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Der erfolgreiche Kampf wider den Trend

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Von Uwe Flegel

Lange Zeit war das Gastspiel des Überraschungsvierten beim Ex-Titelaspiranten ein Duell der verpatzten Gelegenheiten. Wohl bezeichnend für die Situation, trafen doch zwei Mannschaften aufeinander, von der „jede wieder in die Spur kommen wollte“, wie SG-Coach Rüdiger Rehm fest stellte. Groß war der Druck, entsprechend intensiv ging’s zur Sache. Rehms Urteil nach dem Sieg: „Wir haben den Gegner nieder gerungen.“ Und: In noch größer Abstiegsnöte gebracht.

Bis es soweit war, dauerte es aber. Gleich zwei verschossene Elfmetern, drei vergebene Großchancen des Winterzugangs der Sachsen Daniel Frahn und viel Kampf zeigten mehr als eine Stunde, dass das Selbstvertrauen nicht im Übermaß vorhanden war. Dann flankte der kurz zuvor eingewechselte Michele Rizzi auf Julian Leist. Der aufgerückte Verteidiger köpfte zu seinem ebenfalls nach vorne gestürmten Mitstreiter in der Defensivzentrale Kai Gehring, der die Offensiv-Zusammenarbeit erfolgreich abschloss, in dem er den Ball aus vier Metern über die Linie schob. 1:0 für Aspach.

Ein Treffer, der die Gastgeber auf dem schmierigen Rasen kalt erwischte. „Danach sah’s so aus, als hätte jeder meiner Spieler einen Rucksack auf“, analysierte CFC-Coach Karsten Heine. In der Tat war das Tor des SG-Abwehrstrategen eine Art Büchsenöffner für die Schwaben. Denn nur sechs Minuten später hieß es nach einem Foulelfmeter von Michele Rizzi 2:0. Die Partie war entschieden. Vorangegangen war ein Missverständnis zwischen Torhüter Kevin Kunz und Innenverteidiger Nils Röseler. Timo Röttger sprintete los, spritzte kurz hinter der Strafraumgrenze in den Ball und wurde von Kunz gefoult. Strafstoß für die SG, Rot für Großaspachs Ex-Schlussmann.

Der Keeper war damit ein tragischer Held, hatte er doch in der Anfangsphase seinen einstigen Mitspielern einen Streich gespielt, als er Sebastian Schieks unplatzierten Elfmeter parierte. Der Rechtsverteidiger hatte nach Röselers Attacke die alte Fußballweisheit nicht beherzigt, wonach der Gefoulte den anschließenden Strafstoß nicht selbst schießen soll. Allerdings: Mit Michele Rizzi saß der Spezialist für solche Dinge noch auf der Bank. Kunz’ Glanztat brachte Chemnitz in Schwung. Doch erst scheiterte Frahn an Torwart Christopher Gäng (13.), dann an der Latte (19.). Nach gut einer halben Stunde war es Kai Gehring, der den eigentlich schon enteilten Angreifer im letzten Moment noch störte.

Nach der Pause hatte die Elf aus dem Fautenhau erst einmal einen Rückschlag zu verdauen. Mittelfeldmann Tobias Schröck verletzte sich am linken Oberschenkel. Für ihn kam Rizzi. Der musste kurz darauf mitansehen wie Aspachs Julian Leist im Strafraum Philipp Türpitz die Beine wegzog. Erneut Elfmeter, diesmal für Chemnitz. Doch nun war es Christopher Gäng, der es seinem einstigen Konkurrenten um den Stammplatz im SG-Tor Kevin Kunz nachmachte. Er hielte Finks Flachschuss sogar sicher.

Diesmal waren es die Gäste, die nach der vergebenen Großchance des Gegners Oberwasser bekamen. Nun zeigte Michele Rizzi, was ihn so wertvoll macht. Erst leitete er per Flanke das Führungstor ein, dann verwandelte er wenig später bereits den sechsten Elfmeter in dieser Saison. Ein Spiel war entschieden, dass „in jede Richtung hätte kippen können“, wie Rüdiger Rehm eingestand und sich freute: „Das macht ein Team aus. Egal ob von Beginn an oder von der Bank – jeder hat den Kampf angenommen und schlussendlich für den Sieg gesorgt.“


            Hatte mit Aspach in Chemnitz nicht immer alles im Griff, am Ende aber Daniel Frahn gestoppt, ein Tor erzielt und drei Punkte fest in den Händen: Kai Gehring.Foto: Picture Point

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