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Große Mehrheit für zweiten Anschluss

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Von Renate Häussermann

BACKNANG. Eric Bachert (Grüne) hatte sich schon bei der Ratssitzung im November 2014 quergelegt, als der zweite Anschluss des Industriegebiets Thema war. In der Sitzung am Donnerstagabend bekräftigte er seine Position erneut: Er sprach von „Quatsch“ und „rot-schwarzer Betonmischertruppe“. Und wieder einmal nahm er die Firma Riva ins Visier, auf deren Grundstück unter anderem auch die saudiarabische Flagge weht.

Dass sich Backnang einerseits am Modellvorhaben Biotopverbund beteiligt (wir berichteten) und andererseits mit den Lerchenäckern Ackerflächen zupflastert, gefällt Bachert ganz und gar nicht. Doch er stand mit seiner Ansicht so ziemlich allein auf weiter Flur.

Dass der dritte und letzte Bauabschnitt jetzt kommt, ist nicht neu. Dass die Erschließung schnell realisiert werden muss, ist allein schon der Nachfrage geschuldet. Und dass dem so ist, darüber ist die Mehrheit des Gemeinderats froh. Mehr noch: Volker Schwarze (CDU) forderte, dass die Verwaltung baldmöglichst weitere mögliche Gewerbeflächen auf ihre Eignung untersucht, „damit wir auch in Zukunft handlungsfähig sind“.

Der Biotopverbund sei das eine, eine florierende Wirtschaft das andere, ging OB Frank Nopper auf Bacherts Kritik ein. „Wir brauchen beides, nicht nur Eidechsen und Wildbienen.“ Ohne eine florierende Wirtschaft hätte die Stadt nämlich keine Mittel, um diese Biotope zu bezahlen.

Nachdem der Grunderwerb abgeschlossen ist, geht es nun an die Erschließung des dritten Bauabschnitts. Hier rechnet man mit knapp 6 Millionen Euro, die über die Sonderfinanzierung des Zweckverbands abgewickelt werden.

Die Zeiten sind vorbei, wo diese Sonderfinanzierung das Schreckgespenst der Backnanger und Aspacher Gemeinderäte war. Stand das interkommunale Gewerbegebiet nach dem ersten Bauabschnitt mit über 20 Millionen Euro in der Kreide, konnte zum Ende des Jahres 2015 mit 800000 Euro erstmals ein leichtes Plus verzeichnet werden.

Mittlerweile ist man wegen des Grunderwerbs wieder in die roten Zahlen gerutscht: 3,5 Millionen Euro. Doch Stadtkämmerer Siegfried Janocha ist zuversichtlich: „Wir werden mindestens mit einer Kostendeckung abschließen.“

Dass dem so ist, das wünschen sich freilich alle Beteiligten. Damit dies auch eintritt, regte Pia Täpsi-Kleinpeter (SPD) eine Anhebung der Quadratmeterpreise an. „Wir werden eine Neukalkulation vornehmen“, versprach Janocha.

Etwa 10 Hektar bebaubare Fläche stehen nun im dritten Bauabschnitt zur Verfügung. Von der Realisierung dieses Bauabschnitts werden zumindest die Verkehrsteilnehmer einiges mitbekommen. Denn es kündigen sich über Monate hinweg Einschnitte auf der B14 an.

Kreisel war gewünscht,

wird aber nicht genehmigt

Bisher läuft der Verkehr in das Industriegebiet über nur einen Anschluss. Zu wenig, sagt die Mehrheit des Gemeinderats. Pläne für einen zweiten B-14-Anschluss direkt in den dritten Bauabschnitt hinein wurden erstellt. Im November 2014 hatte man noch Hoffnung, dass dies ein Kreisel sein könnte.

Heute weiß man: Ein Kreisel auf einer Bundesstraße bekommt keine Genehmigung. Nun soll ein „vierarmiger, vollsignalisierter Knotenpunkt“ (Sitzungsvorlage) entstehen. Radfahrer und Fußgänger werden besonders berücksichtigt.

Diese neue Kreuzung entsteht zwischen dem jetzigen Lerchenäcker-Anschluss und dem sogenannten Strümpfelbacher Eck (Einmündung der Sulzbacher Straße in die B14). Die bestehende Einmündung wird nach dem Bau der neuen Kreuzung zurückgebaut.

Nach Worten von Bauamtschef Hans Bruss wird der Verkehr auch während des Baus der Kreuzung über die B14 laufen. Nur wenn der Belag aufgebracht wird, muss die B14 an zwei Tagen gesperrt werden. Es ist vorgesehen, diese Arbeiten an einem Wochenende zu erledigen. Begonnen werden soll mit dem Bau im Juni 2016; die Fertigstellung soll im Juni 2017 sein.

„Zwei Anschlüsse sind sinnvoll“, stellte SPD-Fraktionschef Heinz Franke fest und kündigte mit Blick auf Eric Bachert an: „Die rote Betonmischertruppe wird zustimmen.“ Und so geschah es dann auch. Bis auf die Grünen (drei Gegenstimmen, eine Enthaltung) stimmten alle Räte für den Baubeschluss in der vorgelegten Form.

Am Montag befasst sich der Gemeinderat Aspach ebenfalls mit diesem Thema. Gibt auch er grünes Licht, muss der Beschluss noch von der Verbandsversammlung abgesegnet werden. Doch dies ist dann nur noch eine Formalie.


            In diesem Bereich wird die neue Kreuzung entstehen. Damit erhält das Industrie- und Gewerbegebiet Lerchenäcker einen zweiten Anschluss an die B14.Foto: A. Becher

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