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„Es war ein unvergessliches Erlebnis“

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Von Nora Haselmayer

 

BACKNANG.„Meine Zeit in den USA war einfach atemberaubend. Ich habe unheimlich viel erlebt“, sagt Alina Sachs begeistert. Bei einem aufwendigen Bewerbungsverfahren hatte sie den Abgeordneten Christian Lange von sich überzeugen können und erhielt ein Stipendium des Deutschen Bundestages. Seit 1983 schickt das parlamentarische Patenschaftsprogramm Schüler und junge Berufstätige als Junior-Botschafter in die USA. In Zusammenarbeit mit dem US-Kongress verbringen zeitgleich junge Amerikaner ein Auslandsjahr in Deutschland. Alina Sachs wurde in einer Gastfamilie mit drei Kindern untergebracht. In den ersten 2 Monaten sei es ihr noch schwer gefallen, den Gesprächen auf Englisch zu folgen. Doch dank ihres verständnisvollen Umfeldes habe sie die Sprachbarriere schnell überwunden. Bei ihrer Gastfamilie habe sie sich gut aufgehoben gefühlt. „Sie haben mich wie ein Familienmitglied behandelt“, freut sich die Schülerin. Gemeinsam seien sie in die Kirche gegangen und hätten Camping-Ausflüge unternommen.

Während ihres Aufenthalts besuchte die 16-Jährige eine kunstorientierte High School in der Stadt Twin Falls. Dort konnte sie sich ihrer Lieblingsbeschäftigung – dem Tanzen – widmen, das an der Schule als eigenes Fach angeboten wird. „Generell war die Schule in den USA viel unterhaltsamer als in Deutschland“, sagt sie. Besonders gut hätten ihr die „Spaßtage“ an der High School gefallen. An einem dieser Tage habe ein Wettbewerb darum stattgefunden, wer den hässlichsten Pullover anhatte. Gewonnen habe eine Lehrerin, deren Oberteil das Gesicht des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zierte, schmunzelt die Stipendiatin. Da man um die Präsidentschaftswahlen im November beim Thema USA nicht herumkommt, machte auch Alina Sachs Erfahrungen mit der politischen Debatte. Ihr Umfeld sei verzweifelt über die Kandidaten beider Parteien gewesen. „Meine Gasteltern haben immer Witze darüber gemacht, dass sie auswandern wollen, wenn Clinton oder Trump die Wahl gewinnt“, sagt sie.

Die Menschen seien insgesamt sehr freundlich gewesen, auch wenn sie sich manchmal komische Bemerkungen habe anhören müssen. „Das Land neben China haben manche Deutschland genannt“, erzählt die Schülerin. Ein wenig habe sie auch gestört, dass die Amerikaner es mit der Pünktlichkeit nicht besonders genau genommen hätten. Kulturelle Unterschiede habe sie außerdem im Bezug auf Patriotismus feststellen können. So hätten die Schüler an ihrer High School jeden Tag auf die amerikanische Flagge geschworen, berichtet Alina Sachs.

Auch an die Essgewohnheiten ihrer Gastfamilie habe sie sich anfangs gewöhnen müssen. Entgegen aller Stereotypen achteten die Gasteltern auf eine gesunde, fast ausschließlich organische Ernährung. Dafür hätten manche der Stipendiaten während ihres Aufenthalts 20 Kilogramm zugenommen. Ihre Erfahrungen teilte sie mit ihrer Mutter, mit der sie sich jeden Tag über WhatsApp austauschte. Obwohl sie zudem in Kontakt mit ihren Freunden blieb, sei es schwer gewesen, so lange von zu Hause weg gewesen zu sein. „Das Heimweh hat schon ziemlich an mir gezerrt“, gibt sie zu. Trotzdem habe sie eine unvergessliche Zeit in den USA verbracht. Die Backnangerin reiste beispielsweise mit einem guten Freund der Gastfamilie nach Los Angeles und Las Vegas. In der „Stadt der Lichter“ mietete der amerikanische Freund eine Stretchlimousine, mit der sie zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten fuhren. „Das war eines meiner schönsten Erlebnisse. Es war wie im Film“, schwärmt Alina Sachs. Durch ihren Aufenthalt sei ihr klar geworden, dass sie später einmal als deutsche Botschafterin arbeiten wolle.

Christian Lange lädt dazu ein, sich für das parlamentarische Patenschaftsprogramm im Jahr 2017/18 zu bewerben. Die Interessenten haben noch bis zum Bewerbungsschluss am 16. September Zeit. Infos: www.bundestag.de/ppp

Alina Sachs erzählt Christian Lange von ihren Erlebnissen. Foto: A. Becher

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