Von Elisabeth Klaper
BACKNANG. Engagiert, mit großer Singfreude und viel Feingefühl brachte der gemischte Chor teils mit, teils ohne Instrumentalbegleitung viele bekannte Melodien harmonisch und rhythmisch charmant zur Geltung und versetzte damit die vielen Zuhörer im Foyer des Bürgerhauses in vergnügte Stimmung. Aus der Übergangszeit von der Renaissance zum Frühbarock erklangen tänzerisch beschwingte Madrigale voller Lebensfreude. Die eingängigen Melodien zeigten volksliedhaften Charakter, so „Tanzen und Springen“ vom Musikautomaten-Fabrikanten Hans Leo Hassler oder „An hellen Tagen“ von Giovanni Gastoldi.
Zur Hochform liefen die Chorsänger auf bei Volksliedern von Friedrich Silcher, die sie klangschön und stimmungsvoll zum Ausdruck brachten, wie das reizvolle „Mei Maidle hat e G’sichtle“. Viel Vergnügen bereiteten Volkslieder, die in Joachim Göllers Satz rhythmisch und klanglich etwas moderner aufgepeppt waren. Beschwingt und heiter bot der gemischte Chor die Klassiker „Auf de schwäb’sche Eisebahne“, „Auf em Wasa graset d’Hasa“ oder „Muss i denn zum Städtele hinaus“ dar.
Mit Bravour meisterten die Sänger den melodisch fantasievollen, aber schwierig zu singenden Chorsatz des Österreichers Hans Lang zu „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ mit kurzen Soli der Sopranistin Astrid Knaeble. Hörvergnügen waren John Barlys „Lieder sind wie helles Sonnenlicht“ mit sommerlicher Melodik und der Kanon „Schläft ein Lied in allen Dingen“ von Max Frey nach Joseph von Eichendorffs Gedicht „Die Wünschelrute“. Viel Freude machten bekannte Evergreens und Schlager, wie das flotte „Sing mit mir“ (Ain’t She Sweet) von Milton Ager, „Rot ist der Wein“ (Blue Spanish Eyes) von Bert Kaempfert und Gus Anton oder „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens.
Große Hörgenüsse bereiteten den vielen Zuhörern im fast voll besetzten Bürgerhaus-Foyer romantische Kunstlieder, vollendet vorgetragen von drei Solisten. Mit Hingabe und heller, melodischer Stimme trug Tenor Rolf Hirsch die Serenata von Enrico Toselli mit bezaubernder südländischer Melodie und das ernste, sehnsuchtsvolle Ständchen von Franz Schubert vor. In anmutiger Harmonie gestalteten die Eheleute Astrid Knaeble (Sopran) und Hermann Knaeble (Bass) als Duett das empfindungsreiche „Ich wollt, meine Lieb ergösse sich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Mit Verve und voller, sonorer Stimme intonierte der Bassist Schuberts „Lachen und Weinen“.
Dirigent Joachim Göller leitete den gemischten Chor und führte informativ durchs facettenreiche Programm. Den Chorgesang untermalte stilvoll ein kleines Instrumentalensemble aus Barbara Göller mit Violine und Saxofon, Klaus Belz am Kontrabass und Miklós Vajna am Klavier, der auch die Solisten begleitete. Mit lautstarkem Beifall dankten die Zuhörer allen Mitwirkenden.
