(uwe). „Fehler aufarbeiten – ja. Lange hadern – nein.“ Das Trainerteam um Rüdiger Rehm gibt das Motto vor, damit die lange Fahrt von Württemberg nach Sachsen nicht auch noch von langen Gesichtern begleitet wird. Der 37-jährige Fußballlehrer und seine Mitstreiter erwarten, dass ihre Kicker trotz der drei Niederlagen in Folge beim Wiedersehen mit Großaspachs Ex-Torhüter Kevin Kunz munter ans Werk gehen. Deshalb wurde bereits am Tag nach dem 0:1 gegen Bremen der Fokus in der Trainingseinheit auf das Duell beim Chemnitzer FC gerichtet.
Wobei für Rehm der Gegner nicht unbedingt die ganz große Rolle spielt, wenn’s darum geht, endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern zu können: „Wir wollen unbedingt zurück in die Spur finden, da ist es uns egal, wo wir hinfahren. Die volle Konzentration gilt unserem Spiel.“ Und mit dem haben die Schwaben derzeit ohnehin genug Probleme. Hinten war die SG in jüngster Vergangenheit vor allem in den Anfangsphasen einer Partie oft schläfrig, vorne war’s schlampig oder unglücklich im Abschluss. Zu Hause sind die Aspacher seit der Winterpause noch ohne einen Punkt. Auswärts klappte es dagegen bei zwei von drei Versuchen. 3:0 beim VfB StuttgartII und 2:0 in Erfurt. Nur das 1:4 in Halle passt nicht in diese gute Bilanz.
Rüdiger Rehm jedenfalls ist vor dem heutigen Flutlichtspiel in Sachsen zuversichtlich: „Uns ist klar, dass wir mit einer Topleistung beim CFC bestehen können.“ Wobei sich Aspachs Cheftrainer von der unerwartet schlechten Platzierung der Elf vom Rand des Erzgebirges nicht blenden lässt. „Es wird eine umkämpfte Partie, in der wie immer Kleinigkeiten entscheiden werden. Wir wollen uns wie in den letzten Spielen viele Chancen erarbeiten, aber diesmal das Glück für den perfekten Abschluss erzwingen“, erhofft er ein Ende der Offensivmisere.
Wobei Aspachs kleiner Negativlauf aus Chemnitzer Sicht eher ein Luxusproblem darstellt. Der Ex-Zweitligist aus dem Osten der Republik war als einer der Mitfavoriten im Kampf um den Aufstieg in die Saison gestartet. Nun hat der Traditionsklub mit 30 Punkten nur Platz 16 inne. Dabei hat sich die Elf von Trainer Karsten Heine über den Winter ein weiteres Mal mit namhaften Akteuren wie dem Ex-Leipziger Torjäger Daniel Frahn verstärkt. Geplant war noch einmal ein Angriff auf die vorderen Plätze. Nun gilt es dringend zu punkten, um nicht vollends in die Abstiegszone abzurutschen.
Die Vorzeichen sind damit klar – beide Mannschaften möchten die drei wichtigen Zähler auf ihrem Konto verbuchen. Verzichten muss Coach Rüdiger Rehm dabei weiterhin auf Robin Binder und Pascal Sohm. Hinter dem Einsatz von Stürmer Pascal Breier steht ebenfalls ein Fragezeichen. Der erfolgreichste Angreifer der Schwaben verspürt nach seiner Zerrung immer noch ein leichtes Ziehen im Oberschenkel. Auch Offensivspieler Roussel Ngankam ist mit einer Fersenverletzung angeschlagen. Dagegen steht Innenverteidiger Kai Gehring nach seiner Gelbsperre wieder zur Verfügung.