Von Vanessa Sieck
Gummistiefel-Hersteller hätten in Kirchberg wohl das Geschäft ihres Lebens machen können. Denn der Boden war so stark aufgeweicht, dass sowohl die Pferde als auch die Zuschauer durch Pfützen und Schlamm waten mussten.
Die schlechten Witterungsbedingungen sorgten aber nicht nur für widrige Bodenverhältnisse, sondern auch für schlechte Starterzahlen. Beispielsweise ritten im Stil-Geländeritt nur 27 von 68 gemeldeten Reitern mit. In den Vielseitigkeitsprüfungen der Klassen A und L sah die Startquote etwas besser aus. Doch aufgrund des tiefen Bodens verzichteten einige nach der Dressur und dem Springen auf den abschließenden Geländeritt. Damit die Reiter überhaupt auf die Geländestrecke konnten, mussten die Kurse geändert sowie die Absprung- und Landestellen vor und nach den Sprüngen mit Schotter präpariert werden. „Die Organisatoren haben sich wirklich Mühe gegeben, und der Boden war den Umständen entsprechend gut. Während des Ritts sind wir nicht gerutscht“, erzählte Hanne Henning vom RFV Murrgau. Sie kam in der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A mit zwei Sternen auf den fünften Rang.
Um die startenden Reiter für das erhöhte Sicherheitsrisiko zu sensibilisieren, wurden sie vor dem Geländeritt noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, welch große Verantwortung sie gegenüber ihren Pferden haben. Bei unsportlichem Verhalten hätten den Reitern Sanktionen gedroht. Die mussten glücklicherweise aber nicht verhängt werden, da sich alle Teilnehmer fair verhielten.
In der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L, dem anspruchsvollsten Wettbewerb des Turniers, zeichnete sich vor dem entscheidenden Geländeritt ein deutlicher Sieg von Eva Terpeluk vom RFV Ehingen ab. Doch dann kam alles anders. Terpeluks Pferd Renaissance Rani verweigerte zweimal an einem Hindernis kurz vor dem Wasser. Pech für sie, Glück für die bis dahin Zweitplatzierte Katja Wolf und ihr Pferd Puccini, die sich damit den Sieg sicherten. Auf den zweiten Platz kamen Felix Etzel (PSZV Riedmühle Grünsfeld) auf Quidor und Lara Adelhelm von den Pferdefreunden Obertorhöfe auf Freestyle Blues. Für die Lokalmatadorin ging damit ein perfektes Turnier zu Ende. Denn zuvor hatte sie auf Robson Peak schon die zweite Abteilung der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A mit zwei Sternen gewonnen. „Es ist alles so gelaufen, wie es sollte. Einfach nur toll“, freute sich Lara Adelhelm über ihr gelungenes Heimturnier. Besser hätte nur das Wetter sein können. Dann wären mehr Zuschauer auf dem Turniergelände gewesen.
Ergebnisse – Vielseitigkeitsprüfung, Klasse L (DJM-Sichtung und Wertung für den IGV-Cup): 1. Katja Wolf ((RC Riedhöhe) auf Puccini; 2. Lara Adelhelm (PF Obertorhöfe) auf Freestyle Blues; 2. Felix Etzel (PSZV Riedmühle Gründfeld) auf Quidor; 4. Ulrich Stahl (RV Winnenden) auf Quadrigos. – Vielseitigkeitsprüfung, Klasse A mit zwei Sternen, 1. Abteilung: 1. Jürgen Allgöwer (PSC Waidhof) auf Chocolate de Waidh; 2. Mareike Pape (RFV Herrenberg) auf Diana la Belle; 3. Sonja Urbanowski (RFV Heuchtlingen) auf Lambada; 5. Hanne Henning (RFV Murrgau) auf Castellani. – 2. Abteilung: 1. Lara Adelhelm (PF Obertorhöfe) auf Robson Peak; 2. Leoni Friedrich (PF Lußhof Laupheim); 3. Felix Etzel (PSZV Riedmühle Grünsfeld) auf Inception; 9. Elisabeth Ettle (PF Obertorhöfe) auf Gattamelata. – Stilgeländeritt-Wettbewerb, 1. Abteilung: 1. Nicole Kühnapfel (TSV Altensteig) auf Lucky Luke; 2. Nicole Kühnapel (TSV Altensteig) auf Zaubermaus; 3. Julia Sommer (RV Denkendorf) auf Amira; 6. Ramona Flamm (RFV Gerberlohe Backnang) auf Dana No. – 2. Abteilung: 1. Julia Riedler (RV Winnenden) auf Frizzantino; 2. Lars Siegle (PSZ Benzenbühl) auf Be Blessed; 2. Anja Hallasch (RC Riedhöhe) auf Puccini; 6. Maren Taxis (RFV Murrhardt) auf Arielle; 12. Elisabeth Ettle (PF Obertorhöfe) auf Zauberkönig.