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Nachtigall, ick hör dir trapsen

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<p>Kommentar</p>

Von Matthias Nothstein

Beim Besitzer einer Tankstelle sprachen immer wieder Leute vor, die gerne als Kassierer arbeiten wollten. All jene, die dabei ihre Ehrlichkeit betonten und sagten, sie würden nie in die Kasse greifen, hatten schlechte Karten. Weil, wer hat es nötig, so etwas zu sagen?

Nachtigall, ick hör dir trapsen.

Was hat das mit dem aktuellen Klinikproblem zu tun?

Etliche Kreisräte, alle Oberbürgermeister und der Landrat und der Klinikchef sowieso betonen seit gestern unentwegt, der Kreis brauche das Schorndorfer Krankenhaus. Er brauche den zweiten Standort. Die Klinik Winnenden könne gar nicht alle Patienten alleine versorgen. Und es gebe im übrigen noch gar keine konkreten Pläne.

Da drängt sich die Frage geradezu auf: Wer hat je etwas anderes behauptet? Wer hat das Klinikum je infrage gestellt? Warum jetzt diese Reaktionen?

Nachtigall, ick hör dir trapsen.

Zur Erinnerung: Als um die Jahrtausendwende überlegt wurde, wie man die Kliniklandschaft im Landkreis zukunftstauglich gestalten könne, erhielten die Gutachter eine Auflage, die unverhandelbar war: Alle drei Standorte müssen erhalten bleiben.

Monate später präsentierten sie ihre Ergebnisse in sechs Varianten. Und dann noch eine siebte: ein Klinikneubau in Winnenden und Backnang und Waiblingen dicht machen. Wie die Geschichte ausging, weiß jeder. Die Gutachter damals begründeten ihren kessen Verstoß gegen die Auflage damit: „Wir lassen uns keine Denkverbote auferlegen.“

Jetzt sagt Kreisrätin Ute Ulfert: „Es darf keine Denkverbote geben.“ Und Landrat Sigel nennt die Diskussion „ergebnisoffen.“ Nachtigall, ick hör dir trapsen.


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