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Eine nicht umkehrbare Krankheit

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(ik). Über die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzformen referierte die Allgemein- und Palliativmedizinerin Ute Ulfert im Bandhaus Theater Backnang. Dass sich die gesamte Gesellschaft intensiv mit dem Thema auseinandersetzen sollte, zeigt schon, dass laut Ulfert die Zahl der Erkrankten jedes Jahr um 300000 steigt. „Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, wird sich nach Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf rund 3 Millionen erhöhen“, sagt auch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. In den westlichen Ländern gilt als häufigste Ursache einer Demenz die Alzheimer-Krankheit. Ihr Anteil wird auf mindestens zwei Drittel der Krankheitsfälle geschätzt. Danach kommen die vaskulären Demenzen. Diese werden durch Schädigungen der Blutgefäße des Gehirns verursacht. Häufig treten aber Mischformen der Krankheitsprozesse auf. Frauen im fortgeschritteneren Lebensalter erkranken weit häufiger an einer Demenz als Männer. Ulfert sprach von 70 Prozent. Und: „Demenzen verlaufen irreversibel, sie sind nicht umkehrbar.“ Nur in seltenen Fällen gebe es behebbare Ursachen wie etwa eine schwere Unterfunktion der Schilddrüse.

Oft ist es gar nicht so einfach, die Demenz eines Angehörigen zu erkennen. Ulfert: „Die Fassade bleibt lange erhalten.“ Da gilt es, genau hinzuschauen, ob nicht die Zahnpasta im Kleiderschrank zu finden ist oder Ähnliches. Ulfert mahnte zur Prävention, zu der beispielsweise ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung gehören. In diesem Zusammenhang führte die Ärztin eine „Nonnenstudie“ aus den USA an. Als die Nonnen starben, hat man festgestellt, dass sie ebenfalls an Demenzen erkrankt waren. Da sie aber ständig mitten im Leben standen, kam dies nicht so sehr zum Tragen oder blieb sogar unbemerkt.

Nachdem die Besucher noch viele medizinische Details erfahren und auch Fragen gestellt hatten, blieb zum Beispiel als Fazit: „Gegen Verunsicherung hilft immer am besten Aufklärung“, so Jasmin Meindl vom Bandhaus Theater. Genau diese haben auch sie und ihre Kollegin Juliane Putzmann befördert, indem sie ihr Haus und ihr Herz geöffnet haben für die Akteure und das Thema Demenz.


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