Von Steffen Grün
So lange wie möglich wollte Backnang ohne Gegentor bleiben, „doch das ist etwas in die Hose gegangen“, räumte Co-Trainer Patrick Köllner, der den noch im Urlaub weilenden Tim Böhringer vertrat, schmunzelnd ein. Es dauerte ganze acht Minuten, bis es im Kasten der Hausherren zum ersten Mal klingelte. Für die SG traf Bashkim Renneke, der nach nicht einmal 30 Sekunden noch am Aluminium gescheitert war.
Eine Ecke von Michele Rizzi leitete das 2:0 (14.) ein. Nachdem Robin Schuster die Kugel an den rechten Pfosten geköpft hatte, staubte Timo Röttger ab. Auf das Konto desselben Spielers ging das 3:0 (21.), der Vier-Klassen-Unterschied trat in Halbzeit eins deutlich zutage. Beim Kampf um den Ball mit Viktor Deister erlitt Aspachs Angreifer Tobias Rühle einen Schlag auf die Achillessehne. Für ihn war die Partie damit nach der ersten Trinkpause beendet, doch nach dem Spiel gab es Entwarnung. „Nichts Schlimmes“, verriet SG-Trainer Rüdiger Rehm, der in der 34. Minute das 4:0 für seine Truppe gesehen hatte. Wieder war Röttger der Schütze, dabei blieb es bis zur Pause. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele individuelle Fehler in der eigenen Hälfte gemacht“, ärgerte sich Viktoria-Coach Köllner: „Das wurde eiskalt bestraft.“ Eben so, wie es von einem Drittligisten zu erwarten ist. Dessen Trainer befand, „dass unsere Präsenz in der Offensive in der ersten Hälfte etwas größer war“.
Nach dem Wechsel hatte Fatmir Sylaj in der 53. Minute das Ehrentor für die Grünen auf dem Fuß, doch er verfehlte die Bude knapp. Wie es geht, zeigte Sebastian Schiek vier Zeigerumdrehungen später gegenüber – 5:0. Dann durfte tatsächlich einmal der Außenseiter jubeln. Nach einem schönen Zuspiel tunnelte René Sailer den SG-Keeper Kevin Broll, die Kugel zappelte im Netz. In der 68. Minute scheiterte Aspachs Pascal Breier an der Latte, den Abpraller beförderte Martin Cimander erneut aufs Tor, doch FCV-Torwart Maximilian Hübsch packte einen Reflex aus. Das 6:1 (80.) ging dann doch auf Breiers Rechnung, die beiden restlichen Treffer für die Gäste markierte der A-Jugendliche Patryk Kuczynski. An ihn sowie an Sandro Hedel und Fabian Gurth, die auch zur Aspacher U19 gehören, verteilte Rehm ein kleines Lob: „Die Jungs haben ihre Sache gut gemacht, sie konnten mal reinschnuppern“. Im Großen und Ganzen war der SG-Trainer auch insgesamt zufrieden, „es war ein guter Test“. So gut, dass er seinen Spielern für heute einen freien Tag genehmigte.
Anders der FC Viktoria, dem Köllner attestierte, „in der zweiten Halbzeit viel besser gestanden“ zu haben. Der Landesligist testet heute um 19.30 Uhr beim TSV Lippoldsweiler (Kreisliga A2) noch einmal.
FC Viktoria Backnang: Stöver (46. Hübsch) – Akgün, Mozer (46. Hoffmann), Prushi (46. Thienst), Kiefer (46. Yagmur) – Diawonda (71. Popescu), Heller (46. Böhret), Deister (46. Genc), Popescu (46. Rangnick) – Sylaj, Kaplani (46. Sailer). – SG Sonnenhof Großaspach: Broll – Binakaj (46. Schiek), Heinrich (46. Mirko Schuster), Robin Schuster (46. Leist), Vecchione (46. Kienast) – Renneke (46. Gurth), Rizzi (46. Cimander), Hedel (46. Landeka), Dittgen (46. Kuczynski) – Röttger (46. Breier), Rühle (27. Schommer). – Tore: 0:1 (8.) Renneke, 0:2, 0:3, 0:4 (14./21./34.) Röttger, 0:5 (57.) Schiek, 1:5 (62.) Sailer, 1:6 (80.) Breier, 1:7, 1:8 (85./90.) Kuczynski. – Schiedsrichterin: Wacker (Marbach am Neckar). – Zuschauer: 120.