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105 Millionen Euro für zweiten B-14-Bauabschnitt

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Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Seit Jahrzehnten warten die Backnanger auf diese Nachricht: Die B14 kann vierspurig bis Backnang-West ausgebaut werden. Nachdem im vergangenen Jahr mit dem ersten Teil des ersten Bauabschnitts begonnen wurde und der folgende Abschnitt bis zur Alten Schule in Maubach in greifbare Nähe gerückt ist, kann nun das gesamte Projekt in einem Rutsch zu Ende gebracht werden. Zumindest was die Finanzierung angeht. Nun gilt es, die Planung auf Hochtouren voranzutreiben. Denn bislang existiert für den zweiten Abschnitt von der Alten Schule bis zur Krähenbachkreuzung nur der Planfeststellungsbeschluss. Die Ausführungsplanung muss erst noch gemacht werden.

Björn Stähle, der B-14-Projektleiter des Regierungspräsidiums Stuttgart, erfuhr die frohe Kunde gestern von der Presse. Er erklärte, viele seien schon überrascht gewesen, dass es im vergangenen Jahr für den ersten Abschnitt Geld gegeben habe. Mit dem Weiterbau bis zur Krähenbachkreuzung habe man sich in seiner Behörde noch gar nicht weiter befasst. Der erste Schritt sei nun, die Planungsleistungen zu vergeben. Dies dauert vermutlich bis Jahresende. Dann benötigt das Planungsbüro gehörige Zeit, um die restliche, sechs Kilometer lange Strecke zu überplanen.

Björn Stähle warb gestern für Verständnis, dass die Planungen noch nicht weiter vorangetrieben sind. „Wir können mit der Ausführungsplanung nicht beginnen, bevor nicht die Finanzierung geregelt ist.“ Hintergrund sind ständige Änderungen, auch bei den Vorgaben. Wenn mehrere Jahre vergehen, ohne dass gebaut wird, können unter Umständen die Planungen umsonst gewesen sein.

„Wir haben endlich die Baufreigabe für den zweiten und dritten Bauabschnitt der B14“, frohlockte Norbert Barthle. Der Backnanger Staatssekretär im Verkehrsministerium war gestern zu Gast im eigenen Haus: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hatte ein Investitionspaket vorgelegt und alle Abgeordneten eingeladen, in deren Wahlkreis eines der 24 Projekte liegt, für die es die Baufreigabe samt frischem Geld gibt – und Backnang ist mit der B 14 dabei.

Barthle: „Insgesamt beträgt das Volumen dieses Pakets 2,1 Milliarden Euro. Für die vier Projekte in Baden-Württemberg stehen 282 Millionen Euro bereit – und davon erhält allein Backnang 105 Millionen, das ist echt ein Hammer.“ Er sei dankbar, so Barthle weiter, dass er mit seinen Argumenten für Backnang durchgedrungen sei. „Nach dem Beginn des ersten Bauabschnitts am 10. Juni dieses Jahres ist es ein Gebot der Vernunft, Nägel mit Köpfen zu machen und die weiteren Bauabschnitte zeitnah in Angriff zu nehmen. Das geschieht jetzt.“ Noch zu Beginn der Legislaturperiode hätten auch die größten Optimisten, wie Backnangs Oberbürgermeister Frank Nopper, nicht damit gerechnet, so rasch eine Freigabe für das Gesamtprojekt zu erleben, „und jetzt können wir die ganze Strecke, von Nellmersbach bis zum Verteiler West, in einem Rutsch planen und bauen, das ist eine großartige Botschaft für die Stadt und ihre Bürger.“

Das Bundesverkehrsministerium habe am Mittwoch ein kräftiges Upgrade für die Infrastruktur in ganz Deutschland gestartet und finanziere 24 baureife Projekte, erläutert Barthle weiter. Dort könne nun schnell mit der Umsetzung begonnen werden. „Die Freigabe dieser zusätzlichen Projekte ist ein Erfolg unseres Investitionshochlaufs, durch den wir die Mittel für die Infrastruktur bis 2018 um 40 Prozent auf Rekordniveau steigern. Die Investitionen steigen 2017 auf 13,7 Milliarden Euro und wachsen bis 2018 auf 14,4 Milliarden Euro. Das Nadelöhr sind jetzt nicht mehr die Finanzen, sondern die Planungen der Länder. Daher appelliere ich nachdrücklich an das Regierungspräsidium Stuttgart, jetzt auch die notwendigen Kapazitäten frei zu machen, um mit Planung, Ausschreibung und Bau so rasch wie nur irgend möglich beginnen zu können.“

„Das ist eine fantastische Nachricht für die ganze Region“, jubelte auch Christian Lange. „Dafür habe ich lange gekämpft. Dies zu erreichen, war nur möglich, weil CDU/CSU und SPD an einem Strang zogen und wir Bundestagsabgeordnete ebenfalls“, betonte Lange. Mit den 105 Millionen Euro könnte das gesamte Teilstück zwischen Nellmersbach und Backnang West nun faktisch in einem Zug ausgebaut werden. „Damit ist die Zeit der Häppchen vorbei und es kann endlich aus einem Guss gebaut werden. Das bedeutet eine tatsächliche Entlastung für die Menschen in der Region und die zahlreichen Pendler.“

Die Bauarbeiten auf dem ersten Bauabschnitt bis Waldrems ruhen zurzeit, weil die Aufträge noch nicht vergeben sind. Stähles Zwischenbericht: Die Angebote wurden bereits gesichtet, bewertet und nachbesprochen. Derzeit liegt der Vergabevorschlag des Regierungspräsidiums bei den Verkehrsministerien von Bund und Land. Stähle rechnet in etwa drei Wochen mit einer Entscheidung aus Berlin. „Wenn wir die Freigabe erhalten, können wir die Aufträge noch bis Ende Oktober vergeben.“ Dann könnte es sogar sein, dass die Baufirma, die zum Zuge gekommen ist, noch in diesem Jahr loslegen kann.


            
              Größtes Straßenbauprojekt der Nachkriegszeit im Raum Backnang: Der Ausbau der Bundesstraße 14 auf vier Fahrbahnen um die gesamte Stadt herum. Karte: Regierungspräsidium
„Das ist eine
            fantastische
            Nachricht für
            die ganze Region“
            
              
              
            
            Christian Lange (SPD)
            Staatssekretär

            Staatssekretär Norbert Barthle (rechts) hält es schwarz auf weiß in seinen Händen: die Finanzierungszusage von Verkehrsminister Alexander Dobrindt.Foto: privat

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