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Mit der Kutsche auf Kerners Spuren

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WELZHEIM (pm). Mit historischer Kutschfahrt macht sich Justinus Kerner mit seiner Familie wie vor 200 Jahren auf den Weg von Welzheim nach Gaildorf. An den historischen Stationen in Welzheim, Gschwend, Schlechtbach und Gaildorf werden Zuschauer Zeuge dieses Umzuges und begegnen nicht nur Justinus Kerner und seiner Familie, sondern lernen manche seiner damaligen Zeitgenossen kennen. Nach verschiedenen Stationen zog das junge Paar im Jahr 1812 nach Welzheim, wo es zuerst im Schwarzen Ochsen wohnte und später in das Haus Lindauer umzog. Am 4. Dezember 1813 wurde dort das erste Töchterlein, Rosa Marie, geboren. Nach drei glücklichen Jahren bekam Justinus Andreas Christian Kerner eine Oberamtsarzt-Stelle in Gaildorf angeboten, und so zog die junge Familie nach Gaildorf um.

Dieser Umzug wird am Sonntag, 16. August, mit historischer Kutsche und Kostümen nachgestellt. Für Zuschauer bietet sich die außergewöhnliche Gelegenheit, Zeitzeuge des historischen Umzugs zu werden. Das Spektakel ist kostenfrei, die angebotenen Leckereien und Getränke sind kostenpflichtig.

Die szenischen Darstellungen finden an folgenden Stationen statt: Beginn ist um 9 Uhr in Welzheim (Kirchplatz). Der bepackte Umzugswagen und die historische Postkutsche stehen bereit, letzte Stücke werden noch auf dem Leiterwagen drapiert, Kerners verabschieden sich von Angehörigen ehemaliger Patienten, Bürgermeister und Pfarrer von Welzheim verabschieden die Familie Kerner und schenken dem Töchterchen Marie eine große Kiste Flachs für die Aussteuer. Verschiedene Chöre aus Welzheim und Teilorten unter der Leitung der Kantorin Ulrike Bantleon Bader singen Lieder. Gegen 12 Uhr wird man in Gschwend eintreffen: Bürgermeisterin Kottmann hält die Kutsche am Pfarrhaus an und kontrolliert die Papiere und die Passagiere. Vor der Kirche kommt Pfarrer Prescher dazu und stellt Kerner den Dichter Johannes Lämmerer vor, Prescher schlägt eine kurze Fahrt nach Schlechtbach zur heiligen Kümmernis vor.

Am Dorfbackhaus in Schlechtbach geht es ab 13 Uhr weiter: Es ist großes Sommerfest, die Insassen der Kutsche werden eingeladen zu Salzkuchen und Most. In der Kirche wird die heilige Kümmernis betrachtet, Kerner rezitiert das Gedicht vom „Geiger von Gmünd“.

Gegen 17 Uhr in Gaildorf (Ärztehaus): Aus dem neuen Ärztehaus kommt eine Hebamme und hält die Kutsche an, die ins Alte Schloss fährt. Dort empfängt der Bürgermeister das Ehepaar Kerner und erklärt ihnen das Schloss. Er rezitiert die Ballade von Ludwig Uhland „Der Schenk von Limburg“. Chor und Orchester spielen „Preisend mit viel schönen Reden“, ein Flößer holt den neuen Oberamtsarzt zu einem verletzten Kollegen, den dieser verbinden muss. Eine Erbtochter der Schenken macht auf die Handarbeiten ihrer Damen aufmerksam, die man für wohltätige Zwecke kaufen kann, der Nachtwächter singt eine Strophe seines Nachtwächterliedes und der Posaunenchor spielt einen Abendsegen.

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            Mit Kutsche und Kostümen: Wie vor 200 Jahren geht es von Welzheim nach Gaildorf.Foto: privat

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