Von Steffen Grün
Die Jugendlichen des TV Oppenweiler und der TSG Backnang erleben derzeit bereits ihre dritte gemeinsame Runde, bei den Aktiven ist die Spielgemeinschaft erst eineinhalb Jahre alt. In der vergangenen Saison verpasste das zweite HCOB-Männerteam den Sprung in die Landesliga und verhinderte damit auch den Bezirksliga-Aufstieg der Dritten, weil zwei Mannschaften eines Vereins in derselben Spielklasse nicht erlaubt sind. In der laufenden Runde mischt die Dritte in der Bezirksklasse zwar nicht vorne mit, doch das würde die Freude über die ersehnte Rückkehr der Zweiten auf die Verbandsebene nicht besonders trüben.
Zu wichtig ist dieser Schritt, den schon der TVO II nach dem Abstieg 2012 dreimal vergeblich zu gehen versuchte, für die Entwicklung im HCOB-Männerbereich. „Volle Konzentration und keinen Schlendrian“, fordert Spielleiter Gerold Hug, „wir wollen nicht lockerlassen, um den Aufstieg nicht zu gefährden“. Am liebsten wäre es ihm, die weiße Weste auch in den verbleibenden zehn Partien zu verteidigen. Machbar scheint das allemal, denn vor allem die Abwehr um das starke Torhüterduo Stefan Merzbacher/Marcel Wolf hebt das Team von der Konkurrenz ab und kassierte nur 254 Tore – alle anderen Vereine der Liga weit über 300. „Wir haben das Potenzial, um auch in der Landesliga eine gute Rolle zu spielen“, sagt Hug, will aber nicht vom Durchmarsch sprechen. Seine Devise: Als Neuling etablieren, vielleicht sogar vorne mitmischen und dann „an den nötigen Stellschrauben drehen, um in der Saison 2018/2019 angreifen zu können“.
Der im HCOB-Vorstand abgesehen von der Ersten für alle Aktiventeams zuständige Funktionär macht klar, dass mit dem „sehr gut harmonierenden Trainerduo Sebastian Forch und Marcel Wolf“ mittelfristig die Württembergliga angepeilt wird. Dort spielte der TVO II nur 2007/2008, von 2011 bis 2013 war es aber auch zwei Jahre die Heimat der Ersten. Deren Beinahe-Abstieg in die Landesliga markierte 2012 den Tief- und den Wendepunkt der jüngeren TVO-Geschichte. Mit dem Drittliga-Aufstieg vor eineinhalb Jahren hievte sich der HCOB in den Kreis der deutschen Top 100, nun geht’s fürs Erste um die dauerhafte Etablierung. „Dafür brauchen wir einen guten Unterbau“, verdeutlicht Hug, die Bezirksliga ist einfach zu wenig.
Zu wenig, um Spieler mit Drittliga-Perspektive ins Murrtal zu lotsen und sie über die Zweite heranzuführen. Zu wenig aber auch, um die größten Talente aus dem eigenen Stall bei der Stange zu halten. „Es ist wichtig, ihnen eine reizvolle Perspektive zu bieten“, betont Sonja Peris, die als TSG-Abteilungsleiterin zusammen mit ihrem TVO-Pendant Dirk Hail die Spitze der Spielgemeinschaft bildet. Die Landesliga wäre schon eine bessere Alternative, um Erfahrung zu sammeln, die Württembergliga die ideale, „denn wir wollen die Talente über die zweite Mannschaft an die Erste heranführen“. Sollte der HCOB II am Samstag in Sulzbach siegen, sollte der erste wichtige Schritt so gut wie erledigt sein. Im Frühjahr, so Hug, werde man zudem „alles daransetzen, um die weibliche und männliche A- und B-Jugend auf die Verbandsebene zu bringen“. Nachholbedarf gibt es nämlich auch im Nachwuchs, der die Männerteams füttern soll, um auch dann Eigengewächse in die Erste einbauen zu können, wenn Spieler wie Jonas Frank, Tobias Hold, Florian Frank oder Benjamin Röhrle einmal nicht mehr dabei sind.
