellen Anbietern wie Fitnessstudios.

Zum Dritten will sich die donnerstags und freitags auf der TSG-Geschäftsstelle präsente 50-Prozent-Kraft der Entwicklung neuer Angebote im Freizeit- und Gesundheitssportbereich widmen. Das deckt sich mit ihren Zuständigkeiten als stellvertretende Vereinschefin und hat starke Überschneidungen mit ihrem Job beim STB. „Wir müssen neue Trends erkennen, um dabei zu sein, wenn ein Hype entsteht“, präzisiert Krimmer, der zudem Inklusionsprojekte „sehr am Herzen liegen“ und die Demenz als großes Thema sieht. „Ich habe viele Ideen, unser Verein hat so viel Potenzial“, sprudelt es aus ihr heraus, „ich darf mich nur nicht verzetteln“. Ihr Hauptanliegen ist es, den TSG-Garten auf den Weg zu bringen. Ist das geschafft, spricht 2018 nichts gegen eine Vertragsverlängerung. Schließlich will Krimmer ihr Baby auch wachsen sehen: „Der Hagenbach soll wie früher das Herzstück des Vereins werden.“


            Geht ihre Arbeit auf der Geschäftsstelle mit viel Elan an: Claudia Krimmer. Eines ihrer Hauptthemen ist der geplante TSG-Garten. Foto: E. Layher

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