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Arbeiten auf Klinik-Brache ruhen

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Von Jutta Pöschko-Kopp

WAIBLINGEN. Auf dem Krankenhausareal an der Winnender Straße sollte ein attraktives Wohngebiet entstehen. Neun Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Investoren hatten auf Einladung der Kreisbau und der Stadt bei einem Wettbewerb ihre Arbeiten eingereicht. Für den Wettstreit war das rund 16000 Quadratmeter große Gebiet in vier Baugrundstücke mit Platz für bis zu 130 Wohnungen und Reihenhäuser aufgeteilt worden.

Am Ende standen zwei hochgelobte Siegerentwürfe fest und Investoren, die bauen wollten. Nun stehen diese seit fast einem Jahr in den Startlöchern. Gleichzeitig hängt die Stadt mit dem Bebauungsplanverfahren in der Warteschleife, bis sich Landrat Sigel zu seinen Wünschen geäußert hat.

Doch der lässt sich Zeit. Kann sein, dass der Kreis mit seinem Krankenhaus in Winnenden und – nach den Hiobsbotschaften aus dem Osten – nun auch noch mit dem in Schorndorf viel zu tun hat. Kann auch sein, dass hinter den Kulissen in Sachen Waiblinger Krankenhausareal tatsächlich geplant und gewirbelt wird. Wir wissen es nicht. Denn dürftig sind die Antworten aus dem Landratsamt auf die Frage, was denn passieren soll: „Derzeit gibt es konkrete Pläne bezüglich einer Wohnbebauung auf dem ehemaligen Krankenhausgelände“, sagt der Landrat das, was jeder weiß. Die Kreisbaugruppe sei als Eigentümerin diesbezüglich in enger Abstimmung mit der Stadt Waiblingen. „Des Weiteren ist derzeit noch offen, ob die Fläche des Klinikgeländes auch für ein Verwaltungsgebäude des Landratsamtes oder auch für andere Alternativen denkbar ist. Dies wird im Rahmen einer Gesamtimmobilienkonzeption zu entscheiden sein. Konkrete Erkenntnisse liegen uns derzeit noch nicht vor.“

Weniger zugeknöpft ist der Waiblinger Oberbürgermeister und Kreisrat Andreas Hesky. Es komme immer wieder vor, dass Grundstückseigentümer ihre Gebäude abbrechen und sich danach doch wieder eine Planungsphase anschließt, zeigt er Verständnis. Gerade bei solch einem prominenten Areal sei dies aber sehr bedauerlich, zumal die Planungen schon sehr weit fortgeschritten waren und sind. Letztendlich kam’s laut Hesky zu der Verzögerung, weil der Landrat derzeit prüfe, ob das Kreis-Sozialdezernat wirklich wie geplant auf dem Klinikareal angesiedelt werden soll. Es sei aber schon ein ungeschickter Akt gewesen, findet Hesky, dass Sigel Mitte August ohne Rücksprache mit der Stadt die Pläne zur Nachnutzung einfach stoppte. „Dieser Wunsch kam zu einem etwas späten Zeitpunkt“, kritisiert er: „Es wäre für die zügige Entwicklung besser gewesen, wenn vor der Auslobung des Realisierungswettbewerbs diese Frage noch unter Landrat Fuchs gestellt worden wäre.“

Landratsamt sollte

am Postplatz bleiben

So oder so: Die Stadt will drauf drängen, dass das Areal hochwertig bebaut wird – ausschließlich mit Wohnungen oder mit Wohnungen und Dienstleistung, „wie es auch im Zuge der Schließung des Waiblinger Krankenhauses zugesagt wurde“, erinnert Hesky. Ursprünglich sei der Gebäuderiegel entlang der Winnender Straße ja als Teil des Justizzentrums vorgesehen gewesen.

Pläne, die von der 2011 ins Amt gewählten grün-roten Landesregierung über den Haufen geworfen wurden. „Waiblingen war Landrat Fuchs sehr dankbar, dass er als Ersatzlösung die Zusammenfassung der sozialen Dienststellen in einem neuen Gebäude auf dem Krankenhausareal vorschlug“, sagt der OB. Auch der Kreistag habe das mitgetragen.

Grundsätzlich sei ein Gesamtimmobilienkonzept sinnvoll. „Ein solches Immobilienkonzept über alle Kreisimmobilien mit der Untersuchung, ob eine Sanierung sinnvoll ist oder ob ein Neubau wirtschaftlicher erscheint, braucht Zeit“, weiß Hesky. Die Stadtentwicklung und vor allem die Stärkung der Waiblinger Innenstadt müssten durch das, was im Landratsamt geschieht, aber unterstützt werden. „Für die Stadt ist wichtig, dass publikumsintensive Dienststellen am Alten Postplatz konzentriert bleiben“, fordert der OB. So gibt es am Postplatz für ihn genau zwei Alternativen: das Landratsamt mit oder ohne Sozialdezernat. Letzteres sollte dann entweder am Postplatz oder, wie mal geplant, am Klinikareal untergebracht werden. Klar ist aus Heskys Sicht, dass der Kreis nicht nur in die Kliniken, sondern auch in seine Gebäude investieren muss. Weil der Kreis eben „aus mehr als aus Krankrankenhäusern“ besteht.


            Nach dem Abbruch der Klinikgebäude eine gähnende Leere: Das freie Baufeld entlang der Winnender Straße.Foto: G. Habermann

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