Quantcast
Channel: BKZ - RSS
Viewing all articles
Browse latest Browse all 9673

Der Juni: Geprägt vom Starkregen

$
0
0

Von Yvonne Weirauch

BACKNANG. Regen, Regen, Regen, bewölkt und wieder Regen – der Juni 2016 war einer der nassesten der letzten Jahrzehnte. „Die Niederschlagshöhe dieses Monats beträgt im Rems-Murr-Kreis 208,1 Millimeter – das ist der nasseste Juni seit 1963, da waren es 213,9 Millimeter“, so Meteorologe Christian Kronfeldner.

Der Monat war von Unwettern und Überschwemmungen im Rems-Murr-Kreis geprägt. Dabei sei es im Vorfeld nur sehr schwer vorhersagbar gewesen, wo diese Güsse genau niedergehen werden. Am 8. Juni wurde der Tag mit der größten Niederschlagshöhe gemessen (53,9 Millimeter). In anderen Bundesländern hagelte es laut Kronfeldner zudem stark, Tornados und starke Gewitter bildeten sich in der Luft. Nach den Sturzgüssen von Ende Mai traf es Anfang Juni neben Niederbayern und Franken beispielsweise auch den Düsseldorfer Raum.

Ende Mai, Anfang Juni wurde Braunsbach (Kreis Schwäbisch Hall) schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zwei Bäche hatten sich in einen reißenden Strom verwandelt. Wassermassen rissen in dem 900-Einwohner-Ort alles in ihrem Weg mit sich. Baumstämme wurden durch die Straßen gespült, Autos an Hauswände geschoben, Fensterscheiben eingedrückt. In Backnang wurden Kanaldeckel nach oben gedrückt, Sturzbäche drängten auf die B14 und setzten sie teilweise unter Wasser. Auch die Orte westlich und südwestlich von Backnang wurden von Wassermassen getroffen, teilweise liefen Schlammfluten in Häuser. Viele Bauern in der Region hatten mit Unwetterschäden zu kämpfen.

An mehr als 20 Tagen regnete es im Rems-Murr-Kreis, und das nicht zu knapp. Kaum zu glauben: Trotz des wechselhaften und nassen Wetters war es ein warmer Sommermonat und es gab 30 Tage, an denen sich die Sonne blicken ließ. Rund 167 Stunden strahlte sie insgesamt im Juni vom Himmel. Am längsten am 23. Juni mit fast 15 Stunden. Dieser Tag und der darauffolgende 24. Juni zählen bisher zu den heißesten Tagen. Sommerfeeling pur: Am 24. Juni wurden 31,8 Grad Celsius gemessen. Am kältesten war es mit 8,9 Grad Celsius noch wenige Tage zuvor am 20. Juni. Frost gab es keinen mehr. Ebenso wenig verzeichnete die Wetterstation Tage mit Sturmböen oder gar orkanartigen Böen.

Das Wetter des Monatsendes gestaltete sich meist freundlich. Wolken zogen durch, die Sonne blinzelte durch, ein paar Tropfen Regen fielen noch und das Thermometer stieg auf etwa 27 Grad. Allerdings mit einer Ausnahme: In der Nacht von 24. auf 25. Juni wurde Murrhardt von einem Unwetter mit Starkregen heimgesucht: ein Erdrutsch war die Folge, sowie Überschwemmungen in Unterführungen.

Der Trend für die kommenden Tage: Wolken, Sonne, sommerlich warm. „Unwetter sind vorerst nicht in Sicht. Eine extreme Hitze ist ebenfalls nicht zu erwarten“, sagt Kronfeldner. Um die 25 Grad Celsius warm soll es werden, „zum Schwimmengehen vielleicht ein bisschen frisch, aber für einen gemütlichen Grillabend reicht es allemal“.


            Bauern verzeichnen im Juni hohe Unwetterschäden. Foto: A. Becher

Viewing all articles
Browse latest Browse all 9673