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Baggerarm prallt gegen Eisenbahnbrücke

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Von Ingrid Knack

BACKNANG. Der Lkw-Fahrer (36) ist am Montagnachmittag mit seinem Sattelzug in Richtung Stuttgart unterwegs. Kurz nach der Erbstetter Straße bleibt die Ladung an der Brücke hängen. Der Aufprall ist so heftig, dass der Schaufelbagger zum Teil vom Sattelauflieger geschoben und in sich zusammengedrückt wird. Die Schäden an dem Baufahrzeug sind erheblich. Es sieht nach Totalschaden aus. Auch an der Brücke ist ein Schaden sichtbar. Die Deutsche Bahn schickt einen Notfallmanager nach Backnang, der die Bahnstrecke sperren lässt. Ob die Statik des Brückenbauwerks noch in Ordnung ist, gehört zu den Fragen, die sich jetzt stellen. Der Lkw-Fahrer ist glücklicherweise unverletzt geblieben. Das Verkehrskommissariat Backnang nimmt die Unfallermittlungen auf.

Nach dem Unfall wird die B14 auf Höhe der Anschlussstelle Erbstetter Straße voll gesperrt. Der Verkehr wird über die Innenstadt umgeleitet, längere Staus bilden sich. Etliche Autofahrer nutzen den Stau auf der Straße von und nach Erbstetten dazu, aus ihrem Fahrzeug auszusteigen und Bilder vom Unfallort zu machen. In Backnangs Innenstadt kommt man auch noch in den Abendstunden mit dem Auto nur zäh voran. Im Benachrichtigungsservice des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) ist zu lesen: „Die S-Bahnen der Linie S4 verkehren nicht zwischen Burgstall und Backnang.“ Bei den Linien R3 und S3 kommt es ebenfalls zu Einschränkungen im Bahnverkehr, am Nachmittag wird unter anderem von einer Signalstörung geredet, die am Abend aber wieder behoben ist.

Wie bei so vielen Unfällen ist auch die Freiwillige Feuerwehr Backnang gefordert. Ein Gemisch aus ausgelaufenem Hydrauliköl und Diesel-Kraftstoff, das sich über beide Fahrspuren der Bundesstraße seinen Weg verschafft hat, gilt es zu binden. Auf der Gegenfahrspur hat sich das Gemisch sogar ziemlich stark ausgebreitet. Dies rührt nach Aussagen von Backnangs Feuerwehrkommandant Marcus Reichenecker daher, dass noch etliche Autos auf der Strecke fuhren, als der Unfall schon passiert war. Zum Glück seien kein Öl und kein Diesel in die Kanalisation beziehungsweise in ein Regenüberlaufbecken gelangt, lassen Polizei und Feuerwehr vor Ort wissen. Den restlichen Dieselkraftstoff im Tank des Baggers füllen Feuerwehrleute in einen extra Behälter um. Die Backnanger Feuerwehr ist mit vier Fahrzeugen und 13 Mann vor Ort. Die Straßenmeisterei Backnang hilft nach Kräften mit, sie managt etwa die Umleitungen und unterstützt die Feuerwehr beim Reinigen der durch die Betriebsstoffe stark verunreinigten Fahrbahn. Das Lkw-Gespann sei ungebremst gegen die Brücke gefahren, sind die ersten Aussagen der Polizei angesichts der Situation vor Ort. Bei den Unfallursachen kommen unterschiedliche Szenarien in Betracht. Es könne zum Beispiel sein, dass der Baggerarm beim Beladen des Lasters nicht weit genug eingezogen wurde, so die Polizei. Auch ein technischer Defekt wäre denkbar. Der Baggerarm könnte sich selbstständig gemacht haben, weil sich der Druck im Hydraulikschlauch veränderte. Das alles ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur reine Spekulation. „Der Schaden am Bagger sowie am Lkw kann noch nicht beziffert werden, dürfte sich aber nach ersten vorsichtigen Schätzungen leicht auf mehrere Zehntausend Euro belaufen“, erklärt die Polizeidirektion Aalen in einer Pressemitteilung.

Die Aufhebung der B14-Sperrung und der Abtransport des Baggers – wofür Spezialkräne benötigt werden – sind bei Redaktionsschluss noch nicht absehbar. Auch der S-Bahn-Verkehr zwischen Backnang und Burgstall steht noch still. Am Abend wird sogar davon gesprochen, dass es nicht klar ist, ob die Brücke weiterhin benutzbar ist oder womöglich abgebrochen werden muss.


            Die Lkw-Ladung bleibt an der Brücke hängen: Der Bagger auf dem Anhänger des Lasters wird bei dem Unfall völlig demoliert.Foto: E. Layher

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